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«tnau der! >»i» ü «in. r'iL >>'s»stU^i»!^r<ch«t> « wiid «icht «e«»r ^ z»I.r,i,u3.«uströ» ^»«»ndazapl«,, vurö ^er OoftkiUtLliiUU- iaae» >»lii«eii« Haeienstein «. >»«>,».>»». Mpfst. > täu», u. «».. 5»»alw««dank, ». sttlllee^iörN». «. »»«»-««,drburg. -, Varck-Hallc, v. «rndl-veriinV^, L SiNucr-Humdur,. Plo5nl.r«»lt». i «llr «ilck«°d« c>n»ri. Manulcrtpt« > ^ -«tue Verbindlichkeit. Tageblatt für MM, -ilnttklM. SesWsiE. MtillE IremdeMe. bvsekLtls- Mlä Oontobvekor »trau«» st-adrtkat, »I»! llaaptdücksr, Stnurso, Lssaadüeksr, ölowormlv, I'llclnrvubüokor, Lmdüeksr, Lopirbüober unä Wocdsolcopirdüchsr. 1. bLI'gou 8vtmo, vr«»ä«o, NUstärvlkopitr»«» Lid ». Sopdlaaatr»«»« - »« p»»i»i»i». IR. -»Iw, «mir-«. lrLxe-^NtsIt, W ü» I*^Ins»N V» Zn-SIr >>»ktlU-afat»rit, g»pritai»v». »>»»», »tttrt»r Kirgat-, Varirrt- 8 N M>TI»R UUUUUVRR M» TWUDR »IR , Kp»ktcU-zfat»rtte g»r»rita1»v ». g««»«, und Ktt,,»t,»nari«r«, pleoo« d. vr.. Kattraralr. 17. SoeohSNiIoo»! vr«,ö«a, Narleaatr. S. l Lrr aak. NaaoLtuu« ren«»» rou stt>»Ir.st»st»pl»»»» in Lloie. Uaaaiop ! u. Uupt-r, »>»i» all«» «attuapaa Oarrd-zfarvitrmpai o. , pvrnrat», m»t lallt »toi» «r LuiNcknia, von Bravtr-Ztrtirlten i 1»<l»r Lrt d«t«»» «wpkoblau. ! von Lei. »ISS« 1. L»«rd»ed I. V., -pstvknl- a. Ilauptssoocli. Vre»ck«n, L» (VI«torI»-8»Iooi empt. »üot»«., «»»>7, »ot»HV«tr. v»r«I. in vsias. erSms, dron-vxoläsarb. ookMiot-vuip oto. keveter v. S dis Ivtt »tz. tlu»i»n»o<I. xrowpt. Naatar rn ?r«i»«n. LMrms.nLöL-5g.^öttss ünäot man am dosten unä dillissston bei kUvkarck VIbnvkt, lVoustaSt, S«I»rtvU»tr»»«« 14, (am Xaissr-1VlIksImpl»tr). »W»W » N Vnintno» in vorrtlxliodvr ^usvalil kür Dorren unä Dämon II. -llVAL8?LAI'SVI?0lAV, W Luktrüxo nach auswärts vsrävn prompt offootmrt. Nr. AA. 30. rihrgüNS. Ästfla,k: 40.000 Srpl. Aussichten für den 28. Febmar: Mäßiger Südwind, ziemlich beiter, trocken, Nachtfrost. Dresden. 1885. Sonnabend, 28. Fe-r. »«r-ntw-rtli»« «eS-ttrur für Politische- vr. »mil «ie re» in vr««d-n DaS Werk der soeben geschloffenen Westasrikanischen Konferenz wird für immer in der Geschichte des internationalen Völkerrechtes einen ehrenvollen Platz behaupten. Man übertreibt nicht, wenn man behauptet, daß sie überhaupt für die künftigen Beziehungen der Völker unter einander grundlegend und richtunggebend gewesen ist. Wenn es der Konferenz möglich war, die vielfach verworrene», überseeischen Verhältnisse, diese ergiebigste Quelle internationalen Hasses und Streites und in Folge dessen schon so vielfachen Krieges und Blutvergießens, künftig unter allgemein anerkannte völkerrechtliche Regeln zu stellen, so leuchtet daraus die Hoffnung auf, daß, bei der fortschreitenden RechtSentwickelung und Kultur, es auch in Europa leibst für die Beziehungen der Reiche später gelingen wird, feste, von allen Seiten respectirte Grundzüge aufzustellen. Ein Areovag der Staaten Europas behufs gemeinsamerer, allen Theilen dienlicher Maßregeln, etwa einer gleichzeitigen, stuscnwrisen Abrüstung, ist nach dem glücklichen AuSgange der Westasrikanischen Konferenz durchaus nicht mehr ein solches