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Die allgemeine politisch« Bedeutung beS Berliner Delegiertentages der konservativen Partei liegt in dem entschiedenen Appell zum Kampfe gegen die Sozialdemokratie. Angesichts der bevorstehen- den Wahlen zum Reichstage ist es daS Verdienst der konservativen Führer, dqß sie ohne Rücksicht auf ihre besonderen Partei-Inter essen die antisozialdemokratische Wahlparole und damit das vater ländische Wohl und den nationalen Gedanken als das auSschlag- gebende Motiv für die Stellungnahme in dem Wahlkampfe in den Vordergrund gestellt haben. Tenn vom patriotischen, nationalen Standpunkte, von dem aus man gegenüber der von der Umsturzpartei drohenden Gefahr den mannigfachen diver- gierenden Forderungen und Bestrebungen der einzelnen bürgerlichen Fraktionen nur eine untergeordnete Wertschätz- ung beimessen kann,, kann es heute .keine andere Wohl- Parole geben, als die, welche sich gegen die staats- and Vater- landsseindlich«, antimonarchisch« und antinationale Sozialdemo, krall« richtet. Nur eine solche Parole vermag die nichtsozial demokratischen Parteien aus der festen Grundlage der' ihnen ge- «einsamen Interessen zusammenzuführen und zu einigen. Nicht sowohl daraus kommt eS in der nächsten Wahlcampagne an, ob eine wesentliche Verschiebung in dem Besitzstände der verschiedenen slaatserhaltenden Gruppen vollzogen'wird, sondern vielmchr vor nehmlich darauf, daß die Sozialdemokratie, die mehr oder weniger alle anderen Parteien bedroht, zum mindesten keinen weiteren Machtzuwachs erfährt. , Das antisozialdemokratische Pflichtbewußtsein der Wähler zu wecken und zu schärfen, allen Bürgern von nationaler Ge- sinnung und staatSerhaltender Richtung die Grütze der sozialdemo kratischen Gefahr und die Notwendigkeit ihrer Abwehr als die weitaus dringlichste und wichtigste politische Aufgabe der Gegen- Wart vor Augen zu rücken, muhte dem konservativen Delcgicrten- tage um so mehr am Herzen liegen, als die Berliner Regierung, die doch in erster Linie berufen sein sollte, bei der Bekämpfung und Eindämmung der Umsturzbewegung voranzelgehen oder wenigstens mitznwirke«, hierbei vollständig versagt. Weder der Reichskanzler Graf Bülow noch der hervorragendste seiner Kollegen, der Staatssekretär des Innern Graf v. Posydowsky. kann als Bundesgenosse, geschweige denn als Führer im Kampfe gegen die Sozialdemokratie angesehen werden. Es fehlt offen bar an den mahgebenden Stellen in der Reichshauptstadt ent- weder an dem Verständnis für die Wichtigkeit der Aufgabe, der umstürzlerischen Propaganda mit vollster Energie entgegen zu wirken, oder an dem tatkräftigen Willen, die Initiative hierzu zu geben und sich an dieser Arbeit zu beteiligen. Wie peinlich, ja wie schmerzlich bitter diese Passivität des Regierungswillens, die zuweilen den Charakter fast des Widerwillens gegen jede antisozialdemokratische Aktion onzunehmen scheint, gerade in den Reihen der Konservativen empfunden wird, geht deutlich aus der Begrüßungsansprache hervor, die an den konservative» Tele- giertentag in Berlin dessen Vorsitzender Freiherr von Manteusfel-Krossen gerichtet hat. Indem dieser kon servative Führer der' ganz besonderen Schwierigkeiten, gedachte, mit denen die bevorstehenden RcichStagSwuhlen für die konservative Partei verknüpft sein weiden, sagte er: .Wir irden überall, wie die Sozialdemokratie einen mächtigen Ansturm gegen die staaiSrchalienden Parteien eröfsnrt