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Riesaer G Tageblatt ««d Anzeiger (LlbeblM rmd MMg«-. TÄegramm-Adrrff« ßH 6 Femfprechstell» .LagedSa t». Rios» Nr. sa für die Königl. Amtshauptmannschast Großenhain, das Königl. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. 216. Montag, 16. September 1967, abends. 66. Jahrg. Da- Riesaer Lageblatt «scheint jede» Tag abend- mit Ausnahme der Sonn» und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mark 56 Pjg., ourch unsere Träger srrt in- Hau- 1 Mark 65 Pjg., bei Abholung am Schalter der katserl. Postanstalten I Mark 65 Psg., durch den Briefträger sret ins HauS 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnementS werden angenommen. . Auzeigeu-Aunahme sür die Nummer des Ausgabetages bis vormittag 9 Uhr ohne Bewähr. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestraße 59. — Für die Redaktion verantwortlich: i. B. Edwin Plasnick in GrSba-Riesa. > > - Frau Ernrsttue Rocht« Zeithai« beabsichtigt, die im Grundstücke Brand-Kat. Nr. 46 6 sür Zeithain bestehende Kletn- viehschlächterei-Anlage al« Grotzvieh-Gchlächteret einzurichten. Gemäß 88 17 und 25 der Reich-gewerbeordnung in der Fassung vom 26. Juli 1900 wird dies mit der Aufforderung hierdurch bekannt gemacht, etwaige Einwendungen hiergegen, soweit sie nicht auf besonderen PrivatrechtSttteln beruhen, bet deren Verlust binnen 14 Lagen vom Erscheinen dieser Bekanntmachung an gerechnet, hier anzubringen- Grotzenhatn, am 12. September 1907. 2069 b r. Königliche Amtshauptmaunschast. Auf Blatt 448 des hiesigen Handelsregister- ist heute die Riesaer Filiale der Allgemeine« Deutsche« Credit- Austalt i« Riesa, Zweigrtiederlaffrmg der i« Leipzig ««ter der Firma Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt besteheude« AMeugesellschaft eingetragen und weiter verlautbart worden: Der jetzt geltende Gesellschaft-Vertrag nebst Satzung für da- Hypothekenbankgeschäft ist in der Generalversammlung vom 20. Dezember 1899 festgestellt und durch die Generalversammlungsbeschlüsse vom 30. Mai 1901, 4. April 1903, 3. April 1905 und 28. März 1907 abgeändert worden. Gegenstand de- Unternehmens ist der Betrieb aller Bank- und Kommissionsgeschäfte und — mit Ausnahme der DifferenzgeschSfte — aller derjenigen Geschäfte und Unter, nehmungen, durch die Ackerbau, Handel, Industrie und Gewerbe gefördert und die wirt- schaftltchen Verhältnisse gehoben werden können. Die Gesellschaft ist daher auch berechtigt, Hypothekengeschäfte aller Art zu betreiben. Auf Grund von hypothekarischen Beleihungen innerhalb deS Königreich» Sachsen darf sie auf den Inhaber lautende Hypothekenpfand briefe gemäß den Vorschriften deS ReichS-HypothekenbankgesetzeS und nach Maßgabe der einen Teil deS Gesellschaftsvertrages bildenden Satzung auSgeben. Das Grundkapital beträgt neunzig Millionen Mark und zwar: Dreißig Millionen Mark (10 Millionen Thaler) in 100 000 auf den Inhaber lautenden Aktien zu je 100 Thalern (300 Mark) und sechzig Millionen Mark in 50 000 auf den Inhaber lautenden Aktien zu je 1200 Mark. Mitglieder des Vorstandes sind: a. Der Geheime Kommerzienrat Julius Kavrea«, b. der Justizrat vr. Paul Harrwitz, o. der Kaufmann Hugo Keller, sämtlich in Leipzig. Di« Zeichnung der Firma der Gesellschaft erfordert zu ihrer Gültigkeit die Unter- schrift von zwei der zur Zeichnung berechtigten Personen. Das sind die Mitglieder deS Vorstandes, die Prokuristen und die Handlungsbevollmächtigten. Zur Erleichterung des Verkehrs der Gesellschaft mit Behörden soll es zulässig sein, daß von zwei Mitgliedern deS Vorstandes dem dritten Mitglied oder, wenn überhaupt nur zwei Mitglieder de« Vorstandes vorhanden sind, von dem einen Mitglied« dem anderen eine Vollmacht erteilt und dieses dadurch ermächtigt wird, rechtsverbindliche Erklärungen für die Gesellschaft abzugeben. Eine solche Vollmacht ist gültig, wenn der