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Zur Lage der kath. Kirche i« Frankreich macht August Käst in der „Köln. Volkszeitung folgende be- merkenswerten Ausführungen: Die Lage der katholischen Kirche in Frankreich interessiert heute nicht bloß die Katholiken, sondern alle jene Kreise, welche der Neberzeugung sind, daß nur eine geistige Abkehr der Völker no,» moderne» Göpeii Rationalismus und sine Rückkehr zuw Geiste des ersten Pfingsttages, wo alle Zungen sich verstanden, eine gründliche Besserung der Weltlage bringen kann. Zunächst müssen wir endlich den Gedanken aus dem Sinne schlagen, als ob die Franzosen heute noch ein einheitlich katho lisches Volk wären. Unsere Soldaten, die während des Krieges in Nordsrankrcich waren, weisen gerne darauf hin, daß man dort noch ziemlich viele Besucher des Gottesdienstes sehen konnte. Es muß dabei aber berücksichtigt werden, baß die französischen Grenzgebiete gegen Clsoß-Loibrtiigc» und Belgien hin mit die am meisten religiösen Teile Frankreichs sind. Wer die Fran zosen nur »ach diesen Diözesen beurteilt, gebt irre, lieber dem Rathanse in Touai schwebt heute noch der Löwe von Flandern und erinnert daran, daß diese Gegenden nicht lauge vor Strah- burg mit Frankreich vereinigt wurden. Wer in Landorten um Rheims, Laon, Noyon, also näher bei Paris, sich umsnh, gewann schon einen ganz anderen Ein druck. Ein geistig hochstehender französischer Pfarrer sagte mir z B., daß in der Diözese Rheims, zu der auch Lao», Eharle- ville usw. gehören, mehr als 100 MO Ungetanste wohnen, daß die Kathedrale meist nur von Fremden augestau»:, ober weni ger zum Gottesdienste aebraucht wurde, weil zu wenig Leute zu einem solcku u kämen. Fast in allen Landorteu der Gegend gehen keine 5 Prozent der Männer zum SonntagSgottesdicnst oder zur Ostcrkoiniuunion. In den ersten Monaten nach Kriegsausbruch war cS etwas besser geworden. Strobfeuer! Wenn man sich mit französischen Pfarrern besprach, kehrte bezüglich des religiösen Lebens der stete Refrain wieder' „II ssabaisse toujours!" „Es wird noch immer weniger!" All dies gibt aber einen Schlüssel zu der nationalistischen und imperialistischen Politik, die jetzt in Frank reich getrieben wird. Wen» jetzt in Frankreich der Klerus au Zahl zurückgeht, so ist das lediglich eine Anpassung au den tatsächlichen Stand des religiösen Lebens. In der Tat haben die noch vorhandenen Geistlichen auch bei verminderter Zahl ungleich weniger zu tun als der Durchschnitt der deutschen Geistlichen. Mehrere Jahre vor dem Trcnnungsgesetze schrieb L. Bau- nard, Rektor der katholischen Universität in Lille, in seinem Werk zur Jahrhundertwende: Un Siecle de l'Egltse de France (S. 1-10): „Der französische Klerus ist geduldig; und er hat es nötig. Ich will hier gar nicht reden von all den Quälereien Hetzereien und Verfolgungen, mit denen er im Laufe des Jahrhunderts bekämpft wurde. Das ist das allgemeine Los der Kirche. Aber wie traurig ist das besondere LoS, das die Kirche im kleinen, die sich Pfarrei nennt, trifft, und den, der ihr Diener und Hirte ist! Eine hl. Messe — aber keine Be sucher; ein Altar, aber — keine Kommunikanten; eine Kan zel, aher — keine Zuhörer; eine Schule, aber — kein Reli gionsunterricht, ein Singpult, aber — keine Sänger! Und dann: der Bürgermeister: ein Pfaffenfresser; der Lehrer: ein Freidenker; der reiche Bürger: ein Freimaurer; die Gleich