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RiesaerD Tageblatt Fernsprechstelle Nr. 20. ««d Anzeiger Meblattrm- Än-eiger). Arntsötatt Pr die König!. AmtshcmptmMnschast Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. l 7?^V'- - >, "^-7 7 IIS. Dienstag, ZI. Mai 1907, abends. 60. Jahrg. Da- Mesa« Tageblatt «scheint jede« Tag abend- mit Ausnahme d« Sonn» und Festtage. Vierteljährlich« Bezugspreis bei Abholung in der Expedition in Nieja 1 Mark SO Pfg., durch unsere Träg« frei tu- Han- 1 Mark LS Psg., bei Abholung am Schalt« der kaiserl. Postanstalten 1 Mark LS Psg., durch den Briefträger stet ins HauS 2 Mark 7 Pfg. Auch Monatsabonnements werden angenommen. Anzeigen-Amiahme für die Nummer deS Ausgabetages bis vormittag S Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestraße SS. — Für die Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. Da» im Grundbuche für Pausitz Blatt 64 auf den Namen Karl Gustav Alfred vüttuer eingetragene Giirtueretgruudstück, Nr. 24 8 des Brandkatasters, Nr. 151a de» Flurbuchs, soll am 8. Juli 1907, vormittags V.11 Uhr — an der Gerichtsstelle — im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werde«. Da» Grundstück ist nach dem Flurbuchs 3 Hektar 32,1 Ar groß und auf 88 975 M. — Pf. geschätzt; hiervon entfallen 7285 Mk. — auf die Pflanzenbestände. Vrandverficherung: 60450 Mk. —. Steuereinheiten 516,33. Die Einsicht der Mitteilungen deS GrundbuchamtS sowie der übrigen das Grund stück betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, soweit sie zur Zeit der Eintragung des am 30. April 1907 verlautbarten Versteigerungsvermerkes auS dem Grundbuche nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Auf forderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger wider spricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bet der Feststellung deS geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung deS Versteigerungserlöses dem An sprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Diejenigen, die ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht haben, werden auf gefordert, vor der Erteilung deS Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Ein stellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der VersteigerungS- rrlöS an die Stelle des versteigerten Gegenstandes treten würde. Riesa, den 21. Mat 1907. Königliches Amtsgericht. 2a 16/07. Das im Grundbuche für Riesa Blatt 1118 auf den Namen Alfred Ignaz Bergver eingetragene, der Sophie Ida verehel. Schanzleh verw. gew. Bergner geb. Steler ge hörende Grundstück soll am 8. Jnli 1907, vormittag- 10 Nhr — an der Gerichisstelle — tm Wrge -er Zwangsvollstreckung versteigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuchs 6,5 Ar groß-und auf 70 000 M. — Pf. geschätzt. GS besteht aus Wohn- und Hinterwohngebäude, Nr. 37V Abt. 8 deS Brand- katasterS, sowie aus Hofraum und liegt am Kaiser Wilhelm-Platz hier. Die Gebäude enthalten Einrichtungen zum Betriebe einer Schankwirtschast sowie Schmiede. Zu dem Grundstücke gehört verschiedenes Inventar der Schankwirtschast, da» in der Schätzungssumme nicht inbegriffen ist. Brandversichcrung: 47 000 Mk. — Steuereinheiten: 605,"19. Die Einsicht der Mitteilungen deS GrundbuchamtS sowie der übrigen daS Grund stück betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, soweit sie zur Zeit der Ein tragung des am 26. April 1907 verlautbarten BersteigerungsvermerkeS auS dem Grund buchs nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht be rücksichtigt und bet der Verteilung deS Versteigerungserlöses dem Ansprüche deS Gläu bigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Diejenigen, die ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht haben, werdm auf gefordert, vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Ein stellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der VersteigerungS- erlöS an die Stelle des versteigerten Gegenstandes treten würde. Riesa, den 18. Mai,1907. Königliches Amtsgericht. 