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Jauche- mrd Stickftoffverlaste. Wenn es sich auch nur einigermaßen berechnen liebe, welche ungeheure Mengen von Stickstoff durch unrichtige Behandlung beS Stalldüngers und der Jauche und durch Nachlässigkeiten auf diesem Gebiete in Deutschland jährlich verloren gehen, so würde man zu ganz erschreckenden Er gebnissen kommen. Jetzt liegt es besonders nahe, sich mit diesen Fragen zu beschäftigen. Obwohl heutzutage schon in vielen Wirtschaften auf sorgfältige Zusammenhaltung Les Stalldüngers und der Jauche geachtet wirb, so kann man aber doch noch eine recht große Zahl landwirtschaftlicher Be triebe antreffen, die in dieser Beziehung noch sehr rückständig sind und in denen ein geringerer oder gröberer Teil der Jauche verloren geht. Sehr häufig findet man heute noch Gehöfte, bei denen vom Stalle oder von der Düngerstätte stets und ständig Jauche absickert, um an einer tiefer ge legenen Stelle auf dem Hofe oder seiner Umgebung, viel leicht auch in der Nähe des Brunnens, oder im nächsten Strabengraben zu verschwinden. Viele Landwirte könnten den Ankauf von stickstoffhaltigen Düngemitteln bedeutend einschränken und Geld sparen, wenn sie die Jauche bester zusammenhalten würden. Doch handelt es sich bei der weg sickernden Jauche nicht nur um Stickstoffverluste, sondern auch um Kaliverluste und um geringe Mengen Phosphor säure. Dort, wo Tiefställe eingerichtet sind, in denen der Dünger einige Zeit unter dem Meh liegen bleibt, wirb die Jauche eher vor dem Wegflieben bewahrt. Wenn aber im Tiefstall nicht ausreichend etngestreut wird, so schützt auch der Tiefstall nicht gegen Jaucheverluste. Was nützen alle Fortschritte und Errungenschaften in der Landwirtschaft, wenn so noch in manchen bäuerlichen Betrieben in -er stets fließenden Jauchequelle fortdauernd große Werte verloren gehen. Man wende nicht ein, baß heutzutage die Anlage einer dichten Jauchegrube viel zu teuer kommt. Dazu könnte man die Gegenfrage stellen, weshalb nicht schon zur Zett, als bas Bauen noch billiger war, mit diesem unverzeihlichen Mißstand aufgeräumt worden ist. Und dann wäre eS zu überlegen, ob bet den außerordentlich hohen Gttckftoffpreisen sich am Ende die Anlage einer dichten Jauchegrube nicht doch noch lohnen könnte. Zolltkoftr. Volkswirtschaftliches. Ei» Rundschreiben der LaudeSPretSprüfungSstelle. Tie Lanbespreisvrüfungsstelle hat an die ihr nach- geordneten örtlichen Preisprüfungsstellen folgendes Rund schreiben gerichtet: „Tie derzeitige Wirtschaftslage, die außerordentliche Verteuerung sämtlicher Gegenstände des täglichen Bedarfs verpflichten die Preisprüfungsstellen zu größter Energie und intensivster Betätigung auf ihrem weiten Arbeits gebiet der Wucherbekämpfung, der Wucherverhütung, der Preiskontrolle, sowie anderseits der auch gerade jetzt höchst notwendigen Verbreitung der Kenntms der preis bildenden Tatsachen in allen Kreisen. Das Land ist in Not, Einkommenshöhe und Vek- brauchsaufwand der breiten Massen zeigen eme außer ordentliche Differenz bei der sprunghaften AufwärtS- beweaung der der Geldentwertung folgenden Preise. Aus der sehr begreiflichen Sorge und Erregung hierüber, den volkswirtschaftlich richtigen Bestrebungen, diese Differenz durch die Forderung nach rascher Lohn- und Gehalts erhöhung zu verringern, dies eventuell durch Streiks zu erzwingen, können sehr schwere Störungen und Schädi gungen der Volkswirtschaft und des ProduktionSfortgangs resultieren. Maß und Besonnenheit, Erkenntnis der wirken den Ursachen, verständnisvolle Bereitschaft zu Entgegen kommen müssen in allen Kreisen der Landwirtschaft der