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- — Wichtiges aus dem Hansabunde. Die „Staats- bürgerzeitung" hatte eine wiederholte Auseinandersetzung mit dem Hansabunde, als deren Ergebnis sie folgende Punkte fcststellt: „1. Es haben mindestens 06 066 Austritte statt gesunde», die von Nießer in der Generalversammlung des GesamtauSschusseS verschwiegen worden sind. 2. Es müssen rundR)000 Mitglieder wegen „Umzug" oder auS sonstigen Gründen gestrichen werden, sind aber »ach der eigenen An> gäbe des Hansabundes nicht gestrickw'ii worden. 3. Der „Hansabund", das Wochenblatt, erscheint in einer ange sichts der großen Mitgliederzahl lächerlich geringen Auf lage, aber nicht annähernd in 56 666 Exemplaren wie der offizielle Geschäftsbericht durchblicke» ließ. 4. Es sind dutzendweise kleinere Angestellte erbarmungslos gekündigt worden, während die Gehälter der höheren Beamten, die sich ohnehin schon in Höhen bewege», die mit den tatsäcki-- liche» Leistungen schwer vereinbar erscheinen, neuerdings offenbar nach Protektionsgrundsätzen, eine erneute Er höhung erfahren haben. 5. Es steht fest, daß das Verhalten des Hansabundes seinen Angestellten gegenüber in einer auffallend großen Reihe von Fällen zu Prozessen geführt hat, die die Angestelltenfreundlichkeit des .Hansabundes, der zu zwei Drittel ans Angestellten besteht, in allerbedenk lichstem Lichte erscheinen lassen. 6. Es ist zuzugeben, daß die Jahresbeiträge von 53 566 kleinen Handwerkern lind Angestellten verschlungen werden nur von der Entlohnung der beiden Geschäftsführer. 7. Der Hansabund hat alle Welt bewußt irre geführt, als er dem erwerbstätigen Bürgertum vorspiegelte, er sei in der Lage, eS auf gericht lichem Wege durch Voykottklagen zu schützen, denn er kann nicht klagen, weil ihm die Rechtsfähigkeit fehlt. 8. Der Hansabund versucht arglistig aller Welt glauben zu machen, er besitze ein wer weiß wie belastendes Material gegen einen angeblichen Boykott des Bundes der Landwirte. In Wahr heit hat er bisher keine einzige Klage, auch nicht indirekt, cinleiten können und ist nicht einmal in der Lage, sein an gebliches Material zu veröffentlichen. 6. Tie Mittelstands- Politik des Hansabundes ist cl-araktcrisiert durch angeblich mittelstandsfrenndliche Maßnahmen, von denen die „Wissenden" des Hansabundes sich augenzwinkernd einge- stehen, daß sie praktisch wertlos, aber als Reklame, zu deutsch: inn Sand in die Augen zu streuen, gerade gut genug sind. Insbesondere gilt das für die Beleihung der offenen Buchsordernngen, eine Maßnahme, die in ihrer Bedeutung durch die Tatsache unterstrichen wird, daß die Reichsbanl solchen stunden kireditschwierigkeiten bereitet, die ihre offenen Buchsordernngen beleihen lassen. 16. Die Unehr lichkeit der Mittelstandspolitik des Hansabundes wird be wiesen durch die Tatsache, daß dieser für die Oeffentlichkeit Gesetzentwürfe baut, in denen Firme», die in Strafanstalten usw. arbeiten lassen, als unwürdig für Verbindungen van Behörde» an den Pranger gestellt werden, insgeheim aber seine eigene» Aufträge durch Firmen ausführen läßt, die Zuchthausarbeit liefei»." — Eine Geschichte des pcusiischcn K»lt»rkni»pses schreibt der auch in Deutschland wohlbekannte französische Historiker Georges Goyau, dessen frühere Veröffentlichun gen. insbesondere auch diesenige über den dcntschen Pro