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setzen nunmehr die Gclverbeinspektion in stand, im Zu- saimnenwirseil mit ihn: auch auf die Beobachtung mrd tiefere (Lrforsct)mig von Gewerbekrankheiten ein besonderes Augen merk zu richtem und den Sclflitz der Arbeiter vor Gefahren für ihre Gesundheit in vennehrtem Umfang wahrzunehmen. Angesichts dieser günstigen Erfahrungen Nx'rden auch die übrigen Bundesstaaten trotz etwaiger Bedeirken nicht daran vorbeikommen, neben volkswirtschaftlich gebildeten Tech nikern und Chemikern auch Aerzte im Hauptamt zur Ge- werbeaufsicht lwranzuziehen! Lesterreich-Nngarn. — Die kommende Neichsratseröffnung, die. wie nun mehr verlautet, erst am 15. Juni erfolge» soll, wirft bereits ihre Schatten voraus Die Kinnbinatioiispolitikcr baden vollauf zu tu». In der freigiebigsten Werse werden Prastdentenpostrn und Ministersessel verteilt. Im „D. P." stellt ein „wohlerfahrener Parlamentslechruker", an den sich das Blatt gewendet hat. für die nächste Zeit den Arik- tritt Marcht-Z mis dem Ministerium, die Uebertragnng des Untercichtt Portefeuilles an Abg. Dr. Geßmann, die Schaffung eines Landsmannministers für die Südslaven und eines Ministeriums für öffentliche Arbeiten, das von einem Sozialdemokraten besetzt wurde, irr Aussicht; die Konservativen sollen angeblich durch die Wahl Dr. Eben- Hochs zum Hauspräsidenten gewonnen werden, die Libe ralen durch die Wahl Baron Hockö zum Vizepräsidenten. Die christlich-soziale Partei steht allen diesen Projekten gänzlich ferne. -Ter Sitzung des 4. Internationalen Kongresses der Banmwoll-Spinncr- und -Weber-Vereinigungen wohnte am 26. d. M. in Wien auch der sächsische Gesandte bei. des gleichen Vertreter interessierter Vereinigungen aus Deutsch land usw., darunter auch aus Chemnitz. — Infolge der Wahl des Zionisten Tr. Gabel zmn Abgeordneten sind in den galizischeu Landgemeinden Vuc- zacz und Monasterzhsta Unruhen gegen die Juden ausgc- br chen. Dr. Gabel erbat vom. Statthalter Grasen Potockl Weisungen an die Bezirksbehörde zum Schutze der Juden und bat telegraphisch den Minister des Innern, daß das Militär, das für die Wahltage in den Bezirk geschickt wurde, nicht abbernsen Word.. Tie Truppen sind aber inzwisck-en bereits abmarschiert. Vt*m. Ter Vatikan und Rothschild. Sozialdemokratische Blätter, z. B. die „Wiener Arbeiter-Zeitung" (13. Mai 1907) regen sich darüber auf, daß der Vatikan trotz seines angeblichen Antisemitismus Beziehungen zum Hause Roth schild unterhielt. Der Heilige Stuhl unterhält tatsächlich zum Hause Rothschild finanzielle Beziehungen, die noch in die Zeit des Kirchenstaates zu rückdatieren. Antisemitis mus im laudläniigeu Sinne des Wortes haben die Päpste nie getrieben. In finanziellen Dingen waren und sind für sie eben finanzielle Erwägungen maßgebend: für Depositen und dergleichen daher die Rücksicht ans die größtmögliche Sichcrlwit. Von sozialistischer Seite muß es allerdings Wunder nehmen, wenn man sich über diese gesck-äftlichen .Beziehungen zwischen Vatikan und Rothschild anfhält. Was dann die frenndsckxsttlichen Beziehungen betrifft, so sind dieselben mir der Art, wie sie sonst überall zwischen Ge schäftsleuten und ihren Kunden, besonders ivenn letztere eine höhere Stelle eiuiiehnieii, bestehen. Wenn dann Gustav Rothschild den Krieg gegen die Kongregationen mißbilligt und den Gesetzentwurf über die Trennung für eine Gefahr kür die Republik betrachtet, so zeigt das eben, daß er doch tün größeres Nechtlichkeitsgefühl und einen weiteren Blick für das Wohl Frankreichs betoahrt hat, als anderen