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1. Beilage zum „Riesaer Tageblatt". Rotationsdruck and Verlag von Langer t Winterlich in Stiela. — Kür dl« Redaktion verantwortlich: Arthur Hähne! in Riela. 7V. Sonnabend, LS. März llill, abend». «4. Jahrg. Tagetzgeschlchte. Zur «etchSr»w«ch»fte»rr schreibt die »Norddeutsche Allgemeine Zeitung-: Mehrfach wird in der Presse geschildert, wie einzelne Kreise deS Grundstücksmarkte» damit beschäftigt seien, gegenüber dem am L. April d. I. in Kraft tretenden ZuwachSsteuergesetz ähnliche Methoden zur Anwendung zu bringen, wie sie gegenüber den kommunalen Steuerordnungen zum Teil mit «rfolg versucht worden sind. E» ist bereit« zutreffend hervorgehoben worden, daß die Rechtslage unter dem neuen Reichsgesetz eine andere ist, als gegenüber den kommunalen Steuerordnungen, daß insbesondere in den 88 3, 6 und 86 weitgehende Möglichkeiten geschaffen sind, derartigen Ver suchen eutgegenzutrelen. Nach 8 6 des Gesetzes wird die Besteuerung nicht dadurch ausgeschlossen, daß ein steuer- pflichtiges Rechtsgeschäft durch ein andere» Rechtsgeschäft verdeckt wird, insbesondere an die Stelle de» Uebergang» de» Eigentum» ein RechtSvorgang tritt, der e» ohne Ueber- tragung de» Eigentums einem anderen ermöglicht, über da» Grundstück wie ein Eigentümer zu verfügen. Mit dieser Bestimmung haben e» die Veranlagungsbehörden in der Hand, ohne Rücksicht auf die gewählte Form de» Rechtsgeschäft» alle solche Fälle zur Steuerpflicht heranzu ziehen, bei denen wirtschaftlich die Voraussetzungen der Zu wachssteuer gegeben sind. Ein besonders häufiger Fall der bisherigen Umgehung kommunaler Steuerordnungen wird im § 3 des Gesetzes betroffen, indem dem Uebergange de» Eigentums an Grundstücken gleichgestellt wird der Ueber gang von Rechten an dem Vermögen einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung oder anderer Vereinigungen mit Grundbesitz, wenn entweder zum Gegenstände deS Unter- nehmens die Verwertung von Grundstücken gehört, oder wenn die Bereinigung geschaffen ist, um die Zuwachssteuer zu ersparen. Sodann ist im § 66 des GeseseS dem Bun- deSrat die Ermächtigung erteilt, einmal Rechtsvorgänge für steuerpflichtig zu erklären, die eS — ohne unter die Borschriften deS Gesetzes <88 1, 5) zu fallen — einem anderen ermöglichen, über das Grundstück wie der Eigen tümer zu verfügen, und sodann auch für solche Fälle über die Berechnung deS Wertzuwachses besondere Bestimmungen zu treffen. Die vom BundeSrat gertroffenen Anordnungen sind dem Reichstag vorzulegen und, soweit dieser es ver langt, mit Wirkung von ihrem Inkrafttreten ab außer Kraft zu setzen; es darf aber als ausgeschlossen betrachtet werden, daß der Reichstag hinsichtlich der Beurteilung der Steuerhinterziehung grundsätzlich anderen Erwägungen folgt als der BundeSrat. Die Steuerbehörden werden eS sich angelegen sein lassen, allen ihnen bekannt werdenden Um- gehungen nachzugehen und entgegenzutreten, und e» liegt im allgemeinen Interesse, sie hierbei zu unterstützen; ins besondere kann die Presse auf diesem Gebiete wertvolle Arbeit leisten. Diejenigen Kreise aber, die geneigt sein sollten, auch gegenüber dem neuen Reichsgesetze neue For men der beschriebenen Art ausfindig zu machen, möchten wir schon jetzt auf die mutmaßliche Nutzlosigkeit und auf die Gefahren eines solchen BorgehenS Hinweisen. Deutsches Reich. Der