bat. Die verbündeten R 'girrungen habe« nicht mit der nötige» Energie die Bestrebungen der Sozlaldrmokratie. die sich in der krassesten Weile geltend ge macht hoben, nieder,»halten veisticht. Wen» Sie sich der Vor- gänge erinnern, welche kur» vor Weihnachten «m Reichstage statt- gesunden haben, so werden Sie überzeugt sein müssen, datz die Sozlaldrmvk,aten mit einer wahrhaft zvnische» Lust versucht haben, den Reichstag zu vergewaltigen und die Majorität des Reichstages mundtot zu machen. AlS eS endlich den verbündeten Negierungen unter UntkMützung der konservativen Partei, der sich dir Zeittrunis- partei anschtoh. und der schließlich die nationalliberale Partei iolgte. gelungen war. den Ansturm der Sozialdemokralle hintauzu- balten, hatte man doch wohl mit Recht die Hoffnung, dutz nun mehr ein Band gefunden sei» könne, welches tzle stäaisecbalrenden Parteien mit der Regierung zulammen so weit zu kräftige» im slande sei. uw dem Ansturm der Sozialdemokratie wirkungsvoll entgegen,«treten. Was geschah nun? Ein Gesetzentwurf, den «In verstorbener Führer der'freisinnigen Vereinigung jahraus jahrein elngedracht hatte, der bis dahin aber niemals «such nur die geringste Aussicht auf Erfolg gehabt hat, wird von den verbündeten Regie rungen al» ihr eigene» GristeSvrodnkt dem Reichstage vorgelegt und selbsivrrstäirdlich die Zustimmung der Sozialdemokratie und deren Schleppenträger, der Freisinnigen Vereinigung, finden.' In de, Entwicklung, die seit dreizehn Jahren die Sozial» demokrati« genommen hat, stellt wohl zweifellos den weitaus sSldrrndften Faktor die Unrnlänglichkrit oder Uniähigkeit der Regierung dar, de« Fortschritt der ioziälrevolutlonären Strömung irgendwie Abbruch oder Einhalt zu tun. Während beS genannten Zeitraumes tk» In den Retdtn de» Bürgertums das Bewußtsein des staatsgekäbrlichen Charakter- der Sozialdemokratie getrübt und verdunkelt «ordeu. zum Heil sogar gänzlich erloschen. Wenn auch hier und da einmal i« verlaufe de» letzten Jahrzehnts ein ein» »einer Minister, dem in seinem grotzen VerwaltmraSorganismus der »ertrtzende Einfluß der sozialdemoliatiscken Agitationen gar zu aufdringlich wurde, den Mut gesunden hat, gegen die Sorialvemo- kratie als gegen eine von Grund auS revolutionäre Partei Stellung zu nehmen, io haben doch die Vertreter der verbündeten Regierun gen icit B^marcks Rücktritt allgemein und grundsätzlich antgehört, die Sozialdemokratie jederzeit öffentlich und mit Nachdruck als das zu brandmarken, was sie von jeder gewesen und bis zum deuligen Tage gedsteben ist. als den Todfeind der gesamten bestehenden Ordnung, mit dem eS auf keinem Gebiete ein Paktieren geben kann, der mit unerbittlicher Schärfe bekämpft werden muß. Vor zehn Jahren äußerte Füllt Bismarck einmal in einem seiner Tischgespräche: .Der Umstand, daß man jetzt die Sozialisten als eine politische Partei behandelt, als eine Wacht im Lande, die man ernsthaft behandeln und mit der man rechnen muß. statt als Räuber und Diebe, die zermalmt werden müssen — das hat ihre Kraft und Bedeutung in hohem Grade gesteigert, ebenso wie die Be- achtung, die man ihnen schenkt. Ich hätte das nie gestattet. Sie sind die Natten im Lande und sollten vertilgt werden." Wenn man sich den Unterschied zwischen dieser Msmarckschen Auslassung von dem Wesen und der Behandlung der Sozialdemo kratie und dem heute maßgebenden Negierungsstandpunkte in drastischer Anschaulichkeit klar machen will, so muß man daran erinnern, daß der Staatssekretär des Innern Gras Posadowskh die Sozialdemokratie im Reichstage vom BundeSralstische au» ausdrücklich als die berufene Vertreterin de» Arbeiter- stände» und der Arbeiteichtterrssen und somit als be- rechtigt« Politisch« Partei «merk-gut hat. Da« wüste Dbstruftions- Intermezzo, das die Siuz.