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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.09.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-09-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192209153
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19220915
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19220915
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-09
- Tag 1922-09-15
-
Monat
1922-09
-
Jahr
1922
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.09.1922
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« um 1 Mk. und bei den Pfg. Die Monatslöhner erhalten als Daß dies« arotzen Ziele auch in der Zukunft kein kleines Geschlecht finden mögen, das ist unser Wunsch »nr dem» uiichstigen 25 jährigen Jubelfeier der Ortsgruppe Riesa des D. H. V. Und in diesem Sinne Heil und Tieg! —* Kirchliches. Nächsten Tonntaa findet, wie in allen evgt. Kirchen unsere« Lande«, so auch hier, eine Feier »um Gedenken des Tage« (21. Septembers statt, an dem vor 400 Jabren da« von Luther in« Deutsch» übersetzt« Neue Testament »um ersten Mal« im Druck erschienen ist. (Sieb, die Kirchennachrichten.) Der Gottesdienst in der Kloster kirche lallt an diesen« Tage an«, und e« findet in der TrinitattSkirche FestgotteSdienst statt. — Der Eval. Bund veranstaltet an diesem Tage nachin. 6 Nbr eine Feier in der TrinitattSkirche mit einem Vortrage de« Herrn Vfarrer Elsässer aus Leipzig über das Tbema „Unsere deutsche Bibel". Die evgl. Glaubensgenossen werden »u zahlreicher Teilnahme dringend eingeladen. —* Tbeater der Direktioi« FekixPetren» im Hotel Höpfner. — Nach langem Abschied grüßte uns Thalia in Fuldas „Verlorner Tochter" wieder. Jin arotzen und ganze» war« ein freudiges WiederseR«. FuldaS liebenswürdige» Talent, das hier »war nirgend« in die Tiefe dringt, aber durch seinen munteren Dialog und durch seine Formenscköliheit angenehm unterhält, erfuhr eine gute Darstellung insbesondere durch die Träger der Hauptrollen: Frist Gerst (StaatStbeater Dresden) al« sieg- Hafter Schwerenöter Rechtsanwalt Westfabl, Ebarlotte Friedrich als temperamentvolle Nelly Kornemonn und Earl Zimmermann als schöngeistiaer, aber pedantischer Literatur» Historiker Dr. Livs. In gröberen Rollen zeichneten sich noch aus Carl Bluman als LaudtagSabaeordneter Kornemann, Franz Oehmig als sein Neffe und Maroa Angermann als dessen Frau Adolfine. Ein« blieb manchmal zu wünschen übrig: eil« flotteres Spieltempo. insbesondere im 8. Akt, der zu noch gröberer Wirkung hätte kommen können. Das Publikum dankte lebhaft durch Beifall. Cs. —* Eine Frühkartoffel im Gewicht von »w e r Pfund erntete Herr Gutsbesitzer Zieger in Poppitz. Hoffentlich darf auch dieses Staatsexemplar als Beweis dafür angesehen werden, dab wir diese« Jahr einer guten Kartoffelernte rutgegengehen. —* Der deutsche Evangelische Gemeindetag fand am 12. und 13. September in Löban statt. Mrof. Hickmani,-Leipzig sprach über Seelsorgerliche Laienarbeit — Kirchliche Helferdienste zum seelischen Wiederaufbau. Al« Ergebnis der Aussprache, in die der Vertreter des Leipziger kirchlichen HclferverbandeS, Vrof. Dr. für. Wörncr, einariff, wurde folgende Entschließung einstimmig angenommen: „Die in Löbnn versammelte LandeStagnng de« deutschen Evangelischen