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Racht-Telegramm. »»n«. r» KUktt «Irra,»k, 4 lil,en»,n Lagkadrlrbl: Uns», tcht» ivnitcr krtlören uno »rn ,, »»tta» un» zn Iiklle». II, „ll«, n»I»r «»»«an» vernilMr». «ntd. S«I»a«kn! Arridkidl,« ^r,n», und »«» Iiclu,n«lilia,n .. ,«r»«l«i din gOud, williger „ t»l, »xd »rrrallikrttch a»n»«if», »l» zur »ölllae« Brruichiu», > Mo»» Go» nn« tzelfti " ' ' lfe, nn» un» »kn Ll«»/ FzhllWtßMj ^ Tageblatt für Politik, * > LtterStlÜL««. besMsoerkelir. LSrsenötrilLI. LremötMe. Keiljnackten 1885. 8vl>1<»»nntr»>n« SV d. ll«rrllede p«st - (»«»vdt'nk« in n »ne«, 8>I6«rn»)-6, l»6»r, U»i-Nk» , <7u»«5« pn», ?«»»- o,u«o »w. «ln, Iluv6«i»»»at» ci6>--n«t>>m«-ci«t,'«m-rtian». 8eNivttlk.nc>,nn »all - nmt T»e»>«r t>'ö-0>«r. I'r»!llu«I»« t»,-I:v6(> Yoi4ork»»tttlt»l. kmllmd HM»» LelllossbtniLLv 30 d. Vrvscken, 8s«»tn>»8v 20, I. l. t»»»»««»-k»»»<t»>»» kl» »II» 2«INi»n»a. u. Td»»l»«l»lll»t-s»r»u,f Nil >1», vr«,än»r r»»»r»r m. >Is»»s»»-t)«»»r«I» nnt»l V»r»vt>«, IV. V«II»«tl»» <>«» 8»,»,. l.,»ck»»l«tt»rl«. L«rl Dt»«>«n»r»uu Osmpl-llitt-Uabiilc I>NU8stkUi. I'l'of. KZtzi'8 liriiiittlnoIItzU SvdlLfLovKvu, L18,18,21 r LI. LscLLelrsl's LsstMiLiit E » »«not LwitlieuLvs. ß Spezinlitiit: ^u§§d'är§sr LrorM-LrLu, Z I»vnle »»>vr«n. ^II«1u»rr«v L Ä «V7.jk.K8X »n»«r ««««>« tzolUttkk-kti'ri^o 21. Rr.31«^. 30. Zahrsa«,. Aullage. 41,500 Lrpl.! Auöiiltxn, »Sr »n, >5. No«tr.: Westwind mittlerer Stirfk tri durchickinilllich tuit«ler:r Bewölkun». Mi, teil- und itelleuweist» 2!>edeel»lä»c». Würmer. Bemerkung: kdarokter »er Witterung im Lause des Tages weidseln». Diesdcn, 1885. EoNtttllg, 15. NvVlir. BenuitwortliLrr Redaitcur kür Politische- vr. Emil Biere» m Dresden. Nur in kurzen, beiläufigen Bemerkungen nimmt die nicht-säch sische Presse von der sächsischen Thronrede Notiz. Ja, wenn aus unserem Lande etwa- Ungünstiges zu berichten, irgend ein unglück liches Vorkommnis zu vermelden wäre, das man zur Anseindung Sachsens ausbeuten könnte, da würden sich viele flinke federn rühren und in langen Artikeln würde man uns schon den Standpunkt klar machen. Was ist in der liberalen Presse Berlins wegen der Bagatelle mit dem unbedeutenden Antonstädter Wahlslugblatt (der bekannte Hartwig'iche Fall) für Tinte verschrieben worden! In dieses System paßt es, an der ausgezeichneten Finanzlage Sachsens nur blinzelnden Auges vorüber zu gehen. J»> Grunde kann uns Sachsen dies ziemlich gleichgiltig sein. Wir sind es ja und nicht Andere, die von der Stcuerermätzigung Nutzen ziehen. Ter in der Thronrede angekündigte Vorschlag, die Halite der staatlichen Giund- sleuer den Gemeinden als Beihilfe zu den Schullaste» zu überwei sen, unterscheidet sich lehr zu seinem Vorthcil von dem Vorgänge in unserem Nachbarstaat Preujzen. Zunächst haben wir das Geld, um eine Steuerermäßigung auszniühren, während der preußische Staat erst das Geld mittelst Anleihen borgen muß, um den Ge mcinden ein Geschenk überhaupt machen zu können. Sodann kommt eine Erleichterung der gemeindlichen Schulabgaben wesentlich auch den unbemittelteren Klassen zn Gute. In Preußen aber muß. laut Gesetz .Hüne, das den Krcile» und Gemeinden