Hirngespinnst, ein so lustiger goldener Traum wie zuvor. ES wird ein stolzes Verdienst des Fürsten Bismarck sein, diese Konferenz einberufen und zum erfreulichsten Ende durchgeführt zu haben. Auf drei Punkte erstreckte sich daS Konserenz-Programm. Die beiden ersten, die Schifffahrts- und die Handelsfreiheit in den Stromgebieten des Kongo und Niger, verursachten der Konferenz geringe Schwierigkeiten — um so bedeutendere die Ausdehnung dieser Krundsätze auf alle künftigen Besitzergreifungen noch herrenloser Gebiete. Hiergegen sträubte sich lange der britische Stolz. ES ging ihm gegen den Mann, daß Albion, die Beherrscherin der Meere, künftig, wie jeder andere Staat, e» den übrigen Staaten a,«zeigen sollte, wenn es auf irgend einem Punkte der Erde die britische Flagge hißte und daß die anderen Staaten das Recht erhielten, darüber zu uriheilen, ob die Besitzergreifung auch eine thätsächliche sei und ob die nöthigen Consular», Polizei« und dergleichen Kolonie-Beamten auch von ihm eingesetzt wurden. ES ist offen mit Dank anzuerkennen, daß Eng land seinem Selbstgefühl dieses Opfer abnöthigte. Die Konferenz bat cinmüihig Vorkehrungen getroffen, waS ini Falle eines KonfliktS über solche Kolonieerwerbungen und Grenzstreitigkeiten zu ge schehen habe. Es ist ausdrücklich solchenfalls die Vermittlung der bssreundeten Mächte angeordnet worden; sie soll schon bei einer ernstlichen Mißhrlligkeit eintretrn und sie hat unter allen Umständen der Anwendung von Waffengewalt voranzugeben. DaS ist von enormer Wichtigkeit, ist eine wirkliche Friedrnsbürgschast und sie kommt allen Staaten ohne jede Ausnahme zu Gute, da die Kon ferenz einem jeden Staate, der die Generalakte der Konferenz nicht schon jetzt Unterzeichnete, den Zutritt zu dm Beschlüssen mittelst einer Separatakte osfenbält. Die erheblichste Arbeit hat aber der Konferenz Etwa- gemacht, was außerhalb ihres SchooßeS vor sich ging: die Begründung und Anerkennung des Kongostaats. Die Konserenz mußte sich darauf beschränken, die Grenzen dieses in der Bildung begriffenen originalen Freistaats zu bestimmen und ihn selbst für neutral zu erklären. DaS war schwierig genug, da Frank reich und Portugal der neum Etaatenbildung nicht sonderliche Gunst zuwendeten, Elfteres für seine durch Brazza im Herzen Afrikas erworbenen Gcbietstheile große Opfer von dem Kongostaate for derte, Letzteres sogar ihm den freien Zutritt zum Meere abschneidcn wollte, indessen, wenn der Kongostaat auch nicht die geboffte AuSdrbnung und Grenzen erhielt. — der vereinbart« AuSwea ver leibt ihm doch vollkräftige LebmSsLdigkeit. Al« endlich der Kongo- Saat auch von Portugal anerkannt war. konnte Fürst Bismarck die bedeutsame Konserenz schließen. Er hatte vorher vom König Leopold U. ein Handschreiben erhalten, welches ihm in den wärmsten Ausdrücken dankte für die unschätzbaren Dienste, die er der Civili- sation in Westafrika durch Einberufung und Leitung der Konferenz geleistet habe. Der König der Belgier, der so werthvolle Verdienste um die Schaffung des AonaostaateS sich erworben, bat sich damit nur zum Mundstück aller Völker gemacht, di« freudig aufborchend