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Tie schwere Artillerie in Flandern Ans dem Jeldbrief eines M a r i n e - I n fa n t e - r i sl e ii, de» die „Kieler N. Nachr." veröffentlichen, ent nehmen wir folgendes: „Wie ans feindlicher Seite die Munition verschwendet wird, isl kaum glaubhaft. Tie ganzen Nächte geht es immer vink. pink. nnd am Tage hat die Artillerie das Wort. Das ganze (Gelände macht am Tage einen sehr traurigen Eiiv- örnck: alle? ist wie ansgestorben: wo sich auch nur jemand ducken loht, hagelt es gleich Granaten nnd Schrapnells. Der ^ Feind hat eine zu gute Beobachtung in dem hochgelegenen ! N i e n p o r t. Tie beiden alten, weltbekannten Türme ans , dc in 15. Fabrhnndert, denen selbst unsere 21-Zentimeter- » Haubitzen und sogar „Onkel-Mörser" aus Wien nichts an- ! vaben tonnte», bietet eine haarscharfe Beobachtung unseres Torgelände?. Wir haben hier oben allerhand Artillerie. . Tech die meisten unserer Batterie lassen sich für gewöhnlich nicht bören. Tie sprechen »nr mit, wenn ein Angriff er- ! iolgt und wenn, wie an dem erwähnten Abend vom 26. Fe- j brnar. die Franzosen einmal rasend werden. Tann reden l sie aber auch eine derbe Sprache mit den Herren da drüben. ! Wenn man dann, wie wir Infanteristen, in der Mitte da- ; zwischen bockt, wie die Kaninchen im Loch, kann man fast -»nehmen, der Weltuntergang kann nicht stärker krachen. In der lebten Feit hat unsere Artillerie auch die Ober- l a» d bekommen, meistens schweigt sofort das feindliche lpeschübsener. wenn unsere dicken Liebesgaben angereist kom men. ein Zeichen, das; die Kanoniere in die bombensicheren Unterslände verschwinden. Aber auch dies Verschwinden wird ebenso wie die Herrlichkeit mit dem schönen Nien- vorl wob! bald ei» Ende haben. Wir haben hier nämlich ichon Ende Februar Besuch ans Essen erhalten, dicke Fanten mit Taille . . . Zentimeter sind eingetroffen. Wie wir zum lebten Male vom 5,. bis 6. März im Schützengraben bei M. lagen, haben die beiden Damen schon mächtig gc- 'vnckt. Tie vollen Reisekoffer flogen ans einmal hinüber, daß bei ihrem Eintreffen unsere Unterstände wackelten nnd drüben unter kolossalem Qualm die Splitter gen Himmel nogen. Unter diesen Umständen werde» auch die Herren Engländer da drüben den hartnäckigen Schnupfen bald los, und wer weis;, wie lange die Türme von Nieuport noch milmarben. Wie man hört, soll einer schon znsaminen- aerntscht sein." Tic Frcndr in der Türkei K v n sl a n t i n o p e l, 6. Mai. Der Sieg in Gali zien wird von der deutschen nnd österreichisch-ungarischen Freunden großer .Kolonie, sowie von den Qsmanen nnd allen Deutschlands nnd Oesterreich-Ungarns mit F r e u d e g efei e r t. Die Grande-Rnc-de°Pera ist sörm- licb i» ein Meer von Farben getaucht. Deutsche, öster reichisch-ungarische und türkische Fahnen wehen von zahl reichen Gebäuden nnd Geschäften. Alle Schiffe im Hafen nnd reich beflaggt. kW. T. B.) Eine rnglischc Stimme über die Bedeutung unseres Sieges London, 6. Mai. Die „Times" sehen auseinander, daß kein Zweifel darüber bestehen könne, das; der Sieg der Deutschen, Qesterreicher und Ungarn in den Karpathen von größter Wichtigkeit sei. Ein Blick auf die Karte zeige vom strategischen Gesichtspunkte den Ernst der Nachricht, selbst wenn sie nur annähernd wahr sei. (Franks. Zeitung.» Frankreich schließt die Wvhltätigkeitsvcrclne Gen f, 6. Mai. Aus Paris wird gemeldet: Der Mi- ister