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Str. 7«. Donnerstag den 4. April LK07. v. ^irt-vpaAtz. jllhslsthe UolksMung Erlch»>»t «ägliil, nach«. mitAuSimhm, der Sonn-und ffesitaae. V,zni,«>pr»i», Ä!etteij. I ^ ^ ivhue «elu-llqrld!, lür Oesier. reich S ii V8 k. Hei a. a Pust,»mul!el> l.ZeituugSpretÄlisle <tr u--i. I N«abhä«gigks Tageblatt ftr Wahrheit, Reiht «.Freiheit I »seeate werden die 6 »elpall Pelilzeile od. deren Raum mit IS ^ Reklame» um 50^ die Zeile berechn., bei Wiederh. bedettk RabaN. Biichdrnilrrei, Nedaktion und ttteschitfrSstelle: Lr«»dr», - ' ^»rniprecher Nr. IRL. Der hohe Bankdiskont. „Was hilft mir alle Mittelstaudspolitik, wenn ich nur für die Bank arbeiten urutzl" seufzte in den letzten Monaten aar mancher Geschäftsmann. Und er hat recht. Wenn der (Gewerbetreibende der Bank sieben und mehr Prozente be zahlen muss, so bleibt für ihn so viel wie nichts übrig; er müht sich ab und plagt sich, um die Zinsen für seine Geld geber aufzubringen; er bleibt ein ewiger Zinsknecht und konnnt nicht vorwärts. Alle Hochkonjunktur und das best- gehendste Geschäft nützt ihm nichts, wenn der Bankdiskont so hoch ist, das; er den Rahm des Geschäftes abschöpst. Eine richtige Rdittelstondspolitik mutz daher vor allem darnach trachten, daß wir einen erträglichen Diskont erlialten. Das große Warenhaus und das kaufkräftige Speziall-aus sind ziemlich unabhängig vom Bankdiskont; sie sind in der Regel ihre Bank in sich leibst; der mittlere Gescl)äftSmann aber kommt ohne eine Bank nicht mehr aus und er ist wiederholt genötigt, den Kredit derselben in Anspruch zu nehmen. Je Höher nun der Zinssutz steht, uni so sckflimmer für ihn. Es ist ein schlechter Trost, tvenn inan unserer Geschäfts- 'n>ckt sagt, datz es in England nicht besser sei; davon hat niemand etwas. Aber die Verhältnisse in England liegen auch ganz anders; dort ist ein weit größeres Vermögen und Kapital im Besitze des Mittelstandes; da kann inan hohe Zinsbelastung eher aushalten. Auffallend aber ist, datz man uns nur auf England verw-eist, nicht aber ans Frank reich; letzteres liegt nns dock) viel näher und hat einen auf fallend niedrigeren Diskont. Während man bei uns 7 Pro zent bezahlt, kann inan kort zu 3 Prozent Geld in Hülle und Fülle erlialten. Ein niedriger Diskont aber ist gerade für unseren Mittelstand das befruchtende Element. Es ver- tolmt sich deshalb, etwas den Ursachen der hohen deutschen Diskontsätze nachzugehcn und man wird finden, daß es der selben sehr viele gibt. Die nationalliberale „Nb.-Westf. Ztg." hat dieser Tage hierüber einen sehr bemerkenswerten Artikel gebracht; man liest hier zu lischst, datz kein Geringerer als Neichsbank- vräfident Koch die Tatsache des damals gegenüber den: nnsrigen um 4 Prozent niedrigeren Bankdiskonts in Frank reich vor tvenigen Wochen erst auf die reicheil Silbervorräte der Bank vwn Frankreich znriickgesnhrt habe. Tann wird einem gelegentlichen Mitarbeiter des Blattes das Wort ge geben, der diesen Ausspruch des Reichsbankpräsidenten weiter ausspinnt und erläutert. Tie Menge des Edel metalls labe mit der genaltigen Vermehrung von Handel und Gewerbe in Deutschland lischt Schritt gehalten. Die Ausschaltung des Silbers hätte die Barzahlnngssnbstanz zu sehr vermindert. Die internationale Einführung und die Etablierung des oltenen Marktes für Gold habe bei uns einen fortwährenden Goldkonzern-Zustand geschaffen, inso fern zu jeder Zeit durch