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lummer 1«1 — 2«. Jahrgang Mein, Nma> wSckN.mc lllnslr.ßiraaSbeNneen .Hemm: und und der Kinderbeilage „Frohmut-, lowie oe» Tevbcllaeen s, Bemw-BIatt-, .Unterhalt»«,, und Wissen-. .Die Welt der Aerzlltchei Ratgeber-, .Da« gute Buch-, .Ftlmrund- Iwau-^ Monatlicher lvezugSvret» u Mk. etnlchl. BelleNgeld. Wnzelnummer 1V Sonnabend« u. Tonntagnummer »« 1. Hauvtlchrtttletter: D». «. D«»e,vk. Dredden, SachMe Donnerstag, den 1. Mai l9Z0 VertagSor«! LcesNc» «nzeiaenpreisi: Die igelhalteue PelNzeN- litt g. Famiü«,,. anieigeu u.Slolleugeluche !tt> Z. Dte PeulreNamezeile. "Nnm breit, IFür Anzeigen anherhalb des BerbreUuugdqeblcteS 1«»g. diePeNtreNamezelle Briemed.NOZ, Zmzall« HSbe>er Stewalt erlischt ledc «erbllichtung an, Lieterung sowie tkrsüllunti v. Anzeigen-Aultrnaen t>. Lelllung b. Schadenersatz, Molchlistltcher Teil Fra», Vnngarl!, Dresden. oolrsseimna («eichäftSsteU«. Trii>b-,i.Verlag - Kernianin. A..S-, iür «erlag und Dnnkerei.FtltaleDreSden. Treöden-A.1 Polierslrahe l?. FernrufSWIL. Postscheckkonto Dresden i7d't Bankkonto Etadtbank Dresden Ar »NI Für christliche Politik un- Kultur ütedaktton der Nachtische» Volks,«ttnng Tresdon.AIlstad l Pvlierstrahe I?. Fornrn- eO. v n >d 210,L. Beamlenlrabinell in Sachsen? Ein -emokrakischer Vorschlag — Die Entscheidung bei den Nationalsozialisten Dresden. IN. April, Tie Entscheidung Uber das Schicksal des Landtages dürfte nunmehr a »> 8. Mai fallen, da der Laiidlagsvorsland es abgelehnt hat, den sozialdemokratischen Allfläsungsantrag bereits ans die Tagesordnung der Sitzung am s!. Mai zu sei>en. — Von demokratischer Sette ist indessen heute ein Versuch unternommen worden, die Auslösung des ^ Landtages i„ testier Stunde zu verhindern. Der Vorsitzende .vr dnnokeatischen Landtagsfralttion Dr. Dehne hat an den Vorsitzenden der uolksparteilichen Fraktion cüie» Brief gerich tet in dein die Bildung eines unpolitischen BeamtenkalnneUs verecscklagen ivird. Die wesentlichen Sätze des Briefes lallten: „Die iibcr die Regicennge-bildnng wochenlang geführten Vechandlungen Hoden klar ergeben, dass die Bildung eir,ee wie ch'wer geartete» politischen Kouliliailsregiernllg z. Zl. nnmög- i-ch ist/ Es erscheint ,zwecklos, den Gründen nachzuspüren, die zn d>esem negatiuen Ergebnis geführt haken, und es ist ebenso n tzlos. der einen oder andern Partei die angebliche Schuld an ess> m Mißerfolg zu?,uschreibe». Es gilt, der Tatsache ilis Auge tu je!,e». dap, die politischen Gegensäste zivischen den Parteien, d e zur Bildniig einer Koalition nach den, Mehrheitsverhält- l - an Sächsischen Landing notwendig sind, sich als so grost er nnclen habe», das; die Bildung einer gemeinsamen, politische» Nenierrng nicht gelingen konnte. Man denkt nun an die Auslösung des Landtags als leiste» >lr,'vea, aus den Schwierigkeiten. Wenn die Gewischeit oder hmch nur die Wahrscheinlichkeit bestünde, durch eine Landtags' mahl rine solche Aenderung der Verhältnisse herbei?,»sichren, die Bildung einer politischen Koaiilioilsregierung im rr en Landtag möglich wäre, würde auch ich die Landlagsmahl ,st- notwendig anerkennen. Aber ich habe die feste Ueber- zengung. das, eine Landtagswahl eine solche Klärung nicht' brin- g >, wird und das, beim Zusammeittritt des neue,, Landtags die selben Schwierigkeiten, vielleicht sogar in erhöhtem Mape var iieren werden. Bei dieser Sachlage erscheint es mir als eine Pflicht, den versuch zu machen, die Krise durch Bildung eines unpoliti schen B e a in t e n k a b i n e 1 t o zu lösen. Die Parteien m ist- te„ soviel Selbstverleugnung ansbringen, dag sie eine politisch neutrale und jrdensalls parteipolitisch bisher nicht hervor- gilrekene Persönlichkeit zum Ministerpräsidenten ivä'.len und bei