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teuer zu stehen gekommen. Ain! Sonnabend' hatte sich die k>. Ferienstrafkammer de- Dresdner Landgerichts mit die ser Lache zu beschäftigen. ES verurteilte den schon viel fach, zuletzt mit Zuchthaus vorbestraften Angeklagten unter Ausschluß mildernder Umstände zu 1 Jahr Zuchthaus und 6 jährigem Ehrenrechtsverlust!. — König Friedrich Augustwohnte Leute, Mvn- tag, dem Manöver der 24. Division (Leipzig) in der Gegend von Trebscn bei; ferner nimmt Se. Majestät am Dienstag an dem Manöver der 40. Division (Chemnitz) bet Liebertwolkwitz unk am Sonnabend an dem Manöver beider Divisionen gegeneinander teil. —rr Zu den HeiratSplänen der Gräfin Montignoso wird dem „B. L. A." von vertrauenSwerter Geile ge schrieben: Die Gräfin Fugger, «ine Freundin und Vertraute der ehemaligen Kronprinzessin, die noch im Frühjahr bei dieser tn Florenz weilte, ist zu einer Reise nach London bestimmt worden, um dort durch ihren persönlichen Ein fluß beruhigend zu wirken. GS scheint auf selten de» säch sischen HofeS die Geneigtheit vorhanden, viel zu verzeihen, wenn sich die Gräfin ruhig verhält und die Oeffentltchkeit nicht weiter beschäftigt. Von einem vergessen ist freilich hierbei nicht die Red,. — In einem „Zur Lage" überschriebenen Artikel des konservativen ,-Vaterland" heißt eS: Die Borgänge innerhalb der bonservativen Partei und in sonderheit des Konservativen Landesvereins haben die öffentliche Slufmerksamkeit in letzter Zeit in ganz unge wöhnlichem Maße auf sich gezogen. An sich ist diese Er scheinung auch durchaus verständlich!. Bet dem großen Hmfluß, den die konservative Partei von jeher in un serem engeren Vaterland« auf die Entwickelung der poli tischen und sozialen Verhältnisse ausgeübt, ein Ein fluß, der sich im Laufe d«r letzten Jahrzehnte nur ge steigert hat, ist das Gefühl ein allgemeines, daß die Borgänge in der konservativen Partei von einer weit über das Interesse dieser Partei selbst hinausreichenden Bedeutung sind. Auch die scharfe Kontrolle, die die öffentliche Meinung über die Vorgänge in dieser Partei ausübt, ist aus demselben Gesichtspunkt eine durchaus erklärliche. Trotzdem aber ist es gegenwärtig unverkenn- , bar dieser Umstand nicht allein, der das öffentliche In- tcrefie an den Vorgängen in der konservativen Partei in so erheblichem Maße gesteigert hat. Stärker noch wirkt vielmehr hierbei die Tatsache, daß die Vorherrschaft der konservativen Elemente in unserem Staatsleben seit dem letzten Jahrfünft bei der liberalen Partei steigen- !den Widerwillen hervorruft und daß von dieser Partei mit an Leidenschaftlichkeit grenzender Heftigkeit und mit Mitteln, die nicht überall die lautersten sind, auf den Zerfall der bisher im Lande so einflußreichen konser vativen Partei hingearbeitct wird. Nur wenn man die sen letzteren Umstand noch hinzunimmt, wird man auch die Erklärung für die Tragweite finden, die die öffent liche Meinung gewissen neueren Vorgängen in der konser vativen Partei beigcmcssen hat. Wir haben hierbei ins besondere die bekannten Anregungen im Auge, die vhn- längst von dem Dresdener konservativen Vereine zum weiteren Ausbau des konservativen Parteiprogramms ge geben worder^ sind. Wer diese Anregungen objektiv be trachtet, wird nicht' imi mindesten im Zweifel darüber sein, das sie auf alles weniger als eine grundsätzliche Aende- rung des für die konservative Partei bestehlenden Pro- gramms hinauslaufen. Jene Anregungen sind vielmehr