des Innern hat durch Generalverfügung an die Prä- ü kten sämtliche privaten Kriegswohltätig- keitsve reine in Frankreich schließen lassen. Allein im Departement Seine sind 117 Wohltätigkeits organisationen geschlossen. Ter Generalsekretär der fran zösischen „Kriegshilfe" wurde wegen Fälschungen in Höhe von 1 Millionen Franken verhaftet. Rat. Ztg.» Alkoholverbot für Frauen in Frankreich Paris, 5>. Mai. (W. T. B.) Dem „Tcmps" zufolge bat der Präfekt des Sarthe-Departements einen Erlaß an die Bürgermeistereien gerichtet, wodurch der Alkoholver kauf a n Frau e n eingezogener Mannschaften streng- Jens untersagt wird und im Uebertretungsfalle 'nenge Maßnahmen nngedroht werden. Ein englischer Hilferuf London, 6. Mai. Eine Zuschrift der „Times" sagt: Englische Offiziere bei Pipern hätten geäußert, man solle so bald wie möglich mehr Soldaten und mehr Munition ichicken, wenn man überhaupt noch eine englische A r m e e bei Ipern vorfinden »voll e. (W. T. B.) Der erste russische Bericht über die neueste Niederlage Kopenhagen, 5,. Mai. Die Petersburger „Wreni- ,a" meldet als erste russische Zeitung, zensiert, die Z u - rücknah me der russischen Hauptfrontlinic in Südwest- aalizien. Hohendorfs der Vater des Angriffsplancs Ans Budapest meldet der „Lok.-Anz.": Plan und stra tegischen Ausarbeitung des siegreichen Durchbruches in Aestgalizien rühren von Freiherrn Konrad v. Hötz e n - dorffals Chef des Großen Generalstabes im operierenden Oberkommando her. Gemäß dem Grundsatz des völligen Znsaminenarbeitens der deutschen und österreichischen Heeresleitung erfolgte auf seinen Vorschlag die Ueber- weisung der deutschen Armee des Gencraloberchen v. Mackensen an die wcstgalizischc Front. Nachdem sich dieser persönlich mit dem operierenden Oberkommando ins Einvernehmen gesetzt hatte, übernahm er den Oberbefehl über die vereinigten österreichisch-ungarischen und deutschen Streitkräste an der westgalizischen Front und leitete die ope rative Durchführung des Planes. Tie Schlachteiileitung vom Svndcrzug ans Aus dem österreichisch-ungarischen Presseauartier wird der „Köln. Ztg." geschrieben: „Interessant ist. wie sich das ö st e r r e i ch i s ch - u n g a r i s ch e Oberkommando, nachdem alle Vorbereitungen zur Schlacht längst im reinen und festgelegt waren, zur Front begab. Ter Genera l- ! stab schef reiste in einem Sonderzuge, in den ein j Speisewagen eingestellt war, dessen sämtliche Tische telegraphische und telephonische Apparäte trugen. Die Wände zeigten ein Drahtnetz. In jeder Station, in der der Zug einige Zeit hielt, wurde der Anschluß des Generalstabs- chefs mit dem Hauptquartier und mit den Armeekomman danten der ganzen Front mit Wien und Berlin hergestellt. Dieser Drahtverkehr hatte einen Verständigungsradius von 11 0 0 Liilometer. Er reichte, wenn man wollte, bis Bukarest. Der Generalstabschef arbeitete auf Grund der einlaufenden Meldungen in seinem Salon. An der Front wurde ihm alles Wichtige auf dem Wege über das Korps- kommando mitgeteilt. Er fuhr von Krakau aus die ganze Front des Tunajec und der Biala ab. Die Erzherzögc und der Stab Baron Conrads, der unmittelbar nach seinen« Eintreffen an der Front sowie unmittelbar vor seiner Rück reise je eine einstündige Konferenz mit General v. Mackensen hatte, konnten von allen Beobachtungspunkten aus den Kampfvorgänge» folgen. Grauenhaft war die Wir- knng der Beschießung Tarnows durch 4 