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.i«. t. 2 . oIstL 3 i 6 r- S r. riZ. t. d i. d t. r 2 Nummer 24 — 2«. Sahrgang Grndein, ftma> wlickienN, mtt den Muttt. «ratt»r»«>aA,n .Di« »,»' und der M,iderbe>Ia«e.Arohmut', -owte den reiibetlilgen ,«t. Benno-Bla»' »Unierbalmno und Wislen' .Die «eli der Frau' ,«er,iliider Nalaeder' .Da» «ule Biicki' .Hiilmrund. ftbau'. MonaiNckiei P>r,na»deei» 2 MI. etnlckil. Vellellaeld. Gtnjelnummer IN s Tonnabend. ». Tonntaynummer !»v s- HauvtlchrittleUer, D».». L«»e»dk. Dresden. LüchMe Mittwoch» den 29. Januar 19Z0 >V«»Iag»o»e I Dee»den Annetqenvreilei Die >ar>va>t«ne veNi,eUe «»» j. ^amlli«»» an,eigen u.Stelle,laeiuche DiePeiitreiiame,eile Mm,a breti. I Fe vilir An,eigen aukerbalb des VerbrenungSgebiele» 4«»s dteVe>iiret!an,e,eii<I.ir«»Fe. Brie,ged.!U»^ ImtZaU« büberer Aeniaii erlvck» >ede Aervllichtung aut i!te>erung lowl« ikrfüllunn n. An,eigen-iguitrlinen Oeilnmg n. TLndeneiiatz. ikelLSitliAer re» Fron« Viiugarii, Dresden. ' «tetchttst-ftell«. Druitn.Berta«, «»ermann, tür «erlag und Druckerei. Filiale Dresden. Dresden.«. I. Poliertiratze 17. ssernru'Sl0l2. «ollickiecklonto Dresden »708. «antlonlo Ttadtbane Dresden »Ir l»7l!» Für christliche Politik und Kultur Redaktion der Litckiiitaira ivolk»,et»una DreSdeivAUiiad, 7. Poltertlratze >7. Uernr»- MN und »IMS. Grand! gegen Tardieu Der französisch-italienische Gegensatz aus -er Flolienstouierenz Slreil um das Programm London, 23. Januar. Zur Mottenkonscren.z nieldet die Mor,zenpresse. das; gestern bei der dreistündigen Zusammenkunft der Hauptdelcgierten nur geringfügige Fortschritte gemacht wurden. Der diplo matische Korrespondent des „Dailp Herald" sagt, es werde gehofft, das; heute vormittag bei der erneute» Zusammenkunft der Hauptdelegierte» die Tagesordnung ..mehr oder weniger" endgül tig vereinbart werden könne. Dem Blatt zufolge kam es gestern zwischen Tardieu und Grandi zu AuSeinckudersestungc», die zeit weise erbittert waren. „Times" meldet hierzu: Tardieu schlug gestern vor, daß die Konferenz, bevor sie sich aus Einzelheiten über die Schuss, typen cinlassc, zunächst eine Vereinbarung über folgend« drei Hauptpunkte erzielen solle: l. Die Methode der Berechnung der Bedürfnisse der verschiedenen Mächte. 2. die GesamNonnagc. S. das Recht des Tonnage-TranSi'ers von einer 'Achifssklasse auf die andere. Der italienische Hanptdelcgierle Gran di schlug vor, daß vor allem eine Vereinbarung über das Stärkeverbältnis der einzelnen Kriegsflotten zueinander hcrgestellt werden solle. Da eS zu keiner Einigung hierüber kam, wurde die Erörterung auf heute Vormittag verschoben: doch wird Tardieu mit seinen Vorschlägen als erster zu Worte kommen. La vereinbart worden ist, das; in sol chen Fällen die alphabetische Reihenfolge der verschiedenen Länder maßgebend ist. Paris, 28. Januar. Die gestrige Au-seinandersehuna airf der Londoner Kvnserenz «md der dabei zum Ausdruck gekommene Gegensatz zwischen der Italienischen und französischen These bildet das Houptthema sowobl der Berichterstatter der Morgenblätter aus London als auch der allgemeinen Betrachtungen. ES sei bedauer lich, so schreibt der Londoner Berichterstatter im „Echo de Paris", daß die Londoner Bcrtmndlungen zuerst auf Koste» der frauzSslsch-italienischki, Beziehungen gingen. Die Leranttvorlung hierfür falle vollkommen aus Briand. weil dieser der italieni schen Regierung im Vcrirane von Ist.'