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Zweites Blatt Sächsische ViUkszett,ivq vom 17. September Nr. 212 Bauernmöbel und Heimatpflege. Wie die rührigen Bestrebungen der Heimatpslege etwa seit einem Jahrzehnte die Verunstaltung der Städte, be sonders aber auch des platten Landes durch häßliche und sinnwidrige, dein Orts- und Volkscharakter nicht entspre chende Bauweise entgegenarbeiten, so wird neuerdings mehr und mehr der berechtigte Nuf laut, die gute alte absterbende Bauernkunst, wie sie sich im ererbten Hausrate des Land- mannes zeigt, zu erhalten und zu fördern. Was ist es aber denn, was die alten Bauernmöbel so wertvoll macht, daß nicht nur die Privaten, sondern auch die Museen, die nebenbei auch manche Schuld an der Ver ödung des deutschen Bauernhauses tragen, nicht Mühe und Kosten scheuen, seiner habhaft zu werden? Nun) das ist die deni Möbel anhaftende unwandelbare Eigenart, die das Berufsleben des Bauern, sein Fühlen und Denken seit Jahr hunderten widerspiegelt, die uns die Vergangenheit lebend in der Gegenwart zeigt. Die Vauernstühle auf den Bildern der altholländischen Meister zeigen schon genau dieselbe Art wie heute: dasselbe aus verstrebten Rundhölzern gefügte Eicl>en- oder Eschengestell, den Binsensitz, die durch vier fache Brückung gebildete Nücklehne und die gedrehten Pfei ler. Und schon ehe die Kanonen der Santa Maria die neue Welt anriefen, setzte der Bauer den müden Fuß auf die Fußroste des keilverschränkten Eichentisches, barg er seine Habe in eisenbeschlagener, geschnitzter Truhe, wärmte er seinen durchfrorenen Körper an den grünen Hohlkacheln seines Ofens und verträumte er sein hartes Los in breitem Himmelbett! Und welche Erinnerungen knüpfen sich nicht vielfach an die einzelnen Möbelstücke, die Jahrhunderte überlebt haben. Sie sahen die Ahnen entstehen und sterben, sie waren Zeuge ihrer Leiden und Freuden. Sie hörten vielleicht noch den schwedischen Trominelschlag, und sie sahen vielleicht noch die französischen Adler, die Hunderttausende in den Tod führ ten. Das mit beingedrechselten Knöpfen und Silberein lagen verzierte Spinnrad spann por hundert JahrLn das Leinen, das dort in der mit Namenszug und Jahreszahl versehenen buntbemalten Vrnntkiste anfgestapelt liegt und wohl noch den Kindeskindern Bettuch und Bahrhemd liefern wird. Noch steht »eben dem hochgetnrmten Bett die > et Blumen, Herzen und den unheilbannenden (l. K. li. (E par, Melchior, Balthasar) geschmückte Wiege, von der aus schon die längst Begrabenen zuerst die vier Wände beschrien, und noch zählt die gebräunte Kastenuhr, die vielleicht im Innern eine alte Waffe birgt, deren Herkunft zur Sage ward, den nachgeborenen Geschlechtern sekundenweise die Lelxnsdaner vor, wie schon so lange. Aber das Bauernmöbel hätte die Stürme der Zeit nicht überdauern können, wenn es nicht aus echtem, kernfestem Stoffe in bester Arbeit verfertigt worden wäre. Das ist ge baut wie für die Ewigkeit, und zwar stoffecht bis ins ein zelne. Eichen-, Buchen-, Eschen und Birnbaumholz liefer ten das Material, und der ohne Mnstermappe nach eigenem Ermessen und Empfinden schassende Dorftischler, der ge schickte Dorfschmied und der farbenfrohe, die satte Grelle bevorzugende Anstreicher und Maler zugleich besorgten das übrige. Jeder gab sein Bestes, sein Ich, während heute die Maschine jedem Stück das Siegel der Geistlosigkeit aus drückt. So konnte das alte Möbel Leben und Sprache be kommen. Bald redet es von tiefer Frömmigkeit, bald kichert aus seinem geschnitzten Bildwerke der harmlose Witz oder höhnt der grimmige Spott, bald erzählt es »ns von der Schönheit der Natur und des landwirtschaftlichen Berufes, bald von Pest, Hunger und