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Amtsblatt für M MItl. SvtsMt ml lei Stillest j» Hshechis-krißtlsl. Mvchetttt jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger da« Vierteljahr Mk. 1.55, durch die Post bezogen Mk. 1.92 frei inS HauS. Anzeiger für Oberl««gwitz, Gersdarf, Herm-bsef, Vern-d^ Mrinodorf, Langenberg Falken, Reichenbach, Callenberg, LangenchurSdors, Grumbach, Heim, Kuhschnappel, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Lugau, ErllM^ Pleißa, Rußdorf, St. Egidien, Hüttengrund u. s. w. Fernsprecher Inserate nehmen außer der Geschäftsstelle auch die Austräger auf dem Land- entgvD Nr. 11. auch befördern die Annoncen-Expeditionen solche zu Originalpreisen Ar. 265. Sonnabend, den ,3. November POS. 59. )ahrg gen haben. so werden also insgesamt 80 Millionen zu decken sein, und oder Einnahmen angibt, die vor dem 1. Januar da die neu aufzunehmende Anleihe mit nur 60 Millionen zgn besteuert waren, soll wegen unterbliebe- geplant ist, so wtrd der außerordentliche Etat eine weitere Anspannung kaum vertragen. Vielmehr würden "", unrichtiger oder unvollständiger Angaben "" Steuernachholung oder Bestrafung nicht zu gewärti- weitere Anspannung kaum vertragen. Vielmehr wurde 20 Millionen wiederum als Reservate der nächsten Jinanzperiode vorzubehalten sein. AuS der ganzen Be trachtung des EtatS, deS ordentlichen sowohl wie deS außerordentlichen, geht hervor, daß daS Land mit Wünschen auf Errichtung neuer staatlicher Anlagen und besonders neuer Bahnstrecken wird sehr zurück haltend sein müssen. In das GüterrechtSregistcr ist heute eingetragen worden, daß zwischen dem Fabrikarbeiter Ja ha««eS Georg Kühnert und seiner Frau Linda Anna geb. Friedrich, beide in Langenberg, durch Eheoertrag vom 11. November 1909 die Verwaltung und Nutznießung deS Mannes ausgeschlossen worden ist. HohensteiN'Ernstthal, den 11. November 1909. Königliches Amtsgericht. AIS Beifitzer des Kanfmannsgerichts für den Bezirk der Stadt Hohenftetn-Ernstthal sind auf die Jahre 1910 bis mit 1912 gewählt worden: a) aus dem Stande der Kanflente: Herr Fabrikbesitzer Stadtrat Paul Reinhard, „ „ Ernst Metsch, „ „ Kurt Zwingenberger, „ „ Adolf Böttger, L>) aus dem Stande der Handlungsgehilfe«: Herr Kaufmann Edmund Bach, „ Buchhalter Hugo Otto Fritzsche, » „ Karl Max Seidel, „ „ Gustav Emil Wunderlich. Hohenstein-Ernstthal, am 10. November 1909. Der Vorsitzende des Kanfmannsgerichts für de« Stadtbezirk Hohenstein-Ernstthal. Dr. Patz. Ein Verzeichnis derjenigen Einwohner, die seit der letzten Bekanntgabe ne« anfge«0MMe«er Bürger das Bürgerrecht der Stadt Hohenstein-Ernstthal erworben haben, ist im Hausflur des Rat hauses zur Einsichtnahme auSgehängt. Hohenstein-Ernstthal, am 12. November 1909. Der Siadtrat. Auf gestellte Anfragen hin wird dikannlwgeven, baß trotz der Ablaufes der nur im Interesse des Geschäftsganges angesetzten Frist zur Anbringung der Bürgerrechtsgesuche niemand behin- dert ist, einen derartigen Antrag auch jetzt noch, wie überhaupt im Laufe des ganzen Jahre«, zu stellen. Wer noch Ausnahme in die Wählerliste für die bivorstehende Stadtoerordnetenwahl wünscht, möchte sich aber nunmehr spätestens bis 2V. d. Vt. melden. Hohenstein-Ernstthal, am 12. November 1909. Der Stadtrat. Ler sluW«Mckt uf die ! UMMiode 1SW. Die sächsischen Staatsfinanzen haben in der Aera Rüger einen durchaus erfreulichen Aufschwung genommen. Insonderheit ist es der Umsicht unseres gegenwärtigen Finanzministers gelungen, ein weiteres Anschwellen der Schulden und damit der Zinsenlast zu vermeiden und die bereits