gültigkeit der Ueberzabl, die Feindseligkeit der anderen! Und in einer solchen Umgebung muß der arme Pfarrer leben, iso liert, gänzlich vereinsamt, verschmäht, oft verfolgt. Seine Absichten werden mißkannt, sein Eifer zurückgestoßen, jeder Schritt überwacht! Schließlich, was da? Schlimmste ist, als Folge davon: Religionslosigkeit, Gotteslästerung, sittliche Ausschweifung! Christus wird beleidigt, das Heiden tum kommt wieder, die Pfarrei geht unter! Man muß über diese tatsächliche Lage drei Viertel der Pfarrgeistlichcu Frankreichs gehört haben, um zu ver stehen. welchen Heldenmut, welche Geduld und welchen Glau ben diese Märtvrcr der Pflicht haben müssen." Soweit wortwörtlich dieser ausgezeichnete Kenner der Lage! Seitdem ist cS noch viel schlimmer geworden; auch im Norden klagten mir oute alte Leute, wie die Jugend, auch die Schul kinder, von Jahr zu Jahr weniger Respekt haben vor ihrem Pfarrer. Wenn sich also die Zabl der Pfarrer bedeutend verringert hat, so ist damit noch lange nicht gesagt, daß die, welche noch da sind, nun besonders viel zu tun haben. Wie oft haben mir fran zösische Pfarrer gesagt, dan c? in einem Kreise von 160 Kilo metern um Paris genug Pfarrer gebe, welche „des vraiS habi- tuss" seien, also sozusagen in Pension leben, weil sic einfach nichts zu tun haben! Ein Lazarist, mit dem ich oft über diele Dinge sonach, be richtete mir von seinen Ermbrungen auf Missionen. Ein Bei spiel aus vielen. Er soll in einem Dorfe acht Tage lang Mis sion halten; der QrtSpfarrer sagt ihm zu Beginn: Ich bin froh, wenn sic wenigstens meinen Kirchcuchor dazu bringen, daß er wieder einmal Qstern hält. In der Tat erreichte er. daß zehn Kirchensängerinnen nach langen Jahren wieder einmal zur Osterkommnnion gingen! Das war aber auch der ganze Erfolg der achttägigen Mission! Man sagt freilich immer wieder: die französischen Geist lichen sollten ihre Leute besser organisieren! Aber, bitte: Wen denn? Wir deutschen Priester bringen doch auch nur solche in unsere Vereine, die sich noch religiös betätigen! Aber was soll man organisieren, wenn alle bis zum letzten Nachtwächter oder Feldhüter „libre-venseurS" sind, sein müssen, wenn sic ihr Aemt- chen behalten wollen, wie mir französische Geistliche oft genug ge klagt haben! Ich habe ihnen dann gesagt, sie möchten in solchen Orten doch wenigsten? einmal mit den Kindern anfangen! Da wurde mir die echt französische Antwort: Solche Orte hätten ja fast keine Kinder! Die französischen Dörfer sind zumeist klein, und so wenig bevölkert, daß eine große Zahl Pfarreien als Filiale ganz gut versehen werden könnte oder überhaupt keinen geson derten Gottesdienst brauchte, wenn die Franzosen nicht so be- guem wären; aber wenn man ihnen nur zehn Minuten Wegs zur Kirche zumutet, so ist da? schon „trop loin" für den reli giösen Eifer der meisten. In wenigen Iabren erworbener Wohlstand, der ein be- auemes Wohlleben gestattet, das ist das Ziel de? französischen Bourgeois, auch der französischen Politiker. Daher auch der tvvische Gesinnungswechsel der französischen Sozialistenführer, sobald sie an der StaatSkrivpe angclangt. Ein gebildeter Franzose au? dem Indnstrierevier gab mir auf die Frage, ob die Sozialisten durch das eigennützige Be nehmen ihrer Führer sich nicht eines Besseren belehren ließen, die Aufklärung: „Die sagten dazu nur, jene Führer hätten ganz rechl. daü sie es so mach,,,: wenn