der weiteren Bildung des Kabinetts auf jede mittelbare oder nnmlilelbore Vertretung verzichten. Fm bisherigen Kaki nett Pünger ist der Anfang einer solchen En!Wicklung bercils cnchalten, Die Herren NIckler und Mannsfeld sind solche Be- aniteuminüüe» una hoben sich «ns Grund iheer Tüchtigkett-und Sachllchilei: in lveilen Kreiicn Berlraneu erioorben Ich lvürde es skr riclstig hiillen. Last man einen non ihnen oder eine andere gleichwertige Persönlichkeil not Beomienchnr»kter znin '.bUnislerpräsidenlen ivahll nlid es ihn, überlässt, das Kaki.lei! cnljpeechcno zu ergänzen. Bei einem unpolitischen Kabinett würde meiner Ansicht nach die Zahl von I oder ä Mtnister» ansreichen Wel.ll es gelingen sollte, vielleicht in oen ,greisen der im Ruhestand besiudlichen höheren Staatsbeamten Älanlier sür die genast schwere und undankbare Ausgabe zu finden, und nach meiner Ke astnis der Verhältnisse, gibt es salche Männer, würde glich die finanzielle Belaslnng des Siaalcs bei einem solchen Kabinett die denkbar niedrigste sein." Die wesentliche Bedeutung dieses Brieses scheint uns darin zu liegen, drst mit den, Vorschlag eines Beamlenkabiuelts Tr. Dehne grundsätzlich auch die Möglichkeit eines Kabinetts Schicest anerkennt. Präsident Schieck ist ein hochstehender, ver dtenter Beamter und bisher parteipolitisch nicht hervorgelrelen, Ans eniste Schwierigkeiten dürste der demokratische Vorschlag allerdings dann slosten. wenn es die Forderung ans Nücklritt der Minister Krag v. Nidda und Weber bedeuten sollte. Es must also vorläufig völlig dahingestellt bleiben, ob es überhaupt gelingen kan», ans diesem Wege die Krise zu lösen. Die Entscheidung liegt nunmehe bei den N a l i o n a l s o ?, > a - listen Die Kommunisten hoben beee.ts durch Einbringung eines eigencnAnsiösnilgsantrages zu erkennen gegeben, Last sie denn Alillösungsantiag der Sozialdemokraten znstimmcn wer den, Stimmen auch die Nationalsozialisten zu — ihr Organ, der in Berlin redigierte „Sächsische Beobachter" kündigt das an — dann ist alle Mühe der Demokraten und der anderen Par teien vergebens, denn Kommunisten. Sostaldemokraten und Nationalsozialisten verfügen zusammen über die Mehrheit des Lan-Vaoc, — Wol'ss Sachsendienst weist zu melden, die Nativ naisoziailslen würden am 0, Mai bei dee Wahl des Minister Präsidenten sur Schieck, am 8, Mai aber für die Auslösung des Landtages stimmen. Das wäre allerdings ein Nekorü staats politischer Einsicht, der alle die (geivih beträchtlichen) Leistungen dieser Art. die währvnd der letzten drei Monate währenden Koalitions-Verhandlungen zu verzeichnen waren, nberlrefien iviirde. Luftverkehr -es Völkerbunds Sicherung bei Kr egsgefahr — Deulschlanbs Ausnahmeskellung Gens, Ist, April, Das Si che rh e i ts koin i t ee beriet gestern über die ss'nge der Sicherung des Verkehrs mit dc'm Bölkerbnnds sch und de» Mitgliedsiaalen auf dem Luftwege, wenn eine täusche Situation einen möglichst raschen Verkehr dieser Art nmcdcrn sollte, Tie iittermalionale Lnftsahrtkommisston Hot r, ür Vorschläge ansgeorbeitct. die »ach ihrer Ausfassung dem r stohrtabkommen vom Jahre 1919 einverleiöt werden können, De Verkehrs-Kommission des Völkerbundes schlägt stntt dessen n", east die Völkerbunds-Versammlung in einer Nesolution üm die allgemeinen Gnindsäke anstelle» und die Negelnng im cs!.inen vom Geneiaisekretär mit de» Negierungen verein ten werden soll, Ihre .Nesolution stellt auch die Verpfkchtnng H Mitgliedsiaalen fest, den un Dienste des Völkerbnnoes be- Kn, lügen Flugzeugen alle Freiheiten des Verkehrs, zu geiväh In dee Debatte einigte man sich ani die Nebelung der ' ze durch die vorgeschlagem- Nesolution. die ei,-ein Nedak- !n>i,skomitee überwieien wurde, Erwölutt sei. das-, der Mw- t>,-:er Po lens die