Suche löschen...
- Erscheinungsdatum
- 1900-08-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190008066
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19000806
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19000806
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-08
- Tag 1900-08-06
-
Monat
1900-08
-
Jahr
1900
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
.»"«Schlesisches Nichtchen Brunbild (80 Psg.) „Mein lieber Onkel Schnörkelchen! Sag' mir doch 'mal. woher das kommt, daß man von jungen Mädels sagt: „Sie hat ihm einsn Korb gegeben". Ich Hab' mir schon so vst meinen Kops darüber zerbrochen und hab's doch nicht 'raus gekriegt. Ich kann den Dienstag schon gar nicht erwarten, wo es in Deinen! Brief kasten stehen wird." — In der Erwartung, daß Du den Dienstag doch erwarten und Dir bis dahin Dein Köpfchen, um das es zweifelsohne jammerschade wäre, nicht total zerbrichst, theile ich Dir mit. daß die Redensart: ..Einen Korb geben" auf die früher übliche Sitte der Mädchen, ihre verneinende Antwort dem Freier " eines Korbes zu ertheilen, zurückzusührrn ist. Rach fran- Sitte überreicht der Bräutigam das Brautgeschenk . . . >s mari»»ro ... in einem verzierten Korb. Hm 17. und 18. Jahrhundert soll es Sitte gewesen sein, dem abgewiesenen Freier einen Korb ohne Boden zu sende», als Anspielung auf den Korb, in welchem mitunter Liebhaber des Nachts zum Fenster cmporgezoaeu und zum Spott auf halbem Wege hängen gelassen wurden, oder welcher zum .Durchfallen" mit unsicherem Boden vorgerichtet war. Der begünstigte Liebhaber war dagegen, wie eine noch heute gebräuchliche Redensart vermuthen läßt, der „Hahn im Korbe". So, Brunhild, jetzt weißt Lu Alles, und nun geh' mit dem Körbe Austheilen nicht zu scharf in's Zeug, damit es nicht etwa „einer zuviel" wird. »*» M. S- „Bitte um Beantwortung folgender Fragen: 1. Ich bin Besitzer eines Haus- und Gartengrundstücks, wohne aber nicht am Wege. Der Bcrkehr zum Wege geht eine kurze Strecke über meines Nachbars Grundstück: alles Gehen und Fahren wurde von mir, sowie meinen Vorbesitzern seit Menschen- gedenken über meines Nachbars Grundstück ausgeführt ohne Unter brechung durch Vorbehalt u. s. w. Jetzt fällt es nun dem Nach bar ein. den Weg durch Vorziehen von Stangen unfahrbar zu "ab :cn messen wurde: mein Nachbar ließ dieses durch einen anderen Geo Nieter nachmessen, ebenso einen Theil niemes GartcnS, ohne daran zu grenzen, oder selbst Käufer zu sei»: auch ist ein Stein gesetzt woioen. Ich arbeite in der Fabrik und bin nicht zu Hanse; muß ich mir solche Messereien. Kettenzichen. Steine setzen u. s. w. gefallen lassen, ohne daß ich benachrichtigt werde ?" — Zu 1. Fehlt eineni Grundstücke die zur ordnungsmäßigen Benutzung noih- wendige Verbindung mit einem öffentlichen Wege, so tann der Eigenthümer von den Nachbarn verlangen, daß sie bis zur Hebung des Mangels die Benutzung ihrer Grundstücke zur Herstellung der erforderlichen Verbindung dulden (Nothwcg). Es ist zu klagen, nötlugen Falls durch Antrag auf Erlaß einer einstweiligen Ver fügung die schleunige Beseitigung der Stangen herbeiznsührcn. Eigenmächtiges Wegreißen der Stangen ist unstatthaft. Der Nach bar. über dessen Grundstück der Nolhweg führt, ist durch eine Geldrente zu entschädigen. Zn 2. Sie können Andere von jeder Einwirkung aus Ihr Grundstück aussthließen. so weit nicht Gesetze oder Rechte Anderer entgegenstehen. Nach Ihrer Schilderung des