durchaus im Rahmen des bestehenden konservativen Pro- gramms zu verwirklichen. Sie, sind nicht Anregungen zur Aenderung, sondern zum weiteren Ausbau des konservativen Programms und als solche von allen Sei ten nicht bloß begrüßt, sondern sogar als neues Binde mittel unter den Parteigenossen angesehen worden. Schon eher einer Belastungsprobe ist die konservative Partei lauf jenem anderen Gebiete, dem Gebiete der Wahlrechts reform, dürch den v!on der Regierung veröffentlichten Entwurf eines neuen Wahlgesetzes ausgesetzt worden. Es würde verfehlt sein, in Mrede stellen zu! wollen, daß über diesen Entwurf in der Tat die Meinungen in der konservativen Partei auseinander gehen. Abgesehen aber davon, daß eine Verschiedenheit der Ansichten selbst in einer solchen Frage eine Spaltung der Partei noch keines wegs rechtfertigen könnte, so würde eine Spaltung doch ganz offenbar auch nur dann eintreten können, wenn man srch in der konservativen Partei entweder darüber nicht einig wäre, daß eine Wahlreform vvrgenommen werden muß, oder das Eintreten in eine Erörterung des Regierungsentwurfs schlechterdings ablehnte. In beiden Beziehungen aber Herrscht tatsächlich in der konser- vatwen Partei auf der ganzen Linie vollkommenes Ein verständnis. Man ist von allen Seiten fest entschlossen, der Wahireform näher zu treten und ebenso auch ent schlossen, den Negierungscntwurf tvvhlwollend und ohne jede Voreingenommenheit zu prüfen und ihm! nur dann und insoweit entgcgcnzutreten, als eine gewissenhafte Prüfung die Annahme des Entwurfs unmöglich erscheinen lassen sollte. Freilich würde eine Ablehnung der Regie rungsvorlage vor allem auch die Entwaffnung des Ein wurfs voraussetzen, daß zurzeit vvn sonstiger Seite ein andrer und besserer Weg zur Lösung der Wahlresorm- frage als der im Entwurf vorgeschlagene npch nicht aus- gezeigt worden sei. Diesem Einwurfe gegenüber würde zwar von konservativer Seite mit vollstem Rechte daraus htngewicscn werden können, daß es nicht an der konser vativen, sondern an den Parteien, die eine so abfällige Kritik an dem bestehenden Wahlrecht geübt haben, fei, einen solchen Weg ihrerseits zu Zeigen. Bon liberaler Seite wird das Vorgehen der Regierung in der Wahl- reformfrage augenscheinlich vielfach tn einer Weise auS- gelegt, daß man annchmen müßte, es sei der Regie rung bei dieser Maßnahme nicht sowohl um >'tne Be seitigung der Härten des geltenden Wahlrechts als hrrum zu tun, die Vorherrschaft der kpnferva- tiven Pärkei im Landlkage zu beseitigen. In der Tat läßt sich nicht verkennen, daß eine solche Auslegung manches für sich hat. Mr denken dabet weniger an den Umstand, daß die Regierung eS ge- wissen an die Wahlreform sich knüpfenden Vorgängen gegenüber bisher noch immer an der wünschenswerten Klarstellung hat fehlen lassen. Wohl aber erhält eine solche Auffassung in der Begründung des Entwurfs selbst eine gewisse Unterstützung. Denn wenn es dort als einer der mit dem Entwürfe verfolgten Zwecke hingestellt wird, künftig das Uebergewicht einer einzelnen Partei zu verhüten, so kann ein solcher Grundsatz nach der gegen wärtigen Lage der Verhältnisse seine Spitze allerdings nur gegen die konservative Partei richten. Indessen nehmen wir doch zurzeit noch Anstand, jene Bemerkung im Sinne' der liberalen Presse auszulegen. Denn ein mal ist es tm BerfassungSleben ein anerkannter, durch die Erfahrung überall bewährter und der Regierung ge wiß nicht unbekannter Grundsatz, daß nicht die