? nicht nur ein Kontingent von Großkampsschiisen in gleicher S' r'e wie das französische be willigt. sondern auch außerdem die Gleichheit für die übrigen Kriegsschtis« versprochen !mbe. D'r »seist e Berichterstatter meioet. das; gestern abend in Konferen st e>«cn davon gesprochen worden sei. sowohl die sranzösische wie . c italienische Forderung gemein sam abznweisen und kur.zerlmnd estie Festsetzung der Seestrcickruste »ach Dchisiskategorikn vorzunehmc» Nach dem Londoner Berichterstatter de? „Petit Pari- sicn" jedoch soll der italceniiebe Au,'en.iänister Grand, seine nr- sprüngliche starre Haltung geänden (D und den Wunsch geäußert haben, die Besprechungen fortzusetzc... Er habe sogar die Möglich keit angedeutet, von der italienno. en Forderung nach Flotten gleichheil mit Frankreich die Stnstististst auszunehmen, die Frank- reich benötigen würde, um den st-tzS oder acht Kreuzern vom Tnp der .En'atz Preußen", dir Deutsch..», bauen könne, standhaltcn zu können Der SonLerbenchierstatter der .st ca! in" in London berich tet. daß „ach Ansicht Tordiens „och acht Tnge erforderlich sei» würden, damit die Konferenz sich »on tstn Vorurteilen, denen jede einzelne Delegation unterworfen sei. bes-cic. Infolgedessen werde Tardieu nicht Ende dieicc Woche, sondern vermutlich erst Mitte kommender Woche die angekiindigte Reise nach Paris antreten können. Keine Umkil-ung des franzvMchen Kabinetts Paris, 28 Januar. Nach dem „Echo de Paris" mad Ministsrvrüstdent Tardieu, wenn er am nächsten Sonnabend irr ' -igc Tage »ach Paris zu- rückkcbrt. den Ministerrat cinberusen. der sich mit der gestirnten politischen Lage bestiiäsiigen soll. Tie Gerüchte von eincr Umbil dung des Ministeriums, die täglich im Umlauf seien, seien voll kommen unbegründet, und man kö-:.".e sogar aus Grund de: von London konuncnücn Melsungen beim..men. daß die Soittae.tät der Negierung vollkommen sei. Vor Annahme -es Zündholzmonopols Die -ritte Lesung Berlin, 28. Januar. Auf der Tagesoickunng des Reichstages, dessen Sitzung heut« um 1 Uhr beginnt, steht die dritte Lesung des Z ü n d wa r e n m o n o p o l g e se h e s. Die Annahme des Gesetzes ist gesichert. In der gestrigen Sitzung ivar das Gesetz in ziveiter Lesung mit den Stimmen der Regierungs parteien angenommen worden. Gestrichen wurde in der Vor lage nur die geplante wprozentige Preiserhöhung für Export waren. Einige iveilere Vorlagen sind heute nur auf die Tages ordnung gesetzt worden, um ohne Aussprache den Ausschüssen überwiesen zu iverden. so das neue Beamtenvertre- >'u n g sg e s e tz und Anträge der Sozialdemokraten und der t '»Kommunisten, die Tarife der Berliner Stadt- und Ringbahn t st-»Nicht zu erhöhen, sowie ein Antrag der Deutschen Bolksparlel uf Trüber Maßnahmen zur Erhöhung der Roggenpreise. Ten Vormittag benutzten die Ausschüsse des Reichs tages, um ihre Arbeiten zu fördern. In der gestrigen Reichstagssitzung hat der Reichsslnanz- minister Moldenhauer die Stellungnah meder Regle rn ng^zu dem Monopol-Gesetz nochmals eingehend dargclegt.- Er sagle u. a.: Die Zimdholzsabrikanten selbst sehen ln dem Monopol ein geeignetes Mittel, um die Zü»dwarenwirtsä)aft wieder in ge ordnete Bahnen zu lenken. In dem Monopol sind die deutschen Wirtschaflsinteresseii gewahrt. In der Nonopolgesellschast ist «in ausreichender Einfluß der deutschen Seite Nchergestellt. Der Gewinn der «»nopolgefellschast kommt dem Reiche unmittelbar oder mittelbar zugute. Den Interessen des Handels, und zwar des Groß, und Kleinhandels, ist durch zahl reiche Bestimmungen Rechnung getragen Die besonders stark kritisierte Fürsorzz« der Genossenschaftsfabriken hat eine Losung gefunden, di« als befriedigender Interessenausgleich anzuneh men ist. Sie bleiben zivar wie bisher außerhalb des Mono pols, müssen aber erhebliche Sonderadgaben von W Mark pro Kiste on das Reich entrichten. Ihre Produktion ist auf Grund der tatsächliclw» Verhältnisse zahlenmäßig begrenzt. Aus Gründen der Kassenlage hielt es di« Regierung für richtig, für die Vorteile, die bei Schaffung des Monopols auch den der schrvedischen Seit« gehörende« Zündholzfabriken in Deutschland zuslossen. eine gewiss« Gegenleistung durch Geiväh- rung einer langsristjgen Anleihe zu verlangen. Die Anleihe beträgt 12b Millionen Dollar». Sie ist