Falls hat Ihr Nachbar kein Recht zu solcher Handlungsweise. »"» Stammtisch zum goldenen Sch werbt in Inner (30 Psg,). „Kannst Du uns nicht ein Radikalmittel gegen das „Nesselneber" sagen? Drei Mitglieder uujeres Stammtisches sind von diesem lästigen Nebel befallen, und nichts will dagegen Helsen." — Das Nesjelfricscl kann verschiedene Ursachen haben und dementsprechend auch verschiedener Art sein. Nach den Ursachen unterscheidet man 1. die Form, welche durch direkte Reizung der Haut hervorgcrufen wird, wie bei der Berührung mit Brcnnneiseln, mit den Haaren mancher Raupen, mit Flöhen. Wanzen. Mücken :c.. 2. die symptomatische Form, als Reflex eines von einem anderen Organ, am häufigsten vom Verdaunngskanal, ausgehenden Nerven reizes. Sie tritt bei mchrchen Individuen nach dem Genuß von Erdbeeren, Krebsen, Pilzen. Käse re. aus, oder auch nach manchen Medikamenten i 3. die fieberhafte Nesselsucht. eine mit heftigem Fieber und Verdauungsstörungen verbundene Form, deren UNachen unbekannt sind. Die Nesselsucht ist stets mit lästigem Jucken der Haut verbunden, und die Dauer der Krankheit ist meist aus einen oder wenige Tage beschränkt. Zuweilen tritt aber auch der Ncsiel- auslchlag Wochen, Monate und Jahre hindurch in immer neuen Nachschiiben auf. Das die fieberhafte Nesselsucht begleitende F>eber kann einen hohen Grad erreichen, auch können sich heiliges Er brechen und häufige Durchfälle hinzugeselle», doch verlieren sich meist Ansschlag, Fieber und die gastrischen Symptome schon nach einigen Tagen, und es folgt ohne eingreifende ärztliche Behandlung schnelle Genesung. Kühle Eisig- und Wasserwaschnngen sollen in hartnäckigen Fällen gute Dienste thun. Langjähriger Abonnent auf dem Lande. „Hier wurde neulich behauptet, daß die sogenannte Heilsarmee auch in Sachsen zahlreiche Mitglieder habe. Ist das wahr? WnS hat cs denn mit diesem Glauben eigentlich für eine Bewandtnis;?" — Die Heilsarmee ist eine aus den weSlevanischcn Methodisten hervorgegangenc Sekte in England, welche von William Booth 1865 gegründet und 1878 unter ihrem ictzigen Namen militärisch organisrrt wurde. Booth selbst ernannte sich zum General, umgab sich mit einem Generalstab und stellte an die Spitze der ca. 3000 über etwa 30 Länder und Kolonien vertkcilten Stationen gegen 10,000 Offiziere männlichen und weiblichen Geschlechts und ca., 15 000 Unteroffiziere. Die Sekte, welche jetzt über 2 Millionen Mitglieder zählen soll, bekämpft die bestehenden Kirchen ais unfähig, das geistige und leibliche Wohl der Menschheit zu fördern und sucht ihre Ziele durch öffentliche Gottesdienste, gottesdienst liche Versammlungen mit Gelang und Predigt in öffentlichen Lokalen wie aus der Straße, sowie durch Gründung von Wohl- thätigkeitsanstalten. Allste für Obdachlose. Volksküchen :c. zu er reichen. Die Mitglieder verschmähen geistige Getränke, leben einfach, meiden weltliche Vergnügungen :e. Ihr Austreten ist aber echt englisch herausfordernd und unvcrsroren, io daß sie vielfach Aergerniß erregen. In Deutschland, namentlich auch in Sachsen, hyt die Heilsarmee zwar Fuß zu fasten gesucht, aber mit wenig Erfolg. Die wenigen Anhänger, die sie hier für ihre Sache ge wonnen hat, dürsten in der Hanpliache spiritistischen Kreisen an- gehören. »"»Rentier Meischen II. Lieber Schnörke l „Weil Du mich so crmuthigt hast, wag'ch mersch »och emal, vielleicht, daß dcr'sch nu recht is: De braven Lehrer opfern ihre Ferienzeit. Ten