zugcwcndete Staats geichenk zunächst zu Wegebante» verwendet werden. Verbesserte Straßen gereichen zwar zuletzt allen Ei»woh»er» eines KreiieS zum Vortheile, zunächst ober und hauptsächlich den Grundbesitzern, denn in» so viel, als der Staalsbeitrag ausmacht, vermindert sich ihre persönliche Wegebaulast. Tie gedachte Steuerermäßigung ist jedoch nicht der einzige Lichtblick aus der Thronrede, eö zeugt für die Ge sundheit unseres Finanzwesens, daß außerdem noch zur Pflege von Wissenschaft und Kunst und zur Förderung volkswirthickaftlicher Zwecke wahrhaft großartige Summen zur Verfügung stehen. Unier Lachienland ist^nach alle» Richtungen hin im Aufblühen begriffe», diesem Gedanken gab die Thronrede einen krä'tigen Ausdruck und er pflanzte sich im ganzen Volke fort. Ein Volk, das seine Pflichten gegen das große Vaterland so vollständig erfüllt und dabei doch zur Förderung allgemeiner Kulturzwccke und zu seiner eigenen Kräh tigung so beträchtliche Mittel erübrigt, stattet damit seinen Tank für den Schutz, den ihm das Reich gewährt, in musterhafter Weise ab. Erhalten wir darum (diese Nutzanwendung sei aus der durch die Thronrede gekennzeichneten allgemeinen Lage unseres Landes gezogen» unier Sachsen auch femer als ein kräftiges Glied des deutschen Reiches! Tic gestern an dieser Stelle geschehene Schätzung, daß sich die Matrikularbeiträge der Einzelstaaten an das Reich trotz des Mebr- ertragcs der Zoll- und Steuereinnahmen um 24 Mill. erhöhen wür den. hat sich rasch bestätigt. Man beziffert das Steigen der Matri- lularbeiträge jetzt auf 21,060,198 M- DaS Reich beansprucht also für seine Zwecke zunächst die Mehrerträge jener Steuern. 58'/» Mill., und außerdem noch von den Emzelstoaten 2b Mill. mehr, als sie bisher zahlten. Tenn die Ricsenziffer. welche das Reich im nächsten Jahre ausgiebt, beläuft sich aus 709 Mill., darunter sind 627 an fortdauernden und 82 an einmaligen Ausgaben. Es ist also nichts mir der Hoffnung, die man bei Bewilligung der Zollcrhöhungcn hegte, daß dadurch die Matrikularbeiträge der Einzelstaaten Weg fällen würden. Ticie haben sich vielmehr versechsfacht. Das ist namentlich für Preußen sehr empfindlich. Dort hat man schon in den letzten Jahren, um seine Pflichten gegen das Reich erfüllen zu können, Anleihen autnehmen müssen. DaS wird sich nun wieder holen, denn der preußische Staatshaushall wird abermals mit einem sehr beträchtlichen Defizit schließe». In unserem Nachbarlande Böhmen hält die Aufregung über den Urtheilsspruch wegen der czechnchen Brutalitäten in Königinhoi an. Das Urtbeil hat die Deutschen deshalb überrascht, weil der czechi'che Präsident des Königgrätzer Gerichtshofes, vor dem der Königinhofer Prozeß verhandelt wurde, während der Verhandlung selbst Proben großer Unbefangenheit gab und dem czechiichen Ueder- muthe mit sittlichem Ernste entäegengetreten ist. Um io peinlicher wirkte es, daß der nunmehr erfolgte Urtheilsspruch nicht blos die czechiichen Uebelthäter mit einigen, nicht allzuharten Strafen belegte, sonden auch den ulitangetlagten vier Deutschen oie härtesten Strafen zuerkannte. Letztere erhielten wegen Verbrechens der öffentlichen Gewaltthatigreit 