sie an ihrer Stelle wären, würden sie gerade zu handeln.' Damit kommen wir zu einem anderen Punkte: Katholizis mus und Natianatismns in Frankreich. Es wäre Zeit, einmal über dieses Kapitel ein Buch zu schreiben, «in solches wäre nach den verschiedensten Richtungen lehrreich; in einem ZeitiingS- nrtiket lasse» sich darüber nur Andeutungen machen. Schließlich ist auch der Klerus ein Kind de? Volke?, und da ist nicht zu ver,ressen. dad. kein Volk der Welt schon seit Jahr hunderten so scharf nationalistisch war wie das französische. Ilm nur an Neueres zu erinnern, wird viel zu viel übersehen, daß selbst die französische Nevolniio'n ein Produkt de? unbesriediaten Nationalismus war. wie L. von Ranke mit Recht hervorbebt. Die Eroberungskriege Ludwigs XIV. batten da? Volk fürchter lich anSgesogen und ihm schwere Wunden geschlagen, die auch «in Vinzenz von Paul nicht batte heilen können; man hat es fhm verziehen, weil seine Regierung doch auch reich an gloir« tvcir. Man hätte Ludwig XV. sein Luderleben gerne nachge- sehen, wenn seine auswärtige Politik nicht überass s« gründlich Versagt Hütte. Darum war nachher die Revolution selbst sofort wieder na tionalistisch und die Lnwürfe, welche damals die Revolutions männer «gegen die Barbaren' — die Oefterreicher — losließen, find oft wortwörtlich dieselben, welche später erschienen. Alle Regierungen, auch die Napoleons I. und lll. hatten solange, aber auch nur solange die Unterstützung des Volkes, als sie äußere Erfolge einbrachten. Der Nationalismus hatte somit immer am allgemeinsten das Herz und Ohr dieses Volkes gefangen. Der Kämpf gegen den Katholizismus wurde aber in Frankreich wie bei uns von seiten der Kirchenfeinde sehr oft und ain liebsten unter der An schuldigung geführt, die Katholiken seien nicht patriotisch! Um so lauter betonten jene ihren Nationalismus. Wer die französischen Schulbücher und die kirchlichen Ge sangbücher der letzten 40 Jahre vergleicht, ist erstaunt, wie in beiden ein inimer schärferer Wettlauf um die Palme des ärgsten Nationalismus sich abspielt. Die Schulbücher für Geschichte und französische Literatur laufen immer mehr auf den nationalisti schen Drill hinaus; alle Grundsätze der modernsten französischen inneren und auswärtigen Politik werden darin immer mehr herausdestilliert und den jugendlichen Herzen und Köpfen ein gegossen. In den Kirchen aber singt man immer mehr religiös- nationalistische Lieder; während solche z. B. 1870 in den kirch lichen Gesangbüchern noch fast ganz fehlen, sind vor dem Welt kriege die Mehrzahl der zahlreichen Herz-Jesu- und der Imma culata-Lieder und sämtliche Ieanne d'Ärc-Lieder rein nationa listisch-französisch, selbst eine eigene Herz-Jesu-Litanei haben sie pour la France, welche die kirchliche ersetzt! Ich habe noch >m Juli 1918 in einem Bergarbesterdorfe bei Douai der Generalkommunion einer Jungfrauenkongrega- tion beigewohnt. Sämtliche vier Lieder, welche die jungen Mädchen bei dieser Gcneralkommunion am Herz-Jesu-Freitag sangen, galten a la France! Ich kenne aber heute noch bei »ns kein Kirchenlied, in dem das Wort „deutsch" vorkämeI DaS alles ist wahr, und dennoch glaube ich sagen zu dür fen, es geht zu weit, wenn Argentinus in sstnem Anike» schreibt: „Der französische Klerus hat sich zu einem Hauptträger jenes HbpernationaliSinils gemacht, unter dessen Felgereschei- nuiigcn gerade das denische Volk so