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usdruck uch er- sen ihr rhelfen andat- r Par- nossen, muten er den > eine h den halten ildern n gc- Man ffent- ld die s der t auf Nach eng- reine ein- Aus eine: bau eiter mit- i ge- 518 ssan die da eich ahr da lar. im ng- lan npf >er- nk- )as or, en. res Zn er- )ie es ir- er ist al m i.' e- n >n i- e r s 4 li —* Wetterprognose der Kör-tgk Gäibs L->ndrS» Wetterwarte zu Wr den 17. keptembsr. Nördliche Wir.de, meist he.ter, warm, 1> orten. —* Prinz Waldemar von Preußen traf gestern vormittag zum Besuche bet seinem früheren Erzieher, dein Prof. Paira, aus dein Weißen Hirsch ein. —' Englische Missionen am sächsischen Hofe. Die jüngste Anwesenheit der englischen Sonder gesandtschaft in Dresden unter der Führung des Lord Roberts erinnert auch an die englischen Missionen, die in früheren Jahren in Dresden weilten und in feierlicher Weise im Nesidenzschlosse empfangen wurden. Bekanntlich bestehen zwischen dem sächsischen und dem englischen Königs hause sehr herzliche Beziehungen, die selbstverständlich auch noch in dem nahen verwandtschaftlichen Verhältnis zwischen den beiden Fürstenhäusern begründet sind. Bereits vor 28 Jahren und zwar am 7. Februar 1882 traf eine außer ordentliche Mission der Königin Viktoria von England unter der Führung des Earl of Fife in Dresden ein, um dem König Albert die Insignien des engliscl-en Hosenband ordens zu überreichen. Eine zweite englische Sondergesandt schaft unter der Führung des Herzogs von Abercorn über reichte am 13. April 1901 mittags 1 Uhr dem König Albert in den Gemächern der Reitschule des Nesidenzschlosses die Notifikation über das Ableben der Königin Viktoria von England und die Thronbesteigung des Königs Eduard VII. —* Das neue R e i ch s st e l l e n v e r m i Ut l e r - gesetz tritt am 1. Oktober in Kraft. Wir machen dem gemäß darauf aufmerksam, daß derjenige, der das Gewerbe eines Stellenvermittlers betreiben oder fortsetzen will, hierzu einer Erlaubnis der zuständigen Behörde bedarf. Wir machen ferner darauf aufmerksam, daß bestraft wird mit Geldstrafe bis zu 600 Mark oder mit Haft derjenige, der den Gewerbebetrieb eines Stellenvermittlers ohne die gesetzlich vorgeschriebene Erlaubnis unternimmt oder fort- setzt, daß die gleiche Strafe denjenigen trifft, der seine Tätigkeit zu Anpreisungen für eigene oder fremde Ge werbebetriebe benutzt oder den Stellensuchenden ver pflichtet oder anhält, ans seinem oder einem von ihm be- zeichneten Gewerbebetriebe oder Handelsgeschäfte Waren zu entnehmen, der die amtlich festgesetzte Vermittlungs gebühr überschreitet oder sich außer den taxmäßigen Ge bühren Vergütungen anderer Art von dem Arbeitnehmer oder dem Arbeitgeber gewähren oder versprechen läßt, der es unternimmt, einen Arbeitnehmer zum Bruche eines ein gegangenen Arbeitsvertrages zu verleiten. —* Ein neues Quartal nimmt in den nächsten Tagen seinen Anfang. Da wird wieder gar mancher Haus wirt, gar mancher Mieter zur Kündigung des Mietverhält nisses schreiten. Da immer noch bei gar manchen Unklar heit herrscht, wann zu kündigen ist, geben wir hiermit be kannt, daß, wenn im Kontrakt nichts anderes vereinbart ist, gemäß den Bestimmungen des Bürgerlichen Gesetzbuches die Kündigung, sofern vierteljährliche Mietezahlung verein bart ist, spätestens am dritten Werktage des Vierteljahres zu erfolgen hat. Ist der Mietzins nach Monaten bemessen, so ist die Kündigung nur für den Schluß eines Kalender- Monats zulässig, sie hat spätestens am 15. des Monats zu er folgen. Ist der Mietzins nach Wochen bemessen, so ist die Kündigung nur für den Schluß einer Kalenderwoche zu lässig, sie hat spätestens am ersten Werktage der Woche zu erfolgen. d-. II. K. Die