Kinderchens das Schwimme» beizubringen Un frei'n sich herzlich über das Gelingen. Was thun de Jungens nu ans reener Dankbarkeit? Se loofe» eiligst heemwärts dann, wie »ich gescheit Und Nettem ieber alle hohen Planken Und reißen runter viele blieendcn Ranken Und schmeißen Sterne, na, wer weeß wie weit! Und an den neien Mauern thun se ratzen Gestrich'ne Tbieren thun se ooch bekratzen. De Hausthierklingeln haben keene Ruh! Und sagst De mahnend nor e Wort derzu, Ta wenchte vo» den Range» noch verhehlst mit Lachen? Denn och de Polczei kann mit der Brut nischt machen." — Na flehste wohl, mei lieber Galopp-Poete, 's fängt schon an und wärt» mit der Sonettsabrikalion. Wenn Du iin's nächste Mal noch de 6. und 7. Zeile mit der 2. u. 3. gleichklingend reimst, nachher kam mersch der allen vier Zipfeln. De scheinst ä ne humoristische Ader ze Ham; destrweacn könnt's am Ende nischt schaden, wenn De 'mal 'ivas sor uns re hnmoristische Beilage zu- sammenreimen thätst. Ae Sonett biaucht's merschlenthecls nrch aüemal ze sein. »"» Langj. Ab. „Ich hätte gem darüber Aufklärung, wie sich das im Handel vorkonnnende verzinkte Eiienrohr zu Wasser leitungen in der Erde gegen Rost verhält. Vielleicht sind unter Len vielen Leiern Ihres Blattes einige, die in dieser Sache lang jährige Erfahrungen haben, und würde für Mittheilimgen sehr dank- oar sein." — Man verwendet neuerdings verzinktes Eisenrvhr zu Wasseriektungsanlagen, bei Leitungen, welche für lange Zeit liegen dlriven sollen, nur ganz selten und zwar lediglich nur dann, wenn man kein« zu großen Ausgaben haben will. In der Regel wird Zinnrohr mit Bleimantel, rrip. verzinstes Bleirohr verwendet, welches dem Roste nicht unterworfen ist und eine Reparatur leichter iläßt. DaS verzinkte Rohr wild a»S dem Gmnde weniger zur nwenduna gebracht, weil z. B. bei Wasser, welches chemische Sub- ganzen enthält, das in den Röhren befindliche Zink losgelöst wird, urw die Röhren dann rosten, so daß auch das Wasser roth ouS den Röhren herauskommt: auch ist dies der Fall, wenn das Wasser in den Röhren stehen bleivt, also nicht regelmäßig und fortwährend Hier in Dresden ist > AnickUiik NN Nie städtische da» m verzinkter Röhren erleltung überhaupt durchsließt. , ... zum direkten Aufchluß an die nicht zulässig. .*. AlterFreibergerAbonnent. „Um einen Streit rii schlichten, bitte ich Dich einmal um genaue Auskunft über den Begriff „L " " " ... „Schwägerscl Sprache, sowie der Stenographie. ES würde mich wirklich riesig freuen, wenn es mir gelänge, eine dauenide Stellung in dem llten." — Ja, mich auch, mein lieber erbal! . „erschaff". Welcher Unterschied besteht zwischen verwandt" und „verschwägert". Darf ich z. B. meine Schwägerin, d. h. die Wittive meines verstorbenen Bruders. Heimchen, trotzdem meine verstorbene Frau deren Schwester war? Bitte, mach' doch 'mal ein bischen Licht!" — Verwandt tn gerader Linie sind Per sonen, deren eine von der anderen abstammt. Personen, die nicht i» gerader Linie verwandt sind, aber von derselben dritten Perlon abstaminen, sind in der Seitenlinie verwandt. Der Grad der Vec- wandtschast bestimmt sich nach der Zabl der sie vermittelnden Ge burten. Ei» »»eheliches Kind und dessen Vater gellen nicht als verwandt. Unter Schwägerschaft versteht man das Familienver- hältniß des einen Ehegatten zu den Verwandten des anderen Ehe gatte». Mit den Vciwandten seines Gatten ist jeder von den beiden Ehegatten „verschwägert", während