Leuten Reckst ist. Davon aber ist iwch ein weiter.Sprung bis zu politischem Einvernehmen und sozialer Solidarität. Die geschäftliche» Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Hause Rothschild sind auch ein Beweis dafür, daß man im Vatikan Nxstt entfernt ist von jeglichem „Geschäfts- fntholizismns", d. h. der gesck-äftlichen Abschließnng der Katholiken von Andersgläubigen. Italien. — Tcr Christlichdcmokratische Kongreß in Bologna beschloß, bei den Wahlen, wo die Partei in der Mehrheit ist. die Klerikalen auf das nachdrücklichste zu bekämpfen und für die rakilaleu Parteien einzutreten. Außerdem sandte der Kongreß dem vom Vatikan n clivini» enthobenen Abt Mwri eine Synstxttlnedepcsche. Rnylaid. — Die Bevölkerung des russischen Riesenreiches nach der letzten Zählung vom Januar 1903 wird jetzt erst be kannt. DaS weite Gebiet, über das der Zar herrscht, zählt danach 146 Millionen Bewohner, wovon 121,800,000 uns Europa treffen. Nüssen im eigentlichen Sinne sind davon nur 63 -Prozent oder 96,200,000. Die anderen Nationalitäten sind: Türken und Torturen 15 606,000 oder 10 6 Prozent Polen 9 100 000 oder 6.2 Prozent. Finnländer 6.600,000 oder 4.3 Prozent, Juden 3,700,000 oder 3,9 Prozent. Litauer 3,500,000 oder 2,4 Prozent, Deutsche 2.300,000 oder 1.6 Prozent, Armenier 130,000 oder 0 9 Prozent, Mongolen 600,000 oder 0,4 Prozent und Kaukasier verschiedener Rassen 2,900,000 oder 1.2 Prozent. Auch die Unterscheidung nach Religionsbekenntnissen ist sehr interessant. Russisch - Orthodoxe werden 69.9 Prozent ge- zählt, wobei alle Sekten der Staatskirche inbegriffen sind. Dann folgen 10.8 Prozent Muhammedaner, 8.9 Prozent Nömisch-Katholiken, 4 9 Prozent Protestanten. 4.1 Prozent Juden und 1.4 Prozent Buddhisten und andere Bekennt nisse. Persien. — Ein revolutionäres Parlament. Seit der Thron- bestelgnng des neuen Schah nehmen die Unruhen in Prsien kein Ende. Vor einiger Zeit beschweiten sich die Einwohner von Burudscheid über den Gouverneur von Luristan. dessen Scharen die Dörfer im Distrikt plünderten. Der Minister des Innern teilte hierauf Donnerstag im Parlament mit. daß er eine Trupvenabteilung entsendet habe, um die Ordnung wieder herzustellen. Ein Mitglied des Parlaments behauptete hierauf, die Regierung habe die Sache angestiftet. Im Laufe des gestrigen Tage» seten Meldungen aus Täbris etngelaufen, wonach Rahlm Khans irreguläre Reiterei Dörfer geplündert und 250 Mann rtöirt hätten. DaS Parlament sandte eine Deputation an den Schah, die ein sofortiges energisches Eingreifen forderte. Der Schah erklärte, er habe bis jetzt noch keine authentische Darstellung erhallen, d e Angelegenheit werde untersucht werden. Wenn sich die Meldungen bestätigten, würden die Schuldigen bestraft werden. — DaS Parlament gab sich mit der Erwiderung nicht zufrieden und sprach sich dahin aus, daß der Schah die Anregung zu den Un ruhen gegeben habe. Darauf veranstalteten große Volks mengen Kundgebungen gegen den Schah, wobei viele auf rührerische Reden gehalten wurden. An vielen Orten wurden Aufstände ins Werk gesetzt. D:e persischen und die britischen Behörden sollen geiiieinfchaslttch Maßregeln dagegen ergriffen haben. — Von verschiedenen Seiten wird bestätigt, daß der Gouverneur von Luristan mehrere taufend Knrdenreiter sammelt, um Hamadan in Besitz zu nehmen oder sich zum Schah ailsrufen zu lassen. Die kurdischen Reiter sind mit Gewehren neuesten Systems bewaffnet und besitzen mehrere Lchirellfenergeschiitze. China. — Ans Srratau treffen Berichte ein über den Ausbruch von Unruhen in Wongkong. Alle bürgerlichen