Zusammenarbeiten von einigen Großbanken ein solcher Goldkonzern mit steigendem Diskont arrangiert lverden könne. An einer anderen Stelle heißt es dann wörtlich: „Ter Grund des hohen Diskonts liegt in der chronischen Goldnot der Neichbank, und wenn diese die Notleine zieht, trägt die „bewährte" Goldwährung ihre Früchte für wellige. Millionen Unkundige seufzen heute unter dem Druck der Zinsen, die einige Hundert „Wissende" einstecken. Es mag stie die Banken in Frankreich der seit Mai 1900 stabile Diskont von 3 Prozent eine Abgeschmackt heit (nlimirOitä) sein, für den sranzösisischen Arbeitskörper war es ein Segen!" Weiter führt der Verfasser dann die Tatsache an, das; jeder Prozent Diskonterhöhung die deutsche Arbeilswelt um 100 Millionen erhöhter Zinszahlung be taste, und er fordert deshalb zur Beseitigung dieser enormen Belastung: 1. Golöaickänse anS dem Auslände durch die Reichsbank; 2. Wiedereinführung des Silbers als Zahlnngs'.netall für den gesamten Jnlandsverkehr, »nährend das Gold als Basis für den Anslandsverkehr gelten solle. Es ist sehr bezeichnend, datz das liberale Blatt hier in- dir«cht für eine Art Doppelnxihrnng Stimmung macht; aber noch auffallender ist es, datz es dem Börsengesetz nicht den Vorwurf macht, datz es an den; hohen Diskont schuld sei. Wie der genannte Verfasser und mit ihm »wahrscheinlich alle noch nicht in volle Abhängigkeit von Bank- und Börsengrotz- macht versunkenen Industriellen über diese unsere Börsen- gesetzgebung denken, daS geht ans folgenden kurzen Worten hervor: „Der Klage der Börse über die Börsengesetzgebnng von 1800 dürfte der Arbeitskörper der Nation die Frage gegenüberstellen, was würde die Börse nns abspeknliert haben, Nx'nn das Dörsengesetz nns nicht geschützt hätte?" Wenn der Herr Reichskanzler diese Frage ohne börsen- liberal gefärbte Brille lesen und ernstlich darüber Nach denken wollte, dann mutzten ihm doch ernste Zweifel darüber anfsteigen, ob er seinen neuesten Freunden ans der Linken zuliebe dem Arbeitskörper der Nation den Schutz dieser Börsengesetzgebnng entziehen dürfe. Dann würde Fürst Bülow vielleicht zu der Einsicht kommen, datz diejenigen, »reiche eine Börsengesetzreform in diesem Sinne bekämpfen, nicht die „Scheuklappen" vorgefaßter Meinung tragen, nicht einseitig agrarische Sonderinteressen, sondern das dringendste Interesse des gesamten Arbeitskörpers der deutschen Nation vertreten. Aber der Reichskanzler darf ja, nach den Darlegungen des nationalliberalen Abgeord neten Schiffer nicht mehr objektiv sein; er muß sich auf die Liberalen stützen und muß diesen folgen; sonst gibt es einen großen KrachI Wir geben nun ohne weiteres zu, daß die Verhältnisse an der Neick>sbank einen Teil der Scl-uld an unserem hohen Diskont tragen; ober andere Ursachen haben mitgewirkt und darunter steht leider nicht in letzter Linie die Finanz- gebahrung des Reiches selbst und z»var in z»veifach>er Hin- sicht. Die heillose Schuldenwirtschast verschlingt zu viel Gold und belastet den Markt sehr stark. Im letzten Jahre hat das Reich über 250 Millionen Mark neue Schulden ge macht und im Jahre 1907 stehen gar 400 Millionen neue Anteil»'» bevor. Wenn das Reich so oft und mit solch lwhen Beträgen auf den Geldmarkt kommt, dann mutz eine Knappl)eit eintreten; dann sinkt in erster Linie der Kurs unserer Anleihen so genxütig, wie es jetzt der Fall ist. Seit langer Zeit haben die Anleihen nie so tief gestanden wie