Kronprinz und die Kronprinzessin Werden ihren Aufenthalt in Aegypten Ende dieses Mo nats beendigen und am 29. März mit dem Salondampfer Prinzregent Luitpold" der Kime Marseille—Alexandria des Norddeutschen Lloyd nach Kvrsu reisen. Der Dampfer Prinzregent Luitpold" setzt nach der Landung der hohen Herrschaften von Korfu die Reise direkt nach Neapel fort. Auf dem Woserhof, Roman von Erich Ebenstein. L7 Keine fallende Flocken mehr und keine ruhenden Flächen, bloß ein tolles Durcheinander, ein Stäuben, Flirren, ein Auf und Nieder im rastlosen Wechsel. Der Sturm ächzt und heult, wirst sich donnernd an die Felswände, daß sie dröhnend erbe ben, faucht in die Spalten hinein und rüttelt an den Zinken. Etwas atemrauben Gewaltiges fährt auf seinen Fittichen daher über die tote, schneebegrabene Gebirgswelt: das Verderben. Die Männer und das Weib, welches ihnen gleich ist an Mut und Kraft, haben keinen Blick für die gewaltige Naturerschei nung ringsum. Eng aneinandergedrängt und stumm stehen sie da gegen den Sturm und suchen mit halbblindem Blick, wo die Wegspur weiter geht. Manchmal lugt einer scheu empor in der Richtung, wo der Steig über den Grat steil emporklettert zwischen Steintrümmern und Felsplatten. Sie denken alle dasselbe in diesen bangen Minuten, wo sie ratlos an der Wegscheide stehen und zögern: So, wie der Pfar rer ist, hat er trotz allem den Gratsteig gewählt, um noch in Rodau das Hochamt abhalten zu können. Der NullmaierHubert wendet sich plötzlich um: „Da hinauf muffen wir über den Grat!" Und der Moser nickt: „Es nützt nichts, wir müssen hinauf. Wenn er überhaupt fort ist vom Waldhof, dann liegt er mit dem Meßner da oben wo im Schnee begraben, denn über die Schneid ist er nimmer gekommen. Oder er ist..." „Abgestürzt," hat er noch hinzusetzen wollen, bringt es aber nicht über die Lippen. Die drei aus Rodau blicken einander an. „Es wäre doch auch möglich, daß er über Hinterberg .. „Nein, nein, umsonst wärs, ihn da zu suchen, Entweder ist er nicht fort, oder .. da herunter." „Es ist fast so gewiß wie sterben," beginnt der Hubert zö gernd, „wollt man da hinaus." „Schier nicht verantworten könnt eins das vor Weib und Kind," ergänzt der Schmied, und Hamar, der Fleischer, sagt es gerade heraus: „Da hinauf geh ich nicht mit!" Der Moser sagt nichts dazu, sondern wendet sich gegen den Steig. Als aber Nandl auch Miene machte, den Steig zube- Die Bestimmungen, welche für die Reserve übungen der Offiziere ergangen sind, enthalten diesmal sehr benzerkenswerte Verfügungen. Zur Vorbe reitung für die Verwendung bei der Mobilmachung kön nen die Generalkommandos und obersten Wasfenbehörde« lt. „CH. Tbl." besondere Uebungen abhalten. Die Offi ziere müssen für die betreffende oder eine gleichartige Verwendung im Mobilmachungsfall bestimmt sein und, soweit die Uebungen die gesetzliche Uebungspflicht über schreiten oder eine solche nicht mehr vorliegt, vorher ihr Einverständnis zur Uebung erklären. Im Interesse der Kostenersparnis ist eS unbedingt notwendig, daß die Uebungen nicht um einen Tag länger ausgedehnt werden, als es dienstlich erforderlich ist. Die Dauer der Uebungen darf bis zu 8 Wochen betragen. Diese Uebungen sind jedoch nur in dem Umfang abzuhakten, den das dienst liche Interesse unbedingt erfordert. Es soll daher bei der Verfügung oder Genehmigung solcher Uebungen ein besonders strenger Maßstab