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— ^«'U.^ > .... ^.M'.« ?' lu '4, u.P«».'^Ml. ö'» der Cranachstraß, H4 tz» Ech-nedee» bedienstet G«, mn» Leben gekommen Die junge Lame fuhr am Nachmittag in einem Kinderwagen ein ihr anvertrautes vier Monate altes Kind in der Nubensstraße auf dem Fahrdamm spazieren. Ms sie einen vor ihr fahrenden Kinderwagen überholen wollte und dabei nach der Mitt« der Straße zu lenkte, sah sie. nur wenig* Schritt* von sich entfernt, eine zweispännige Equipaz* In voller Fahrt herannahen. Mn Zusammenstoß schien unvermeidlich, da der Kutscher die Pferde auf die kurze Entfernung hin trotz größter Anstrengung nicht mehr zum Halten bringen konnte. Fräulein Velter verlor jedoch nicht die Geistesgegenwart, sondern warf sich den Tieren entgegen und vermochte sie mit Aufgebot aller Kräfte nach der linken Sette hin» überzudrängen, sodaß die Equipage den Kinderwagen nur leicht streifte. Das tapfere junge Mädchen wurde von dem ausbäumenden Gespann jedoch zu Boden ge rissen, sodaß die Hufe der Tiere und di« Wagenräder über ihren Körper hinweggingen. Mehrere Passanten hoben die junge Dame, die aus einer Kopfwunde, die offenbar von einem Husschlag herrührte, stark blutete, in die Equipage und schafften das Mädchen nach dem Schöneberger Krankenhaus, wo die Aermst* kurz nach ihrer Anlieferung starb, ohne das Bewußtsein wieder» erlangt zu haben. Das gerettete Kind wurde seinen Eltern zugeführt. TK. Das Museum des Schreckens. Mit gro ßer Feierlichkeit sind nun in Paris die neuen Räume des altehrwürdigen Carnavalet-Museums eröffnet wor den. In aller Stille hat man die Umwandlungen in dem 1544 von Lescot erbauten Hause vorgenommen, das heute eine FMe historischer Reliquien birgt und in dem einst die Marquise de Sevignee residierte. Durch eine prächtige Marmorfreitreppe kommt man in die neu ein gerichteten Säle, die jetzt die überraschende Fülle histori scher Reliquien bergen, die der Leiter des Museums Geor ges Cain in seinem Sammeleifer zusammengebracht hat. Aber dar Hauptinteresse konzentriert sich doch auf die Räume, die der Schreckenszeit eingeräumt sind. Aus den zierlichen Rokokogemächern, in denen einem der Geist heiterer Lebensfreude und sorgloser Anmut entgegen weht, tritt man Plötzlich in einen großen Vaal und fühlt sich mitten in „den Schrecken" versetzt. Alle die hier aufgestellten Gegenstände scheinen grauenvolle Geschichten zu erzählen von der Zeit, da die aufflammende Leiden schaft der Schreckenskammer sich zu blutiger Grausam» leit erhob. Da liegt ein kühles, schmales Gemach: eine Zelle aus dem Temple. Man sieht im Geiste die finsteren Mauern, hinter denen, von den Piken höhnischer Ja- kobiner bewacht, Ludwig XVI. und Marie Antoinette ihres traurigen Tode- harrten Hier steht noch der Tvi- lettetisch der unglücklichen Königin, der einfache Spiegel, in dem Marie Antoinette zum letzten Mal ihre erblaßten, von schlaflosen Nächten und gräßlichen Träumen zer rütteten Züge betrachtete, ehe man sie zur Guillotine schleppte. Dort in der Ecke, auf jenem ärmlichen, zer faserten strohgeflychtenen Stühlen hat sieLag um Dag gesessen, gehofft, gebangt und geweint. Aus weißem Fond hängt da die kleine schwarze Halskrause, mit der die verängstigte Gefangene in einer letzten schüchternen Regung weiblicher Koketterie sich schmückte, als Prieur die Züge der „Witwe Tapet" in dem bekannten Porträt der Königin verewigte. Das Bild hängt dicht daneben, wie auch die Zeichnung von Ducreux, der in den Mauern des Temple