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MM x' gebracht wird, daß durch da- englisch-französische Abkommen der Friede in Europa gesichert und Frankreich die Möglich keit geboten sei. sich demokratischen und sozialen Reformen zu widmen. Änzelne Generalräte erhoben Einspruch gegen die Entfernung der Kruzifixe aus den Gerichtssälen. Der Generalrat der Unteren Loire, der in Nantes tagt, be schlos;. daß das Christusbild vom Schwurgericht in Nantes in den Sitzungssaal des Generalrats gebracht und dort aufgehängt werde. In Rennes forderten zahlreiche Advo katen die Bevölkerung ans, aus Anlaß der Entfernung der Kruzifixe aus den Gerichtssälen einer feierlichen Sühne- messe beizuwohnen, die vom Kardinal Labourö zelebriert werden soll. «Srotzdritannien. — Das Unterhaus trat am 12. ü. M. nach den Osterferien wieder zusammen. Der Ministerpräsident Val sonr teilt mit, das; es infolge der Tibetvenvickelnngen notig seiit wird gemäß den Gesehen, das Dans »in Ermächtigung zil bitten, die indischen Truppen außerhalb der indischen Grenze verwenden zu können. Die Regierung wird dem gemäß einen daran; bezüglichen Beichlnßanlrag morgen einbringen. Das Budget wird am 1!». April eingebracht werden. Spanien. — (sin Attentat auf den Ministerpräsidenten Maura wurde gestern in Barcelona, wo erst vor einigen Tagen ein Bombenattentat ans den König siatlsand, von einem Mann ansgeführt; der Minister wurde von ihm durch einen Messerstich verwundet. Darüber wird berichtet: Der Täter hielt in der Hand ein Küchenmesser, mit dem er Manra zu stechen versuchte. Die Waffe glitt aber an der Stickerei der Kleidung des Ministerpräsidenten ab und verursachte nur einen leichten Riß von 2 am Länge längs der sechsten Rippe. Der Arzt, der Manra alsbald unter suchte, beschränkte sich darauf, dem Minister einige Stunden Ruhe zil verordnen. Der Täter ist ein Bedienter namens Joagnim Michel Artal; er wehrte sich bei der Verhaftung, rief: „Es lebe die Anarchie!" und stieß sich den Kopf an der Mauer blutig. Balkan. — Bulgarien und die Türkei haben ein Abkommen geschlossen, nach welchem elfteres sich verpflichtet, die Bildung von revolutionären Komitees zu verhindern und bewaffnete Banden nicht zu dulden. Wenn Bulgarien mit dem Ber- trage ernst inacht, wird es sehr bald ruhig sein; denn hier saßen seither die Ausrührer. Sächsischer Landtag. Dresden, den 12. April. In der Ersten Kammer gelangten mehrere Kapitel des ordentlichen Staatshaushaltsetats, das Departement der Finanzen betreffend, (Berichterstatter Se. König!. Hoheit der Kronprinz Friedrich August. Herzog zu Sachsen» in ttebereinstimmung mit der Zweiten Kammer zur Annahme. Den nächsten Beratnngsgegenstand bildete der Bericht der vierten Deputation über die Petition des Verbandes reisender Kauflente Deutschlands und des Vereins sächsischer Gemeindebeamten in Leipzig nebst acht weiteren Vereinen um Abänderung des tz 6. Ziffer 10 des Einkommensteller gesetzes und um authentische Interpretation dieser Gesetzes bestimmung. Die Deputation beantragt, die Petition auf sich beruhen zn lassen. Der Antrag wird gegen zwei Stimmen znm Beschluß erhoben. Nachdem noch zwei Petitionen, Depntationsanträge betreffend, einstimmig an genommen werden, wird die Sitzung geschlossen. Abg. Ehret berichtetin der 2. Kammer namens der Finanz deputation über Kap. 1-1 des. ordentlichen SraatshanshaltS- etats, staatliches Fernheizwerk und Elektrizitätswerk betreffend. . Die eingestellte Einnahmeziffer wird genehmigt und die beantragte Ausgabe bewilligt. Es folgt die Petition des Mühlenbesitzers Zimmermann in Wendischpaulsdorf und . Genossen um