au« dem BiSmorckischen FriedenSwerk für Afrika die Zukunftsmusik für daS künftige europäische Concert herauShören. Seiner Meisterschaft in der Behandlung der auswärtigen Po litik und zwar im Sinne der Erhaltung des Weltfriedens stellt unsretivtlltgerweise auch da« neueste englische Blaubuch ein herr liche« Zeugniß auS. Diese« dem englischen Parlamente vorgelegte Blaubuch ist ein« werthvolle Vervollständigung der dem deutschen Reichstag« zugegangenrn Weißbücher über die deutschen Kolonie- Erwerbungen. CS ist zugleich eine so bündig« Verurtheilung der Politik Gladstone'S und des auswärtigen Minister», Lord Gran- ville, daß man vergeben» nach dem Grunde einer solchen Eelbst- denunciaiion der eigenen Unfähigkeit beider Minister fragt. DaS Blaubuch legt dar» daß e« dir englische Regierung bei einigem guten Willen nicht nur in der Hand gehabt batte. tede Differenz mit Deutschland auf dem Kolonialgrbiete zu vermelden, sondern auch, daß sie eS lediglich sich selber zuzuschrelben hat, wenn Deutsch land mit Frankreich jene Verständigung, die rS mit England ge wünscht hätte, zu Stande gebracht habe und letzteres hierdurch isolirt worden ist. DeS Femeren liegt die Bedeutung dieses Blau- buche» auch wesentlich darin, daß setzt die Ausstreuungen der Glad- stone'schen Zeitungen hinfällig werden, BiSmarck laste sich in seiner Haltung dem Kabinet Gladstonr gegenüber durch persönliche Vor eingenommenheit bestimmen. Die öffentliche Meinung Englands wird setzt im Gegentheile davon überzeugt, daß Bismarck die Freund schaft Englands suchte und erst, als er seine Vorschläge zurückge- wirsen sah, mit Frankreich sich ins Eiiwernebmen setzte und zu dem selben in ein positives VertragSverhältniß trat. England trägt im Sudan und in Egnptcn den Schaden davon; BiSmarck hat Herrn Gladstone deutlich genug zu verstehen gegeben, daß, wenn dieser unsere Kolonieerwerbungen freundnachbarlich ansähe, Deutschland ibm in Egnvten „zu Gegendiensten gern bereit" sei. Nur e i n Punkt in diesem durch da» Blaubuch veröffentlichten Depeschen wechsel bedarf der Aufklärung. Am ü. Mai 1884 nämlich schrieb BiSmarck dem deutschen Botschafter in London, Grasen Münster» wie gute Dienste Deutschland den Engländern für eine freundliche Stellungnahme zu unserer Koloniepolitik leisten könne, anderenfalls müsse Deutschland Unterstützung bei Frankreich suchen. Diese wich tige Depesche Bismarck'S ist, wie Lord Granvillc am 7. Febr. 1835 versichert, ihm nie mitgetheilt worden. WaS hat Graf Münster mit ihr vorgenommen? BiSmarck selbst wunderte sich, daß England auf ein so sreundlicheS Anerbieten Nickt« erwiederte. Plan er innere sich, daß BiSmarck dann seinen Sohn Herbert nach London schickte. Auf die Fähigkeit und die Leistungen deS Grasen Münster fällt ein eigenthümliches Licht. Wird das nächste deutsche Weiß buch daS verdächtige Dunkel lichten? Angesichts solcher Ruhmestitel, wie sie Fürst Bismarck durch daS Werk der Westafrikanischen Konferenz um Völkerrecht und Weltfrieden, wie er sie in dem Verkehr mit England um die Koloniepolitik und die Weltstellung Deutschlands erworben, berührt cs doppelt