furchtbar zu leiden hat und leiden wird." Ich glaube von einem namhaften Teil- f>x.z fran- Mischen niederen Klerus gilt diese Behauptung nicht. Ge wiß, es gibt solche geling; es ist wahr, daß gar vielen „la France" die oberste Göttin ist; ich habe auch solche kennen ge lernt. Doch denkt die Mehrzahl der französi>che:> Geistlichen, d:e ich kennen lernte, weit christlicher, katholischer; dafür müssen sic denn doch von dieser tue! zu viel leiden! Etwas ganz anderes ist es bei den Bisch ölen. Wir Dciltsche übertragen immer tie Achtung, o:e nur mit Recht von unseren Bischöfen hab.'v. ohne weitere? auch auf die sran- z.ßi'cheii, und das ist ganz falsch' Le Pie van Peilte»-? vielleicht vec namhafteste Bischof deS letzt-.e. Jahrhunderts, den Frankreich hervorgebracht und der nicht gviivernementak, sondern kirchlich gedacht, geredet und geschrieben hat, schrieb im Jahre 1860 aad Fallour: „Festigkeit des Charakters und Verhaltens gegenüber der weltlichen Staatsregierung war in keinem Jahrhundert der Anteil der Mehrheit des französischen Episkopats gewesen." Ver gessen wir auch nicht, was Monialembert im Senat den Mini stern Ludwig Philipps zurief: „Ihr habt es nie zu tun gehabt mit Bischöfen, sondern mit Intriganten, mit Strebern, manch mal mit ehrenwerten Leuten, aber niemals mit Männern, di-- daran glauben, daß sie ihre Sendung van oben haben, und sich, ihrer Verantwortlichkeit vor Gott bewußt sind." — Das gilt großenteils auch bi? in unsere Tage herein. Vergessen wir diese Morte auch nickt, wenn wir an dem jüngsten Schreiben des Kardinals Dubais Anstoß und AergerniS nehmen. Nachrichten aus Sachsen — Die Lieferung von Holzhäusern für Frankreich. Die Neichsregierung hat bekanntlich als Kriegsentschädigung sür die zerstörten Gebiete in Frankreich die Lieferung von 25 000 Holz häusern aiigeboten. An dieser Lieferung hat auch Sachsen ein besonderes Interesse, als sich hier eine blühende Holzhäuser- Jndiistrie vorfindct. Wie wir hören, werden die Aufträge von der Neichsregierung aber nicht schlnsselinäßig vergeben, sondern die Arbeiten werden zum freien Wettbewerb ausgeschrieben werden. Infolgedessen hat jeder Bnndesstaat und auch jede Firma Recht und Gelegenheit, sich am Bewerb um Aufträge zu heteiligen. — Beanstandung angeblicher Papicrgcldfälschnngen. Es kommt in der letzten Zeit häufig vor, daß bei der Einzahlung von Geldbeträgen an den Postschaltern Banknoten als falsch er klärt und daher von den Beamten einbehalten werden, ohne daß der Einliefercr weiter etwas von dem Verbleiben der Scheine erfährt. Die Dresdner Handelskammer hatte daher die dortige Qberpostdirektion gebeten, zu veranlassen, daß die Scheine künftig nicht wie bisher der Polizeibehörde, sondern der zuständigen Reichsbankstelle zur Prüfung zngeleitet würden, und daß dann der Einlieferer von dem Ergebnis der Prüfung in Kenntnis gesetzt würde, damit er unter Umständen Schaden ersatzansprüche stellen könne. Die Oberpostdircktiön hat dieses Ersuchen der Kammer mit dem Hinweis abgelehnt, daß dadurch sowohl der Post wie der Reichsbank zu viel Arbeit entstünde. Die HandcMammcr glaubte, sich bei diesem Bescheid der Qber- postdirektiou nicht beruhigen zu sollen, da sie der Ansicht ist, daß der Einlieferer von als falsch beanstandeten Banknoten auf jeden Fall das Recht hat, z» verlangen, daß die Noten durch die Reichs bank nachgeprüft werden und er von dem Ergebnis