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Br,»,«tzrei», »»»»»»« ^ mit » «.ila-en viertelMrli« »,I0 ^ In ^"tschlmid ftet -au» »,L« L; W»»«a»«»nur mttF»Ierar»nd dierteNa-rNch I,8«^ In kNLÄ IN ^ Zeitung regelmiWg in den ersten «achamragsftunden; die Somurbendnummer erscheint später. Unabhängiges Tageblatt für Wahrheit, Recht und Freiheit mit Nirterhaltr»ng»deil«r-e Die illustrierte Zeit und Sonntagsbeilage Feierabend «uzetgrai «lnnahme von »e,chSst«an«e^e» di« ^ISUtzr. von Aam««»> Prei» für die Petil^Spa^Ue 1» 4. «w ReNameieil «v 4 Kür undeuNich geschrieben», sowie durch Sxm>L»ch«.'Ä' gegebene «„zeigen können wir di« BerantwortltchtrU PK die Richüglei, de« L-Pe« nicht iwernedmen. RedaltionS-Sprechslund.! 1t» bi« I»Udr vormittag. FIlr Rückgabe eingesandler kchnstst. macht fichdi-RedaMon nicht verbindlich. RÜckiendung erfolgt, wenn Rückporto bei. gefügt ist. Brieflichen «lnfragen tstSntwortSporto beijusügen. Nr 56 «eschiistSstelle und Redatti-, LNS. DrrSd«.«. 1«. HolbeNrftratze »« MitMoch den 10. März l0l5 Fernsprecher 21868 14. Jahr,. Das neue griechische Äabinett Da bis zur Stunde der Drucklegung noch kein amtlicher Lchlachtbericht eintraf, können wir denselben erst morgen veröffentlichen. M Miele Mi Aze Das neue griechische Kabinett Athen, 9. März. Die „Agence d Athenes" meldet: Gunaris hat heute nachmittag 4 Uhr dem Könige die Liste des neuen Kabinetts vorgelegt. Die Be- segung der Portefeuilles ist folgende: Vorsitz und Krieg: Gunaris, Auswärti ges: Chitographos, Verkehr: Baltadjie, Kultus und öffentlicher Unterricht: Vo- Mk, Finanzen: Protopapadakis, Inne res: Triarrtafyllakos, Volkswirtschaft: Autasias, Justiz: Tsaldaris, Marine: Stratos. Der König hat die Liste ge nehmigt. Das neue Kabinett wird morgen den Eid leisten. Torpedo oder 2Nine? London, 0. März. Die Admiralität teilt mn, daß der Dampfer „Belgrooe" mit einer Ladung non 2389 Tonnen Kohlen am Sonntag am der Höhe von Jlsrarombe infolge einer Crplosion gesunken ist. Wahrscheinlich wurde er von einem Unterseeboot torpediert. Die Besatzung wurde gerettet. Der Vorgang spielte nch vor den Augen Tausender von Zuschauern ab. Äw die Erplvsion erfolgte, befanden sich 2 l Dainp- ier in der Nähe, von denen sechs Hilfe leisteten. tZlsracombe liegt an der Westküste Englands am mdwestlichen Eingang des Bristol-Kanals.) Hierzu meldet noch der Berl. Lokal Anzeiger: Ter von einem deutschen Unterseeboot torpe dierte Dampfer „Belgrooe" sank vor den Augen lausender von Zuschauern. Das Vorderschiff hob >ich aus dem Wasser und man bemerkte große Dampfwolken. Kohlen und Wasser wurden 90 Fuß in die Höhe geschlendert. Rotterdam, 10. März. Bei Dover ist am 7. März in Charter der englischen Admiralität inn Kohlen von New Castle nach Gibraltar be stimmte Dampfer „Beethoven" der Reederei Iaimesog Taylor and Company in Sunderland ans eine Mine gelaufen oder torpediert worden. Der Dampfer ist gesunken. Die Mannschaft wurde bis ans zwei Mann gerettet. Der „Nieuwe Rotterd. Courant" erführt: An der holländischen Küste wurde eine Flasche an gesm'llt mit einem Berichte des Dampfers „Ario- sto" von der Wilson-Linie, nach dem dieser eng lische Dampfer am Ende des vorigen Monats bei Donegal an der irischen Küste torpediert worden ist. Die neueste Beute im Osten Wie die Voss. Zeitg. schreibt, hat nach der Köln. Ztg. das 21. Armeekorps im Osten in der Feit vom 18.- 21. Februar, also in drei Tagen, 84 Geschütze, über 30 Maschinengewehre und zahlreiche Munitions- und Proviantwagen, einige Tausend Zünder und etwa 2i 000 Mann mit zwei Offizieren erbeutet. Explosion in Antwerpen Brüssel, 9. März. In Antwerpen ereignete sich gestern nachmittag in der Feuerwerkerschnle eine Explosion, wobei 3 Mann getötet und sieben verwundet wurden. Das Unglück erfolgte in einen: Schuppen, in welchem Soldaten unter Aufsicht eines Oberfeuerwerkers Räumungs- cubeiten Vornahmen. Sprcngstückc auf Schweizer Gebiet Bern, 10. März. Die Schweizerische Tepeschen- l Agentur meldet ans Pruntrut: In den letzten Tagen platzten französische Schrapnells ans deutschem Boden