feindlich, den gewaltigen Mann in dem Fall Sckwe- ninger so sckwach zu finden. WaS eine Weltmacht wie England nicht durchsetzte: dem Fürsten BiSmarck seinen verderblichen Willen auszudrängen und ihn zu einem schweren Mißgriffzu verleiten, das bat der „wohlbekannte, ungenannte Doktor", der Münchner Kirchhofs- arzt, feitig gebracht. Der Kultusminister v. Goßler muß sich schweigend vorwerfen lasten, daß er die preußischen Disziplingesehe verletzt hat, die als Beamte makellose, vorwurfsfreie Männer verlangen, indem er einen Mann „mit einem sittlichen Defekte" auf einen Lehrstuhl einer preußischen Universität berief. Davon beißt keine Mans einen Faden weg. Gegen diesen Gesichtspunkt muß Alles zurücktreten, was man über dre Schaffung einer Professur für Hautkrankheiten, die mangelnde oder vorhandene Befähigung Schweninger's gerade für dieses Lehrfach, über die Derfassuimsfrage, daß dem Landtage die Personenfrage bei Anstellungen Nichts angehe u. dergl. deS Breiten erörtert hat. Die einfache, ungetrübte Logik deS VotteS geht dadin, daß Wer nach seiner Vergangenheit nicht würdig ist. nicht einmal Nachtwächter zu sein, erst recht izfcht Lehrer der akade mischen Fugend werden dürfe. Auch der verdienstvollste Mann bat das allgemeine Sittlichkeitsgefübl zu respektiren und Dr. Schwe- ninger hat sein Verdienst um die Gesundung des Reichskanzlers dadurch völlig verdunkelt, daß er fick darauf caprictrte, Professor werden zu wollen. Er bat seine Macht auf den Kanzler gemiß- braucht, indem er, ihm ein solches Versprechen entlockte. Dr. Sckwe- ninger tkäte am besten, er mochte es so. wie an dem verhängniß- vollen Abenoe auf dem Münchner Kirchhof: als ihn dort die Polizei im Verkehr mit der Frau seines Kollegen Dr. G. attrapirte. flüchtete er sich durch einen Sprung über die Mauer und ließ die Bcklagens- werthc allein verhaften. Lege er die Professur nieder I Freude bat er doch nicht daran mehr, lieber alle Maßen gehässtgaber ist das Verfahren der Opposition im Abgeordnetenhaus«. Man kann eS ihr gönnen» daß sie in dem Sckwentnger - Falle von einem un anfechtbaren Standpunkte aus für die unverrückbaren Grundsätze der Sittlichkeit mit vollem Pathos eintretcn durfte ; aber eS war mit einem Male genug. Den Fall aber zweimal, erst bei dem Gehalte des Minister» und sodann bei dem Kapitel „Universitäten" auszubeuten, da» zeugt von gehässiger Tendenz. Immerhin muß man bekennen, daß die Fortschrittspartei den Fall durchaus würdig und anständig behändeste. Ihre Schuld war es nicht, daß der Frankfurter Demokrat Dr. Stern sich so weit erniedrigte, als passendste Belohnung Sckwemnger's eine Stelle als Militärarzt oder die Verleihung des Adels vorzuschlaacn. Das sind dreiste Frankfurter Judenwitze, die auf die Zeil in Frankfurt, nicht aus die Tribüne eines Parlaments gehören. Re>efte Trlezr«mme der,.Dre»d«er Rachr." vom 27. Febr. Berlin. Das Abgeordnetenhaus setzte die Berathimg des Kultusctats fort. Be» den höheren Lehranstalten wünschte Kco- patschek Erschwerung der Aufnahmebedingungen, da die Ueber- süllung der höheren Lehranstalten beinahe zur sozialen Gefahr zu werden drohe. Minister