Einführung einer Betriebs- oder Umsatzsteuer für Großmühlen. Die Deputation spaltet sich in eine Mehrheit und eine Minderheit. Die erstere beantragt, die Petition ans sich beruhen zn lassen, die letztere dagegen, dieselbe der Königl. Staatsregiernng zur Kenntnisnahme zu überweisen. Nach lebhafter Debatte wird das Votum der Deputations-Minderheit angenommen. Hierauf folgt die Beratung über den Bericht der Beschwerde- und Petitions- depntation über die Petition des Verbandes konditionierender approbierter Apotheker sächsischer Staatsangehörigkeit, be treffend die Vermehrung der Apothekennenanlagen. Der Antrag, dieselbe ans sich beruhen zn lassen, wird einstimmig angenommen. Schluß der Sitzung. Aus Stadt und Land. Dresden, den 13. April INO-t. —' Se. Majestät der König empfing heute mittag die Tepartementschess der Königl. Hofstaaten zn Vorträgen. —* Se. Majestät der König hat dem Rechnungs- Inspektor Human beim Ministerium des Innern anläßlich seines Uebertritts in den Ruhestand das Ritterkreuz 2. Kl. des Albrechtsordens verliehen. —* Montag fand unter dem Vorsitz Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Johann Georg eine Sitzung des Königs. Sächs. Altertnmsvcreins statt, in welcher Herr General z. D. v. Raab des verstorbenen Generals v. Earlowitz ge- dachte, der 12 Jahre lang erster Vorsitzender des Vereins gewesen war. Nach Erledigung einiger geschäftlicher An gelegenheiten folgten mehrere Vorträge. —* Eia.» Beitrag zu dem angeblichen Niedergang Deutschlands liefert der „Reichsbote", den die „Dresdn. Nachr." mit Wonne abdrncken, und zeigt damit, ans was alles die Zeitungen verfallen, um ihrem Aerger über das gute Einvernehmen zwischen der Reichsregicrung und der römi schen Kurie Luft zn machen. Die konservativ sein wollende, jedoch im Fahrwasser des Evangelischen Bundes segelnde Zeitung ist ganz außer sich, das; die deutsche Reichsregie rung wegen des englisch französischen Kolonialabkommens von den Kontrahenten nicht demütig um Erlaubnis gefragt worden ist und prophezeiht den Untergang Deutschlands, dem nur noch die Freundschaft deS Papstes übrig bleiben werde. Sie schließt ihre Iereminade mit dem Ausruf: Wo bleibt da der Platz an der Sonne! Oder sollen wir ans die Hilfe der Söhne Loyolas hoffen! Warum sich die Reichsregicrung nicht um das beregte Abkommen kümmert. hat der Herr Reichskanzler bereits dem Reichsboten erklärt. Letzterer hätte sich dies selbst sagen können. UebrigenS berichtet die Geschichte nicht, daß Bismarck, als er den Dreibund gründete, Frankreich und Rußland um ihre Zu stimmung angegangen hätte. Und daß besonders England, das perfide Albion, viel Liebe für Deutschland übrig hat, dafür haben ja gewisse Tageblätter, die jede Annäherung Deutschlands an England als einen Verrat an Deutschland perhorreszierten. gesorgt. Dem Reichsboten ist es übrigens mit seinem Ergüsse gar nicht ernst. Er nimmt nur jede Gelegenheit wahr, um die Abneigung gegen Papst und Jesuiten bei seinem Leserkreis nicht erkalten zu lassen. Wir werden uns am Ende nicht wundern, daß, wenn in Berlin ein Haus einfällt, der Reichsbote die Schuld an dem Vorkommnis auf das gute Einvernehmen des Papstes mit Sr Majestät dem Kaiser zurückführt. Wie kann auch nach der Annahme des Reichsboteu der Papst die Freund- schaff mit Deutschland in die schöne Formel kleiden: ^inou lflormuciim^ (mein Deutschland»! —* Folgendes Schmähgedicht geht uns zn : Ci» Freima>rer au die ^esutte». Den Schurz des Maurers hassen sie, Des freien Manns von gutem Nuf, Die Weiberschürzen fassen sie Als Glaubcnshort und — Unlerschluf. Des Maurers Kelle fluchen sie. Weil hoch die