Industrie, des HanbeÜ, d«S Handwerks, der GehaltS- und Lohnempfänger sich auswirken. Tie PreiSvrüfungS^ stellen können und sollten hierbei, vermöge ihrer genauen Kenntnis der preisbildenden Tatsachen und Wirtschafts vorgänge, wertvollste Hilfe leisten; denn darüber müssen alle einer Meinung fern: Störungen und Unterbrechungen des Produktionsfortschritts, des Wirtschaftsgange- iverden unzweifelhaft diese schweren Zustände verschlimmern. Drei Uriachev Hevtrlv» die enorm« Erbtzstuna.. Le- Vermischtes. Kampf zwischen Polizei und Verbrechern Ter „Berliner Lokalanzeiger" meldet aus Königshütte, daß von bewaffneten Banditen in ein dortiges Kaffeegeschäft eingebrochen und die Tageskasse geraubt wurde. Tie zu Hilfe gerufene Polizei verfolgte die Einbrecher über dre Dächer unter gegenseitiger Beschießung. Taber wurden zwei Verbrecher erschossen und zwei festgenommen. Ein Polizeiwachtmeister wurde durch Kopfschuß getötet. Zum Untergang des Dampfers „Ham- Monia". Nach den bis Tonnerstag vormittag bet der Hamburg--Amerika-Linie eingegangenen Nachrichten sind alle an Bord des TamPferS „Hammonia" gewesenen Passa giere und Mannschaften als gerettet festgestellt worden bis auf 10 in Spanien an Bord gekommene Passagiere und 5 Personen der Besatzung, über deren Verbleib bis zur Stunde Nachrichten fehlen. Dreihundert javanische Fischer ertr un ke n. Ein Telegramm aus Tokio meldet, daß in Höhe der Kurilen-Inseln 300 japanische Fischer umgekommen sind. Sie sielen demselben Sturm zum Opfer, durch den der japanische Kreuzer „Niitaka" zugrunde gegangen ist. Ter Regen und die Ernte. Infolge der fortge setzten ungünstigen Witterung sind die Erntearbeiten in den höher gelegenen Bezirken Württembergs noch sehr im Rück stände. Der Weizen liegt noch fast vollständig draußen oder steht auf dem Halme. Soweit dieser gemäht ist, ist er durch die fortgesetzten Regengüsse bereits vollständig verdorben. Auch die Kartoffel beginnt im Boden zu faulen. Man be fürchtet große Ernteschwieriakeiten in Württemberg. Tie Namensehen des Herrn v. Händler. Die nicht zu verstehende Eitelkeit einer Anzahl von Damen, die unter absoluter Verleugnung ihres eigenen Ich ledig lich daraus bedacht waren, eine Ehe einzugehen, die ihnen den Adelstitel einbrachtc, haben den ehemaligen Büro vorsteher Ewald v. Häußler veranlaßt, ein« Reibe von Be trügereien und Urkundenfälschungen zu begehen, die ihn jetzt vor das Berliner Schwurgericht bringen werden. Neben ihm werden als Gehilfen bei diesen Aktionen der Kaufmann Paul Danziger und die Malerin Anny von Hohendorfs geb. Putzar vor den Volksrichtern zu erscheinen haben. Ter Aufmarsch der leichtgläubigen und eitlen Damen, die letzten Endes einen erheblichen pekuniären und moralischen Verlust erlitten haben, wird, wie das „Verl. Tageblatt" berichtet, nicht gering sein, denn unter den 83 Zeugen befinden sich nicht weniger als 17 Frauen und zwei Heiratsvermittlerinnen; außerdem werden als ge richtliche Gutachter Geheimrat Professor Straßmann. Me- dizrnalrat Dr. Stoermer und der Schreibsachverständige Dr. Langenbruch fungieren. Tie Reihe der NamenSehen, die v. Häußler einacgangen ist, oder oie er teilweise mit einem falschen Adligen vermittelt hat, beginnt im Jahre ISIS. Ein Fräulein Kutzner war das erste Opfer, die gegen Zahlung von mehreren tausend Mark eine sogenannte KriegStrauung mit dem jetzt Angeklagten eingtug. Häußler hatte hierfür gefälschte Militärpapiere vorgelegt. Tann kam ein Fräulein Neuhofs an die Reihe, mit der der heiratslustige Angeklagte in gleicher Weise verfuhr. In zwischen hatte der AdelSmanu sich mit einem geisteskranken Apotheker Wolff in