die Verwandten des eine» Ehegatten selbst zu de» Verwandten des anderen Ehegatte» in keinerlei Fainilienverhältniß stehe», wenn man auch ihr Verhält nis; im gewöhnlichen Leben ebenfalls als Schmägerschast zu be zeichnen pflegt. Bezüglich der eigentlichen Schwägerschast ist zu ! unterichcide»: 1. Die iog. Stlesverwandtschast. das Verhältnis; zwischen dem eine» Ehegatten und den Desceudenten (Abkömmling, j Sprößling, Nachkömmling) des anderen Gatten, welche nicht zu gleich auch Deseendcnteii des Erstere» sind. Das Kind Deiner Frau, weiches nicht auch zugleich Dein leibliches Kind ist, also Dein Stiefkind, ist mit Dir nicht verwandt, sonder» nur ver schwägert. 2. Tie sog. Schwicaelverwandtschaft. das Verhältutß des einen Ehegatten (des Schwiegersohnes oder der Schwieger tochter) zu den Ascendentcn (dem Schwiegervater oder der Schwieger mutter) des anderen Ehegatten. 3. Schwägerschaft im engeren Sinne, das Verhältnis eines Ehegatte» zu den Seitenverwandten des anderen, namentlich zu dessen Geschwistern. Der Bruder Deiner Frau ist Dein Schwager, ihre Schwester Deine Schwägerin (nicht aber auch die Ehefrau Deines Schwagers Deine Schwägerin oder der Ehemann Deiner Schwägerin Dein Schwager!. Tic rechtliche Bedeutung der Schwägerschaft ist der Veuvandtschast gegenüber eine untergeordnete, indem die Sckwägerkchaft nament lich für das Erbrecht und ebenst' für dcis Vornnnidschaslsiccht ohne Einstuß ist. Dagegen ist die Scbwicgervcrwandffchaft »nd ebenso die Stiesverwandlschast in den näheren Graden ein Ehehinderuiß. Deine verwitkwcte Schwägerin und Schwester Deiner verstorbenen Frau zu Heimchen, kann Dir Niemand wehren. -N» A- B- (25 Psg.) „Mein Ficund behauptet, se tiefer ein Wasser sei. desto großer sei seine Tragkraft, also wäre das Schwimmen in 2 Meter tiefem Wasser schwerer als z. B. in 20 Meter tiefem Wasser. Ferner würden die Zillen und Kühne bei niedrigem Wasscrstande nur deshalb nicht schwer belade», weil zwar noch genug Wasser da wäre, dasselbe aber nur zu wenig Tragkraft hätte. Ich behaupte dagegen, die Tragkraft des Wassers ist gleich und es kommt nicht ans die Tiefe desselben an. Etwas Anderes ist es natürlich mit dem Drucke des Wassers, welcher größer wird, je größer die Tiefe ist. Wer hat Recht?" — Sic haben Recht. Ein Körper taucht beim Schwimmen stets so tief ein, daß die von ihm verdrängte Flüssigkeit gerade so viel wiegt, als er leibst, oder mit anderen Worten: jeder Körper verliert im Wasser soviel an Gewicht, ais die Wasserinasse wiegt, deren Stelle er cinnimmt. Ein Körper, der spezifisch schwerer ist als Wasser, kann zum Schwimmen gebracht werden, wenn man ihn mit einem spezifisch leichteren io verbindet, daß beide gleichsam einen Körper bilden, der in seiner escsammthest weniger wiegt als das gleiche Volumen Wasser, oder wen» man einen schweren Körper so aushvhtt, daß er mit der in ihm befind lichen Luft spezifisch leichter wird, als das Wasser. Aus letzterer Thatiache beruht >a auch u. A. die Schwimmfähigkeit unserer schweren eisernen SchißSkolosse. Der Mensch, dessen Körper spezifisch schwerer als Wasser ist, kann sich nur durch geeignete Schwimm- bewegungen vor dem Untersinken bewahren. Dabei ist cs ganz glcichgiltia. ob er 2 Nieter oder 20 Meter tiefes Wasser unter stcb hat, und Ihr Freund wird, wenn er nicht schwimmen kan», ans dem Meere, wo es am tiefsten ist. ebenso sicher und leicht uiitcr- sinken. wie in einem Dresdner Schwimmbassin. A