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Meitze». Die Kachelofensabrikanten hatten bekannt gegeben, daß sie alle dem Verband der Töpfer angehörenden Arbeiter auSsperren würden, bis der Belten-Fürstenwalder Streik beendigt sei. Darauf traten viele Ortsverbände, so auch der hiesige aus dem Gesamtverband aus. Nun er klären die Fabrikanten, diese Austritte seien nur scheinbare und die Aussperrung werde aufrecht erhalten bis zur Be endigung des Velten-Fürsterwalder Streiks. Freiberg. Zwei Crimmitschauer Fabrikanten hatten sich von hier eine Anzahl Arbeitslose geholt, um sie in ihren Be trieben einzustellen. Die hiesigen Sozialdemokraten suchten die Abfahrt dadurch zu Hintertreiben, datz sie sich in großer Zahl in der Bahnhofshalle versammelten. Die Fabrikanten aber führten die Engagierten auf sonst nicht öffentlichen Wegen direkt an den Zug und fuhren mit ihnen ab. * Leipzig. Von dem Mörder des Händlers Cohn fehlt noch immer jede Spur. Das Justizministerium hat auf die Ergreifung des Täters eine Belohnung von 500 M. angesetzt. Chemnitz. Wegen eines Pistolen-Duells, das am 15. August bei Plauen i. V. stattfand und unblutig verlief, wurden die beiden Duellanten Stabsarzt der Reserve Or. Schwabe in Plauen und Marineoberarzt Or. Flachs vom hiesigen Kriegsgericht zu je drei Monaten Festung verurteilt. Leutnant Böhme vom Infanterie - Regiment Nr. 106 in Leipzig, welcher als Kartellträger fungiert hatte, erhielt zwei Tage Festungshaft. Zwickau. In der Papierfabrik in Crossen wurden dein 18jiihrigen Fabrikarbeiter Emil Krüger von einer Maschine von beiden Armen die Hände abgerissen. Crimmitschau. Zn dem schon veröffentlichten Erlaß der Amtshauptmannschaft Zwickau bemerkt die .,Zittauer Morgeuztg.: „Diese Maßregel, die fast einem Belagerungs- zustand gleich kommt, muß auch bei allen objektiv denken den Bürgern entschiedenen Widerspruch Hervorrufen. Ins besondere ist das Verbot aller Versammlungen ein Verstoß gegen das den Arbeitern reichsgesetzlich gewährleistete Koalitionsrecht. Zn einem solchen Verbot lag auch absolut keine Veranlassung vor. denn bisher sind alle Ver- sammlungen der ansständigen Textilarbeiter in Ruhe und Ordnung verlaufen. Wenn man den Arbeitern die Mög lichkeit raubt, sich gerade während eines Lohnkampfes zu versammeln, um über gemeinsame Maßnahmen zu beraten, dann steht das ganze Koalitionsrecht nur ans dem Papier. Ein solches Vorgehen der Behörden ist nur geeignet, der Sozialdemokratie Wasser auf ihre Mühlen zu liefern." — Die Meinung der genannten Zeitung ist im Großen und Ganzen richtig. Jedenfalls wirkt es eigentümlich, daß man einem etwaigen Terrorismus von unten mit derartigen Maßregeln beikommen will. Manche Leute werden niemals klug. Wenn jemand behauptete, die erlassende Behörde arbeitete systematisch auf Unterstützung der Sozialdemokratie hin, so könnte man wohl nur antworten, daß sie das zwar nicht beabsichtigt aber — tut. Es sollte doch die Regierung daran denken, daß sie sich vor derartigen Freunden schützt. Mit Zwang und Pression ist heute nichts mehr auszurichten, viel aber mit einem klaren Verständnis der Verwaltnngs- beamten für Sozialpolitik und noch mehr mit paritätischem Sinn für Arbeitgeber aber auch — Arbeitnehmer. Plauen. Ueber den Fall Günther wird den „Zw. N. N." vvn hier geschrieben: „Der Landtagsabgeordnete Günther-Plauen, der wegen