testantismus, große Beachtung und anerkennende Würdi gung gefunden haben. Georges Goyau veröffentlicht seine umfangreiche Arbeit über den ,Kulturkampf in Preußen zu nächst in der augesehenr» Pariser Monatsschrift „Revue des deux Mondes". Das Maiheft dieser Monatsschrift behan delt die Periode von 1373 bis 1373. also den Höhepunkt des kircheupolitischeu Konfliktes; dieser Abschnitt trägt die Ueberjchrist: „Bismarck und der Episkopat. Die Verfol gung." Die au: den sorgfältigsten Quellenstudien beruhende, in glänzender Ion» dargebotene Arbeit GoyaS verdient daS Interesse der weitesten kreise. Besseres ist über jenen Zeit abschnitt kaum noch geschrieben worden. Der fleißige und gewissenhaste sranzösische Schriftsteller zeigt sich auch über das Detail anss genaueste informiert, wie zum Beispiel seine AuSsührnng über die Görresgesellichast nyd das i» ihrem Anstrage herausgegebene Staatslerikon dartnt. — Grnndstcnrr und Uiisnllkostr». Tie Kouiiiiissious- beschlüsse zur Reichsversichernngsordnnng gehen dahin, daß die Grnndstener als Grundlage der Unfallversicherung bei- behalten wird; die Satzung aber kann einen anderen Maß stab genehmigen. Gegen diese Regelung habe» wir schwere Bedenke», denn die Grnndstener ist gar kein Maßstab für die kosten der Unfallversicherung und belastet besonders die kleinen Bauern Ans Veranlassung des Professors Sering und mit Unterstützung des preußischen Finanzministeriums hat Herr Walter Rvthkegel in de» Jahren 1365 bis 1666 gezahlte Güterpreise gesammelt, sie nach Regierungsbezir ken, nach mit Gebäuden bestandenen Grundstücken und Stückländereien, nach Areal und Grnndstenerreinertrag ge ordnet, den Preis pro Hektar berechnet und den Grnud- stenerreinertrag mit dem Verkaufspreise verglichen. Tie Ergebnisse dieser sehr interessanten statistischen Arbeit sind veröffentlicht in dem von de» Pofessoren Sclnnoller und Sering ansgegebenen „Staats- und sozialwissenschaftlichen Forschungen". Ans dieser Statistik ergibt sich denn nun, was jedem, der sich etwas mit der Grnndstenerfrage beschäf tigt hat, übrigens bekannt ivar, daß ausnahmslos in allen Regierungsbezirken die Grnndstener außerordentlich unge recht und daß sie hauptsächlich ans den leichten Böden im Verhältnisse zum Werte viel zu niedrig ist. Rothkegel schreibt darüber: „Die steuerliche Belastung hat sich offen bar znnngnnsten der besseren Bodenarten verschoben. Die von den leichten Böden erhobene Steuer ist im Verhältnisse zum heutigen Ertrage viel zu gering " Der Einwand, mit dein der preußische Negiernngsvertreter in der Kommission für den Grnndstenermaßstab eintrat, daß die Grniidstener in einzelnen Provinzen ein brauchbarer Maßstab für Steuer- zwecke sei, ist durch die Nothkegelsche Statistik gründlich widerlegt. Es wird aber auch weiter durch diese Statistik bewiesen, daß durch die Grundsteuer hauptsächlich kleinere und mittlere Betriebe belastet sind. Verkäufe von Gütern über 566 Hektar mit einem Reinerträge von über 16 Talern pro Hektar haben überhaupt nicht stattgefunden, und an einem Reinerträge von 5 bis 16 Talern sind Güter in dieser Größe nur in einzelnen Regierungsbezirken beteiligt; —' eine Tatsache, die übrigens jedem Eingeweihten auch be kannt war. hier nun aber ausgiebig statistisch nachgewiesen ist. Die Forderung der Beseitgung der ganz veralteten Grundsteuer oder ihres Ertrages