4—7 Monat« schmoren Kerker. DaS natürliche, nicht nach der Rechtswissenschaft gedrillte und von keinerlei Partei- stairdvunkt beirrte Rechtsgesühl niiterscheioet nicht zwischen Deutschen und Czechen. sondern zwischen Angreifern und Angegriffenen. Es verlangt Sühne für den boshaften Frevel, daß ein aufgesetzter "Mclyauie eine zu einem Feste vereinigte ' Verhaltens beim Turnerfeste z» »eraiitworlcii. Wenn ec wegen seines Rinens nach militärischer Hille zu 7 Monaten schwerem Kerker verurtheilt wird, während der czechiiche Bürgerlneister, dessen Pflicht widriges Verhalten und Hetzerei den Skandal erst aui seine Hohe trieb, weit besser wegkonnni. w kann inan sich ponttllui, was man in Böhmen über czechiiche Richter urtbeilt. England bat jetzt seinen richtigen Krieg mit Birma. Nichts nt in Indien populärer als ein solcher Krieg, der Eiweiternng des Reiches und 'eile Beule verspricht Für die in Ostindien thäiigen Briten wachsen damit neue einträgliche Aemter ans dem Boden, den Offizieren winken Beförderungen und Auszeichnungen aller Art. den Armeelieferanten einträgliche Geschäfte, den Kausleiiten gnsge- delnite Handelsbeziehungen. Im versiegenden Falle ist jedoch die > Geldgier der vtriien gar zn schamlos. Tie englischen Kanftente - wolle» den Rest des birmanischen Reiches ausbeuten. wie sie eS ^ mit der vor Jahrzehnten bereits eroberten birmanische» Secküste lgethnn habe»; die englisch-indische Regierung reicht mit de» l l 'Mill. Mark, die sie an Einkäufen von der birmanischen Seeküste bezieht, nicht mehr aus, n»i ihre Verschwendungssucht zu befrie dige», sic lechzt nach den Schätzen des birmanischen BinneiilandcS. An Vorwänden, den König Thibau mit Krieg z» überziehen, fehlt es nickt: inan schildert ihn als einen dem Trünke ergebenen, bru talen Tyrannen, dessen Hände bvm Blute 'einer Verwandten ge- rölhet sind. Blieben aber die Hände derAsghaiicnsürstcu. die Eng land »nt großen Jahrespensioneu bezahlt, reiner? England saielt bo» Beleidigungen seiner Gesandten durch den König und von Schädigung einer englischen Aktiengeielllchaft. TaS Alles sind nur windige Vorwände, uni ein großes Reich einznsacken. Schlagt das Unternehmen ichl, io tragen die Hindus die Kosten: erodert Ost indien Birma, so zieht da-S englische Mutterland enorme Gewinnile ans der Vergrößerung 'eines indnche» Reiches. Ostindien grenzt dann uninittelhar an Cbma und die Erschließung deS himmlische» Reiches für de» europäischen Handel kann dann in grofzarligem Maßstahe in Anguss genommen werden. Insofern hak der hritöcke Ranbzng nach Brima, denn ei» solcher bleibt er aui alle Fälle, auch eine Seite, die uns nahcgeht. Slaatdiiaii» 2IÜ .. L»m' >»»», » »i» »»», Ara » rIurl a. M.. II. Ltovbr. grcdit W ! bardc» Ni«>,. Gliligcr ULM, «ryoutrr 6g.k»> «vroc. Nnaar. Äoldrenie 78,iw Golllmrddaliu —. Tic-conlo Nid,^6. TnrnNiädlcr —. Malt. W ie » , IN llovcnidcr. Nrcdil Ljii^i'. Flaaiodaim -'71.LL. Laindardcu 132,d». i iitordwciid. >06,7.7. Maria«»» 61,87. Un«. Kredit 28L.2«. — Schwach. N> arid. IN Räude. Lchiutz Rente 72,52. Auieidt ld7.8u. tzialieuer S5.Z5. l Slaaisuad» 546.25. Lomiiardc» 275,cw, da. 