der Verweigerung der Land tagsadresse an den König anfgefordert worden war, sein Mandat niederznlegen, erklärt, daß er nicht in: entferntesten daran denke, diesem Wunsche nachznkommen. Eine Mandatsniederlegung würde er als Fahnenflucht und Treu losigkeit gegenüber seinen Wählern ansehen." Herr Günther will demnächst vor seinen Wählern sprechen. Pausa. Der Uebeltäter, welcher den Gutsbesitzer Schreck aus Wallengrün überfallen und arg zugerichtet hatte, ist ermittelt worden. Seiteudorf. Bei der am 5. Dezember hier stattge- fundcnen Gemcinde-Vorstandswahl, Zittaner Anteils, wurde Herr Tischlermeister Ernst Schwarzbach einstimmig wieder auf 6 Jahre gewählt, was in der Gemeinde frendigst be grüßt wird. — Von einem argen Mißgeschick wurde die hiesige Grünzeug-Händlerin Trenkler betroffen. Dieselbe brach infolge eines Falles am Sonnabend in Zittau ein Bein. Im Krankenhanse dort wurde ihr die erste Hilfe zu teil. Dieselbe hatte schon in früheren Jahren einen schweren Armbrnch erlitten. — Heute wurde hier ein sozialdemokra tischer Kalender gratis von Halis zu Haus verteilt. Der selbe enthält sehr viel ans dem „Wahren Jakob" — aber mit keiner Silbe erwähnt er den interessanten Verlauf des „Dresdner Parteitages", — das läßt tief blicken. Niemes i. B. Hier machte kürzlich die Polizei einen netten Fang. Es waren schon längst ans der hiesigen Schuhfabrik Waren entwendet worden. Dasselbe hatte man in der hiesigen Möbelfabrik wahrgenommen. Es wurden bei mehreren Bewohnern Hausdurchsuchungen angestellt, die nicht weniger als 107 Paar Schuhe und verschiedenes Material zutage förderten. Einer der Verhafteten ist ein Mann, vor dessen Angebereieil niemand sicher war. Mehr als 150 Mal stand er vor Gericht und hat wegen Be leidigungen schon über 60 Strafen abgcbüßt. Bolksverein für das kath. Deutschland. tz Leipzig: Donnerstag, den 10. Dezember, abends Uhr findet im „Tivoli", Zeitzerstraße, eine Bezirks- Versammlung von Leipzig-Süd statt. Herr Arbeitersekretär GieSbertS aus M.-Gladbach wird über „Christi. Gewerk schaften" sprechen. Alle Mitglieder, auch aus andereil Be zirken, ladet ergebenst ein der Obmann H. Poehlein. Gerichtsfaal. ft. Schwurgericht. Wegen falschen Eide» hatten sich vor den Geschworenen zu verantworten der 40 Jahre alte ftr. mock. Paul Heinrich Planer und da« 2!! Jahre alte Hausmädchen Klingbeil, beide in Dresden. Die Verhandlung, zu welcher st Zeugen geladen werden, wurde unter Ausschluß der Oeffentlichkeit geführt. Telegramme. (Wolfs« relegrapheabureau.) Fraukfurt (Oder), 7. Dezember. Wie die »Franks. Oderztg." meldet, brachen gestern nachmittag auf dem Life der Eilang bei Schwetig sechs Kinder, fünf Mädchen und ' ein Knabe, im After von 10 bis 14 Jahren ein. Die Mutter des einen Mädchens sprang hinzu und rettete ihre Tochter und den Knaben. Die übrigen vier Kinder sind ertrunken. Belgrad, 6. Dezember. Auswärts verbreitete Ge rüchte über ein Attentat auf König Peter sind vollständig unbegründet. Petersburg, 7. Dezember. Der Kaiser erteilte, wie der „Regierungsbote" meldet, dem Verweser des Finanz ministeriums Pleske krankheitshalber Urlaub und übertrug die Leitung des Ministeriums für die Dauer des Urlaubs Pleskes dein Gehülfen des Ministers Romanow. Theater, Kunst und Wissenschaft. ! Konzerte in Dresden: Gesangverein der Staats eisenbahnbeamten. — Merklenburg-Strelitzer Streich