und mili tärischen Beamten sind ermordet und die Verwaltungs gebäude niedergebrannt. Ter in Swatau stationierte Oberst und der Admiral find mit Truppen nach den: Schauplatz der Unruhen abgegangen. Generalversammlung des Mitteleuropäisü eu Lvirtschaftsvereins für Deutschland. Dresden, den 27. Mai <907. Tie Generalversammlung des Mtteleuropäischen Wirtschaftsvereins für Deutschland, die heute mittag im Saale des Königlichen Belvedere der Brühlschen Terrasse stattfand, kann als eine der bedeutungsvollsten Tagungen bezeichnet werden, die in den letzten Jahren in Dresden stattgefunden haben. Dies ging schon daraus hervor, daß Se. Majestät der König persönlich den Verhandlungen bei wohnte und daß die Herren Staatsminister Dr. Graf v. Hohenthal und Bergen, Dr. v. Rüger und v. Schlieben, ferner der österreichische Minister Dr. Ritter v. Witteck, so wie zahlreiche Mitglieder des deutschen Reichstages, des preußischen Abgeordnetenhauses, der Ersten und Zweiten Kammer des sächsischen Landtages und viele Vertreter großer industrieller und kommerzieller Gesellschaften und Unternehmungen bei der Eröffnung der Tagung anwesend waren. Der Präsident des Vereins, Herzog Ernst Günther zu Schleswig-Holstein, der als Gast des Königs im Residenz schlossen abgestiegen ist, stattete in seiner Eröffnungsrede Sr. Majestät dem König den Dank für die Uebernahme des Protektorates und für das Erscheinen in der Versammlung ab und verNnes auf die immer stärker werdende Ver schlingung der Völker in geistiger und kommerzieller Be ziehung, um dann kurz die Aufgaben der Mitteleuropäischen Wirtschaftsvercinc zu skizzieren, die dieser Entwickelung durch die Pflege der persönlichen Beziehungen von Poli tikern und Volkswirten Vorschub leisten. Auf das eben ab geschlossene Abkommen mit dem Vereinigten Staaten, das an und für sich noch zu wünschen, übrig lasse, könnten die Organisationen mit Genugtnng blicken, da sie an ihm viele Spuren ihrer Tätigkeit wahrzunehmen vermöchten. In Sachsen sei von allem Anfänge an dem Gedanken des Vereins große Sympathie entgegengebrackst worden und des halb habe man Dresde n als Ort für die erste ordentliche Generalversammlung genxihlt. Der Redner dankte dann dein Staatsminister Dr. Grafen v. Hohenthal, den Ver tretern der Stadt Dresden und des österreichischen und ungarisckxm Vereins für ihr Erscheinen. Die Rede klang ans in ein dreifaches „Hurra" auf den Protektor der Ver sammlung, den König. Ten Geschäftsbericht erstattete der geschäftsführends Vizepräsident des Vereins, Professor Julius Wols- Breslan. Er machte Mitteilungen über die Entwickelung des Vereins, der in den drei Jahren seines Bestehens über die Grenzeil hinaus gewachsen sei, die man ihm zu Beginn gesetzt habe. Er verfüge n. a. über 60 Korporationen. Nach einem Bericht des Herrn Professor Wolf über die Tätigkeit des Vereins dankte Staatsminister Dr. Graf v. Hohenthal und Bergen ini Namen des .Königs für die demselben dargebrachte Huldigung und für die der sächsischen Stgatsregieruiig gewidmeten anerkennenden Worte. Die sächsische Regierung wisse sich eins mit den Regierungen der deutschen Bundesstaaten, wenn sie die Bestrebungen des Mitteleuropäischen Wirtschaftsvereins fördere und unter stütze und deii heutigen Verhandlungen den besten Erfolg wünsche. Nachdem noch der österreichische Minister Dr. v. Witteck Namens der kaiserlich österreichisckxm Regierung gesprochen hatte, hielt Kommerziellrat Herr Vosser-Aachen einen hoch interessanten Vortrag über Eindrücke und Ausblicke von einer Weltreise, worauf Geh. Justizrat Professor