2er Mörser. Ein einziges Geschoß hüllte fast die ganze Stadt in Staub und Ranch. Tic Ausnutzung des Sieges Der Kriegsberichterstatter der „B. Z." schreibt aus dem K. u. K. Kriegspressequartier, '4. Mai, u. a.: Noch ist es unmöglich, zu schildern, was die Truppen seit Sonntag ge leistet haben lind immer noch leisten. Deutsche, Oester reicher und Ungarn sind nur von einem Trieb be- seelt, unaufhaltsam v o r w ä r t s z n k o m in e n. Am linken Flügel sowohl, wo hauptsächlich die Truppen der 4. österreichisch-ungarischen Armee des Erzherzogs Josef Ferdinand stehen, als am s ü d l i ch e n Frontteil, an dem die Deutschen zur Verstärkung der Oesterrcicher nnd Ungarn eingesetzt sind nnd großartig gekämpft haben. Die Truppen sind des langen Positionskrieges müde, das Fieber der V e w e g u n g s s ch l a ch t hat jeden Soldaten ergriffen, und während panischer Schrecken die russischen Kolonnen gepackt hat, glühen unsere Mannschaften nach entscheidendem völligen Sieg. Von Stunde zu Stunde wird die Lage der Russen ungün stiger. Der G e sa in t e r f o l g wird sich natürlich erst nach Tagen ermessen lassen, die bisherigen Ereignisse dürf ten, so gewaltig sie sich anlassen, erst den Auftakt bilden. Tie Zahl der russischen Toten und Verwundeten ist außerordentlich groß; auch unsere Verluste sind nicht unbedeutend, lassen aber keinen Vergleich mit denen des Feindes. Tie Abschubstationen der Verbündeten sind von einem großen Getümmel erfüllt. Lange Züge von Ge fangenen werden fortwährend zur Bahn gebracht, neben unseren Verwundeten langen andauernd auch große Trans porte russischer Verwundeter an. Die Russen machen alle einen völlig gebrochenen Eindruck, überein stimmend erklären sie, daß sie im ganzen Kriegsverlauf noch nie solch fürchterliche Stunden durchac- macht haben. Zur La,e tu WestsattzKu schreibt der dortige Korrespondent des Berliner Tageblattes: Der Rlick uq des Slidflllgel« der westgalizischen Front batte auch den Zusammenbruch der Front der Duklafenke zur Folge. Die Russen haben j"tzt. nachdem lie die Flanken deckung verloren baben. schleunigst über die Pässe zurückgeben müssen, um nicht abgeschnitten zu werden. Die ibnen gegen- übersteb-mde dritte österreichisch-unaarische Armee bleibt ibnen hart aus den Fersen. Auf der Flucht vor den Deutschen baben die Russen JaSlo schleunigst ostwärts verlassen. Ver zweifelten Widerstand leisten sie noch im Nordflügel. England und die japanischen Forderungen Loudon, 6. Mai. (W. T. B.) Im Unterhause sagte Staatssekretär Grey auf eine Anfrage, die Mitteilungen der japanischen Negierung über die Verhandlungen mit China seien vertraulich. Er könne daher die Bedin gungen nicht erörtern. Auf eine Anfrage, ob Grey nichts tun werde, bis Japan mit militärischer Gewalt China seinen Willen aufzwingen werde, da England doch vertragsmäßig verpflichtet sei, die Integrität Chinas zu schützen, erwiderte Grey, Japan habe über seine Forderungen vertrauliche Mit teilungen gemacht, und er habe mit Japan besonders die bntischen Handelsintcressen erörtert, die durch die kon kurrierenden Forderungen Japans berührt werden könnten. Ans einer kurzen, nichtformcllen Unterhaltung mit dem amerikanischen Botschafter hatten keine Mitteilungen zwischen England und den Vereinigten Staaten über Japans Forderungen stattgefunden. Runciman sagte, die Kohlenausfuhr nach den neutralen Ländern Europas sei von 1126 666 