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Erschein tLsüch früh »'/. Uhr. Aetzocktou «4 gem-Vt»M IohamUSgasi« » Hf-'E—tztt pedocüo» Sormtttog« tS -8 Uhr. ««ap^ttLH» 4—4 UhQ «-.'-chft- Nmumer »ejtimutteu ,« «ocheutuge» Wo > U ck»„ u->w»inoo«1 «u?1Uii », »»Micke, Mr r»^.L«M»r: Ott» »»««. wttversttätSstr. U. 4M» Sösche,«acharineu-r 18,p. «V Ü» Atzr^ UtiWger JagcblM Anzeiger. L>MU fil Politik, Lilalgtschichtr, HMdtlS md Gtschistr-nkehr. Attslüge LL»L00. 1lSe»e>eMt>Urrte vierteil -pe. ^ »rE. ' «riuaertoh«! durch die Post d»zögen s Mt. Jede einzeUx Nummer^ M. ^Kqk,roq^»r14^ oha« Pastd«1»rveru»g 2«' «Ul Postdcsördenmg SS P«»»n»eiq»ist. - TaSeLottscher «»tz „ch höhe«, Tarff. K«wmm «tee Scu pe-ocÜomßttch die SvattzeÜ« 4» Pf. Juseratr find -Äon d. «vrUttr, »u srutxu. — Rabatt wird iwü» ßtgweir. Zahlung pr»«uinnve»lrü» »der durch PostvorfLuß F 312. Kxeitag den 8. November 1878. 72. Jahrgang. Bekanntmachung. An Gemäßheit des Ginko «menst euergesetze» vom 8. Juki diese» und der dcqu gehörigen Ausführung»- ckwwuuug ve« 11. October befiel den Jahre» find, au» Anlaß der Aufstellung de» Einkommensteuer- «ckaßer» für da» Jahr 187», die Hausbesitzer »der deren Stellvertreter «ufzuforderu: die ihnen b«händigten HauSliftenformular«, »nch «nstgade »er d«r««f ab«e»rucktru »e- st1mmup»eu «»»»efüllt. »innen «Wt Tckge« »»« »eren »etzäuöiguu» «» «erechnet und »ei Vermeidung einer Geldstrafe dt» z» 44 Mark, die der LeradjLumung de» Termin» unnachfichtlich bergetrieden werden wird, i» unserer Etadt-Steuereinnabme, Brühl bl, blauer Harnisch, w. Stock, in de« auf der Hau-liite bereich, «tm Mmmer, entweder persönlich oder durch Personen, welch« zur Beseitigung etwaiger Mängel Auskunft «rrtherlen im Stande find, abzugeben, wobei auf tz. öb de» oben angezogenrn Gesetze», Inhalt» welche« «o»tzl der Besitzer eine» Houogrundstück» für die «teuerdeträge, welche in Folge »an th« »er- Mldeter «nrichtiaer »der «n»a»sta>dt»er «ngatzen de« rtaate entgehen, »astet, wie anch jede» Bwiltentzantzt für die rrchiiie «n,a»e atzer zu seine« Hausstande gehörige«, ein eigene« »i». tonne» »atzentzen Perfanc«, einschltetzltch »er »fter«tet»er nn» Lchlafste>e««tet»er derant. «rtttch ist, und auch ferner darauf besonder» aufmerksam gemacvt wird, daß die in der untern Ecke der lrpen rechten Seite der Hau-liften befindliche Bescheinigung den dem Hautbesitzer be;. deffen Stellvertreter nterschristlich ,» dastttetzen ist. Sollte ein Hausbesitzer oder deffen Stellvertreter gar kein HauSlistensormular, «der solche in unzu- achender Zahl erkalten haben, so können dergleichen an »den gedachter CrpeditwnSstelle »bqeholt werden. öotvtig. den Sv. October 1878. »er »attz »er Stad» Leipzig vr. Georgi. Koch. Bekanntmachung, »ie vrltste für dir Beschworene«»»»! »etreffen». Di« vorschriftmäßig revidirte Liste derjenigen hiesigen Einwohner, welche »u de« L«te eine» Seschworenrn Nützlich befähigt find, wird vom 38. diese» bi» zum 1». künftigen Monat» mit Ausnahme der Sonn- und Zriettage in den Stunden von vormittag» 9—13 Uhr und Nachmittag» S—« Uhr aus dem Rathhaus« im t. Ttock Nr. I« zu Jedermann» Einsicht -ffentlich auSliegen. Diejenigen, welch« nach A. b de» Gesetze» vom 14. September 16«S von dem Geschworenenamte befreit pi »erden wünschen, haben »hre Gesuche unter Beifügung der erforderlichen vescheinigungen bei deren Ber- «sl innerhalb der vorstehend angegebenen Frist bei un» schriftlich «inzureichen. Ebenso kann innerhalb derselben Fiist jeder volljährige und