Krieg. Das alles soll und darf nicht für immer vergessen nxr- den und untergehen, denn an seinem Fortbestände hängt mehr als der Reiz der Eigenart und Seltenheit, es hängt auch an ihm die fromme, derbe Mannhaftigkeit des deut schen Bauern. Hier hat die Heimatpslege ein weites Feld der Betäti gung vor sich. Einmal muß sie durch Vorträge über bäuer- liche Kunst das Interesse der Landbevölkerung für das gute Alte neubeleben, auf die Schönheiten des überkommenen Hausrates Hinweisen unts damit von leichtsinniger Ver äußerung desselben zugunsten moderner Dutzendware ab halten, dann aber soll sie das bäuerliche Handwerk erhalten und fördern. Ein gutes Hilfsmittel zur Erreichung aller dieser Ziele kann auch das Dorfmusenm sein, eiye Sammlung prakti scher, gediegener und schöner Möbel, Geräte, Geschirre. Schmucksachen, kurz Gegenstände aller Art, die den Stem pel der Bodenständigkeit tragen und unbilligerweise der Vergessenheit anheimzufallen drohen. Was insbesondere das teilweise schon ganz in den Bann der unsoliden „Moderne" geratene Dorfhandwerk betrifft, so ist es im Wege der Belehrung über seine eigent lichen Zwecke aufzuklären und durch entsprechenden Zeichen unterricht. sowie durch die Einführung in die Aesthetik und in die Geheimnisse der neuen Technik wieder auf eine höhere Stufe zu bringen. Diese Ausgaben sind von den kunstge werblichen Fachschulen, deren wir gegen 7» besitzen, in un gleich höherem Maße wie bisher zu übernehmen und zu lösen. Die meisten dieser Anstalten sehen leider von einer Berücksichtigung der ländlichen Eigenart überhaupt ab: eine löbliche Ausnahme bilden hier die Schnitz- und Webeschuleu in Flensburg und Scherrebeck. Neben die Fachschulen hat der von Gewerbeschulen oder durch fachkundige Künstler veranstaltete und geleitete Wan- derkursus zu treten, der auch durch Ausstellung von Muster- gegenständen die Geschmacksrichtung des Dorshandwerkes in gewollter Weise beeinflussen und zur selbständigen Wei- terentwickelung anregeu würde. Ueberhaupt müßte bei großen städtischen Ausstellungen der Bauernknnst, etwa durch Einräumung einer besonderen Abteilung, systematisch mehr Beachtung und Pflege entgegengebracht werden. Wie aus den wenige» bisher gemachten Versuchen deutlich er sichtlich. wird dadurch das Allgemeininteressc der gebildeten und leitenden Kreise gewaltig gefördert. Ter Zug unserer Zeit strebt glücklicherweise im ganzen nach Zweckmäßigkeit und natürlicher Elediegcnheit, wie aus alten gewerblichen Schöpfungen der Neuzeit abzunehmen ist, und die alte, fast in Vergessenheit geratene Bauernkunst ist nicht zuletzt ge eignet, zu diesen gesunden Zielen den Weg zu weisen. Daß zur Erreichung der genannten Maßnahmen die ideelle und materielle Unterstützung aller Gebildeten und Berufenen, sowie Bemittelte» unbedingt erforderlich ist, bedarf kaum des Hinweises. In erster Linie müßten es sich auch die Kreise angelegen sein lassen, durch Hergabe von Studiengeldern ihren Dorfhandwerkern den Besuch der Fach- und Gewerbeschulen nach Kräften zu ermöglichen und ihnen auch die Wege zu den ädrigen Bilduugsgelegenheiten dieser Art freizugeben. In einigen nxmigen Fällen ist man in diesem Sinne bereits vorgegangen und es steht zu hoffen, daß man bald in allgemeinerer Form diesen Beispielen zum Besten der Heimatpflege auf dem Lande folgen wird. Politische Rundschau. (stortsetzung »»8 txin Hmn'tblml ) — Deutsche und französische Wehrkraft. Die „Hamb. Nachr" unterziehen die deutsche und die französische Wehr kraft einem Vergleiche. Sie stellen zunächst nochmals fest, daß die Bevölkerung Frankreichs infolge der geringen Ge burtenzahl ständig zurückgeht und zeigen dann die Uner sättlichkeit des militärischen