GemeindetageS ruft, getreu ihrer längst al- notwendig erwiesenen Forderung nach lebendigen Gemeinden, auf zu tatkräftiger Heranziehung freiwilliger Lalenkräfte im Leben der Kirche, die nicht nur öuberliche Geschäfte, Ver waltung, Vereinsleben und Wohlfahrtspflege zn leiste» haben, sondern auch innerliche seelsorgerliche Arbeit treiben, wie es z. B. auf dem Gebiet des KindergotteSdienste« schon wirkungsvoll geschieht und angesichts der neuen Schnlerlaffe immer notwendiger wird. Aber die Not der Volksseele wird nur überwunden werden können, wenn durch alle evangelischen Häuser und Gemeinden aufs neue die Kraft quelle rauscht, die Luther dem deutschen Volke vor 400 Jahren erschloß und von der in dieser Zeit des Zu sammenbruchs mehr wie ie gilt: „Gottes Wort bleibt in Ewigkeit!" In der kirchlichen Festvcrsammlung sprach Graf Vitzthum v. Eckstädt. Bautzen, über die Frage: „Wo rauscht die unversiegliche Quelle gcmcindebildender Kraft?" Im Anschluß daran nahm man folgende Entschließung au: „Der Evangelische Gemeindetag erhebt in tiefer Entrüstung nachdrücklichen Einspruch gegen die neueste Scbulver- ordnung des Kultusministeriums. Er erkennt in dein Verbot feder religiösen Beeinflussung der Schule außerbalb des Religionsunterrichts einen verfassungswidrigen Vorstoß. Diese Verordnung stört und zerreißt die Gemeinde, zerreißt die Einheit dieses Volkes, das bisher den tiefste«« Grund einigender Kraft in seinem religiösen Empfinden gehabt hat und trotz allem behalten wird. Sie tritt di» Empfindungen Andersdenkender mit Füßen: denn welch»«« Charakter sollen die Feiern der Schule tragen, wenn sie jcdein natürlich»» Empfinde«« eines evangelischen Volkes answeichen müssen? Sie werden entweder charakterlos und verwaschen sei««, oder fit werden das evangelische Empfinden verletze». Wir rufen daher die Gemeinden des Landes auf, in Treue ihres Amtes als Hüter der evangelische«« Jugend und ihrer in dec Ver fassung gewährleisteten Rechte zu malten!" Endlich lauschte di« Versammlung noch den reizvolle» lebendigen Aus führungen des OberstudienratS Dr. Stäbler-Bautzen: „WaS bedeuten unseren Lausitzer Gemeinden Sitte und Volkstum?" —-Für die LandarbeiterSacbseuS ist vom Schlichtungsansschuß Dresden am 13. September folgender Schiedsspruch ergangen, über dessen Annahme sich die Par teien binnen einer Woche zu erklären haben: Vom 1. Sep tember ab erhalten die freien männlichen und weibliche«« Stundenlöhner und die Wochenlöhner ans ihre Barlöhne, Futtrrgeld und Zehrgeld, die sie im Monat Juli dirseS Jahres bezöge«« haben, einen Zuschlag voi« 80 v. H. Die Stundrnlöhne staffeln sick von Zone 1 zu ll ebenso wie von Zone ll zu Hl bet den Arbeiter«« um 1 Mk. und bei den Arbeiterinne!« um 50 Pfg. Die Monatslöhner erhalte«« als Spitzenlöhner im Bezirk Dresden und Leipzig männliche 2300 Mk., weibliche 1850 Mk., im Bezirk Chemnitz männ liche 2250 Mk., weibliche 1800 Mk., in« Bezirk Bautzen männliche 2200 Mk., weibliche 1750 Mk., iin Bezirk Vogt land männliche 2150 Mk., weibliche 1700 Mk. — In« Be zirk Dresden verringern sich diese Sätze für die ll. Zone um je 100 Mk. —* Strafverfahren gegen einen Regie- «ungSrat. Regierungsrat Hänichen voi« der Amtshanpt- mannschaft Grimma ist, wie die „Dresdner Volkszeitung" hört, wegen