K i n d e r b e t t e l e i ist weit mehr ver breitet, als angenommen wird; zumal in größeren Städten werden Kinder zum Betteln oder Hausieren ausgeschickt, Viele Eltern sind sich gar nicht bewußt, was sie damit tun, in welche Gefahren, vor allem sittlicher Art, ihre Kinder dabei kommen. Das Ehrgefühl wird abgestumpft, Arbeits scheu großgezogen, der Lüge und dem Betrüge die Bahn bereitet. Aus kleinen Bettlern werden meist große Diebe. Manche Kinder betteln auch ohne Wissen der Eltern, ver naschen das Geld, vertnn es in Kinos, kaufen sich Schund literatur, und treiben das oft eine lange Zeit, ohne daß die durch die Arbeit ums täglich Brot dem Hause ferngehalte nen Eltern etwas davon merken. Um diesem Unfuge zu steuern, gilt es, die Allgemeinheit zu interessieren, das Augenmerk der Freunde unserer Jugend darauf zu lenken. In Dresden hat die Zentrale für Jugendfürsorge, Marien straße 22, 1. Etage, auf diese wichtige Sache aufmerksam ge macht. Durch wiederholte Artikel in den Tageszeitungen hat sie aufgefordert, die bettelnden oder handelnden Kinder anzuhalten, Namen, Adresse und Schule festzustellen, uni alsdann selbst die Eltern der Kinder aufzusuchen oder die Unterlagen der Geschäftsstelle der Zentrale zu übergeben, die dann ihrerseits das weitere in die Hand nimmt. In manchen Fällen wirklicher Not konnte alsdann durch die da für in Betracht kommenden Hilfsquellen der Familie gehol fen und wertvoller Rat zur Beaufsichtigung der Kinder er teilt werden. Zuweilen stellte sich auch heraus, daß die Kin der falsche Angaben gemacht hatten, ein Zeichen, wie tief sie bereits gesunken sind und wie energisch hier cingcgriffen werden muß Möchte allerorten in solcher Weise vorgegan gen und vor allen« Kindern nichts gegeben werden außer Speise und Trank, die sie an Ort und Stelle zu sich nehmen. „Wer ein Kind bewahrt, bewahrt ein Geschlecht." —* Der Brau er streik im Plauens chen Lagerkeller. Von der Bezirksleitung des Hirjch- Duuckerschen Gewerkvereins erhalten wir folgende Zuschrift „Heute geht durch die gesamte Presse, zum Teil unter der Ueberschrift „Sozialdemokratischer Terrorismus" eine Notiz, welche zur Irreführung insofern geeignet ist, als es — in der sozialdemokratischen Presse — heißt: Die Brauerei hat zwar die Tarifbedingungen anerkannt, weigert sich aber, die Streikenden einzustellen. Sie möchte gern nur mit gelben Arbeitswilligen arbeiten. Ebenso ist es falsch, wenn — in den bürgerlichen Blättern gesagt wird: Tie Brauerei arbeite bisher mit unorganisierten Leuten. Tatsache ist vielmehr, daß sich die Brauerei bereit erklärt hat, die Streikenden nach Bedarf m>d Wahl wieder einzustellen und Tatsache ist ferner, daß nicht ein einziger „Gelber" dort beschäftigt ist. Sotveit nicht Unorganisierte (vornehmlich Hilfsarbeiter und Kutscherl in Frage kommen, arbeiten im Betriebe nur Mit glieder des Brauervereins, welche den Hirsch-Dunckerschen Gewerkvereinen angeschlossen und jederzeit energisch für die Arbeiterinteressen eingetreten sind. Tatsache ist ferner, daß es jetzt klar zutage tritt, daß der ganze Streik nur einzig und allein zu dem Zwecke in Szene gesetzt wurde, um die verhaßten Hirsch-Dunckerschen außer Brot und Lohn zu bringen. Das ergibt sich daraus, daß derselbe Brauerei arbeiterverband, welcher um so minimaler Differenzen im Plauenschen Lagerkeller den Streik erklärte, mit anderen ringfreien Brauereien des Dresdner Bezirkes — unter Ausschluß der Hirsch-Dunckerscl-en — bedeutend un günstigere Tarife abgeschlossen hat, als der Lagerkeller zu gestanden hatte. Das Verlangen des Brauereiarbeiter verbandes, alle auf nationalem Boden stehenden Arbeiter durch Tarifverträge brotlos zu machen, müßte den leb haftesten