Zeichnung der Firma im ersten Falle die Unterschriften zweier Mitglieder deS Vorstandes, im letzteren Falle die Unter schrift nur eine« Mitgliedes des Vorstandes beigefügt worden ist. Gesamtprokura ist den Kaufleuten a. Georg Priem und b. Rudolf Nicolai, beide in Riesa, dergestalt erteilt worden, daß jeder von ihnen berechtigt sein soll, je in Gemeinschaft mit einem Mitglieds des Vorstandes der Allgemeinen Deutschen Credit-Anstalt oder mit einem Prokuristen oder Handlungsbevollmächtigten der Riesaer Zweigniederlassung di« Firma der letzteren rechtsverbindlich zu zeichnen. Weiter wird folgendes veröffentlicht: Der Vorstand der Allgemeinen Deutschen Credit-Anstalt wird von dem Aussichts rate ernannt und besteht nach dessen Ermessen aus einer Person oder einer Mehrheit von Personen. Die von der Gesellschaft ausgehenden Bekanntmachungen erfolgen in der für die Erklärungen der Gesellschaftsorgane oorgekchriebenen Form und werden, soweit nicht daS Gesetz oder der GesellschaftSoertrag eine mehrmalige Veröffentlichung vorschreibt, einmal im „Deutschen Reichsanzeiger" und in der „Leipziger Zeitung" veröffentlicht. Diese Zeitungen sind die Gesellschaftsblätter. , Die Berufung der Generalversammlung erfolgt durch öffentliche Bekanntmachung nach Maßgabe der vorstehenden Vorschriften und unter Angabe des Zwecks der Generalversammlung durch den Vorstand. Zwischen dem Tage der Bekanntmachung im Deutschen RcichSanzeiger und in der Leipziger Zeitung und dem Tage der Generalversammlung muß eine Frist von mindestens 17 Tagen mitten inne liegen. Riesa, am 16. September 1907. Körrigliches Amisgerichi. Bekanntmachung Vom 1. Oktober 1907 ab sollen auf ein Jahr die für den Küchen- und Kantinen- betrieb erforderlichen Waren, alS: Los I:> Materialwaren, „ II : Bäckerwaren, „ III: Butter, Milch, Gier, „ IV: Kaffee, Zucker, verdungen werden. Lieferungsbedingungen, sowie der halbjährliche Verbrauch liegen bei der Zentral- VerkaufSstelle unterzeichneten Bataillons zur Einsichtnahme aus. Offerten mit entspr. Aufschrift und Preisangeboten haben bis 22. September 1907 bei genannter Stelle einzugehen. Riesa, 16. September 190^. 2. Pionier-Bataillon Nr. 22. Mit Genehmigung der Königlichen Amtshauptmannschaft Großenhain wird der KommuuikatiovSweg von Gröba nach Merzdorf wegen Aufbringen von Massenschutt vom 17. bis mit 18 September 1907 für den Fährverkehr gesperrt und dieser in- zwischen über die Straße am Gucklitz nach Neuweida bez. über die Straße nach Pochra verwiesen. DaS unbefugte Befahren des gesperrten WegS wird nach 8 366" des Reichs- strafgesetzbuchs bestraft. Gröba, am 11. September 1907. Der Gemeiudtborstand. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 16. September 1907. —* Für den sächsischen Landesverein deS Evangelischen Bundes bedeutet daS Jahresfest jedeSmal den Höhepunkt seiner Jahresarbeit. In diesem Jahr« wird eS nächsten Sonntag und Montag in unserer Stadt abgehalten. Im vergangenen Jahre wurde eS in Aue gefeiert. Steht diesmal die Aufhebung des 8 166 deS Strafgesetzbuches zur HauptdiSkusston, so beschäftigte da« vorige Mal die Hauptversammlung der JahreSfesteS das Thema: Die Kirchengesetzgebung Sachsens und der Toleranzantrag. ES wird noch in vieler Erinnerung sein, mit welchem Eifer und welcher unerbittlichen Beharrlich, kett der Evangelische Bund den letzten Wurzeln und Aus- läufern, d. h. den Ursprüngen und Zielen deS vielbespro chenen ToleranzantrageS des Zentrums nachgegangen ist; und nicht ohne Erfolg ist diese aufklärende und vorbeugende Arbeit geblieben, denn jetzt ist'S ziemltch still davon ge- worden. ES sind dabei auch manchem vertrauensseligen Protestanten di« Augen darüber geöffnet worden, wohin zuletzt die Reis* mit dem Zentrum gehen sollte. Aber nicht nur gegen di« Feinde der evangelischen Kirche zur Rechte«, sondern auch gegen die zur Linken ist der Bund wachsam gewesen. Gr