durch Gesetz vom 4. Juli 1902 genehmigte Renten anleihe von 100 Millionen Mark im Portefeuille zu be halten. Außer dieser Zinsenersparnis setzte er die voll ständige Tilgung der Staatsanleihen von 1869 und 1867 durch, ia, es gelang ihm sogar, Jahr für Jahr aus den Erträgnissen der Staatseinkünfte reichliche Ueberschüsse Herauszuwirtschaften, zu denen insonderheit die Erträgnisse der StaatSeisenbahnen wesentlich beitrugen. So war in der Finanzperiode 1904/05 gegenüber dem Voranschlag ein Mehrertrag von 33,4 Millionen Mark erzielt worden. Der Rechenschaftsbericht auf das Jahr 1906 07 bildet ein weiteres Glied in der Kette dieser er trägnisreichen Jahresabschlüsse. Die Ueberschüsse in de» Jahren 1906 und 1907 beliefen sich auf 262,7 Millionen und damit gegen den Voranschlag um 30 Mill, mehr. Im Etat der Zuschüsse wurden reichlich 7 Mill, gespart. DaS Reinvermögen des Staates erhöhte sich um 9,7 Millionen, der Wert der Gebrauchsgegenstände und Dienststücke um reichlich 5 Millionen, das unbewegliche Staatsvermögen um 29 Millionen, und da sich überdies die Staatsschulden um 23,5 Millionen verminderten, be ziffert sich der Gesamtzuwachs des Staatsvermögens in der Finanzperiode 1906/07 auf 88462265 M. Finanzminister Dr. v. Rüger hat jedoch schon in der vorigen Session keinen Zweifel darüber gelassen, daß mit derartigen Mehrerträgnissen fernerhin nicht mehr zu rech nen sein werde, daß es im Gegenteil schwer halten wird, die künftigen Etats überhaupt zu balancieren, nachdem die allgemeine Aufbesserung der Beamtengehälter im Verein mit der Erhöhung der Äohnungsgeldzuschüsse durchgesührt worden ist. Er betonte bereits in der vorigen Session wiederholt, wie schwer es sein werde, die 13 Millionen Kosten der Beamtenbesoldungsvorlage Herauszuwirtschaften und nicht zu einer Erhöhung der direkten Steuern greisen zu müssen, was unter allen Umständen vermieden werden möchte. ES kann daher nicht wundcrnehmen, wenn trotz der größten Sparsamkeit, die in allen Kapiteln des neuen Staatshaushaltetats zum Ausdruck kommt, der außeror dentliche Etat von vornherein mit einer größeren Aus gabesumme belastet werden und zur Deckung der dringend sten Ausgaben auf diesem Gebiete die Beschaffung neuer Barmittel durch Aufnahme einer neuen Staatsan leihe in Aussicht genommen werden mußte. Gegenüber dem Voretat ist im neuen Staatshaus haltetat die Gesamtsumme der Ueberschüsse und der Zu- Wisse, welche auf beiden Seiten balanciert, um je 8 409 571 M. aus 367V,.Millionen Mark gestiegen. Den Löwenan teil stellen wieder infolge der gesteigerten Leistungsfähig- ken und des Anwachsens der Bevölkerung die Steuerer- trägmsse. Die Einkommensteuer soll 5 Millionen mehr einbrmgen und aus den indirekten Abgaben erwartet man, namentlich infolge der Mehreinnahmen aus dcm neuen Stempelsteuergesetze, ein um 3,6 Millionen höheres Erträgnis Aus der Landeslotteric glaubt man infolge Vermehrung der Lose 420690 M., aus den Forsten in folge Steigerung der Einnahmen für Hölzer und Ncben- nutzungen 180 000 M. mehr einnehmen zu können. Die bisherige große Geldquelle der Staatseisenbahnen ist dies mal recht niedrig eingeschätzt. Der Ueberschuß ist nm 551000 M. niedriger eingestellt als im Voretat. Der BesoldungSetat allein beansprucht einen Mehrauf wand von 3,4 Millionei' gegenüber dem Voretnt, und eS treten die Pensionen und Wartcgcldcr mit rund 700000 M. Hinz». Der gemeinjährige Betrag an Besoldungen beziffert sich im ganzen auf rund 81 Millionen Mark, was gegen über dem Jahresbedarf der Voretats einen Zugang von 6113 200 M. bedeutet. Dazu treten