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!ke 4 >ir«ktok, I au»l rinuna, laubnl» rragen- Ex-. !> Au», eutscher ck»»er« , Ein. »ade», 2. 4. UUil » ispslct, >pl ko- kuitr, H - ro» zt esehen« n sab -stlag. zor» »ruslich Ikl rmiete. 5" an roe: :w53. > vom lieichl' >. vom rtSdei» Kraft Nr »L» Fe»«sp«echer: «rdaktion 32723 — Geschäftsstelle 32722 Postscheckkonto: Dresden Re. 11797 Donnerstag, 22. Sept. 1921 Redaktion und Veschästssteller Dresden »A. >v, .Holbeinstraße 4G SSckllscke volHMuna Vej«-rpr«t», BlerteltShril« frei Hau» An»««»« L mit illustrierter Beilage IÜ.7S s». «u«-a»e N LI »S «infchliebltch Poftbestellgeid. Preis der Muzelnummer so 1. Die ZSchfüch« BollSzeitung ericheiiit an allen Wochentage» nachm. — TstrechsNinde der Redaktion: S dis V Uhr nachm. Anzeige», Einnahme von «efchüftSa»,eigen bis L« Uhr. von Famiiienanzeige« bis 1L Uhr vorm. — Preis für dt» Pettl-Svaltzeile aller ilnzeigen 1.40 sc. iin Sieklameteil !t,!ii>^e. — Für undeutlich geschriebene sowie durch FemPrecher ausgegeben« Anzeigen kdnneu wir die Berauiwortlichtei, für dt« Richtigkeit de» Texte» nicht übernehme» M WlW TM litt WOkMllM (Eigener Bericht unseres nach Görlitz entsandten Douder- Berichterstatters) Die Arbeitsaufnahme des sozialdemokratischen Partei tages am Montag vormittag vollzog sich schon in einem prinzipientreueren Rahmen, als die Eröffnung am Vorabend. Nun prangt ein rotes Banner mit der Inschrift: „Freiheit. Gleichheit, Brüderlichkeit" in Saalmitte und die Büsten von Karl Marx und August Bebel prangen auf dem lorbcergerän- derte» Podium. Dort oben thront der Parteihäuptling Wels. Der „hübsche Otto". Einstmals .Bluthund von Berlin" ge- normt. In den Händen der Spartakisten unseligen Angedenkens hing sein Leben an einem Faden. Lüttwitz-Truppen hieben ihn aus der Matrosenburg des Berliner Marstalles heraus. Ein Mann voller Energie, laute Stimme, polternde Allüren, über schüssiges- Temperament, das manchmal mit ihm durchgeht, har eiwaS vom Kommandoton, im Grunde ein harmloser, fried licher Mensch, der einen fröhlichen geselligen Kreis nicht ver achtet. Dort fühlt er sich vielmehr am wohlsten. Molkenbubr. der Parteiveteran, soll, wie wohl ein halbes Dutzend mal versichert wird, „ganz kurz" über die Ab sichten der Progrommkommission berichten. Man wußte, warum mau dem alte» abgekämpften Herrn die Mabnung der Kürze so sehr ans Herz legte. Er redete dabür um so länger! Die ganze Geschichte der Programmentwicklung der sozialdemokratischen Partei rollte er auf. Viel Kritik, aber keinen einzigen posi-iven Vorschlag! So wird also auch jetzt wieder eine Prozri-nm- kommission gebildet, die weiter beraten soll. Ein heikler Punkt, auf dessen Einzelheiten niemand einzugehen sich getraute, war abgeschoben. Ein lebhafteres Interesse nach außen mußte schon der von Franz Krüger erstattete Bericht des Parteivorst an» de- Hervorrufen. In der Stellungnahme zu all den poilisiben TageSfragen kam die Meinung de- obersten sozialdemokratischen Parteiinstanz zum Ausdruck. Zivil .Hauptpunkte traten h-rvor: einmal die sozialistische Einigung und zum zweiten die Stellung der Sozialdemokratie zur Regier'.:: gsbil - düng mit bürgerlichen Parteien. Einigung unter „allen" Umständen, wie