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TÄegrarmn-Adreffe: ' Fernsprechstell« .Tageblatts Riesa. "4^444' Vie«». für die König!. Amtshauptmannschast Großenhain, das König!. AuiLSgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. All. Montag, 11. Geptemver 1911, abends. 64' Jahrg. Da« Rtrfarr Lagrblatt «schriat jetzea »«, abend» mit »utnahvie der Sonn- und Festtage. »lerlrljShrttcher Vepi^p«w bet «bhotung t» der «rpeditton tu NIela 1 Mark L0 Psg., durch nnlere rrüger in« tn» Hau« I Marl VS Pfg^ bei Abholung am Schalter der kalserl. PoslanslaNrn 1 Mark vü Psg, durch den llSriestrtlgrr sn> tn« Hau« 2 Mark 7 Psg. «»ich Mo»at«abonnrn>entS werde» -ngeuomnirn. Auzelgri-Anuahme sllr dle Runmirr de« «»«gabetage» bl« vormittag - Uhr ohne Vrwilhr. Rotationsdruck und Vertag von Langer L Wluiertlkli in Riria. — 0el»iitt«si»ll,: Woetbeslrafie bv. Kür die Redaktion verantwortlich! Arthur Hcihnel tn Nlela. Di« Maul- «ad Klauenseuche in Potztzttz ist erlösche«. ET werden dekbalb die wegen diese» Sruchenfalle» sür die Orte Po-Pitz, MergtU- darf, Heyda «ad Lentewitz mitte» der Bekanntmachung vom 4. August 1911 — 2431 aL — vorgeschrtebenen Sperr- und Schutzmaßregeln aufgehoben. Der Ort Poppitz gehört nunmehr noch -um BeobachtungSgebiet in den Seuchenfällen Rittergut Göhl», Lentewitz und Heyda, der Ort Mergendorf zum BeobachtungSgebiet in den Seuchensällen Rittergut Göhli» und Heyda; die Orte Heyda und Leutewitz sind Sperrbezirke. Für die nach vorstehendem noch al» BeobachtungSgebiet bez. Sperrbezirk geltenden Orte bleiben die mit der Bekanntmachung vom 7. Juli 1911 — Nr. 156 des Riesaer Tageblattes — unter L und 6 bez. L. und 6 bekanntgemachlen Bestimmungen weiterhin in Geltung. Soweit der Bezirk der Gtadtgemeinde Riesa in Frage kommt, wird da» Erforderliche vom Stadtrat daselbst angeordnet werden. ... Großenhain, den 11. September ISIl. 2431 K L. Königliche Amtshau-tmauuschaft. In da» Güt«rrecht»regist«r de« unterzeichneten AmtSgerlchtS ist eingetragen worden: .' auf Sette 89 den Lokomotivführer Karl Christian Friedrich Verger in Gröba und dessen Ehefrau Elisabeth Auguste geb. Koch betreffend, der Mann hat da» Recht der Frau, innerhalb ihre» häuslichen Wirkung«, kreise» sein« Geschäfte für ihn zu besorgen und ihn zu vertreten, ausgeschlossen. Riesa, den 11. September 1911. Königliche» Amt»gericht. Die Geschäftsräume de« Gemeindeamtes Gröba bleiben Sonnabend, de« 1«. September 1S11 wegen Reinigung geschloffen. Da» Königliche Standesamt ist zur Anzeige von Gterbefällen und Totgeburten vormittags von 8—9 Uhr geöffnet. Gröba, am 11. September 1911. Der Eemeiudevorftand. Oertliches mU> Sächsisches. Riesa, 11. September 1911. —* Im städtischen Fundamt ist ein Portemonnaie mit größerem Inhalt, da» vor etwa 14 Tagen auf der Bahnhosstraße hier gefunden wurde, abgegeben worden. —* Am Sonnabend abend haben sich endlich, nach langem Harren, die Schleusen des Himmels etwas auf- getan und der durstigen Erde erquickende» Naß gespendet. Leider war auch diesmal d«t Niederschlag nicht anhaltend genug, der ziemlich heftige Wind hatte bald alle Spuren de« Regen» wieder hinweggenommen. Am gestrigen Sonntag war die Quecksilbersäule merklich gesunken. Die kühle Temperatur und Heller Sonnenschein begünstigten einen Spaziergang in die Natur, in der