angelegt und in jedem ein zelnen Fall sorgsam geprüft werden, ob ein tatsächliches Bedürfnis anerkannt werden kann. Der Ausschuß des Gesamtverbandes der christ lichen Gewerkschaften erstattet in deren Zentral blatt den Bericht für das Jahr 1910. Darnach haben die christlichen Gewerkschaften dieses Jähv mit einem Zu wachs von 30000 bis 35000 Mitgliedern abgeschlossen. Die Einnahmen des Gesamtverbandes stellten sich aus rund 118000 Mark, die Ausgaben aus rund 100000 Mark, sodaß ein Bestand von runo 18000 Mark verbleibt. Einer Meldung des „B. L.-A." zufolge heißt der in Hamburg verhaftete Spion Max Schultz. Dazu er fährt die „Daily Mail": „Mr. Max Schultz ist ein Mit glied der Firma Schultz u. Co. 2 St. Michaels Street in Southampton. Er steht in Verhandlungen mit Firmen in Deutschland, Griechenland lind der Türkei über den An- und Verkauf von Schiffen. Vor ejwa einem Jahre hat er ein Schiff in Hamburg gekauft. Er verließ Sout hampton vor etwa drei Wochen und befand sich bis zu dem Tage vor seiner Verhaftung in fortwährender Ver bindung mit seiner Firma. Dann, als er nichts mehr von sich hören ließ, wurde sein Geschäftsführer ängstlich, telegraphierte an. den Direktor des Hotels in Hamburg und bat ihn, die Polizei zu benachrichtigen für den Fall, daß er ihm nicht muteilen könne, was aus Mr. Schultz geworden sei. Diesem Telegramm ließ der Ge schäftsführer noch einen Brief folgen/ aber er hat keine Antwort erhalten. Mr. Schultz ist etwa 40 Jahre alt und seit sieben Jahren in Southampton geschäftlich tätig. Früher war er Schiffsmakler in Hüll und ist dort bestens bekannt." Die Zentralstelle der Deutschen Landwirtschaftskammern erklärt in einer Eingabe, daß die überwiegende Mehrzahl der Landwirtschaftskammern der vom Deutschen Handels tage vorgeschlagenen Festlegung deS Ostersonn- tageL auf den ersten Sonntag nach dem 4. April zu stimme. Bei einer solchen Regelung werde eS möglich sein, die mit dem Quartale abschließenden Arbeiten vor dem Feste zu beendigen und auch einen etwaigen Wechsel der Wohnung oder deS Personals ungestört durch daS Fest zu vollziehen. Auch würden die Schulentlassenen auf jeden Fall am 1. April ihre Stellung antreten können. Gegenüber den von niederländischer Seite erhobenen Borwürfen gegen die deutsche Regierung inbezug auf die Nichterteilung der Konzession zur Auswanderer- beförderung an holländische Schiffahrtsgesellschaften treten und zwar im voraus als erste, packt er sie rückwärts in jähem Schreck und reißt sie zurück. „Hörst ja, daß es nicht geht, da hinauf!" stößt er rauh her aus. Sie schaut ihn seltsam tief an, daß er den Blick förmlich ein dringen spürt bis ins Innerste. „Und Du?" fragt sie halblaut. „Willst Du nicht auch hinauf ?" „Ich .. ja! Wenn mich der Wind niederreißt oder .. sonst was passiert.. dann wirds so weit nicht gefehlt sein ..." „Um mich noch weniger. Du hast eine Hermat und den Sohn. Ich laß keins zurück auf der Welt, wenn ich geh. Vorwärts !" Otme eine Antwort abzuwarren, setzt sie mit großen, kräf tigen Schritten zum Ausstieg an. Der Moser folgt stumm. Zu letzt geht Hubert, der dem Schmied das Seil abgenommen hat und es über der Schulter trägt. In der Hand hält er die Steig eisen. Jetzt, so lang sie sich noch durch den Schnee fortkämpfen müssen, nützen sie nicht viel. Aber es kommt bald eine Stelle, da liegt der Felsen nackt vor ihnen, mit glitzernden