Ausfassnng vcrtral. der Völkerbund müsse eigene Flugzeuge besitzen. Lord Noberl Cecil <England> er ste,ne diesen Gesichtspunkt im Hinblick auf die heutige E> erlc-rung sür gegenstandslos. Der deutsche Delegierte. Dr. Göppert, meinte, das, eigene Bölkerbundsslugzeuge überflüssig seien, denn der Generalsekretär könne jederzeit von de,, Flug gesellschaften der Schweiz oder der Nachbarländer Flugzeuge zur Verfügung gestellt erhalten. Eigene Völkerbundsslugzeuge waren in normalen Zeiten nutzlos, würden technisch schnell ver- ! allen und konnten, ivenn man sie in ruhigen Zeiten z» uebnngsflügen benützen würde. Situationen Hervorrufen, die sur die Verantworllichkeit des Völkerbundes bedenklich wären. Der deutsch« Vertreter wies weiter daraus hin, das, einigen , -laalen su. a. Deutschland D. R.) durch die Friedensverträge Beschränkungen auf-rlegt seien, datz sie keinerlei Militär- oder öolizclslugzeuge besiisten und deshalb die notwendige Kontrolle > d-r ihr Gebiet überfliegenden Luftfahrzeuge nicht durchführen , uonntcu. Diesen Staate,, inüfsten gewisse Ausnahmen zuge i'anden werden, um ihnen die Möglichkeit der Konttolle zu sichern. — Ter sr a n ?, ö s i s ch e Delegie-rte vertrat die Aus sassung, das; die Ficiigzcr'gr im Dienst des Bölk-rl'unSes b-'nn Uebrriliegell eines Lal-.des j-.'lveüs niil cinee Mannschntt e s beiresienden Lande--, besetzt werden müssten. Wann tritt die Abrüttungskommission zusammen? Paris, Ist. April Der Genser Berichterstatter des ..Journal des Tebats" mcl den N!a:i erstihn, aast Eligiano il> letzter Zeit sic» bemüh!, den Znsamnienlriu der v o r bereiI e n d e n A b r ü st n n g s » Kommission zu einem mönlichst naheul Zettpnnkt Zl> er reichen. Die englische Negier»»» isl der Llnsicht. dost es mögiich iväre. die Kommission bereits im F n » i oder Fllli einzllbernfen, Sie stimmt hierin völlig mit der deuts ch e „ Regierung über ein, die unaufhörlich vor der Völkerbuudsversammlung sür die Einberufung emgetreten ist. Aber dieser Plon stöstl vlls leö- hasteste Opposition bei asten denen, die es- skr unmöglich halten so kurz nach dee Londoner Konserenz eine »ene Znsnmmenk.w l mit dem Thema der Einschränknna ode> Herabsetzung der Nnst»»gen abzllhalten Von Bedeutung ist insbesondere, dast die Staaten, die nicht an der Londoner Konferenz lcilgenommen. ober sich doch sür die dort verhandelte» Fragen interessiert haben und die anderer seits der vo>l-erc!tende» Abriistnngskvmmisstvn angehören. Zeit herben miisseil, um sich über die Bedeut»»» der in Londvn ge troffenen Vereinbarungen klar zu werden. (?) Unter diesen Umstanden iiimntt man allgemein an. dast es nicht möglich sein wird, die vorbereitende Kom-stiistm vor Oktober oder No vember d. F. einzubernien * Diese Ausführungen geben den iran zvsi scheu Stand punkt wieder, der im Widerspnick mit der de »Ischen und englischen Auffassung sieht. Die Fvrüernng Deutschlands ist. dast aus den Ergebnissen der S e c abriistnngskvnserenz möglichst bald die nötigen Folgerungen für die alIg e m eine Aörüsinng gezogen werden müssen. Wie einst im Mai Die S o ,z i ei l d e in o st r a t i e begeht an diesem 1, Mai ein Jubiläum. 4 0 I a st r e M a i f e i e r " aer« stünden die Plakate der Anscblaaiäulen mit Sialz, Am 1. Mm 1890 waren aus Grund des im Juli IdKl van einem Internationalen Arbeiter-Kangresz in Paris ge» sagte» Beschlusses zum ersten Male Temansiratien.