grober Beschimpfung der Regierung vom Mini sterium des Innern sofort beurlaubt worden. ES soll ein Strafverfahren gegen ihn bei der Staatsanwaltschaft ein geleitet werden. —* Das ReichSverkehrSmtnifteriunr übersendet WTB. folgende Mitteilung: Ebenso wie der Verkehr der Reisender« untereinander durch gegenseitige Höflichkeit zur Erleichterung der Reiseunbequkinlichkeiten führt, muh ganz besonders voin Reichsbahnpersonal trotz seines oft nicht leichten Dienstes Höflichkeit und Entgegenkommen den Reisenden gegenüber verlangt werde». Der ReichsoerkehrSminister hat erst kürzlich wieder die Dienst stellen darauf hingewiesen, daß Barschheit und Gereiztheit des Personals durchaus zu vermeide» sind und dab nicht »um wenigste«« auch im Verkehr mit Ausländern eine höf liche und entgegenkommende Haltung zu bewahren ist. —* Unbeständiges Wetter. Wie das amtliche Berliner Weitervüro mitteilt, haben wir für die nächsten Lage anfangs wieder länger anhaltenden, namentlich im Küstengebiete vielfach starken Regen, nachher eine» öfteren Wechsel zwischen heiterem Himmel «nrt Regenschauern zu er warten, wobei die Winde zwischen Suvwest und Nord west schwanken, die Temperaturen zunächst etwas steigen, nachher von neue«« finken dürften. -- —»Sicherstellung der Kartoffelversor au ng. Tie Kartoffelnot des vergangenen Winters ist für Erzeuger und Verbraucher eine Lehre gewesen und so haben diesmal alle beteiligten Kreise Vorsorge getroffen, um die zu erwartenden Schwierigkeiten zu vermeiden. Tie land wirtschaftlichen Genossenschaften, der kaufmänmsch nicht organisierte Großgrundbesis und die Verbrauchergcnvssen- IMjten. KpmMinalverhäude. und LÄndleLküh.e^Mch mM- fachen Besprechungen km Metch»ernähruns»mku«stcrkum auf breitester Grundlage unter Vermeidung der Fehler des vergangenen Jahres sich »um Abschluß freiwilliger Liefe- rungsverträae bereit erklärt. Zwei Drittel der Kartoffeln sollen bis 15. November, der Rest im Frühjahr 1023 geliefert werden und ein SchieosgeriLt soll die Aus- sühruna überwachen. Damit erscheint zunächst, in Aube- tracht des zu erwartenden günstigen SrnteauSfallS, der Menge nach die Kartoffelversorgung sicher gestellt und es ist nur zu hoffe», daß auch die Eisenbahn die Transvortschwierigkeiten zu Überwinden versteht.- Die Be reitwilligkeit dazu hat die Etsenbahnverwaltung ncueröingS dadurch bewiesen, baß sie vom 1. September 1922 bt» 15. Mai,1923 einen Au »nahm etartf für frische Kar« tofseln bet Aufgabe als Frachtstückgut etngeführt hat. Der Preis für die Kartoffeln wird für dir verschie denen Erzeugerbeztrke von den jeweils »ustänotgen NotierunaSko m Missionen notiert werden, sodaß also nicht ein einheitlicher Preis für das ganze Reich maßgebend ist. Unter Mitwirkung der Ministerien für Handel and Gewerbe und für Landwirtschaft, der Ober präsidenten, der Handels- und LandwirtschastSkaminern werden derartige Kominlssione» in den wichtigste«« Markt orten zn je einem Drittel aus Vertretern der Land wirtschaft, des Handels und der Verbraucher eingesetzt. Dadurch sollen die Verbraucher Gelegenheit haben, sich davon zu überzeugen, daß die Prei-ermitt- Inng in geordneter Weise vor sich geht. Um nicht durch Ucbereiscr örtlicher Organe hier wieder Unheil stiften »u lassen, will der Jvst-zmiiiister die