In einem vom Landesdigitalisierungsprogramm finanzierten Projekt, in dem erstmals überhaupt kriegsbedingt verlagerte Werke in Russland digitalisiert werden konnten, werden 250 Musikhandschriften aus dem Bestand der Sächsischen Landesbibliothek, die sich heute in der Russischen Staatsbibliothek Moskau befinden, digitalisiert und allgemein zugänglich gemacht.

Bei den nun digitalisierten Handschriften handelt es sich überwiegend um aus dem 18. und frühen 19. Jahrhundert stammende Musikalien des sächsischen Hofes. Unter ihnen befinden sich unter anderem Aufführungsmaterialien der königlichen Hofhaltung in Warschau, Handschriften aus der Privatsammlung der als Musikmäzenatin wirkenden Kurfürstin Maria Antonia Walpurgis (1724-1780) – darunter verschiedene für ihren Bestand typische Ariensammlungen, die ihren Blick auf das europäische Opernleben dokumentieren –, oder Kompositionsautographe der Prinzessin Amalie von Sachsen (1794-1870) – darunter zahlreiche unikal überlieferte Werke, Opern ebenso wie Kammermusik. Ferner geben die Handschriften neue Einblicke in das Repertoire der katholischen Kirchenmusikpflege am Dresdner Hof.

Die Präsentation der Objekte erfolgt über die Digitalen Sammlungen der SLUB Dresden.