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Dieser Blatt wird den Lesern von Dresden und Umgebung am Tage vorher bereit» als Serugrgedilbr: d«« » an «uni — « ockidr ück'a!^>Ä.u!l-t'n-^Ottamat- A.',Nk>Iu»«irn nur m,l dkutll«,, t.» eti« n »» »» d« «.DrcSd N«<»c. t »»>»'!!, NaS»r>>uii»e t>.?Nl'iar. L„>vrüa>e dieü-e» u»bkr!,«r»chna«! uiireilanatr «c«m»uniUt ivcrvei, mit» «niidewadu. Leleirsmm-Adreit«: „qj.lcht,» » »» » 2Lbend«2lusgcrbe gzdiMaE zugmellt, währciiv eS die PostaAbonnenten am Morgen tu einer GesauitauSgabc erhalten. KegvQnöet L8LK V»rlag von Ztepsrli L Reichardt. Knreigen-cans. Annahme non Nnkündiouuae» b>o naLniinaas 2 Udr. So»» uni) Ncirnaos nur Manenttrade »« vv» N d>» «,i IUu' Die lwnlliaeiÄwnv «eile «ca. « Silben» so P,a. -l». klt»t>«au»ae» a»i der PrivLNeire :>-«>- « Pi» . die L«»altlac Zeile als .g,„ ociondt" ober o»s Lertieüe so Pia In Nummer» »a-t> Sonn- und Neie« Ia»e» > be> Libllltige Arund^erlcu 5V. «o bez so und so Li», »ach dc loudcre», Toni. RueiwuNse Äu- tväae n »v ucaen 'IorauLbcMiun » BcleablLller wcrdcn »iii lüTir. bcrechncl. Ncrnixrechanichlub: Am« l Nr. U und Nr. L«v« M- ^ üilvllüv L VLudried X l Kl 88l !llil tt ^ Lesstrassv 12. -»m -!r. 14. Stusses' Neueste Drahlbeiichie. Hosiiachiichte», Verhältnis der Ktpupriiize,»». Geiaintratssitzimg. Gemciildewalsenräte. I Geivcrbrveiein. .chheingold". Weingartner ^aim-Ko.lzcit Prozeß Geugci Klinger. Mittwoch, 1L. Januar 1W:5. Renette Dralltmeldnnnen vom 13. Januar. Berlin. lPrw.-Tel.s Ter Reichstag nahm heule keine Sitzungen wieder auf. Präsident Graf Ballestrem oegluckwünschte die Mitglieder zum neuen Jahre. — Unter den milgelcsilen Ein gängen ocsmdet sich auch der Etat für 1903. Tann wurde m die Beratungen der Resolutionen zum Zolltarif cingetrcten. Berlin. Tic Eröffnung deS Landtags im We hen serner zu dem Gesetz über die Bildung kirchlicher Hilfsfonds für katholische Pfarrgemeindcn erbeten." Wien. Aus Kap San Martin hier eingegangene Nachrichten bezeichnen das Gerücht über Zerwürfnisse zwischen dem Grasen und der Gräfin Lonyay als crinnden. Poris. DaS seit mehreren Tagen verbreitete Gerücht, nach dem üoer 40 ge mähigle Republikaner, unter ihnen . n. ^ ^ ... -- - - DeSchanel, Pomcarö, Jounart, Eochery, Möline und Nibaud, Laote des «Schlosses wurde heute Mittag 12 Uhr m der gewoynien ! xjne eigene Gruppe bilden wollen. w«rd von mehreren Blättern gorm vollzogen. Nach dem Gott^dieast hatten sich ^ah-rnche Ab- s M glaubwürdig bezeichnet Vs heißt, daß die Präsident geordnete öeider Hauser eingeiunde» Unter Fuhrunz des Minlsrrrpräsidenten Grasen Bulow erschienen sämtliche «taats- mlmsicr: Untcrstaatssekretär v. Seckendorfs und Geh. Over- rei'.erungsrat Vonrad nahmen rechls vom Throne Ausstellung lbrus Bulow vcr,as die Thronrede und erklärte den Landtag ,ur eröffnet. Der ' dar Hoch aus -insiimmten. In der großen Loge wohnten dem Akt ein-gc Mit glieder des dipsiomatlschen Korvs bei. Berlin. Ter preuyijche Landtag wurde von dem Ministerpräsidenten Grasen Bulow durch Verlesung einer Thron rede eröffnet, m der es heißt: „Die bevor,lehcndc Tagung ist schas» der Gruppe, die besonders in der die Kongregationen vc- ! treffenden Drage