Ludwig XVI. zeichnete, als die Guillotine schon aus ihn wartete. In jenem schmalen, einfachen Bette schlief Mme. Elisabeth, die Schwester Ludwigs XVI., als hilflose Gefangene, bis endlich der Tod sie erlöste, und daneben liegt heute die Bettdecke, die Mart« Antoi nette im Gefängnis benutzte. Die koketten kleinen Blu men der Musterung sind längst verblaßt, aber im Geiste des Besuchers taucht die Gestalt der unglücklichen Königin von Trtanon aus, wie sie in nächtlichen Aengsten mit schmalen weißen, im Entsetzen bebenden Fingern diese schlichte Decke über sich zog und mit weit aufgerissenen Augen den Schlägen der Kirchturmuhren lauschte, dt« ihr verkündeten, daß die Stunde de« letzten Martyrium» immer näher rückte. Welche Erinnerungen, welche Er lebnisse mögen an diesen k.oten kleinen Dingen hasten, die dem Sturme der Zeit getrotzt haben und nun späte ren Generationen von den Aengsten und Leiden längst Verblichener erzählen! Dort liegt das kleine Lottospiel, daS der Dauphin mit in das Gefängnis genommen hatte; über welche Stunden heimlicher, fürchterlicher Angst sollte dies kindliche Spiel «inst wohl Hinweglocken? Man geht einige Schritte weiter und wie entsetzt prallt man zurück: da liegt, mit geschlossenen Augen, das Kinn von Blut besudelt, die Wachsbüste des Kopfes von Robespterre. Die ganze Fürchterlichkett der Schreckenszeit liegt in die ser greulichen Wachsmaske; noch sehen wir an der Kinn lade die Spuren der Kugel, durch die Robespierre der Guillotine entrinnen wollte. Das also war der Mann, der den Triumph der Tugend verkündete, dessen glühende Beredsamkeit Tausende sortriß, das war der Heros der Unbestechlichkeit, der bürgerliche Diktator, die Leuchte der Nationalversammlung! In diesen wächsernen Zügen, die in ihrer brutalen Farbigkeit wie traurige Wirk» lichkeit anmuten, liegt die ganze Geschichte der Schreis» kensherrschaft beschlossen, der fanatische Ehrgeiz und die glühende Sehnsucht dieses Menschen, dessen Haupt jetzt dort zur Schau gestellt ist, wo auch die Reliquien derer liegen, die er zur Guillotine sandte und denen folgen zu müssen er ivohl nie erträumt hätte . . . LK. Htram Maxims Schlachtflugmaschtne. Sir Hiram Maxim, der berühmte Maschtnenindnstrtelle und Erfinder der Maximgeschütze, tvill sich nunmehr von der Leitung der großen Unternehmen, denen er bisher angehörte, zurückziehen. Er war jahrelang Direktor der Maximgeschützgesellschast, dec Maxim-Nordenfeld-Geschütz- und Munitionsgesellschast, und in den letzten Jahren auch Teilhaber und Leiter von tzickers Sons und Maxim. Der „englische Krupp" hat vor kurzem sein 75. LebenS- jah* vollendet, ab*r wen« «* sich nun vom -«schSftttchm Leben zurück, so geschieht da» keineswegs, um seinen Lebensabend in friedlicher Ruhe zu genießen; im Gegen teil, neue Pläne «nd neu« Arbeiten sind es, die diesen Entschluß kervvrgebracht haben. „Man sagt, wir sollten uns nach dem Jahre von der Arbeit zurückziehen", so äußert« sich d«r unermüdriche greise Erfinder, „aber wir tun es schließlich doch nicht, gch kehre zu meiner ersten Lied« zurück: zur Flugmaschine. Nur deshalb zieh« ich mich von den geschäftlichen Arbeiten zurück, ich will mehr Freiheit haben, um meinen Idealen nachzustre- ben." In der Tat arbeitet der greise Erfinder seit einiger Zeit gemeinsam mit Graham White und Blertot an einer neuen MNtärflugmaschtne für das englisch« Kriegs- Ministerium. Tier Apparat soll imstande sein, größere Mengen von Explosivstoffen mit durch die Lüste zu führen, ohne daß seine