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MchslscheWlksreitullg I »>»aab« X mit «eUage LreSden und ganz Bez», «Preis, In :et Hau» ».SS ^ — aan. De! «n Oesterreich 4,1« li. E»»Zabeü dtertelMNchIn § Deutschland frei Hau» ».»» m Oesterreich 4,vv K. — Einzel'Nummer 10 ^ W»ÄVtUA d'-3°'krng-ege,müb,g ,n den ersten Unabhängiges Tageblatt für Wahrheit, Recht und Freiheit mit UirteVhaltrri,g»beilagr Die iltrrftvierte Zeit I Annahme von AcschltstSanzeiae^i btS Iv Uhr, von Faintlien- > anzeige» bis H Uhr, , „ , l Preis für dle Petit-Sp-Iizeik- »U 4- v» Retlameletl «« 1 I ffür „„deutlich geschriebene, sowie durch Ffnisprecher aus- I aeaebene Anzeige» können wir die BerantworUichleit sur I die Richtigleit des Leite« nicht übernehmen, Redaktions-Sprechstundc: 1U bis 11 M vorimttag,, Igür Rückgabe eingesandtcr Kchrislst, macht sich dieRedaMon I nicht verbindlich; Rücksendimg ersolat, wenn Rückporto bet- s gefügt ist. Briefliche» Anfragen istAntwortsporto bcizusügen. Geschäftsstelle and Redaktion II Dresden.«. 16, Holbetnstratze 46 Donnerstag den 6. Mai 1915 Fernsprecher 21366 14. Iahrg. <8eoft« englische Kchiffsverluste N MW >V W Die Zahl der gefangenen Russen übersteigt 50000. Wie», 6. Mai. (Nichtamtlich.) Amtlich wird ver- llniitbart den 6. Mai 1915 mittags: Auf der ganzen Schlncht- Isrviit in Wcstgalizicn dringe» die Verbündeten weiter er- Ift'lgrcich vor. Noch intakte Truppen des Feindes versuchen, lin giillstigcn Vcrtcidiguilgsstcllnngcn den schleunigen Rück- Izug zu decken. Starke russische Kräfte in den Beskiden sind Idurch den Flankcnstosi der siegreichen Armee schwer bedroht. sTie Gegend von Jaslo und Dukla ist bereits erkämpft. Tic im Gange befindlichen Kämpfe werden die Ver- Iriichtung der 3. russischen Armee vervollständigen. Die Zahl Idcr Gefangenen ist auf über 50 000 gestiegen. Die übrige lEitliation ist unverändert. Im Orawatalc wurde ein Istarkcr russischer Angriff gegen die Höhe Ostry blutig abge- Iwicscn. 700 Rüsten gefangen. ^Dcr Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: S. Höfer, Feldmarschall-Leutnant. Fünf englische Unterseeboote vernichtet Ter Vertreter von Wolffs Telcgraphcnbureau tele- lgraphicrt von den Dardanellen eine» längeren Bericht lübcr die dortigen Kämpfe seit dem 25. April. Darnach hat sich der Feind erfolglos bemüht, irgend einen Vorteil zu er klingen. Cr hat weder an Mensche» noch an Munition ge spart. In sinnloser Wut wurden unbewaffnete Ortschaften zusammengeschosscn. Schliesslich versuchte der Feind mit Unterseebooten in die Meerenge einzudringcn. Den Tür ken und den Minen gelang cs, 5 englische Unterseeboote zu 1 vernichten, auch grössere Schiffe wurden schwer beschädigt. Acht Fischdampfcr versenkt London. (Reuter-Meldung.) Die Besatzungen dreier iFischdampser aus Hüll: „Jolcnthe", „Hero", „Northward", kamen gestern abend in Hüll an und meldeten, das; ihre Schiffe am 3. Mai von einem deutschen Unter seeboot in der Nordsee in die Luft gesprengt wor- 1 den seien. (W. T. B.) London. (Reuter.) Fünf weitere Fisch- Dampfer: „Hcctor", „Progress", „Nudby", „Coquet" And „Bobwhite", wurden von deutschen Unterseebooten in j der Nordsee versenkt. (W. T. B.) Drei englische Dampfer in den Grund gebohrt Rotterdam, 5. Mai. Der „Rotterd. Cour." mcloet laus englischer Quelle, daß die Türken die drei eng- Hlischen Dampfer „Affiouth", „Billiter" und „City of )ioS" im Hafen von Smyrna in den Grund ge lb o h r t hätten. Ein Ultimatum Japans an China Haag, 6. Mai. (W. T. B. Nichtamtlich.) Nach hier ! eingetroffenen Nachrichten hat Japan China ein Ulti matum überreichen lasten, das eine Frist von 48 Stunden stellt. Die japanische Öffentlichkeit ist ruhig »nd glaubt nicht, das; ein kräftiges militärisches Auftreten nötig sein wird. Der englisch - französische Vorstost gegen die Dardanellen ist gescheitert Konstantinopel, 5. Mai. Nach der einmütigen Anschauung der verschiedenen hiesigen militärischen Kreise kann das gegenwärtige englisch-französische Unternehmen gegen die Dardanellen nunmehr als endgültig ge- scheitert betrachtet