hat die sozialdemokratische Agitation, die ick vergangenen Jahre gegen Kirche und Religion in« Werk gesetzt war und durch Wanderredner betrieben wurde, nicht unbeachtet gelassen, sondern ist mit Wort und Schrift kräftig dagegen ausgetreten. G» ist im übrigen erfreulich, au» dem Jahresberichte de» Lande»verein» zu ersehen, daß er im oergang,nen Jahre keinen Anlaß hatte, ultramon- lauen Uebergrtffen in Sachsen entgegrnzutteten; da» ist zugleich ein Tatbeweis dafür, daß daS Dasein des Bundes nicht friedestörend, sondern friedefördernd wirkt. Zwar hat er auch am Ende der Berichtsjahres mit Freuden Kenntnis genommen von dem ehrlichen Willen der Reichs regierung, mit dem Zentrum zu brechen, der in der Reichs tagsauflösung zutage kam, und er ist selbst mit Flug blättern in die Werbearbeit für die nationale Sache bei den ReichStagSwahlen eingetreten, doch feine Hauptarbeit hat einer friedlicheren aufbauenden Tätigkeit gegolten, der Förderung der evangelischen Bewegung in Oesterreich. An den HauptauSschuß zur Förderung derselben hat der Landesverein 60153,66 R. abgeliefert, worunter 10 000 M. Geschenk von einem Freunde der Sache in der Nähe von Zwickau waren. Im Vertrauen auf die warme Unterstützung, die diese- Werk stets in Sachsen gefunden hat, hat e» der Verein zuversichtlichen Mutes übernommen, im Lande diese» Jahr 50 000 M. aufzubringen. Wenn hie und da einer e« manchmal für bedenklich hält, daß der Bund kühn und ohne Scheu römische Gefahre« aufdeckt, der sollte doch immer daran denken, daß diese Arbeit von der andern Sette dem Bund« aufgenötigt wird, daß aber seine Haupt-' arbeit jetzt der Verteidigung und vor allem der Förderung der evangelischen Bewegung in Oesterreich gilt. Und welcher Evangelische wollte sich da auSschließen? Möchte auch um dieser nötigen und gesegneten Arbeit willen das bevor stehende Fest dtm Bunde neue Freund« und Anhänger zuführen l vr. B. —» Die Bürgerschaft Riesas sei auch an dieser Stelle auf daS in vorliegender Nummer enthaltene Inserat des Vorstandes des Zweigvereins Riesa vvm Evangelischen Bunde aufmerksam gemacht. In dem Inserat wird ge beten, zu, dem mehrfach erwähnten Jahresfeste Fami- treu quartiere für die Nacht vom 22. zum 23. Sep tember zur Verfügung zu stellen. Es ist wohl zu erwarten, daß gastfreundschaftliche Bürger sich in genügender Zahl finden werden und diesbezügliche Anerbieten an die im Inserat bekannt gegebenen Stellen gelangen lassen. —" Wie man uns mitteilt, ist es dem! „Stammtisch zum Kreuz" gelungen, für das auf Dienstag, den 1. Ok tober festgelegte Künstler-Konzert bewährte Kräfte, denen ein guter Ruf vorausgeht, zu gewinnen. Näheres wird aus den demnächst erscheinenden Anzeigen hervor- gehen. —* Der gestrige Sonntag war luder wieder einmal ein solcher Tag, von denen man sagen muß: „Sie gefallen uns nicht". Prächtige Herbsttage brachte die vorige Woche und so erwachte die Hoffnung auf einen Herbst spaziergang am Sonntag — aber sie wurde enttäuscht, gründlich enttäuscht. Von früh bi» in die Dämmerstunden hinein ging Regen hernieder, nicht in heftigen Güssen, aber stetig und ohne Aushören. So blieb e» natürlich still auf Straßen und Gassen, die Menschen waren in die Stuben gebannt. Ein düsterer, trüber Sonntag war'S, und der Herbst, der kalendermäßig noch einige Tage auf sich warten soll, führt« das Regiment. Hoffentlich bringt er aber doch noch eine Reihe schöner Tage, die wanderungslustigen Menschen Gelegenheit geben, sich an dem herrlichen bunten Herbstschmucke draußen in Wald und Flur zu erfreuen und das große Sterben der Natur in rechter Weise zu genießen. —y Um sich ein paar „Schnapsgvoschen" zu verschaf fen, stahl am 25. Juli d. I- der Arbeiter Friedrich Her- mann Berge aus Strehla vom Ladentische der Hanl- schen Destillation Hierselbst zwei Pakete Ansichtskarten im We:.te von 3 Mark. Dieser Diebstahl ist ihm aber sehx!