jetzt; müssen doch schon die Städte wieder zu 4 Prozent über gehen, um überhaupt Geld zu erlialten und »venn es im Reiche so weiter geht, steht auch für dieses ein höherer Zins fuß vor der Türe. Also größte Sparsamkeit im Reichshaus- l)alte und Anfhören der Pumpwirtscl-aft; das nützt sehr viel. Nun kommt noch ein zweites dazu, das sind die Schatz- antvcisnngen. Das Reich liat bekanntlich keinen Betriebs fonds, aus dem es bei Mangel an Geld die Bedürfnisse bestreiten könnte. Wiederholt kommt es vor, datz die Ein nahmen nicht so rasch fließen wie die Ausgaben, datz Fehl beträge vorhanden sind; die Ausgaben aber müssen be stritten lverden. Ta gibt dann das Reichsscl)atzamt seine sogenannten Scliatzanweisnngen ans, die jährlich bis ans 350 Millionen Mark gehen können. Wenn nun plötzlich solche Scl-atzanweisungen in der Höl» von 50 Millionen Mark auf den Geldmarkt kommen, »venn die Neichsbank so viel Gold abgehen mutz, so wirkt das auf die gesamte Geld- läge zurück und zwar in der Richtung einer Verteuerung des Geldes. Hier mutz zuerst der Hebel angesetzt werden, so datz die augenblicklichen Bedürfnisse deS Reiches auf andere Weise gedeckt werden: inan könnte ganz leicht einen Be triebsfonds schlaffen, indem man die 120 Millionen Mark, die als Kriegsfonds im Jnlinstnrm in Spandau liegen, zu einem solchen umwandelt. Dann hätte man keine neue Anleihe hierfür erforderlich; das Reich hätte Geld und die Zahl der Scl-atzanweisungen »värc viel geringer. Ter Naclp teil, datz man im Mobilmach.ingssall nicht sofort 120 Mill. Mark besitzt, ist ein geringer, dieses Geld reicht doch nicht sehr lange. Die Millionen-Anleihen verschlingen ganz andere Summen und verloren ist ja dieses Geld nicht; es wirkt nur befruchtend auf das gesamte FinanzNnZen des Reiches ein. Was es hier in den Friedenszeiten an Zinsen erspart, der Geschistswelt an Diskont erspart, das geht weit über den Nutzen für den Fall der Mobilmachung. Deshalb sollte dieser Plan eingehend erwogen werden. Unser Mittelstand hat ein Recht darauf, datz er Geld zu einem annehmbaren Zinssutz erhält, weil er nur dann entschieden vorwärts kommt und dem Neichsganzen erhalten bleibt. Tabor mutz bald etwas zur Behebung der Geld kalamität geschehen. Politische Rundschau. Dresden, den 3. April 1807. — Ter Gesetzentwurf betreffend Einschränkung der Majestätsbklridigniigoprozcsse, der zurzeit noch der Be ratung des preußischen Staatsministe-riums unterliegt, aber bald an den Bnndcsrat und Reichstag gelangen wird, sieht im Sinne des Kaiserlichen Erlasses nicht nur Straflosigkeit für alle vorsätzlichen Beleidigungen des Kaisers, der übri gen Bnndsfürsten und der Mitglieder ihrer Familien vor, sondern auch eine erhebliche Herabsetzung der Verjährungs frist. Bisher verjährte die Strafverfolgung bei der artigen Beleidigungen erst in fünf Jahren und im Falle der Anwendbarkeit des PretzgesetzeS erst in sechs Monaten. — Staatsminister Dr. Graf v. Fcilitisch hat dem Prinzregenten sein NücktrittSgesnch unterbreitet. Tie Verabschiedung, sowie die Ernennung des neuen Ministers sind Ende dieser Woche zu erwarten. — Zn dem Projekt einer Wkltarisstcllnng in Berlin im Jahre 1913, die zugleich auch als Feier des 25 jährigen Regiernngsjnbilänms Kaiser Wilhelms II. gelten möchte, schreiben die „Berliner Polit. Nachrichten": Wir können auf das bestimmteste versichern, datz der Kaiser vor noch nicht langer Zeit, als die Frage an ihn herangebracht