quartett. — König!. Konservatorium. Der Gesangverein der Staatseisenbahn beamten hielt am Freitag im Vereinshause einen Liederabend ab. Unserer Redaktion waren Wohl seiner Zeit Ankündigungen des Konzerts zum Abdruck, Karten zu demselben jedoch nicht zugeganaen. Ueber dasselbe schreibt einer unserer Mitarbeiter: „Der Dirigent Herr Funger führte seine große und kunstgeübte Schar mit glänzenden Proben musikalischer Fähigkeiten ins Treffen und verstand nut dem wohlabgcwogenen Material an stimmlicher Kraft bewunderungs werte Effekte zu erzielen. Hervorragend schön gesungen wurden ein Madrigal und ein Maienlied aus dem 15. Jahrhundert in der Bearbeitung von Hugo Jüngst. Ebenso wohlgelungene Chorleistungen waren dessen „Bunte Blumen, sowie Schuberts „Nacht", wie auch Chöre von Veit. Silcher und Heim. — nicht zu vergessen Zerletts „Deutsches Lied" — die gleichfalls Meisterstücke in der gesanglichen Vortragskunst genannt werden müssen. Die am Schlüsse des Programms Plazierten heiteren Gesänge, das Silchersche „Tanzlied", „Spatz und Spätzin" von Platzbecker, Kremsers „Singe, trinke, küsse" und dessen Volkslied aus Oberösterreich wurden stürmisch applaudiert. Herr Hofschauspieler Wiecke erntete durch die Rezitation von Goethes „Schatzgräber", Wildenbruchs ,.Hexenlied", sowie Dichtungen von Fontane und Detlev v. Liliencron stürmischen Beifall." — Das Konzert, welches das Streichquartett des Herzogs Georg Alexander zu Mecklenburg - Strelitz aus St. Petersburg, bestehend aus den Herren Boris Käme nSkp (I. Violine), Na um Kranz (II. Violine). Alexander v. Vornemann (Viola), Sigmund v. Butkiewicz (Violoncello) am Sonnabend im Musenhause veranstaltete, hätte in anbetracht der Gediegenheit der Darbietungen einen zahlreicheren Besuch verdient. DaS straffe Zusammcnspiel der kongenial veranlagten Künstler, wie die Reinheit der Tongebung verdienen hoch anerkannt zu werden. Das als erste Nummer zum Vortrag gelangte ^-dur-2uartett c>p. 2 von Glu-re, zeugt bereits von einer starken Eigenart des Komponisten. Des Weiteren erregte TschaikvwskyS INinr-Quartett ox>. 22 Interesse. Der rhapsodische Charakter, die elegische Schwermut in den Melodien und wieder die sich im letzten Satze dartuende Keckheit drückt diesem Werke den Stempel der Originalität auf. Den Schluß bildete Beethovens O-llur-Streichquartett op. 59 Nr. 3. — Die am Sonntag Mittag im Vereinöhause veranstaltete Matinee zum Besten der UuterstützungS- (Pensions-) Kasse der Lehrerschaft am Königl. Kon servatorium zu Dresden wurde durch den Vortrag dreier Männer chöre seitens des Dresdner Orpheus (Dirigent Herr Albert Kluge) eingeleitet: „Das Kirchlein" von V. E. Becker, einem von H. Sitt bearbeiteten Volkslied „Zu Straßburg auf der langen Brück" und Dörings vielgesungeuen „Wnldkönig", dem man immer gern auf den Programmen der Männergesangvereine begegnet. Für die schwungvolle Wiedergabe dieser Chöre erntete der Orpheus großen Beifall, wie auch für die das Konzert abschließenden „Ein wandernder Geselle" von Kienzl op. 65 Nr. 1, Schumanns „Minnesänger" und „Liebesschmerz" in der Silcherschen Bearbeitung. Ein köstlicher Genuß war es, den Vorträgen des Pianisten Herrn Walter Bachmann, der Chopins Om-moII-Nokturno op. 27 Nr. 1 und desselben Polonaise-Fantasie op. 6t spielte, zu folgen. Tie Konzert sängerin Frl. Snsanna Apitz sang darauf Lieder von