der Prüfung Kenntnis erhält. Sie bat daher die Angelegenheit dem Rcichs- bankdirektorium in Berlin mit dem Ersuchen vorgelragen, sich darüber auszuspreche», ob eS sich nicht ermöglichen lasse, daß die zuständigen Rcickisbankstellen eine ordnungsgemäße Nachprüfung der bei den Postämtern als falsch beanstandeten Banknoten vor nähmen. — Verbot der Herstellung «nd Verarbeitung von Bleifarbe». Der im Oktober dieser Jahres in Genf tagend» Kongreß der Internationalen Arbeitsämter beabsichtigt, die Her stellung und Verarbeitung von Bleifarben gänzlich zu verbieten. Da »in derartiae« Verbot sür viel« Industrien sehr nachteilig sein würde, hat die Dresdner Handels'ammer das sächsische Wirtschaft«- Ministerium gebeten, mit allen Nachdruck dahin zu wirken, daß da« beabsichtigte Verbot der Herstellung und Verarbeitung von Blei farben durch das Internationale Arbeitsamt de« Völkerbünde« unterbleibt, oder daß, wenn e« etwa doch erlassen würde, ihm in Deutschland keine Gesetzeskraft verliehen würde. In der Begründung wurde darauf hingewiesen, daß wenigsten« wa« Deutschland anbe- lange, bei der Behandlung der Angelegenheit von gänzlich falschen Voroursetzungen autgegangen werde, namentlich hinsichtlich der schädlichen Einwirkungen der Bleifarbrnherstellung und Verarbeitung auf den menschlichen Körper. Bei der Beachtung der in Deutschland geltenden gesetzlichen Vorschriften kämen Bleierkrankungen so gut wie überhaupt nicht vor. Durch da« angestrebte Verbot würde aber die in.hoher Blüte stellende Blei- und die davon abhängige Bleichromatfarben-Jndustrie völlig vernichtet werden. Ebenso wären schwerste Schädigungen für die Industrien, di« bei der Herstellung illrer Erzeugnisse Bleifarben verwenden, zu befürchten sein. E< sei hier z. B. auf die Gla«^ Porzellan- und Lackindustrie, sowie auf das Drnckereigewerbe hinjuwcisen. Besonder« zu beachten sei, daß «in großer Teil der Bleifarben und der unter deren Verwendung llergcstellten Erzeugnisse nach dem Au«lcmd ausgesührt werde, so daß die deutsche Ausfuhr durch ei» derartige« Verbot jedenfall« schwer beeinträchtigt würde. — Giirtnerlehrlingeprüf,engen 192t. Im Monat März baden in Lachsen durch den Äustchuß für Gartenbau beim Lande», tulteurat süc Sachsen, der gesetzlichen BerufSvertrrtuna der Gärtnerei im «,biete de« Freistaat»», dt, jährlichen SärtnerlehrltngSprVfunaen stattgefunden und zwar in Zittau, Bautzen, Dresden, SoSwig. Döbeln, Leipzig, Ehsnmitz und Zwickau. Di» Zahl der ff " Jahr »u Jahr tUgssiowllM. fl, betrug im Jahr» »VT», r Prüflinge hat von der Einführung dieser Einrichtung. 42, 1V18 68. 1V1S 111, ISA) ltzä und 1971 iv« Lebrlinge. Sämtliche Lehrlinge bt» auf einen be- standen die Prüfung die sich in einen theoretischen und praktischen Teil gliederte. Durch Einrichtung dieser LehrltngSprüfungen. mit denen Sach'cn im Reiche den Anfang gemacht hat und die in» zwischen auch außerhalb der Lander nach sächsischem Muster Ein gang gefunden haben, wird die Ausbildung de« gärtnerischen Nach wuchses in die Bahnen gelenkt, die zur erfolgreichen Ausübung der Gärtnerberufes wünschenswert sind. Wer sich über die Verhältnisse im Gärtaerberuf unterrichten will, bestelle beim Ausschuß für Garten bau, Drekden-A., Stdoiitenstraße 14, die von ihm herausgegebene Aufklärungsschrift „Soll mein Sohn Gärtner werden?", die kosten los abgegeben wird. — Eine BerbandStagung sächsischer Bäckerinnungcn