Strafverfolgung«- bchörden mit der Anweisung versehen, bc« erner normalen Marktlage für Kartoffeln bei Einhaltung der amtlich notierten Marktpreise von einem Einschreiten wegen Pre«S- treiberei abzuscheu. Bei Eintritt einer Notlage w«rd es einstweilen den StrafverfolgungSbchörden überlassen bleiben, nach eigenem Ermessen unter Anhörung von Sachverständigen e i n z n s ch re i t e n, bis besondere Anordnungen ergehen Nachdem so in großen Zügen die Vorarbeiten geleistet sind und, insbesonvcre zwischen Kon sumgenossenschaften und landwirtschaftlichen Genossen schaften, Verträge bereits getätigt wurden, ist eö nun dringend wünschenswert, baß baldigst «>« weitestem Um fange alle beteiligten Organisationen und oer Groß grundbesitz, vor allem aber auch die Kleinhandelsorganisa- tionen. weitere Kaufverträge schließen, damit der plan lose Auskan? in« Herbst uud die dadurch bedingte Preis steigerung vermieden wird. Diese Vorsorge gegen Schie berei und Wucherei erscheint umso gebotener, als inan augenblicklich mit einem rcrhältnismäßlg niedrigen Kar- tvffelpreis rechnen kann. —* Vom T r a n Sp o r ta r b c t t e r st r c t k. AuS Dresden wird berichtet: Die Transportarbeiter (Geschirr- sichrer und Arbeiter), die gestern die Arbeit wieder aufge,- nommcn haben, erreichten mit ihren« Streik Wochenlühne von 8200 bis 2850 Mark in den Klassen H, ö, 6, v. In Plauen und Zwickau werden 75 Mark weniger als in Dres den, Leipzig und Chemnitz gezahlt. Kraftfahrer erhalten 75 Mark mehr. Tie Arbeitgeber in Sebnitz zahlen für Sebnitz noch einen Ortszuschlag von 80 Mark. Ueberstunden werden mit 25 Prozent, Sonntags mit 50 Prozent Ausschlag entschädigt. Fütterung und Putzen der Pferde am Sonn tag wird extra vergütet. Maßregelungen finden nicht statt. —» Städtisches Notgeld wird wieder in Verkehr gesetzt. Ter Rat der Stadt Leipzig macht bekannt, daß die im Jahre 1918 anSgegebenen, tin Jahre 1919 aber wieder eingelöstcn Gutscheine der Stadt Leipzig und zwar 2 Millionen Stück zu 20 Mark und 1 Million Stück zu 5 Mark wieder in den Verkehr gesetzt werden. Die Gültigkeit dieser Gutscheine ist vorläufig bis zuin 10. No vember d. I. festgesetzt worden. — Der Mangel an Zah lungsmitteln ist auch i«n Zittauer Jndustrtebezirk so- groß, baß die Banken nicht mehr in der Lage find, die ange.- forderten Lobngclder für diese Woche zur Auszahlung zu bringen. Um dieser Not abzichelfen, haben die Zittauer Handelskammer und die Banker« sich »ur Ausgabe von Schecks im Werte von ie 1000 Mark entschlossen. — Der Magistrat in Halle beschloß nach einer Besprechung mit der Handelskammer und der Industrie schlenntgst neues Notgeld in Stücken von 50, 100, 500 und 1000 Mark heraus zugeben, um dem Mangel an Zahlungsmitteln an den Lohn tagen der Industrie abznhelfen. Die Scheine sollen so schnell heranSgebracht werden, daß sie bereits für Sep tember-Ultimo zur Verfügung stehen. —* Deutsche K ohle für die E l b s ch i f fa h r t. Im Wirtschaftsmintsterium haben Besprechungen stattge- fnnben mit dem Ergebnis, daß die Negierung beschloß, in Anbetracht des unerschwinglichen Preises für die böhmischen Braunkohlen der Sächsisch-Böhmischen DampfschlffahrtS- Gesellschaft Unterstützung in der Kohlenfrage angedeihen zu lasser« und ihr deutsche Kohle zur Verfügung