'Z!riuniäle» . «uanier 56-,. ' Lest. Nioidrcnke —. tki>»uicr A7.W. Ottomane» 487,02. schwach. London, >>. Roucmber, Born,. II Ul>r w Mi», kuniol« NMU>7i!er Rutil« !>1 >. Italiener 24 ,. Lomdaroe» >1. <kon». Türke» Ni .. -luroc. kundille Aaierikancr 127 . 4p»oc. Nnaar. Goloeenlc 78. Lciterr. Kold- rcnic 87. 'prenh. konioio !«5o». k„»uic> 62 Liioucaudaak 27-,. Lictie» 8l> 4. — Stimmuna: ,»a». Wenrr Rege». Brcslau . 14. Oivvclnber. -Nach!». 'Äcirkidcaiarko. Zuirilns vl. 100 Liier >60 Proe. vr. iiiovcindcr-Tcrrittbcr 55,6«. ur. kll-ri! dN.'i 57.40. ur. Mni-tznni 37.80. Weizen ur. RovrniUkr . Roqac» ur. Oiouciadcr-Teccuiver 430,50, Ur. Rpril-Mai 155.00, ue. Mai-Iuai 137,00. Rüboi 4oro ur. Otrvrmdrr 16,„0, Ur. 2iov.-Tcc. 46,50. ur. Auril-Mai 47.50. Zink ninsaiaou. — Weiler: Schön. Stettin, ll, Otou., OIa.lilli. l NOr. lyietrcidcmarlli. Wri-,cn »»Ueräadrrt, ! loco Uli—142, Ur. Rovrwder-Tcccmder 150.50, vr. 2Iuril -."tai iOI.öo. Roaa » ' »»ucrandert, loro 126—122, ur. RoucmUer.Tccewber >28.7,0. ur. Avril Mai I3t. ! ditibvi mail. loco vr. Rovcmber-Deceinder 44,7". ur. AurU Mai 46,20. SuiriinS unverändert, loco 36.00, vr. Utourmb r-Terbr. 35,80, Ur, Lcccinbcr..Z!i!>ua>- 35.80, pr. RurU-Mai 37,60. Petroleum loco 8.40. zu einem Feste vereinigte Gesellschaft selbst im Festtokal bedroht, beschimpft, steinigt und sonst mißhandelt. Aber dos kann der gesunde Menschenverstand nicht begreifen, wie es Skate verdient, daß Jemand, der sich in der Sorge um sein Leben mit dein Hausschlüssel in der Hand durch den Pöbelhausen zu retten sucht, und wie Jemand, der militärische» schütz verlangt, wegen öffentlicher Gewaltthätitzkeit mit Kerker bestraft werden soll. Das ist aber den Deutschen jetzt von Gerichtswegen zuerkannt worden. In den Urtheilsgrünvcn ist cs dem angellagten Mandl ausdrücklich zur Last gelegt Wochen, daß feine Wo! if Militär haben Urtheilsgründcn ist cs dem angellagte» Last gelegt Wochen, daß feine Worte: „Wir wollen durch die Art ihrer Aeußerung die Volksmenge ausgereizt haben. Dieser Mandl war allerdings den Ezechcn in der kgl, Leibgediiigestadt Königiiihvs besonders verhaßt. Als Jude bat er ein Geschäft daraus gemacht, die beiden Nationalitäten Böhmens mit einander zu verhetzen, und er war es. der das Fest der deut schen Turner in Königinhvf arrangirte. Möge» unsere deutschen Brüder in Böhmen aus diesem Falle die Lehre entnehmen, wohin es führt, wenn sie ihre gute Sache mit den Interessen der Juden Jedermann! Mandl hatte sich vor dem Gerichtshöfe nicht wegen seiner sonstigen politischen Thätigkeit. sondern lediglich wegen seine- Neueste Telegramme ver ..Trrsvuer Nachr."vc»»14.Novhr. Berlin. Ter Kaiser leidet an starker Heiserkeit und muß das Zimmer hüten. Breslau. Auf dem Revier der Karosinengrube. ostwärts von der Hohenloheii-Hütte, herrscht ein großer Grubenbrand. Das brennende Flötz liegt etwa M Meter tie>. Eine hohe Feriersäute stieg unter starkem Getöse aui. Das Terrain ist abgewerrt. Wien. Durch dir Kriegserklärung Serbiens w,ro die Situa tion total verändert erachtet und es ist fraglich geworden, ob die Konferenz gu> den bisherigen Stalns weiter tggen tan». W i c n. Die Uiioarn-Tclrgatio» iighi» das