Molochs: „Damit vermindert sich aber auch jedes Jahr die Zahl ter wehrfähigen Leute. Ter Rückgang des Rekrutcukon- tiugentes ist eine Klage, die schon seit vielen Jahren er hoben wird, denn damit muß notwendigerweise eine Ver minderung des Heeres verbunden sein, sowohl in seiner Friedenspräsenzstärke, wie auch in dem gesamten Beu» .laubtenstande, ans dem sich die Kriegsformationen ergän zen sollen. Zurzeit tritt dies allerdings noch recht ziffern mäßig in die Erscheinung, weil die Franzosen ihre Wehr kräfte in viel schärferer Weise zum Dienst heranziehen als wir, und weil sie durch eine Reihe Aushilfsmittel dem dro henden Ausfall an Rekruten abzuhelfen versucht haben. Hierzu gehört zum Beispiel die Herabsetzung der Mindest- größe, die Einstellung der Mindertauglichen für die söge- nannten Hilfsdienste (Arbeiter, Schreiber, Ordonnanzen usw.), Aufhebung des Einjährig-Freiwilligen Privilegs, Heranzieheu jedes Tauglichen ohne Berücksichtigung der häuslichen Verhältnisse. Werden hilfsbedürftige Familien, Eltern nsw. durch die Einstellung ihrer Ernährer in ihrer Eristenz bedroht, so gewährt ihnen der Staat eine Rente. Tie? bedeutet natürlich eine große finanzielle Belastung des Etats, der Staat will sich aber lieber dieses Opfer aufer- lrge». als auf wehrfähige Leute verzichten. Auch viele schwer vorbestrafte Leute werden eingestellt, die bei uns wegen ihrer moralischen Minderwertigkeit vom Dienste ausgeschlossen sind. Da aber alle diese Maßregeln den Rück gang der Rekrntenzahl auf die Dauer nicht auszuhelfen vermögen, beabsichtigt die französische Heeresleitung jetzt, das weiße Elemcnt in Nordafrika (Algier und Tunis) mög lichst einzuschränken. Es soll durch Negertruppen ersetzt und die weißen Truppen dann zur Verstärkung des Heeres in Frankreich verwendet werden. Im Senegalneger glaubt man ein vorzügliches Soldatenmaterial gefunden zu haben. Zunächst sind zwei Bataillone Senegaltirailleure ausgestellt und dieser Tage in Algier eingetroffen, wo sie den Dienst der Besatznngstruppen übernommen haben. Bewähren sie sich, so soll ihre Zahl bald vermehrt werden. Nach den in der französischen Kammer gemachten Angaben soll schließ lich eine Negertruppe von 30 000 Mann geschaffen werden. Wenn diese zunächst auch nur für den afrikanischen Dienst bestimmt sind, kann doch mit Sicherheit angenommen wer den, daß sie im Falle eines europäische» Krieges auch in Europa verwendet werden, so wie es 1870/71 mit den Spatüs, Zuaven und Turkos geßi>ah. Es läßt sich aber schon jetzt vorausschen, daß alle diese Maßnahmen den ge wünschten Erfolg nicht herbeiführen werden. Frankreich wird sich über lang oder kurz zu einer Verminderung seines Heeres entschließen müssen. Einsichtige französische Mili tärs haben dies schon seit längerer Zeit gefordert, indem sie laraui hinwiesen, daß die Stärke der Kompanien usw. schon jetzt so gering sei, daß sie eigentlich nur noch Kadres wären, mit denen sich kein ordentlicher Dienstvetrieb aufrecht er halten ließe. Wollte man die Kompanie zu einer dem wirk liche» Bedürfnisse entsprechenden Höhe auffüllen, so müßte man entweder ein bis zwei Armeekorps ganz auflöse» oder die Zahl der Kompanien bei jedem Bataillon vermindern. Demgegenüber verfügen nur über einen Ueberftuß an Mannschaften, die wir bei der zurzeit gesetzlich festgelegten Friedenspräsenzstärke und bei der jetzigen geltenden Tauer dcr Dienstzeit nicht einstellen könne». Viele Tausende wer den alljährlich der Ersatzreserve überwiesen. Wir verzichten damit leider und unseres Erachtens in sehr unkluger Weise freiwillig ans einen Teil unserer Wehrkraft. Nur so ist es erklärlich, daß das um rund 20 Millionen an Einwohnern schwächere Frankreich