Protest aller rechtlich Denkenden auslösen." —' Gestern früh ist im Ostrageyege die Leiche eines jungen Mädchens, einer Fabrikarbeiterin, angeschwemmt worden, die an den Händen gefesselt war. Die Möglich- keit eine» Verbrechens ist nicht ausgeschlossen. Burkersdorf bei Burgstädt, 15. Sept. Der Mörder der Gölleischen Eheleute, der 19jährige Barbiergehilfe Karl Gkündig, hat die Tat eingestanden. Das dabei benutzte Beil hatte er im Felde versteckt. Die Entdeckung des Mörders erfolgte durch einen Arbeiter, der ihn am Tage der Tat und am Tage vorher in der Gastwirtschaft beobachtet hatte. Bei dem Mörder, der etwa 100 Mark geraubt hatte, hat man noch 60 Mark vorgesunden. DaS übrige Geld hatte er zur Beschaffung von Wäsche für sein uneheliches neugeborenes Kind verwendet. Chemnitz, 15. September. Im Manövergelände stürzte auf der Landstraße zwischen Auerbach und JahnSbach, wie die Chemn. N. N. melden, ein Chemnitzer Kaiser-Ulan vom Pferds und zog sich dadurch eine so schwere Rücken verletzung zu, daß er aus der Stelle tot war. KönigSbriick, 15. September. Auf dem hiesigen Truppen-Uebungsplatze fand gestern nachmittag die Ent- hüllung des Denksteines statt, den das Jnsanterie-Regiment Nr. 177 seinen bei der Blitzschlag-Katastrophe vom 7. Juni d. I. getöteten Kameraden gestiftet hat. DaS Regiment, das während des MannöverS im hiesigen Lager einquartiert ist. war mit den Offizieren vollzählig zur Stelle. Der Regimentskommandeur hielt eine Ansprache, nach der die Hülle des Denksteins fiel AuS Anlaß der Feier war auf den Gräbern der drei toten Soldaten, die sich in Königs brück befinden, Grabschmuck niedergelegt worden. Oschatz, 15. September. In einem Anfalle von Geistesstörung versuchte sich ein Mühlenbesitzer in Klein rügeln, der mit seinem Sohn aufs Feld gegangen war. mit der Sense die Kehle zu durchschneiden. Der Sohn konnte zwar die Ausführung dieses Vorhabens verhindern, doch hatte sich sein Vater bereits so schwere Verletzungen beigebracht, daß man ihn ins Krankenhaus zu Riesa schaffen mußte. Pirna, 15. September. In der Rächt zum Mittwoch brach in der Maschinenfabrik von Aug. Herberg, hier, ein Schadenfeuer aus. wodurch ein großer Teil deS Dachstuhls, sowie eine Anzahl Holzmodelle usw. vernichtet wurden. Plane«, 16. September. Die dem Fleischermeister Kurfürst gehörende Feldscheune an der Reichenbacher Chaussee wurde ein Raub der Flammen. Es sind für etwa 1000 Mark Vorräte mit verbrannt. Planen, 15. September. Der Polizei ist eS gelungen, auch den zweiten bei dem verwegenen Einbruch in der Teichgaffe Beteiligten festzunehmen. Die beiden Einbrecher heißen Nukirchner und Pietzsch, zwei „schwere" Burschen, die erst kürzlich das Zuchthaus verlassen haben. TürperSdorf i. B., 15. Sept. Der 18 Jahre alte Zimmermann Tiepner ist auf der Straße zwischen ZaulSdorf und Vogtberg schwer verunglückt. Man fand ihn besinnungslos in einer Blutlache neben seinem Fahrrad liegen und ver anlaßte seine Unterbringung im OelSnitzer Krankenhause. Halle, 15. September. Der 70jährige Invalide PertuS überfiel gestern seine Frau und versuchte sie zu erstechen PertuS hatte die Frau vor 1'/? Jahren geheiratet, weil er hoffte,, von ihren Einnahmen leben und ganz dem Müßiggänge sich hingeben zu können. Damit war. aber die Frau nicht einverstanden, und sie trennte sich* vor einigen Wochen von ihrem Gatten. Gestern nun lauerte PertuS seiner Frau vor ihrer Wohnung auf und versuchte sie, als sie die Türe öffnete, durch Messerstiche zu töten. Der Ueberfallenen gelang es jedoch, nachdem sie mehrere indes nicht lebensgefährliche Wunden erlitten hatte, sich zu Nachbarn zu flüchten. Darauf schnitt sich der Wüterich die Kehle durch. Man brachte ihn schwerverletzt in die Klinik, wo er mit dem Tode ringt. Seine Frau wurde gleichfalls in die Klinik ausgenommen. Schmölln, 15. September. Die hiesigen Knopfarbeiter sind in eine Lohnbewegung eingetreten. Verlangt wird 57stündige Arbeitszeit. 