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Serugrgedllbr: viertel,Sdrttck, 2 R«. «o «'».: dar» «e »ok 2 Mt. 7b PI». Di« .DrebdnerRachrILten' erlchet,» ttelich »er,«», d« »uied« i» Dresden und der uSLlten Umsebung. wo die Luttaauna durch euiene Bolen oder Sommulioiiüre eriolat. erdalte» da» Blatt an Wochentaacn. dt« nicht aul Gönn- oder Keienaae »olaeu. w twei Ldeilau«aaden »de»»« und «» «»»« iuacltellt. Kür Rückgabe etngelandter Schritt- Sernlvrechanlchlod: »»» I »r. U u. Lr. LOS». Lelegramm-Ldrelle: Mnchrtchton »ro»d,n. SegrSudtl 1856 LüiwMod, Ldlle I ««»»iiio krsid« 6kr. 8vrap VvMorvtr. 28, l., LLitt«l8tr. 8pooi»litLt: Ü6l)1886 0»umonpl»ttoo ^ k'orvvprsoksLvUs Ar. 87v. l. Liorolnv «»!«>» I LrüoLsaLrdvitoll. klomdiruu«lva. 8ot»morrloso ^LknopsrLtiovvv «te. I L«IelletitlUlr»rv?v»»U»L» Teleqr.-Adrrsie: Nachrichten, Dresden. Soors«» Vlotrlvd, LolSour ^oZaimvs-Lllee, Im 6»56 Lval-r. lbrtsur 1 SSI». LwpkvSsvN« 1.SV ^llt. Urrer«4^^4««r««e«»!i^r^:7L»»rr«4«««««Mr»r«re-!»rL-'^MNr^rr^ 8vt«IeI 6c A>t»ainaiiri'e» Hiilmirrdiiiieli H Zllvilvnfulii', RtnovSbtln»»,«« v, rnn-lebat cksr kraesrstr. ^ WllvrLlvLssor ^ LLävbLlLv ru Orixrinnl preisen, im Ztacktinnern freie Xusenckuvss. nseb nnsrvLrts unter dillissstsr LpesenborsetillUll^. SA« LDH /I Ln»aa«s' Krieg in China. Neueste Drabtberichte. Deutscher Techniker-Verband. Manstre-Concert, «rAk» Vplrflri. Vogelwiese. „Flotten-Manövec". Änst und Scher,. Brieskaiten. ß ^rtliur 8eliwi<lt, vr«zeiiMkIliist ri t>» Rsissvitrerstr. 31 Ü5K3äkllIiöÜlLIl Keissreitrerstr. 31. ^ ^ ^ullsbme vor, In«eratei» unck -Sdonn«;ni«ute, klir che ^ „VrvRUnvr As»vI»r1v1»tviL.- VresÄsi» «utt Montag. 6. Anqust Muttmiaßl. Witterung: Veränderlich. Aernschreib- und Kernsprech - Berichte vom 5. August. Der Krieg in Ckina. London. Dem „Reuter'schen Bureau" wird aus Shanghai von heute gemeldet, Li-Hung-Tschang habe Selbst inord begangen. L vnl» on. Nach einem Telegramm des „Reutersckstn Bureaus" ans Tientsin vom 1. d. Mts. haben die Ckinesen die Dammcms- schiittuna des Kanals durchstochen und das Land zwischen Tientsin und Peking unter Wasser gelebt. 30,000 Boxer stehen 8 Meilen nördlich von Tientsin. Eine Schlacht steht nahe bevor. Paris. Der Minister des Ae»Heren Delcaffe erhielt ein Telearamm des Konsuls in Tickst» vom 2. August, in welchem es beißt, der Gouverneur von Mulden babe eine Proklamation erlassen, durch welche die Bevölkerung der Mandschurei aufgefordert wird, die Christen zu ermorden. Der Konsul meldet weiter, daß fast alle religiösen Anstalten zerstört seien, und daß d>e Missionare mit den eingeborenen Christen sich auf eine Vertheidigung ein gerichtet haben. Paris. Der französische Konsul in Shanghai telegravbirt, Li-Hung-Tsckang habe ihm anaezeigt. daß bei seiner Ankunst in Peking Li-Ping-Heng zum General der kaiserlichen Truppen im Norden ernannt gewesen sei. — „Teinps" meldet aus Shanghai, Tsckeng babe ein kaiserliches Dekret vom 2. August mitgetheilt, durch welches die Gesandten ermächtigt werden, mit ihren Re gierungen mittels offener Depeschen zu verkehren und ihre Abreise unter guter Bedeckung nach Tientsin angeordnet wird. Tientsin. Ein vom japanischen Gesandten kommender Bote, der Peking am 26 Juli verließ, meldet, daß die Ursache der Ein stellung der dortigen Feindseligkeiten der Abmarsch von General Tung's Truppen nach Peitsnng sei. Der Generalgouverneur von Tickili habe die Wiedereroberung der Tnkn-Forts und Tientsins durch Soldat-» ans Schantung und dem