zu stellen. Da gegen hat sich die Gesellschaft verpflichtet, statt eines Dampfers deren täglich zwei in jeder Richtung vorläufig bi» Ende dieses Monats verkehren zu lassen, jedoch mit dem Vorbehalt, infolge etwaiger unvorhergesehener Ereignisse den Betrieb vorher einstellen zu dürfen. —* Die Verstaatlichung der Ordnungs- polizei. Das Gescimtministerium hat in seiner gestrigen Sitzung beschlossen, daß am 1. Oktober die Kriminalpolizei im ganzen Lande sowie die Ordnungspolize«, wle «n Dres den, so auch in Leipzig, Chemnitz und Plauen auf den Staat übernommen wird. Die Absicht, auch in Zwickau und Zittau die OrvnungSpolizei zu verstaatlichen, hat vor läufig zurückgestellt werden nüissen, weil hierüber noch Verhandlungen mit der Interalliierten Militärkontroll kommission geführt werden müssen —* Oesterreichische Kartoffelauf'äufer. Tie landwirtschaftlichen Organisationen des Kre«ses Lands- berg an der Warthe richteten an die NeichSregierung eine Beschwerde über österreichische Kartoffelaufkäufer, die 800 Mark ie Zentner zahlten, —* Zahlung des Ar»t Honorars in Na turalien. Der Äerzteverein dec Stadt Hamburg gibt bekannt, daß die Aerzte künftighin von der ländlichen Be völkerung zur Erleichterung der Zahlung ihre Schuld in Naturalien nach dem Friedenspreise fordern würden. Auch die Braunschweiger Aerzte werden laut „Berliner Tage blatt" von der Landbevölkerung künftig die Rechnungen in Naturalien bezahlt verlangen. —SEK. Gegen die Entchrtstltchung der säch sischen Schulen. Am 11. September traten in Dresden die Vorstände und Vertreter der evangelischen Vereine und Verbände Sachsens zusammen. ES wurde der sofortige Zu sammenschluß aller evangelischen Kreise SachsenS zur Ver teidigung der christlichen Schule nach Artikel 174 und der christlichen Feiertage nach Artikel 189 der RetchSversaffung beschloßen und ein Abwehr-AuSschuß eingesetzt, welcher mit der Einleitung und Ausführung der beschlossenen Sbwebr- maßnahmen beauftragt wurde. Die Geschäftsstelle befindet sich in Dresden-A., Ferdtnandstraße 19, 2. Et. —* Bettkartenpreise der Eisenbahn. Mit Gültigkeit vom 1. Oktober d. I. ab werben dte Bettkarten preise für die bahneigenen Schlafwagen wie folgt festgesetzt: 1. Klaffe 800 Mark, Bormerkgebühr SO Mark, 2. Klaffe 400 Mark, Vormerkgebühr 40 Mark, 8. Klaffe 24V Mark, Bormerkgebtthr 24 Mark. —* Vergünstigungen für die Beförderung von frischem Stein- und Kernobst Für dte Be förderung von frischem Stein, und Kernobst, ausgenommen Südfrüchte und Weintrauben, werben vom 18. September ab folgende Vergünstigungen in den Tarifsätzen von der -LejchLLübn üeMbrk-Bri Wagenladungen, die IrrL Inland gerichtet sind, «folgt dl« Befvrbernng al» Eilgut und dte Berechnung zu den Lätzen der Wagenlabanglklaff, V, deren Sätze »u denen der Klasse ä im verhältntt 78:100 stehen: bet Stückgutlabung««, bi« in» Inland gerichtet fi«t, erfolgt dte vrsürberung al» Eilgut und dte Berechnung brr Fracht sätze zu den um 40 Prozent ermäßigten Lätze« der allge meinen Ltückgutklasse: die Frachtsätze dieser Klaffe stehe» zu ben Lätzen der Wagenkabung-klaffe X t« vrrhältnt» >80:100. E» betragen also »ie ermäßigte« Frachtsätze kür »agenlabungen 27 Prozent der SSagenladunaSklaffe ä, für Stückgutlabungen etwa die Sätze der WagtnladungSklasse