nun der Herbst seine Herrschaft beginnt. —y Bor der zweiten Ferienstrafkammer der Dresdner Kgl. Landgericht» hatte sich der 20 Jahre alte, zuletzt iy Meißen, früher in Strehla.wohnende, trotz seine» jugend lichen Alter» schon mehrfach bestrafte Arbeiter Wilhelm Kurt Franz wegen wiederholten Rückfalldteb stahl» zu verantworten. Al» der Angeklagte am 18. Juli diese» JahreS mit seiner Geliebten in Gröba war und beide daselbst in einer Baubude de» Zeugen Z. nächtigten, nahm Franz au» dieser einige Kleidungsstücke und noch verschiedene andere Gegenständ«. Der Angeklagte erhielt wegen diese» abermaligen Diebstahls eine 4 monatige Gefängnisstrafe; S Wochen werden al» verbüßt angerechnet. — Zum Kampf in der Metallindustrie liegen folgende Meldungen vor: Am Donnerstag hat in Leipzig eine Bersammlung der streikenden und ausgesperrten Arbeiter der Gelbmetallwarenbranche die Annahme der in den Beratungen der SchlichtungSkommisstonen gefaßten Beschlüsse einstimmig abgelehnt. Gegenüber den Forde- rungen der Arbeitnehmer halten die Arbeitgeber verschiedene Zugeständnisse gemacht. Die Arbelterkommisston konnte daher der Versammlung folgende Vorschläge untUbreiten: Die Arbeitszeit beträgt wöchentlich 56 Stunden. Für Ueberstunden werden 25, sür Nacht- und Sonntag»arb«tt 56 Prozent Zuschlag gewährt. Lohnzuschlag erhalten Former bet einem bisherigen Gtundenlohn von 35, 40, 49 und 50 Pfg„ staffelweise 5, 4, 3, 2 und 1 Pfg. Zuschlag. Kernmacher bei 40 bi» 55 Pfg. bisherigem Stundenlohn 5 bl» 1 Pfg. Zuschlag. Schmelzer, bisher 45 bi» 51 Psg, staffelwelse 5 bi» 1 Pfg. Zuschlag. Vestoßer 45 bi» 50 Pfg, staffelweise 4 bi« 1 Pfg. Zuschlag. Zuleger und alle übrigen Gießereiarbeiter staffelweise 4 bi» 1 Pfg. Gtundenlohn- zuschlag. Alle ausgesperrten Gelbmetallarbeiter erhalten 1 Pfg. Gtundenlohnzuschlag auf ihre bisherigen Löhne. Nach einer vierwöchigen Arbeitszeit wird der zu zahlend« Stundenlohn festgelegt. Wenn di« Arbeitnehmer diese Vorschläge anuahmen, so sollt« die Aussperrung sofort auf- gehoben werden, und dle ausständigen und ausgesperrten Arbeiter sollten nach Bedarf wieder eingestellt «erden. Die Zugeständnifl« der Arbeitgeber wurden einstimmig al» zu geringfügig abgelehnt. Somit dauert der Kampf tn der Leipziger Metallindustrie an. — Ja Leipzig fanden Sonnabend wiederum Verhandlungen zwischen den Der- tretern der Arbeitgeber und denen der Arbeitnehmer in der Metallindustrie statt, die jedoch noch nicht beendet wurden. Dse Verhandlung«« werden also dirf« Woche fortgesetzt. —* Am 8. diese» Monat» hat ein« abermalige Au», losung Königlich Sächsischer StaatSpapiere stattgesunden, von welch«! di« 8°/, StaatSschulden-Kaffenschrine v-m Jahre 1855 b«troff«n Word«« sind. Di« Inhaber der ge- nannten StaatSpapiere werden hieraus noch besonder» mit dem Hinzufügen aufmerksam gemacht, daß die Listen der gezogenen Nummern in der Leipziger Zeitung, dem Drei- dner Journal und dem Dresdner Anzeiger peröffeNNicht, auch bei sämtlichen BezirkSsteuereinnahme», sowie bet allen Gtadträten, Bürgermeistern und GemelndeoorstäNden de» Lande« zu jedermann» Einsicht auSgelegt werden. Mit diesen Listen werden zugleich dl« in früheren Terminen ausgelosten bez. gekündigten, aber noch nicht abgehobenen Nummern wieder aufgerufen, deren große Zahl leider be- weist, wie viele