Volltext Seite (XML)
Ter Hotelbesitzer und seine Frau begleiten ibn beide ei» Vorschlag, der mit der c-rößten Dankbarkeit angenommen gingen zusammen in den Park hinein. Sie werden sicher s Tie junge Krau ritz zitternd den Brief aus und las die Literatur. Ein uraltes hanseatisches Hospital. „Tie altberühmle freie Reichsstadt Lübeck birgt in ihren Mauern manches hervorragende Kunstwerk des Mittelalters, so auch ei» Ho- spital zum Heiligen Geiste, das von den im 1>. Jahrhundert in Deutschland errichteten noch einzig gut erhalten ist und von der Gründung bis zur heutigen Zeit ununterbrochen seinem Zwecke dient." Mit diesen Worten leitet Herr Ar chitekt und Kunsthistoriker Hugo Stessen einen reich illustrierten Artiel über das alte Heiligengeist Hospital in Lübeck ein, der uns einen Einblick in die Bauweise, Einrich tung und Führung der Hospitäler in den Tagen unserer Väter gewährt. Tie Gesamtanlage soll im Jahre 128(> voll endet worden sein. Ihren künstlerisch hervorragendsten Teil bildet die Kirche, ein dreischiffiger Ban mit zwei Jochen. Sichtbar und klar treten im Innern die strnktiven Backsteingliederungen heraus, ohne Verputz. Nur die dg zwischen liegenden Wand- und Deckenfelder sind mit Kall überzug versehen, um die prächtigen mittelalterlichen Male reien aufnehmen z» können. Hochinteressant ist ferner ein Blick in das Hospitalhaus mit den Schlafrämne». ES hat die Anlage eines Kirchenschiffes mit hohen spitzbogigen Fen stern. Vier Reihen hölzerne kajütenartige Schlasränme sind in den 86 Meter langen und über l!i Meter breiten Räumen eingebaut und erhalten die Lichtznfnhr von ihren Decken bezw. den mit Glas versehenen Eingangstüren. Schon diese wenigen Hinweise zeigen, wie lesenswert dieser Aufsatz ist, den die bekannte allgemeine knnstzeitschrift „Tie christliche Kunst" (Verlag der Gesellschaft für christliche Kunst" in München, Karlstraße 6) in ihrer jüngsten März- nnmmcr nebst vielen anderen bemerkenswerten knnstab Handlungen veröffentlichte. Von letzteren heben wir den aktuellen Artikel über Hemmnisse der Grabnialknnst und jenen über Altwiener Malerei hervor. Religiöse Kunst. Las Gebetbuchbild ist in der religiösen Kunst wenig beachtet; man verwendet es zu Geschenklein für brave Kinder, der Erwachsene aber, vorab der Gebildete, schätzt sie wenig. An dieser Mißachtung ist das Bild sehr oft selbst schuld. An den kunstlosen, süßlichen Bildchen, wie man sie so oft sieht, kann ein kunstgebildetes Auge keinen Gefallen haben. Und doch — es gibt kaum eine künstlerische Erscheinungsform, in der gute Kunst besser und nachhaltiger wirken, in der sie leichter dem Volks nahe gebracht werden könnte, als im Gebetbuchbild. Der Erwachsene wird diese Merkbtlder in dem Maße schätzen, als sie künstlerisch wirken. Hierin machte sich der religiöse Kunstverlag Max Hirmer in München ein hervorragendes Verdienst. Er unterbreitet uns drei Serien von Bildern, die in sorgfältiger Farben- drucktechnik nach den besten klassischen und modernen Vor- lagen hergestellt sind, nach den Standard-Bildern von Raffael, Tizian, Dolci, Fra Bartolomeo, Luini, Sassoserrato, ferner nach Lhbaert, Schtestl, Fugel, Untersberger, Ittenbach. DaS