Süden beim Thron angeregt und ein entsprechendes kaiserliches Edikt sei nnter'm 24. Juli ergangen. Tokio. Ein soeben aus Sbanabai eingegangenes Telegramm meldet, daß nach zuverlässigen chinesischen Nachrichten aus Peking seit der kürzlich dort erfolgten Ankunft Ll-Ping-Hengs mit seine» Truppen die Macht und die Hartnäckigkeit der fremdenfeindlichen Partei wieder gewachsen sei und eine noch gefährlichere Ausdehnung angenommen habe. In Folge davon seien nicht nur Hsii-Tsching- Tsckeng und Andere auf Befehl der Kaiserin-Wittwe hingerichtet worden, sonder» Li-Ping-Heng habe, wie es heißt, auch Li-,Hn»g- Tschang. Licu-Kwun-Yih und Tiang-Li-Tsung daran gehindert, weiter Beziehungen zu den Ausländern zu unterhalten und die fremdenfreundliche Partei zu begünstigen. , dem der Metropolit das Brautpaar gesegnet hatte, geleitete er es l in das Innere der Kirche, wo unter Anderen das diploma tische Corps mit seinen Damen vollzählig erschienen war. Darauf fand die Trnuungseeremonie statt. Aus der Rückfahrt von der Kirche war das Königspaar wieder Gegenstand lebhafter i Ovationen. — Das Amtsblatt veröffentlicht zahlreiche Beförder- i nnczen in der Armee und im Verwaltungsdienste. Sämmtliche > Minister erhielten den Orden Milosth des Großen. Außerdem ist eine neue Amnestie erlassen, durch welche zahlreichen politischen und sonstigen Verbrechern die Strafe herabgemindcrt wird, der radikale frühere Minister Tarstchalivwisch und der Redakteur Protitsch völlig begnadigt werden und ihre Entlassung aus der Haft verfügt wird. Blom fontein. Meldung des „Reutenchen Bureaus". Bei Honincövruit südlich von Kroonstad wurde ein Eisenbahnzug, auf dessen Maschine die amerikanische Flagge gehißt war. da der amerikanische Generalkonsul Oberst Stowe ini Zuge reiste, von einer fliegende» Patrouille der Buren zum Entgleisen gebracht und in Brand gesteckt. Dabei wurden 4 Personen getödtet und 3 ver letzt; Oberst Lord Algernon Lennox und Ist Mann wurden ge fangen genommen, aber auf Ersuchen des amerikanischen General konsuls wieder steigelassen. Wilhclmsböhe. Der Kaiser ist hier eingetroffen und von der Kaiserin, den Prinzen und der Prinzcssion aus dem Bahnhöfe empfangen worden. Berlin. Der Staatssekretär des Auswärtigen Gras Bülow stattete nach seinem Eintreffen in Berlin dem italienischen Bot schafter Grasen Lanza einen längeren Besuch ab. Ko bürg. Gestern Abend 10 Uhr fand die Ncberfi'ihrnug der Leiche des Herzogs Alfred von der Moritzkirche nach dem Mausoleum statt. Der Sarg wurde von 12 Unteroffizieren auf den vierspännigen, mit Tannengrün aescbmückteu Tranciwagen ge hoben. Diesem folgte der Herzog Carl Eduard, der Großherzog von Hessen und die übrigen noch anwesenden Fürstlichkeiten. Unter Trommelwirbel und Klangen der Tranermusik bewegte sich der Zug durch ein Spalier von Fackelträgern nach auf dem Friedhof. ^Nnch einer kurzen Andacht unter Chorgesang in die Gruft hinabgescnkt, wo neben dem Erbprinzen ruht. Kassel. Prinz Heinrich traf beute früh 7 Uhr hier ein. dem Mausoleum wurde der Sarg der Herzog nun begab sich zum Schlosse Wilhelmshöhc und trat um 11 Uhr die Weiterreise an. Bukarest. In der vergangenen Nacht wurde der Professor am Lhceum Michaileano durch einen Revolverschuß getödtet. Der Mörder, ein 18 jähriger Bulgare Namens Stojan Timitroff. wurde verhaktet und gestand ein, das Verbrechen aus politischen Gründen begangen zu haben Er sei vor einigen Tagen aus Uesküb ein getroffen. um Michaileano zu ermorden, der aus