durch eine Steuer nach dem Ertragswerte ist daher sehr dringend und berechtigt. Es sind fast ausschließlich kleinere und mittlere Betriebe, um deren Entlastung es sich handelt, während gerade die großen ungebührlich geschont werden. Leider ist schon ge nug Zündstoff zwischen Klein- und Großgrundbesitz vor handen, die preußische Negierung und die Volksvertretung sollten sich die Beseitigung dieses Zündstoffes recht dringend angelegen sein lassen. Ter Abgeordnete Dircksen hat daher mit seinen Bemühungen auf Beseitigung dieses Zustandes recht und verdient unsere Unterstützung. — Eine bedeutsame wissenschaftliche Feststellung. Als der Apostat Verdesi in Nom das Märclzen von dem ge brochenen Beichtgeheimnis auftischte, wurde die Welt geschichte durchschnüffelt, um solcl-e Verbrechen katholischer Geistlicher früherer Jahrhunderte an das Tageslicht zu ziehen. In allen Jahrhunderten fand man aber nur einen Fall. Der sranzösiscl>e Geistliche Ehaubard war der einzige, von dem geschichtlich feststehen sollte, daß er das Beicht geheimnis verletzt habe. Nun zeigt die Untersuchung, daß er überhaupt nicht existiert hat. Bekanntlich soll er Pfarrer in Eroix-Taurade in Südfrankreich gewesen sein. Ter jetzige Pfarrer dieser Gemeinde, G. Lasforgue, hat kürzlich ein Werk unter dem Titel „La Grande-Lande et Croix Daurade" veröffentlicht, das man schon deshalb nicht als minderwertig bezeichnen kann, weil es von der Sociötä archäologigue du Midi de la France mit dein höchsten Preis, über den sie zu verfügen hat, bedacht wurde. Auf Seite 556 555 behandelt Lasforgue ausführlich den Fall Chan- bard und führt den überzeugenden Nachweis, daß alles, was über ihn verbreitet worden, Dichtung ist, die Person des Geistlichen nicht ausgenommen. Es handelt sich um weiter nichts als um eine Erfindung, die von Alexander Dumas als Entwurf zu einem seiner Romane: Souvenirs d'Antony (letzter Teil) benutzt wurde. Der Schriftsteller, der den letzten Geistlichen Ehambard anstatt Ehanbard nennt, be hauptet, daß seine „Erzählung weder ein Roman noch eine in ein Drama nmgesetzte Geschichte sei, sondern eine ein fache nackte Tatsache, die man in der Gerichtszeitung seiner zeit lesen würde, wenn es zu Beginn des 13. Jahrhunderts eine Gerichtszeitung gegeben hätte". Da das alles von Männern der Wissenschaft als sicher betrachtet wird, und sie uns davon wie von einer geschichtlichen Tatsache ge sprochen haben, haben wir die Pflicht, sie aufzuklären. Sie haben sich von Peuchet imponieren lassen und sind die Opfer einer unverschämten Mystifikation seinerseits geworden. Demgegenüber stellt der Genannte fest, daß der angebliche Abb«; Ehanbard unmöglich Pfarrer der Gemeinde Croix- Tanrade 72 Jahre vor ihrer Gründung sein konnte und daß alle Einzelheiten der Erzählung über die Kirche und das Pfarrhaus reine Phantasie sind, da Pfarrhaus und Kirche dainals nicht existierten und erst 76 Jahre später erbaut worden sind. — Der Beschluß der Handelskammer FleuSburg, daß Lehrlinge ohne Zustimmung des Lehrmeisters keinem Vereine angehören dürfen, wurden vom Regierungspräsidenten ge nehmigt. — Ueber die Erbauung der ueueu elektrische» Mitten- Waldbahn, die eine direkte Verbindung zwischen Bayern und Tirol von Garmilch nach Innsbruck durch den Schar- nitzpaß schaffen soll, sind zwischen Bayern und Oesterreich Staatsverträge abgeschlossen