Dr. Rießer - Berlin einen bedeutungsvollen Vortrag über „Scheckverkehr und Schcckrecht" hielt. Nach einer Statuten änderung folgte noch die NeuNxM des Ausschusses und des Direktolniims, worauf die Versammlung geschlossen wurde. Als Se. Majestät der König den Saal verließ, brachte das Mitglied des preußischen Herrenhauses, Hüttenbesitzec Vogelius-Sulzbach, ein dreifaches „Hurra" ans den König ans. Bei dem sich anschließenden Festmahl toastete Herzog Ernst Günther zu Schleswig-Holstein auf Kaiser Wilhelm und König Friedrich August und Staatsminister Dr. v. Rüger auf Kaiser Franz Joseph von Oesterreich. Hoffent lich treten dein Verein auch recht viele Korporationen -und Personen aus Sachsen hei. RuS Stadt «nd Land. tteilunaen INI« unserem Leserkreise mit NamenSiertlgunq für diese Rubrik sind Reduktion allezeit willkommen. Der Rum» de» Einsender» bleibt Neheimni« der Redaktion, «nondme Zuschriften müssen unberiXksichtlat bleiben.) Dresden, den 2? Mat 1907. DageSkalender für den 29. Mai. 1897. f Professor Dr Julius von «ach» in vürzburg. einer der hervorragendsten Botaniker. — 1871. Beeadigung de» Kommuneaufstande» in Pari». —* Wetterprognose de» König!. Stichs, meteoro logischen Institut» zu Dresden für den 2k. Mat: Wmd und Bewölkung: starke nördliche Winde, veränderliche Bewölkung. Niederschlag uuc> Temperatur: nur stellenweise leichte Niederschläge, Temp:rotur n.cht erheblich geändert. —* Se. Majestät der König ritt heute vormittag in die Dresdner Heide und traf dann im Restdenzschloß ein, wo Allerhöchstderselbe die Herren Staatsminister Dr. v. Rüger, Dr. v. Otto und Dr. Graf Hohenthal und Bergen, sowie die Herren Hofdepartementschefs zum Bor- trag empfing. —* Das gestrige Wohltätigkeitsk onzert des Katholischen Frauenbundes im Kath. Gesellenhause beehrten Ihre König!. Hoheiten Prinzessin Mathilde und Prinzessin Johann Georg mit ihrer Anwesenheit. Im Gefolge der hohen Damen befanden sich die Hofmarschälle v. Mangoldt-Reiboldt und Baron von Könneritz, sowie die Hofdamen Baronin Karoline v. Gaertner, Marie v. Schön- berg-Rothschönberg und Elisabeth v. Schönberg.Rothschön- berg. Dir Königlichen Hoheiten wn.den bei ihrem Eintritt in den Saal von der Präsidentin des Frauenbundes, Baronin Amslie v. Gaertner, der Vizsprästdentin Fräulein Glöckner, sowie dem geistlichen Beirat Hofkaplan Feßler ehrfurchtsvoll begrüßt. Die hervorragenden Leistungen der mitwirkenden Damen und Herren werden wir morgen einer Besprechung unterziehen. —* Unsere gestrige Notiz über das goldene Ehe- jubiläum Sr. Exzellenz Generalleutnant z. D. v. Niese- wand haben wir dahin zu berichtigen, daß Exz Frau von Niesewand eine geborene Fretin St. George de la Valette ist. —* Für das in den Tagen vom 29. Juni bis 2. Juli d. I. in Dresden stattfindende 4 3. Deutsche Ton kunst lerfe st haben folgende Künstler lind Künstler - Vereinigungen ihre Mitwirkung zngesagt: Die Königlich Sächsischen Kammersängerinnen Erika Wedekind und Irene v. Chavanne, die Königlich Sächsischen Kammersänger Carl Burrian, Carl Perron und Carl Scheidemanteil, Li« Königlich Sächsischen Hofopernsänger Friedrich Plaschke und Georg Grosch. Diese sämtlichen Künstlerinnen und Künstler sind Mitglieder des Königlichen Opernhauses zu Dresden. Außer ihnen wirken noch mit Herr Konzertsänger Heß- Berlin, Herr Kammervirtuos Walker Vachmann-Dresden, ferner das Rosäquartett-Wien, das Petriqnartett-Dresden und das Lewingerquartett-Dresden. —* Am 4. Juni nachmittags wird auf dem Platze der Dresdner Pferdeausstellung ein Blumenkorso abge- halten, für den entgegen früheren