mit dem Ministerium vombcs geben will, sPoincarö oder Teschanel anaeboten werden soll. Ten Anlaß zur Bildung der neuen Gruppe soll Poincars gegeben haben, der in , , . „ «. einem Briefe an den cbcnialigcn republikanischen Senator Präsident des Herrenhauses. ,iur>t zu W>ed, orachlc Lavertusv» erklärte, „wir wollen nicht unsere Ideale vcrleug- ^dcn Äaiier aus, ui das die Anweicnden begemert aber wir müssen trachten, uns den republikam'chcn Gruppen zu nähern und uns nicht von ihnen zu entfernen." London. Das Mitglied des SchisfahrttrusteS Pirrie erklärt, ihm sei nichts bekannt, daß der Trust den Bau von 12 Dampfern von 10- bis 12000 Tonnen in Auftrag gegeben hat. d,e letzte einer arbeitsreichen Leg.Slalurpcr ode. Tie Ahnen zu unieidreltenden Vorlagen beschränken sich deshalb aus notwendige und unaufschiebbare Maßnahmen Schon bei Jbrcr letzten Be rufung ist aus eine wenig befriedigende Finanzlage des Llaates h ngew.csen worden. Die Rechnung des Joyces 1901 Hai mil cinem Fehlbetrag von rund 31'-z Millionen Mark abgeschlossen. Auch siir das laufende Etalsjahr wird nach den bisherigen Ergeb nissen ein wesenllich günstigerer Abschluß nicht crwanct werden können. Zwar ist in den letzten Monaten in dem Verkehr aus den Llaatöeiseiib ahnen eme gcr.nge Stc acrung cngetrcten, doch wird der Reinertrag hinter dem Voranschlag erheblich zurück- bleiben. Trotz einer vorsichtigen und sparsamen Bemessung der Ausgaben in allen Zweigen der Staatsverwaltung hat es sich nicht vermeiden lassen, zur Herstellung des Gleichgewichts den staats- kredit m beträchtl.cher Höhe in Anspruch zu nehmen. Diele uncr- N'iinjchle Erschc nung hat ihren Grund darin, daß infolge von Schwierigkeiten, mit denen seit Jnhren die Landwirtschaft und in letzter Zeit auch Handel und Industrie z» kämpfen haben, bei einem Te le der Betriebsverwaltungen allch für 1903 mit cinem weiteren Rückgänge von Nebcrschüsscn gerechnet werden muß. Die zeitwcrligc Finanzlage hat jedoch nicht dahin führen können, Ausgaben zurückzustelleii, die im politischen wie wirtschaft- l ciien Interesse drillend geboten. Hierunter fallen die erheblichen Mittel, welche die staatsregicrung in Fortführung ihrer aus den Schuß des Deutschtums in den Ostmarkcn und auf deren wirlslbostliche Stärkung gerichteten Politik von Ihnen erbittet. Auch soll den in diesen Landesteilen wirkenden mittleren und unteren Beamten sowie den Lehrern der össentl chcn Volksschule» die ikiien in Aussicht gestellte Zulage gcwäbrt werden. Vom wirt schaftlichen wie vom Standpunkte einer fürsorgcndcn Finanzpolitik erschien es ferner nicht ratsam, den großen Betriebsverwaltungen die Mittel zu versagen, die zu einer ordnnngsmäß gen Ergänzung ihrer Einrichtungen erforderlich sind. Namentlich erachtet es die Ltaalsregiening kür ibre Pflicht, auch in Zeiten ungünstiger Ab schlüsse mit der betriebssicheren Ausgestaltung der E senbahnanlagen und der regelmäßigen Ergänzung des Fuhrparks nicht zurückzu bleiben. Die Bewilligung der hierzu erforderlichen Mittel w rd die Staatsregierung zugleich in den Stand setzen, die Arbeits- aelegenhe't im Lande zu vermehren. Zum Ausbau deS Slaalscisenbabnsystems durch oen Erwerb mehrerer Private sen- bahnen. zur Erweiterung des StaatsbahnnctzcS und zur Förder ung von Äleinbahnlinlernchiriungen sind größere Mittel vorgesehen. Ter Verbesserung der Wohnungs verhält nisse der rn den LertltcheS und Sächsisches. Dresden. 