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Anzeiger. AmIWM »e« «ImA BczirlSgmchtr »«d diS Raths dir Stadl Leipzig. M 23. Mittwoch den 23. Januar. Bekanntmachung. 1861. Aus dem Gehau des RosenthaleS nächst dem Jacobshospital sollen Freitag den 2K. Januar von L'/r Uhr Nachmittag- an IV eichene, 4 rüsterne, I buchene- Rutzstück, 23 eichene, 3'/2 buchene, tt rüsterne, ^ ellerne Scheit klaftern, l */2 Al-ppelklafter, 22 Abraumhaufen, 79 Langhaufen gegen entsprechende Anzahlung und unter den übrigen an Ort und Stelle bekannt zu machenden Bedingungen an die Meistbietenden verkauft werden. Leipzig den 22 Januar I8KI. De- Rath- Forstdeputation. Verhandlungen der Stadtverordneten- am 16. Januar 186t. (Lus Grund de- Protokolls bearbeitet und veröffentlicht.) (Fortsetzung.) Hierauf berichtete Herr St.-V. Häckel für den Ausschuß zum Bau-, Oekonomie- und Forstwesen über folgende Vorlagen. 2. Die Herstellung, beziehentlich Anlegung mehrerer — in das diesjährige Budget aufgenommenen — Wald- und Wiesen- wege, worüber der Rath folgende Mittheilung macht. »Bereits seit längerer Zeit hat sich die N-thwendigkeit, die zur Bewitthschaftung der städtischen Wiesen und Waldungen dienenden Fahrwege in guten Zustand zu setzen, immer mehr geltend gemache. Denn man hat sich von Jahr zu Jahr «ehr davon überzeugen müssen, daß der Zustand der Wege auf die Höhe der von den Wiesen zu erlangenden Pachtgelder den entschiedensten Einfluß hat und in noch weit höherem Grade hat sich dies bei den Waldungen herausgestellt, indem erfahrung-mäßig diejenigen Reviertheile die lebhaftesten und erfolgreichsten Auktionen bieten, zu denen gute Auganaswege führen, «ährend in denjenigen, wo dies nicht der Fall ist, sich stets ein gewisser Mangel an Nachfrage zeigt. Auch ist es von Bedeutung durch gute Wege die rasche und rechtzeitige Abfuhre der verkauften Hölzer zu befördern und die aus dem langen Lagern der Hölzer auf den Gehauen erwachsenden, gar nicht hoch genug zu veranschlagenden Nachtheile möglichst zu vermeiden. Endlich dient es auch gewiß zur Annehmlichkeit eines nicht ge ringen Theiles der Einwohner, diese gerade durch die angenehmsten Gegenden unserer Umgebung führenden Wege zu Spazier-Gäng« und Fahrten benutzen zu können. »Diesen Ansichten entsprechend hat man bereits vor einigen Jahren einen Theil jener Wege in besseren Stand gesetzt und es find nun in das Budget für 1861 wiedemm einige Positionen für Herstellung der übrigen Hauptwege ausgenommen worden, nämlich: 1) 490 «ff—«Mf — für den Fahrweg von der Leutschrr Brücke (über die Luppe) nach dem Forsthause in der Burgaue, für einen dergleichen von der Leutscher Allee nach den Leutscher Wiesen auf Kuh thurmer Revier, 3) 1118 - 15 - — - für Instandsetzung des Wege- von der Rödelbrücke über die Petersmehweide und durch die Nonne bis an die heiligen Wiesen, 4) 1082 - 19 - - - und 810 - 17 - 2 - für Instandsetzung des Weges von letzt gedachtem Punkte über die heilige Brücke dis an die Frankfutter Chaussee. »Hierbei müssen wir jedoch bemerken, daß der Weg unter 1 n« mittelst eines Arealaustausches zweckmäßig herzustellen ist. Da man nämlich für denselben eine gerade Linie, von der Brücke bis mm Forsthause, als die zweckmäßigste und kürzeste angenommen hat, so ist es nicht zu vermeiden, eine heretnspringende Spitze des mm Gute Varneck gehörenden