Volltext Seite (XML)
2 Beilage zum „Riesaer Tageblatt" H 46. «»»»ab,ab, 24 Februar IVO«, »e»»s k»v. Jahrg. Köstritzer G Zlhumchier. Dieses altberühmte Bier, welches infolge seines großen Malzs und Würze-ExlratteS und geringen Alkoholes besonders Kinder«, Blutarme«, Wöchueriunev, «ährende« Mütter« und Neko«valeszeute« jeder Art von hohen medizinischen Autoritäten empfohlen wird, ist zu haben in ki»«« bei IMvi'iitL, Kolonialwaren- und Bierhandlung. MU Vl»» v«rl»»xv »«sÄrLelrUol» mrr S»» eelsl« MU „öLOutrttuvr 8eI>Hv»r-!l»1«k". "WM «eliatämtg aller^ltt^aü'hatt- u.H»telÄ8?E V ul sowie Waschkleider, vl«ft«, Aurüae, r L NW Litelvke» ». s. w. in iinsnnwiodö,««d»n«n r«l Ktäkert 81s. Litelvke« ». s. w. in »««nnSlovk M»»oI»«M»»»I»»IK und Ausführung. »rötzte Wäschescho«»«-. LchveewettzeS «usseheu. » Gardtneu-WSscherei, Färberei und Appretur. A>»i»n»npILü1uv8»«rk« auf Spezialmaschtnen bearbeitet, in größter Vollkommenheit. Kostenfreie Abholung u. prompte Zustellung. vlls Plättwäsche vtbv ber Herrn r Borner, Korrfirmaudeukleider in schwarz und farbig «leid » 5 Meter L.75, 3.-, 3.75, S.-, S.5», 7.50, 8.75 empfiehlt in großer Auswahl MU' Mrsvllvul«! 'MM Infolge Ersparnis der teuren Ladenmiete 'und eines kolossalen Umsatzes verkaufe zu enorm billigen Preisen. liooapl. HV»I»»anx8-Dl«rtvI»t«»x: 1 Schrank, 2tür., nutzt), fourn. 45 Mark 1 Vertiko, 2tür. ...... 45 „ 1 elegantes Plüsch-Sofa ... 48 „ 1 Trumeau-Spiegel, geschliffen . 36 „ 1 Sofatisch, nußbaum poliert . 12 „ 2 Rokulehnstühle 10 „ 2 ff. Äeuslelten mit guten Mat:atzeu58 „ 1 Waschtisch mit Marmor . . 16 „ Komplette Kücheneinrichtung . . 38 „ Summa 308 Mark Kompl. engl. Schlafz-Einr. nur 180 M. Büfette, echt Nußb. geschnitzt, 100 M. Schreibtisch 46 M. Plüschgarnttur SO M. 3 teil. Sofa 38 M. Mellsrä Zmtrreß, (Leipziger Möbelhalle«). Vnebilvn» »n«i»Ie»n«1 billigwö« 8v»ug»q»i«II«. Eiurichtuugeu vo« 166, 250, 340, 400, 600, 800 btS 6000 M. stets am Lager. Besichtigung ohne Kaufzwang. —— Langjährige schriftl. Garantie. —— Versand innerhalb Deutschland frauko. Bei Vorzeigung dieser Annonce 3 °/» Rabatt. Vnv«ll»n-lg., ÄtzmnLtrsKe 18 1»» Telephon: Amt II, 5945. — U«i« ö-«äv«. — Me 8« Am» Msch i. K. IS M« zn techteii. Kik836i' SM, üaM8ll'. 82 >1 im k»«8v ät>8 Herr» 1 »drikbv8ilLvr8 LviLior emplivklt siel» rum Avä Verirook von Ktaatspapierev, klsnZbrrekeo, Aktien u»d 80U- stiFen Woi-tpn pieren, rur LillI§8MIK von rrtklburoi» Ooupous, Dividevdoosokeineo n. Aki osten NtLc.irk'n, rur VorVOltuvK von ^Vortpapioron ((lodervselinnA von ^usIosuvAen, Le- sor^uuK neuer 2ins- der. OiviZenäentroAen usrv.), rar oklener und xeseblosseoer vepots, 2ur VtzrinivluoK von 8Lkes-8ebränkebeo unter eißeveio Veiseidn-s di r klü ter, nur von Vsrlebeu, rur Leuutrunx ibrer k'irms. als Vvmiril8lvHo und rur Dj8kiOlliii'l kMK von IVeobselo, rur LroiknUNK loulender ReebnunZen mit und obne CtiL« K-Vorkekr, rur ^uuakiuo VON (xoläorn 2ur VorAN8unK usrv U8W. Ans Irrwege«. Roman von Klara Rheinan. 