b on »ent O. H., Eölln a. E. „Ta Tn schon Aber tausende» aus der Patsche geholfen hast .... worin ich gerade jetzt recht dicke sitze .... io komm auch ich einmal angerittcn und bitte Dich, mir ein Rezept milznttieilcn wie man einen guten, ichmackhaftcn Stachelbeerwein verfertigt." — Tie reisen Beeren weiden gemahlen oder mit einer Hvlzkcule zerdrückt, 8 Tage ruhig stehen g affen und darnach der Säst rein ausgepreßt. Derselbe wird gemessen und zu jedem Liter Saft 1 Liter Wasser und 500 Gramm Zucker bestimmt: letzterer wird mit etwas von dem abgemessenen Wasser geläutert und lauwarm unter den Tait ge milcht. Las Faß muß ziemlich voll sei», darf aber nicht zu- gcspundcl werden, damit der Wein gut abgähren kann. Die Gährnng muß gut abgewattct werden, damit der Wein klar wird und Glanz bekommt. Nun aber beeile Dich, Otto, stmst isk'S mit den Stachelbeeren dieses Jahr vorbei. >.*« Abonnent in K., F. M. „Ich leide schon seit einem Jahre an einer Gehörkrankiicit. verbunden »ist immerwährendem heilige» Sauieu »nd Zischen und Ohreistliiß chünne, wässrige Flüssigkeit , auch ist der rnnerc Gchörgaug sehr bcrschwollen: ich höre in Folge dessen sehr schwer, blos dumpfe, tiefe Laule, manch mal nicht das ganz laaic Speechen. Könnren Sie mir vielleicht ein Mittel gegen die Geichwulst und den Ohrenfluß oder über haupt gegen diese Krankheit empfehle»?" — Machen Sic mehr- mals täglich Wnttewickelchen. die Sie in eine dünne, eisigsaure Thonerdclöllmg ciistnuchcn und in s Ohr tief enistecken lassen: da durch erweitert sich meist bald das Ohr unb das Mittclohr kann darauf vom Arzt behandelt werden. »*» E. Sei,. 100. (1 Mk.) „Welche Anforderungen werden an die Vorbildung eines iniigen Mannes gestellt, der die Sub- alternbeamtcnlausbahn bei der Steuer oder bei der inneren Ver waltung «Kreishanvtmannschast. Amtshauptmanmcbast :e.' ein- ichlagen will? Ist es nöikig. daß er als preußischer Staats- angeböriger zunächst die sächsische Staatsangehörigkeit erwirbt'?" — Es kann Ihnen nur empfohlen werde», sich mir Ihrer Anfrage direkt an die Vorstände der betreffenden Behörden zu wenden. Sic versprechen aber als Beamter einer Aintshauplinimnschcift auch gegen ZeitniigSberichterstatter höflich zu sein. »*» Z- (50 Psg.) Antwort: Ihre Beschreibung scheint aus einen chronischen Blasenkatarrh hinzudeuten; vertrauen Sie sich doch einmal einem Frauenarzt der nächst große» Siadt an. da in solchen Fällen diese Behandlung am besten in der Klinik eines Frauenarztes möglich und meist von gutem Erfolg ist. Rathloses Hausmülterche». Du hast mich, den allezeit gefälligen und hilfsbereiten Onkel Schnörke, mit Deiner im vorigen Briefkasten verlantbarteir Behauptung, daß Du den Zucker in Dresden bei Entnahme von 5 Pfund das Pfund für 2o>/L Pfennige gekauft hast, in eine nette Pakiche gebracht. Jetzt schreibt mir cm gewisser oder meinetwegen auch ungewisser N. N. unter Hinweis auf die Zuckerbörse, daß in ganz Dresden zu dem genannten Preis gar kein Zucker zu haben sein lau» und droht niir mit Rad und Galgen, wenn ich nicht sofort eine Berichtigung vom Stapel lasse. Also, mein liebes Hausmütter chen, heraus mit der Sprache! Wo hast Du den billigen Zucker gelaust? A. R. K- „Als Abonnent seit ziemlich 25 Jahren, bitte ich um gefälligen Rath. Ich leide jetzt fast tagtäglich, hauptsäch lich nach dem Schlaf, an linksseitigem Kopfreißen, zumal wenn ich aus dieser Seite gelegen habe. Der Schmerz ist in der