Verbindung gesetzt und diesen unter dem Namen „Alfred v. Häußler"' gesen eine namhafte Geld summe mit einem Fräulein Häsicke verheiratet. In ähn licher Weise verfuhr er mit dem gleichfalls, geisteskranken Kaufmann Riege. Dieser heiratete als „Wilhelm von Häußler" zunächst ein Fräulein Märtens und ging dann fast gleichzeitig eine »wette Ehe mit einem Fräulein Besten «in. In beiden Fällen stossen den Beschuwigten, die mit falschen Papieren operierten, erhebliche Geldbeträge zu. An diese Zett fällt auch noch eine Kindesuntrrscluebung und die Besorgung eine- Adelsprädikats für die Söhne einer Frau v. Versen. Der Apotheker Wolff versuchte Unter Anweisung Häußler» dann auch noch als „Graf Hardenberg" die Filmschauspielerin Erna Böckttn zu her- Tanjstger hi Afiion^ind"gkn'g unter dem stnAirt^RÄmen: v. Waldenburg, von Einsiedel und von Strachwitz eine Anzahl von Ehen ein Es würde zu weit führen, da» ganz« Heiratsarchiv de» AdelSmanneS aufzuzähl«, immerhin steht fest, daß der Prozeß interessante Einblicke in die gesellschaftliche Auffassung der h«tratslustigen und rang süchtigen Damen geben dürfte. Tie Jagdaltertümersammlung de» Ger manischen Museums. Der Herbst bringt em leb hafte» Jagdtreiben in den Wäldern mit sich, und alle», wa» „stolziert in grüner Tracht", rüstet sich jetzt zu irischer Tat. Freilich, diese Ausrüstung zur Jagd ist nicht mehr so prunkvoll und umständlich, wie e» in vergangenen Zeiten der Fall war. Ist e» uns heute schon an und für sich verwehrt, solchen Luxus zu treiben, wie in früheren reicheren Tagen, so hat auch die Auffassung der Jagd al» einer mehr sportlichen Tätigkeit zu größerer Sach lichkeit und Einfachheit erzogen. Bewundern» aber stehen wir noch heute vor jenen Prachtgegenständen, die man früher bei Jagden und Ja q-festen verwendete. Gin reiche» und kostbares Anschauungsmaterial dafür bietet die bi«- her noch wenig beachtete Jaadaltertümersammlung im Ger- manischen Nationalmuseum zu Nürnberg, über di« Tr. Karl Neuhaus im „St. Hubertus" Näheres mitteilt. ES findet sich da vor allem eine Sammlung von Prunkjagv- gewehren, die an Reichtum und Schönheit wohl ttnzigartig dasteht. Es sind Meisterwerke der Einlegearbeit, die zum Teil aus der 2. Hälfte des 16. u. dem Anfang des 17. Jahr hunderts stammen. Tie seither benutzte Armbrust ist eben falls durch kostbare, reichverzierte Stücke vertreten; matt findet diese Waffen in allen Größen und Formen, mit allem Zubehör, wie Pfeilen, Spannern, Winden, Köchern, In noch frühere Zeit führt da» Falkenjagdaerät. Neben den derben ledernen Falknertaschen des 1ö. Jahrhundert- gibt es aus späterer Zett wundervolle derartige Taschen aus Seide, die mit Jagdbilderln reich bestickt sind. Die Falkenhäubchen der Gotik zeigen im Lederschnitt Einfach den Namen des Edelfalken, der sie trug: die Hauben des 18. Jahrhundert» sind mit üppigem Flitterzeug besetzt. Hifthörner aus Horn und Elfenbein an prunkvollen Bän dern, gewundene Signalhörner aller Arten haben da- neben Platz gefunden. Das reichste Stück dieser Arr ist das Hifthorn de» Herzogs Julius von Braunschweig aus dem 16. Jahrhundert, da» aus Elfenbein besteht und an aus grünseidenen und goldenen Fäden gewirkten Gurten hängt. Die Gurte sind mit 14 Jagdtieren, 4 Monogrammen, mit Schnallen, Schiebern, Zungen und Rosetten besetzt, die alle aus hochkarätigem Gold bestehen und emailliert sind. In den Schauschränken sind Saufederu, SchweinS- degen, Jagdschwerter, Hirschfänger. Jagdmesser, Lärmge räte für die Hasenjagd, Hunoehalsbanoer usw. zu sehen. In Kästen findet man Waidbestecke, Jagdküchenbestecke, Pulverbehälter usw. in künstlerisch hervorragender Aus