selbstständig« OrtSeinwohner wegen Ueber- «chung seiner Person, dafern er zu dem Amt« «ine» Geschworenen fähig zu sein glaubt, sowie wegen Ueber- -ehung fähiger oder wegen erfolgter Eintragung unfähiger Personen Einspruch erheben. Veipzrg, den 8«. October 1878. Der «attz »er Stadt Leipzig. vr. Georgi. Nitzsche. Bekanntmachung. In Gemäßheit de» Finanraesetze» vom k. Juli d. I. in Verbindung mit der Ausführungsverordnung vom 14. December 1877 zu« Einkommensteuergesetze vom 38. December 1874 ist »er zweite Termin »er Sinkmnmenstener «« I. Nopemder diese» Jahre» «tt de« fünf und einhaldfache» Betrage der einfachen Slenersätze fastia, und «erden die Beitrags pflichtigen hierdurch ausgefordert, ihre Eieuerbeiträge ungesäumt und spätesten» binnen S Wochen nach dem selben an di« Stadt-Eteuer-Einnahme — Brühl 51 im blauen Harnisch — bei Vermeidung der nach Ablauf dieser Frist gegen die Säumigen eintretenden geschlichen Maßnahmen abzuführen. Leipzig, den 81. October 1878. »er «a » der Stadt Leipzig vr. Georgi. Taub Bekanntmachung. Wegen Abbruche» der Holzbrücke über da» Kuhstrangwasser wird der zwischen der Htllerstraße un- der Echreberstraß« gelegene Theil der Sebastian Vach-Stratze »,m 7. d. M. ab bi» ans Weitere» für Wagen- und Fußgängerverkehr gesperrt. Leipzig, den S. November 1878. Ser »ar» der Stadt Leipzig vr. Trindlin. Richter An die Kllnßgkwkldtrribtiidcll MW llndHlliii<M«d. Unter Bezugnahme auf uniere, Anfang Juni d». I. erlassene Aufforderung zu würdiger Bardereitnna auf die im nächsten Jahre hier ftattfindende Kunftgewerde - ««Sftelluug, bringen wir heute, nachdem da» Unternehmen finanziell gesichert ist, zur Kenntniß, daß sowohl die »US- ste»nn»Sord««n» »ie auch die >««eldefcheine in unserem Bureau, Neukirchhof Nr. 13, unentieltitch in Empfang genommen werden können. Indem wir die -unstgewcrbtreibenden wiederholt auf Wert» und vedent»»» dieser Aufstellung auf merksam machen und zn re»er Vetheiltgung auffordern, bemerken wir noch, daß »aldlse «umelduu«. sowohl nn Jntereffe de» Unternehmen» wr« in dem der Aussteller, geboten ist. Leipzig, den 8. November 1878. Sie Bewerdekammer. W. Häckel, Vorsitzender. Herzog, Secr. ^U88erort1entIii tie tlb8 Ärrrlliclien ÜOTil-k8-Verein der 8tru1t Aontax, »«» II. Itoromdor Xdonäo 8 Dbr lm ^r«mva»ä»u-8»»l« »or ^«atraldall«. I'ogssoräuuog: Vorireg äe» 8. dleä. 8. vr. btv^dlr vie in volleaä gemeetiten »eodeotit nge» üder 8t»6lereioigoog. vr. ktaaa. )«r Reform -es Gemerbewesens. Da» nmsangreich« und «ichtibe Gebiet de» Ge nerbewesen» harrt einer «»schneidende« Re form, nachdem die Wirksamkeit der Reich»-Gewerbe« ndaung die Thatsache an» Licht gebracht hat, daß mit der Ausgabe der alten Inn nn gen eine Rnae wohUhätiger Einrichtungen der letzteren der Freiheit der geiverblichen Wirthschast zum Opser gefalen find. Diese Schuld trifft indessen tat Gchtz selbst keineswegs, sondern vielmehr die Handwerksmeister, denen e» ja frei stand von dm i» Gesetz« vorgesehenen Reserven Gebrauch »machen. Soll unser Handwerk, welche» vor dem dreißigjährigen -riege der Stolz de» deut sch« Volke», eme unverfiegliche Quelle seine» Wohlstände» und di« Bewunderung de» Ausland«» war, wieder den goldenen Boden für da» Ge dicht» eine» bedeutende« Theile» de» Bürgerthum» «btzkben. so muß jetzt, wo di« Ansäoge eiue» leben dige» Ausschwnuge» auf vielen Gebieten de» öffent liche» Verkehr» zu erkennen find, er fuockameuto i» eine Reform de» Ge werbe wesen» gegangen wer de». An» sich heran» und aus eigener Kraft muß tiefer