Jahren der wertvollste Preis, ein Ehrenpreis der Stadt Dresden für den best geschmückten Wagen, ohne Unterschied ob es ein Bier-, Zwei- oder Einspänner, ausgesetzt worden ist. Außerdem sind für jede der Wagengattungen Ehrenpreise, sowie 24 Banner zur Verteilung bestimmt worden. —* Zum Streik der Barbier- und Friseur-Gehilfen. Der am 16. d. Mts. be schlossene Streik der Barbiergehilfen dauert zwar noch an, dürfte aber in den beteiligten Kreisen »ur Enttäuschungen hervorgerufen haben. Nicht nur ließen sich die Meister durch den Streikbeschluß nicht einfchüchtern, sondern es haben auch die 36 Nichtorganisierten Gehilfen, welche für Einstellung der Arbeit stimmten, diese nicht niedergelegt, vielmehr ruhig unter den alten Verhältnissen weiter ge arbeitet. So ist es gekommen, daß am 17. d. Mts. früh nur 12 Gehilfen im Streik standen, deren Zahl sich zur Zeit durch den Uebertritt mehrerer Jnnungsgehilfen auf etwa 25 vermehrt hat. Von seiten der Meister sind weitere Bewilligungen der Forderungen so gut wie nicht eingegangen, da diejenigen, die nachträglich den Tarif unterschrieben, keine Gehilfen beschäftigen. Die bewilligten Betriebe dürften kaum sämtlicher Betriebe Dresdens ausmachen, weshalb sich die organisierte Gehilfenschaft neuerdings an das Publikum mit Flugblättern wendet und darum ersucht, nur diejenigen Geschäfte zu berücksichtigen, wo Plakate und Kontrollkarten der Organisation vor- Händen sind. Durch das Eingreifen der organisierten Arbeiterschaft wird dieser Lohnkampf naturgemäß nur auf einen Teil der Meister, und zwar denjenigen, die auf Arbeiterkundschaft angewiesen sind, übertragen, während diejenigen der inneren Stadt und der Villenviertel fast gar nicht in Mitleidenschaft gezogen werden. Auf beiden Seiten werden Anstrengungen gemacht, die Oberhand zu behalten; suchen die Meister möglichst viel Zuzug aus wärtiger Gehilfen nach hier zu erlangen, so sind die streikenden Gehilfen bemüht, den Zuzug fern zu hatten und die streikenden Kollegen nach auswärts zu vermitteln. In einer in den nächsten Tagen abzuhaltenden Versamm lung wird die Gehilfenschaft versuchen, die Oeffentlichkeit mehr auf diesen Kampf aufmerksam zu machen. ü. . Freiberg. Ein hier wohnhafter Dienstmann erbte von einem in Wien verstorbenen Onkel, den er gar nicht kannte, die hübsche Summe von etwas über 100 000 Mark. Mit dem Glücklichen, der in dürftigen Verhältnissen lebt, erben noch zwei auswärts wohnende Geschwister de» gleichen Betrag. Leipzig. In einer Badeanstalt im Westen der Stadt wurde einem Schriftsetzer eine 3600 Mark und verschiedene Wertpapiere enthaltende Brieftasche anstatt der von ihm in Verwahrung gegebenen Tasche irrtümlich auSgehändigt. Er lieferte die wertvolle Brieftasche sofort bei der Polizei ab. — Am 23. Mai verlor ein Fleischermeister auf der Straßenbahn ein Portemonnaie mit 1400 Mark Inhalt. Leipzig. Eine 21 Jahre alte Kontoristin wurde in Hast genommen, die vorigen Monat in einem Restaura, lionslokale einem GeschäftSmanne aus Zwickau, der sich vorübergehend hier aufhielt, sein ganzes Vermögen in Höhe von ca. 6000 Mark gestohlen hatte. DaS Geld der- geudete sie in der leichtsinnigsten Weise bis auf den letzten Pfennig. Leipzig. Von einem Straßenbahnwagen wurde am Sonntag mittag beim Forfthause in Raschwitz ein Reit- Pferd umgeriffen, das ein Knabe über die Straße führen wollte. DaS Tier verendete alsbald. Der Knabe blieb unverletzt. Chemnitz, 26. Mai. Da» Ministerium des Innern hat die Herabsetzung der Gebühren verschiedener Schlacht- Höfe in der KreiShauptmannfchast Chemnitz angeregt. Der