ä: außerdem werben in jedem Kalle die Labunge« als Eilgut befördert. —* Margarine schmackhaft zu machen. Die »norm hohen Preise verbieten es immer zahlreicheren Hausfrauen, Butter als Brotaufstrich »u kaufe». Mehr und mehr muh di» Margarine die Stelle der Butter ver- treten. Nun ,st der Geschmack, der der Margarine an haftet, gar vielen In hohem Matze unangenehm. Man kapn e» aber mit geringer Mühe dahin bringen, daß dieser Geschmack verschwindet. Zu diesem Zweck «mtt> b,e Mar- aarine in einen Topf getan und auf» Feuer gebracht, damit sie schmilzt. Die zerlassene Margarine läßt man so lange in dein Tovf brodeln, bi» sie leicht gebräunt erscheint. Darauf nimmt man sie vom Feuer, gießt etwas Wasser hinein, läßt sie nochmals auskochen und «teilt daS Gefäß »nr Seite. Bei dirser Behandlung geht der unan genehme Geschmack vollkommen verloren. Zum Zerlassen der Margarine benutze man ja einen hohen Topf und nicht etwa eine flache Pfanne! Hat Margarine durch längeres Stehen an der Lust »inen seifigen Geschmack angenom men, was sehr leimt vassiert, so kann man diesen Geschmack wieder beseitigen, indem man die Margarine «n saubere» Wasser legt, diese» zum Kochen erhitzt, sodaß d«e Mar garine darin zerschmilzt. Darauf fügt man eine Meiler- spitze kohlcnsaures Natron hinzu, rührt die Flüssigkeit gründlich, ««in und läßt oa» Wasser mit der zerschmolzenen Margarine wieder erkalten. Man kann die Margarine einfach vom Wasser abhcben und der Geschmack «st ver schwunden. Es ist darauf zu achten, daß Margarine stets gut bedeckt und kühl aufbewahrt wird. * Gröba. Am 14. September 1922, nackt« 12 Mr, ist der in Roßlau wohnkafte und ». Zt. hier besuchsweise aufhältliche Buchhalter Max Schildbauer, 84 Iah» alt, in der Elbe ertrunken. Er war bekleidet mit einem gelben Regenmantel, dunklen Anzug und gelben Schnürschuben. Weiter trug er infolge Fehlens des reckten Armes den Trauring an der linken Hand. Weitere Personalbeschrei bungen sind unmöglich. Im Falle der Auffindung erbittet Gemeindeamt Gröba Nachricht. Mnksche n. Ein Großfeuer äscherte hier das Brennerei, gebändr der Porzellanfabrik ein. Der Braud bat sich nachts nach 2 Uhr iin Dachstuhle der Brennerei entwickelt. Man vermutet, daß die Hitze in der Brennerei, in der bi» spat abends gearbeitet worden ist, die Dachpappe zur Selbst entzündung gebracht bat. Die Seitenflügel d«S Brennerei gebäudes und das Maschinenbau« sinh gerettet worden. Trotzdem ist ein beträchtlicher Schaden entstanden. DaS Wasser wurde in Jauchefässern nach der Brandstelle gefahren. Glauchau. Schülerfahrten nach dem Rhein werden auch dieses Jahr wieder von Glauchau und Berlin ans veranstaltet. 14 Schüler sollen an jeder der zwei Fahr ten tcilnchinen. Einerseits sollen die Schüler die präch tigen Schönheiten und geschichtlich wertvollen Stätten des Nheintales und der Nebentäler kennen lernen und ander seits einen Einblick erhalten in den Ernst der Lage m den besetzten Gebieten. Die hochherzigen Stifter dieser Ferien fahrten sind die Firma Pflüger, Strübcll u. Co. in Glau chau und einige ihrer Geschäftsfreunde. Ten vorjährigen Teilnehmern ist diese herrliche Rhcinreise noch «n schönster Erinnerung. Li mb ach. Die Stadtverordneten haben beschlossen, die Regierung zu ersuchen, die Sozialisierung