die Mehrkosten für die Gehaltserhöhungen der Geistlichen, sowie der Lehrer, für die Erhöhung der Arbeitslöhne und die erhebliche Mehrbelastung der Staatskasse durch die gleichzeitig mit der Besoldungsneuregelung eingetretene allgemeine Auf besserung der Pensionsbezüge. Daneben läuft die Summe der Wohnungsgeldzuschüsse, die sich im ordentlichen Etat auf 6958000 M. beläuft. Der Gesamtaufwand für Baulichkeiten wird sich auf 9227000 Mark berechnen. Die Staatsschulden werden sich am Schluffe des Jahres 1909 auf 893 Millionen Mark belaufen. Die zu Tilgungszwecken aufzuwendende Summe ist fast genau auf denselben Betrag bemessen worden, der in der Finanz periode 1908/09 zu Schuldentilgungen bereitgestellt worden ist, und es stellt sich damit der durchschnittliche Tilgungs satz der Staatsschulden im vorliegenden Etat auf 1,35 Prozent. Mit der Tilgung deS vom 1. Oktober 1910 ab zu begebenden Schuldkapitals wird in dieser Finanz periode noch nicht begonnen. In Kapitel 3 und 4 des außerordentlichen EtatS sind für Vermehrung der Lokomotiven, der Personen- und der Güterwagen 16320000 Mark eingestellt. Infolge der starken Benutzung der Wagen v i ert er K las s e, die vornehmlich auf deren Einstellung auch an Sonn- und Fest tagen zurückzuführen ist, macht sich eine Vermehrung der Wagen dieser Klasse notwendig. Zu diesem Zwecke ist bereits eine größere Anzahl Wagen 2. und 3 Klasse älterer Bauart und eine Anzahl auch für Pcrsonenbesörderung eingerichteter Güterwagen in Wagen 4 Klasse umgebaut worden, womit ein Zuwachs von 560 Stück solcher Wagen erreicht ist. Außerdem sollen noch zehn neue Wagen 4. Klasse beschafft werden. Das finanzielle Verhältnis zum Reiche ist noch immer unbefriedigend. An die Stelle der bisherigen Ueberweisungssteuern, die sich auf Branntwein» Verbrauchsabgabe, Maischbottichsteuer, Börsen- und Lose steuer erstreckten, ist als einzige Ueberweisungssteuer die Branntweinsteuer getreten, deren Ertrag nach ihrer Um gestaltung durch daS Reichsgesetz vom 15. Juli 1909 nicht mit voller Sicherheit vorausgesagt werden kann. Die von l en Verbündeten Negierungen vorgeschlagenc periodische Bindung de» Höchstmaßes der ungedeckten Matrikular- beiträge ist vom Reichstage nicht angenommen worden, daS finanzielle Verhältnis der Bundesstaaten zum Reiche ist daher gegenwärtig noch unsicherer und schwankender als zuvor. Die Regierung wird nicht müde werden, aus eine Acnderung dieser unsicheren Verhällnisse hinzuwirken. In den außerordentlichen Etat sind 39315400 Mark eingestellt worden, die ausschließlich auf die StaatSeisenbahnen entfallen. Im vorigen Jahre be trug der außerordentliche Etat zunächst 30,4 Millionen, es wurde jedoch später zur Deckung der Erhöhung der Beamtengehälter das Extraordinarium aus Kapitel 16 mit 8 Millionen hinzugeschlagen. Für Neubaulinien sind vor gesehen 2437400 Mark (im Vorjahre 5 330000 Mark), str Herstellungen an bestehenden Eisenbahnen 17558000 Mark (i. V. 25087300 Mark), für Vermehrung der Be triebsmittel die schon erwähnten 16320000 Mk. (i. V. 8059000 Mk.), schließlich noch für Beseitigung von Straßenübcrgängen und für Arealerwerbungen 3 Millionen. Die Ncubaulinien erstrecken sich auf die Fortsetzung der volllpurigen Nebenbahn Markneukirchen—Siebenbrunn bis Erlbach sowie die Herstellung einer vollspurigen Neben bahn von Limbach nach Oberftohna, während die schmal spurige Nebenbahn Wilsdruff—Gärtitz noch eine dritte und letzte Rate von 1 772 400 Mk. erfordert. Für Um bau der Strecke Chemnitz-Kappel und teilweisen Umbau des Bahnhofes Chemnitz wird eine siebente Rate