Bibliothek des Vereins Deutscher Eisenhüttenleute (VDEh): Sachsen.Digital

**Bibliotheksstempel des Vereins Deutscher Eisenhüttenleute (VDEh)**

Die Bibliothek des Vereins deutscher Eisenhüttenleute (VDEh) ist eine weltweit einmalige, über 150 Jahre gewachsene Sammlung von Literatur und historischen Dokumenten zur Geschichte und Gegenwart der Eisen- und Stahlindustrie. Die Bedeutung liegt vor allem in der inhaltlichen Dichte und Geschlossenheit sowie im Entstehungszusammenhang. Als die traditionsreiche Spezialbibliothek am Standort Düsseldorf im Jahr 2019 schließen musste, übernahm die Universitätsbibliothek „Georgius Agricola“ der TU Bergakademie Freiberg die Bestände.

Der Verein deutscher Eisenhüttenleute (heute Stahlinstitut VDEh) wurde im Dezember 1860 in Düsseldorf von deutschen Ingenieuren des Eisenhüttenwesens und Hüttendirektoren mit dem Ziel gegründet, der mit der ersten Weltwirtschaftskrise (1857-1861) einhergehenden Krise der deutschen Eisen- und Stahlindustrie entgegenzuwirken. Neben dem Erfahrungsaustausch und dem wirtschaftspolitischen Engagement stand von Anfang an die Erfassung, Dokumentation und Verbreitung von technischem Fachwissen im Fokus der Vereinsarbeit.

Die vom VDEh ab Juli 1881 herausgegebene Zeitschrift „Stahl und Eisen“ zählt zu den ältesten technischen Zeitschriften Deutschlands, die als einschlägiges Fachorgan bis heute regelmäßig über die neuesten technischen und wissenschaftlichen Forschungsergebnisse sowie über die aktuellen politischen und marktspezifischen Entwicklungen in Bezug auf die Eisen- und Stahlindustrie informiert. Die ältesten Jahrgänge werden hier erstmals in digitaler Form zur Verfügung gestellt. Die Grundlage dafür bildeten die im Bibliotheksbestand des VDEh überlieferten Einzelhefte.

Diese enthalten neben den Fachartikeln auch noch die für die Finanzierung von Verein und Zeitschrift sehr wichtigen Anzeigenteile, die seit dem Jahr 1892 etwa die Hälfte bis Zweidrittel des gesamten Heftumfanges ausmachten. In den nach Jahrgängen gebundenen Ausgaben der (Hochschul-)Bibliotheken und in Privatsammlungen fehlen diese meist vollständig, weil die eigens für die Zeitschrift hergestellten Einbanddecken lediglich für den Umfang der Artikelsektion vorgesehen waren.

Darüber hinaus haben sich einige der meist aufwendig gestalteten losen Werbeprospekte erhalten, die jedem Heft in unterschiedlicher Anzahl beilagen und hier im Anhang eines jeden Jahrganges präsentiert werden. Die historische Anzeigen- und Prospektwerbung bietet einen interessanten Einblick in die deutsche Industrie- und Technikgeschichte, insbesondere in die Entwicklung von Produkten und Firmen der Eisen- und Stahlindustrie um die Jahrhundertwende.

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