Makedonien stammt und ein Blatt herausgab, welches die bulgarische irridentistischc Bewegung bekämpft. Rom. Nachrichten aus Udine zufolge hat ein nach Brasilien ausgewanderter Italiener, der sich gegenwärtig in Sao Paolo be findet, am 30. Juni an seine Verwandten einen Brief geschrieben, welcher gestern eintraf und in welchem jener anstagt, ob es war sei. baß König Humbert das Opfer eines Verbrechens geworden sei. Der Brief beweist, daß in Amerika seit langer Zeit das Ge rücht vpn einem beabsichtigten Mordanschlag verbreitet war. Paris. Ungefähr 4000 Droschkenkutscher sind heute in den Aiisstand getreten. London. Ein Telegramm des Lord Roberts aus Pretoria vom gestrigen Tage meldet: Die Bure», welche den Bahnzug süd lich von Kroonstad zum Entgleisen brachten, setzten Oberst Lord Lennox wieder in Freiheit, nahmen aber zwei Offiziere ge fangen. Die Buren wurden durch berittene.Infanterie verfolgt. General Olivier, der mit ungefähr 1500 Mann sich in die Bethlehemberge flüchtete, wies die Aufforderung Prinsloos, sich mit seiner ganzen Streitmacht zu ergeben, zurück, und sprach die Absicht aus, den Krieg fortzusetze». Er »ahm eine Stellung zwischen Harrismith und Newmarkct ein. Er wird von General Rundst verfolgt. Belgrad. Die Vermählung des Königs Ale xander hat heute Mittag ln feierlicher Weise stattaefunden. Seit dem frühen Morgen waren die festlich geschmückten Straßen von einer großen Volksmenge besetzt. Man schätzt die Zahl der aus den, Jnnem des Landes und aus dem AuSlande emgetrofseuen durch, welche uac», der russische . c Mansurow, der Präsident der Skupichtina Nestorovic' die Verwandten des Brautpaares n. Andere sich eiugesnnden hatten. Auf dem ganzen Wege wurde das Brautpaar mit lebhaften Zivioruscn begrüßt. Beim Eintritt in die Kirche wurde das Brautpaar vom Metro- potitru Jnnoceiu unter zahlreicher Assistenz empfangen. ^.Nach- Oertliches und Sächsisches. — Se. Majestät der König hat der Vorsitzenden des Albert- Zweigvereins zu Chemnitz, Frau Hauptmann Eberwein, und dem Ebrenmitgliede des Vorstandes des Albert-Zweigvereins zu Chemnitz. Frau Geh. Rath Michael in Dresden die silberne Carola-Medaille verliehen. — Während des gestern begonnenen Urlaubes des Herrn Oberbürgermeisters Geh. Fincmzraths Beutler sükrt Herr Bürgermeister Le uv old die Direklorialgeschäste des Nalhes. — In dem Befinden des Herrn Bischoss Tr. Wahl ist eine Veränderung nicht eingetrcten. — Weit her eiltet zusammen aus Deutschlands verzweigten Provinzen Ihr. um zu schau'n. was Euch veut Neues der Äns- stclluugsbnu. Anregung suchtet Ihr iür dort scrnercs Schassen, drum wünschen wir, daß ei» Jeder zum Schluß sage: ..Es hat sich vcr lohnt!" Mit dielen Worte» und weitere» herzlich gemeinte» eines Prologs wurden am Sonnabend Abend im ..Keglerheini" die Mit glieder des „Deutschen Tech » i ker »V e rba nd cs" will kommen geheißen, die sich aus Einladung der Bezirksvcrwaitnng Dres den nus Anlgß oer gegenwärtigen Bnn-Ansstettiing in de» Tcigen vom 4.