-,-,w>e sür den achtstündigen Normalarbeilslag veranstaltet mar« den. Widerstände austerhalh. aber auch innerhalb der sozialistischen Bewegung liehen die Bedeutung d-ewr Temonstralian wachsen: die internauanale Kundgebung sür den Achtstundentag erhielt den Charakter eines sozialistischen Weltfeiertages. Die Negierung ebensa wie die Mehrheit des Baldes im Deutschland der Bark iegs« zeit erkannte diesen Jeierlaa nicht an: in vielen Füllen muhten die Demonstrationen nach Arbellsschlnh oder an dem ans den 1. Mai falgenden Lannlag ahgehalten wer den, Jede Begeisterung wächst durch Widerstände Und sa war für die sazialislische Arheiterschast vor dem Kriege der 1, Mai der Tag des Protestes gegen die he» stehende Cbaats-, Wirtschofts- und Gesellst!',ailsordnnng. Mit dem Znsaminenhrnch dieser Ordnunaen am Ende des Krieges war der Weg frei für eine Umgestal tung der Pratestfeier in eine Kundgebung positiven, Jnbalts, Führer der grossen Arheiterparlei standen an der Spitze des Staates, wichtige Hauplsarderungen dieser Partei waren erfüllt — sollte da der l. Mal. hisher Dag des Protestes gege n den Staat, nicht zu einem Tage de» Bekenntnisses sür den Staat werden? Die Sozias» demokratie hol die Kraft, der Maifeier einen staats» bejahenden Charakter zu gehen, n i ch t aufgebracht. Sie hatte jahrzehntelang protestiert, sie prateslierie ivei» ter. So wurde der 1. Mai 191!) als Feiertag für . Welt frieden. Völkerbund und interiiatianalen Arhelterschnlz* obgehalten. Das bedeutete wieder in erster Linie Protest, geivih berechtigten Protest aegen Unvallltamnv'nheil.m des internationalen Rechts. Aber zu einen, Fest'aa de» ganzen Balkes hannte der t. Mai ans diesem Wege nicht werden. Und sa haben wir das nachdenkliche Schau»- spiel erlebt, dah dein 1. Mai der Charakter eines staat lichen Feiertags in den meisten deutschen Ländern wieder genominen worden ist. Auch in Preuhen, dessen Regie rung doch mahgeblich von der Sozialdemokratie beeüi» floht wird. Nur Sachsen und Hamburg ebnen heute noch durch staatliche Verpflichtung zur Arbeitsruhe den Mai- demaiistratioiien die Wege. Der Dag der Maifeier zeigt immer wieder mit fast grotesker Deutlichkeit, dah die Sozialdemokratie auch heute nach mil dem Uebergana von der ollen zur neuen Zeit nicht fertig' ist. Diese Sozialdemokratie stellt in Prenhe» und Hessen den Ministervräsidenlen. in Baben den Staatspräsidenten, sie stellt zahlreiche Minister und NegieriliigspräpdeiUen. Oberbürgermeister und Pa'iwi- präsidenten - ab"- am l Mai gefällt sie sieh immer nach in der schauen Geste des Protestes gegen die bestehende Ordnung. An dieser i » n e r e n U n iv a h r h ästig» keit der gra h len denls ch e n P a r t e i leidet unser gesamtes politisches Lebe», Niemand erbennl die Schtväelie der zmiespälii wn Haltung der SazialSemakiatie schöner als die Kam» m n n i st c n . die mit billigem Svatl über die ..P-rrlei der Palizeipräsidenlen" Hähnen und für sich den 1 Mai als ...Kampimai ItM" proklamieren. Geivih können mH dabei die Kommunisten ans manche frükere sazial'st'iel'e Maidemonstration berufen. Aber die Parteigänger /la- lins haben wirklich am wenigsten Grund, sich über st-kar- fes Cttischreiten der Staatspolizei zu beschweren Sawjelrnhland ist dach der schlimmste Pal- Eslaat der Gegenwart: Leute, die sich in Russland sa angamen wiir- den ivie die Führer der KPD. in Deutschland, wären dort schon längst der ..phpsische» Bernichtniig" snw den bolsche wistischen Fachausdrncl! anznivenden) verfallen Auch die kaminnnistilche Niaidemaiistratian ist innerlich unwahr. Die Parteigänger des bolschewistischen Obrig keit s st a a t e s haben kein Recht, die Tradition der ehemaligen DemoiistrationeF gegen den kaiserlichen Obrigkeitsstaat fortznseken. Den M aide m o n st rati o n e » der SPD. und KPD. fehlt also l>ente jede innere Berechn- g li n g. Aber die Tradition ist einmal da. und sa ivird Die Heutine Nummer ritthält die Beilage,, „tt „ t e r h n 1. 1 u i, g u ii d Misse »" und „R e ch , sür All e". De, I. Mni isl i„ Sachsen staatlicher Feierlag. Die uächil« Nuuiine, de, S. B. gelang, an, 2. Mai zur Ausgakr.