Richard Hering, Albert Fuchs und Georg Göhler. Ihr Vortrag zeigt Temperament, die Stimme ist jedoch in der Höhe noch nicht aus giebig genug, aber wohl noch entwickelungsfähig: wenig angenehm wirkt auch das Tremoliercn des Tones. Nervöser Fingerschmerzen wegen hatte Herr Professor Petri abgesagt; an seiner Stelle spielte Herr Hofkonzertmcister Georg Wille (Violoncell) ein Andante von Bernhard Rombcrg, sowie „Schmetterling" von Daniel Popper. In beiden Kompositionen zeigte sich die Virtuosität des Vortragenden in glänzendem Lichte, in den tiefen Lagen nicht minder wie in den Flageoletts. Herr Hofschauspieler Gustav Starcke rezitierte einige Dichtungen von Wildenbruch, Hamerling, Baumbach und E. Sturm und errang gleich den übrigen Darbietenden reichen Beifall. Die Klavierbegleitung lag in den bewährten Händen des Herrn Albert Kluge. -I«t-. > Nesidenzthcater. Die Operette „Ter .Kellermeister", komponiert von C. Zeller, wird als Novität gegeben. Die Zellerschc Musik ist bekannt durch ihre leichtfüßige, melodienreiche Komposition. Auch der „Kellermeister" hat den gleichen Vorzug, wenn auch nicht in dein Maße, wie des Autors Operetten „Der Vogelhändler" und „Der Obersteiger". Das Werk befand sich im Nachlaß des Kom ponisten; den Text hierzu lieferte M. West. Manche Melodien sind herzerfreuend, andere klingen an bekannte Themata seiner Operetten an, im allgemeinen ist die Komposition einfach und bietet weder durch seine Instrumentation noch für die Singstimme be sondere Klippen. Immerhin gehört die Komposition zu der besseren Gattung der Operettenmusik. Wmn trotzdem die Operette nicht recht erwärmt, so ist daran das ungeschickt abgcfaßlc Textbuch schuld. Gerade in Opern und Operetten muß die Handlung klar sein, weil ja so wie so durch de» Gesang vieles an Deutlichkeit für das Publikum verloren geht. Ans dem Libretto ließe sich leicht etwas Gutes schaffen: jedenfalls bringt es manch Originelles mit. — Was nun die Darstellung betrisst, so müssen nur die Ausstattung loben, aber die Darsteller nicht in gleichen» Maße. Es herrschte bei einzelnen eine katarrhalische Indisposition. Herr Werk gab Graf Klingen tadellos. Der Kellermeister durch Herrn Netzet könnte eine bessere Maske vertragen: sein Gesang war gut. Frl. Martini spielte und sang die Trix recht flott. Ebenso hat Frl. Wilhelma die Helene zufriedenstellend gegeben. 'Auch Frau K ronthal, sowie die Herren G e ß n c r und Olbrich waren sehr gute Interpreten ihrer Nolle». Wir müssen offen gestehen, daß der „Kellermeister" bei weitem nicht den Tadel verdient, der ihm zuteil wurde. Gesanglich und textlich viel minderwertigere Ware steht oft auf dem Repertoire der Theater. rn. j Der Spiclplan des Residenztheaters ist für diese Woche wie folgt festgesetzt: Dienstag: Hochtourist, Mittwoch: Alt Heidelberg. Donnerstag: Der Zigeuiierbaron. Freitag: Der Keller meister, Sonnabend: Hochtourist. Sonntag nachmittag 3Vr Uhr geht zum ersten Male mit vollständig neuer Ausstattung das Weihnachtsmärchen „Der Geiger vvn Denken" oder „Zanbergold und HerzenSglück" von Curt Müller, Musik von Brenner, in Szene, abends wird Hochtourist gegeben. j Zentraltheater. Die Varjötövorstellungeii in» Dezember erfreuen sich der lebhaftesten Teilnahme vonseitcn des Publikums. Allabendlich ist das prachtvolle Theater, welches mit Recht das schönste der Residenz genannt