v. Goßler erklttrte. daß die Regierung der Sache volle Aufmerksamkeit widme, ihre Bemühungen, den Noch stand zu vermindern, würden aber fruchtlos bleiben, so lange die Bevölkerung nicht emsehe, wie verkehrt eS sei. die Kinder in die ge lehrten Schulen zu pfropfen und anderen ihren ganzen Verhält nissen mehr entsprechenden Schulen zu entziehen. Er richte des halb sein Augenmerk auf Errichtung von Schulen, die den Schüler nach 6—7jähriger Schirlzeit eine abgerundete Bildung gewähren. Durch Erschwerung der Ausuahmedevingimgcn würde die Ueber- bürdungsfrage zu eurer permanenten werden. Di« Echöhung deS Schulgeldes würde eure Menge kleinerer Leute, Beamt« dc., schwer schädigen. Der Etat der höheren Lehranstalten wurde ohne Abstrich bewilligt. Beim Etat Elemeiitarschulwrsen beschwerten sich ultra montane und Polnische Redner über die einseitige Bevorzugung des evangelischen Religionsunterrichtes in den katholischen und über Äermanisirung in den polnischen Schulen. Minister Goßler er wiederte. daß auf strenge paritätisch« Behandlung soweit als möglich gesehen werbe. Äbg. Wehr konstatirte gegenüber den polnischen Lamentationen, daß Westpreußen mehr und mehr polonisirt werde. — Das Herrenhaus nahm das Gesetz wegen Berwandlung der 4'/rProz. preußischen Consols in 4prvz. an. In der Debatte wurde von einigen Rednem eine weitere Herabsetzung des Zinsfußes der Lonsols auf 3V» Proz. gewünscht. Der Jinanzminiftrr äußerte sich in ablehnendem Sinne, da» Comimmalnothsteuergesetz zu berathen. Berlin. In der gestrigen Sitzung deS BundesrotbcS gab Staatsminister v. Bötticher dem Bedauern über den Berffist Aus druck. den der Bundesrath durch das Ableben des sächs. Gesandten v. Nostitz-Wallwitz erlitten hat. Berlin. Gestern Abend fand eine große Frauenversamnilung unter Vorsitz derJrauGuileanme Schack statt, in welcher dicGrnndung eines Vereins zur Vertretnna der Interessen der Arbeiterinnen be schlossen wurde. Zweck deS Vereng ist die Hebung der materiellen und geistigen Interessen der Arbeiterinnen, Regelung der Lohnver- httltnisse und gegenseitige Unterstützung. Politik und Männer sind ausgeschlossen. Das eigentliche Referat erstattete Frau Doktor Hosmann. Hamburg. Der englische Dampfer „Cumberland" und der schwedische Dampfer „Norden" geriethen in der Nähe von Cuxhaven in Kollision. Der Dampfer „Norden" ist gesunken. „Cumbcrland" am Bug beschädigt. Von „Norden" wurden 6 Personen gerettet, 21 werden vermißt, mehrere Hilssdampser sind nach der Unglücks stätte abgegangeii. P e it. Das Abgeordnetenhaus nahm die Bestimmung über die Vertretung der israelitischen Konfession im Oberho,isc mit 214 gegen 43 Stimmen an Paris. Der Minister des Innern wies 4 deutsche Sozialisten aus, welche im Lcichenzuge Jules Volles sigiirirtcn. - Die von Frauenzimmern Vitriolisirtcn und Angeschossenen gründeten eine» Klub. — Beim 130cr Metzer Regiment kommen neiiesteiis zahlreiche Desertionen vor. Die deutschen Soldaten melden sich gewöhnlich in Nancy bei der französischen Behörde, die ihre Waffen an das Metzer Kommando znnickichickt und die Deserteure nach Algier be fördert, wo sie in die