wurde, sich ganz entschieden gegen die internationale Weltaus stellung in Berlin im allgemeinen und gegen eine solche Ausstellung als Feier seines Negiernngsjnbilänms im be sonderen ansge'prochen hat. Ter Kaiser hat dabei auch Ole- legenheit genommen, die Osriin.de feines Verhaltens, die ihn zu dieser ablehnenden Haltung bestimmten, darzulegen. — Zur Hanger Frirdenskonferenz macht das erbliche Mitglied des Herrenhauses, Fürst Snlkowski, einen Vor schlag. der leider eine schöne Utopie bleiben wird; er wünscht eine Verminderung der finanziellen Aufwendungen für das Heer und meint zur Begründung des Vorschlages: „Die Maßnahme »Eire ungefähr der Einigung der wirtschaft lichen Syndikate über die Verteilung der Prodnktions- zisfern zu vergleichen, und ihre Durchführung würde auch eine Art Prüfstein st'ir die Ehrlichkeit der Abrüstnngs- tendenzen unter den einzelnen Völkern darbieten. Nehmen wir an. die -Haager Friedenskonferenz würde sich durch das eansilnm OMNIUM dahiu einigen, datz 10 Prozent bis 25 Prozent der Etatsansweudungen für Heere und Marinen auS einem Durchschnitt der letzten fünf Jahre ge- striclxm lverden, so würde sich alsbald zeigen, ob die ein- zelnen Staaten wirtlich das Bestreben k>aben. die Rüstungs- effekte zu vermindern. Nachdem Fürst Bülow in seiner ersten Rede znm Etat ausdrücklich zugestaudeu hat, datz Er sparnisse beim Heere gemacht lverden können, darf es als zweifellos sichrer gelten, datz manche Ausgaben für die Armee nicht bloß im Nutzungsesfekt für den Kriegsfall ge- macht lverden. Sonach kann man vielleicht annehmen, daß mit einem Abstrich von 10 Prozent des Heeresetats kein» sofortige Verminderung der Truppenzahl und der sonstigen Kriegsvorbereitnngen eintritt, oder datz wenigstens die Verminderung nicht vollständig dem Abstrich an den Heeres etats gleich ist. Ticienigen Staaten, die selbst mit dem letzten Risiko einer Verminderung der Wehrkraft die Kou- seguenzen des Beschlusses ziehen würden, Witten also die Goldprobe bestanden. Aber selbst tvenn dieses äußerste Ziel nicht sofort erreicht wird, so wird doch ein Redu zierungsbeschlutz die einzelnen Staaten zur Sparsamkeit zwingen und dadurch wäre dann die nationale und privak- wirtschaftliche Lösung des Abrüstnngsproülenis gesunden. Tic Formulierung wäre also für die Haager Konferenz darin zu finden, daß nicht der Effekt und der Umfang der Rüstungen, sondern nur der Effekt und der Umfang der finanziellen Aufwendungen einer Nachprüfung zu unter werfen wäre, und datz über die prozentualen Abstrich' eine internationale Einigung angestrebt und zustande gebracht würde. Ist der Wille vorhanden, dann findet sich auch ein Weg. Das internationale Abkommen müßten selbstver ständlich die einzelnen Staaten bis znm Wiederznsammieu- tritt der Haager Konferenz finden. Mit den inzwischen gesammelten Erfahrungen könnte dann für eine spätere Zeit weitcrgewirtscliastet werden, so datz also die Lösung des internationalen Problems durch den Keim deS natio- nalen pritxiitvirtschastlich'n Interesses gesunden werden könnte." Ta tonnte freilich Fürst Bülow sich als großer Spartiinstler zeigen, aber in Rainpallo will er ja eben Italien dafür gewinnen, datz es jeden AbrüstnngSgedankeu von sich weist. Tenstchland schint wieder im Haag mit allen Mitteln ans seine Isoliertheit hinarbeiten zu »vollen. — Eine sehr hübsche nationallibcrale Ncbcnrcgicrung wird durch Priese von Bennigsens in der „Deutschn