Schläfc- gegend bis nach dem Ohr. Bitte, wenn möglich, um ein Mittel und um Ausschluß, ob dieses Leiden von weiteren Folgen sein kan». Erwähnen will ich noch, daß ich stets der Luftströmung beim schnellen Jahren aiisacletzt bin in meinem Dienst." — Da derartige Nerveiffchnierzen erfahrungsgemäß ani häufigsten durch einen oder mehrere Hohle Zähne hervorgemseii werden. >o lassen Sie erst ein mal Ihre Kauwerkzeuge von einem Zahnarzt untersuchen und eventuell in Ordnung bringen. Wenn dann die Schmerzen immer noch anhalten. wenden Sie sich an einen Arzt. .".Neffe Herrmann. Cottbus. (1 Mk.) „Als Landsniann und treuer Abonnent der „Dresdner Nachrichten" möchte ich Deine Güte auch einnial in Anspruch nehmen. Ich bin Kaulmann. 24 Jahre alt. militärfrei und seit 2 Jahren hier in Stellung Ich sehne mich jedoch wieder nach meinem geliebten Sachseniande, und am allermeisten nach Dresden. Darum möchte ich Dich bitten, mir zur Erlangung einer geeigneten Stellung dort am Orte behilflich zu sein, da ich mit den Dresdner Verhältnissen zu wenig vertrant bin und Du mir sicherlich iageu kannst, wie ich die Sache am besten andrehe. Prima Referenzen stehen mir zur Seite, auch bin ich im Besitz des Einjäbrla-Freiwilligen-Zeuaniffcs und französischen pe- schönen Elbslore»; zu er , . ^ Landsmann und Nene Herrmann. Aber ich kann Dir beim beste» Willen keinen anderen Rath geben, als deir Aiinvncenwea zu be- ichrriten, da sich der Brieskastenonkel schlechterdings nicht auch noch mit Stellenvermittelung befassen kann. Also gieb nur ein entsprechendes Inserat auf, den nöthigen Erfolg will ich Dir gern in bester Qualität wünschen. »*» H. S. „Bitte um Aufschluß, ob ein im September v. I. abgeschlossener Miethvertraa noch bindend ist, d. t>. ob die bei einem MiethzlnS von 300 Mk. im Vertrage stipulirte halbjähr liche Kündigung noch Geltung har oder ob das neue Gesetz, mit vierteljährlicher Kündigung Platz greist?" — Das im Mierh- vertrag Vereinbarte hat »och Geltung und beide Koiitraheitten sind daran gebunden. fff. R. k20 Psg) „Giebt es um oder in Dresden eine Fabrik bez. Herrschast, welche dcn Namen Rooswnll führt ?" — Mir nicht bekannt. H. T. l50 Psg.) „Würden Sie di» Güte haben und mir inr Briefkasten mittheile», wie man Pichelsterner Fleisch zubereitet ? Ebenso wäre ich Ihnen sehr dankbar snr ein Rczevt über die Zn bereitung von Krautkliffen." — Mebr denn zehn Mal ist im Lause der letzten Jahre daS Rezept zn Pichelsteiner Fleisch mitgethcill worden, aber darum sollst Tu es doch noch einmal erhalten. Bor allen Dingen gehört dazu eine nur für dieies Gericht dienende, handhohe, seit verschließbare Kasserole. die man in Haushaltung. geschästen bekommt. Im Nolhsall tbut's auch ein Kunze-Brater, nur kann man es da nicht stürzen. Den Boden der Kasserole belegt man dicht mit Scheiben gewässerten Rindermarts, daraus^komme» rohe Kartoffclscheiben und danu Rindsleiide, in thalergroße Scheiben geschnitten, Salz. Pfeffer. Kartoffeln und wieder Rindermast, uacb Belieben giebt mau auch feingeschnittene Zwiebel dazu. Nun wird die Kasserole geschlossen und 20 Minuten in dcn heißen Oien odcn ans den Herd gestellt, nachdem umgedrebt »nd nochmals 30 Min. dunsten lassen. Dann stürzt man das Gericht auf die beste rchüssel. ... Zn Kroutklvien nimmt man am besten Wetichkolil. schneidet ihn in Viertel und läßt st»r einmal ciufkochcn, dann bncki man ihn mit einer kleinen Zwiebel fein, dünstet ihn in etwa: Butter, dis er weich ist. vermocht das Kraut nach dem Erkalten mit geriebener Semmel, einigen Eier». Salz und Pfeffer und formt Klose daraus, die man in Salzivaffer kocht, um sie zu gebratenem Fleisch zu geben oder auch nur mit brauner Butter aus den Tisch zu bringe». i?» E. Ä. „Im Briefkasten der letzten Montags-Nummer Ihrer geschätzten Zcilnug befindet sich eine Anfrage nach Thermo phor-Gegenständcn und wird von Ihne» die Firma Gebr. Eberstein als Vestaiffsstelle angegeben. Indem ich annehme, daß Sie de, Ser betr. Firma deshalb nachgefragt haben, theile ich Ihnen mi: daß der Alleinverkauf und Generalvcrtrieb des genannten SiNsteS für Sachsen in den Händen des Herrn Camillo Brech. hier Bffchvtswcg Nr. 32. l.. ruht, welcher demnächst selbst eine Verkaufs stelle kicrorrs errichten wird." — In der allerdings auf Grund einer Anfrage bei der betreffenden Firma gegebenen Antwort war nur gesagt, daß der erwähnte Artikel durch die genannte Firma zu bekommen iei. was wohl auch der Fall iem dürste, wenn man nicht annehmen soll, daß der mit dem Generawertrieb betraute hiesige Vertreter der deutschen Thermoohor-Aktiengeiell schaff an Zwischenhändler überhaupt solche Apparate nicht abgeben will oder darr. Jedenfalls steht fest, daß das tausende Pnbliknm dergleichen Artikel in eineni renommirten Geschäfte der einichlägigen Branche sucht und hier lieber mit einem kleinen Preisauffchiaae erwirbt, als daß es sich erst zn dem fernab vom Stadtinnern wohnhaften Generalvertreter bemüht. ^ Längs ähr. Ab. L. B. „Ich hinterlasse einmal ein Vermögen von 30.000 Mk. Habe »nr ein Kind, einen Sohn, wie viel würde dieser mm von dieiem Kapital als Pflichtthcil beanspruchen lönneii und nach dem Gesetz erhalten müssen ?" — Wird ein Ab kömmling des Erblassers durch Verfügung von Todeswegen von der Erbfolge ausgeschlossen. io kann er von dem Erben den Pflicht check verlangen. Dieser besteht in der Halste des WerlhcS des gesetzlichen Erbtheils. Ist einem Pslichttbeilsbcrechtigten ein Erbtheil hinterlasse», der geringer ist als die Hälfte des gesetzlichen Erd ilieils. io tan» der Pflichttheitsberechtigte von den Miterbeu als Pfiickstthe'l den Werth des an der Hälfte fehlenden Theiles verlangen. « NrchteNeseda. Pirna. „Schon wiederholt habe ich mich air Sie gewendet, um Antwort aus einige Fragen zn erbitten, doch niemals eine wiche erhalten. Ich fürchte, daß meine Briese gar nicht in Ihre Hände gelangt sind: da stb dieselben mit Ein lagen versehen hatte, bcdanrc ich deren Verschwinden. Doch nun bitte ich Sic nochmals, mir Auskunft zu geben: Wir streiten nns darüber, ob cs heißt: ES geht Dich nichts an. oder cs geht Dir! nichts an. Was ist das Richtige? Ferner möchte ich gern! wissen, ob Sic Originalbciträge sin Ihr "Witzblatt znr Penning > annehmen und dieselben Honoraren?" — Ja. liebe Reseda, wenn! die Fragen, von denen Du vermuthcst. daß sic nicht in meine! Hände gekommen sind, von demselben Schlage waren, wie Deine § heutige erste Frage, dann werden sic wohl mit dein Pnptcrkorb! Bekaiinticbast gemacht haben. Ich sollte meinen, daß es in Deinem Bekanntenkreise doch einen Menschen geben müßte, der Dir lagen konnte, daß es heißen muß: ES geht Dich nichts an", aber nicht: „Es geht Dir nichts an." Was Deine zweite Frage betrifft, so wisse, daß gute Beiträge für die humoristische Beilage stets willkommen sind und auch honorirt werden. Aber, uota vom. darüber, ob es „Dir" oder „Dich" heißt, müssen die Verfasser im Klaren sein. «** Preuße. (50 Psg.) „Ich bin als wachse mit einigen Preußen in Streit gernthcn und bitte nm Beantwortung folgender Fragen: 1. Hat der Scharsrichter Reindcl (Preuße! auch sein Amt in Sachsen nnszuüben ? Der Preuße behauptet es. Wir haben aber doch selbst einen Scharfrichter, wer ist dies? 2. In welcher Weise wird die Hinnclstnng in Preußen und die in Sach'en vollzogen ? 