Leistungsfähigkeit und die Sicher heit der Steuerung dadurch beeinträchtigt werden. bin auf dem Wege," so erklärte Sir Hiram Maxim, „einen Mechanismus zu konstruieren, der bet den Sprengkörpern die Gefahr zufälliger Explosion vollkom men ausschließt. Die Maschine, an der wir arbeiten, wird im wesentlichen militärischen ErkundigungSzwcckcn dienen und nur einen Jvfasson tragen. Aber dies« Ma schine ist nur der Vorläufer einer anderen größeren, für di« ich die Vorarbeiten bereits abgeschlossen hab«. Die- so* größere Apparat wird die gleiche Geschwindigkeit entwickeln und dabei doch imstande sein, ein Gewicht von 500 Pfund an Bomben und Explosivstoffen zu tra gen, und zwar bet einem Aktionsradius von 80 englischen Meilen." Sir Hiram Maxim, der durch die Erfindung der MaximgeschAtze seine Berühmtheit erlangte, begann seine Laufbahn als einfacher Lehrling eines Wagen bauers im amerikanischen Staate Maine, in dem er auch geboren wurde. CK. Freudenseuer zur englischen Krö nung. An dem großen Tage, da König Georg zum ersten Mal die britische Krone tragen wird, sollen zu Beginn der Nacht durch ganz England, Schottland und Irland, vom nördlichsten Kap bis zur südlichsten Spitze Feuerbrände davon Kunde geben- daß Großbri tanniens neuer Herrscher sich dt* königSkrone aufs Haupt gesetzt hat. Auf allen vergesgtpfeln und auf den Kuppen der Hügelketten toerden diese Flammenboten auf keuchten und am Nqchthimmel erstrahlen. In England und Wales soll Punkt ^0 Uhr abends die Feuerkunde sich von Berg zu Berg fortpflanzen, in Schottland dagegen genau um halb elf. Bei der Krönung König Eduards haben in der Nacht des KrönungStages nicht weniger al» 1650 solcher Freudenseuer geleuchtet, aber in diesem Jahre soll dt« Zahl noch größer werden- Ein Komitee hat sich bereits gebildet, da» mit den Lokalbehördcn in Verbindung getreten ist, um dieser nächtlichen Illu mination de» britischen Jnselretches vorzuarbeiten »nd dafür zu sorgen, daß kein höherer Berg in der Krö- nungsnacht im Dunkel trauert. Die Mordtaten eine» «Mannweib,»''. Bor einigen Wochen wurde die LS jährig» Karolin« Hopf au« dem Dorfe Schwarzwald unter dem verdacht, verhaftet, im August vorige« Jahre« eine Frau vochrvder in Ohrdrufs ermordet zu haben. Di« verhaftete hat jetzt vor dem Untersuchungsrichter die Tat einqestanden. Zugleich gestand st«, den bt«her unaufgeklärten Mord an der am SS. Fehr. 1908 getöteten Hebamme Pflüg«« in Schwarzwald be- gangen zu haben. Pie verhaftet« gilt als Mannweib, vt« zu ihrem zwölften Lebensjahre wurde sie für einen Knabe« aehalten und so gekleidet. Nach ihrem Geständnis hatte sw di« Absicht, auch ihr, Schwester zu töte«, in deren Wohnung ste, mit einem Revolver bewaffnet, oerhftftet wurde. — Bet dem Mord an der Hebamme Pflügner waren säst 600 Mark geraubt worden. Die Sektion der Ermordeten ergab, daß ste nach hestigem Kampfe mit einem Beil er schlagen worden war. verschiedene Personen wurden da mals unter Mordverdacht verhaftet, bet allen stellte sich aber bald ihr« Unschuld heraus. Auch der Mord an der Frau Vochröder ist mit einem Beil verübt worden. Neben der Frau lag deren fünfjähriger Sohn mit schweren Verletzungen. Nach seiner Genesung konnte dieser an geben, daß der Täter ein Mann in weißen Kleidern ge wesen sei. Wie sich jetzt herausstellt, hat die Mörderin damals Männerkleidung getragen. Rrueftr Rachrichte« »ad Telegramme vom S5. Mär- 19U. »Waldheim. Sin Schlosserlehrling, der sein Rad mit Eisenteilen bepackt hatte, verlor, als er die