Tonnen im Januar auf 1 55,6 666 Tonnen im März gestiegen. Auf eine Frage, ob Schiffe, Munition, Offiziere und Mannschaften von Flandern nach den Darda nellen geschickt worden seien, gab Asquith eine ablehnende Antwort. Eine allgemeine Erklärung wäre jetzt vorzeitig. Wohltätige Stiftung Das „Berl. Tagebl." meldet: Der jüngst als Pionier offizier gefallene Brenncreibesitzer Otto Schulze in Nord hausen hinterließ 166 666 Mark für wohltätige Zwecke, die größtenteils verwaisten Kricgerfamilien zugute kommen sollen. Der Hartmannsweilcrkopf fest in deutschen Händen Zürich, 5. Mai. Die „Neue Züricher Zeitung" gibt folgendes Telegramm des Obersten Müller wieder: Ich überzeugte mich persönlich, daß die Deutschen alle für sie taktisch wichtigen, nach freiem Willen gewählten Stel lungen nnd Beobachtungspunkte des Hartmannsweilerkopfes fest in derHand haben. Die Behauptung des Gegen teils widerspricht den Tatsachen. Auf eine Mine gestoßen K o p e n h a g e n , 5. Mai. Nach einer Meldung der „National-Tidende" aus Washington erklärt das Startö- departement, es habe einen Bericht erhalten, daß der Dampfer „Gulflight" aller Wahrscheinlichkeit nach nicht torpediert worden, sonderen auf eine Mine ge- stoßen sei. Aus der französischen Kammer Paris, 6. Mai. (W. T. B.) Meldung der „Agence Havas". Ter Finanzminister Nibot wird heute in der Kam- mer einen Gesetzentwurf auf Erhöhung des Aus gabebetrages der staatlichen Schatzscheine und des Ausgabebetrages für die französischen Zeichnern vorbehal- tenen Gutscheine der Landesverteidigung einbringen. Der Gesetzentwurf umfaßt außerdem zwei Unterabteilungen. Die erste bezieht sich auf die Gutscheine in Hinsicht auf die den verbündeten Staaten gewährten Vorschüsse, die zweite auf die von Nibot bei seiner Reise nach London mit der englischen Negierung abgeschlossenen Vereinbarungen, lieber diese Vereinbarungen wird Nibot im Parlament eine Er klärung abgeben. Außerdem wird er dem Parlamente di Beschlüsse der französischen Regierung wegen der Budget anträge und der Dauer der Parlamentssession vorlcgen. Ta ein normales Budget nicht angenommen werden kann, wird die Negierung am 1. Juni um die Bewilligung von drei Zwölfteln für die Monate Juli, August und September und im Laufe des Monats September um die Bewilligung der drei nächsten Zwölftel für die letzten Monate des Jahres ansuchen. Die Negierung wird die Session nicht durch einen Erlaß schließen, sondern bis zum Ende des Jahres fork- dauern lassen. Die Kammer wird dauernd tagen und selbst die Abstände zwischen den Sitzungen bestimmen. Tic Engländer über den deutschen Sieg bei Ipern London, 6. Mai. (W. T. B.) Die „Times" schreibt in einem Leitartikel: Die Deutschen rückten noch näher nach Ipern vor. Der tatsächliche Gewinn der Deutschen an Ge lände ist nicht groß, aber es i st richtig, daß die besetzten Plätze seit vielen Monaten umstritten waren und deren Besetzung den Feind näher an Ipern bringr. Jeder Laie weiß, daß der Abhang bei Ipern ein besonders gefährlicher Punkt in der Linie der Alliierten war. Wir freuen uns, daß die Linie günstig ausgeglichen ist, denn die Schwierigkeiten, sie unter den in letzter Zeit gegebenen Be dingungen zu halten, hatten sich seit einer Woche sichtlich vermehrt. Das Reinergebnis des 14tägigcn verzweifelten Kämpfens und die Verlustlisten bezeugen jedoch, wie furchtbar der Kanipf war und ist, und daß wir weiter denn je v o