Budget an. - Der Minister des Arußercn erklärte ans eine Anfrage Falk's, daß nach rmcr de, Regierung zligrgaiigenen Nachricht ihres VerlreteiS gestern die 'erbliche Kriegserklärung narb Sofia abging, indem die Serben von den Bulgaren an der Grenze aiigegriffen wnrdcn. Diele Tbatiactie bestäiigre auch der hiesige Verlierer der serbischen Regierung. Demnach ist es wahrscheinlich, daß die seihiichen Truppe» bereits die bulgarische Grenze überschritten haben. -Ins eine Interpellation Cscr.iatony's erklärte die Regierung, Italien bewahre uns gegenüber nach wie bar eine torrekie Haltung. Das Flei»>dscha»lst»elhäkNiiß bestehe ungettübt fort. Die Annahme, datz sich Italien in irgend welcher Frage von uns entfernte, entbehre jeder Begründung, Pnri s. Um den gegen ihn gesponnenen Jntrigucn entgegen zu wirken, ermächtigte Grevy Elkmenreau. den Abgeordneten mitzu- tbeilen, daß er von Neuem Kandidat für's Präsidcnlennnit >c>. — Ärisson empfing gestern wieber den Vorstand der flieplibsikancr-Vel- sammlung. Die lange Uiiicrrcdung verlies unbefriedigend, denn Bnsson wollte von der Amnestie nichts wisse», trotzdem Lvckroy und Bert ihm dringlichst vorstellte», daß oie Mehrheit für die Amnestie gewonnen und der Sturz des Kabinets unvermeidlich sei, wenn es sich derselben wideri'etze. Gegen die Räumung Tonkins _ „ . una Fürst Krapvtki» und Lomir Michel, scheuert. London. Der General Prendergasl erhielt den Befehl, un verzüglich aus Mondatay vorzmücken. Tie Pritiichen Truppen werden sich bei Thayetmayo (in Britiich-Birma, dicht an der Grenze von Ober-B>rmc» sammeln, von wo aus der be'esligtc Platz SN,»na angegriffen wird 700 Birmanen sind dort am Mittwoch ange- kommen, weitere 7000 werden erwartet, 6000 stehen weiter östlich und bedrohen Loanghoo. wohin Verstärkungen von Rangoon aus- gesendet wurden. Konstantinopel. Bei der vorgestrigen Kvnserenzsitzung soll es zwischen den Vertretern Englands und Rußlands zu leb haften. mitunter die parlamentamchen Grenzen überfchreitendeu Diskufsionen gekommen sein. Seitens Telttschlairds worden alle Hebel in Bewegung gesetzt, die Differenzen ausznglcichen. Belgrad. Bei Trublcisina und aus der Straße nach Kustendil fanden scharfe Gefechte statt, wobei es eine Anzahl Tvdtcr und Verwundeter gab. Die Bulgaren solle» überall zurückwcicheu, ein großer Tdeil der serbischen Armee befindet sich bereits auf bulga rischem Boden. Sofia. Die Serben rückten heute früh mit einem Bataillon, drei Schwadronen und l5 Geschützen in das bulgarische Gebiet ein und setzten ihren Marsch in der Richtung nach Planimtza fort. N > sch. Amtlich wird gemeldet, daß der Minister des Aeußeren, Garaschanin. den Geschäftsträger in Sofia. Rhangabe, angewiesen habe, der dortigen Regierung zu erklären, daß die serbische Regierung die bulgarische Herausforderung mit der K ricgserllärung bcnnttvorte. Der Koiiig ist Nackts 3 llbr nach Pirol abgcrcist, um als Ober kommandant den Trupxenbefcbl zu übernehme». Die serbischen Truppen überschritten isonnabend Nackts uni 1 Uhr die bul garische Grenze bei Zaribrod, Klissura. Borgova und Tonblasina. Wie gerüchtweise vertäutet, sollen die Bulgaren zunächst überall