-6. August in Dresden znsgmmeiigefunden hnben. Ter Wirlh halte Alles aufgcboten, den Festort äußerlich und innerlich würdig zu dekoriren. Seitens des Stadtverordiietenkollegiums waren die Herren Stadtverordneten Hartwig tl. Rühle, Richter und Reimer erschienen. Die Gardereitcrkapelle unter Stocks Leitung hatte sich ei» auserlesenes Programm vorgcsetzt und erntete bis zum Schlüsse lebhaften Bestall. Der Vorsitzende des Dresdner Bezirksvereins, Herr Vermessungstechniker Gawelm. begrüßte namens der Bezirks- veiwaltung die Gäste. Es sei den hiesige» Kollegen eine angenehme Pflicht, den Güsten ein herzliches Willkommen zrizurusen. Ein glücklicher Zufall füge es. daß wir linieren Gästen die Van-- ciusstcllung vorsiihien können, die jeden Techniker zum Besuche nöthige. Die Vertreter der Stadt und der Presse, und — last not least — die auswärtigen Gäste, sie seien herzlich will kommen. Herr Brinckmaiin. Verbands-Vorsitzender des Berliner Vereins, erhob sein Glas auf das Wohl der Gäste, insbesondere der Damen. Mit Begeisterung stimmten die Festgeuossen in das Hoch aus Kaiser und König ein. Darnach begann Herr Baumeister Schüßler-Strieien seine Festrede. Wenn die Bezirksveiwaltung die Techniker zum Besuch der Bau-Ausstellung, der erste» derartigen, cingelcwe» bat. io hofft sie, daß die Kollegen ihr Wissen bereichern, daß die Zwecke und Ziele des Verbandes durch gemeinsame Arbeit in weiteren Kie sen bekannt werden und endlich dein dciiiichen Techniker die Stellung eingeräumt werde, die ihm gebührt. Tie Besucher der Bau-Ausstellung werden sich überzeugen, daß gerade die deutsche Bau kunst zur höchsten Vollendung kam. gleichwie auch auf der Pariser Weltausstellung der deutsche Techniker das Beste geleistet bat. Taniit sei aber nur eine Aufmunterung zum weiteren Streben gegeben. Ter gegenwärtig 9000 Mitglieder zählende Verband werde hoffcnllich nach und nach alle Beruisgenoffen umfassen. „Er lebe hoch!" Stürmischer Beifall folgie dielen Ausführungen. Herr Koetteritzsch - Zwickau brachte den besonderen Dank der dortigen Kollegen, Herr Fischer-Auisig meinte: „Wir sind zwar nur 4 aus Oesterreich, aber wir sind doch da!" Vom Berliner Technikerverein traf ein telegraphischer Gruß ein. Wenn der Abend auch vorzugsweise den Männern zugedacht war. so konnten doch die Damen nicht vergessen werden Für sie waren besondere Logenplätze restrvirt worden, und aus das Wohl der Damen brachte Herr Bönffch ei» mit besonderer Be geisterung aufgenommenes „Hoch" aus. Eine künstlerisch aus gestattete Kneipzeitung, ein Produkt des köstlichsten Humors,» trug nicht wenig zur Unterhaltung und Ergötzung bei. Der dritte Theil des Kvmmersprogrammes war vorzugsweise der Fidelitas ge widmet und da war für Erheiterung hinreichend gesorgt. — Nachdem noch einige verspätete Festgäste von Sonnabend Abend programmmätzig im „Eafü Central" Einkehr gehalten hatten, sand sich der größte Theil gestern Vormittag zum Früh- ichoppen-Concert im Palast-Restaurant zusammen, wo zu Ehre» der Gäste ein ganz besonders gewähltes Prograinm zu Gehör ge bracht wurde. Recht interessant war, wie gerade hier jo viele alte Bekannte, die am Sonnabend Abend bei der großen Ver sammlung einander übersahen, das Wiedersehen feiern konnten. Mittags 12 Uhr wurde eine gemeinsame Rundfahrt durch die Stadt unternommen, woran sich dann gemeinsame Mittagstafel und Besichtigung der Ausstellung und des Vergnügungs-Ecks schloß. Jedenfalls werden sich unsere auswärtigen Gäste noch nicht so schnell trennen können, und es sind deshalb für heute. Montag, noch Ausflüge nach der Sächsischen Schweiz, den Loichwitzer Höhen und verschiedene andere Annehnilichkeitcn in Anssicht genommen. — Zn einem schonen Gliede der großen Kette von Snmpathicn, deren sich unsere »ach Oiiasicn gegangenen Truppen und in, Verein mit ihnen der Deutsche Flottcnvcrei» erfreuen, gestaltete sich das am Sonnabend Abend von Herrn Traiteur Hoffmeister auf der Waldschlößche»-Terrasse veranstaltetearoße