Bahnhof, straße herein fuhr, die Gewalt über das Rad und über fuhr den städtischen Arl» iter Weise, her sofort blutüber strömt zusammenbrach und schwer verletzt wurde. Sein Zustand ist besorgniserregend. rr Gera. Wegen dringenden Verdachts beS Kindes mordes wurde In Gera ein in einem Hotel in Stellung befindliches 20 Jahre altes Dienstmädchen verhaftet. DaS Mädchen hat heimlich geboren und das Kind in einer Kammer versteckt, wo es olS Leiche aufgesunden wurde. * Berlin. Die Frauenklinik in der Charitee wurde von Dieben heimgesucht, denen mehrere hundert Mark Bargeld, einige Sparkassenbücher, Uhren, Armbänder und andere Wertsachen in die Hände sielen. — Duisburg. In der Näh« der Zeche Mühlheim ist ein Anschlag gegen einen Personenzug entdeckt worden. Zwei schwere Eichen bohlen waren quer über die Schienen gelegt. Kurz vor Abgang des Morgenzuges entdeckte der Streckenwärter das Hindernis. — Frankfurt a, M. Gestern nach mittag wurde der Kunstmaler Susenbeth in seinem Ate- lter tot ausgefunben. Er hatte sich vergiftet. — Reyk javik. An der Sübküste von Island waren 5 Fischer boote mit einer Besatzung von insgesamt 57 Mann infolge eines Plötzlich hereinbrechenden Schneesturme» aus di« offene See hinauSgetrieben worden. Am anderen Morgen gelang es einem Dampfer, die Besatzung, die sich in «1««« Jantz erschöpfte« Zustande befand, z» rette«. Nur ei« Fischer geriet -wische« ein «ost «nd de« Dampfer und wurde tot gedrückt. Die Boote mußten den Wellen preisgegeben werden. )( Berlin. Bei be» gestrige» Verhandlungen der Nteberlausttzer Braunkohleu-Jndustrtellen erklärten sämtlich« Ntederlausttzer Werke ihr« Brtttttt zum Syndikat. Das nunmchr gebildete uwett^t, Syndikat hat eine Gllrigketts- dauer bis «um Jahr« 1SS8. XVsntsbbra. Das brutsch* Kaiserpaar und die Prinzessin Viktoria Lntse find heute früh 8 Uhr hier ein» getrosten und haben die Reise nach Venedig fortgesetzt. )( Parts. Deputterteukammer. Minister Truppy wies aus dt« Vorteile hin, die für Marokko au» der In- angristnahm« öffentlicher Arbeiten erwachsen würden. Die Anleihe werde Marokko in den Stand setzen, Eisenbahnen zu bauen und dt« Häfen von Langer und Casablanca zu verbrstern. Die Verständigung zwischen Frankreich und dem Machst« schließe die Entente nicht aus, die Frankreich mit Spanten tnbezug auf die Finanzkontrolle schließen «erd«. Frankreich müße aufrichtig mit dem Sultan zu- sammenarbetten und eine Politik beobachten, die den fra»» zöstschen Traditionen, sowie dem moralischen und zioiltsato- rlschen Charakter Frankreichs entspreche. )( Paris. Die gestern sretgelassenen Eisenbahn arbeit« nahmen bereits abends an zwei vom Allgemeinen Lrbetterverbande einberufenen Versammlungen teil unb traten in entschiedener Weise für die Wiederaufnahme des Kampfes gegen die Bahngesellschaften ein. Einer der Redner erklärte, die Eisenbahner müßten alles aufbieten, um die Wtederetnstellung derjenigen Kameraden durchzu setzen, dle sich für st« geopfert hätten. Ei» Mitglied des BahnarbeitersyndikatS meinte, daß die Maurer sich in Zu kunft weigern würden, Gefängnisse zu bauen. Die Gruppe der geeiniglen Sozialisten beschloß, durch eine Abordnung beim Eisenbahnersyndikat anzufrage», ob ste die Ange legenheit der Wiedereinstellung der entlassenen Eisenbahner unverzügllch in der Kammer zur Sprache bringen oder erst die Maßnahmen der Regierung abwarten solle. Pie Polizei verhaftete 16 Nordbahnbedienstele deS Bahnhofes yourget bet Parts, die seit langer Zeit bedeutcnde Frachtdtebstähle verübt