so nahe an der schweizerischen Grenze, das; Sprengstücke ans Schweizer Gebiet flogen. Kurz darauf erschien ein fran zösischer Offizier, mn sich wegen des Vorfalles zu ent schuldigen. Inzwischen rst die Schussrichtung geändert worden. Räumung der Hauptstadt Mexiko London, 10. März. Nach einer Meldung des Ren- terschen Bureaus ans Washington haben der Panzerkreuzer . Washington" und das Schlachtschiff „Georgia" Befehl er halten, sich nach Veracruz zu begeben. Der amerikanische Konsul in Veracruz meldet, das; mau gestern mit der Räu mung der Hauptstadt Mexiko begonnen habe. Englisches Unterhaus London, 10. März. Ter Schatzkanzler Lloyd George hat im Unterhanse einen Gesetzentwurf eingebracht, der ein früheres Gesetz erweitern soll, wodurch die Regierung er mächtigt wurde, die Kontrolle über alle Fabriken non Kriegsmaterial auszuüben. Das neue Gesetz gewährt der Negierung das Kontrollrecht auch über Fabriken, die zur Zeit kein .Kriegsmaterial Herstellen, dazu aber imstande sind. Es handelt sich darum, namentlich die Werkzeug- sabriken zur Herstellung non Kriegsmaterial zu benützen. Lloyd George betonte in seiner Begründung des Gesetzent- wnrfes, es sei nicht der Fall, das; die Fabrikanten sich in Schwierigkeiten befänden. ' Die Absicht sei aber, die Fabri kanten aus rechtlichen Schwierigkeiten zu befreien, die sich ans den bestehenden Vertrügen ergäben. Bonar-Law habe die Unterstützung der Opposition zngesagt. Zur Lage in Italien Ter „Wiener Deutschen Korrespondenz" wird ans Lberitalien geschrieben: Tie öffentliche Meinung Italiens lässt sich heute nicht in eine Formel fassen, da eine wirklich geschlossene öffent liche Meinung heute nicht besteht. Neutralitäls- politik ist etwas, was man einer teniperanientvollen Be völkerung am schwersten begreiflich machen kann, znm min besten nicht der Schicht der Bevölkerung, die man als die sogenannten „politischen Kreise" anzusprechen pflege. Im übrigen sind die derzeitigen Verhältnisse in Italien ganz besondere und werden nicht allein durch den K rieg best im int. Tie Bewegung, die im letzten Sonmier in den Marken und in der Romagna zu ernsten Ansständen und zur Vertreibung der gesetzlichen Behörden geführt hat. besteht immer noch. Dazu kommt, das; die graste Zahl der ans Frankreich ausgewiesenen italienischen Arbeiter die Arbeitslosigkeit in der Heimat steigert und mit Rücksicht ans die im Gefolge des Krieges einherschreitende all ge rn eine Teuerung besonders schwer ins Gewicht fälli. Tie Arbeiterschaft ist sich darüber vollständig klar, dast diese Verhältnisse sich durch eine Beteiligung am Kriege nicht bessern, sondern noch verschlechtern würden, und des halb bekennt sie sich heute ausnahmslos zu der bereits zu Beginn des Krieges von Bissolati im „Messagers" ver tretenen Ansicht, dast Italien ans seinem Fenster d e in K ricge znz u s ch a u e n habe. Auch die Regierung siebt ans diesem Standpunkte, und es ist bei genau - Be- trachtmig der einschlägigen Verhältnisse ganz unmöglich, auch nur eine Schicht oder Partei in Italien festznstellei', die geschlossen für die Beteiligung Italiens am Kriege stim men würde. Selbst die Irredenta ist geteilt, da nur die alteren Elemente als Kricgspartei bezeichnet werden, dir jüngeren aber ihnen nicht folgen. — Wenn trotzdem in der Oeffcntlichkeit fortgesetzt von „Intervention" gesprochen wird, so ist das - man kann das ruhig sagen — ausschliest lich ans die Treibereien der Sendlinge des Dreiverbandes znrückzuführen, sowie auf ihren Ein slust auf einige groste Blätter. Man hat es da mit einer künstlichen Mache zu tun, die jedoch in Verbindung mit der jnnerpolitischen bezw. wirtschaftlichen Lage des Landes ihr Bedenkliches hat. Revolten, wie sic jüngst in einigen Orten stattfanden, würden, wenn sie sich häufen sollten, die Situ ation äusterst gefahrvoll gestalten, und die Vermutung ist nicht von der Hand zu weisen, dast die Sendlinge des Drei verbandes zu diesen Exzessen in ganz bestimmten Be ziehungen stehen »nd die revolutionäre Bewe gung schüren, mn der Regierung Schwierigkeiten zu bereiten