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die Oberpvstbirektivn eingesckIckt werden. Tiefe saminelt fie, um sie an die Reichssdruckerei abzuführen. Tie Reichs druckerei versieht sie Mt einem zweiten braunen Wert- stem'pel zu drei Pfennig. Auchs die sv entstandenen blauen Postkarten mit zwei Wertstempeln werden demnach in kurzer Zeit bei den Pvstanstalten zu haben sein. Bei der großen Zahl dex übrig gebliebenen blauen Marten dürsten sie eine Seltenheit kaunt werden. . , * Gröba. Bei der hiesigen Sparkasse wurden im Monat Juli 130. Einzahlungen im Betrage von 11939 M. 36 Pfg. geleistet, dagegen erfolgten 46 Rück' zahlungen im Betrage von 6553 M. 49 Pfg. Der Bar bestand betrug am Schlüsse deS Monats 4739 M. 23 Pfg. Meißen, 2. August. Am gestrigen Morgen wurden auf Dauernitzer Rtttergnisflur am linken Glbufer verschiedene Kleidungsstücke gefunden. Nach der daneben liegenden zerrissenen Invaliden karte zu schließen, war der Besitzer dieser Gegenstände der Haushälter Joseph Hackenberg, ge boren 10. Oktober 1978 in HanSdorf, Krei» Neiße, der seinen Tod in der Elbe gefunden zu haben scheint. Nossen, 3. August. Bet einem he tigen Gewitter lötete der Blitz im Stalle des Gutsbesitzers Grübler in Reinsberg drei Kühe. Der mit dem Gewitter verbundene wolkenbruchartige Regen hat auf den Fluren von Reins berg und Bieberstein erheblichen Schaden angerichtet; auch hat der Blitz mehrmals eingeschlagen. —X- Dresden, 4. August Die 2. Fertenstraf kammer des.hiesigen Kgl. Landgei ichtS unter Vorsitz des Landgerichtsrats Berndt verhandelte heute gegen den Schrift steller Erich Herz hier wegen öffentlicher Beleidigung Sr. Exzellenz des Justizministers Dr. Otto. Der Angeklagte ist verantwortlicher Redakteur der „Dresdner Rundschau". In der Nummer 23 derselben vom 9. Juni dieses Jahres befindet sich unter der Ueberschrift „Zurückgesetzte Richter" ein Artikel, dessen Schlußsatz eine Beleidigung deS Justiz ministers enthält. Letzterer hatte deshalb für seine Person Strafantrag gestellt. In dem inkriminierten Artikel, der angeblich von einem Landgerichtsrat eingesandt ist, wird Bezug genommen auf die Ernennungen und Beförderungen, die kürzlich im Justizbereiche vorgenommen worden sind und es werden daran beleidigende Bemerkungen gegen den Justizmintster Dr. Otto geknüpft, indem ihm nachgesagt wird, bei Anstellungen jüngere Richter älteren gegenüber stark bevorzugt zu haben. Der Angeklagte erklärte, er sei nicht der Verfasser des betreffenden Artikels, er habe ihn jedoch vor der Aufnahme in die „Dresdner Rundschau" durchgelesen. Es habe ihm die Absicht der Beleidigung fern gelegen. Der Vertreter der Anklagebehörde, Staats anwalt Justizrat Petri, hielt nach dem Ergebnisse der Beweisaufnahme den Redakteur Herz der Beleidigung für schuldig und beantragte im Hinblick auf die grobe Natur der Beleidigung, ihn nicht zu Geldstrafe, sondern zu einer Freiheitsstrafe zu verurteilen. Das Gericht erkannte den Angeklagten für schuldig und eS hielt 5 Monate Gefängnis als angemessene Ahndung. Dem Beleidigten wurde die Befugnis zugesprochen, das Urteil im „Dresdner Journal" und in der „Dresdner Rundschau" veröffentlichen zu lassen. Dresden, 2. August. Tie Frage des Offenhaltens der Schaufenster an Sonn- und Festtagen außerhalb der Verkaufszeit ist in den letzten Jahren in fast allen Bun desstaaten des Teutschsen Reiches, in denen -ein diesbezüg liches! Verbot besteht vder bestanden hat,' Gegenstand viel facher Erörterungen