worden. Die Strecke soll am 1. Juli 1612 vollendet sein, der Nest der Strecke von Garmisch nach Reutte soll Anfang 1913 ferttggestellt werden. Durch die neue Eisenbahn wird der Verkehr von Bayern nach Tirol wesentlich beschleunigt werden. — 80 Millionen und 100 Rittergüter. Aus der Kölner Versammlung der Konservativen e.reignete sich folgendes nette Intermezzo: Der Führer der Freisinnigen, Fabrikant Schaaf, ein Herr, von dein man sonst ein maß- volles Auftreten und das Bestreben gewohnt lst, auch den Anschauungen de« Gegner« gerecht zu werden, meinte. eS sei doch ein schweres, antisoziales Unrecht, daß die Erb- anfallsteuer nur gefallen sei. um schwer reiche Leute „mit 80 Millionen und 100 Rittergütern (wörtlich gesagt) zu schonen!" Als der HeiterkeitSsturm, den er hiermit ent fesselte. sich einigermaßen gelegt hatte, erschollen ihm zahl reiche Zwischenrufe entgegen: „Beweise", „Wo gibt es solche Leute?" Hierauf antwortete Herr Schaaf: „Be weisen könne man so etwa« nicht. eS sei aber so. eS hätte in der Zeitung gestanden." Als dann erneute stürmische Heiterkeit einsetzte, ging er zunächst auf etwa 80 Ritter güter herab und meinte schließlich, auch 10 Rittergüter seien schon ein netter Besitz, der recht gut eine Erbschafts steuer tragen könne. Aber mit dem Beweise haperte eS stark. — Die Entwickelung der Konsumvereine. Nach dem Berichte des Zentralverbandes deutscher Konsumvereine stieg die Zahl der VerbandSkonsnmvereine 1910 von 1077 aus 1109. Die Zahl der Mitglieder der Vereine erfuhr eine Zunahme von 123 788 und stieg insgesamt auf 1 171 763. Der Umsatz im eigenen Geschäft stieg von Mark 273 371303 Mark auf 306 931 612 Mark. Der Umsatz in der Eigenproduktion stieg von 44 776 482 Mark auf 58 342 684 Mark. Da« eigene Kapitol, bestehend ans den Geschäftsanteilen und sämtlichen Reparaturen, er fuhr eine Zunahme von 4 073 629 Mark und stieg auf 36 217 029 Mark. DaS von den Mitgliedern eingelegte Kapital wuchs von 26 132 875 Mark auf 33 111 247 Mark. DaS fremde Kapital (Hypotheken und Warenschulden) stieg von 32 746 690 Mark auf 36 947 268 Mark. (I) — Der Streit um die deutsche Schrift will von Dernburg senior recht einfach und schnell gelöst werden; er meint: „Doch eS gibt ein Mittel, den Streit aus einmal und für immer zu beendigen. E« liegt nicht in den Händen der Reich»tag«redner oder der Aemter. Eine riesige un widerstehliche Macht, gegen die e» keinen Widerstand auf die Dauer gibt, existiert — es ist die — Presse. Wenn heute die Verleger beschließen, daß ihre Zeitungen künftig mit Altschrift gesetzt werden, so sind in Jahresfrist die Augen ihrer Leser so auf diesen Gotz eingestellt, daß die gotische Schrift sie nur noch fremdartig berührt. Man hatte schon einmal einen Ansatz in dieser Richtung gemacht. Sin fester Entschluß und eine große Reform ist vollzogen. Und hier sprich! die große Schwester der Schreibmaschine ihr Wort mit — die Setzmaschine. Wer will beiden Wider- streben?" General Keim dagegen schreibt: „...weil die Anhänger de« Beschlusses der Petition», kommission sich zusammensetzten au« der Sozialdemokratie, der BolkSpartei mit zwei Ausnahmen, dem Gro» der Nationalliberalen und de« Zentrums. Die Gegner der Liberalen konnten hieraus in einer Sache, die unbedingt auch eine nationale Sette auswetst, taktisch brauchbare Waffen schmieden, und deshalb