15—20°/g Erhöhung des Lohnes und 25*/g Zuschlag für Ueberstunden. Die Unternehmer sollen sich innerhalb 14 Tage erklären. Gemeinde- und Vereinsnachrichten. * Dresden. Der Katholische Schulvorstand be- steht nach den Wahlen aus den Herren Dr. Eides. Rechts- anwalt, Vorsitzender; Fischer, VikariatSrat, Superior, Kanonikus. Pfarrer, stellvertr. Vorsitzender; Dr. Hetduschka, Konsistorial-und Amtsgerichtsrat. 1. Schriftführer; Dr. Hoff- mann, Rechtsanwalt, 2. Schriftführer; Adamek. Lehrer; Andersch, Klempnermeister; Dr. med. Behrens. Hofrat; Bergmann, Schuldirektor; Clipper», Fabrikant; Junge. Sekretär; Kahlmeyer. Schuldirektor; Löbmann, Baumeister; Matissek, Arbeitersekretär; Dr. med. Strobach, Spezialarzt, und Weber. Bezirksdirektor. Die Geschäftsstelle und die Kaffe befinden sich Albertplah 2, Erdgeschoß, im rechten Flügel des PfarrgrundstückeS. * Seitendorf. Kommenden Sonntag den 18. Sep tember findet in Ruppersdorf bei Reichenberg die feierlicl-c Einweihung der katholischen Kirche statt, welche zu Ehren des heil. Antonius erbaut worden ist. Neues vom Tage. Hamburg, 15. Sebtember. In der Bartholomäus- stratze in Barmbeck stürzte heute nachmittag ein Neubau ein, der zahlreiche Arbeiter mit sich in die Tiefe riß. Fünf Arbeiter wurden schwer, drei leicht verletzt. Die Ursache de« Einsturzes soll im Nachgeben eines Ständers zu suchen sein. Hamburg. 15. September. Ein seit längerer Zeit gesuchter Falschmünzer, der 39jährige Händler Simmerlund, ist heute hier verhaftet worden. Zahlreiche falsche Zwei markstücke wurden bei ihm vorgefunden. Halle a. S., 15. September. Für eine Johannes Konrad-Stiftung haben Schüler und Freunde dem bekann ten Nationalökonomen Geheimen Rat Professor Konrad zu seinem 70. Geburtstage 15 660 Mark überreicht. Die landesherrliche Genehmigung zur Annahme ist eingegan- gen. Die Zinsen sind für wissenscl-aftliche Reisen Halleschsr Nationalökonomen bestimmt. Bremen, 15. September. Der Gärtner Diedrich aus Mahlstädt, der heute wegen Diebstahls zu 6 Monaten Ge fängnis verurteilt wurde, erschoß, zu Hause angelangt, sei nen Bruder Bernhard, der als Zeuge gegen ihn ausgesagt hatte, und dann sich selbst. Gräfenthal (Sachsen-Meiningen), 16. September. Im benachbarten Schmiedefeld brannten infolge eines Blitz schlages fünf Wohnhäuser und zwei Scheuncn ab. Charleroi, 15. September. Die in Bau begriffene Ausstellungshalle ist gestern nachmittag zusammengebrochen. Ein Arbeiter wurde von den einstürzenden Trümmern er schlagen, drei Arbeiter wurden verletzt. Almer ia, 15. September. An Bord des von Alexandrien eingetroffenen Dampfers „Antoine" ereigneten sich 14 verdächtige Krankheitsfälle. Telegramme Frankfurt a. d. O., 15. September. Nach vor läufiger amtlicher Feststellung erhielten bei der Reichstags ersatzwahl im Wahlkreise Frankfurt a. d. O.-Lebus Schuh machermeister Faber (Soz.) 14 316, Geh. Kommerzienrat Winter-Magdeburg (nat.-lib.) 7757 und Arbeitersekretär Dunkel-Berlin (kons.) 6595 Stimmen. Prag, 16. September. Nachdem auch die Tschechisch radikalen die Entsendung von Vertretern zu den Vcrständi- gungskonferenzen in der nächsten Woche beschlossen haben, ist die Teilnahme aller deutschen und tschechisckien Parteien an diesen Konferenzen gesichert. Wien, 15. September. Die Generaldircktion der Südbahn stellt fest, daß die Resistenz heute nur in geringem Maße fühlbar war und daß nur ein Teil des Personals sich ihr angeschlossen hat. In Triest haben sämtliche Be dienstete ihren Dienst wie bisher