des Berg baues sofort in die Wege zu leiten, uin den Kommunen die Kohlen für Gas- urü» Clektrizitätsgewinnung zu bil ligeren Preisen zur Verfügung zu stellen. Adorf i. V. Ter Stadtrat hat ungeordnet, daß Jnlandszuckcr, markenfreies Mehl und Hülsenfrüchte künf tig nur noch gegen Vorlegung des Lebensmittelausweises und in genau bezeichneten kleinen Mengen für die Woche abgegeben werden dürfen. Die Maßnahme ist getroffen worden, um den Ausverkauf durch Ausländer zu ver hindern. Leipzig. Vor einiger Zeit wurde in Düben a. M. ein hiesiger 31 jähriger Schriftsetzer bei einem Fahrrad diebstahl auf frischer Tat festgenommen. In seiner hiesigen Wohnung fand man außer drei fast neuen Fahrrädern eine große Menge Buchdrnckereimaterial, und zwar etwa -30 Zentner Buchdrucktypen, etwa IV« Zentner Messinglinien, etwa 15 Zentner sogen. Bindematerial usw. Als Eigen tümer des Buchdruckmaterials, dessen heutiger Wert weit über IVs Millionen Mark beträgt, wurden vier hiesige große Druckereien ermittelt, bet denen der Festgenonimene früher in Stellung gewesen war. Von dorr hatte er und ein zweiter hiesiger Schriftsetzer, der «n geringem Um fange daran beteiligt ist, das Material seit rieten Jahren nqch und nach gestohlen, um sich später einmal selbständig machen zu können. Neueste Nachrichten und Telegramme von« 15. September 1922. Millionenbtebftahl bei einer Berli«er Bank. * Berlin. Bei einer hiesigen Bank erhielt der al» Kassenbote beschäftigte Karl Werner gestern Devisen im Werte von über sechs Millionen Mark, um sie an ver. schieden«« Stellen abzultefern. An einer Stelle, wo er für eine Million polnische Mark abzugeben hatte, erschien er auch. Mit den andern hochwertigen Valuten dagegen, fran zösische Franken, Dollar» und tschechische Kronen, ging er flüchtig. Feuer in Smyrna. )( Nom. Ser Aaenzta Stefaai »ufolge find da» griechisch« und da« armenisch« viertel da« «mtzrua durch Feuer größte«» teil» zerstört worden. Dervra«» grtffauch auf ««dereviertel über. Unter der Bevölkerung herrscht Panik. Li« italienische» Echtff« bemühe« sich, dt, italienische «»laute zu rette«. )( Londo n. Wi, au« Smyrna gemeldet wird, befindet sich dort eine halb« Million Flüchtlinge, größtenteils Frauen und Kinder. Da» britische, amerikanische und internationale Rote Kreuz suchen nach Kräften da» herrschende Elend »u lindern. .)( Athen. Die Regierung hat die Mächte erneut um die Entsendung von Schiffen »ur Rettung von rund einer halben Million christlicher Flüchtlinge ersucht, d«e an verschiedenen Stellen der kleinasiatischen Küste aus Abbeförderung warten. Einige hunderttausend Christen sol len sich aus Furcht vor den Türken auf die Inseln im Marmarameer gefluchtet haben. Erhöh««« deS steuerfreie« Einkommen- j» Frankreich. X Pari-. Dem „Petit Paristen" zufolge wurde in der gestrigen Sitzung de» Mintsterrats beschlossen, einen Gesetzentwurf etnzubringen, durch den da« steuerfreie Ein» kommen von 6000 Fr. auf 8000 Fr. erhöht wird. Dt« Lag« in Koustauttuptzel und Vulkan. )( Part«. Wie der „Petit Paristen" meldet, ist man in Dari» davon Überzeugt, daß di« Türke» durchaus nicht die Absicht haben, an den Meerengen und in Konstantinopel EretaotSe.Imst«: Art bewormrul«. LuL.Lte von «türm
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