tunlichste Zersplitterung der Parteien im Interesse des Staates liegt, sondern daß im Gegenteile das Bestehen nur weniger Parteien, von denen natürlich jeweilig eine die ausschlaggebende sein muß, für jeden Staat weitaus das Vorteilhaftere ist. Zum anderen aber dürste in Sachsen die konservative Partei doch wohl auch die letzte sein, gegen die sich ein derartiges Borgehen rechtfertigen ließe. Tenn wie die Sächsische Regierung in der konservativen Partei stets ihre festeste und zuverlässigste Stütze gesucht und gefunden hat, so deutet auch für die Zukunft nichts auf die Notwendigkeit' oder Rätlichkeit einer Aenderung dieser Lage hin. Wie immer die Ereig nisse auf diesen Gebieten sich gestalten mögen, so dür fen wir doch annehmen, daß sie die konservative Partei in sich geschlossen umd auch sonst überall auf der Höhe ihrer Ausgaben finden werden. —bc In den letzten Monaten sind in verschiedenen Städten Deutschlands, u. a. in München, Mannheim, Cob- lenz. Bonn, Halle a. S., Leipzig, Berlin, Braunschweig nsw., falsche Reichskassenscheine von 1882 über 20 Mark verbreitet worden. Die Scheine sind auf lithographischem Wege hcrgestellt und leicht an dem dunkleren Druck — namentlich auf der Rückseite — als Falschstücke zu er kennen. Es ist leider bisher nicht gelungen, die Fälscher ausfindig zu machen. Die Verbreitung der Scheine wird, soweit zu ermitteln gewesen, teils durch einzelne Per sonen, teils durch mehrere gemeinsam und zwar meist bei geringwertigen Einkäufen in Geschäften, in denen Verkäuferinnen tätig sind, bewirkt. Das Publikum, ins besondere die Geschäftsinhaber, werden gut daran tun, die ihnen in Zahlung gegebenen Zwanzigmarkscheine auf ihre Echtheit genau zu prüfen, und sofern sich eine Fälsch ung ergibt, nicht nur die Scheine selbst anzuhalten, son dern auch soweit als möglich darauf hinzuwtrken, daß die Verbreiter zur strafrechtlichen Verantwortung gezogen werden. Auf die Ergreifung der Fälscher ist von der Reichsschuldenverwaltung eine Prämie von 1000 Mark ausgesetzt worden. — Wochen-Spielplan der König!. Hoftheater zu Dresden. Opernhaus. Dienstag: Auf Aller höchsten Befehl: „Die Boheme". Mittwoch: „DaS Rhein- gold". Donnerstag: „Die Walküre". Freitag: „HanS Heiling". Sonnabend: „Siegfried". Sonntag: „Die Schönen von FogaraS". Montag: Unbestimmt. Schau spielhaus. Dienstag: Zum 1. Male: „Geographie und Liebe". Mittwoch: „Geographie und Liebe". Donners tag: Neu einstudiert: „Die Nibelungen". Freitag: „Geo graphie und Liebe". Sonnabend: „Der Vetlchenfresser". Sonntag: „Die Nibelungen". Montag: Zur Feier von Th. Körner- Geburtstag: „Zrtny". — Der Verband deutscher KriegSoeteranen (Sitz Leipzig) beschloß in seiner letzten Hauptversammlung, an den Reichstag eine Eingabe zu richten, in der gebeten wird, daß den Witwen der KriegSoeteranen, denen die Staatsbeihilfe gewährt wurde, ein Gnadenvierteljahr nach gezahlt wird. Ferner wird in der Petition noch gewünscht, daß allen alten Kriegern mit einem Einkommen unter 600 Mk. die Deleranenbeihilfe seitens deS Reiches gewährt und daß alle mit einem Jahreseinkommen von nicht über 1200 Mk. von den Kommunalsteuern befreit werden. — Der Kantoren- und Organistenveretn der Kreishauptmannschaften Dresden und Bautzen hält am 1. und 2. Oktober tn Großenhain seinen diesjährigen BereinStag ab. Die Tagung beginnt am 1. Oktober vor mittag- 10 Uhr tm Saale Zur goldenen Krone mit einem Vortrag des Herrn Hoforgantst Grundmann-DreSden über Richard Wagner als