zurückaewiche» und soll es erst bei Blasina aus der Straße nach Küstenvil zu einem Zusammenstoß gekommen sein. Berliner Börse. Kriegerische Nachrichten aus Serbien! ließen einen starken Coursdrnck erwarten. Anfangs war das Niveau ! gegen gestern nur wenig ermäßigt, doch brachte eine allgemein ani- tretende Realisgtionsluit bald eine erhebliche Abschwächung. Dir Tendenz wechselte mehrfach und war schließlich recht matt. Dcw Geschäft war aus alle» Gebieten erregt und erlangte namentlich in Banken und fremden Rente» eine größere Ausdehnung. Russen gaben durchweg »ach. Das Angebot in Serben war gering bei mäßigem Eoursausschlaa. Im Kassavcrkehre waren deuOcye Bahnen still und wenig verändert, österreichische schwächer. Banken und Bergwerke waren nachgebend, Industrien ziemlich belebt, öfter-, reichische Prioritäten niedriger. PrivatdiSkont 2-V». Lokales Mid TächsüchcS. — Ihre Königli ch c» M aje >1 äten kamen am Freitag» als am Geburtstage ver am8. Nov >877 iel. cnt'chlmencn Königin- Mutter Amalie, in den sinhen Vonnittagsittmden von der kgl. Villa z» Strehlen nach der Residenz und wohnten mit bei Prinzlich Gcorg'ichen Familie in der tgl. Schloßlavelle am Taschenberge einer znm Gedachtiiiß an die hohe Verschiedene gesttsicicn Seelen messe bei. — Se. Kgl. Hoheit Prinz Friedrich August, weicher mit dem 25. Mai 1836 das 21. Lebensjahr cini'.lt und rast gleichzeitig die Nniversitäk Leipzig nach Bccndiaung feiner Studien ans der selbe» verlassen wird, wird vom 1. Juni künitigen Jahres an, wie der Etat sich ausdrücki, mit Rücksicht ans feine Stellung als prä'inntive>. deremsttger Thronerbe und die daraus hervorgehenden Verpflichtungen eine» jährlichen Apaiiagenbezug von zunächst 60,000 Mark erhalten. Als ElablirnngSheilrag sür den Prinzen sind 21,666 Mc»k in den Etat eingestellt. — Geilem Mittag beiuchlen Ihre Kgl. Hoheiten die Prin zessinnen Mathilde und Maria Jviepha in Begleitung Ihrer Ezeclienz Oberhofineisleri» v. Zedlitz und .Hoidame Freiin v. Gärtner die Ansstclliing von Frauenarbeiten, in der öüuisigc- werdehatle. — Ihre Kgl. Hoheit Frau Großherzogin Marie von Mecklenburg - 2 ch w e r i n und Ihre .Hoheit Prinzessin Eli sabeth sind gestern Abend mil Gewlge »no Tiener'chatt hier ein- getroffcn und haben im Viktoria-Hotel Wohnung genommen/ — Es erhielt das Alb rechts kreuz: Kantor Winkler in KlUinhcrmersdvrf. — Als zweite Rate für den Neubau des Dresdner K u n st - akademie - und A usstellungsgcbaudcs sind l.300,000 Mark in das Budget eingestellt. Am den vom letzten Lmwlag aus gesprochenen Wumch hin ist das Proickt einer nochinasigen Umar beitung unter Einbeziehung des früher zu anderweitigen Zwecken bestimmten Areals der Münze lmtelworfen worden. Ungeachtet mehrfacher Vereinfachungen des früheren Projektes und des Weg falls des Pvrtikn-s am oberen Austritte der von der Ni ünzgasse nach der Brükl'iche» Terrasse führenden Treppe t elänit sich der generelle Kostenanschlag für das umgecirbritete Projekt am 2.!XX>.000 Ml. Ter Mehraufwand beruht theils auf der Vergrößerung der bebauten Grundfläche, der Verlängerung der Faoade des AnsstcUnngs-- gebäudes und der dadurch dem Bane zur