13. Januar. —* Gestern Nachmittag fand im Spiegelsaale des königlichen hohen ^r,pand,chkre>les selbst der Prinzeisin deuilia, ge Residenzschlosses eine Bescherung für arme tlonsirmanden!>em. Die jetzt verw.iwete Königin varola, die, selbst iii statt, bei welcher Seine Majestät der König acht Knaben s der,,nk »i-ci!»,,,«,»--» -,,'c,ci>i>Uni''-in »ii,„ Beliebens empstndei. Man kann die Perwnlichkett der Kro» Prinzessin nicht besser kennzeichnen als durch den Hinweis, dm, »kr das Wort „Psstcht" e n unbekannter Begriff war. Sie wunle ihre glänzende äus;ere und innere Begabung nicht in den Dienst einer Sache, sondern stets nur in den ihrer stets wcchjelndcn per- söntichcn Ne.gilnge» und Bedürfnisse zu stellen. Vs ist ouz..- erkcunen, daß lic auch auf diese Weise dem sächsische Hause, nain-ni lich in den ersten Jahren, unschätzbare Dienste gclcistci mt. Ahr- unvergleichliche Anmut und Licdcnswürdigkcit, die Lebendigt«" ihres Wesens, Schönheit und Klugheit sühnen ihr >m Sturme die Herzen des Volkes zu. wo immer sie sich zeigte. Auch ernsthaft Männer, Gclehrie, Künstler, hohe Beamte, wußte sic unwidcr fleh.ich für sich einzunehmcn. und auch außerhalb Sachsens ha> sie bis zu den hohen und höchsten Stellen volle Sninpathic tu« lich zu wecken verstanden. Ader in den nähcrsiehcndc.a Kreist»' vcrleug- zeigte sich schon seit Jahren eine unverkennbare Wnndlung. I:« Unbeständigkeit ihrer Urteile, das Unbedachte uns Unzuvcrlü'sige ihrer Aeußerungen. das man anfangs ihrer Lebhaftigkeit zu g,üe geschrieben Halle, sühne allmählich dahin, daß mau ihren Wort",' überhaupt weniger Gewicht beilegte. Mau nahm die Prime. Lüste nicht mehr ernst. Man erkannte die liefe Unwcchrhastigkcu ihres Weicns, die iic, nebenbei gesagt, auch m den letzten Woche» ihres Dresdner Aufenthalts in einem Maße betätigt Hai, das wc.i über den beabsichtigten Zweck einer Vertuschung ihrer Plan« hinausg.ng. Diese Wandlung mag namentlich innerhalb ihre« " ' " ^ ' geworden underlos, . . , , .. jungen Nichte und präsumtiven Nachfolgerin »ist einem Herzen und acht Mädchen, von denen 1t den hiesigen Bezirksschulen und voll mütterlicher Liebe enlgege,»gekommen war. zog sich resigniert zwei der Schule is Hoslerwitz angehoricn, mit voaständigcil mit jedem Jahre mehr von ihr zurück Der verewigte König Alben Anzügen und weitcren>utzl>chen Gaben beschenkte. Die Bescherung ließ die Prinzessin in de» letzten Jahren völlig gewähren, ohne erfolgte durch Ihre König!. Hoheit Prinzessin Mathilde ihr die mindesten Hindernisse in den Weg zu legen. Schon »den Damen und dem königl. Kämmerer o Schimpfs, daraus läßt sich ermessen, was cs mit den Vor -chimpss. >n daraus läßt sich ermesten, was cs mit den Pvrwürsen gegen die „Beengung des Hoslebens" usw. aus sich Hai. mit denen ocr Schritt der Prinzessin erklärt wird. Dem Zeremoniell des Hofes hat sie sich stets zu entziehen gewußt, soweit ibr dasselbe unbequem war. Immerhin läßt sich