versehen. Wien, 15. September. Ter Unterrichtsminister rich tete an Professor Hering in Leipzig anläßlich seines goldenen Toktorjiibilänins ein Telegramm, das besagt, die österreichische Unterrichtsverwaltung gedenke der großen Verdienste, die sich Hering um das medizinische Studium erworben habe. Der Minister drückte weiter seine besten Wünsche für ein weiteres gedeihliches Wirken Herings aus. Budapest, 15. September. Seit gestern sind im Eholeragebiete 6 verdächtige Erkrankungen vorgekommen, davon 3 in Mohacs und eine auf einem aus Komor hier cin- getroffenen Schleppschiffe. > Paris, 16. September. Nach einer Meldung aus Brüssel hat sich an der belgisch-französischen Grenze bei Quievraux das Erdreich in einer Ausdehnung von sechs Hektaren um sechs Meter gesenkt. Infolgedessen stürzte der Tamm des von Mons »ach Conde führenden Kanals ein. Ehvisy le Roy, 16. September. Hier wurde etwa ein Dutzend Gasarbeiter von ungefähr 200 Ausständigen überfallen und verprügelt. Ei» Polizeiunteroffizier, der mit 20 Schutzleuten herbeieilte, wurde von den Ausständi gen arg mißhandelt. Die Ruhestörer vernichteten sämtliche Werkzeuge. Erst als Gendarmerie heranrückte, flüchteten die Ausständigen. Jedoch konnten vier von ihnen verhaftet werden. § London, 16. September. Finanzmimster Lloyd George hielt gestern eine Rede, in der er die Lage der deutschen Lehrer mit der der englischen Lehrer verglich. Deutschlano habe die Frage der Lehrerbesoldung gelöst. Eine Nation, die die Bedeutung des Lehrers im Leben des Volkes erkennt, sei wert, in ihren besten Leistungen nach geahmt zu werden. London, 15. September. Gegen Leutnant Helm, der beschuldigt wird, sich auf gesetzwidrige Weise Auskünfte über ein englisches Fort verschafft zu haben, wurde heute das Ge hör vor dem Polizeigerichtshofe in Farcham begonnen. Bei Eröffnung der Verhandlung erklärte der Vertreter der An klage, obwohl es sich tatsächlich um das Verbrechen des Ver rates handle, solle doch nicht gesagt sein, daß Helm die Skizzen ausgenommen habe, uni sie einer Macht zu ver schaffen, zu der England in freundschaftlichster Beziehung stehe. Dann wurde die Verhandlung bis Dienstag vertagt. Johannesburg. 16. September. Bei den Wahlen zum südafrikanischen Parlament sind im ganzen Lande nach den bisherigen Feststellungen 34 Nationalisten, 33 Unio- nisten, 2 Mitglieder der Arbeiterpartei und 6 Unabhängige einschließlich der ohne Opposition gewählten Kandidaten gewählt worden. In Krügersdorp unterlag der unionistischc Minenbesitzer Abraham Bailey gegenüber dem Nationalisten Langerman. Auch der Premierminister Botha unterlag. Theater und Musik. j Dresden. Schauspielhaus. „Der verlorene Vater" (Man kann nie wissen). Komödie in vier Akten von Vernarb Shaw. Bei der gestern abend erfolgten Erst aufführung wurde das Stück mit gemischten Empfindungen ausgenommen. Der Inhalt desselben ist in einigen Sätzen erzählt. Eine Mutter kommt mit zwei halb erwachsenen Kindern und einer erwachsenen Tochter nach jahrzehntelanger Abwesenheit von einer weltfremden Insel zurück nach einem englischen Seebads. Mutter und Tochter haben sich inzwischen von den altmodischen Anschauungen in England über Liebe und Frauenstellung vollkommen emanzipiert und belehren die Welt darüber durch Bücher. Vor 18 Jahren halte der Gatte und Vater die „unver standene" Frau verlassen. Der „verlorene Vater" wird im Seebade als reicher angesehener Sonderling wieder gefunden. Aber die grundverschiedenen Ansichten sind schein bar unüberstetgbare Hindernisse zur Verständigung. Ein Zahnarzt versteht die emanzipierten Anschauungen der Tochter Gloria mit modernen Waffen zur Kapitulation vor der Liebe zu zwingen trotz der Mutter, die alle Früchte