« gnd Genpssrn jüngst im Reichstage bei der Bekämpfung der Zolltarifvorlagen ausgeführt haben, scheint die in den Regierungskrisen herrschende Ansicht von dem berechtigten Kern der sozialdemokratischen Bewegung keineswegs berührt oder erschüttert zu haben. Unser heutiger Reichs kanzler hat bisher nicht ein einziges Mal ein energisches Wort der Abwehr gegen die Sozialdemokratie gefunden, obwohl deren wiederholte Exzesse in der letzten Zeit hierzu dringend Veran lassung geboten haben. Dagegen hat eS Graf Bülow für cm- gemessen erachtet, eine für das deutsche Bürgertum wenig erbau liche Aeußerung des „Genossen" Millerand, des früheren fran zösischen Handelsminister», in beifälliger Weise zu zitieren und das in der Breslauer Kaiserrede aus Anlaß des Falles Krupp aus gesprochene entschiedene Urteil über den revolutionären Sozialis- mus nicht nur nicht zu verteidigen und zu rechtfertigen, sondern zu entschuldigen. und mit der Bitte zu kommentieren, die Sozial demokraten möchten sich doch in Zukunft etwas maßvoller ge bärden, damit sich manche Gegensätze überbrücken ließen. Es scheint das einen Rückfall in jenen verhängnisvollen Wahn zu bedeuten, daß die Sozialdemokratie durch liebenswürdige- Ent gegenkommen, durch Nachsicht und Wohlwollen, am leichtesten und sichersten zu überwinden sei. Bei solchem Verhalten der Hauptvertreler der verbündeten Regierungen darf man sich wirk- lich nicht wundern, wenn in manchen Volksschichten heute das Belenntnis zur Sozialdemokratie nicht mehr als schlechthin unvereinbar mit staatSerhaltender Gesinnung erachtet wird, wenn das Gewissen des deutschen Volkes der sozialrevolutionären Propaganda gegenüber mehr und mehr abstumpst. , Mit verdoppeltem Eise» gilt es darum, bei den bevorstehenden Wahlen zum Reichstage den Kampf gegen die Sozialdemokratie aufzunehmen und durchzusühren, und die Führer der konservativen Partei haben sich um daS gesamte deutsche Vaterland verdient gemacht, daß sie in fast programmatischem Gegensätze zur Haltung der Negierung dem Bürgertum diese Kampfespflicht als die vor nehmste und wichtigste Aufgabe wieder deutlich vor Augen ge- stellt habe». Neueste Dralitnreldnnaer, vom 28. März IRachts eingckende Deveseften befinden fick, Seite 4.» Berlin. sPriv.-Tel.i Ueber das Befinden der Kaiserin ist heute vormittag folgender Bericht ausgcgeben worden: Die Untersuchung mit Röntäenstrahlen ergab Lei ver Kaiserin einen einfachen Bruch der Speiche in ihrem unteren Ende. Eine Erneuerung des Verbandes erschien heute nicht nötig. Tgs Allgemeinoefinden der Kaiserin ist zufriedenstellend, gez. oov Bergmann. Dr. guncker. — Von anderer Seite wird berichtet: Die behandelnden Aerzt« nehmen an» daß die Verletzungen in etwa ly Tagen geheilt sein und keinerlei Funktionsstörungen zurück- lassen werden Der Verband soll nächste'Woche geweckielt wer den. Am nächsten Mittwoch wird die Kaiserin voraussichtlich nach Schloß Bellevue übersiedeln und dabei von dem jüngsten Prinzen und der Prinzessin begleitet se.n. — Ueber den Unfall selbst wird noch berichtet: In der Nähe der Saubucht wurde daS Pferd der Kaiserin, wie