Toleranz sie schwingt, Die Pfaffe nkellc suchen sie. Weil sie den Pfennig schöpft und bringt. Des Maurers Winkel höhnen sie, Aus dein der Zukunft Form sich hebt, Ten Winkelzügen fröhnen sie, Worin der Pfafs' daS Licht begräbt. Des Maurers Hammer schmähen sie. Weil kühn er auf die .Uralle» schlägt, Mit den der Pfaffe späl und früh Das Holz zum Scheiterhaufen trägt. Trag zu. mein Pfäsflein, groß und klein! DaS Licht des Maurers, das dich leimt. Das Licht der Wahrheit, heiß und rein, Ec- ist die Glut, die dich verbrennt. Dieses Schmähgedicht befindet sich in der Unterhaltungs beilage Nr. 15 znm „Kamerad", dem amtlichen Blatte des Königl. Sächs. Militär-Verenis-Bundes. der unter dem Protektorate Sr. Majestät des Königs Georg von Sachsen steht. Wenn wir dieses Pamphlet im Simplizissimns lesen, so würden wir uns darüber gar nicht wunder». Allein in einem Blatte, das das amtliche Organ eines weitverbreiteten Vereins ist und das die Liebe zn Kaiser, König nnd Vater laitd n>id den Frieden unter den Konfessionen Pflegen soll, hätten wir so etwas nicht erwartet. Es befremdet das umsomehr, als Katholiken nnd Protestanten dem Verein angehöreu. Daß der allerhöchste Protektor des Vereins mit einer solchen Tendenz des Vereiusblattes nicht einver standen ist, möchten wir direkt behaupten. Wir glauben, daß es der Tendenz eines der militärischen Kameradschaft gewidmeten Blattes nicht würdig ist, die katholischen Mit glieder in dieser tief entehrenden Weise zn beschimpfen. Ob das Direktorium des Vereins mit dieser Beschimpfung einverstanden ist, wissen wir nicht. Wir hoffen aber, daß es dem Blatte eine ernste Rüge zuteil werden lassen wird. Sollte jedoch wider alles Erwarten dies nicht geschehen und das Blatt in seinen Schmähungen gegen die Einrichtungen der katholischen Kirche fortfahren, so würden sich die katho lischen Vereinsmitglicder zur Anfrechterhaltnng ihrer Ehre nnd zur Wahrung ihres religiösen Gefühls veranlaßt sehen, ans diesem Verein ansznscheiden. Denn das Direktorium kann es nicht verlangen, daß Katholiken durch ihre Per- einsbeiträge ein Blatt erhalten helfen, das sie in ihren heiligsten Gefühlen verletzt. Wir müssen im Namen aller katholischen Militärvercmsmitglicdcr nur entschiedene Antwort bitten! —* Eine auffallende Notiz, deren Unrichtigkeit handgreiflich war. ging vor einigen Tagen durch die Presse. Der „Osservatore Ealtolico" soll erfahren haben, daß der Empfang des Baron Lehrer beim Papsi die Bedeutung einer Privatandienz übertroffen habe. Baron Lehrer sei eigens nach Rom gekommen um dem Papst die gänzlich unhaltbare Lage der Katholiken Sachsens vorznstellen lind die Kurie zn bitten, bei der deutsche» Reichsregiernng zn intervenieren. Ter Papst hätte seine volle Mitwirkung zngesagt. Stillvergnügt lasen wir den reizenden Aprilscherz und warteten ans die langen Gesichter in gewissen Redak tionen, wenn die Richtigstellung ans dem Fuße Nachfolge»; werde. Nichtig, heute veröffentlicht das Ziltaner Amts blatt. genannt „Zittauer Nachrichten", folgende Berichti gung: „Sehr geebrter Herr Redakteur! In den; nur nach München eingesandten Exemplar Ihres geschätzten Blattes vom 6. April fand -ich im Depeschcnteile eine mich be treffende Nachricht vor, welche auf Unrichtigkeit beruht, nnd ich bitte Sie daher, diese meine Zeilen in Ihrem ge schätzten Blatte zu veröffentlichen. Ich bin wohl von Sr. Heiligkeit dem Papste in Privatandienz empfange»; worden, doch nicht, nin demselben, wie es in der vo»; Ihne»; ge brachte»; Nachricht lautet, Bericht über die Lage der Katho liken i»; Sachse»; zn geben. Zn so einer Berichterstattung wäre ich weder »ui par.