sie noch im Vorjahre in Kassel gefordert worden ist, will jetzt niemand mehr. Die Differenzen zwischen USP. und SPD. in dieser Frage sie- gen nur in der Haltung zur Bildung einer Negierung»',, isition. ES ist wobl interessant, in diesem Zusammenhänge den Redner die Oppositionspolitik der Iliiabbngigen im Reichstage geißeln zu höre», da sie dort wohl hohe Forderungen stellten, dann aber die Deckung der Ausgaben zu beschaffen sich weiger'en. Man hört dabei dieselben Argumente, die früher die bürgwlickie» Parteien der Sozialdemokratie gegenüber wegen genau de: glei» chcn .Haltung geltend gemacht haben. Und nun merkt inan erst so recht, wie rund die Politik isi und wie bürgerlich die Sozial demokratie heute geworden ist, da sie selber die Bürde der Ver antwortlichkeit zu tragen hat. Einigung? Ja! Aber Politik, kein „Affentheater". DaS ist die Linie, wie sie die Sozialdemokratie gegen die Nuabl,äu gigen zieht! Und nun die K oa l i t i o n o f r a g-. Da stazl v.e So zialdemokratie folgendes: „Grundsätzlich sind w,e bereit ^ur Teilnahme an Koalitionen. W'r können h:u-c weniger denn w diese Bereitschaft an bestimm.«: Parteien knüpfen. Wir sännen nicht sagen: Unter allen Umständen, aber a ich nickt: Unter keinen Umständen! müssen vielmehr alles aü- stimmen auf die Frage: Welche Politik können wir mit dieser oder jener Partei (reihen." Man wird zugeben, daß der Nahmen ter h>er vorgezeich- net wird, wesentlich weiter, als der von Kassel, gezogen ist. Hier wird eine Opportunitätspolitik v:Ge'digt, die allerdings mit de:, Traditionen des AgitationsprogrciiumS van ehedem keine, auch nicht einmal eine vermandschalr che Verbin »> g mcd: bat. Der Sozialdemokratie kommt es hauptsächlich darauf an, die Republik, „ihre" Errungenschaft, zu sichern. Darum stellt sie für die Mitarbeit mit bürgert chen Parteien ihre Beding,la gen. Nim: sagt geflissentlich nicht, daß für diese oder je,,.- Par tei diese Bedingungen zu gelter lmileu, sondern sie sollen für jede für eine Koalition in Frage lammende Partei gültig sein. Darum nannte man i» Görlitz im offiziellen Referat auch die Deutsche Volkspartei nicht besonders. Krüger meinte, daß znm Beispiel in der Steuerpolitik l-estex nnt Strcsemann, als mit dem Demokraten Gothen, auszukomme» sei. mit dem letzteren könnte »,a» über die Dinge überhaupt nicht reden! Die Bedingungen leibst laute» im einzelne», „ach der vom Parteitag angenommenen Resolution des Parteivor- slandes, der Kontrollkommission und des Parteiausschnsses wie felgt: Anerkennung und Verleid'in»g der Republik. Sicherung des demokratischen Selbsibestninnnngsrechtes des Volkes in Reich, Staat und Gemeinde, Demnkralisiernng der Verwaltung und Repnblikanisieruiig der Re'ckidwehr und der PolizeOrgane, Sicherung und Ausbau der Sozmigesetzgebung, Politik der Völ kerverständigung, lovale Erfüll,:»: des Friedeusvertrages in den Grenzen unserer Leistungsfähigkeit und Aufbringung der da durch bedingten Laste», in erster Lnste durch weitestgehende Heranziehung des Besitzes. Diese „Grnndforderungen' lallen aber, um ganz sicher zu gehen, in einem „A r b e i t s p : o g r a n, m" Aufnahme finden. Die Sozialdemokraten verlang:» das Bekenntnis der Koal'» tions-varteicn