Augenzeugen wissen wollen, durch ein über den Weg springendes Reh scheu gemacht. Es strauchelte über eine Wurzel und glitt au». Durch , den plötzlichen Muck glitt die Kaiserin au» dem Sattel und fiel mit ziemlicher Wucht -u Boden. Dabei knickte der Arm ein. und di« Kaiserin erlitt «inen Bruch de» linken Vorderarmknochen«, dicht oberhalb de» Hand- gelenke». Außerdem erlitt Ne unbedeutende HaUtverletzungen Der und Riem«, um der hohen Frau, die anfangs starke Schmer,«« erlitt, möglichste Erleichterung zu verschaffen. Die Kaiserin bewahrte trotz der heftigen körperlichen Schmerzen völlig ihre Fassung. Berlin. IPriv.-Tel.) Die Rcise des Kaisers nach Kopen hagen braucht wc^cn des Unfalls der Kaiserin voraussichtlich nicht verschoben werden. Ter Kaiser soll den Prinzen Albert von Glücksburg, einen Neffen des K önigs vonDäncmark, ersucht haben, ihn nach Kopenhagen zu begleiten. — Ter Reichskanzler wird während seines Aufenthalts in Italien am 4. April mit dem ital enisch«n Minister des Aeußcrn Prinotti und auf der Rück reise mit dem österreichischen Minister des Aeußern Grast» Golu- chowski Zusammentreffen. — Ter Rücktritt des .Kriegsministers o. Goßler wird als bevorstehend angekündigt. Als sein Nach folger wird der Kommandeur des 1. Armeekorps General Frhr. v. v. Goltz bezeichnet, während Minister v. Goßler das Kommando des 1. Armeekorps übernehmen werde. — Eine in Genthin abgckaltene Versammlung der Vertrauensmänner der konservativen Partei und des Bundes der Landwirte der Wahl kreise Jerichow 1 und 2 stellten wieder den bisherigen Abgeordneten Fürsten Herbert Bismarck als Reichstagskandidaten/ auf. — In Gegenwart von Vertretern der Staats- und Militär-^ behörden fanden auf der Militärs stiibohn durch die Gesellschaft, für drahtlose Telegraphie, System Prof. Braun und Siemens u.j Halske, Versuche statt, welche bezweckten, mittelst drahtloser Telegraphie vom Zug mit der Station in Verbindung zu treten. Die Apparate wurden lediglich von Mannschaften der Militär»! e senbahn bedient. Tie' Versuche sollen zur vollsten Zusriedenheit oller Anwesenden verlaufen sein. Aus der Militäreisenbahn ist! bereits seit einigen Wochen auf einem fahrplanmäßigen Zug eich sunkentelegraphischer Dienst versuchsweise eingerichtet worden. — Die Bemderkabylen hatten kürzlich an einer einer deutschen Firma in Tanger gehörigen Seudunacinen Raub begangen. Ter Raub ist sofort der marokkanischen Regierung an- aezeigt worden, und die deutsch« Gesandtschaft ersuchte um strenge Verfolgung der Angelegenbeit. Ter Gouverneur von Tetuan ist mit der Bestrafung der Schuldigen beauftragt. Sollte die geraubte Ladung nicht mehr auffindbar se n. so wird dst marokkanische Rc gierung der geschädigten Firma vollen Ersatz leisten. Berlin. sPriv.-Tclll Tos Abgeordnetenhaus führte heute die Beratung der Neben bohnvorlage zu Ende. Es wurden wieder zahlreiche Wünsche »m neue Linien geäußert. Mi nister Budde dankte für die zahlreichen Anregungen, bat aber, zu bedenken, daß es manchmal besser wäre, statt Kleinbahnen, Chausseen zu bauen. AuS de» großen Zahl von Wünschen könnten zunächst natürlich nur die dringlichsten erfüllt werden. Wenn er alle jetzt vorgeschlagenen Wünsche erfüllen wolle, so mühten MO Kilometer Bahnen gebaut werben mit einem Kostenaufwand von 400 bis 500 Millionen Mark. Das entspreche bei Zu grundelegung des jetzigen Bautempos einer Bautätigkeit von! 8 bis 10 Jahren. Eine so sprunghafte Entwickelung sei