Eiskristallen bedeckt. Jetzt schnallen sie alle drei die Eisen an. „Laß mich voraus!" sagt der Moser noch einmal, ehe sie weitergehen und will die Nandl zurückschieben. „Nein!" gibt sie zurück und muß alle Stimmkraft aufbie ten, um sich verständlich zu machen, denn der Sturm donnert um sie wie Kanonenschüsse und die Lüfte sind erfüllt von seinem wilden Geheul. Der Gratsteig führt an einer Kante des Bergabhanges bald in unregelmäßigen Windungen, bald in gerader Linie scharf aufwärts. Rechts türmen sich'Felsblöcke, Geröll und Gewände. Linksgeht es fast senkrecht in einen tiefen Abgrund, dessen wirr verzweigte Fclsentäler rn der Tiefe noch keines Menschen Fuß betreten hat, denn sie sind eiuge,chloffen von allen Seiten durch jäh abstürzende Wände und Schutthalden. Auf der anderen Seite drüben steigt senkrecht die Spitze deS hohen Göll hinauf. Nandl wirft im Gehen einmal einen scheuen Blick hinüber. Dort irgendwo muß vor zwanzig Jahren des Mosers Weib mit ihrem dreijährigen Buben beim Edelweißsuchen verunglückt sein. Da unten in der schaurigen Tiefe müssen die Leiber liegen, die nie gefpnden werden konnten... erfährt die „Nordd, Allg. Ztg." von unterrichteter Seite: Richtig ist, daß zwei holländische Schiffahrtsgesellschaften beantragt haben, in -Deutschland zur Beförderung von Auswanderern zugelaffen zu werden. Die Prüfung dieser Anträge ist noch nicht abgeschloffen; e» läßt sich noch nicht mit Sicherheit übersehen, wie die Entscheidung ausfallen wird. Ungerechtfertigt ist, daß di« erst noch zu treffende Entscheidung mit der Rücksichtnahme auf die Interessen der deutschen Linien in Zusammenhang gebracht wird, und daß der deutschen Regierung unterstellt wird, st« wolle, diese Angelegenheit mit anderen zwischen Deutschland und den Niederlanden schwebenden Fragen verquicken und die Entscheidung Hinhalten, um auf die niederländische Re- gierung einen Druck auSzuüben. — Daß bei der Erteilung von AuSwandererkonzessionen protektionistische Rücksichten nicht ausschlaggebend seien, ergebe sich aus der Tatsache, daß neben deutschen Linien eine größere Anzahl von aus- ländischen Schiffahrtsgesellschaften in Deutschland als AuS- wanderungSunternehmer bereits konzessioniert sind. Die ReichStagSkommifston für das Schiff ahrtS- abgabengesetz beschloß einstimmig unter heftigem Widerspruch der preußischen Ftnanzverwaliung, daß die Unterhaltungskosten für die bereit« bestehenden Anlagen nicht aus den SchiffahrtSabgaben bestritten werden sollen. Die WanderarbeitSstätten in Württemberg, am 1. Oktober 1909 mit staatlicher Unterstützung vom Verein zur Förderung der WanderarbeitSstätten eröffnet, bilden den Gegenstand eines ausführlichen Berichts, den der LandtagSabgeordnete Mattutat in der Sozialen Praxis veröffentlicht. Au» diesem Berichte geht hervor, daß die WanderarbeitSstätten, obwohl sie nur für 27 Bezirke er richtet sind, recht vorteilhaft gewirkt haben. Von rund 82000 Wanderern, die pro Kopf und Tag einen Aufwand von 1 M. verursachten, in Anspruch genommen, verminderten sie im Berichtsjahre die Strafanzeigen wegen Bettelns und Landstreicherei von 13646 im Vorjahre auf 3303. Die Zahl der den Amtsgerichten überwiesenen Fälle ging von 856 auf 664 zurück, die Kosten der Haftoollstreckung er mäßigten sich um mehr als 50000 M., die deS Gefangenen transports um rund 17000 M. Die Erfahrungen haben die WanderarbeitSstätten