werden, da nur ein kleiner Teil der gelandeten Truppen — und das dank den ringsum aufge stellten Kriegsschiffen — noch an zwei unbedeutenden Punk ten bei Ari-Burnu und Seddil-Bahr zurückgeblieben ist, von wo es ihm nicht nur unmöglich ist, einen Vorstoß zu versuchen, sondern von wo er auch, wie man hofft, leicht und rasch wird verjagt werden können. Bei dieser Gelegenheit stellt man fest, daß das englisch-französische Ziel nicht, wie man in gewissen europäischen Kreisen zu glauben scheint, oder wie die Presse des Dreiverbandes behauptet, dahin ging, nach Konstantinopel zu marschieren. Tic zu diesem Zwecke gelandeten Streitkräfte, die insgesamt auf etwa 60000 geschätzt werden, konnten sicherlich dieser Aus gabe nicht gerecht werden. Ihr Zweck scheint vielmehr ge wesen zu sein, die osmanischen Streitkräfte im Süden der Halbinsel Gallipoli zu überraschen und einen Teil der Forts an den Meerengen zwischen Kilidul- Vahr und Masytos im Rücken zu fassen, um so die asiatischen Forts unter ihr Feuer nehmen, die Minen entfernen und der Flotte die Durchfahrt durch die Dardanellen öffnen zu können, um deren Erscheinen vor Kon stantinopel zu ermöglichen. Dieser Plan wurde durch die Wachsamkeit der türkischen Truppen vereitelt, die zunächst durch ihre tapfere Abwehr den englischen Versuch, vorzu stoßen, aufhaltcn und dann nach dem Eintreffen von Ver stärkungen am 27. April zum Angriff übergehen und nicht nur die bereits gelandeten Truppen, sondern auch die neuen in der Nacht vom 27. April gelandeten Streit kräfte zur Küste zurüdrängen konnten. Man glaubt, daß die englisch-französischen Streitkräfte an Toten, Ver wundeten und Gefangenen die Hälfte ihrer effek tiven Bestände verloren haben, also etwa 30000 Mann. Die an der asiatischen Küste bei Kuiu Kale gelan deten Truppen bestanden aus 2 französischen Regimentern, die allgemein als minderwertige Truppen erkannt wurden, da sie mit Leichtigkeit ans Meer zurückgeworfen werden konnten. Diese Truppen landet"» später bei Seddil-Bahr, wo sic gleichfalls geschlagen wurden. Deutsches Reich Dresden, den 0. Mat ISIS — Die erste Sitzung des Reichstages findet bekanntlich am 18. Mai statt. Sie beginnt 2 Uhr nachmittags. Die Tagesordnung lautet: 1. Erste Beratung der Rechnung über den Haushalt des Schutzgebietes Kiautschou für das Rech nungsjahr 1009. 2. Erste und event. zweite Beratung des Entwurfes eines Gesetzes zur Einschränkung der Verfü gungen über Miet- und Pachtzinsforderungen. In der Be gründung zu dem letztgenannten Gesetzentwurf heißt es: Wenn die zurzeit bestehende Kreditnot auch in erster Linie in den allgemeinen wirtschaftlichen Verhältnissen und in be sonderen Umständen, die nicht auf privatrechtlichem Ge biete liegen, ihre Erklärung findet, so können doch die Be schwerden über die rechtliche Behandlung der Miet- und Pachtzinssordcrungen aus beliehencu Grundstücken nicht als unbegründet bezeichnet werden. Vielmehr ist anzucr- kennen, daß unter dem geltenden Rechte infolge Ueberhand- nahme unlauterer Verfügungen über Miet- und Pachtzius- fordcrungen Mißständc zutage getreten sind, deren Beseiti gung im Interesse der Gesundung geboten erscheint. Der Weltkrieg Der amtliche deutsche Tagesbericht (W. T. B. Amtlich.) Großes Hauptquartier, 5. Mai 1915. Westlicher Kriegsschauplatz. Mit schwersten Verlusten iveichen die Engländer weiter in Richtung auf den hart östlich von Ipern gelegenen Brückenkopf zurück. Die Fme. Vanheule, Ekstcrnest, der Schlostpark von Hercnthagc und Het-Pappotje-Fme. wurden von uns genommen. Zwischen Maas und Mosel herrschte wieder regere Tätigkeit. Im Priesterwaldc, nordwestlich von Pont- -Mousson, griffen die Franzosen gestern mit starken Kräs- tcn an. Trotz langandauerndcr Artillerievorbereitung brach der Angriff mit starken Verlusten für den Feind in unserem Feuer zusammen. Dagegen gingen wir im Walde von Ailly und östlich zum Angriff über, der gute Fortschritte machte. Hier nahmen wir bisher 10 Offiziere und 750 Mann gefangen. Oestlicher Kriegsschauplatz. Von Südostcn kommende russische Angriffe