sind Bilder, die erbauen und künstlerisch wirken, welche die religiöse Darstellung mit der ganzen Schönheit guter Kunst umgeben. ' DaS ist die rechte Art, das Gebetbuchbild in den breiten Massen sowohl, wie in den gebildeten Kreisen populär und so wirksam zu machen. (Ter Preis dieser Bilder, die mit gut gewählten, kirchlich approbierten Texten versehen sind, ist 2 Mk. 50 Pf. das Hundert.) Die Königlich Sächsische Hosmusikalienhandlnng F. Ries (Inhaber F. Plötner), Seestraße 2l, teilt mit, daß dü' Sclbstbiographie Richard Wagners soeben vom Verlage F. Bruckmann, A.-G., München, in den Handel gebracht worden ist. Das Werk des Bayreuther Meisters, dem er den Titel „Mein Leben" gegeben hat, ist handlich in zwei geschmackvollen und an der oberen kante mit Goldschnitt versehenen Bänden erschienen. Es bildet nnzweiselhaft den interessantesten Bestandteil der ganzen Wagner-Literatur, dessen Herausgabe von der gesamten literarischen und musi kalischen Welt mit Spannung erwartet worden ist. Vermischtes. V D i e E i n w o h n e r z a h l v o n P a r i s betrug nach der im März dieses Jahres vorgenomme. en Volkszählung 2 870 Mi. Im März l!><>6 hatte Paris 2 722 781 Einwoh ner. Die Zunahme in den letzten fünf Jahren beträgt da nach 154 252. v Ein bedeutendes Lager von Platin wurde im russischen Gouvernement Perm entdeckt. Diese Entdeckung ist auf den Gütern des Grafen Sroganow am Westabhange des Ural erfolgt. Das neu entdeckte Platin lager fall die durch ihr reines Platina berühmten Jssetwer"r in der 'Rühe von Jekatherinenberg in den Schatten stellen. v Ein Waldb r and, der in der Nähe der Arbeiter- kolonie Pelrnsheim bei Wembrosch ausgebrochen ist, hat rund I5W holländische Morgen Tannen- und Eichenschäl> Waldungen ergriffen, die dem Grafe» v. Loe ans Schloß Wisseni gehören. Zahlreiches Wild ist in den Flammen n,n gekommen. v Die guten Sitten des englischen Parlamesnbs werden so oft gelobt, und doch dürste in der ganzen Welt keine Volksvertretung neben der schweizer und der holländischen sich besser benehmen als der deutsche Reichstag. Im britischen Unterhause wurde dieser Tage z. B. dem liberalen Abgeordneten Clough, der eine Verleumdungsklage gegen 'einen konservativen Wahlgegner angestrengt, aber verloren hatte, bei einer Abstimmung über ein gleichgültiges Amen dement von der konservativen Partei an dem Ausgange d s „Ja"-Ganges aufgelaucrt. Er wurde gestoßen, beleidigt und ihm jede persönliche Beschimpfung angetan. Unter anderem hatte man ihm den Zylinderhnt vom Kopse ge schlagen und spielte Fußball damit. v Numerierte Bierglüser in Ungarn. Um die Verbreitung und das Umsichgreifen der Lungentuberkulose zu verhindern, hat der ungarische Minister des Innern an sämtliche Verwaltungsbehörden eine Verordnung erlassen, wonach in den Wirtshäusern und Restaurants, »m eine Verwechslung der Biergläser zu vermeiden, das Bier nur in mit lausenden Nummern versehenen Gläsern anszn- scheuken erlaubt ist. Diese Verordnung besagt weiter, daß bei strenger Strafe ab l. Januar U)I2 sämtliche Lokale, wo Bier ausgeschenkt wird, mit den nnmerierten Gläsern versehen sein müssen. — Die höchste Hygiene! Ob nur