M onstre- Concert. Irr den prächtigen Anlagen des Waldichlößchcns mit ihrem herrlichen Ausblick auf den anläßlich der beginnenden Vogel wiese noch mehr als sonst belebte» Elbstrom und die Stadt Dresden hatte sich ein zahlreiches, zum großen Theil den besten Kreisen angebörendes Publikum eingefunden, unter dem namentlich die Offizierskorps der Residenz stark vertreten waren, so daß sich ein farbenreiches Bild gesellschaftlichen Lebens entwickelte. Herr Hoffmeister hatte in dein Bemühen, den Erschienenen den Aufent halt so angenehm wie möglich zu gestalten, für treffliche Bedien ung gesorgt und war besonders durch Aufstellung verschiedener kalter Büffets dem allgemeinen Bedürfniß entgegen gekommen. Das Publikum nahm an den musikalischen Genüssen des gewählten Programms, dem ein dem guten Zweck des Abends von Herrn Buchdnickereibesiker Alwin Risse gewidmetes Gedicht beigegeben war, reasten Anlbeil. Die Musik führten die vollzähligen Kapellen des 2. Grenadier- und 12. Infanterie-Regiments Nr. 177, des 2. Jäger-Bataillons. 2. Hu'aren- und 4. Artillerie-Regiments unter persönlicher Leitung ihrer Musikdirektoren aus. Den musi kalischen Neigen eröfsnete Herr L. Schröder mit seiner Kapelle mit dem Vortrag der Ouvertüre zu Weber's „Freischütz" in altgewohnter Tonschönheit. Herr Musikdirektor Rövenack entzückte u. A. mit einem Gruß au unsere Blauiacken in China, dem Blon'schen Manche: „Auf nach Peking". Während die genannten Kapellen/ im neuen Park abwechselnd unter aroßem Beifall concertirten» ernteten auf der Terrasse die Herren Musikdirektoren Ende. Helbig und Matzke mit ihren Kapellen reichen und wohlverdienten Beifall. Znm Schluß vereinigten sich sämmtliche Musikkorps mit Hinzu ziehung von Tambourzügen zu der in dem großen Garten beson ders gut gelungenen Aufführung des Saro'ichen Scklachten- voutpourris unter Leitung des Herrn Rövenack. das von Gewebr- feuer rc. begleitet wurde. E'n von den -Herren Heller u. Sohn nach eingetretener Dunkelheit abgebranntes Brillantfeuenverk erregte allgemeine Anerkennung. Abgesehen von dem glänzenden Verlauf des Festes dürste auch sein finanzielles Ergebniß. das dem Deut schen Flottenverein zuqedockt ist, ein recht erfreuliches sein. — Der gestrige erste Sonntag der Vogelwiese hafte den Straßen Dresdens ein gan; anderes Gepräge gegeben. Während sich sonst der Verkehr nach den verschiedensten Richtungen vertheilte, strömte er gestern in der Hauptsache einem bestimmten Ziele zu: der im Osten belegenen Buden- und Zeltstadt, dem weit und breit bekannten Oriamalicste der Dresdner. Aber nicht nur aus der Hauptstadt selbst war die vieltausendkövsige Schaar von Jung und Alt, Männlein und Weiblein, hier zwammen geeilt, anch aus der engere» und weiteren Umgebung batte das Dampfroß von An beginn des Tages an außerordentlich zahlreiche Theilnehmer hier her geführt. Aus den Bahnhöfen herrschte infolgedessen auch ein lebhafter Verkehr: Dampfschiff, elektrische Straßenbahn. Omnibusse. Droschken beider Güte :c. batten so überaus viel Publikum auf den Festplatz gebracht daß. im Verein mit Denen, die es vorzogen, den Weg dabin aus Schusters Rappen ziirückrulegen. in den breit und geräumig angeleaten Straßen der Verkehr dennoch ein so starker war, daß durch manche kaum hindurch zu kommen war. Sonst schnunbartlose Jünglinge, die, alücklich. daß die Kunst ihnen ersetzte, was Natur noch nicht zu leisten vermochte, über einen ganz charmanten „Schnauzer" verfügten, halsen mit