2» 14/07.' Donnerstag, den 23. Mai 1907, nachm. */,5 Nhr soll der alte, etwa 70 m lange, 20 m breite und 6,9 m hohe Petrolevmsch«--e« am südwestlichen Ende des Bahn hofs Riesa nebst den Einbauten meistbietend auf Abbruch gegen sofortige Bezahlung Versteigert werden. Gr eignet sich zum Speicher, zu einer Feldscheune u. s. w. Die Bedingungen werden an Ort und Stelle vor der Versteigerung bekannt gegeben. Schrift liche Angebote haben spätestens nachm. 3 Uhr am 23. Mai hier einzugehen. Königliche Etsenbahn-vauins-ektio« Riesa. Mit Genehmigung der Königlichen Amtshauptmannschaft Meißen wird wegen Mafsenschüttung unter Benutzung der Dampfwalze der von dem Schänitz—Boritzer Kommunikationswege nach der Merschwitzer Führe führende Weg vom 22. bis 24. Mai für allen Fährverkehr gesperrt. Der Verkehr wird durch das Dorf Boritz verwiesen. Boritz, den 20. Mai 1907. Rothe, Gemeindevorstand. erreicht, daß im Herbst bei ihnen ein Pferd weniger auS- gemuftert wird. —* An diese Pfingstfeiertage wird man noch lange zurückdenken — verregnet von A bis Z, ohne Aufhören, ohne Gnade, ohne Rücksicht auf die neue Pfingstgarderobe nießelte, regnete, goß eS in gleichbleibender Abwechslung. Und dabei eine Kälte, die mehr an russische Zustände in Sibirien als an deutsche und speziell sächsische Pfingsten erinnerte. Man kann sein Bedauern den zahlreichen Wirten der Ausflugsorte nicht versagen, die große Hoffnungen auf das Pfingstfest gesetzt und einen schönen klingenden Erfolg sich versprochen hatten, man mußte ferner Mitleid mit den vielen alten und jungen Pfingstwanderern haben, die doch auLgezogen waren in der Hoffnung auf endliches Aufhören des s—änderbaren Wetters. Alle Hoffnungen auf schönes Welter, dar die Grundbedingung für ein schönes, genuß- reiches und gewinnbringendes Pfingstfest ist, wurden im buchstäblichsten Sinne des Wortes „zu Wasser", selbstver ständlich überall, hier, in Dresden und seiner Umgebung, in der Sächsischen Schweiz usw. AuS Dresden wird unS geschrieben: Schwere Verluste, die auf hunderttausende von Mark beziffert werden müssen, hat das diesjährige Pfingstwetter vielen Gewerbetreibenden, namentlich aber den Gastwirten zugefügt. Die vielbesuchten Ausflugsorte zeigten Menschenleere. Selbst auf der weltberühmten Bastei zeigten sich am zweiten Festtage nur wenige Besucher. Zwar hatten die Extrazüge aus Berlin schon am Sonn abend abend einige Tausend Ausflügler nach Dresden ge bracht, aber die meisten zogen e« vor, entweder in Dresden zurückzubleiben oder am zweiten Tage in die Heimat zurückzukehren. Viele Existenzen, die ihre ganzen Hoff nungen auf das ^Pfingstgeschäft setzten, sind durch das Wetter an den Ruin gebracht, andere, die sich mit großen Vorräten für daS Pfingstfest versehen hatten, haben schwere Verluste erlitten. Nur die großen Bierpaläste in Dresden selbst machten glänzende Geschäfte, hier wimmelte eS wie in einem Bienenkörbe. Die Einnahmen der Eisenbahnen, Straßenbahnen, Dampfschiffe und Fuhrwerksbesitzer sind höchst minimale. Auch da» vorjährige Pfingstfest wurde zu „Wasser". — Glücklich werden sich die Riesaer Scheiben- schützen schätzen, daß sie ihr Fest in schöner Vorahnung auf 14 Tage nach Pfingsten verlegt haben. Denn wenn sich bis dahin da» Welter ändert, so kann da» nur eine Aenderung zum Guten sein. Die Nachbildung eines Schützenfestes, wie sie der Schützenhauswirt mit gutem Geschick arrangiert hatte, konnte natürlich ebenfalls nicht recht zur Entfaltung gelangen und ein großes Quantum Bier blieb ungetrunken. Dafür heizte man mit Grog ein oder schlürfte den beliebten und unter sotanen Witterungs verhältnissen doppelt angenehmen „Heeßen". Am ersten Feiertage früh war etz leidlich schön, zwar kühl, aber doch so, daß daS Morgenkonzert im Stadlpark noch abgehalten werden konnte. Der Besuch war schwach, was ja nicht zu verwundern sein mochte. Man wartete auf eine Wärme welle, ehe man