fand vom 22. bis 24. Mai in Radeberg statt. Nachdem am Sonntag der engere Gesamivorstand und die Fachausschüsse Sitzungen abgehalten hatten, folgte am Montag die große Ver bandstagung, an der über 1900 Meister teilnahmen. Ferner waren Vertreter des Wirtschaftsministeriums und der Amis- hailptmamischcift erschiene». Am Schluß der Tagung wurde eine Entschließung einstimmig angenommen, in der Protest erhoben wird gegen die dauernde Beunruhigung des Bäckergewerbes durch die beim Landespreisamt bestehenden Uebcrwachungsausschüsse. Ferner wird darin gefordert, daß die sächsische Regierung die an Hausfriedensbruch grenzenden Haussuchungen aufhebe. Gemeinde- nnd VereirrsnachrichLe» 8 DkesdrnoIolionnstadt. Katholischer Jüngling«- Verein. Die erste Iiigendmcumichaft de» K. J-V. spielte am Sonntag gegen die 1. Jugrudmannschast vom Sportverein 1S20. Nach einem sehr spannenden Spiel, das vor allem durch da« schön, Zusaminenspiel beider Mannschaften interessant war, endete mit ein« Niederlage des K. I«V. der sich 1 : 8 beugen mußte. Da» einzig, Tor der Johannstädter fiel durch einen sehr schönen Eckball. Epiel- fordrrungen an obengenannte Mannschaft sind zu richten an Rudolf Persich, Dresden-A., IS, Bergmannstraße 11. * Radebers. Unter anderen Tagen ist in unserem Wallfahrt«, ort Noscnthal auch der 3. Vfingstfeiertag alljährlich durch Zusammen- slrömen von vielen Prozessionen von nah und fern ausgezeichnet. Echt katholische» frische» Leben kommt da zur erbaulichen Pracht« enlfaltung. Erstmalig beteiligte sich an dieser Festst!» Heuer eine Prozession (über 80 Wallfahrer!) au« Radeberg. Mit wehenden Fahnen, voran da« Crucifixu», bewegte sich betend und singend der Pilgerzug durch die üppigen in Sonnenpracht wogenden Fluren, durch die friedlichen wendischen Dörfer Hin zur Mutter Gottes i« Rosenthal. Unvergeßlich bleibt un« dieser herrliche Festtag! 8 Schirgiswalde. Am Sonntag, den 22 Mai, hielt der hiesige katholische Ge sei len ve rei n im „Gasthof z. Wein traube" ein MaikrSnzchen ab, zu welchem auch der katholische Jung« frauenverein eingeladen war. -Die Mitglieder beider Verein« erschienen — wenn auch etwas spät — recht zahlreich. Ter Gesamtvorstand de» letztgenannten Vereins war leider nicht anwesend. Den ersten Teil der Veranstaltung bildete rin kurze« Konzert, welches gegen 7 Uhr begann und von der Mustk-Abteilung des Verein», unter Leitung de» langjährigen Senior», jetzigen Ehrenmitgliedes Herrn P. Wenke, ausgeführt wurde. Hierbei konnte man zur allgemeine» Freude feststellen. daß sich die Musik-Abteilung in letzter Zeit recht out ausgebildet hat. Gegen 8 Uhr ging man dann zum zweiten — für die meisten Besucher wohl den wichtigsten — Teil, nämlich zum Tanz über. Die Mufik-Abtetlung bewährte sich auch hier wieder auf» beste und so wurden die Anwesenden recht lang» in guter Stimmung zusammen gehalten. Hoffentlich gelingt e» dem Vorstand de» Gesellenverein» bald wiedrr rin ähnliche» Vergnügen -» veranstalten. 