Interessenten zu ihrem Schade« Sie Aus losungen übersehen. ES können dieselben nicht genug davor gewarnt werden, sich dem Irrtum« hinzugeben, daß, so lange sie ZinSscheine haben und dies« unbeanstandet einge löst werden, ihr Kapital ungekündigt sei. Die Einlösung«, stellen können eine Prüfung der ihnen zur Zahlung präsen tierten ZinSscheine nicht vornehmen und lösen jeden echten Zinsschein ein. Da nun aber eine Verzinsung auSgeloster oder gekündigter Kapital« über deren Fälligkeitstermin hinaus in keinem Fall« stattstndet, so werden die von den Beteiligten infolge Unkenntnis der Auslosung zu viel er hobenen Zinsen seinerzeit am Kapital« gekürzt, vor welchem oft empfindlichen Nachteile sich die Inhaber von WaatS- papieren nur durch regelmäßige Einsicht der Zieht-egSlisten (der gezogenen wie der «stierenden Nummern) schützen können. — Am Donnerstag nachmittag 5,10 Uhr trafen an der Kreuzung der Leipziger und Grimmaer Straße in Borna von Kitzscher her die ersten Teilnehmer am Ritte um den Preis de» Kaisers für Kavallerieoffizlere de» 19. Armeekorps bei der Kontrollstation Borna «in. An diesem strategischen Zwecken dienenden Ritte nahmen 28 Offiziere aller Kavallerie-Regimenter de» Korp» teil. Der Ritt begann in Wurzen, führte etwa 6 Kilometer über Terrain mit schweren Hindernissen in der Richtung Otterwisch und von da nach Borna. Hier erhielten dle Herren die Meldung, daß «ine Kavallerie-Dtotsion nach Groß-Pößna writergerückt sei, weil sich eine feindliche Armee nach Westen zurückgezogen hab« und ritten in der- Richtung nach dieser neuen Kontrollstation wieder davon. Die Herren, sowie vor allem die Pferde, di« einer ein- gehenden Besichtigung unterlagen, waren in frischem, gutem Zustande. Bi» Uhr passierten 17 Herren die Kontroll station. Da» seltene Schauspiel fand bei dem herbei- geeilten Publikum das größte Interesse. — Behuf» besserer Ueberwachung der Ausfuhr von Klauenvieh au» zur Abwehr und Unterdrückung der Maul- und Klauenseuche gebildeten Sperrbezirken und Beobachtungsgebieten veröffentlicht da» Ministerium de» Innern im Dre»dner Journal tn Ergänzung der H8 24 und 25 der Verordnung vom 10. Juni 1911 — G.v.vl. S. 133 — im Einvernehmen mit dem Finanz- Ministerium folgende Verordnung: 1. Sollen di« au», zusührenden Tiere mit der Eisenbahn besördert werden, so ist von der Erteilung der Genehmigung außer der Ort», behörde de» Bestimmungsorte» auch die Eisenbahnstation, auf der die Verladung erfolgen soll, unverzüglich in Kennt- ni» zu setzen. Diese Benachrichtigungen haben auf kür zestem Wege, nach Befinden telegraphisch oder telephonisch ju erfolgen «nd den Namen de» Besitzers sowie die Zahl und Art der auSzuführenden Tiere zu enthalte». Jede nach trägliche Anweisung de» Versender», die auf eine Aenderung der Bestimmungsstation abzielt, ist von der Eisenbahn. Versandstation an die OrtSpolizeibehörde unverzüglich zurück- zumelden. 