sich aus dem Hause wagte. Sie blieb aber aus. Also ging man weniger zum Frühschoppenkonzert in den Stadtpark, sondern man suchte zu dieser Zett die Restaurationen auf — in der Hoffnung auf Witterungs wechsel am Nachmittag. Ach wie so trügerisch sind Wetter prognosen und sämtliche Laubfrösche, den amtlichen Dresdner nicht ausgenommen. „Vorübergehend Niederschläge, Tem peratur nicht erheblich geändert" — so hieß eS und so wurde eS — nicht. Vergeblich wartete man auf da» Dorübergehen des Niederschlages, er ging nicht vorüber, sondern hielt an und zwar gleich bis zum Abend de» zweiten Feiertages. Dann ist er allerdings vorüber gegangen; heute lugte die Sonne stellenweise durch die Wolken, die die angeblich schönsten Tage des Jahre» dem Sonnenball konsequent verhüllt hielten. Wer also in der glücklichen Lage war, sich einen dritten Feiertag leisten zu können, der konnte sich wenigstens einigermaßen heute für den ektgangenen FeiertagSgenuß entschädigen. —* Eine von 150 Vertrauensmännern der Deutschen Reformpartet aus dem 2. Landtagswahlkreise der Stadt Dresden besuchte Versammlung im Carolagarten pro klamierte al» Kandidaten der Reformpariei und deS Mittel standes für die kommende Landtagswahl den Gemeinde vorstand Claus in Reick, der früher am Amtsgericht und zugleich als Stadtverordneter in Dresden tätig war. An die Spitze deS Wahlausschusses traten die Herren Architekt Scholz, Aktuar Naucke und Kaufmann Pallas. —* Am 16. dS. MtS. hat, größter Wahrscheinlichkeit nach, bei Niedermuschütz unterhalb Meißen der 42- jährige, mittelgroße Paul Wolf den Tod in der Elbe gesucht. Im Falle der Auffindung de» Leichnam» bittet Oertliches und Sächsisches. ' Riesa, 21. Mai 1907. ----- Unter den militärischen FormationS- Veränderungen bringt uns der ReichShauShaltS-Gtat für 1907 zwei zeitgemäße Errungenschaften: Den Neuzeit- ltchen Verkehrsoerhältniffen entsprechend, wird «ine Auto- mobtttruppe errichtet, die unter dem Namen „Kraftfahr- Abteilung" der BersuchS-Abteilung der Verkehrstruppen in Berlin unterstellt wird und eine gleiche Kleidung wie diese erhält. Die» schließt nicht au», daß sich da» frei- willige Automobil-Korps, daS im letzten Kaisermanöver in Schlesien so hervorragende Dienste geleistet hat, tm Kriege und bet Manövern wieder mit Mann und Fahrzeug zur Verfügung stellt. — In gleicher Weise werden unter dem 1. Oktober Funkentelegraphen-Abteilungen gebildet, die im Kriege die höheren Kommandostellen mit Hilf« der drahtlosen Telegraphie zu verbinden haben; jedes Telegraphen-Bataillon erhält eine solche Abteilung. — Zu den bestehenden drei wird noch ein viertes Telegraphen- Bataillou in Karlsruhe gebildet; alle vier werden einer Inspektion der Feldtelegraphie unterstellt, die wiederum zwei Inspektionen der Telegraphentruppen unter sich hat. Außerdem wird noch ein Pionier-Bataillon Nr. 23 und ein Infanterie-Bataillon beim Infanterie-Regiment Nr. 172 neu gebildet. — Ferner wird die Bereinigte Artillerie- und Ingenieurschule mit der Milttärtechnischen Akademie zu einer einzigen Anstalt unter dem Namen „Militär- technische Akademie" vereinigt. — Alle Infanterie- Regimenter und Jäger-Bataillone erhalten nun auch einen Hauptmann beim Stabe. — Die LöhnungS- zu schlisse der StabStrompeter, der Oberfahnenschmtede und der Fahnenschmtede nach 9 jähriger Dienstzeit sind von jetzt ab pension»fähig. — Die schon begonnenen, 'sehr an erkennenswerten Maßnahmen, die Unterkunft der Unteroffiziere zu verbessern, werden weiterhin dadurch gefördert, daß sämtlichen kasernierten Unteroffizieren eine größere Menge Petroleum und ein besserer und größerer Rundbrenner für ihre Lampe geliefert wird. — Schließlich ist noch zu erwähnen, daß die Zahl der Reitpferd« btt sämtlichen fahrenden Batterien niedrigen und mittleren Etat» wiederum um ein» erhöht wird; die» wird dadurch M /ür 6lss<M/jks, 1^-eme unck ^»vakbeckar/ mockem «nck Lrompk E GG d TG EM beLannk »oircien bittisen Versen in äs?