23 Ottilie schandrrte, als sie ihre Blicke davon abwandte, «nd nähert« sich Herrn ESmond, der ihr mit liebevoller Ge- berde die Hand reichte. „Mein armes Kind," sagt« er sanft, „da- sind schreck liche Vorkommnisse. E» tut mir so leid für Sie alle! Wie befindet sich Ihr Onkel?" „Sein Zustand ist noch der gleiche," war die traurige Antwort. „Er kann sich nicht bewegen und hat noch keine Silbe gesprochen." „Sie sind die ganze Nacht bei ihn« gewesen?" „Ja," entgegnete sie müde. „Aber die» darf nicht sein, Sie bedürfet» der Rahe. Ich werde eine Wärterin senden," sagte er mit ruhiger Bestinimchcit. „O nein, »»ein! Ich könnte ihn nicht verlassen!" rief Ottilie rasch. „Wenn er mich vermißte, würde er denken, daß..." „Daß auch Sie entflohen wären," vollendete der Guts herr beinahe lächelnd „Mein liebe» Kind, niemand, der je ii» Ihr« ehrlichen Ang«»» geblickt, könnt« Sie einer ge meinen Falschheit fähig halten, wie Ihre Tonstne sie ..." „O, tadeln Sie Meta nicht!" nnterbrach ihn Ottilie. „Sie ist nicht schlecht, aber sie war schivach und lteß sich überreden. Sie kämpfte hart, erst ganz zuletzt verließ sie ihre Kraft." Der Gutsherr blicktest« forschend an. „Also wußten Sie davon?" fragte er. „Vermuteten Sie, daß ihr jener arme Junge gleichgültig sei?" „Nein, nein, niemals," beteuerte Ottilie eifrig. „Wie wäre die» möglich gewesen, Meta handelte stet», al» ob sie ihn liebe, nur in den letzte» Tagen schien sie unruhig und aufgeregt. Ich schrieb «» der bevorstehenden Tren- mmg von Hause zu. Gestern, nein, ich meine Dienstag," sie strich ganz verwirrt mit der Hand über ihre Stirn, „kam sie nachmittags in größter Aufregung nach Hause. Sie erzählte, sie sei von einen» Landstreicher erschreckt wor den »nd weinte und verfiel in Krämpfe, aber ich hatte keine Ahnung, daß sie nicht die Wahrheit sprach. Jetzt freilich glaube ich, daß sie danialS mit dem Manne zu- samnientraf, wegen dessen sie uns letzte nacht, nicht letzte nacht.. ich meine ..." „Ja, ja, ich verstehe schop, mein Kind," sagte der Gut»- Herr sanft. „Wenn Ihre Annahme richtig ist, werden Sie vielleicht im stände sein, uns ans die Spur de» Mörders zu lenken, we>m dieser ihr Liebhaber war. E» könnte sie doch jemand Dienstag nachmittag zusammen gesehen ha best." V- . „Aber Sie glauben doch »ficht?" stammelte Ottilie, in der Hoffnung, Herr ESmond Werpe ihre geheime Befürch- tnilg für grundlos erklären, daßAer, ihr Liebhaber, Georg Martyn ermordete? „Könnte e» nicht irgend ein Baga- btlfid gewesen sein?" „Ich fürchte, mein armes Ksnd, daß die Tragödie tie- ser ueat," antwortete Herr Esstwnd mit traurigem Kopf- schüfteln. „ES besteht kein Grund zur Annahme, daß «in Raubanfall