zu diesem Programm »nd seine Durchführung. So die politische Taklik der Sozialdemokra tie, geprägt durch den Sprecher des Parteivorstandes. I» die sen Linien drückt sich der politische Wille der Partei »«S, mit ihm muß man sich nun aus« nanderseh-n. Man kann frei lich nicht sagen, daß diese Zielwcisung etwas Neues oder Ori ginelles bedeutete, seit Kassel kenrsi man ,a schon b - ganze Tendenz. Die Delegierten konnten der Sacke auch nickst allzu viel Offenbarung und Weisheit obgewinnen, sie verhielten sich zu dem Referat eigentlich fast silnabmSloS Der Organisations- und Kassenbericht, den Bartels er stattet, gab ein anschauliches B'.ld über da? rege Parieilebe:. 1 »d manches, was man dabe: ü' -r die nnere Organisat e: hörte, könnte anderwärts sehr wvh, zur Lehre dienen. Da) gilt England gegen das Sanklionsunrecht London. 20. September. (Renter.) ES scheint mit Sicher heit angenommen zu werden dürfe», das; die deutsche Regie rung die Entscheidung des Obersten Rates, wonach eine Or ganisation eingerichtet werden soll, um die Gewährung von Ein fuhrlizenzen durch Deutschland zu beobachten, l v l> a l anzu- nehmeii beabsichtigt, lieber die genaue Auslegung dieser Entscheidung gingen die Meinungen ziemlich weit auseinander. Es ist indesse:, zu hoffen, daß die ganze Frage binnen kurzem geklärt sein wird und die wirtschaftlichen Sanktionen demzufolge aufgehoben werden. Di« einzige noch ansstehende Frage betrisst de» Punkt, ob die interalliierte Organisation die Eigenschaft eines Beobachters haben soll, um über die Erteilung von Lizenzen zu wachen und über jede Unbilligkeit und unterschiedliche Behandlung an die alliierten Negierungen zwecks Notwendigwcrdsns einer Aktion zu berichten, oder ob sie eine Körperschaft sein soll, die bevollmächtigt ist, gegen die Gewährung von Lizenzen ihr Veto ein- zulegen. Die britischen Kreise sind für die erstgenannte Auf fassung. Anmerkung das W. T. B.: Diese Neulermeldnng bestätigt daS, was über den deutschen Standpunkt in dieser Aiigelegenbeit bekannt geworden ist. Die deutsche Regierung ist bereit, eine Kommission zu bilden und anziierkeunen, der es obliegen soll, die sogenannte» Diskriininatione» zu prüfen, d. h. darüber zu wache», daß kein Land gegenüber dem anderen i» der Handhabung der Eiiifichrregelnng benachteiligt wird. Sie wendet sich jedoch — und dieser Standpunkt wird nach der Rentermeldiing von der englischen Regierung geteilt — gegen jede Erweiterung der Be fugnisse der Kommission, in der ein Eingriff in die dentsche Wirt" schaftshoheit erblickt werden müsste. Ein französisch-englischer Geheimvertrag Paris, 20. September. Der „Matin" verössentlicht einen Geheimvertrag, den Clen,enrea„ an, 15. Dezember abschloß. In diesem Vertrag lautet es u. a., daß die Zahlungen Deutsch lands in erster Linie zur Deckung der Besatzungskostcn sowie solcher Lieferungen von Lebensmitteln und Rohstoffen dienen müssen, die Deutschland unter den im Friedcnsvertrag vorge sehenen Bedingungen bewilligt werden tonnen. In zweiter Linie sollen die Zahlungen zur Deckung der belgischen Priorität dienen. Svbalo diese Zahlungen einmal er-olgt sind, wird zu einer pro- portionelken Verteilung aller Zahlungen Deutschlands geschritten