ein Heer unterhalten kann, das an nähernd dem nnserigen gleich ist. Wenn dies bei einem Kriege mit Frankreich allein auch unbedenklich mit in den .Kauf genommen werden könnte, so ändern sich doch die Ver hältnisse, wenn man einen Krieg mit zwei Fronten berück sichtigt oder eine Verstärkung Frankreichs durch andere Ver bündete in Rechnung bringt. Die französische Presse spricht es ja häufig genug ganz offen ans, daß sie auf eine eng lische Hilfe rechnet. Ein englisches Heer soll im Kriegsfälle an der sranzösische» und an der belgisch niederländischen Nordseeküste landen und von dort entweder de» Anschluß an den linken Flügel des offensiv vorgehende» sranzösischen Heeres nehmen oder die rechte Flanke des deutschen Vor marsches bedrohen. Bei dieser Sachlage erscheint eine wei- tere Entwickelung unserer Wehrkraft durchaus notwendig. B^en» ans finanzielle» Gründen eine beträchtliche Vermeh rung des Heeres auch ausgeschlossen erscheint, so kann doch, wie wir schon wiederholt betont habe», die Heranziehung der Ersatzreserve zu regelmäßigen Uebungen, wie sie früher bestand, wieder inS Auge gefaßt werden. Die gesetzliche Verpflichtung dazu ist nicht aufgehoben, sondern noch vor handen. EL bedürfte nur der Bereitstellung der dazu er forderlichen Mittel. Man hätte dann ein Material zur Hand, das eine teilweise Ansbildung erhalten Hütte und 'ich zur Aufstellung der Ersatzformationen in ganz anderer Weise als jetzt eignen würde. Es würde sich dadurch ohne allzu große Kosten eine wesentliche Verstärkung des Heeres herbeisühren lassen und dadurch die Ausrechterhaltung des Friedens in noch höherem Grade gewährleistet sein." 04 Prozent Dividende der Kvlvnialgcscllschast. Das ist auch eine Frucht der Dernburgschen Politik, aber nickt die Frucht emsiger Arbeit, sondern es sind Liebesgaben an das Großkapital. Wie eine Reihe amtlicher Denkschriften offen sagen, hat die Gesellschaft für die Erschließung von Tüwestafrika nichts getan: noch im Jahre 1905 hat ihr die Regierung dieses Zeugnis ausgestellt. Daher braucht es auch nicht zu überraschen, daß sie bis dahin auch nicht einen Pfennig Dividende ausschütten konnte. Das Jahr 1905 brachte eine Aenderung: aber nicht in der Richtung, daß nunmehr die Deutsche Kolonialgesellschaft eine emsige! kolonisatorische Tätigkeit entfaltet hätte, mit nichten. Als Stx'knlationSgesellschaft gegründet, lebt sie als solche weiter. Aber damals herrschte der Aufstand und der war ein „Glück" für die Gesellschaft. Millionen deutscher Steuer groschen kamen ins Land und ins Gebiet dcr Gesellschaft, Jetzt blühte ihr Geschäft. In jenen Jahren, wo Deutsch land 2000 seiner Jungmannschaft und -100 Millionen Mark opfern mußte, da konnte die Gesellsclzaft ihre ersten Divi denden seit 20 Jahren verteilen: es waren 25 Prozent. Aus dem Unglück des Vaterlandes zog die Gesellscl>aft ihren ersten Nutzen. Was man aber damals noch ablehnte, das hat später Dernburg zur Tatsache gemacht: der Krieg ist in erster Linie für diese Gesellschaft und ihre Tochter gründunge» geführt worden: heute kann sie die 1. Rate mit 61 Prozent zahlen, weitere werden kommen. So erinnert wenigsteus diese hohe Zinsenzahl das deutsche Volk daran, was dort unten gefehlt worden ist. Als man vor fünf Jahre» die Millionen für den Aufstand genehmigte, da war die Forderung allgemein: Kampf gegen die privilegierten Gesellschaften, die am Aufstande nicht unschuldig sind! Jin ganzen Reichstage war nur eine Stimme der Entrüstung, aber auch dcr Entschlossenheit zur Besserung. Damals stellte der Herzogregent von Braunschweig seinen bekannten Antrag auf Heranziehung zu den Kriegskosten und Ent- Ein neues Harmoniesystem. Eine hochbcdeutsame musiktheoretische