von 1300000 Mk. gefordert. Da die Ausgabereservatc beim außerordentlichen Etat noch rund 40 Millionen betragen, Antz dem Reiche. Für de« Kieler Besuch des Kaisers am nächsten Montag sind folgende Bestimmungen getroffen. Der Kaiser, der um 7 Uhr 30 Minuten vormittags in Kiel mit Sonderzug eintrifft, begibt sich vom Bahnhofe aus an Bord deS Flottenflagg schiffs „Deutschland", auf dem er Wohnung nimmt. Im Laufe deS Vormittag« werden da« Linienschiff „Nassau" und der Panzerkreuzer „Blücher" besichtigt, worauf der Kaiser um 12 Uhr der Vereidigung der Marinerekruten der Ostseestation im Exerzierhause der 1. Matrosen-Division beiwohnt und im Anschluß daran an dem Frühstück der an der Vereidigung beteiligt gewesenen Offiziere im Marine-Offizierskastno teilnimmi. Für 7 Uhr ist Abendtafel an Bord der „Deutschland" angesetzt, und um 9 Uhr 20 Minuten erfolgt die Abreise des Kaisers mittels SonderzugeS nach Donau eschingen. Do« ei«er Kanzlerkrifis st gegenwärtig wieder einmal die Rede. Zunächst ist e« die „Augsburger Post-Ztg.", der aus (von ihr mcht näher bezeichneten) „eingeweihten diplomatischen Kreisen" da« Gerücht zugeht, daß der Reichskanzler o. Bethmann Hollweg bereits amtSmüde sei, weil ihm die Durchführung der preußischen Wahlrechtsreform nicht gelingen werde. Freiherr o. Marschall, der Botschafter in Konstantinopel, wird mit großer Bestimmtheit auch wieder einmal als der Nachfolger genannt. Es scheint, daß die Berliner Inspiratoren derZentrumSpresse nach den bei dem Sturze der Fürsten Bülow bereits erprobten Rezepten gegen den neuen Reichskanzler intrigieren und ihm sein Amt verleiden möchten. Dann will die „B. Z. a. M." auch von einer Tirpitz. Krise wissen: Infolge der Kieler Werftaffäre sei das System Tirpitz als im Grunde genommen schuldig gekennzeichnet worden und darum sei der Rücktritt des Herrn v. Tirpitz durchaus wahrscheinlich. Um aber ganze Sache zu machen, wird auch der Nachfolger gleich präsentiert. Es soll der Vizeadmiral Capelle sein, der bereits seit Jahr und Tag im Reich marineamt sehr großen Einfluß besitze. Und dasselbe Blatt hatte vor kaum einer Woche Tirpitz erst den „Allmächtigen" genannt und Bethmann Hollweg als Reichskanzler ab und Tirpitz al« nächsten Reichskanzler eingesetzt. Heute -ber „fliegt" auch schon „Tirpitz Triumphator"! I» die Erste Kammer berufe«. In die E r st e sächsische Kammer ist als weiteres neues Mitglied der RegierungS- amtmann bei der Amtshauptmannschast Dresden-N., Traf Friedrich zu C a st e l l - C ast ell, als Bevoll mächtigter der TolmS-WildenfelSschen Rezeßherr- schaften eingetreten. Wahrprotest. Wie die „Leipziger BolkSztg." meldet, ist gegen die Wahl des Nationalliberalen Wappler zum Landtagsabgeordneten für den zweiten Leipziger Wahlkreis durch da» sozialdemokratische Wahlkomitee Protest erhoben worden. Der Protest wurde da mit begründet, daß in Möckern 56 Wähler nach träglich aus der Wählerliste gestrichen wurden, weil sie am 1. Oktober nach einem anderen Stadtteil verzogen waren. «,tchslä«difche Steuerreform. Mit der Reform des elsaß - l o t h r i n- gischen Steuersystems scheint eS endlich ernst werden zu sollen, denn wie man aus Straß burg meldet, wird die Regierung dem LandeSauS-^ schuß in seiner nächsten Session den Entwurf eines irogressiven Einkommensteuer gesetzentwurfs vorlegen. Generalpardon für Steuerhinterziehungen ist mit der Steuerreform im bayrischen Landtage beschlossen worden. Die Bestimmung lautet: „Wer im ersten VeranlagungSoerfahren nach dem Einkommensteuergesetz, dem Gewerbesteuergesetz, dem Kapitalrcntensteuergesetz