2. Eisenbahnwagen, in denen Klauenvich au» Sperrbe-irken oder BeobächtungSgebieten besördert wird, find durch gelbe Zettel mit der Aufschrift .Sperrst«-' oder .Beobachtung«»»-' zu kennzeichnen. Tin gleicher Zettel ist auf dem Frachtbrief anzubringen. Dem Fracht brief ist ferner die Ausfuhrerlaubnis der zuständigen Be- Hörde beizuhefteii. Klauenoieh, da« in so gekennzeichneten Eisenbahnwagen befördert wird, darf nur nach der auf dem Frachtbrief angegebenen Eisenbahnstation befördert werden. Ein Entladen oder Umladen ist unterwegs nur insoweit zulässig, al» e» zur Erreichung de» auf dem Frachtbriefe bezeichneten Bestimmungsorte» notwendig ist. 3. Soweit bei der Entladung de» Vieh» eine amtliche Untersuchung stattfindet, hat der beamtete Tierarzt von dem Eintreffen der Tiere die OrtSpolizeibehörd« de» Bestimmungs orte» tn Kenntnis zu setzen. Dieser Benachrichtigung be- darf e» nicht bet Entladungen von Sperr- oder Beobachtung«- vleh auf einem Schlacht- oder Btehhofe. 4. Die Ort». Polizeibehörde des Bestimmungsorte» hat di« Ankunft der Tiere, deren Eintreffen ihr von der Ortspolizeibehörde de» Ausfuhrorte» oder von dem beamteten Tierarzt angemeldet ist, zu überwachen. Ist nach Ablauf einer angemessenen, nach der mutmaßlichen Dauer der Transporte» zu b«. messenden Frist da» Vieh am Bestimmungsorte nicht ein- getroffen, so find über den Verbleib Ermittelungen an zustellen. — »Nicht öffnen, bevor der Zug hält!' Dieser Mahnung, di« wohl an allen Personenwagen zu lesen ist, wird immer noch nicht die genügende Beachtung geschenkt. Oft schon wird die Türe geöffnet, während sich der Zug noch in Bewegung befindet. Diese Unsitte kann man vielfach beobachten. Vorige Woche hat sich auf der Station eine» Vororte» von Plauen ein Unfall ereignet, der sür den Betroffenen noch gut abgelaufen ist. Ein Reisender au» Plauen hatte die Türe geöffnet, um au»- zusteigen, während von der Maschine noch ein Rückstoß auSgeführt wurde. Infolgedessen stürzte der Mann ab und zog sich heftig blutende Verletzungen im Gesicht zu. —88 Unter dem Vorsitze seine» Präsidenten, de» Grafen von Attenlinstng-Hannover fand am Sonntag in Dresden die diesjährige Präsidtalsitzung de» Verbände» deutscher Brief taubenliebhaber-Vereine statt. Der verband steht unter dem Protektorat de» Kaiser», umfaßt rund 1500 Vereine, 18 000 Mitglieder und 340000 Brieftauben, die dem preußischen Kriegsministerium bezw. dem deutschen Reich im Krieg und Frieden zur Verfügung stehen, dafür den RetchSschutz genießen und sich «nunter- brachen in Ausbildung befinden. « Gröba. Da» gestrige Künstler-Konzert brachte der Sächs. Fechtfchule, verband Gröba, einen schönen Erfolg. Der Ankerfaal war bi» auf den letzten Platz gefüllt und e» steht zu erwarten, daß der Reinertrag, der Wohltätig- keitSzwecken zu Gute kommt, ein recht guter sein wird. Mit den Darbietungen rechtfertigten die einzelnen Künstler ihren guten Ruf tn vollstem Maße. Den Besuchern wurde ein wirklicher Kunstgenuß bereitet. * Wülknitz. Am Sonntag, den 10. September fand hier da» JahreSfest de» MissionSzwetgverein» Gröditz statt. Um 3 Uhr setzte sich der Frstzug vom Gasthof« »ach der Kirche in Bewegung. Zahlreich, Gäste au» allen Orten de» Verein», sehr viel« Ort»angehörig«, die Vertreter der politischen und der Kirchgemeinde und der Militärverein füllten dle von der Jugend schöngeschmückte Kirche und lauschten der Festpredigt de» Herrn k. Tommenhain-Zabel. tttz über da» Wort: .Brich dem Hungrigen dein Brot, welcher zeigte, wer die Hungernden, welche» da» Brot und wer di« Spendenden, stpd'. In der Nachoersanunsung 1« Gasthofe schilderte nach einer Begrüßung d« Feftwwwtzm« durch Herrn k. Golde-Peritz-Wülknitz Herr »Mtgr Rüge» »