Reformator, worauf eine Besprechung von Hermann KretzschmarS Buch „Zur Einführung des musikalischen Teiles der Agende" erfolgt. Nachmittags 5 Uhr findet ein Kirchenkonzert statt. Im Anschlüsse daran ist abends 7 Uhr, wie am Vorabend im Hotel de Saxe, eine gesellige Bereinigung im Hotel zum GesellschaftL- hause geplant. Am nächsten Tag werden vormittag- 9 Uhr von BeretnSmttgltedern musikalische Borträge tn der Kirche geboten. — Am 1. Oktober diese- Jahre» läuft bekanntlich auch der Termin ab, bi» zu dem der Taler bet un» al« gesetzliche- Zahlungsmittel Gültigkeit hat. Don diesem Tage an gilt er als solche» nicht mehr und eS braucht ihn infolgedessen auch niemand mehr tn Zahlung zu nehmen, sondern kann ihn jederzeit zurückwetsen. Wohl aber wird der Taler auch nach diesem Termin, und zwar noch ein volle» Jahr lang, also bi« -um 30. September 1908, bet all,« Reich»- und Staatskassen gegen kurante» Geld um gewechselt. y Gröba, 16. September. Der in Riesa wohnend« Handarbeiter Friedrich Hermann Müller, aus Schrebitz bei Krögis gebürtig, nahm, als er am hiesigen Schulbau aroeiete, das Arbeitsbuch eines Mitarbeiters weg, ent fernte daraus, die Marken und klebte sie in sein Buch. Das Dresdner Landgericht ahndete diesen Diebstahl mit 6 Monaten Gefängnis. * Meißen, IS. Geptember. An d« hiesigen Land- wirtschaftlichen Schule nimmt der diesjährig« (SV.) Minter- kursus LienStag, den 22. Oktober seinen Anfang. Der vorjährig« Winterkursu» wurde von 128 Schülern, welch, au< zehn AmtShauptmannschaften stammten, besucht. Für den diesjährigen Kursus find zahlreiche Anmeldungen be reit» eingelaufen. Weiter« Anmeldungen werden jedoch von dem Direktor der Anstalt, Herrn Prof. A. Gndler, bi» Mitt« Oktober noch entgegengenommen. Döbeln. Die Einweisung d«S neugewählten Stadt- oberhaupteS Herrn Bürgermeister Müller, findet nächsten Mittwoch mittag« 12 Uhr tm Sitzungssaal de» Rathause» durch Herrn KreiShauptmann Erzellenz Freiherr» v. Welck statt. Niederau. In einem Hause am hiesigen Bahn Hofe hätten leicht drei Kinder durch einen Stubenbrand um kommen können, wenn nicht das tatkräftige Eingreifen einer Nachbarin rasche Hilfe gebracht hätte. Die Kinder des Fabrikarbeiters Schneider im Alter von 4, 8 und 1 Jahr waren in der Wohnung eingeschlvssen, der Vater auf Arbeit, die Mutter in den Wald gegangen, um Pilze zu suchen. Als die Mitbewohnerin des Hauses die Kinder schreien hörte, ging sie auf dir Straße und sah aus den offenen Fenstern Rauch hervordrtngen. Sie zerschlug mit einem Beile dir Türe und holte aus der mit Rauch ge füllten Kammer, wohin sie sich geflüchtet hatten, die zwei ältesten Kinder heraus. Wie sie dieselben in Sicherheit hat, erinnert sie sich, daß noch das Kleinste! fehlt, welches im Kinderwagen in der brennenden Stube schlief; sie dringt nochmals hinein und rettet das bewußtlose Kind vom sicheren Tode. -^Sophia und Tisch waren zum Dell verbrannt. Streichhölzer, die den Kindern anscheinend zugänglich waren, dienten denselben vermutlich zum Spie len, was schwere Folgen haben bannte. )-( Dresden, 16. Geptember. Se. Majestät der König wohnte gestern dem Gotterbtenste in der Schloß kapelle zu Pillnitz bet. Nachmittags fand bei dem Könige Famtlientasel statt. Heute, Montag, begab sich der König tn« Manöver und nahm da» Frühstück im Schlöffe zu Trebsen ein. Dresden. In der hiesigen Geschäftswelt erregt der Konkurs über die bekannte Firma Modehaus Richard Königsfeld in der Prager Straße berechtigtes