nachsühlen, daß die Empfindung von dieser Abwendung ibrer Umgebung, von der Ergebnislosigkeit ihrer Bemühungen, sich überall unbedingte Geltung und Bewunderung zu verschaffen, ihr selbst wiederum ein starkes Gefühl des Unbc- vriedigtscms gegeben Hot. Gewohnt, ihren Neigungen ohne Bc mit Aren beiden Pamen und dem königl. Kämmerer o —* Se. Königliche Hoheit Prinz Johann Georg ist heute früh 7 Uhr 35 Minuten in Wien eingetrosien, um dem Kaiser Franz Joseph seinen Tank sür die Verleihung des 11. Infanterie-Regiments auszudrücken. Der Prinz hatte sich jeden offiziellen Empfang verbeien Zur Begrüßung waren nur anwesend der sächsische Gesandte Graf Rex mit oem KesandtschastS-Attach« von He mutz und der dem Prinz«» jugetrilte Ehrendienst. Nach Einlaufen des Zuges ent- stieg der Pnnz in der Uniform deS ihm verliehenen österreichM-! «ochzugH'en. uneingeschränkt durch'die Rücksichten, 'die G ungarischen Regiment» dem SaGnwayei, und iuyr nack, der Be- wissen und Herz gegenüber dem Land« Sachsen, gegenüber Mann flrukuna zur Hofburg Lellanaineye erwartete der Aoncr und Kindern ibr vorzuschreiben batte, bedurfte sie nur einer starke?., «n der sächsischen cberitinhaber-Unisorm ielnes Reaiilleiits. den du- siniil'che Veranlagung ihrer Natur qeiongennchmendeii dfffsicm Ferner waren anwesend der Oberhormeister Fiirst dleigung, um alles über Bord zu werfen, waS sie besaß." — Ucbcr Liechtenstein und der Oberzeremonienmeistcr Der Kaiser begrüßte ,n Genf gegen die Kronprinzessin herrschende Stimm- den Prmzen m sehr herzlicher Weste geleitete chn m seine Ge- .stjiricl» Z,g." von dort geschrieben: „Offen ge den b lnnd er! lw-'den. ist cS die höchst- Z-,. daß diese traurige Geschichte aus den b.nd nnüm '!! deL «?«? > Zeitungen und dem Tagesgespräch verschwinde. Während der n!en!ä"entnenen""Änld^nn3ii>,?^stn,!e'e de,- qHm,nr^"dein°Vr«ii^en ' "steil Tage war d e öffentliche Meinung liier der Prinzessin günstin Nm"di^Mi^c>^iü«nde! gestimmt. Man hielt sie für das Opfer des Hofes und der Miß- sühr Kinz ^hmn Georg L statt-!- den Ar weilenden lwndlungen eines brutalen Gatten. .Häite sie es verfta.iden. ihre Erzherzogen Besuche ab. Zu Ehren des Prinzen fand mittags in oer sächsischen Gesandtschaft ein Frühstück statt, an welchem außer dem Gesandten Grasen Re; und dessen Gemahlin der deutsche Notschalter Graf Wedel, der baverische Gesandte. Reichs- krieasmimster Freiherr v. Pittreich, der Ehes des Militärkabinetts v. BolfraS. sowie der Ehrendienst des Prinzen tellnahmen. Abends findet zu Ehre» deS Prinzen beim Kaiser eine Tascl statt, dann ist der Besuch eines der beiden Hofthcater geplant. —* lieber das Verhältnis des Königlichen Hoses zur Kronprinzessin schreibt die ,,.Kreuz-Ztg.": „Wer die Kron prinzessin mehr als nur oberflächlich zu kennen Gelegenheit hatte, wird von vornherein den Gedanken abweisen, daß religiöse ü-mtlichen Betrieben beschäftigten Arbeiter und gering besoldeten Beweggründe, und keien es auch nur solche negativer Art, Veanilen ist mit Ihrer Zustimmung w ederäolt besondere Fürsorge ihren Schritt herbeigeführt oder zu ihm beigetragen gewidmet. Da ein Bedürfnis hierfür unverändert sortbesteht, wird vvn Ihnen in einem