Läuterung»proceß vom Ha«dwerkerstande selbst « Angriff genommen werden. Selbst ist der Mann, u»d der Schmied seine» Glücke», wenn er will, wa» er kann. Wir haben schon vor längerer Zeit berichtet (and da« daraus bezügliche Etat nt veröffentlicht), daß in OSaavrück mit der Gründung neuer Zuuuugen i« Sinne der Erfordernisse der Geaenwart mit Erfolg vorgegangen worden ist. Unsere Avreg,ng hat auch in Leipzia ihre Früchte getragen, indem seiten» hiesiger Schuhmachermeister a»f Grund de» erwähnte» O»uabrücker Statute» eine freie Innung in» Lebe» ge rufen worden ist. Ein freudige» „Glückauf" diesen Räuneru, die hoffentlich schon letzt den Segen »er neue» Einrichtung und die Förderung ihrer Zntereffeu erkrnueul Da» gegebene Beispiel nach- mahmen, empfiehlt sich weiter« gewerblicher «eise». Zu de« Zwecke benutze «cm die pmachte» Vorarbeiten und die sich von Tag » Tag «ehr «rfammelnden Erfahrungen br- freundet er Gewerv» genossen. Ul» AutoritätS» e»f diese« Gebiet« nennen wir den Oberbürger» «rster «iquel M Osnabrück mrd de» Gw beim« Regienoagsrath L«dwig Jaeobi «, kiegnitz, zwei durchaus agenartrg«WirthfchafG- Politiker, dre da» erfreulich« Bestreben zeigen, di« Krüchte ihre» Fleißes i« »otlere «olkskeise zu trogen. Die Herren werden sich sicherlich zu jeg- icher Auskunft bereit erkläre» und mit ihre» siath« nicht hiuter dem Berge halten. Ganz selbstständig ist auch bereit» i» Schön- »rgische» vorgegangen worden «cd »war durch Sewerbeverei« z« Waltzenhura i. G. Tüte de» Herrn SchnldireetoM I. «.Htzplch- amu daselbst verdanken wir die folgende» Mit- ilungen. au» denen bervorgeht, daß die dortiae» ndwerkSmeister die Reform de» Gewerbe» der Wurrel. nämlicb an der Lebrliuaßfraa- Aus dem 2. Lrbeitercouoreß zu Dre-den im Lcteber diese» Iehre» descb.'ifliate mau sich '^ebh ft mit der LehrlingSfrage. E» wurden dort besonder» die Einrichtungen von Krankenberg, Hainichen und Mittweida empfohlen. Der Vertreter de» Gewerbeverein» von Walden burg-Sachsen konnte wegen Abschlüsse» der Debatte nicht mehr zur Versammlung sprechen, schilderte aber die Einrichtungen, welche bezüglich der Lehrlingsprüfungen in Waldenburg getroffen sind, wo der Gewerbeverein im vorigen Jahre diese Sache rüstig in die Hand genommen, den Mitgliedern de» Ausschüsse», besonder» Herrn Julia» Keller-Berlin, welcher die Beröffent- Uchuug de» Statut» von Waldenburg lebhaft wünschte. Der Lehrherr hat zunächst durch Unterschrift eine» Statut» sich zu verpflichten, feine Lehrlinge durch den Gewerbeverein an den dazu angeietzten Aufnahme-Feierlichkeiten auf- dingen zu lasten, den vom Gewerbeverein auS- aearbeitete» Lehrcontract mit den Eltern bez Vormündern de» Lehrling» abzuschließen und nach beendeter Lehrzeit den Lehrling einer Prü- fang unterziehen zu lassen. Für diese Prü fungen ist folgende» Statut festgesetzt. S t « t « t. tz. 1. Der Gewerbeverein zu Waldenburg fteüt ficb di« Ausgabe, im Kreise de» gesammten Handel»- und Gewerbeßande» von Waldenburg und Umgegend da» Lehrling-Wesen zu regeln und zu diesem Zweck insbesondere alljährlich Auölerne- Prüfungen p» veranstalten. tz. S. Di« Betheiligung ist jedem Lehrherrn ge stattet, auch wenu er ulcht dem Gewerboverein an gehört. tz. st. Der Gewerbeverein wählt alle drei Jahre «ine Eom«isfi»n von zwölf Mitgliedern au» ferner Mitte. Ber etwaigem Abgang von Mitgliedern er gänzt sich die Eommisfion selbst. Bei der Wahl ist varauf Rücksicht zu neh«en, daß möglichst verschieden« Stände und Gewerbe vertreten find. — Den Borfitz in der