freiwillig Einkünfte Zentenarfeier der Universität Breslau. Die Breslauer Stadtverordneten genehmigten zur Zentenarfeier der Universität im Jahre 1911 di« Erwerbung von fünf am UniversttätSplatz gelegenen Grundstücken für 300000 Mk. zur Errichtung eine« Studentenheims. Das österreichische Throufolgerpaar in Berlin. Gestern mittag ^1 Uhr ist der österreichische Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand mit seiner Gemahlin, der Herzogin von Hohen berg, zum Besuch deS preußischen Hofe» inBerlin etngetroffen. Zu seinem Empfang waren der Kaiser und die Prinzessin Eitel-Friedrich auf dem Bahnhof erschienen Die Begrüßung zwischen dem Erzherzog und dem Kaiser war sehr herzlich. Nach dem Ab schriften der Front ließ der Kaiser vor seinem Gast die Ghrenkompagnie defilieren, die unter den Klängen deS RadetzkymarscheS vorbeizog. Nach dem Empfang im Neuen PalaiS zu Potsdam fand Familienfrüh- tückStasel statt. Vor der Ankunft der Gäste hatte )er Kaiser dem Reichskanzler einen Besuch gemacht. Ans dem Anstande. Zur ««garischea Krise. In Budapest fand gestern die ent sch et- dende Konferenz der Unabhängigkeit«- Partei statt. Abgeordneter Holle stellte einen Antrag, nach welchem die Partei nur ein solche« Kabinett unterstützt, do« aus der Unabhängigkeits partei gebildet, das jede Koalition mit anderen Par teien auSschließt und da« die Wahlreform auf dec Grundlage de« allgemeinen Stimmrecht« und die Errichtung einer selbständigen Bank im Januar 1S11 n das RegierungSprogramm aufntmmt. Kofsuth bekämpfte diesen Antrag entschieden. Dieser wurde cdoch, und zwar mit 120 gegen 74 Stimmen, an genommen. Kossuth erklärte hierauf, daß er au « der Partei austrete, und verließ mit seinen Anhängern den Saal. Zur Kretafrage. Nach Mitteilungen der „Times" wird die eng lische Regierung in llebereinstimmung mit den anderen kretischen Schutzmächten die letzte tür kische Kretanote ablehnend beantworten, weil eine Aenderung des gegenwärtigen Zustande« der Insel Kreta neue Wirren im Orient erzeugen müßte. v-rurtetl««g zweier Suffragettes. Nach einer Meldungaus London wurden die beiden Suffragette«, die, wie wir meldeten, da« Fenster in der Guildhall zertrümmerten, vom Guild- Hall-Polizeigericht zu je 5 Pfund Geldstrafe eventuell einem Monat Zwangsarbeit verurteilt. AuS Perfies». Infolge der in Ardebil etngegangenen Meldung, daß die russischen Truppen im Anmarsch seien, beschlossen die Nomadenführer, den von ihnen ernannten Gouverneur Gafsar Khan in der Stadt zurückzulassen und sich auf ein befestigte« Lager vor rer Stadt zu konzentrieren. Rakhim Khan fährt fort, die Auslieferung der in da« russische Konsulat geflüchteten Personen zu verlangen, versichert aber die russische Regierung seiner Ergebenheit. Die Ein wohner von Ardebil begrüßen warm daS Anrücken der russischen Truppen und drücken zum großen Teile den Wunsch au«, russische Untertanen zu werden. Nachklänge von «»«rridres. Infolge der Katastrophe von CourriäreS wurde im Frühjahr 1906 eine strafrechtliche Unter suchung wider Unbekannt wegen fahrlässiger Tötung eingelettet, aber infolge einer Entscheidung der Anklagckammer von Douai alsbald nieder- geschlagen. Dagegen wurde eine andere straf rechtliche Verfolgung gegen den Direktor der Gruben von Courri-rr«, Laoaurk, und gegen den Chef ingenieur der Minen, Herrn Bart, eingeleftet, und zwar auf Grund gewisser Verfehlungen gegen die Vorschriften zur Sicherung der Arbeiter, die schon vor der Katastrophe vom Kontrolldienste festgestellt worden waren. Nunmehr ist auch dieses Verfahren ergebnislos geblieben.