neuen Gesetzentwurf ein weiterer Kredit zu gleichem Zwecke erbeten. Im Interesse der Förderung der allge meinen Volksgrsundheit w rd Ahnen alsbald ein Gesetz entwurf zuaeben, um das Reichsgesetz betreffend die Bekämvfung eemeingesährlicher Krankheiten innerhalb der preußischen Staaten zur Ausführung zu bringen. Der im vorigen Aobre nicht zur Ver abschiedung gelangte Gesetzentwurf über die Befähigung für den höheren Verwaltungsdienst wird Ihnen in etwas ver- bätten. Zunächst muß betont werden, daß ein kirchlicher Gegen 'atz zwischen ihrem Elternhausr und dem Dresdner Hofe nicht be steht. Die Prinzessin trat mit ihrer Vermählung nicht in eine andere Spähre ein. sondern büeb in derselben streng katholischen Umgebung, m der sie ausgewachsen und erzogen war. Zwischen ihrem Gemahl und ihr bestand in religiösen Trugen allerdings ein gewisser Gegensatz. Es ist der Gegematz zwischen ernsthafter Auf fassung aller religiösen Lebensfragen und icncr individuell ge richteten Oberflächlichkeit, die in den Geboten des Gewissens wie siir unsere Wcrterkranke Zc l genug, um selbst eine flüchtende Mutter mit dem Glorienschein zu umgeben, und ihr Verzeihung zu sichern An Folge der zahllosen Berichte, die den Schleier dieler unbegreiflichen Geschichte zu lüften begannen, schlug hier nach und nach die öffentliche Stimmung zu Ung,nisten der „unglücklm. Liebenden" um. Trotz aller Toleranz, die >n Gens geübt wirs, möchten wir der Prinzessin und ihrem galanicn Begleiter den wohl- gemeinten Rat geben, in Zukunsi ihr'Glück mehr im Stillen i» genießen, denn unser Publikum sängt an, nervös zu werden. V' ist wohlgctan, daß Herr Giron nun nach Lausanne gegangen ni." —* Uebcr den Stand der Angelegenheit der Kronprin zessin von Sachsen erfährt das „Wiener Tagbl." weuci - Einzelheiten. So werde der sächsische Kronprinz baldigst dcu Kaiser Franz Joseph einen Besuch absiattcu, und bei dieser Gelegenheit solle die Ehetrcnuung besvrochcn werden. Aus beidu Seiten sei gegenwärtig eine sehr versöhnliche Stimmung zu ton stotteren, und insbesondere sei von seilen der Kronprinzessin der direkte Wunsch ausgesprochen worden, die Angelegenheit in e - ruhiges Fahrwasser zu leiten. Von seiten des toskanischen Hole- werden Schritte unternommen, um die Abberufung des söchsiichen Kunst und Wissenschaft. t* Mitteilung a»S dem Bnreau der KönigI. Hoftheater. 3n der Generalprobe beS N. Sinwnie-Konrerls. Serie ö Tonnerstay, den 15. Januar, vorm ltags > -I2 lldr. die die Königl. Keneraidirrktion veranstaltet, um auch denjenigen Musikfreunden, die Abonnemenlskartcn zu den Sintonie-Konzerten nicht haben erhallen können Gelegenheit zu geven, Herrn Jan Kudelik im Verein mit der Königl. Kapelle zu Horen, wird folgendes Pwgiamm zur Ausfübrung kommen: I. Erste Sinfonie V-nwll von Geoig Göhler zzum ersten malel, 2. Symphonie Esvagnol von Lalo (Solist: Herr Jan Kubelikl. 3. F. Meiiocisiohn- Varkholdy Luveriure zu ,Ruy Blas". 