führung. Tie Jagdbestecke sind besonders reich vertreten. Diese einzelnen Jagdutensilien werden noch anschaulicher gemacht durch eine Umgebung von buntbemalten Jagd krügen und Jaadhumpen, feingeschnittenen Jagogläsern, sehr dekorativ wrrkestden Jagolappen, die an den Wänden als Schmuck hängen, und einer Reihe von Jagdkostüm bildern aus dem 18. Jahrhundert. Von richtigen Jagd kostümen, die überaus selten sind, besitzt da» Museum em Damenjagdkostüm aus. dem 18. Jahrhundert. Teil der en,fischen «refft «ftd,««ebenen Nachrichten au« Athen, nach den,« eme neu« Konföderation auf dem Balkan droo», fttzen.di« maßgebenden Variier Kreis, in Erstaunen. Da» Blatt ist In dtt Lag», zu versichern, daß bisher keiner der diplomatische» Vertreter Frankreich« in Belgrad. Alben, Bukarest und Pasta dem Quai d'Orsay etwa« gemeldet Lat. warau« Verwicklungen zu befürchten wären. Auf den von den Griechen gestern in.Rom, Vari» und London eingeftattn Protest argen di, Tätigkeit bulgarischer Banden in Map« danken Lat der Qual d Orsay geantwortet, der französisch, Vertreter in Sofia werde «in« Untersuchung anstelle»., Die bulgarische Regierung Lat die Behauptung der griechischen Regierung bestritten. »in« lisch« Not«? * Part». Die gestrige» Beratungen -er Reparation»- kommtssion wurben ungünstig beeinflußt durch eine englische Note, dte auf der Zahlung der fälligen Raten -e» Au»- gletchsverfahren« besteht. Außerdem wünscht man englischer fett» nähere Mitteilung über eine« Vorfall, der sich an geblich in Bre»lau »«getragen Haven soll, wo et« Beamter, der der englischen Delegation der NeparattonSkommtssio« angehürt, angegriffen und dnrch Messerstiche schwer verletzt worden sein soll. «ine rnssischr Rat« zur türkisch« Frage. )l London. Dem Reuterschen Bureau zufolge ist Lier eine russisch« Note au» Moskau «ingetroffen, die sich mit der türkischen Frag« befaßt. Di« Not« ist an die Alliierten adressiert. Der russische Volkskommissar de» Aeußern erklärt darin, Rußland werde sich durch kein, Entscheidung, dte von den Alliierten etwa getroffen werden sollte, für gebunden erachten. Dte Note gibt ein« Uebersicht der durch den türkischen Sieg berbeiaeführten Lag,, spricht von dem heroischen Kampf des türkischen Volke« und fügt hinzu. die Sympathien de« ganzen russischen Volke» feien auf Veiten der Türken. Rußland verfolg« den Fortgang de« Kampfes und di« Siege der Türken mit dem größten Int,reff«. Schließlich enthält dte Not« da« Angebot der. Sowjet- Regierung, zwischen der Türket und ihren Feinden zu vermitteln. Der englische Kabi«ett»rat. -(London. Den Blättern zufolge wird der für Leute angesetzte Kabinrtt«rat um 4 Ubr nachm. in der Downing Street »»sammentreten. Wie Reuter mitteilt, wird der heutigen Zusammenkunft de« Kabinett« größere Bedeutung vetaemeffen. Die Minister begeben sich eiligst nach London zurück; der einzige Minister von Bedeutung, der nicht daran teilnimmt, wird Lord Balfour fein, der durch dte Völker- bund«beratungen in Genf zurückgehalten wird. Man glaubt, daß der britischen Regierung die Beschlüsse der französischen Regierung vorlteaen werden und daß e« dann möglich fein wird, zu seben, inwieweit die Haltung der beiden Regie rungen gegenüber den Problemen de« nahen Osten« sich -eckt oder welche Meinungsverschiedenheiten etwa bestehen. Die Lage 1« Palästina. -(London. Da« Kolonialamt widerspricht der Mel dung. nach der man mit einer Revolte in Palästina rechnen Müsse. Tatsächlich herrsche dort Ruhe. Ausweisung der Jude«. -(Budapest. „Az Mag" bringt die Meldung von einem angeblichen Gebeimerlab des Ministers des Innern über die Ausweisung der der jüdischen Raff« angehörenden lremdrn Ttaattbürger. «nrrft und Wissenschaft. Wochenspirlplan der PSchf. Gtaat-theater. Over» bau»: Sonntag, 17. 