hatten. In ihren Wohnungen wurden ganz« Wagenladungen vorgefunden. — Wie aus Constan tine in Algier gemeldet wird, überfiel ein Araber die Bolksschullehrertn des Dorfes Lacroix rind ermordete sie durch zahlreiche Messerstiche. )l TroyeS. Die Winzerausschüsse von Bar-sur-Seine und Bar-sur-Aube haben erklärt, daß die Beziehungen zwischen den Gemeinden und der Verwaltung abgebrochen seien und erst nach Einbeziehung deS Departement- Aube in die Champagne wieder ausgenommen werden würden. )( Mouzain lD-p- Brdennes). Der Flieger Sommer unternahm gestern mit 12 Passagieren an Bord seine- ZweideckeiS einen 800 Meter langen Flug. DaS Gesamt gewicht der Reisenden betrug 653 li^. Der benutzte Aero plan war mit einem Motor rvn 70 Plerdekräflen ausgerüstet. )( Lissabon. Gestern abenv sind die Munitions lager der Mtlttärschule erbrochen aufgefunden worden. )( Manchester. Der Chessekretär für Irland, Birrel, wie- in einer Rede im Reformklub mit Befriedigung auf die Wahrscheinlichkeit hin, daß zwischen England und den vereinigten Staaten ein SchiedSgertchtSoertrag zustande kommen werde, betonte aber besonders, daß England nicht nur Frieden mit Amerika, sondern auch mit Deutschland und der ganzen Welt bedürfe. )( Petersburg. Innerhalb der Parteien des Reichsrates haben Verschiebungen stattgesunden, wobei die Nationalisten gewonnen, die Rechte und das Zentrum ver loren haben. Die Linke behält ihren bisherigen Besitz stand. — Die Nowoje Wremja gibt der Hoffnung Aus druck, daß nach der überstandenen Erregung die politische Atmosphäre in Rußland lichter und gesunder werde. )( Petersburg. Die ReichSduma nahm in nicht» öffentlicher Abendsttzung die Kredite in Höhe von 38 Milli onen Rubeln an für weitere Veroollkommung der Armee tn materieller und technischer Hinsicht, wobei der Wunsch ausgesprochen wurde, die Luftschifferabteilung zu vergrößern. Die Mtnisterkrtsts ist beendet. Stolypin bleibt auf seinem Posten. In seinem Haus« fand gestern abend ein Ministerrat- statt. Der Gründ für sein Verbleiben im Amte liegt hauptsächlich tn dem Ergebnisse der gestrigen Abstimmung im Reichsrate über die Einführung der Temst» woinstituttonen in den WestgouvernementS. )( Konstantinopel. Der Obeckommandant lm Jemen meldet: Die türkischen Truppen haben nach sechs- tägigen Kämpfen acht Dörfer eingenommen. Die Auf ständischen haben bei Pifhak ein« große Schlappe erlitten. rr Konstantinopel. Ter Finanzminister Dscha- vid Bey hielt vor der Partei für Einheit und Fortschritt einen längeren Vortrag über die Bagdad-Bahn und hob die einzelnen Vorteile hervor, die in politischer und wirt schaftlicher Hinsicht aus dieser Bahn für die Türkei er- wachsen würden. Wiederholt wies er aus die entgegen kommende Haltung Deutschlands hin, ohne welche die Pforte einen für die Entwicklung des Landes so wichtigen Schritt nicht hcrbeiführen könne. Dec Vortrag Tschavid Beys macht starken Eindruck. Seine Ausführungen waren besonders bei den Stellen, wo er von Deutschlands Hal tung sprach von einstimmigem, längerem Beifall begleitet. )( Neuyork. Der Associated Preß wird au» Pre» sidto berichtet, daß die Aufständischen dle Regierungs truppen bei Chihuahua geschlagen haben. Auf Setten dc« RegierungStruppen sollen 160 Mann gefallen sein. )( Neuyork. Wie auS CasaS Grandes in Mexiko gemeldet wird, befinden sich im dortigen Gefängnis 17 Ausländer wegen angeblicher Teilnahme am Aufstande in Mexiko, darunter 2 Deutsche. Wie ein Telegramm aus Mexiko meldete, ist da» Kabinett znrückgetreten.