3. Unterliegt die Bestätigung des Todesurtheiis bc.. die Begnadigung dem Deutschen Kaiser auch über das Königrciib Sachsen oder bat da der König von Sachsen allein zu verfügen ? t. Haben sämmtliche ReichSlnndc zum Gehalt des Deutschen Kaisers mit beizutragcn oder ist das Königreich Sachsen davon ausgeschlossen, so daß den Betrag nur der preußische Staat ans- ziivringen hat?" — Dein preußischer Speei hat Dich, wie er scheint, arg versohlen wollen. 1. Der preußische Scharfrichter hat i» Sachsen nichts zn thun. da wir selbst einen LandeSicharlrichter (Brandt in Pscissrodal habe». 2- In Preußen wird mit dem Beite, in Sach'cu mit dem Fallbeil Istngerichtet. 3. Ob ein Todesurtheil vollstrcckt werden oder eine Begnadigung des Ver- urtheiltcii eintreten soll, hängt in Sachsen selbiwcrständlich wie in jedem anderen Staaie einzig »nd allein vom Landesherr», »ho in Sachsen setzt von Sr. Majestät dem König Atbert, ab. 4. Der Deutsche Kaffer bezieht für seine Thätigkeit im Dienste des Reiches keinerlei Entschädigung, sondern nur eine Civilliste als König von Preußen. »"D Ncsse Friedrich Louis, kl MkO „Ich bitte, mir eine nickt zn kheurc, ruhige Sommerfrische im Harz zu nenne», wo meine Mutter und Sctnvester einige Wochen zur Stärkung ihrer Nerven verbringen können. Wie denkst Tn über Jiienbnrg' Kannst Du auch noch eine gute Pension oder ein gutes Gasthaus mit angeben. wo zwei einzelne Damen gut aufgehoben sind, um so dankbarer würde ich Dir sein." — Der Harz ist so reich an guten Sommerfrischen, daß es unmöglich ist, alle besonders empfehlens wcrthen hier auszuführen. Die prächtigste Sommerfrische im ganzen Har; ist zweifellos Schierke, wo Sic un „Burghotel" und im Horel „Fürst Stolbcrg" vorzügliche Unterkunft finden. Freilich billig ffl der Ansenthalt nicht. Wohlfeiler lebe» Sic in dem nahen Elend. Auch Jffeilburg dürste Ihren Wünschen entsprechen. Wegen der Preise rc. weiiden Sie sich am besten schriftlich an Hotel und Pension zuin Jliensteiu (Besitzer Herr Fritz Köhler) oder an das Ludwigsbad daselbst. »"»Alter Abonnent. „In einem Artikel über die Dresdner Vogelwiese in Ihrem Blatte vom 2!). Juli war gesagt, daß das Volksfest seit 1872 aus den Elbwicicn hinter Anton s stattfändc. Das stimmt aber nicht. 1872 fand die Vogelwiese noch auf dem Platze an der Blascwitzerstraße. der noch heute den Namen „alte Vogelwiese" führt, statt, 1873 siel das Volksfest wegen der Cholera aus und erst 1874 winde cs zinn erste» Male aus den Elbwiesen hinter Anton's abgehalten." — sie haben Recht» setzen Sie sich eine Bank heraus! und besitze ferner Kenntnisse der schuhae .. , .. ostämter befinden: Deutsch - Ostafrika. Deutsch - Südwestasrika. ckeulich»Kamerun, Deutsch-Togo, Deutsch-Samoa. Deutsch- Neu-Guinea, Deutsch-China, Deutsch-Karolinen, Konstantinopel. Marokko u. A. — Wenden Sie sich zur Angabe der betr. Adresse« an die Registratur des Auswärtigen Amtes in Berlin-W Dresdner Nachrichten. Rr. 211. Leite 3. »> Montag. Nugust
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)