jeder Gast immer dieselbe Nummer erhält? Kath. Arlikilrrsrlu'ktlirillt. Kkrsdcn-A., Florastrastt 17,1. Et. Unentgeltliche Auskunft und ArbeltinuchlveiS. - Spiechstunden von ll—l Uhr und von 5 Ubr. — fternsvrechrr 0880. Kath. Fraukukiind Krrsdkil, E-rWslsstkllkjKätlffkrstr. -1, l. Et. Jeden Mittwoch (nutzer an Feiertagen) nachmittags von 4 bis 0 Uhr Sp:e>pstunte in allen Angelegenheiten des Frauenvundcö. Soziales Karra» und Kereiil kath. rnurrkstätiger Frauen und Wdihrn Krrsdrns, Sekretariat Antonstraszk 7, pari. Auskunft zu jeder Zeit über alle einschlägigen Fragen. — kosten loser Arbeitsnachweis. — Fernsprecher 8180. Ehemnih, Kalt). Arkkiterinnkn-Sekrrtariul. ^ietenlir. Kt. Unentgeltl. Rat u. Auskunft (auch schriftlich) in allen Verbandssachen n. Angelegenheiten des Erwe> bslevenS. - Kostenlose Stellenvermittlung. Sprechstunden jeden Wochentag von nachmittags 8 bis abends 8 Uhr Leipziger Kolksbureau, Grimmaischcr ätriuiveg l'>, 2. Et. Ocfsevtliche gemeinnützige AuSkunftsstcllc. Meiszeu, Soziale Aiiskiliistsstcllr der christlich. Griverkschaste». Kath. GesellenhauS, Hirschbergstrntze 7. — Sprechstunde jeden Sonntag von st-II bis >/-I2 Uhr. Sprachecke des Allgemeinen Deutschen Sprachvereins. Neberlcgter Text! Schon seit zwei Jahrzehnten etwa werden die Leichen bei uns „überführt" statt „übergesührt". Das war eine Neuerung, die entschieden nachgcahmt werden mußte, und so ist es'jetzt auch z. B. Brauch geworden, daß Gesangtexte „überlegt" werden. Leider gilt der Ausdruck nuu nicht etwa von de» Tvnsetzern, von denen das ja recht Wohl zu verstehen und wenigstens zn wünschen wäre, sondern von Leuten, die ein Gesangstück für Klavier zweihändig be- arbeiten, es auf die zwei Klavierzeilen zusammenziehe» und nuu deir Text darüberschreiben. Der Text ist dann aber doch nicht als überlegt zu bezeichnen, so gut er es auch sein mag, sondern höchstens als übergelegt. Und derselbe Fehler wird auch schon aus demselben Gebiete mit dem Zeitworts unterlegen gemacht; srühcr sagte mal-r: mit untergelegtem Text, heute heißt es schon: mit unterlegtem Text. — Wie haben wir'S doch in der Welt so herrlich weit gebracht! Nechterhand, linkerhand, alles vertauscht — das gilt nicht hier, sondern auf iniiner weiteren Gebieten der Sprachlehre, wie das ja Wnstmann nnb anderen, die für gutcS Deutsch ins Tressen reiten, nachzulesen ist. Zftrrisrischee R«t-eder. «»SkSiiktc vder iunllvchc Auslagen werden inneren Adonnenten an dieser Gleite erlebt. Nur bliien wlr. d r Auslage LN Ps. ln Bricjmnrke» zur Deckung von Porto» andlage» bel.mlegen. HU- die A'lSkünile Ildernevmcn wll keine Acraulwortnng. SL. V. »Mein-M Sohn habe ich da« Muttergut ausgezahlt. Kann er d m» von meinem Nachlatz nach meinem Tode auch noch etwas kwanipiiichen— Ja. Ihr Sohn hat ein gesetzliches Erb rich. an Jbrcm Naa.-losi.', und wem. Sie Ihren Sahen werben oder sonst wie in sei e- E.''vereinig'.!»