Gomunsfion führt der jeweilige Vorsteher de» Gewerbeverein». Dr« Lommisfwn wählt au» ihrer Mitte den Stellvertreter de» Vorsitzenden, die seust noch zur Erledigung der laufenden Geschäfte erforder lichen Personen, und bestimmt Diejenigen, welch« bei Fertigstellung ber Prüfungsarbeiten dr« Eontrol« zu führen haben. G. 4. Die Eornnrisftorr hat die Aufgabe, etwaige Streitigkeüen zwischen Lehrherren und Lehrlingen, Mtern und Vormündern in unvorberaefehenen Zwischen- Eoncur-sällen, für die ander weitige Unterbringung de» Lehrling» zu sorge». G. ü. Bei bevorstehenden Prüfuoaen ergänzt sich bi« Lormuijston «ach Bedarf durch entsprechende Fach männer, welch« nicht unbedingt dem Gewerbeverein anzugehören brauchen. — Ein Lehrherr darf nie seine» eigenen Lehrling prüfen. tz. 4. Jeder theilnehmrnde Lehrherr verpflichtet , da» Lehrverhältniß durch schriftlichen Lontract »» regeln, den Lehrling nach Ablauf einer Probezeit. Welch« nicht über sech» Lochen dauern darf, bei der Commission anzumelden und am Ende der Lehrzeit den Lehrling eine Probearbeil fertigen zu lassen. — rveverrin zur Brr- wrreingreuen »»»wen r dmiehungSweis« dere» E Gut« beizulegen, sowie bei i fällen, als «erbe- und E, tz. 7. Während der Fertigung der Probeorbeit ist der Lehrling fetten» der Commission zu de.', 'sublimen. Der Lehr Herr ist daher verbunden, ber -er Lommilston den Lehrling rechtzeitig anzumelden, sowie den zur Beaufsichtigung bestimmten Personen allen Vorschub zu leisten und ihnen zu jeder Zeit freien Zutritt zur Arbeitsstätte zu gewähren. tz. 8. Nach bestandener Prüfung erhält der Lehr ling «in Zeugniß (Lehrbrief). In dasselbe wird da» Ergebniß der Prüfung je nach AuSfpruch der Com mission mit den Tonsuren: „Sehr gut", „gut", „ge nügend" eingetragen und da» vom Lehrherrn auSzu- ftellende Fübrungsattest angefügt. — Da» Zeugniß ist vom Vorsitzenden de» Seweibeverein» un- -e« Stellvertreter de» Vorsitzenden in der Commission zu unterschreiben. tz. S. Die Ausnahme und Entlassung der Lehn linge geschieht vor gesammter Commission in feier licher Weise. tz. 14. Die vorstehenden Bedingungen find für die beigetretenen Lehrherren bindend, bi» dt« Lehrzeit der angemeldeten Lehrlinge abgelaufen ist. Wir glaube» un» durch den vollständigen Ab druck d«s vorstehenden Statute» den Dank eine» großen Theile- unserer Leser zu verdienen. Man prüfe und behalte da» Beste. Sorgfältig und stufengemäß muß die AnSdilvung de» Handwerker» geleitet und durchgeführt werden; nur so ist wahre und geschlossene Meisterschaft zu erreichen, deren Eigenschaften Kunstfertigkeit und Findigkeit sind. Wer soll Lehrling fein? Jedermann! Wer soll Geselle sein? Wer etwa- kann! Wer soll Meister sein? Wer etwa» ersann! Dieser Spruch ist nicht neu, aber sein Gehalt ist der Boden, ans dem da» Gewerbe allein sich gesund gestalten kann. PilMsche «rbrrstcht. Leipzig. 7. November. Zur Lage wird un» an» Berlin geschrieben: „Mit großer Bestimmtheit tritt heute die Rach- richt auf, daß Graf Echuwaloff ans feine» Londoner Gesandtschaft-Posten znrückkehren wird, und daß in Livadia feme Ernennung zum Vice- kanzter zurückgezogen worden ist. Man bringt diese» Ereigniß mit dem hierher fignalifirten Wunsche de» Tiaren in Zusammenhang, die Differenzen zwischen Rußland und Eng land unter allen Umständen zu beseitigen Cchuwaloss scheint de« russische« Monarch«, ohne Zweifel die geeignetste Persvntichkdit für diese wichtige Mission zu sei». Hinzugesügt wird, daß die finanzielle vedrängniß m Petersburg zu einer