werden, die Naturalliesernngen Deutschlands einbegriffen mit Ausnahme derjenigen Gegenstände, von denen festgeftellt wurde, daß sie den Ländern entnommen waren, die nunmehr die Zurück- erstattung des Entnommenen verlange». (Geheim!) Die franzö sische Regierung wird nicht die Rückerstattung des Gvldes ver- ir> besondere über die Opfer.u'll:gkeit rer Sozialdemokratie gegenüber ihrer Presse, in der Frage der Beiträge für die Partei »nd dergleichen. Der Parteitag zählt 3l4 De'egierte. Die Diskus'»» er öffnet „Vildungs'-Schulz, der über dis kulturellen Aufgaben der Partei, insbesondere die BstruiigS- und Jugendbewegung svricht. Aus cer weit-ren D'skiis».>: über den Bericht des Partei- rci'stndes, in der es, abgesehen lea persönlichen Bemängelun- und Empfindlichkeiten, zu ruht heftige» Gegen sätzlichkeiten i» der taktischen Anstas-ung hinsichtlich der Behand lung all der angeschniitenen Fragen .'„m sei die Rede S eh e i d e i» a n n S , die er am Schlüsse dek erste» DiSknssions- tageS hielt, herborgehoben. Sche'demann zeigte hierbei wieder einmal sein iinle„gbareS Geschick ,nr taktische Schiebungen. To brachte er es- in der Tal fertig, daß die Basis, welche die Koa- litionsresoliition des Parieivoräcindes bildet, am Schlüsse dieses Tageö wieder zusaniniengeleinst wurde. Sein Hauptirunips war die Parole: Sicherung der Revublik unter allen Umständen! Er reklamiert auch für die Sozial demokraten die Liebe zum Vakeriande. Aber man rede nicht davon, sondern handle danach! Hergl habe die Wiederherstellung des Kaisertums als Ziel. Scheidemann erklärt, da sehe man, was auf dem Spiele stehe. Jetzt müsse aber, um diese Siche rung zu gewährleisten, nun ganze Arbeit gemacht werden. So fordert Scheidemai,n die Reform unserer Justiz, ferner die ganz entschiedene Demokratisierung unserer Verwaltung, eine Reform unseres Schulwesens und vor allem der Universtiäten. Uni das aber durch?,usübreu, müßte inan Regierungen bilden können, die entschlossen hinter diesen Forderungen ständen. Mit glieder solcher Regierungen könnten nur diejenigen Parieien sein, die die Verfassung anerkennen und die zu ihrem Schlitze alle Machtmittel anznwendeii bereit seien. Es sei ein grotesker Zustand, daß im Reich mit Wirt!) gegen rechts und in Preuße» mit S'tegerwald gegen links regiert würde. Ob Scheiden,»»,, mit dieser Bemerkungen den beiden genannten Persönlichkeiten einen besonderen Dienst erwiese" tot, müneii nur ja seinem eigenen Taktgefühl überlasse». Aber es ist loch ein Vorgang, der znm Lachen reizt, wenn inan einen Scheide»,-:»,, ausspre- cben böcl, eine Aeuderung der ,eisige» Verhältnisse sei erst dann möglich, wenn die Sozialdemokratie sich sreiuiache von Schlag- Worte». Das sagt derselbe Scheidemann, der sieb seit Jahr und Tag als der größte Schlagworlsabrikant „bewährt" bat. Scheide,,»:»,, meint weiter: Venn es- schon richtig sei, daß man eine Politik unter de» henügeu Verhältnissen nur von einen. Tag zun, anderen machen tonne, daun könne man aber auch nicht die Partcilaktik durch Parolen aus lange Zeit fest lege». Man könne also nicht sage», das; inan mit einer bestimmten Parst, nicht in eine Negierung gehe. Es könne sich eine Partei von einen. Tag ans de» andere» eines Besseren