Neuerung, die be rufen ist. auf die fernere Ausgestaltung des Harmonieunter richtes von weittragender Bedeutung zu sein, ist die Ver - vollkommnung des Harmonieshstems, die der Dresdner Organist und Musikpädagog Paul Walde ausgearbeitet hat, indem er neue Grundsätze für die Er weiterung und technische Bezeichnung der Diatonik und Ehromatik aufstellte. Das System Walde ist gewissermaßen die Lösung eines alten Problems. Die aufgestellten neuen Grundsätze und Regeln, das Ergebnis jahrelanger Studien, Versuche und Erfahrungen, die auf die bisherigen gesicher- tcn Fundamente der Musikwissenschaft aufgebaut sind, sollen eine Brücke bilden zwischen der auf den Kirchcntonarten be ruhenden Theorie des Mittelalters, der klassischen Diatonik und der modernen Ehromatik, denn auf alle diese Theorien lassen sich diese'leicht und bequem anwenden. ES ist ge wissermaßen das lange begehrte Univer*al-Harmo- niesystem, das in seiner Einheitlichkeit und Folgerich- tigkeit die gesamte Musik umfaßt und deren heutigem Stande in vollkommenster Weise entspricht. Don besonderer Bedeutung bei diesem neuen System ist, daß sämtliche Akkorde, auch die gewagtesten Kqrnwnieverbtirdungeo, guj eine sehr einfache Weise in eine enge Beziehung zu einer Tonika gebracht werden. Walde hat diese Grundsätze in einer Schrift „Die Harmonie der Neuzeit" (Verlag Heinrich Posselt, Dresden. 00 Pfennig) niedergelegt. Darin ist in gedrängter Kürze alles wesentliche über das System ver öffentlicht. Eine erschöpfende Darstellung aller möglicl)en neuartigen Verbindungen und deren verschiedenartige Be handlung ist allerdings in dieser kleinen Schrift unmög lich, die angeführten Beispiele genügen aber, um erkennen zu lassen, daß es sich um eine bahnbrechende und zugleich klärende Sack-e handelt. Nach den in genannter Schrift niedergelegten Grund sätzen soll nun ein neues H a r m o n i e l e h r b u ch erschei nen, das außer zahlreichen Musterbeispielen für die zweck mäßige Anwendung alter und moderner Harmonieverbin dungen an Uebungsaufgaben enthalten soll: Aufgaben mit den erweiterten Harmoniezeichen (Klangschlüssel), Aufgaben mit beziffertem Baß und mit gegebener Oberstimme in ver schiedenem Rhytmus und anderes mehr. Bei der Anord nung des Uebungsstoffes soll genau unterschieden werden zwischen alten und neuen Regeln, strenger und freier Be handlung. An Künstler. Musiklehrer, Konservatorien, Musikschulen und Kunstfreunde ergeht das Ersuchen, das recht bgldige Erscheinen -eS Buches durch Vgrqusbestellung von Eremplaren (das Stück ermäßigt zu 3 Mark, gebunden 4 Mark, bei größerer Anzahl entsprechend billiger) zu er möglichen. Zur Einführung in das erweiterte Harnioniesystem ver anstaltet der Verfasser in Dresden U n t e r r i ch t s k n r s e für Musiklehrer und Musikstndiercnde. Diese finden iin Saale der Villa Antonstraße 7 parterre (Haltestelle der Straßenbahnlinien 3, 4, 1l, 12 und 26. Nähe der Linien 6, 7. 9 und 16 und Neustädter Bahnhof) statt. Anmeldungen z» diesen Kursen werden entgegengenommen in der Woh nung des Verfassers Eonradstraße 22 (wochentags 12 bis 1 Uhr), im Sekretariat Antonstraße 7 parterre (10 bis 12 Uhr), sowie jederzeit in der Musikalienhandlung von Hein rich Posselt, Dresden-Altstadt, Moritzstraße 19. Daselbst wird auch bereitwilligst jede weitere Auskunft erteilt. Der Kursus währt etwa drei Monate für solche, die schon Har monielehre nach irgend einer Methode studierten, für An fänger etwa ein Jahr. Preise für Klnssenkurse: Jahres kursus 60 Mark, H^rei-Monat-Kursus 20 Mark. Beginn von Einzelkursen jederzeit. Der nächste Klassenkursus be- ginnt am 1. Oktober 1910. Die Zeit wird auf Grund ge- meinsamer Besprechung festgesetzt.