Fremdenlegion eingestellt werden. Warschau. Der Statthalter Polens, Generalgouverneur Gurko gestattete, daß bei de» deutschen Untcrthanen un ganzen Königreich Polen eine Sammlung für den Bismarckfonds veranstaltet werden dürfe. London. Oberst Stranzways und Oberst Lyon, welche gestern in Shoebwiyileß beim Platzen von Granaten verwundet wurden, sind Vormittags gestorben. London. Gestern vlatzte während der Schießübungen in Sbocburnneß eine Granate, wodurch 1 Offizier und 1 Kanonier so fort getödtet, der Oberst Fox StrangwayS, der Direktor der Arlil- lerieschule, der Oberst Lyons, 7 andere Offiziere, Artilleristen »rid Civilisten schwer verwundet wurden-, bei Einigen wird am Aus kommen gezweifelt. New - ?) ork- Nackrickten auS der Petroleumgegend in Penn« sylvanicn zufolge, übertrifft der Oelverbrauck die Produktion zu» etwa 10,000 Fässer. Es sind bis jetzt keine frischen Quellen sicht bar geworden. Die Berliner Börse war verhältiiihmäßig schwach, che» sonders wenn man berücksichtigt, daß von außerhalb günstige No» tirungen Vorlagen und die Dividende der ungarischen Kreditbank höher ausgefallen war. als man envarten durfte. SpekulcrtionZ- banken setzten zwar fest ein, gingen aber wieder zurück und schlöffe» niedriger als gestern. Deutsche Bahnen nicht wesentlich verändert, österreichische matter. Spekulative Bergwerke geschäftslos. vor-' wiegend schwach. Fremde Renten wenig gefragt. Russen schwach. Im Kassavcrkehr Bahnen meist schwächer. Banken mit Ausnahme der russischen fest. Bergwerke behauptet, für Industrien lebhaftes Interesse. Außerordentlich lebhaftes Geschäft entwickelte sich in deutschen Fonds. Preußische 4proz. Consols stiegen auf 105,30, '/s Prozent höher als gestern. Von österreichischen Prioritäten Prag-Duxer 4-, Lombarden 5-, französische 4prozentige und mährM- schlesische gesucht. Aranliuri ». 27. Februar. SredN 2L»»/,. etaatldatza —. Lamiarben iirn». «Oer Laote —. vefterr. Eilberreme —. Bavterrente —. »alitier —» Oeiterr. »albren« —. «-/» Un«. Goldrente Sl.t». 77er Rusen —. «Oer Rulle» —> 2. Ortentanleihe —. Neueste Ungar, »oldanl. —. 3. Orienranleist« —. Unaar, Pavterr. —. Diiconto 203,37. »aiwler —. Gottb.-V. —. Serben —. Stillest. »««». 27. Februar, ilredit 305.40. Staattdahn 307.40. Lombarden 14i,«> Rardwestb. 175,5». Marinaten Ung. ilredit 315.50. GeichSsUla». 27. Februar. Echlust. Rente 81.52. R»lelhe >00.07. Italiener »7.00. Staattbastn 032.ro. Lombarden 300.25. da. Vrtartttiten —. Lgdvter 343,00. Lest, vdidrrnte —. Spanier Ölst,, vnainanen »os.oo. Fest. ii»«»««. 27. Februar, «an». 11 Uhr I» Ml». <l»»sai» SS-/,. ISTZer Roste» SS>/«. Italiener SS. Lambaeden iL'I». Ltrken 17>/^ 4st, f»»b. »«er». 125-/» l»/» Ungar. Baldreute 7SN.. Oefterr. Goldrrnte 87'/,. Vrr»tztlch« 102-/,. «gypter «7. Ottomanbank 15'/,* Vuez-Rettr» 7S>/,. -- Stimmung: Schmach, — Setter: Stege«. »»«««in, 27. Februar, Nachm. 