9, .Carmen", 7—'/,11. Montag, 18. 9„ .Othello", 7.8 bi« nach 10. Dienstag. IS. 9- »Die tot« tztadt", 7,8-10. Mittwoch, 20. S.. .Tiefland", 7,8-10. Donnerstag. 21. 9.. .Othello". V,8 bi« nach 10. Freitag. 22. S.. .Der Troubadour", 7,8—10. Sonnabend. 28. 9, Lie verkaufte Braut". 7,8—10. Sonntag, 24. S.. .Die ÜLalküre".7,5—'/,S. Äontaa. 25. 9., .Di« kultigen Weiber von Windsor", 7—'/.10. Schauspielhaus: 17. 9., .Basan- tasena", 7,8—10. 18. v„ .Zwei mal zwei ist fünf*, 7,8 bi« nach 10. IS. v., .Improvisationen im Juni", 7,8—'/«IO. 20. s., .Michael Kramer", 7—10. 21. v.. Für den Verein Dresdner Volksbühne: .Da« Opfer", 7 bi« nach 10. 22. 9, .Jenseits". 7.8 bi« gegen 10. »8. 9., ^Improvisationen im Sun?, 7,6-7,10. 24. 9. .Vafantasena" 7,8-10. 25. 9„ .Schneider Wibbrl", 7.8 bi« nach 10. «von der internationalen «nnstau-stelln», st» Venedig. Der König non Italien «warb auf der internationalen Kunftausstelfima in Venedig mehr«« Werk«, darunter «in Porträt von Max Klinger, eine Brone« von Georg Wrba und «in Porträt Richard Strauß von Mar Liebermann und schenkt« st« der international« Saftri« moderner Kunst in Venedig. Herstellung einer »Ledig« SaustSrabstäste. Dte Stabt- PttlFsistseMST" lle" bSRttgeN^unkettckieblüfft^i^llüng. nähme: 1. Die Geldentwertung — sie liegt vornehmlich außer- halb der WillenSwirkung de« Reich», nur zum kleine» Teil werden Wille und Handlung der Netchsleitung hier vielleicht Besserung herbeizuführen vermögen: 2. die au» dem heutigen ungesunden Wirtschaft«»», lande sich ergebende, bet einer Reihe von Waren be- tehende MonopolpretSbildung — hier stno alle zurzeit rorhandenen gesetzlichen Einwirkung»mögltchkeiten gegen über solcher MonovolpretSgestaltuna, anzuwenden, m der allgemeinen Tenkrtchtung kann hier Verbreiterung der Ein flußnahme erstrebt und erreicht werb«; 8. die rücksichtslose Ausbeutung, der eigentliche Wucher, der aufs schärfste zu verfolgen ist. Die Geldentwertung zwingt jetzt in vielen Fällen Handel und Industrie, will man anders nicht das Wirt schaftsleben erdrosseln und damit dte Schädigungen der Volkswirtschaft vergröbern, zur Preiserhöhung. Gegen über dem stürmischen Verlang« breiter WtrtschaftSkreift, die Kalkulation zu den WtederbeschaffunaSkosten gründ- sätzltch zuzulasfen. präzisiert die LandeSpreiSprüfungSstelle in weitgehender Würdigung volkswirtschaftlicher Notwen digkeiten ihr« Standpunkt wie folgt: Unter den jetzig« WirtschaftSverhältnissen erscheint e» recht und billig. Handel und Industrie auch für Lager ware eine Kalkulation zu Durchschnittspreisen zuzuge- steh«, wenn der feste Kauf einer neuen gleichartigen Ware noch nicht vorltegt, der Bezug neu« Ware aber nach der ganz« Art de» Geschäftsbetriebe» außer Zweifel steht. Natürlich geht e» nicht an, für die wiederanzuschaffende Ware einen Preis nach Gutdünken zwecks Ermittlung des Durchschnittspreise» anzusetzen, vielmehr muß verlangt wer den. daß der Preis für dte neuherernzunehmende Ware nachweislich feststeht (Preisliste, Mitteilung der Lieferfirma usw.). Für einen gewissenhaften Kaufmann ist es unter dieser Voraussetzung nicht schioer, einen Durchschnittspreis zu errechnen, der zuzüglich eines angemessenen Verdienstes den Verkaufspreis ergibt. Dieser deckt sich nicht und bars sich nach der bisherigen Stellungnahme des ReichSwirt- schaftsministeriumS nichr decken mit dem WiederbesckasfungS- preis, trägt aber der Geldentwertung in angemessener Weise Rechnung. Diese für die Praxis der Preisprüfungsstellen zur Nachachtuna empfohlene