^onam noch als Ausländer die be rufene Persönlichkeit gewesen. Zweck nnd Inhalt meiner Audienz war, Sr. Heiligkeit zu danken für de»; mir an- läßlich deS St. Gregorinsfestes verliehenen Ster»; znm Grcgorinsorden. Ich verstehe nicht, wie über meine mir von Sr. Heiligkeit den; Papste gnädigst gewährte Privat andienz solch unwahrer Bericht entstehe»; konnte, und ich ersuche Sie nochmals, zur Richtigstellung desselben dieses inein Schreiben, de»; Vorschriften des Preßgesetzes gemäß, ii; der nächsten Nummer Ihres geschätzten Blattes zn ver öffentlichen. Hochachtungsvoll Auto»; Lehrer." —* Dienstag abend gegen Uhr wurde die Feuer- wehr zur Hilfeleistung nach Drehgasse l. Ecke Amalicn- straße, gerufen. Tortselbst zeigten die Kellergewölbe plötz lich starke Nisse und befürchtete man ein Unglück. Tie Arbeiten nahinen längere Zeit i»; Anspruch. —* An; 28. und 21. April findet im Etablissement „KönigShof" in Strehle»; eine internationale Hnnde-Ans- stcllnng statt. Mehr als 100 wertvolle Ehren- und Geld- Preise sind gestiftet worden. Auswärtigen Ausstellern haben sämtliche deutsche Eisenbahn-Direktionen für alle Aiisstellmigs- güter freie Rückfracht gewährt. Freiberg. Am ersten Tage des neuen Schuljahres, unter heftigem Frühlingssturm, trug man die sterbliche Hülle des im jugendlichen Alter von 25 Jahren ver storbenen Lehrers Hermann Teuchert nach dem hiesigen Friedhöfe. Vertreter der Lehrerschaft ans Chemnitz, wo selbst der Verewigte 8 Jahre segensvoll gewirkt, und Ab gesandte der dortige»; Vereine, in denen der Verblichene uneigennützig, dank seiner musikalischen Kenntnisse, sich in de»; Dienst gestellt hatte, gäbe»; das Geleite zur letzten Ruhestätte. Vor der in; Hausflur cmsgebahrlen Leiche er tönte das von Amtsbrüder,; beide; Konfessionen gesungene ^Uocjiiiom aekornam «iana ni IiominoG Herr Pfarrer Anreden verstand eS. an; Grabe Trost in die Herzen der tiefbetrübten Eltern nnd Geschwister nnd der verlassenen Braut zu lege»;, nnd Herr Direktor Grohmann ans Chemnitz gedachte in schlichte»;, aber um so herzlicheren Worten deS guten Lehrers nnd des aufrichtigen Kollegen. Sein An denken wird jeder, der ihn kannte, in Ehren bewahre»;! U. i. p. Erostwitz. Am lo. d. M. war eine außerordentliche Schttlvorstandssitznng eüiberufen, in welcher dem treu- verdienten Kirchschnllehrer Herrn G. P. Hille, welcher schon auf eine ziemlich 25 jährige Wirksamkeit in; Lehrfach zn- rückschane»; kann, eine Ehrung zn teil wurde. Mit einer Ansprache überreichte der Herr Kanonikus und Pfarrer Werner als Lokalschnlinspektor nnd Schnlvorstandsvorsitzender dem Herrn Kirchschnllehrer Hille ein Dekret des hohe»; Ministeriums des Kultus und öffentlichen Unterrichts, worin dem Herr»; Hille der Titel „Kantor" verliehen wird. > In dankende»; Worte»; erwiderte der Herr Kantor Hille. Wir alle wünschen auch hiermit den; allbcliebtcn Herr»; Kantor Hille eine »och recht lange ersprießliche Wirksamkeit in seine»;; Amte! ^,1 Million »umo.-U Reicht»bcrg i. B. Die Beisetzung des an; 5. d. M. ans seiner Villa in Frankfurt verstorbenen Mitchefs^dei'hiesige»; Firma „Johann Liebig öc, Ko.", Baron Heinrich v. Liebig er folgte an; Montag vormittag auf den; hiesige»; Friedhofe. Nebst der Stadtvertretung. a»; deren Spitze der Bürger meister. die Vertreter der Zivil- und Militärbehörden nnd der Handelskammer hatte sich eine große Anzahl Publikm»; zur Leichenfeier eingefimden. Herr Erzdechant Bilder unter Assistenz deS gesamten Klerus Reichenbergs führte den Kondukt nnd hielt an; Grabe eine überaus zn Herze»; gehende Grabrede, in welcher er den Wohltätigkeitssin»; des Verstorbenen