gewesen- und nur mit geringen Aus- mahmen sind die Vertretungen des Handels und der Ge werbe für die Aufhebung dieses Verbotes eingetreten unter Berufung auf die verschiedenartigsten Gründe. Sio habe zum Beispiel hass Zerreißen der vor den Schaufen stern angebrachten Tücher durch den Wind vder durch bös willige Hände schon mehrfach zu Unannehmlichkeiten ge führt, insofern die Geschäftsinhaber, obwohl sie keine Schuld daran hatten- daß die Waren auf diese Weise zum Vorschein kamen, in Strafe genommen worden seien. Tes weiteren ist darauf hingewiesen wvrden, daß die Arbeiter, die kleinen Beamten und die Landbewohner meist nur an den Sonntagen Zeit haben, um die Auslagen in den Geschäftsläden zu besichtigen und eine Auswahl zu treffen. Namentlich die Landbewohner seien daran gewöhnt, ihren Bedarf an Bekleidungsgegenständen vom Hausierer zu kaufen- wofür die fortwährend sich mehrenden Klagen über bas Ueberhandnehmen des Hausierhandels" ein deutlicher Beweis seien. Wenn nun durch Aufhebung des in Frage Lammenden Verbotes den Landbewohnern Gelegenheit ge- geben werde, die ausgelegten Waren in Ruhe und Muße " zu besichtigen, sv werden sie unwillkürlich Vergleiche ziehen ' mit denjenigen Waren- die ihnen im heimatlichen Tprfe von den Hausierern Angeboten werden- und die Folge da- ! von werde fein, daß sie in Zukunft die Stadt zu einer Zeit auffuchsen werden- wo auch die Verkaufsläden ge- öffnet seien. Andererseits^sind aber auch mehrfach Be- > denken gegen die Aufhebung dieses Verwies erhoben wor ben. Sv haben namentlich die Behörden/die über derer.ige ' Gesvchse zu entscheiden hatten, die Aufhebung des Der- l bvtes im Hinblick darauf abgelehnt- daß ein Bedürfnis, ' der Bevölkerung auch zu einer Zeit- Wo gar kein Kauf 1 stattfinden könne, die Besichtigung der Waren zu ermög- s Mhsen, gar nicht VorWgjö, Es sei den Arbeitern, den klei- ! nen Beamten und den Landbewohnern während her Ver- I kaufszeit vvslauf Gelegenheit geboten-/die Auslagen in I Nugenschsein zu nehmen- umsomehr, aU die Verkaufszeit i an den Svnn- und Festtagen gerade in die besonders ver- kehrsreichen Mittagsstunden Palle. Ferner entspreche es i ganz dem Grundgedanken der Verordnung, nach der an < Svnn- und Festtagen im allgemeinen das^uhen des Ge- l sMftsbetriebeS auch äußerlich zum Vorschein kommen l stelle- wenn die Schaufenster geschlossen vder wenigstens I verhängt werden. Zudem müsse die Aushebung der Ver- l Vrdnung notwendig die Sonntagsruhe beeinträchtigen, j : denn es sei klar- daß hie infolge des unbeschränkten Offen- hottens der Schaufenster nvtlvendig werdende Bewachung und Beleuchtung derselben jedenfalls^ in einem großen Teile der Verkaufsgeschstfte nicht durchgeführt werden könne, ohne daß den Inhabern, ihren Angehörigen oder Angestellten besondere Werktagsarbetten daraus erwachsen. i Wenn auch vielleicht die meisten Geschäftsleute gern bereit seien, sich diesen Arbeiten zu unterzPhen!, weil sie die , als besonders wirksam erachtete Schaufensteranpreisung , auch an den Sonn- und Festtagen ungekürzt auszuüben , wünschen, so werde doch zweifellos eine große Anzahl von Kleingewerbetreibenden diesen Wunsch nicht teilen, sondern lieber eine uneingeschränkte Sonntagsruhe genie- , ßen wollen. In der letzten Zeit sind, nun wiederholt selbst > aus den Kreisen der Handel- und Gewerbetreibenden im Königreich; Sachsen Wünsche taut geworden und auch dem . Rate zu Dresden sind solche unterbreitet worden, die da hin