AnSgleichnng mit Englaud in perdoppel, tem Maße «ahnt, weil fett de» Berltu-Pariser Reise dr» Finanzminister» Orgjgh jstzg Uasficht aus einen Halbweg» accevta»1eu Abschluß einer Anleihe verschwunden sei. Wir lasse« dahingestellt, ob die Geldverlegenheiten der russischen Regier »na sie verhindern würde, ihre bisherige Krieg-poKt« im Orient fortzuletzen. Ein andere» Moment tritt feit wenigen Tagen in die Erscheinung, dem man hier besondere Aufmerksamkeit zuwendet. Zwi schen Wien und Petersburg macht ficheine ge reizte Stimmung bemerkbar, die nach der Auf fassung wohlunterrichteter Persönlichkeiten demnächst m einem diplomatischen Act Anödruck finden bürste. Den Anlaß dazu bietet die von Rußland herausbefchwo- rcne verzwe fette Lage Oesterreich» in BoSniev und die NichtauSführung de» Berliner Ver trage» seitens der PeterSburyer Regierung. Mehr noch al» Die» soll Oesterreich augcnblickliä, vor die Alternative gestellt sein, entweder d^S Dreikarserbündniß aufzugeben, oder einer anderen Coalition der Mächte beizutreten." » » » Eine freudige Uederrafchung bereitet tw „P. E." den Oesterreicher« durch die Nach richt, General Philippovic sehe die Aufgabe der Pacification von Bosnien bereit» al so weit gelöst an, daß er um seine Rückberu- suug bitten zn dürfe» glaube. Die betreffende, al» „vollkommen verläßlich" bezeichnet« Mttthei- lung der „P. L." lautet in der Hauptsache fol gendermaßen: Wie nun von verläßlicher Seite verlautet, hat die au» unmittelbarer Anschauuna gewonnene beruhigende Ueberzeuguna von der anzuhoffenden Stetigkeit um maler und friedlicher Beihältnisse in Bosnien und der Herzegowina den Herrn Feldxugmeister Baron Pbilippomc weiter veranlaßt: früher, al» die» zu erwarten war, die ihm ursprünglich gestellt« Auf gabe al» gelöst darzuftrllen und die Butt daran zu knüpfen, auf den ihm durch die besonder» Gnade Sr. Majestät de» Kaffer» vorbehaltenen Posten «ine» Commandirenden m Prag jetzt schon zurückkehren zu dürfen. Feldzeugmeister Baron Philurpovic soll hierbei zugleich die Ansicht ausge sprochen haben, daß da» Arme« Eommando mir dem ganzen dazu gehörigen Apparat ohne Gefahr einae- zogen werden könnte, daß an dessen Stelle nach Art der im Heimathlande bestehenden Lerrilorial-Commau- den rin« minder kostspielige Milüair-Vehörde errichtet und au» ErsparungSrückstchrcn auch da» Arme» Seneral-Commando durch ein einfachere» Organ er setzt werden konnte «ud sollte. Daß e» hiermit ernsthaft ist, muß man um so mehr annrhmeu, al» auch andere vssiciöse Stimmen, so B. da» „Kremdeublatt", die Nachricht für verläßlich halten. Der griechisch-türkische Tonslict hat sich aus da» Schärfste zugespitzt. Dem „Dnitto" zu folge hätte Per französische Minister de» Aus wärtigen, Waddingtvn, m einem an die Groß mächte aerichteten Tircularschreiben sich dahin ausgesprochen, daß, nachdem die direct,» Verhand lungen zwischen Griechenland und der Türkei gescheitert seien, nunmehr skr Europa der Moweut gekommen scheine, wo dasselbe im Sinne de» Ber- liner Vertrag» feine „Vermittelung" eintreteu zu lassen habe. Daß unter „Vermittelung" nur die stärksten RepresfionSmaßreäeln Vorständen werden können, kann nicht aussallen. Die Sprache der Dtplamatie liebt e» bekanntlich, ihre Worte so zu »Emen, daß der gedankliche Inhalt verborg«, Reivt. Die Stimmung in Griechenland ist ein« gepreßte. Im äußersten Falle, wenn näm- lich weder die M ä ck» t e helfen, noch die Türken schließlich Anstalten machen, di« de- treffenden Lande»!heile herauszugebe«, daun