mit ö Prozent verzinslich und hat einen Aus.zahlmigskurz von 93 Prozent. Der Gegenwert wirs in zwei Teilbeträgen von nominal 5V Mil lionen und 75 Millionen Dollars umtestens 7 und Ist Monate noch der Verkündung des hier zur Beratung stehenden Gesetzes ausgezahlt. Ter Wunsch der Reichsregierung ging dahin, eine mög lichst langfristige in der Tilgung svä: beginnende und alsdann in kleinen Jahresraten zu tilgende Anleihe zu erhalten. Es ist möglich gewesen, eine 50j übrige Laufzeit durch u> setzen und die Tilgung erst vom zehnten Iah- - ab beginnen zu lassen. Andererseits hat die Reich'-r'gieru! ichrerseNZ Wert darauf gelegt, selbst vom zehnten Iabr- ab die Möglichkeit einer federzeitiaen Kündigmig zu besitzen. — Dieser lang fristige Kredit wird zunächst von der schwedischen Eruvvs selbst gegeben. Eine Auflegung aus de n. Kavttalmarki ilt ohne Zu stimmung der deutschen Regierung siir die nächsten 3 st- Iabre nicht zulässig, so saß auch d'e in-nost'chen eintretenden Kredit- bedürlnisse Deutschlands, insbesondere der deutschen Wirtkcha't. auf auslandichen Märkten in stirer Befriedigung nicht bebcn- dert werden. Man kann danach kie Bedingungen dieser An leihe auch in Ihrer Verbindung mit dem Monopol als durchaus tragbar bezeichnen. In der Aussvrachc. di« sich an die Rede des Mi nisters aistchloß. erari'f naeb den Svrecher der Sozialdemokra ten und Deutschnationalen Abg. Dr. Köhler lZenlr.j das Wort. Er bezeichnet« das Gesetz als notwendig, weil das Sperrgeietz sich als unzureichendes Mittel zum Schutz der deutschen Zünd warenindustrie erwiesen habe. Rach dem schlechten Erfolg der beiden letzten Anleilzen sei cs ve ständlich. wenn der Finanz- niinisler ein solches Err^eriwenl nicht wiederholte, sondern den varteilhatteren Weg des Adschl stses mit KreWer ging. Uc'oer- mäßig günstig sind Kreugers Ssteduigiingen freilich nicht. Be- sonders unsnmvaihisch wirkt die Steuerfreiheit. Wir müssen uns wohl oder übel damit abfindcn iveil wir ohne eine An leihe die Finanzen nicht sanieie» können Mit Rücksicht «ul die schwierige Finanzlage wird das Zentrum trotz aller Be denken der Vorlage zustimmen. Der Sozialpolitisch« Ausschuß des- Reichstes be'chäluz.c sich am Dienstag mtt seiner Ei«schäs!sün,e. gr beschloß, m oer Zeit vom 6 bis 11. Februar zunächst das B e r u t s a u s b : I- dungSgesetz zu beraten. — Es wunde der Wunsch geäußert, daß da? Rentnergesetz sFürsorgepssichtverordnung) dem Reichstage beschleunigt vorgeleat werden möge. Ferner wurde d>« Regierung gebeten, sich darüber zu äußern, welche Stellung sie zur Frage der V I i nd e n r« n t e n «rn-nimmt. damit di« zu dieser Frage vorliegenden Anträge in der nächsten Zeit mit crleoigl wer den können Die erste Woche E«it einer Woche beraten nnii im St. Inines-Palast in London hinter verschlossenen Türen die Vertreter der fünf großen Flottenmochte über die Richtlinien der Konferenz. Noch nicht einmal über das Programm der Beratnngon hat man sich in diesen sieben Tagen einigen können Gewiß sind Fragen von größter Tragweite, wie die Abschaffung der Schlachtschiffe, die Halbierung der Kriegsflotten und der Plan eines Weltschiedsgerichls auf maritimem Gebiet i» die Debatte geworfen worden. Um so mehr muß es aufsallen, daß van einer Seite die mit so großem Elan und offensichtlichem Persländi- gungswilleu begonnene Abrüstnngsarbeit mit klein, lichen und veralteten Vorbeha'ten und Vorschlägen de- lastet wird, nämlich von Frankreich. Wir haben schon seinerzeit darauf Hi>i,,ewiesen, daß eg von vornherein die Absicht des Quai d'Orsay mar d e r Londoner Konferenz h ö ch st e n s den Wert v o n V o r o e r h a n d l u n g e n für die allgemeine Genser Abrüstungskonferenz zuzubilligen und die sranzösiscl>e Mit arbeit nur unter diesem ausdrücklichen Vorbehalt zur Ver fügung zu stellen. Auch war es bekannt, daß sich Frankreich in