gehen, daß die strengen Bestimsmungen über das Ge- . schlossenhalten der Schaufenster an Sonn- und Festtagen außerhalb der Verkaufszeit den Zeitverhältnissen ent sprechend abgeändert werden. Tiefe Wünsche sind damit begründet worden, daß die gegenwärtig noch geltenden Be- . sttMMungen in dem Gesetze vom 10. September 1870- die Sonn-, Fest- und Bußtagsfeier betreffend, enthalten seien, also aus einer Zeit starnfnen, in der sie in Sachsen und namentlich z. B. in T-resden bei weitem noch nicht die gegenwärtige Bedeutung gehabt haben. Bekanntlich hatte der Rat seinerzeit in Erwägung gezogen) der Standever- faMmlung des Königreichs Sachsen eine Eingabe, be treffend die Aufhebung dieses^Verbotes/ zu unterbreiten und hatte auch, die Gewerbekamsmser um gutachtliche Aus sprache über diese Frage ersucht. Tie Kan/.nser war der Meinung, daß das'Offenhalten der Schaufenster an Svnn- und Festtagen außerhalb der Verkaufszeit in der Stadt Dresden zurzeit nicht zu befürworten sei und sprach sich schließlich dahin aus-^aß die Regelung dieser Angelegen heit aus die einzelnen Gemeindeverwaltungen, von denen die örtlichen Verhältnisse am besten berücksichtigt werden können, übertragen wird. (CH. Tbl-) 88 Dresden, 3. August. Aufsehen erregt hier der unerwartete Zusammenbruch der Sächsischen Bankgesellschaft Quellmalz L Co. in Dresden und Leipzig, nachdem der Inhaber, der Bankier Emil Ouellmalz, erst am Donners tag plötzlich am Schlaganfall verschieden ist. Die Firma, die aus dem im Jahre 1874 gegründeten Bankhause Quell malz L Adler und der im Jahre 1894 in Liquidation ge tretenen Aktiengesellschaft „Sächsische Bankgesellschaft" her- vorgegangen ist, hatte keine besondere Bedeutung. An der hiesigen Börse war sie nicht vertreten, da die Effektenge- schäfte ganz minimal waren. Der verstorbene Inhaber Bankier Quellmalz hatte dagegen großes Interesse für Er findungen. U. a. stand er mit dem Erfinder des Auer- lichtS und dem der flüssigen Luft in Verbindung. Das Publikum stand der Bank ziemlich fern, so daß große Ver luste nicht zu beklagen sein werden. Tharandt, 3. August. Die Wahl deS Professors Dr. phil. Weinmeister in Tharandt zum Rektor der Forst akademie für die Zeit vom 1. November 1906 bis mit 31. Oktober 1907 ist bestätigt worden. Pirna, 2. August. Schwer verunglückt ist am Mitt woch der Steinbrecher Paul Aug. Biedermann aus Groß- cotta in einem Steinbruche in Flur Kleincotta beim Frei- räumen eine- großen Stetnblockes dadurch, daß sich unver- mutet von der Vorderseite des Blocke- eine ca. 10 Zentner schwere Schale losgelöst und den Genannten, der beim Ausweichen zu Falle gekommen ist, getroffen hat, so daß ihm beide Unterschenkel zerschlagen wurden und seine Unter bringung im Johanniter-Krankenhause erfolgen mußte. Chemnitz. Wozu die Feuerwehr gut sein kann — das zeigte ein tragikomischer Vorfall, der sich in der Brüder straße hier selbst ereignete. Ein Möbelhändler war in seiner Wohnung mit der Ehehälfte in Differenzen geraten und machte dabei seine Autorität in so kräftiger Weise geltend, daß die Frau „Hilfe" und „Feuer" schrie. Da nun die Fenster offen standen, so hörten die Nachbarn den Lärm. Eine Frau, die sich die Meldeprämie von 3 M. verdienen wollte, rannte zum nächsten Feuermelder und „drehte" Großfeuer. Nach wenigen Minuten kam denn auch die Berussfeuerwehr mit Steigerzug und Dampf spritze angesaust. Sie brauchte zwar nicht in Tätigkeit zu treten, denn es brannte nichts als der Rücken der geprügel