Stellungnahme der LandesvreiS- VrüfungSstelle stimmt mit der in der Denkschrift ver Säch sischen Regierung vom Mar 1922 enthaltenen Auslegung des Wucherbegriffs überein. Es wird in der Praxis darauf hinzuwirken sein, daß eine in zu kurzen Zeitverioden erfolgende PreiShinaus- zeichnung möglichst vermieden wird. Ist sie nicht zu um gehen, so müssen für die Gründe so kurzfristiger Hinaus zeichnung dte Unterlag« zur sofortigen mühelosen Nach prüfung bereit sein." Dresdner Scklachtvirbmarkt vom 14. September. Auftrieb: 1. Rinder: 3 Ockfen, 3 Bullem 7 Kalben und Kühe: 2. 403 Kälber: 3. 1 Schaf; 4.176 Schweine. Preise in Mark für Lebend- und Schlachtgewicht. Rinder: wie am Montag. Kalber: 1. Dopvelender —, 2. beste Mast- und Saugkälber 9800-10000, D. 159,75. 3. mittlere Mast, und gute Saugkälber 9200—9600. D. tu56,75, 4. gering« Kälber 8200-8800, D. 154,75. Schweine: 1. volllleischiae der feineren Rass« und deren Kreuzungen im Älter bi« IV, Jahr 16 200-16400, D. 209, 2. Fettfchweine 17200 bis 17400, D. 216,25, 3. fleischig« 14800-15500, D. 202. 4. gering entwickelte 13000—14000, D. 193. D. — Durch schnittspreis pro Pfund. AuSnahmrvreise über Notiz. Die Preise sind Marktvreise für nüchternes Gewicht der Tiere und schließen sämtliche Svesen de« Handels ab Stall. Frachten, Markt- und Verkausskoften, Umsatzsteuer, sowie den natürlichen Gewichtsverlust ein, erheben sich also wesentlich über die Stallpreise. Tendenz des Markte«: Kälber gut, Schweine langsam. „Elbe", DampfschiffahrtS-Akttengeselschaft in Hamburg Der Aufsichtsrat hatte eine außerordentliche Hauvtversamm- lung nach Magdeburg einberufen, um eine Beschlußfassung über den Abschluß einer Betriebsgemeinschaft der Gesell schaft Elbe mit der Neuen Deutsch-Böhmisch« Elbeschiff- fahrts-Aktiengesellschaft in Dresden herbeizuführen. Die Versammlung war sehr zahlreich besucht, 1068 Stimmen waren vertreten. Nach langwierigen, sich über 6 Stunden hinziehenbrn Verhandlungen wurde mit 574 gegen 4S0 Stimmen beschlossen, den Antrag des AufsichtSrateS abzu lehnen. DaS Goldzollausgeld. Für die Zeit vom 20. September bis einschließlich 20. September beträgt das Goldzollaufgelb 35 900 v. H. Industrie und DevifeuHandel. Vom Verband Sächsischer Industrieller wird geschrieben: Ei» nicht unwichtiger Anlaß für dte gegenwärtige Kreüttnot der Industrie ist die fett kurzem infolge der Devisenlage getroffene Maßnahme der Großbank«, daß Devisen auf Termin nicht mehr gekauft werden dürfen. Der Verband Sächsischer Industrieller, -er sich schon zur Zeit be- Verbots des DevtsenterminhanbelS für die Wiedereinführung des DevisenterminhandelS nach drücklich eingesetzt hat, hat bei den zuständig« Stell« darauf htngewies«, batz diese Maßnahme von verhängnis vollsten Folg« für die Exportindustrie sein mutz und ge fordert, die schnellste Beseitigung der Ursachen, als die z. L. die Abführung der Devisen an das Reich zur Deckung der Reparation-Verpflichtung« und die Erschwerung der Da- visenhergabe feiten- des Auslandes anzus-h« ist, mit den Großbank« zu erwSgem Nur im Devis«termtuhauüel könu« einige derjenigen Sicherung« geschaffen werd«, dte heute für die eng mit der Weltwirtschaft verknüpfte fach- fische Industrie unbedingte» Erfordernis sind. Für die auf ausländische Rohstoffe angewiesen« Firm« bedeutet -le Erschwerung des DevisenankaufS eine außerordentlich« Er- schwerung de» Geschäft» und «ine Vergrößerung der Kredit not. Bei den antzerorbentltchen Kursschwankung« der Gegenwart und der enormen Verschlechtert««! der Mark sind die Notwendigkeit«, die auch sonst für de» Devise»- terminhandel sprechen, «och bet weite« verstärkt. - ---