Einzelsragen wie der Abschasfung der U-Boole und der angestrcbten Flotten« arität Italiens unnachgiebig zeigen würde. Daß aber umgekehrt Frankreich eine wesentlich« Heraussetzung seines Krenzeranteils beantragen, daß es darüber hinaus die ganze lange Wunschliiie seiner angeblich fehlenden Sicherheiten vor den Londoner Delegierten ans breiten würde, das war immerhin eine pikante lieber« raschung und zeigt, daß man in Paris von den alten west, europäischen Sicherheirsvorstetlungen nicht loskommt. auch wenn um Weltprobleme und maritime Weltgeltung ge rungen wird. Jahrelang hat Frankreich die Äbrllstüngs. Verhandlungen des Völkerbundes dadurch boykottiert, daß es von seiner fehlenden Sicherheit sprach und einen Ersatz in ergänzenden Earnnliepakten, die in einem allgemeinen Garantiepakt gipfeln sollten, gesucht hat. Das Gen rer Protokoll nellt in diesem Sinne noch heute den Wun'ch-- träum der französischen Sicherheitspolltiker dar. und der Kelloggpakt hat vor allein deshalb so ichiver Gnade in fran zösischen Angen gesunden, weil er sich über diese Art militärisch garantierter Sicherheiten souverän htnwegsetzte. Frankreich bringt nun die Genfer Taktik und Programmatik nach London mit und verlangt nichts weniger, als daß die alten Ideen Paul-Boneonrscher Prägung von den Per. tcerern der Weltmächte freudig wilkommengeheißcn werden. Ten Erwartungen gemäß hat man in London den französische' L o c a r n o w ü n s ch e n im Mittelmeer die kalte S,.,alter gezeigt, und es in mindestens ebenso un wahrscheinlich, daß etwa Spanien sich zu einer Gibral tar-Garantie zugunsten Frankreichs gegen Italien herbeilasien würde. Eine solche feierliche Garantierung des heutigen französischen Besitzstandes durch England und Spanien gegen das evolutionäre, saschinüche Italien würde eine so starke Belastung für die englüaze Labour- regierung bilden, daß sie um ihretwillen nicht eine Ge- fäbrdung ihrer inneren Position riskieren wird. War vollends Frankreich mit einem Pakt über den Aermelkanal erreichen will, der sicherlich eher von einer französischen Luftflotte, als von einer englisch,» überquer: werden wird, das ist noch unernndiicher und ! :ßt sich nur aus dem französischen Wunsch erklären, schwierig, keilen auszuwerien, die das Linigungswerk der anderen noch weiter belasten. Frankreich bat sich !92ä im Locarno pakt seine neuen Ostgrenzen bescheinigen lassen, aber es dürfte ihm schwer falle.i. internationale Garantien >ür territoriale Verhältni'se .u erhallen, die teils unbeitrit-en. teils ab r so umstritten und, daß niemand seine Hand in dies 'Wespennest legen wird. Noch eigentümlicher berührt der lranzösiiche Vor':, ü auf den Wortlaut des Kelloggpaktes. Dieser sieüt bekanntlich — und mehr will er nicht sein — eine 'eierstch« moralische Verpflichtung, aber kein machtpolitüches Instru ment mit Ausiukrunasbestlmmunaen dar. wenn er Ke:!ich auch gegebeneasalls infolge der Initianve einer Uruer- schrnksmackt, — etwa der Vereinigten Stacnen — starke realpolitiicke Bedeutung erlangen kann. Im Geoc»>atz dazu kennt der Völkerbunds p a k t grundsätziich Be- strafungs- und Bonkottiernngsmittel für den Fall einer Verletzung der Friedenspslichlen. läßt aber andererseits im Gegensatz zum KeUoggvakt eine l e tz l e M ö g i i ch k e ! t legaler Kriegführung oEen Dieser letztere, tat- s ä ch l i cd e Widerspruch zwischen Le» beio n Weltiriedens- vertn.gen ist im vergangenen September von den ena inben Delegier'-.'» a»sgegri''e» und >»m Gegenstand eines Antra ges gemacht worden, der dabin Nelle, die beiden P We dem Sinne und Wortlaut nach einander anzuglenben .Wr --me Ausmerzung der letzten IconEn Kriegsmötziib'eüe-i 'ur dem Völkerbundspakt fand sich eine starke Fürspreche öe; den Völkerbundsmachien. während F r a n ' r e i ,ch sich zu erkläre» beeilte, daß freilich eine A»gleick>u»a der beiden