Revue" enthüllt. Am 10. April 1875 schrieb N. v. Bennig sen, damals ans der Höhe seiner Macht, an seine Frau: „ViSmarck hat mich heute sprechen »vollen, »weit jetzt endlich niit den Ultraniontanen wirklich Ernst gemacbt nx'ideu soll und er über die nächsten Schritte und deren Aufnahme im Abgeordnetenhanse eine Unterredung gewünscht hatte, welcl-e znm Teil bei Tisch nicht möglich war, da er seine »euere Nachbarsclxstt, die lmbsche Botschafterin von Sester reich Gräfin Karvlyi, doch auch unterhalten mutzte. Das heute abend mir bereits zngesendete Gesetz über die An ordnung der Verfassung hinsichtlich der Privilegien der ka- täolische» Kirche wird wie eine Bombe unter die Klerikalen fahren. Dieses Gesetz hat der Kaiser gestern glücklich unter zeichnet gehabt, gereizt mit Recht durch die nnsinnige und nnverschimte Erklärung sämtlicher preußischer Bischöfe ans Fulda, welche heute im „Ctaatsanzeiger" veröffentlicht wird. Ten Entwurf wegen Anshelmng sämtlicher Klöster und Srden, männlicher »nie weiblicher, mit alleiniger Ans- nalmiehesiignis für die Negierung, die. Barmherzigen Schwestern und ähnliche .Krankenorden ans Widerruf fort- hesleben zu lassen, z» unterzeichnen macht der Kaiser aber doch noch Schwierigkeiten, hinter denen die Kaiserin »nieder steckt. Ich habe heute Bismarck bei Tisch und nach Tisch übrigens wiederholt ans das dringendste ausgrsvrdcrt, end lich Enlenbiirg zu zwingen, alle die unsähigeii oder geradezu klerikal gesinnten höheren Beamten, Präsidenten, Rc- gicriiiigsrätc und Landräte am Rhein und in Westfalen zu beseitigen oder doch in protestantische Gegenden zu versetzen, »reiche sortivährend alle unsere gesetzlichen Maßregeln illusorisch und die Bevölkerung immer noch an dem Ernst der Aktion ziveisekn machen. Bismarck hat daS auch ans das bestimmteste in Aussicht gestellt." — Wir danken für diese Mitteilung. Der Führer der Nationakliheralen forderte also den Reichskanzler a»f. den Minister des Innern zu zwingen, eine» großen Schub an den Beamten vorzn- nehmen, selbst solche abznst'tzen. Eine schlimmere Neben- regiernng kann man sich kaum denken. Tie „Natl. Ztg." feiert noch das Geschick Bennigsens bei der Annahme der Jnstizgesetze und fügt dann hinzu: „Wenn es ihm später nicht mehr gelang, einen Ausgleich zwischen Bismarck und der nationalliberalen Partei berbeizusübren. so lag es ebeu daran, datz Bismarck den Bruch unter allen Umstände»» wollte und die günstig.' Gelegenheit benutzte, um sich von den Nationallil'eralen unabhängig zu gleichen." Ggnz das selbe vollzog sich am 13. Dezember 1900 mit dem Fürsten Bülow; auch er wollte den Bruch unter allen Umständen. Nrber die Abschassmig der gristlichen Schulaufsicht schreib! die konservative „Krenzzeitnng" in ihrer letzten Wochenrnndsclxm: „Die Liberalen können sich nicht ver hehle», daß die Beseitigung der Geistlichen ans der Orts- schnlanssicht ans d«»» Lande dnrchuis keine volkstümliche Forderung ist, datz sie ferner gleichbedeutend wäre mit der Begütigung der Srtsschiilanssicht überhaupt, und datz daher die preußische Regierung gar nicht darauf eingeben kann. Wir »vollen von den katholischen Srtsckrasten nicht erst reden, denn es bedarf gar keines Wortes darüber, datz dort ganz allgemein die Absetzung des Pfarrers als Ortsschnlinspektor wie ein Eingriff in wohlerworbene. Jahrhunderte alte Rechte der Kirche aufgesatzt würde und die Bevölkerung er- i VI U.1 I - »L ...E. . c' HU