Last fallenden niinäiig- lichen Straßeiiberstellungen, theils am dem Umslande, daß die Gründungsarbeiten bei dem ungünstige» Baugründe einen höheren Aufwand verursachen werden, als früher angenommen war, theils endlich ans der inzwischen eingetrelenen Erhöhung der Preise der Banliinteiialien und Arbeitslöhne. Nachdem im vorigen Erat be reits l.600.000 Mark bewilligt worden, waren demnach noch 1,300,000 Mark cinznstellen. Hierbei sei noch erwähnt, daß der durch Glasüberdachiing des Hores des im Neubau begriffenen Zeug hauses gewonnene Rani» — 82,000 Mark sind für diesen Zweck in den Etat eingestellt — Zwecken des GypemnseiimS dienen wll. — Von dem letzte» Landtage ist die Petition des Bezirks-Vereins für die Ioha »nstadt um Bewilligung der ersinderliehen Mittel für Errichtung eines eigenen Polizeimipekkorats mit der nöthigcn Mannschaft für die Johaiinstndt der Regierung zur Keniitnißnahine überwiesen worden. Es bat sich nnn heransgestellt, daß diese Er richtung eines neuen (ll.) Polizeibezirks in derThat als Bedürfnis; aiizuerkcniicn ist und so bringt die Regierung bei dem Landtage die Neiianstellung von 1 Bczirkspolizeiniivektor. 1 Bczirkspolizei- wachlincister und 20 Gendarmen 2, Gebalisklasse m Antrag. — M i t l h e i l n n gcn ans dem S raal s b a u s b a l t. Daß aus den laufenden Einnahmen der Fiiianzverivdc'886 87 die bereits gestern anfgenilirtc» erheblichen anßergewölmlichen 2i»sgaben im Betrage von 7,-lI0,>!1 Mk. bestritten iverden können, vbivohl die Uebcischüssc dis Staates dnrch den mi! Schluß des Jahres cin- ketenden Wegfall der Chaussee- und 'Brückengelder einen Ausfall von ca. 5-10,'M Mk. erleiden iverden, obwohl 'einer neben den zur planmäßigen Tilgung der StoatS'chnlden mit einem Mehr von 76,449 Mk. erforderlichen 8,277,128 M'k. auch die gegenüber dem Voretat um 2.408,787 Mk. erhöhten Mattienlorbeitroge amgehracht werden müsse» und 1,154,453 Mk. zur Erleichterung der Schnllosten unter die Schiilgemeinde» verthcilt werden sollen, dieses günstige Ergebnis; ist hauptsächlich dem Umstande znzn'chreibcn, dag eine Anzahl Ucbcrsclmßkapitel wc'enklich höher, eine Ainahl Znichußkapitel dagegen wesentlich niedriger als ini Vorclal naben eingestellt werden können. So lassen sich Mehrertragnisse erwarten bei den Forsten und zwar um 501,001 Mt. i» Folge höherer Holzpreise bei elwas niedrigerem Derbbolzetai. ferner 722.736 Mk. bei den Staatsciscn- bahncn iisiolge Steigerung des Verkehrs und Eröffnung neuer Linien. I,65l,3>.>o bei den direkten Sleuern. hanpliöchlick, infolge Vcinichrnng der Steuerpflichtigen und des steucipflichttgen Ein kommens, schließlich 2,705.515 Nit bei den Zöllen und Verbrauchs steuern infolge Erhöhung der Zölle und Rcichsstempelabgaben lowie der Steigerung der Schlachisleuer. ;T>e Einnahmen aus den Stenern und Abgaben sind wie folg! eingestellt: Gmndstcner '-"031,000 Mk d. i. -i- 72,700 Mk., Eintimnnenskmer 15,820.000Mk. avr - - - tberggiigSgbgabe tili vereii ländisches Fleifchwerk 75,500 Mk.. d. i. für Beides ei» Plus v,'» 251,100 Mk.t Was die Einnaymen aus den Zöllen, der 'rabatskeuer und Rcichsslempelgbggben nnlangt, iv läßt sich für Sachsen aus de»-