war der Antrag der Kon- servattven auf namentliche Abstimmung kein ungeschickter Schachzug. Am überzeugendsten und eindruckvollsten, aber auch getragen von warmem vaterländischen Empfinden, hat jedenfalls Herr Pfeiffer (Zentrum) gesprochen. Und wenn er unter stürmischem Beifall schloß: „Im deutschen Paria- ment haben wir die Pflicht, für unsere bewährte deutsche Schrift einzutreten", so möchte ich diese Mahnung gem erweitert sehen für da« ganze deutsche Volk!" General Keim ist im Irrtum! Die ganze große Mehrheit des Zentrums stimmte für die Beibehaltung der deutschen Schrift. ES waren nur ein halbes Dutzend Zentrumsabgeordnete, die gegen die deutsche Schrift stimmten. — Kinderhandel unter dem Deckmantel der Adoption. In großstädtischen Zeitungen kann man sehr oft die Anzeige finden, daß ein Kind gegen einmalige Abfindung zu „ver schenken" sei, oder auch, daß Leute geneigt seien, Kinder „diskreter Geburt" gegen eine einmalige Abfindung zu „adoptieren" bezw. an Kindesstatt anzunehmen. Wohl wenigen Lesern solcher Annoncen ist dabei der Gedanke ge kommen, daß hier unter dem Deckmantel der Adoption ein abscheulicher Kinderhandel betrieben wird. Die frühere Polizeiassistentin Henriette Arendt hat sich ein Verdienst dadurch erworben, daß sie auf diesem dunklen Gebiete ein reichhaltiges Material gesammelt und damit einen an Um fang und Wirkung geradezu grauenhaften Kinderhandel festgestellt hat. Aus Hunderten von Bekanntmachungen, auf die sie antwortete, erhielt sie die Kenntnis vom Bestehen gewerbsmäßiger Institute für Engelmacherei und Kinder- schacher. Einige davon scheinen so wohlorganisiert und aus gedehnt zu sein, wie die des berüchtigten internationalen Mädchenhandels — hat sich doch ein solcl>es Institut erboten, ihr auf Wunsch bis zu 3600 Kinder „diskreter Geburt" zu verschaffen. Noch ist nicht abznsehen, wie viele Kinder „gegen einmalige Abfindung an Kindesstatt" angenommen werden, um dann, sobald die Summe ausgezahlt ist, der Verwahrlosung und dem Untergange preisgegeben zu wer den, sei es direkt, sei es durch Weitergabe an die billigste und schlechteste Pflege. Noch fehlen Zahlen darüber, wie viele deutsche Kinder der verschiedensten Altersstufen all jährlich im In- und Auslande zu üblen Zwecken oerkauft werden. Hier muß die volle Wahrheit an den Tag gebracht werden, und darum ist eS dankbar zu begrüßen, daß die Deutsche Gesellschaft für Mutter- und Kinderschutz sich der Frage angenommen hat, um diesem abscheulichen Kinder handel entgeqenzntreten. — Der Rutsche Kronprinz wird am 17. Mai nach- mittags ^5 Uhr in Zarskoje Sselo eintreffen. Abends findet im Schlosse Galatafel statt. Am folgenden Tage wird der Kronprinz nach Petersburg kommen und im Winterpalais absteigen, wo er Deputationen der deutsche» Kolonie empfangen wird. Am 20. Mai abends wird der Kronprinz die Rückreise nach Deutschland antrete». — In drr RrichSduma erklärte der Vertreter des Justizministeriums bei Beantwortung der Interpellation über einen angeblich von Juden an einem Lhrtstenknaben verübten Ritualmord: Sowohl da« Justizministerium wie das Ministerium des Innern hätten alle Maßregeln zur Ermittelung der Wahrheit in der Mordangelegenheit er griffen. Nach längerer Debatte wurde die Dringlichkeit der Interpellation abgelehnt und diese der Kommission überwiesen. — Die gemeldete« Nuterhaudluugeu