so populär gemacht, daß am 1. November 1910 neun weitere WanderarbeitSstätten eröffnet worden sind. Da andererseits benachbarte Bezirke, die keine WanderarbeitSstätten haben, ein Zunehmen der Bettler plage verzeichnen, beschäftigt man sich sowohl in Bayern wie in Baden und Hohenzollern mit dem Plan, daS württemberqische Beispiel nachzuahmen. Aus unseren Kolonien. Nach einer telegraphischen Meldung ist am Montag mit Hilfe von zwei Funken st ationen der tele- graphische Verkehr von Bukoba an der Westseite des Btktoria-Nyansasee nach Daressalam eröffnet worden. Bis her ging der Telegraph von Daressalam bis Tabora und von dort nördlich nach Muansa an der Südspitze deS Biktoria-Nyansasee. Eine telegraphische Verbindung mit dem wichtigen Bukoba bestand nicht. Denn die Wasser linie dorthin von Muansa beläuft sich auf 170 und die Landlinie auf 300 Kilometer. Der Verkehr mit Bukoba wurde also ausschließlich durch Dampfschiffe vermittelt. Die Kosten eines telegraphischen Kabels wären bei der Ent fernung zu erheblich gewesen. Infolgedessen ist durch die Telefunken-Gesellschaft je eine Funkenstation in Muansa und Bukoba errichtet worden. Der Turm in dem ersteren Orte hat eine Höhe von 85 Metern, in dem zweiten von Der Steig wird steiler. Immer langsamer und mühseliger arbeiten sich die drei weiter. Manchmal packt sie der Wind mit wildem Griff, daß sie sich niederwerfen und mit halberstarrten Fingern an den Felsgrund klammern müssen. Manchmal geht es nur auf allen Vieren aufwärts. Schritt vor Schritt muß der Boden vorsichtig untersucht werden. Und nebenhin schleicht der Tod und streckthundertHände nach ihnen aus. Schon ist die Spitze des Grats über ihnen, da wendet Nandl sich plötzlich halb um und sieht den Moser an. Cs ist die ge fährlichste Stelle des Weges. Der Pfad führt hier hart hinaus auf eine gegen den Abgrund vorspringende Felsplatte. Heute schießt der Sturm mit solcher Gewalt über die Stelle, daß der Grund erbebtund der Moser sich schaudernd an ein Fels stück klammert. Dabei sucht aber auch sein Auge unwillkürlich das Gesicht der Nandl und einen Augenblick ist es beiden, als seien Jahre ausgelöscht und als stürme nicht wilder Winter um sie, sondern es läge ein Sommerabend über dem Gebirge. An dieser Stelle hat Nandl dem jungen Moser einst den Abschied gegeben. Und wie sie ihn jetzt, getrieben von einer inneren Macht, gleichsam wider Willen ansieht, liest sie in seinen Augen dieselbe Frage, mit der er damals von ihr gegangen ist: warum hast mir das getan? Zum Antworten ist keineZeit.Die Stimme des Nullmaier- buben überschreit den Sturm: «„Da liegt dem Pfarrer seine Stola!" Eigentlich liegt sie nicht da, sondern ist eingeklemmt in einen Riß des Felsens^ in den der Wind sie geweht haben mag. So kommt's, daß sie nicht verschneit oder iveiter getragen wurde. Nandl wirft einen Blick um sich. Dann sagt sie: „Also da hat's ihn erwischt! Entweder hat sie der Wind über die Plat ten geworfen .. von wo kein Wiederkommen ist, oder sie ha ben den Steig verfehlt und sind da hinüber gekommen in die Felstrümmer." Der Moser wirft einen Blick nach rechts. Der Schnee hat die Spalten und Klüfte zwischen den Blöcken gefüllt und liegt über den steilen Geröllhalden. Es schaut just nicht arg gefährlich aus, hinüber zu kommen. „Bleib da," sagt er zu Hubert, „ich geh ihn suchen!" Aber Nandl packt ihn entsetzt am Arm. 184,20