4- Soli »> Svendien- Romanze. dl Paganini. ,.8sl cor piü ovo wi seuto" tSvlijt: Herr Jan Kubelm. t* Königl. Hefsper. „Das Rheingold". im Zyklus der „Nibelungen. Der Ruf unserer Wagncr-Aufsührungen bringt immer die lebhafteste Anteilnahme mit sich: namentl.ch^ der „Ring" l« Zyklus gegeben verbürgt mit säst unfehlbarer -Sicherheit im vorhinein einen massenhaften Andrang. Auch gestern w.eder war daS Hau», mit Ausnahme einiger Logen des ersten Ranges, in allen Plätzen au-verkaust, und, dem Besuche entsprechend, gestaltete sich die Aufnahme, die sich, w e man eS bei der Bedeutung der Sache nicht besser wünsch ' jamke t und Die Trilogie . , . _ . , euch der weitaus höhere Genuß, als den einzelnen aus der Folge gerissenen, gelegentlich ausaeführten Teilen zu folgen. Denn ouS dem großen Zusammenhalt ade» ganzen Werkes erkennen w r lebe Einzelheit in ihrer vollen Bedeutung. Zu dem Verständnis der gigantischen Schöpfung tragen unsere Dresdner Aufführungen außerordentlich viel bel: sie werden, neidlos oder nicht, als muster- gütig auch von denen anerkannt, d e schwer zu überzeugen sind, daß es außerhalb Bayreuth noch ein Heil für Richard Wagner gibt. I» erster Linie ist es di« Kön.gl. Kapelle, di«, unter v. Schuchs Leitung, den „Ring" bis zur höchsten Vollendung beherrscht und, mag sie auch, wie gestern, zufällig unter anderer Führung sKapcll- Meister Kutzschbachsstehen, den Intentionen Wagner» in jeder Hin- licht voll gerecht wird. Einen besseren Dotan, um speziell vom kaum begegnen: auch keiner besseren und hervorragenderer Be setzung der Partien ocr Fricka und Freia als durch die Damen o. Chaoanne und Krull, der Riesen durch die Herren Hövst und Wächter Wesentlich gewonnen, gegen früher, hat dagegen die Be- setzung des Alberich durch Herrn Ploschke, der, wenn zur Zeit auch noch nicht ganz emig mit der Darstellung, die Partie außerordcnt- lich schön singt. Eine für Dresden völlig neue Erscheinung im ZKHeinaold" war der Loge des als Gast berufenen Herrn Dr Otto Briesemeister. Seine Mitwirkung a!s solcher bei den Bayreuther Festspielen hat ihm einen nicht gewöhnlichen Ruf ver schafft, sodaß man seinem Loge berechtigterweise mit großen Er wartungen entgegen sehen durste. Diese hat Herr Dr. Briesemeister allerdings nur zum Teil erfüllt, vielleicht aus dem sehr laut sprechenden Grunde, daß wir hier um vortreffliche Vertreter des Loge niemals in Verlegenheit waren. Rühmenswert siel jedenfalls die Darstellung aus. Er gab den Gott deS Feuers in trefflich mephistophel scher MaSkc und Haltung, in manch' feiner Berech nung der gewichtigen Pointen der Rede, listig, heuchlerisch, tück.sch, lüstern die Gier nach dem Gold« entfachend, in einer Deutlichkeit der Deklamation, die kein Dort unverstanden ließ. Dafür blieb er stimmlich der melodisch reich bedachten Partie um so mehr schuldig. Er behandelte sie mit flackerndem und fast stetig vibrierendem Organ im remen Sprcchgesang, das Wort oft bis zum tonlosen Klang entkleidend. Aber gerade diese Partie soll und muß, trotz der An sichten im heutigen, modernsten Bayreuth, in der Hauptsache ge sungen und aus ihrem melodischen Reize herausgesloltct werden. Wie leicht und überaus erfolgreich d cs möglich ist, hat seinerzeit Heinrich Vogel unter des Meisters eigener Führung be wiesen, um» nach Vogel viele andere. Auch kann man sich nicht einverstanden erklären, daß Herr Dr. Bricsemeistcr sehr wichtige Momente auffällig sollen