., beschränken, io verbleibt ihm aui jeden Fall noch sei» gesetzliches Pslichtie l an Ihrem Nachlasse, welches den halben Wert des gesetzl ichen Erbteiles auimacht. Spielplan dec Theater in Dresden. König!. Opernhaus. Sonntag: Der Roieiikavalier. Anfang 7 Uhr. Montag: Fidelio, Lilli Lehmann a. Hi Anfang >/z8 Uhr König!. Schauspielhaus. Sonntag: Lnmpaz vagaband-iS. Anfang >/r^ Uhr. Montag: Hamlet. Anfang ft,? ll. r. Nesidenztheater. Sonntag nachm. V-I Khr: Die FlldcrmauL; abends Bummelstudenten Montag: Drs Mnsikantcnmädel. Anfang >/z8 Uhx. Zentral-Tk, ater. Sonntag nachm, '//l Ahr: Der Graf von Luxenburg: abends 8 Uhr: Die keusche Susanne. Mon ag: DaS Fücstenkind. Anfang 8 Uhr. Oolkswohl'Theater. (Ostra-Allee, Eingang Trabantengasse.) Sonniag: Dir Registrator auf Reisen. Anfang >/,8 Uhr. '/-RUHr: Star lew«-. Viktoria-Satan Ans. 8 Uhr. <-iii.'gShoUrt.ed'"nsAnl >/.« r. TymianS Thalia-Theater 8,20 Ä. Deutscher Kaiser Jch-scheu) 8 Uhr Konzert». König!. Belvedere ?'r>f. '<>/> Udr Är. Ä iriichc.s' (tzellliegel) '/tt U. Tivoli'Prunliant Ali. '/>^8 Uh:. Zoologischer Garten (Herrmann) 5 Uhr. Spiclplan der Thearer in Leipzig. Neues Theater Sonntag- Monsieur Bonaparte. Montag: Ait-HeideUie-g — Altes Theater. Sonntag nachm.: Ein Volks« seind; abends: Z'geunecliehe. Montag: Die lustige Witwe — Schauspielhaus. Sonntag nachm.: Die Braut von Messina; abends: Der Rind der Sabinert-me». Montag: Unbestimmt. — NeucS ! perenen-Tbealer tZeut.al Theater) Sonntag nachm, und abeids: Das Musikannnmädel. Montag: Das Ztrku-ktnd. 1)35 5perIsI-I1achkch>sge°wel'K snr iuristen, veillinltungrbeamte, öei'lllickie^ politisier, publiristen, Studierende :: :: :: :: :r flu Abgeordnete,Seme,nderüte,Stadtverordnete, 5orIaIpo!itiker,Drbeitersekretäre, vereinslelter dir die vureaux von lntercssenoertretungen, Vwlivllielren, LesehaNen :: :: :: :: :: :: :: :: :: für jeden am öffentliche» Leben Interessierten überhaupt. den Söl-l-es-SesellsHaft. Dritte, neudcorbeitete und vierte klnslage. In fünf lllinden. Vier Bände lgcb. je 4/ 18.—) liegen bereit« vor; Band V wird im Herbst ION erscheine». Da« Werk hat einen ungewöhnliche» Erfolg erreicht: 'Noch vor Vollendung der 8. (nenbealbeilelen) Auflage mutzte em unveränderter Neudruck erfolge». Verlag von Herber ru kreiburg lm vreirgau. Durch u!>s vuchbandl. (bequeme Ualeurichlunge») eu !"-/>s>ien. gewaschen 25, Pfund 2.00. getrocknet 2ä Pfund '2.80. gerollt 2ö Pfund 8.60. Mk" I» 2^nnkül»l vtlljx «Iiuv ILonkiLirrviilF»! Dresdner Hans- nnd Lohn-Wascherei V-ilkelm Nsmm, v^ssilkn-AIIslsLli, Nosenst^aNv 100. kvnnsp,-. ISSKS. Besichtigung der Tampfwaschanstalt gern gestattet. Abonnenten der Sächsischen Volkszeitnng Dresden-A., Fillrritzer Stvahe werbet weitere Abnehmer, verlcmflet Prvbenumiiiern oder sendet Adressen von Mitbürgern ein, von denen Ihr annehmt, das; sie auf christ lichem Voden stehen und ein christliche» Blatt beziehen können. Inserenten haben a» der Sächsischen Volkszeitung Dresden, A., Filliritzer Strafze ein nicht zu unterschätzendes Insertionsorgan. Tie weite Perhreitniisi. sowie der Umstand, daß die Zeitniisi in vielen Vereinen vvn Hand zu Hand sieht, wodurch der Leserkreis bedeutend sirößer als die Anslnsie ist. verspricht sicheren Erfvla. — Ta schwindelhafte Anpreisuiisieii strensi feriisiehalten werden, sienießen unsere Inserenten das Vertrauen der Leser. — Inserate werden billigst berechnet, be! öfteren Einschaltungen entsprechenden Rabatt.