Holzes abzuschneiden. Bei den diesfalls mit Herrn Piatzmann, als Besitzer von Barneck, gepflo genen Verhandlungen hat derselbe mit dem freundlichsten Ent gegenkommen sich bereit erklärt, das zum Aegbau erforderliche 2) 185 - — Areal und die durch den neuen Weg abgefchnittene Spitze gegen Gewährung gleicher Fläche vom städtischen Wald abzutreten. Dieser Austausch läßt sich ganz güt bewerkstelligen, und es wird außer obigem Hauptzweck noch der besondere Vortheil erreicht, daß die höchst unregelmäßige Grenze mit Barneck in möglichst gerade Linien gebracht wird. Es ist dabei vereinbatt worden, daß da- auf dem Areal des Wegs stehende Holz von Herrn Plahmann, ingleichen vier Eichen vom Rathe, endlich sämmtliche Unterhölzer auf den zum Austausch kommenden Parzellen von den jetzigen Besitzern geschlagen werden, die Oberhölzer aber nach der Laxe de- konial. Försters an die neuen Besitzer übergehen. Hiernach würden Herrn Platzmann 7Thlr. i2Ngr. 5 Pf. zu vergüten sein. „Bei Genehmigung dieser Verhandlungen hat sich Herr Platz mann nur bedungen, paß der kleine Grenzgraben auf alleinige Kost« der Stickt hergesteüt werde, und wir haben bei den ent schiedenen Borthell« der Äeganlage um so weniger Bedenk« getragen, dieses Zugeständniß zu geben, als jene Kosten uux sehr unbedeutend sind, und deren Uebertragung von Herrn Platzmann als eine Ausgleichung dafür betrachtet wird, daß er verhältniß- mäßig mehr junge und wuchshafte Eichen, die gleichwohl nur nach Brennholzwerth taxtrt sind, an die Stadt abttitt, als er zu empfang« hat." . . Das Ausschußgutachten hierüber lautet: Der Ausschuß hatte das Vorgehen des Raths in dieser Hin sicht freudig anzuerkennen und sprach seinerseits gern die Geneigtheit aus, wetteren Maßregeln in dieser Rich tung alle Förderung angedeihen »u lassen. Dabei hatte er b« vom Rath angeführt« Motiven noch das weitere hinzuzufügm, daß die Herstellung besserer Waldfahrwege neben den Bottheilen für die Bewitthschaftung und Abfuhr der Hölzer auch eine wesentlich zu beachtende Schonung der jungen Anpflanzungen berbeiführen wird. Letztere Hab« bisher durch das Ausbeugen der Geschirre aus dem Wege — bei schlechtem Zustande desselben — in den Wald nicht wenig gelitten. Anlangend die Wege unter 1, 2 und 3, so war der Ausschuß einstimmig dafür, > der Versammlung die Genehmigung der Vorlagen und die Verwilllgung der veranschlagten Kosten, nicht minder, die Ertheilung ihrer Zustimmung zu dem aä 1 mit Hrn. Platz- mann in Barneck abzuschlleßenden Arealtausche anzuempfehlen. Ebenso beschloß der Ausschuß in Betreff der beiden unter 1 und 2 gedacht« Wege einhellig, der Versammlung die Wieder holung des Antrags anzurath«, daß die Anfuhre des erforderlichen Füllmaterial- an den Mindestfordernd« vergeh« werde. Anlangend dagegen den Weg unter 4, von der Frankfurter Chaussee nach der heilig« Brücke, so wurde hervorgehoben, daß die Anlage dieses Weges tn gerader Richtung erfolgen solle, was eben so vottheilhaft als ohne größe ren Aufwand von Belang zu ermöglichen sei. Der Ausschuß entschied sich zunächst einstimmig d<üür: der Versammlung die Berwilliguug der für dies« Weg postulirt« Kost« anzuemvfehsen, jedoch — wie mir 3 gegen Ü Stimm« beschlossen ward — unter der Bedingung: daß der Weg von seiner Einmündung ln die Chaussee ln gerader Linie nach der heilig« Brücke geführt werde.