begangen oder auch nur beabsichtigt wurde. Wir dürfen »nS der Wahrheit, so schrecklich sie ist, nicht verschließen. Mir scheint gewiß, obschon ich bi» jetzt meine Ansicht für mich behalte»», daß derärme Martyn die Flucht entdeckte, folgte und von derselben Hand niedergeschlagen wurde, die »hm seine Braut raubte Ach, ich wußte, e» würde Sie sehr erschüttern," fügte er besorgt bei, als Ot tilie mit entsetzter Miene auf einen Stuhl sank „Aber ein Trost ist, daß e» unabsichtlich gescheht» fein wird. Viel leicht wnrde der verhängnisvolle ÄHlag in der Selbstver- teidigung geführt und sollte nur betäuben. Allein, wie dem mich sei, ist e» eine schreckliche Gäche und jenes un- glückliche Mädchen hat namenloses Wich über ihre An gehörigen gebracht und über sich selbst, wie ich fürchte." Eine Pause trat ein. Mit ernster, strenger Miene durchschritt der Gutsherr da» kleine Zimmer, dänn blieb er plötzlich vor Ottilie sie- - . . s . . hei» und legte seine Hand auf ihre Schulter. „Sie wissen, daß Sie bei der Gerichtsverhandlung gegenwärtig sein müssen?" fragte er sanft. „Ja, Doktor Ruland sagte e» mir." „Man wird Sie nicht lange belästigen, ich denke, ii» «iniaen Minuten wird alle» vorüber sein. Ich wünschte, ich könnte e» Ihnen ersparen, mein Kind," fügte er mit svhwarmer Teilnahme bei, daß Ottilie sich ganz gerührt „Sie sind so gütig," flüsterte sie dankbar. „O, warm»," fuhr sie mit plötzlicher Leidenschaft fort, „warum vertrante Meta un» nicht? Ihr Vater liebte sie so innig, daß er »fie von ihr verlangt hätte, etwa» zu tun, »va» ihr wider- strebt« ! Und Georg, der arme Georg, und wäre ihm da» Herz gebrochen, er würde ihr ohne ein Wort des Vor wurf» ihre Freiheit wiedergegeben haben. Er war grau- san», grausam!" „Die Schwäch« ist oft grausam in ihre»» Wirkungen," bemerkte Herr ESmond düster. „Schwache Frauen sind gewöhnlich falsch und treulo», und sie ist keine Ausnahme von dieser Regel." Vielleicht dachte der Gut-Herr au seine eigene Tochter, deren Name nicht mehr über seine Lip pen gekommen, seitdem sie heimlich ihr Vaterhaus ver lassen, und seine Teilnahme für Farmer Lockhard verstärkte sich in der Erinnerung an da» persönliche, schwere Leid. „Mir scheint," begann er »vieder, „daß da» Schwerste der ganze»» Sache auf Ihren Teil fällt, mein arme» Kind! Es tut mir von Herzen leid für Sie." „O, nicht ich bin e», die am schwersten zu leiden hat," antwortete Ottilie traurig, „denken Sie nur an ihren Va ter. O, der arme Onkel! Wäre er gestern gestorben, ich hätte mich gefreut darüber. Ach, wenn ich mir wieder seine Qualen vvrstelle bei dem Gedanken an Meta» vermeint- lichen Schmerz, dann kann ich seinen Zorn gegen dir e leichter vergeben, dem» ich weiß, wenn die erste Bitter keit vorüber ist, wird er noch schwerer, noch furchtbarer leiden, al» im Anfang " l30.1v