besinnen. Scheide,»»,,» will dabei gar nickst einmal in erster Linie an seine eigene Pariei denken! Er meint aber, man könne doch auch an einer bestimmten Norm feststelle!:, elwa dadurch, das, mit keiner Partei zusanimengearbeiiet wer den soll, die nicht der Versas'ung zngejtimmt hätte, dann wäre auch nickt ein Zusammengehen mit den Unabhängigen möglich. Man müsse nickst fragen, was eine Partei früher getan habe, sondern was sie künftig zu tun gewillt se:. Die Parole, die man früher auSgegeben habe: Unter keinen Umständen mit der Deutschen Volkspartei! wäre damals durchaus richtig ge wesen. Aber jetzt sei sie nicht mehr richtig. Man sieht also, w'.e , langen, das in Durchführung der Abmachungen von Calais in I England zurückbehalten wird, bis zu dem Augenblick, wo die ganze Schuld Frankreichs gegenüber der englischen Regierung zurück- bezahlt sein wird. Die Reise der Garanliekommission Paris, 20. September. Wir der „TemvS" mitteilt, begibt sich die Garantiekommiß'ion übermorgen nach Berlin. Sie werde vor alle»: die Ausgabe haben, das Funktionieren der Kon trolle über d > e deutsche Ausfuhr zu überwachen und die Modalitäten der alle drei Monate statlfindeiidei: Zahlun gen zu bestimmen. D e vberschlesi rhe Frage VölkerbundZrat Paris, 20. September. Havas meldet aus Beuihen. daß eine Sonderdelegation der Interalliierten Kommission bestehend ans einigen Engländern und eini gen Italienern, sowie mebreren Beamten, einige Tage in Ben the» verbracht hat. Die Delegation nahm vorbereitende Arbeiten vor, n», die Aufgabe der S a ch v e r st ä n d i g e n des Völkerbundes zu erleichtern, die demnächst an Ort und Stelle die oberschlesische Frage prüfen soll. Die oberschlesische« Handwerker gegen eine Teilung Breslau, 20. September. Der 24. Bundestag des Ober- sckstesischen H a i, d w e r k e r b u » d e s, der in Oppeln zusammen- getreten ist, hatte den Völkerbundsrat in eine», Telegramm ge beten, bet der Entscheidung der oberschlesischen Frage die Rechte „nd Interessen der Oberschlesier mit Rücksicht auf die völkische sprachliche Zusammensetzung Oberschlesiens, sowie seiner eigen artigen kulturellen und wirtschaftlichen Entwicklung durch eine weitestgehende Autonomie in einem ungeteilten O b e r s ch l e s i e n zu gewährleisten und dem Oberschlesischen Hand werkerbunde Gelegenheit zu geben, seine Wünsche persönlich zu vertreten. Di« englffch-franzöfischen Differenz«« in« Orient London. 20. September. Der diplomatische Berichterstatter des „Tailh Telegraph" schreibt: An: letzten Freitag hat der fran zösische Botschafter in London beim 'Auswärtigen Amie offizielle Vorstellungen erhoben wegen des Befehls des Generals Darrmg- to», die angebliche,, Verschwörer i» Konstantinopel zn verhaften. Der französische Botschafter erklärte, seine Negierung sei der An sicht, daß der alliierte Oberbefehlshaber sein Mandat überschritten babe, das rein militärisch sei. die Taktik der Sozialdemokratie läuft. Scheidemann sagt, daß die Voraussetzung jeder neuen Regiernngsbildnng und der Be teiligung der Sozialdemokraten an il>r ein bestimmtes Mindest- Programm und die Ueberlassung bestimmter Ministerien an die Sozialdemokratie sei. Es bandle sich ja nur um eine Arbeits und nicht um eine Gesiiniungsgemeinschasi, dem, sonst bätte man ja nicht mit dem Zentrum in einer Koalition gehen können. Man sei nun einmal auf die Milarbeit der anderen Parteien angewiesen, wenn inan nicht ans jede Mitwirkung an de» StaalSgesckiäste» verzichte,, wolle, und über de» Stand punkt sei man ja beute !