n d e m V o r m a r s ch e i n V e l - gien sind, den unsere Soldaten ersehnen. Die Behandlung der deutschen Konsuln in Rußland. Berlin, 4. Mai. (W. T. B. Nichtamtlich.) Eine Sonderbeilage der „Nordd. Allgem. Ztg." enthält eine Denkschrift über die Behandlung der deutschen Konsuln in Rußland. Ueber die Zerstörung der deutschen Botschaft in Petersburg heißt es in der Denkschrift u. a.: Es galt bis her als selbstverständlich, daß der Vertreter eines feindlichen Landes mit der ihm zukonimenden Rücksicht behandelt wurde. Es war der russischen Negierung Vorbehalten, alle bisherigen Grundsätze auf den Kopf zu stellen, indem sie deutsche Konsulatsbeamte Monate hindurch in der un würdigsten Gefangenschaft hielt, auf das Raffinierteste guälte und vielfach dauernd an ihrer Gesundheit schädigte. Unbelästigt entkamen die Beamten des Petersburger Gene ralkonsulats, des Generalkonsulats Moskau, die Beamten des Konsulats Wladiwostok und des Generalkonsulats Warschau mit einer Ausnahme. Alle anderen Konsulats beamten wurden verhaftet, die Kanzleien und Privat wohnungen durchsucht, die Akten vielfach konfisziert und die Herren selbst wie gemeine Verbrecher behandelt. Alle Sachen und das Geld wurden ihnen abgcnommen. Die Herren wurden für das Verbrecheralbum photographiert, gemessen und auch Fingerabdrücke wurden genommen. Die Beamten wurden bei jeder Gelegenheit einer herab- wllrdigenden Untersuchung unterworfen, vielfach mit ge meinem Gesindel zusammcngesperrt und teilweise per Etappe befördert, was in Rußland als das Schrecklichste gilt. Die Verpflegung war direkt gesundheitsschädlich. Monate lang absolute Einzelhaft wirkte auf manche zerrüttend. Bei dem außerordentlich niedrigen Kulturstande der Bevölke rung ist der Aufenthalt in russischen Gefängnissen, die durch weg von Ungeziefer strotzen, für Menschen mit höheren Kulturansprüchen an sich unerträglich. Konsul Freiherr Lerchenfeld-Kowno, Vizekonsul Anders-Tiflis sind noch immer, also seit acht Monaten, im Gefängnis, wo sie auf das Empörendste behandelt werden. Lerchenfeld befindet sich in der ungesunden Peter-Paul-Festung, wo er Straf- lingskleidung tragen muß und eine Holzpritsche als Lager hat. Die Gefangcnenkost ist ungenießbar. Anders ist in dem Zuchthausc bei Tiflis untcrgebracht. Der in Warschau zurückgebliebene Hilfsschreibcr Fibich wurde nach einem Kosakcndorfe im Gouvernement Orenburg verbannt. Wäh rend alle Verhandlungen wegen Austausches dieser Personen vergeblich waren, sind die anderen Beamten, nachdem sie 6 bis 7 Monate in Rußland geschmachtet hatten, gegen Russen ausgetauscht worden, die man auf die Kunde von der Zurückhaltung unserer Herren noch hatte aufhalten können, die aber größtenteils in Hotels angenehm lebten. Ausge tauscht wurden 5 Konsuln, 6 Vizekonsuln, 13 Konsulats- beamte und 2 Botschaftsangestellte, nachdem sie monatelang von Ort zu Ort gehetzt worden waren. Als Austausch verhandlungen eingeleitet wurden, wurden im Oktober und November eine Anzahl Beamte nach Petersburg beordert und dort im Untersuchungsgefängnis Sapalnaja einge- sperrt. Jedoch war der amerikanischen Botschaft zugcsagt worden, daß den Konsuln jede mögliche Erleichterung ge währt werden sollte. Mit dieser Zusage ging es wie mit anderen Zusagen der russischen Negierung. Die Herren wurden vollständig als gemeine Verbrecher behandelt. Die einzige Bewegung war ein 26 Minuten langer Spaziergang