ten Ehehälfte, immerhin aber war sie insoweit vonnutzen, als nach dem Erscheinen der auf Steigerlettern in die Woh- nung dringenden Feuerwehrleute merkwürdige Ruhe eintrat. rr Chemnitz, 4. August. In der vergangenen Nacht gingen über Chemnitz und Umgebung starke Gewitter, ver bunden mit Hagelschlag, nieder. Die telephonischen Ver bindungen waren am Sonnabend Morgen zum Teil meh- rere Stunden lang gestört. Zwickau, 3. August. Flüchtig geworden ist am Donnerstag von Zwickau au», nachdem er 2000 Mark in Gold und Silber gestohlen, der Geschtrrführer Bruno Alfred Fiedler, geboren am 29. Mär- 1878 zu Volkmar», darf. Er führt al» Legitimation bet sich einen Landsturm- schein, der auf den Namen Rudolf Waldemar Pötzsch au» Zwickcu lautet. Fiedler ist etwa 1,68 Meter groß, von hagerer Gestalt, hat blaffe» Gesicht und blonden Schnurr bart. Bekleidet war er u. a. mit dunklem Jackettanzug, weißem Strohhut und schwarzen Schnürschuhen. Markranstädt, 3. August. Der Hofmeister de» Oekonomen Seidler in Kulkwitz wurde gegen Mittag von einem Hitzschlag betroffen, der seinem Leben ein jähe» Ende bereitete. — Dem Wirt de» Restaurant» Wettiner Hof wurde ein Zwanzig Markstück gestohlen. Al» Dieb kam sein Kellner in Frage, der auch nach längerem ver hör etngestand, da» Geld entwendet zu haben. Die Poli zei ermittelte, daß sich der KtllNer außerdem noch zweimal an der Kaffe seine» Chef» vergriffen und insgesamt 60 M. entwendet habe. Bet oorgenommener Taschenoisttation fand man bet dem Hoffnung«vollen Bürschchen «inen mit scharfen Patronen geladenen Revolver und eine große An- zahl scharfer Patronen. Der gemeingefährliche Mensch wurde verhaftet und dem Königlichen Amtsgericht ein- geliefert. Klingenthal, 2. August. Starke Zigeunerbande» durchziehen jetzt wieder da« Gebiet der sächsisch-böhmischen Grenze. Am Mittwoch mittag kamen zwei 40 Köpfe starke Trupp» hier an. Beim Erscheinen der Polizei nahm die eine sofort über die Grenze ihren Weg, die andere wurde ebenfalls nach Böhmen abgeschoben. Marienberg, 3. August. Die leider noch immer fehlende durchgängige Beschleusung unserer Stadt svll nun mehr oorgenommen werden. Die Durchführung derselben wird nach oberflächlicher Berechnung auf 130 000 Mark veranschlagt. Bauinspektor a. D. Ferchland in Leipzig ist beauftragt worden, da» Projekt zu überprüfen und gleich- zeitig einen Bebauungsplan auSzuarbetten. Flöha, 3. August. In Falkenau bei Flöha wurde der Grundstein gelegt zu einer Turnhalle nebst Kegelbahn. Diese Halle, für Schule, Feuerwehr und Turnverein be- stimmt, läßt die Baumwollspinnerei Georg Liebermann au» eigenen Mitteln erbauen. Die Kosten dürsten 25000 M. betragen. Lichtenstein, 3. August. Der am Mittwoch aus dem hiesigen AmtSgerichtkgefängnis entsprungene Hand arbeiter Wendler ist gestern nachmittag in St. Egidien aufgegriffen und wieder nach hier transportiert worden. Werdau. Der hiesigen höheren Webschule wurde von Herrn Fabrikant August Kühn sen. eine Stiftung im Betrage von 5000 Mark übergeben. Die Zinsen dieses Kapital» sollen zum Besten unbemittelter, jedoch würdiger Abendschüler aus Werdau und Leubnitz Verwendung finden. — Der hiesige GastwirtSverein hat die Bierpreisfrage in der Weise gelöst, daß seit den bisherigen fünf Zehntel- nur noch vier Zehntel-Gläser zum Ausschank kommen sollen. — Bei dem Gewitter am Mittwoch schlug im benachbarten Langenbernsdorf der Blitz in daS Dittrichsche Bauerngut und legte ein Stall- und ein Seitengebäude