auf Rosticnie wurden abgclviescn. Tie Verfolgung des Feindes ist im Gange. Auch bei Kalwarja sowie nordöstlich von Suwalki und östlich von Augustowo scheiterten zahlreiche russische Vor- stöstc. Tort wurden insgesamt etwa 500 Russen gefangen genommen. Auf der übrigen Front fanden einzelne Nahkämpse statt, die sämtlich zu unseren Gunsten entschieden wurde«. Südöstlicher Kriegsschauplatz: Ter Angriff der verbündeten Truppen nördlich der Waldkarpathcn durchbrach gestern bereits die dritte be festigte Linie der Russen, die dort ans der ganzen Front ge worfen, anf die Wislvka zurückwcichen. Tie Größe deck Sieges kann man daraus ersehen, daß infolge des Durch bruches der Verbündeten die Russen ihre in der nördlichen Flanke bedrohten Stellungen in den Waldkarpathcn süd westlich von Dnkla zu räumen beginnen. Tic Schnelligkeit, mit der unsere Erfolge erreicht wurden, macht cs unmöglich, ein zahlenmäßiges Bild über die Siegcsbcntc zu geben. Nach den vorläufigen Meldungen scheint die Zahl der Ge fangenen bisher über 30 000 zu betragen. Oberste Heeresleitung. Ter österreichisch-ungarische Tagesbericht W i c n. (W. T. B.) Amtlich wird Verlautbart den 5. Mai mittags: Tic Rückwirkung des Sieges be- ginnt sichtbar zu werden. Die russische Beskiden front Zboro—Sztropko—Lupkvw ist unhaltbar ge worden. Da die siegreichen verbündeten Streitkrästc unter andauernd erfolgreichen Kämpfen von Weste» her gegen Jaslo und Zmigrvd weiter Vordringen, ist der Gegner im Westabschnitt der Karpathcnfront seit heute früh in vollem Rückzüge ans Ungarn, verfolgt von unseren und deutschen Truppen. Tic Russen sind somit l n einer etwa 150 Kilometer langen Front geschlagen und unter schwersten Verlusten zum Rück züge gezwungen. Tic sonstige Situation ist im allgemeinen unverändert. Ter Stellvertreter des Chefs des GcncralstabS: v. Höfer, Felomarschall-Leutnant. Amtlicher türkischer Tagesbericht Konstantinopel, 5. Mai. Ter Große General- stab gibt bekannt: An der Dnrdancllenfront versuchte der Feind gestern früh, um die von seinem linken Flügel in der Gegend von Ari-Burnu erlittenen Verluste auSzu- gleichen und seine dortigen Schwierigkeiten zu beheben, unter dem Schutze der Flotte Truppen an der Küste bei Kaba-Tcpc und südlich von Ari-Brunu zn lande». Diese Truppen wurden sämtlich in ihre Boote zurück- gejagt. Vorgestern nacht griffen unsere Truppen trotz des von drei Seiten abgegebenen Feuers der feindliche» Flotte Scdul-Bahr an und vertrieben den Feind aus seine» Vcrschanznngen. Das bei Tagesanbruch cinsctzende an- dauernde und heftige Feuer der feindlichen Flotte befreite die feindliche» Truppen aus der Gefahr, ins Meer getrieben zu werden. Bei dieser Gelegenheit erbeuteten lvir mitsamt ihrer Munition drei andere unbeschädigte Maschinen- gcwchre, die wir gestern gegen den Feind gebrauchte«. Gestern vormittag beschoß di er nssischcFlotte ohne Ergebnis das unverteidigte Dorf Jghnc-Adana, worauf sie sich zurückzog. Von den übrigen Kriegsschauplätzen lsi nichts zu melden. Konstantinopel, 5. Mai. (W. T. B.) DaS Hanptquartier teilt mit: Die ungünstige Lage deS Feindes an der Dardancllcnfront hat sich in keinen Weise geändert. Anf den übrigen Kriegsschauplätze« nichts von Bedeutung. Riga in Verteidigungszustand llk. Kopenhagen, 5. Mai. Die „Berlingske Ti- dcnde meldet: Der deutsche Vormarsch im russischen Nor- den dauert fort. Die Bahn Mitau—Libau ist in der G». Walt der Deutschen. Riga ist von den Regierungsbehörden verlassen und in Verteidigungszustand gesetzt. Die L. N. N. meldeten heute früh unverbürgt, daß Riga bereits von den Deutschen genommen sei. Eine Bestätigung dieser Mel- düng war nirgends zu erhalten. Die englischen Verluste vor den Dardanellen Die „Times" veröffentlichen die erste Verlustliste von den Dardanellen, die 2000 Namen umfaßt, darunter 200 Offiziere. Die englische Offizicrövcrlustliste London, 5. Mai. (W. T. B.) Die Verlustliste vom 29. April verzeichnet den Verlust von 203 Offizieren. Bek den Unternehmungen au den Dardanellen fielen 37 Offi ziere, 67 wurden verwundet.