werden darf, in seinen Räumen ge füllt, und man bewundert mit Staunen die Leistungen der Künstler. Es gibt wohl wenige Variötös Deutschlands, die sich derartige erst klassige Darbietungen zu leisten imstande sind. An, Sonntag war die Abend-Vartürö-Vorstcllung sowohl als auch die Nachmittags- Vorstellung (Weihnachtsmärchen) total auSverkauft. Hunderte mußten, ohne Einlaß bekommen zu haben, das Theater wieder verlassen. Ganz besonders aus den» vollauf gelnngene» Dezember- Programm hcrvorgehoben zu werde» verdiene» die Leiter-Akrobaten. 1.08 3 Lvioe, welche es fertig bringen, auf einer freistehenden Leiter die schivieriasten Kunststücke anSzuführen und deshalb auf diesem Gebiete der Kunst unübertroffen dastchen, ebenso die Tourbon- Truppe (Bieyelc-Akrobatcn), von denen besonders die eine Dame vollste Anerkennung verdient. Sic Überschläge sich mit dem Rad über einen Tisch und hüpft dann mit dem Stahlroß eine Treppe hinauf und hinunter. Volles Lob gebührt auch dem König auf dem Seil für seine Sicherheit, mit der er die auf dem Drahtseil besonders schwere« Tricks zur Ausführung bringt. Biel zur Be- weguna der LachmuSkeln trägt das Auftreten des Jean Clermont (L ls, Barnum und Baley) mit seiner gemischten Theatertruppe bei. Die übrigen entledigten sich der an sie gestellten Anforderungen unter großem Beifall. Die Wahl der Kräfte ist dem Herrn Direktor wie immer, so auch diesmal trefflich gelungen. I Die Ausstellung der „Dresdner Werkstätten für Handwerks kunst" erregt in allen kunstgewerblichen Jnteressentcn-Kreisen außer ordentliches Interesse. Wie hoch auch auSwtrtS der künstlerische Wert dieser Sache geschäht wird, geht unter anderem auch daraus hervor, daß die „Dekorative Kunst" ,n München, sowie „Kunst und Dekoration", der „Studio", die bedeutendste Ktinst-Zeitfchrift EglandS u. s. w-, Sonderhefte mit Abbildungen und Beschreibungen bringen. (Aus dem Nachlasse des verstorbenen Kunstmalers Otto Schurig sollen verschiedene Kunstwerke, Kopien nach Werken der Königlichen Gemäldegalerie und eigenen Kompositionen, freihändig verkauft werden. Herr Hofhutmacher Richard Merbitz, Marienstraße 14, erteilt die nötige Auskunft. In der Marien-Kapelle. (Geweiht der Marien-Kapelle auf den, Melzerbergc zu SchirgiSwalde.) Maria ist zu aller Zeit Die Helferin der Christenheit. Wer ihre Hilfe fromm begehrt, Des Flehen hat sie gern erhört. DaS Menschenhcrz voll Dankbarkeit Gar oft zum Opfer ist bereit. Daher Kapellen weit und breit »Der Himmelskönigin man weiht. — Das Kreuz der Tür im Abendschein Es ladet dich zum Beten ein. Maria klage deinen Schmerz, Der Trösterin — betrübtes Herz. Manch altes Müttcrlein, — gebückt, Das schon der Jahre Last erdrückt. Fleht hier: „Maria, Himmelspfort' Mich führe an der Seel'gen Ort!" Für Vater oder Mutter sein Die krank daheim im Kämmerlein, Eli, Kind zur Jimgfran wendet sich: „Du Heil der Kranken, höre mich!" Jetzt eine Waise tritt herein Und faltet still die Händelein: „Der Mutter mein erbitte du Bei deinem Sohn die cw'ge Ruh!" Und ist vollbracht das Tagewerk, Eilt mancher noch zum Melzerberg. Er betet hier zur Jungfrau mild: „Ju finstrer Nacht fei du mein Schild!" So lang durchs Jaunnertal wir geh'», Zit ihr wir wollen immer fleh'n: „O führe uns nach dieser Zeit, O Königin, zur Herrlichkeit." Michael Smie. Milde Maden. In der Sakristei der Hofkirche gingen ein. Für