nebst Vorräten in Asche. Das zweitemal traf der Blitz daS vaumgarten- sche Bauerngut, wodurch ebenfalls ein Gtallgebäude ein Raub der Flammen wurde. Die Fernsprechleitung im Orte «ar gleichfalls gestört. Auerbach, 3. August. Beim 10. Sächsischen Bun- deSkegeln wurde zum Meisterschaftskegler Coldttz-Zwtckau mit 13 Kugeln proklamiert. Die beiden ersten Ritter mit 14 Kugeln wurden Hugo Keiltg-Auerbach und Richard Keilig-Auerbach. Auf der Ehrenbahn gelangten folgende Preise zur Verteilung: 1. Preis Walther Dresden (67 Punkte), 2. Preis Aolf-Auerbach (58 Punkte), 3. Fischer- Chemnitz (58 Punkte); Damenbahn: 1. Preis Frau Volk- mar-DreSden (27 Holz), 2. Preis Frau Rokohl-DreSden (23 Holz), 3. Preis Frau Rudorf-Plauen (23 Holz); Fest stehende Geldbahn (verschoben 5000 Karten): 1. Preis Eulenftein-Letpzig (25 Holz), 2. Preis Nötzold Dresden (24 Holz), 3. Preis Büttner-Chemnitz (24 Holz); Industrie bahn: 1. Preis Tröger-Hohndorf (25 Holz), 2. Preis Rink- KempeSgrün (24 Holz), 3. Göbel-Glauchau (24 Holz); TageSgeld-Konkurrenzbahn: 1. Preis Scherzer-OelSnitz i D. Schub 7, 9, 8, 170 Mark), 2. Prei» Naumann-Plauen (6, 8, 9, 128 Mark). Plauen t. V., 3. August. Dem Ausschuß für da» ;ier zu errichtende König Albert-Denkmal, dessen Koken noch nicht ganz gedeckt sind, hat ein hiesiger Großindustrieller zum zweiten Male einen Betrag von 1000 M. über- wiesen. — Wegen fahrlässiger Tötung hatte sich der 14 jährige Dienstknecht Anton Perlhel aus dem nahen Langenbuch vor dem hiesigen Landgericht zu verantworten. Der junge Mensch hatte mit einem ihm für kurze Zett anver trauten Tesching nach dem 2»/. Jahre alten Söhnchen eines Dienstherr» Richter gezielt und daS Kind so un- flücklich in den Kopf getroffen, daß noch am gleichen Lage »er Tod deS Kleinen eintrat. Perthel, der vor Gericht be- jauptete, er habe nicht gewußt, daß daS Gewehr geladen ei, wurde zu einem Monat Gefängni» verurteilt. )-( Plauen i. V - 4. August. Ein schfveres^ Gewitter jat in der letzten Nächst durch Blitzschläge und Sturm vie len Schiaden int Vogtland« angerichtet. Wie der „Vogtl. Anzeiger" berichjtet- wurden in Mylau zwei Fabrik;chorn- teine umgerissen und in Netzschjkau wurde ein Fabrikdach abgehoben. Ter Blitz hat vielfach gezündet. In Leubetha, Mühlhausen bei Bad Elster und ArnvldStzrün haben Brände stattgefunden. Tie Pausäer und Mühltroffer Flu ren sind durch Hagels vernichtet. , vorn«, 2. August. Drei schwer« Gewitter, die gestern gegen abend über die Kohrener Pflege niedergingen, und von denen besonder» da» letzte von einem wolkenbruch artigem Regen und Hagel begleitet war, hat auf den Fluren und in den Obstgärten enormen Schaden a«ge- ächtet. In Langenleuba hat der Dorfbach Infolge der kegenmaffen in kurzer Zeit eine solche Gewalt bekommen, »atz er allerlei Gerätschaften, sowie einen Handwagen mit ortführte. Auch da» vadehau» wurde weggertflen. In lieuenmörbitzer Flur schlug der Blitz in eine Kornpuppe, in welcher eine Frau, die auf dem Felde von dem Ge witter überrascht wurde, Unterschlupf suchen wollte. Glück- icherweise ist sie nur mit einer Betäubung davongekommen. Sehr heftig ist da» Unwetter auch in der Geithainer Gegend ausgetreten. Da» noch stehende Getreide wurde platt zu voden geschlagen; ferner haben Sturm und Hagel in den Flure« und Obstgärten arg gewütet. Leipzig, 3. August. Der Bezirksausschuß der Amt», jauptmannschaft Leipzig nahm hinsichtlich der Einverleibung von Möckern, Stünz, Stötteritz, Probstheida, Dösen und