Nebelhörnern den Raddau verstärken. Komische und tragikomische Intermezzi belebten das bunte Bild: liier das Mädchen vom Lande, wie es in derber Weist die Belästiaungen durch unreife Burschen von. sich weist »nd den Korb mit drastischer Gedeide noch schwerer macht: dort vergeßliche Eltern, die ihr Jüngstes verloren haben: dort wieder plärrende Kinder, die vor lauter Scbauensireude per anße». daß sie noch nickt im Stande seien, sich allein durch io viel Menschen hindurch zu finden. Groß ist bei Neiden schließlich die , Wiederstbeiisireiide. zumal wen» das Wiedersehen erst mit Hilfe der Wohlsabrtsvolizei zu Stande kam. Im Uebrigen ist von ernsteren Unfällen trotz der riesigen Menschenmenge nichts bekannt geworden. Möge das Fest, wie es begonnen, bei gutem Wetter heiter und froh zu Ende geben! — Schon wiederholt ist das hiesige Schweizerviertcl von Individuen beimgesucht worden, welche namentlich in den Abendstunden weibliche Personen durch aufdringliches oder gar schamloses Verhalten belästigt haben. Volle Anerkennung ver dient es. mit welchem Pflichteifer das Personal des 10. Sicherheils- volizeibezirks es sich angelegen sein läßt, die dortige Einwohner schaft von dieser Plage zu befreien. So war es schon früher ge lungen. mehrere stark verdächtige Personen dingfest zu machen und der wohlverdienten Strafe zuzuführen und vorgestern ist wiederum ein etwa Anfang der dreißiger Jahre stehender Mann, der sich mehrere Abende vorher stundenlang in» belästigender Weile vor einem Villengrundstück zu schaffen gemacht batte, festgenommen worden. Derselbe war immer in verschiedenen Anzügen aufgetaucht. Ais er vorgestern abgefaßt wurde, mußte man glauben, einen Taubstummen vor sich z» haben; unmöglich ist es aber nicht, daß Verstellung vorliegt. Jedenfalls ist dem Publikum zu empfehlen, daß die treue Pflichterfüllung der Beamten durch zuverlässige An gaben von Beobachtungen unterstützt wird. — Dem Redakteur ^der „Leipz. Lehrcrztg.". Lehrer ung erlassen, worauf gegen sie das Disziplinarverfahren eingeleitet und ihnen eine 3 Jahre gütige „Ermahnung" ertheilt wurde. Die „Lcipz. Lehrerztg." hatte diese Maßregel kritisirt. Damit hängt wohl die jetzige Maßregelung des LehrcrS Behcr zusammen. — Mit Bezug auf den Ausfall der „Franks. Ztg." gegen die Sachsen bemerkt die „Leipz. Ztg.": Von Herrn Sonnemann, dem Beschützer des „moralisch reinen Kindes" Sivido, haben wir nichts anderes erwartet. Nach seiner Auffassung ist die Gesellschaft nur dann gewählt, wenn „unsre Last" unter sich sind. > — Am Sonnabend Nachmittag ist in dem Haust Mathilden straße 21 ein 9iähciges Mädchen aus dem Fenster einer m der vierten Etage gelegenen Wohnung auf die Straße herabgestürzt, wo es todt liegen blieb. Es war mit der Wartung kleinerer Kinder beauftragt, als es in der vierten Stunde mit noch einem Oiäbrigen Kinde aus dem Fenster in die Dachrinne geklettert war. Während von derzneilenden Nachbarn das jüngere Kind noch aus seiner gefährlichen Lage befreit werden konnte, hatte inzwischen das 9 jährige Mädchen das Gleichgewicht verloren und war ab- gestürzt. Die Eltern der Berunglückten wohnen auf der Wallstraßc. — Heute ist der 30jährige Gedenktag an die für die deutschen Waffen so ruhmreichen Schlachten bei Wörth und Spichcrn im Kriege 1870/71. — Im A » sstellungSpark findet heute ein großes Concert der Kapelle der Bismarck-Kürassiere aus Halbcrstadt Nachmittags »nd Abends statt; das reichhaltige ^ verlangen Sie überall Aulliorn's Nähr-Rakas.