läßt, wie, um e n Beispiel anzuführen, daS, wo Loge als unschätzbar und unersetzlich „Liebe und Weib prem, ein Moment, auf daS sich die ganze folgende Hand lung m,t aufbaut. So haben wir. um zu einem abschließenden urteil zu kommen, in Herrn Dr. Bneieme ster unverkennbar einen sehr geschickten und gewandten Darsteller des Loge gesehen, e nen Künstler, dem die Partie sichtlich in Fleisch und Blut übergcgangcn »st, aber keinen Sänger de» Loge und auch keinen Repräsen- i«i oou grircqi n»ro. «.«««> vr,«r»r» Ull> VU,I> tauten desselben, der UNS Dresdnern etwas gezeigt, was wir in Rheingold" zu sprechen, als Herrn Perron, wird man anderwärts' Loge au» dem eigenen Bestände der König!. Oper noch nicht gesehen und gehört hätten. — Interessant ist cs immer gelegentlich einmal aisi die Entstehung des „Rheingold" zurückzublickcn. „Sei es ein Dämm: oder ein Genius," schreibt Wagner, „der »ns oft in cntschcidiiiig--- vollen Stunden beherrscht — genug: ichlaflos in einem Gasihos vo» La Spezia ausgestreckt, kam mir d>e Eingebung me ner Musik zum „Rheingold" an und sofort kehrte ich in die trübselige Hcili:ai zurück, um an die Ausführung meines übergroßen Werkes zu gehen." — Dos war im Jahre 1853. Im Mai 18.54 war die Kon« Position beendet. Im Komponieren schlug also Wagner den Wea vom „Rheingold" zur „Götterdämmerung" ein, während ihn d:: Dichtung umgekehrt von „Siegfrieds Tod" zum „Rheingold" ge führt hatte. ID 8t. si* Weingartuer-Kaim-Konzert. Die Ucberschrift soll sür d e Kritik der künstlerischen Veranstaltung, der man gestern Abend im großen Saale des Vereinshauscs Zeuge sein durfte, von programmatischer Bedeutung sein. Denn der Dirigent des Konzerts — Herr Hofkapellmcister Felix Weingartner aus Berlin interessierte am guten Ende ebensosehr, wie die Kapelle — das Kaim-Orchester aus München —. der die Ucbermittcluiig des etwas reich bemessenen Programms zu danken war. Der Verlaus des Abends war in jedem Falle recht interessant: die künstlerischen Eindrücke haben als sehr wcchsclootl zu gelten. Nach der erste» Nummer, dem Vorspiel zu Richard Wagners „Meistersingern", war man zunächst wie vor den Kops geschlagen: dos war keine Musik mehr, das war ein wüster Lärm, zu vcm die sprühende» Einfälle deS Großen von BayrcuH die tonliche Basis gaben. Ei» Blick auf den schlecht besuchten Saal und ein Lauschen aus das schallende Echo nach den ersten paar Takten des Meistersinger Motivs hätten Herrn Weingartner unbedingt sofort darüber be lehren müssen, daß ein so unerhörtes Drauflosgehcn des Bleches seine Intentionen um die besten Effekte bringen mußte: gingen doch die Streicher, die überhaupt die sterbliche Stelle des Orchesters bedeuten, einfach in dem beständigen Fortissimo der Bläser unter Beim Vortroge der Mozarsschcn Jupiter-Sinfonie wurden die Klangwirkungen schon etwas besser, namentlich auch in den dvnomischcn Schattierungen dezenter, um in Smetanas sinfom- cher Dichtung ein leidlich sicheres Urteil über die Kapelle zuzulassen. ne sich bekanntlich nach ihrem Gründer Kaim-Orchester nennt. Die Vorzüge des Orchesters, dos in München so ungefähr unsere Ge- weroebauskavelle vertritt und vornehmlich in der Begleitung