und sie dadurch zu zwingen, durch Aenderung des nutzeren Kurses im Sinne der Beteiligung am Kriege der Nation ein sichtbares, greifbares Ziel ans austenolitischem Gebiete zu geben und sie dadurch von der Beschäftigung mit der inneren Politik abzulenken. Die Krisis in Griechenland Ans die Ernennung Zaimis zum Ministerpräsidenten wurden in besonnenen Kreisen groste Hoffnungen gesetzt. Nun lehnte er, wie schon gestern berichtet, ab und eine neue Sorge kam, die aber heute vollständig beseitigt ist. Zaimis wollte eine sichere Kammeriiiehrheit haben. Das ist begreif lich und notwendig, aber es war nicht zu erreichen. Man betrachte die Zusammensetzung der Kammer. Sie besteht ans 140 Venizelisten, Theotokisten, 10 Anhängern von Rallis, 7 von Mavromichalis, 0 Unabhängigen und nur 0 Zaimisten. Als mm VenizeloS die Unterstützung seines Nachfolgers durch seine Freunde verweigerte, war ein Kabi nett Zaimis undenkbar. VenizeloS hat noch einmal zeigen wollen, dast er mit seiner Kriegsansicht durchdrungen will, aber erscheint sich doch arg verrechnet zu haben, denn die Stimmung im Volke wächst für den König und dieser hat kurz entschlossen nicht nur einen anderen Ministerpräsidenten heroorgeholt, sonder» er ist auch mit diesem übereinge- kominen, die Kammer einfach anfznlösen und Neuwahlen ansznschreiben. Tie diesbezügliche Meldung aus Athen lautet nach dem B. L.-A.: „Es verlautet, das; der König und Gunaris beschlossen baden, die Kammer anfznlösen und Neuwahlen ausschreiben zu lassen. Gunaris hat die ihm angebotene Kabinetts- bildnng vorlüufi g a n g e n v in in en. Die Stimmung hier in Athen ist vollständig ruhig. Auch in der ge samten Provinz ist die Entscheidung des Königs und des Generalstabs ni itGenngt u n n g von dem grössten Teile der Bevölkerung entgegengenvmnien worden. Die schwerste Aufgabe, die der neuen Regierung bevorsteht, ist Ordnung in die finanziellen Verhältnisse z» bringen, die beim Rück tritt von VenizeloS nicht geregelt waren." Wenn die Meldung richtig ist, so hat min das Volk das Wort und es nmst sich für die Neutralität entscheiden. Das Volk hat am eigenen Leibe vor noch nicht langer Zeit die Schrecken des Krieges gespürt und es geizt nicht darnach, noch einmal all die Leiden durchznniache», die der unselige Balkankrieg brachte. Griechenland hat sich noch nicht erholt, es hat insbesondere seine finanziellen Verhältnisse noch nicht geordnet. Z» den alten jedenfalls drückenden Schul den neue zu machen, lediglich weil England es will, dazu liegt doch wohl kein Grund vor. England droht zwar euer- gisch, denn in einer Mitteilung heisst es: „Eine Meldung aus Athen besagt, das; Griechenland von England entschiede» zur Ablegung eines politischen Glaubensbekenntnisses aufgefordert wurde mit der Drohung, die Herrschaft Griechenlands im Aegäischen Meer zu unterbinden, wenn es dreibnndfrenndlich bleiben sollte. Frankreich schiost sich dieser Drohung a n, die durch die Besetzung der Insel Lenmos durch die Engländer Nachdruck erfahren hat. Ter Kronrat soll in seinem Bericht die Erfüllung der Forderungen ab ge lehnt haben." Die Engländer und Franzosen werden mit ihren Trahnngen anscheinend den gewünschten Erfolg nicht haben. Die griechische Regierung mit dem Könige an der Spitze geht wohl von der Ansicht ans, dast ein vorübergehender englisch-französischer Erfolg nicht so schlimm ist, wie eine danernde Festsetzung der Russen auf den Dardanellen. Die feste Haltung des griechischen Kronrates bestätigt auch die Mailänder llnione, die ans Athen gemeldet bekommt- „Der Kronrat unter Vorsitz des Königs hat nicht nur die A » f r e ch t e r h a I t n » g der griechischen Neu tralität beschlossen, sondern auch gegen die Stimme des Kabinetts seinen Willen bekundet, die guten Be ziehungen zu der Türkei aufrecht zu erhal ten. Die Athener Embros schreibt, dast ein Verbot der Versammlungen für oder gegen den Krieg unmittelbar bevorstcht. Man kann nur wünschen, dast die einzelnen Mittet- lungen den Tatsachen entsprechen. Sie werden ihre Rück- Wirkung ans Italien nicht verfehlen. l j