die Herz- Jesllkirche Johannstadt zum Tröste der armen Seelen 3 Mk., von Martha Ehrmann 3 Mk„ von 'NN. durch Herrn Kaplan Rudolph 50 Pf. — Für den Schulbau in OelSnitz O. Maria Hilf 20 M. Für die Christbescherinig der Waisenknaben von Th. G. 5 Mk. — Für die Christbescherling in Oclsnitz i. E. Cotta und Pieschen von Th. G. je 3 Mk. Dcsgl. in Tenben, Blasewitz »nd Löbtau von Th. G. je 2 Mk. Tesgl. für Len den und Rad cb urg je 2 Mk. und Radebeul I Mk. von Herrn Koch. Für den VinzentiuSvcrein von Herrn Arthur Vcstri 3 Mk. non demfelben wegen Unterlassung der Neujahrs-Gratulation 3 Mk. Von demselben zur Christ- bcscherung 4 Mk. Bo» Frau Wilhelmine Vestri 3 Mk. Von derselben für die Christbefchernng 3 Mk. Von Gebr. Hirsch für die Christbeschernng 5 Mk. Von Th. G. 5 Mk. Eingegangen'für den 'Neubau des Vinzcntius-Asyls (Bau- steinc-Saminliing) opferten je 3 Mk.. Frau Baronin von Oppell, G. R., M. R., CH.; je 2 Mk. Aug. Jaeger, H. Fanchem: je l Mk. M. Fliegel, E. M-, B. M.. B. K., F. W. H, H. Pitfchmanri, je 50 Pf.: xvx. v, A. R.. P. G-, N. Melzcr, I.. Gl. L. Berichtigung. Im Artikel „Gewissensfreiheit — ein ckoliin- montum". Nr. 278, hat sich ein sinnstörender Fehler im vorletzten Absatz eingcschlichen. Statt „welche zu beherrschen aber nicht dem freien Willen anheinigcgeben", muß es heißen: „welche zu beherrschen aber nur dein freien Willen anhcimgegeven." Cingesandt. tOhne Verantwortung der Redaktion.) Noch nie hat dein Schreiber dieses eine Beilage der „Sachs. Volkäzeitnng" solche Herzenc-frende gemacht, wie das Verzeichnis guter Bücher für das kath. Hans. Wenn dieses farbige Blättchen doch wenigstens im Leserkreis der „Sachs. VolkSzeitnng" alles Farblose nnd Schädliche vom Weihnachtstisch verbannen würde! Man darf dem, welcher dieses Verzeichnis von Büchern zusaiiiinengestellt hat, gerne das Kompliment machet,, daß er nicht ohne Geschick ge arbeitet. Wenngleich mich in diesem Verzeichnis noch manches fehlt, was wir gerne gesehen hätten <z. B. das von Ecker heransgegebene Kommninonbnch „Immanuel" nnd das ein gehende Verzeichnis der Erzählungen „Ans fernen, Lande", ferner die im Verlage der „Allgemeinen VerlagSgescllschaft München" erschienene Ulnstrierle Kirchengeschichte wie auch Litteratiirgeschichtej, so ist das Verzeichnis immerhin reich haltig genug, um jeden, der guten Willens ist. Anleitung zu geben, wie und was er den Seinigen ans dem katho lischen Büchermärkte kaufen kan». i„. Tpielpla» der Theater in Dresden. Königl. Opernhaus. Dienstag: Manon. Anfang 7 Uhr. Mittwoch: Zar und Ziminermann. Anfang '.^8 Uhr. Donnerstag: Die lustigen Weiber von Windivr. Aniang "r.8 Uhr. Köntgl. Schauspielhaus. Dienstag: Ohne ConscnS. — Der verlorene Sohn. An'ang Uhr. Mittwoch: DaS große Geheimnis. Anfang ' ..8 Uhr. Donnerstag: Zum t. Mate: Der sicvnqste Gebunelag. Aiffaug -/-8 Uhr. Theater in Leipzig. Neues Theater. Dienstag: Don Pasguale. Hieraus: In Civil. Mittwoch: Die Trojaner. — Alte» Theater. Dienstag: Die Reise um die Erde in 80 Tagen. Mittwoch: Zamenstreich. — Schauspielbaus. Dienstag: Der Traum ein Leven. Mittwoch: Nachmittags 3'Uhr: Zum 1. Mate: Blondelfche». Abends 7' § Ubr: Der Strom Oentral-Dliester. Variötö. ViizxNol»: Einlaß 7 Uhr. — Anfang ' ,8 Ubr. 1802 Sonn» u. Feiertags L Vorstellungen: Nachmittag» (halbe Preise) Einlaß 3 Uhr. Ans. ' .1 Uhr. Abends ' ,8 Ubr gcwöbnl. Preise.