Aufsehen. — Freitag nachmittag in der vierten Stunde wurde aus der Dresdner Straße in Deuben der 14 jährige Schulknabe Säurich von einem Automobil überfahren. Der Verun glückte erlitt schwere Verletzungen.. Radeburg. Bet dem tn diesem Jahr hier abge haltenen Heimatfest waren 3783 Mk. 43 Pfg. Einnahme und 2329 Mk. 53 Pfg. Ausgabe und damit ein erfreu licher Ueberschuß von 1453 Mk. 90 Pfg. zu verzeichnen. Pirna. Auf einer Fußreise durch Europa trafen dieser Tage die rumänischen Studenten Konstantin und Basil ToneScu hier ein. Sie gaben an, e« handle sich um eine Wette von 20 000 Franks, daß sie ohne Geld zu Fuß den Kontinent durchwandern würden. Von hier aus be gaben sich die Reisenden, die sich durch den Verkauf von Ansichtspostkarten fortbrtngen, nach Dresden. Königsbrück. Die in den letzten Jahren auf den Fluren Stölpchen, Ponickau und Lüttichau oorgenommenen Bohrungen haben ergeben, daß Braunkohlenlager in der Mächtigkeit von 4 bi» 20 Meter vorhanden sind. Die au» dieser Kohle probeweise gepreßten Briketts, welche, abgesehen von einem etwas hohen Aschegehalt, der viel leicht auf die Art der Gewinnung zurückgeführt werden dürste, gut brannten und gute Heizkraft besaßen, kommen der Qualität der Senftenberger Kohle "nahe. Bereits vor mehreren Jahren wurde einer Gesellschaft da« Vorverkaufs recht zugestanden, es kam jedoch nichts zustande, da die Firma fallierte. Dann gelang eS, sämtliche Beteiligten mit Unterstützung unter einen Hut zu bringen und da» Resultat ist ein Vorverkauf, verbindlich bi» Ende laufenden Jahre». Die jetzige Gesellschaft, die auch auf den in den genannten Fluren in reicher Menge liegenden Glatsand reflektierte, hat noch vor vier Tagen hier gebohrt, doch ist über da« Ergebnis nichts bekannt geworden. (Dr. Anz.) 88 Bautzen, 16. September. Das Dunkel, das den plötzlichen Tod des Kvnigl. Kammerherrn von Carlowitz umgab, ist jetzt gelichtet. Wie jetzt festgestellt ist, ist von Carlowitz da» Opfer eine« unglücklichen Zufalls geworden. Er hatte am Morgen des UnglückStage» die Absicht, nach- mittags nach Dresden zu fahren, um Vorkehrungen für den Aufenthalt in der Residenz während de» kommenden Winters zu treffen. Herr von Carlowitz hatte auch an mehrere Herren geschrieben, um mit ihnen abend» tn Dresden zusammenzutreffen. Zwei Stunden vor der Ab reise nach Dresden begab sich der Verstorbene tn den nahe am Rittergut« belegenen Park von Kleindehsa tn der Ab sicht, einige Eichhörnchen zu schießen. Nach den an der Unfallstelle Vorgefundenen Merkmalen ist Herr von Carlo- «itz gestolpert, vermutlich über ein« Baumwurzel. Hierbei entlud sich da» Gewehr; die Kugel drang in den Unterleib de« Kammerherrn und führte den sofortigen Tod de» un glücklichen Schützen herbei. Der Verstorbene stand beim König Friedrich August und der Dresdner Hofgesellschaft tn hoher Gunst. Sein« Beisetzung fand auf dem Rittergut« Kleindehsa statt. Au» dem Erzgebirge. Nachdem der hiesigen Gegend endlich seit reichlich einer Woche günstige» Wetter beschert worden ist, hat auch in den mittleren und höher«»» Lagen dr» Erzgebirge» di« Getreide- und Grumternt« wett gefördert, ja teilweise beendet werden können, sodaß nun da, wo vor acht Tagen noch schwer« Besorgnt» herrschen mußte, Befriedigung hat «inztehen können. Ist di« Ernt« auch an und für sich, nach Körner- und Strohertrag, nicht zu den vorzüglichen zu rechnen, so ist sie wenigsten» vor dem Verderben behütet worden und dürft« nun «inen hübschen Mittrlertrag liefern.