der russischen und japanischen Regierung über eine gemeinsame aktivere Politik gegenüber China sind vollkommen erfunden. Amerik«. — Der Aufstand i« Mexiko. Der Fall von Juarez hat in der Stadt Mexiko einen sehr niederdrückenden Ein- druck gemacht. Trotzdem ist in der Hauptstadt alles ruhig. Handel und Wandel gehen ihren normalen Gang. Es wird erwartet, daß jetzt nach dem Falle von Juarez die Friedensverhandlungen wieder ausgenommen werden dürften, und das Präsident Diaz entweder gleich oder nach dem Ablauf einer ihm gesetzten Frist von seinem Amte zurück- treten werde, wenn die« General Madero verlangen sollte, was sicherlich der Fall sein dürfte. Alle Berichte über Unruhen und Gefahren in der Hauptstadt sind von Nord amerikanern erfunden, die ein Eingreifen der Union herbet- sühren möchten. Endlich meldet der Vertreter des Daily Telegraph in Neuyork, daß bet den Kämpfen in Juarez im ganzen nur 60 Mann getötet und ungefähr 150 der- wundet wurden, waS doch sehr im Widerspruche mit den übertriebenen Nachrichten der amerikanischen Korrespondenten über die Zahl der Toten und Verwundeten steht. Marokko. — Zur Lage. Die Ernennung Zerantis zum Pascha von Fez ist für notwendig erachtet worden zur Unter drückung der von der Bevölkerung gemachten Empörungs versuche. Mehrere Banden benutzten die Gelegenheit, um Läden zu plündern, wobei einige Personen getötet wurde». Die Ausrührer wiederholten ihre Bemühungen, die Ab dankung Mulay HafidS durchzusetzen, mit dem Versprechen, daß den Europäern kein Leid geschehen solle. A«» de» deutsche« 5kol»»te«. — Die South West Africa Co. wird uns in Südwest- afrika immer unbequemer und tut für das Land so gut wie nichts. Die South West Africa Co. genießt ja auch in der Tat auf lange Jahre hinaus Steuerfreiheit, so daß sie selbst vorläufig auf keinen Fall von der Grundsteuer betroffen wird. Ueberdies zieht die South West Africa Co., die zwar eine Landgesellschaft ist, ihre Hauptgewinne nicht aus dem Landbesitze, sondern aus Effekten und Zinsengewinnen. Ter Landbesitz, d jcllschaft bil! verschwinden buche der R Jahre 1909 während bei Südlvestafrit Land in Sv Jahre ist de, etwas umfar an das Woll bat; trotzdem Co. aus die Essektengewi Spekulation! - ' Se. auf dem Ga beim Garde, der König n, rclentages si zuwohnen ui chraßenhaine zunehmen. ! zu mehrtägi, wo die Rückt Vo: ivnhlc» ist baudes der Unterschied d Boykott eine Schutz, welcl Boykoltfäller Kesetze erwa die Säle all« —" Z« erläßt der klärung. die Kandidaten kandidatur h kampf durch Form führe: kandtdaten i Herrn Dr. H sagen. Die und in DreS! -* Wer Setlerwar wolllg, etwas —' Dr ritte. Die! Straßen un! Man gibt g gilt auch vo, den gotdbrin zeigen sinnig Ve Versammlung Dt und in, Plau Beide könne, einer Mark Au des Zool vormittags 1 teils ein offi Spitzen der sind. Ilm 1! Ädols-Zchöpi seines Vater sich eine Besi teils und un eyen un gro Ve anläßlich dei den stattfind sischer Iudn Inng ; 20. M Li. Mai: 2 Ciienbahn-B jachtklub; 21 yesundheit; : Berei»; 22. iwjsenschafte ausschuß säcl scher Mühle kehrsverbani beitlichen E 25. Mai: L 27. Mai: Tn verband deu dnslrievereli kante»; 26. rungsmittel« Bolkshygisn Jnteillation bictränke; illnderärzte trctcr; 29. ! —* D seine Pforte ausgetan. ! bürg, DreS einen japm Holz- und < Japanische Kimono«, d TeehauS b Gesänge vo nicht. Vier Neben dem Etil erbau