hervorhob. Bürgermeister l)r. Bayer widmete ihm einen Nachruf. Solch ein fürstliches Begräbnis hat Reichenberg schon lange nicht gesehen. Baron Heinrich v. Liebig bedachte seine Vaterstadt Reichenberg in der hoch herzigste»; Weise. Die Stadt erhält eine überaus wertvolle Gemäldesammlnng, die Hohenhabsbnrg am Schmidtstein, cii;e große Sammlung von Metallarbeiten in Silber, eine Million Kronen in barem Gelde, ferner die Zinsen von <>00 000 ffrone»; zur Erhaltung und Vergrößerung der Gemäldesammlung, von 800 «>00 Kronen für das Gewerbe- mnsenm und vo»; 100 000 .Krone»; für die Volksbibliothek und die Lesehalle. Bautzen. Der Rat zn Bantzen erteilte der Elektrizitäts- Aktiengesellschaft vor»;. W. Lahmeyer ö!c Eo„ Frankfurt a. M., welche in Dresden eine Zweignffderlaffimg besitzt, den Auf trag ans Lieferung eines Elektrizitätswerkes. Die Anlage ist vorgesehen für drei Maschinensätze, bestehend ans mit Sanggas zn speisenden Gasmotoren, mit welchen Gleich- slromdynamos direkt gekuppelt sind, einer Sang-Generator- gasanlage, einer Akkimmlatorenbattecie. Das Netz ist ans- reicheno für fluoo Normal-Glühlampen. Die Anlage soll noch in diesen; Jahre in Betrieb kommen. Der Krieg in Oftafien. Einer Meldung der „Times" ans Wei-hai-wei zufolge sind die Japaner, nachdem sie Widschn besetzt haben, die unbestrittenen Herren der Jalnmündnng. Eine Depesche ans Ringkow meldet, daß nach einer ans chinesischer Quelle flammenden Nachricht es den Javanern gelungen sei. den Ja'mslüß zn überschreiten. „Tail») Ervreß" meldet ans Tientsin, daß zwei Bahn züge mit russischen Soldaten, die bei de»; Vorpostengefechten an; Ialnflnffe verwundet wurden, nach Eharb'n; befördert wnrden. — Nach einem Berichte der „Noiuoffi" herrschen ans der transsibirischen Eisenbahn die »nglanblichsten Miß stände. Insbesondere ans der transbaikalischen Eisenbahn sollen diese Zustände jeder Beschreibung spotten. „Nowi Kraj" meldet ans Port Arthur, das; die Eisen bahngeleise anf der mandschnrischen Eisenbahn vo»; Elm»; chnse»; an mehreren Stellen zerstört worden waren, wodurch der Verkehr mit Port Arthur während mehrerer Tage ge stört war. Die Mobilisierung deS <>., 7. und lO. russischen Armee korps ist verfügt »norden. Nach einer Rentermeldimg soll an; 12. d. M. eine Schlacht am Ialn begonnen haben; eine weitere Meldung ist darüber noch nicht eingegangen. Es sind Vorkehrungen getroffen zur Wahrung der englisäien Interesse»; während des Krieges und zur Wieder herstellung der Vertragsrechte ii; Nintschwang. Die Abfahrt deS englischen Kanonenbootes „Espiegle" läßt de»; russische»; Behörden freie Hand und gestattet ihnen, das Kriegsrecht i»; Anwendung zn bringen. Die letzten Kauffahrteischiffe sind heute abgegangen. Nach einem amtlichen Drahtbericht des Generals Knropatkin vom 12. d. M. an den Kaiser, schickte ii; der Nacht von; d>. d. M. General .floschtalinski eine Abteilung Jäger anf das linke User des Ialn, Widschn gegenüber. Sie faßten eine japanische Amllärnugspatronille, 50 Gewehre stark, i»; de»; Augenblick ab. als diese n»; der Ostküsle der Insel mit drei Booten anlegte. Fast alle Japaner wnrden erschösse»; oder sie e;tranken. Anf russischer Seite ist kein Verlust zn verzeichnen. Infolge von Beschädigungen der Telegraphei; war der telegraphische Verkehr einige Zeit unterbrochen. In der Nacht von; lO. April traf Großfürst Boris Wladimiroivitsch dort ein. An; ll. d. M. kehrte das russische Geschwader, ans allen große»; Schlachtschiffen und Torpedobooten be stehend, das zn einer Krcnztonr weit in See gegangen war, ii; de»; Hase»; zurück. Die japanische»; Behörde»; bestätigen, daß vielfache