8 Kirscha«. Katholischer BolkSvereiu. Am Drei- faltigkeitSsomitag fand die letzte regelmäßige Versammlung vor dem Hochsommer statt. Trotz des schönen Wetter» war der Besuch ein noch zahlreicherer als sonst; ein gutes Zeichen für da» Gedeihen unsere« VolkSverein, der aus dem früher bestehenden Kasino hervor- gegaugrn ist. Herr Dr. Soppa hielt nach herzlicher Begrüßung der Erschienen einen Vortrag über Petrus Ca> eisiuS und dir Herren Lehrer Renner und Toppe l erfreuten durch ihre sehr beisälltg aufgenommenen Mustkvorlrägen dieser beiden opferwilligen Herren, die schon mehrmals ihre bewährten Kräfte in den Dienst unserer Vereines gestellt haben, sei auch an dieser Stelle noch einunil herzlichst gedankt. Da auch einige Mitglieder des Vereines für Unterhaltung und Erheiterung sorgte«, so gingen die Besucher erst in vorgerückter Stunde nach Haus. Literatur Schuh- und Trutzwasfen im Kampfe gegen Unglauben und Irr. glauben. Weiteren Kreise» der Gebildeten und des Volke? dargeboten von Pater Peter Rilkes, Priester der Gesell schaft Jesu. 18. Auflage. Herausgegeben von August Dencste S. I. 16°. 496 Seiten. Kevelaer, Butzon u. Bercker G. »i. b. H., Verleger des Heiligen Apostlischen Stuhles. Broschiecc 10 Mark, kartonniert 12 Mark, gebunden 18 Mark. Kein Waffenstillstand und keine Waffenablieferung cnis geistigem Gebiete! Hier ist ein bewährtes, reiches Arsenal vor züglicher Geistcswaffen sür den stetig wachsenden Kampf gegen Un- und Irrglauben und eine Rüstkammer erlesener Werkzeuge zur Festigung des Glaubens. Der scharfsinnige, wissenschasilich dnrchgcbildete und dabei doch so freundliche und humorvvlle Missionar Pater Rilkes hat hier ein Merkchen geschaffen, daS seinesgleichen sucht. Die Hauptgebiete der Philosophie, Apolo getik, Dogmatik nnd ein guter Teil der Moral sind kurz in kla rer Sprache und packender Form dargestellt. Verfasser und Her ausgeber haben sich um stetige Vervollkommnung des Inhalte? bemüht. Früher in drei Einzelteilen herausgegeben, crscheiat das Büchlein jetzt «lS geschlossenes Ganze und der Verlag hat dieser neuen Auflage ein hübsches, handliches Format gegeben, so daß man das Büchlein bequem in die Rocktasche stecken ini« leicht auf Reisen und in Versammlungen mitnehmen kann. D:r Preis von 10 Mark bei fast 500 Seiten, gutem Papier und schö nem Druck ist erstaunlich billig. So eignet sich das Büchlei« vorzüglich für Studenten, Lehrer, Lehrerinnen, intelligente Ar beiter und Gesellen und überhaupt für weitere Volkskreise. Auch in Fortbildungsschulen wird es- treffliche Dienste leisten. Komm -Heiliger Geist! Eine Festgabe für Firmlinge. Zusain- mengestellt von Helene Pag öS. Mit fünf Bildern. Lklci». <XN und 188 Seiten.) Freiöurg i. Br. 1920, Herd ec. 10,50 Mark, gebunden 13,50 Mark nnd Zuschläge. Vielen ist der Tag ihrer Firmung im Gedächtnis so ver blaßt, wie ihr Wissen um die Wirksamkeit de? Heiligen Geiste» unzulänglich, ihr religiöses Verhältnis zu Gott dem Heiligen Geist schwungloS und armselig ist. Im Hinblick auf die Befruch tung und Befeuerung des Lebens, die ältere Zeiten an? der An dacht zum Gottesgeist und aus der Betätigung der unerschöpf lichen Lehre empfangen haben, ist das Nachlassen dieses Kultnl zu bedauern. Ihn zu fördern ist die gründliche Belehrung üb:« daS heilige Sakrament der Firmung und der weckende Aufruf zur Betrachtung der Werke des Heiligen Geistes eines der frucht barsten Mittel. So ist denn jeder Beitrag zur Vertiefung de« Jugend, die mit den Gnaden nnd Gaben des allzu oft unter schätzten Sakramentes zum Lebenskampf gerüstet werden soll, willkommen zu heißen. Die spärliche Literatur zu diesem Gegen stände ist mit dem FirmunqSbuch „Komm Heiliger Geist!" von Helene PageS um eine höchst brauchbare Gabe bereichert worden. 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