aus technischen, wirtschaftlichen und finanziellen Gründen nicht angängig. Im Osten bestünden allerdings 6850 Kilometer Nebenbahnen, im Weiten nur 4450, der Westen sei dafür aber auch reichlicher mit Hauptbahnen versorgt. Jedenfalls werde er für einen gleichmäßigen und zweckenlsvrechenden Ausbau des Eisenbahnnetzes in allen Provinzen zu sorgen bemüht sein. Ferner machte der Minister noch Mitteilung von der Annahme der Ver- staatlichunasofferte seitens der Generalversammlung der Oitpreußi- schen Südbahn. Die Vorlage wurde an die Budgelkommiffion ver- wiesen. Montag: ArbeiterwohnungSvorlage und Eisenbahn-Aus- alcicksonds. — Im Abgeordnetenhause besteht die Ab sicht, die Arbeiten so einzurichten, daß am 2. Mai der Schluß der Tagung ersoloe» kan». Berlin. sPriv.-Tel.) Aus London wird der „Voss. Ztg." gemeldet: Nach einer hierher gelangten Newyorker Drahtmeldimg Hot der amerikanische Admiral Dewey eine schwere Taktlosigkeit begangen, die möglicherweise der Unionreaieruna Verlegenheiten bereiten kann und vermutlich für ihn selbst üble Folgen haben wird. In einer Unterredung mit dem Vertreter eines in Newark erscheinenden Blattes hat der Admiral herausfordernde und abfällige Aeußerunaen über die deutsche Marine getan. Dabei soll er gesagt baden, daß die jüngsten amerikanischen Flotten manöver im Karaibischen Meere den Zweck gehabt hätten, Europa und insbesondere Deutschland ein warnendes Beispiel zu geben. Die deutsche Marine werde infolge ihrer Leistungs fähigkeit in einem etwaigen Seekriege stark überschätzt. Die Ausbildung und Intelligenz der deutschen Matrosen ließen sich mit der der amerikanischen nicht vergleichen. Die deutschen Matrosen seien vor allem unselbständig und könnten ohne jedesmalige Weisung nicht das Geringste ausführen, während der amerikanische Ma trose an größere Selbständigkeit in der Erfüllung seiner Aufgaben gewöhnt sei. Altona. Im Prozeß wegen deS Untergangs des „Primus" wurde heute nach Vernehmung einer Reihe Sach verständiger die Beweisaufnahme geschlossen. Hieraus begannen die Plaidoycrs. Altona. „Primus"-Prozeß. Beide Angeklagte, Sachs und Wahlen, wurden, wie auch der Staatsanwalt in seinem Plaidoyer beantragt hatte, freigesprochen. Trier. sPriv.-Tel.j Bei Reparaturorbeiten an einem Gas- kessel wurden drei Arbeiter in einem Schachte durch Gas be- täubt. Während der Rettimgsversuche wurden weitere sechs Personen, darunter der Direktor des ÄaSwerkS, betäubt. Seit zwei Stunden liegen fünf Personen im Schacht und sind nach An sicht der Aerzte tot. Der Regierungspräsident ist am Platze. Zur Zeit läßt man 3600 Kubikmeter GaS auSströmen, um zu der Unfallstelle zu gelangen. Brünn. sPrio.-Tel l Die Ortschaft Jablunka ist teilweise niederacbrannt. Ueber 60 Wohnhäuser mit den dazu ge hörigen Wirtschaftsgebäuden und die reformierte Kirche sind ein Raub der Flammen geworden. DaS Elend ist sehr groß. Agram. sPriv.-Tel.) Die Demonstrationen nahmen in den späten Abendstunden einen noch viel bedrohlicheren Charakter an. Die Studenten löschten GaSlaternen au», so daß es auf den Straßen stockfinster wurde. Die Polizei requirierte Militär. Auch zwei Züge Gendarmerie standen mit scharf oe» ladenein Gewehr in Bereitschaft. Lärmend und sinnend zog die Menge unter Schmährufen gegen Ungarn und Belästigungen deutschredender Passanten vor die Redaktion de» Amtsblattes, Wo die Fenster, emgeschlogen wuttsen. Im Berduse des du»' »SSL Tumultes wurden Polizisten durch