> i n a „ S. Der Parteitag stimmt dieser Auffassung durch starken Beifall zu. Wie sich die Koa- liüvuSPerhälinipe der nächsten Zeit gestalten werden, weiß beute noch kein Mensch. ES sei g-wiß kein ieichier Schritt, de» die S a z i a I d e m v k r a t i e z n g eben bereit sei, aber er müsse gegangen werden, weil es einen anderen Weg nicht gäbe. Mit einem Aufruf, die sozialistische Frvnt zu perslärkcn, damit die Sozialdemvkraten einstens, iv wie sie erstreben, daS Hest in die Hand »cbm-e-ii können, schließt Scheidemaiin seine Rede, die durch ihren Schwung sicherlich eine gute Wirkung ge habt bat, die aber über die Grundfrage, was denn eigentlich geschieben solle „nd „sie man ec- önrchinfübre" beabsichüat babe, die Partciweisen noch i»> Dunkel g laüe» bat! Jmmerbin: ES ist ei» Aiisklana gescharten, der diesen ersten Tag nicht un günstig, oom Standpunkte de, Beeinsluinmg der Delegierten für die Meinung des Parleivon'iandes, abschließt. Die Linie stebt aber schon wn: Die Sozialdemokralie bält sich alle taktischen Wege frei, tun, d-nen sic alanbi, daß sie zum Ziele der Verstärkung ibrer Macb'positiou iübren. O «» » Giirlil«. 20. September. In Foriseming W Debatte über de» Bericht des Partei porslandes, beiürworlet .. » b e n-Bralinschtveig seinen 'Antrag be treffend die 7emvkratine">,»g der Verwiltung. Müller iFrai» ke») tritt sür die Nesomiivn des Parieivorstandes beiressend Grundsätze :ür die Koalition ein. G ö r t i n g e r-Köln bckämpst die Resolution des Parteivorsiandes, die die Stellung der Par tei »ach links erschwere. Dr. K o e st e r verweist ans die Nsirt- schaitliche» Verhandlungen mit dem 'Anslande. In der Partei babe man vielfach den Ernst der Lage »a b annenlna nach nicbt begriffen, man dürfe nicht fragen, sollen nur die Dentübe VvNs- vartei in die Negierung hineinnehme» vdc" nicht, sondern sollen wir ihr weiter gestatten, ohne die furchtbare Last der Verant wortung 'Agitation zn machen. Die geistige A n S e i » an der s e tz u » g mit de m Z e n t r n in w e r d e a n ch e i n in a l k o m ,n en, und da >,» b r a „ che die S v z iaId e in vkra - tie Bunde s genoss e». Wirt s ch a s l l i eb gehöre die gro ß e M assc de r W übler der V olkspartei z „ r Sozialdemokratie, und in a n in üsse sic gewinnen, um nationalistisch verwirrte Kopse zur prak tischen Mitarbeit z» erziehen, l!) Otto Braun, früherer preußischer Ministerpräsident erklärte, daß nur eine Frage ansgeworsen werden dürfe, nämlich, wie nun: ,n,t dem Partner, den die Wahlen ergaben, ein Stück ans sozialistiichem Wege vorwärts komme. Aus die Zahl im Kabinett komme cS nicht an, sondern auf das Ressort und de,, dabintersteheudeu Man». Severiug führte auS, daß mau den Kampf zum Schutze der Republik nicht mit Papierkngeln sichre» dürfe, sondern, daß man die Macht in die Hände bekommen müsse. Wen» er das von sich als richtig Erkannte durchführen wolle, dann suche er nach