1 Uhr. /Bttretdrmaek«.» SSatg«, »»»erttnbert, loco 154—164, »r. «pril-Mai 166,00, Pr. Mai-Juni 168.50. Staggen matt, lac» 136-140, »r. «Pril-Mai 144,50, »r. MoI-J-ii» 145.0». Rüböl still, lO» «g. »r. Februar —, pr. Spril-Mai 50,00. Splrttt»» ruhig, l»e» 42,00, «pril-M-I 43.20. »r. Iuni-Iuli «4,50. »etroleu« lac» 8.3«. »rellau, 27. Februar, Nachm, («etrridrmartt.i Spirit»! Pr. 13« 21«»» l« vr»c. »r. «pril-Mai 42.70. »r. Jnnl-Ju» 43,80, »r. Anll-Suguft 44,70. Weizen Pr. Februar 162.00. Rag,«» Pr. APril-Mai 144,50, Pr. Mai-Juni >45,50, pr. Iuni-Iuli 148,50. RSbiN »r. Febr. 52,00, pr. «pril-Mai —, pr. Mat-Juni —. Zink ruhig. — Netter: Schön. London. 27. Februar. Sugllscher Netzen ruhig, stetig, fremder trSgest. Tendenz niedriger, angekammener ruhig, Mais stetig, Hafer thenrer, grfragt, andere «eeretdcarttu trögest. — Wetter: Stegen. Lokale- und Sächsische-. — In der vorgestrigen öffentlichen Stadtverordneten» sitznng führte den Vorsitz Herr Geh. Hosrath Ackermann. Heuer denkt inan erfreulicherweise in vielen Dingen anders wie im Vor jahre in diesem Kollegium. Im Vorjahre konnte es zum Leidwesen aller Derer geschehen, die den Trakt der Trompeterstraße kennen, bez. passiren, daß aus Antrag de» damaligen FinanzauSlchuffe» ein Vorschlag deS Rathes abgelehnt wurde, nach welchem mit dvu Be sitzer des Grundstückes Nr. 12 der acn. Straße ein bereits gründ lich vorberathener Vertrag abgeschlossen werden sollte, kraft dessen die dringend nvthige Verbreiterung der dort unwürdig verengten Straße möglich geworden und zugleich durch das Bauprojekt dieses Besitzers, des Herrn Möbelhändler Gotffchalch. eine baulich schöne Abrundung der jetzt unschön in den Platz bereinraaenden Häuser- spitze erfolgt wäre. Heute nimmt eine größere Anzahl Stadtverord neter die Sache wieder auf und bringt emen Antrag ein, der auf die nächste Tagesordnung gesetzt wurde, nach welchem der Rach er sucht werden soll, die früheren Verhandlungen mit Herrn Gotischalch wieder aufzunchmen. Das Opfer, was vorm Jahre die Stadt für Realisirung dieses entschiedenen Verschönerungs-Projekts bringen sollte, war dem Nutzen der Sache gegenüber ein nur geringes «d wstd wohl auch jetzt noch kein höheres werden. — Der Kaufvertrag mit der Berliner Handelsgesellschaft über den Ankauf des Grund stückes Löbtaucrsttaße Nr. 4 »u Schulzwccken zum Preise von 94,000 Mark wird nunmehr genehmigt und mitvollzogen. — In Er ledigung der Tagesordnung lehnt man den Raths-Entwurf eines Regulativs, die Gewährung von Ruhestandsunterstützunacn im Be reiche des Dresdner VolkSfchulwcsens betr., zwar ob. erklärt sich aber im Prinzip mit dem Stodtrath einverstanden, nur ein allgemeines Regulativ, welches auch alle übrigen Zweige deS städtischen Ber- waltungSwesens trickse, wünschend und faßt noch sonstige Beschlüsse betreffs einiger nebensächlicherer Angelegenheiten. Es wird auch ferner der Antrag wieder anfgcnvmmeii, den das Kollegium schon im Mai v. I. stellte: den Rath zu ersuchen, zur baldige» Beseitigung der dem Brocks'schcn Grundstücke ani Elbbergc gegenüberliegende», den Verkehr wesentlich störenden, zum Lowke scheu Grundstücke ge hörenden Ecke mit dem Besitzer dieses Gnmdstückcs in Kaussvcr- handlungcn einzntreten, auch danöthia. ohne Verzug die Expropriation zu beantragen. Wie Herr Stadtrath Nahke dazu beinerkt, sind Ver handlungen schon geführt worden, der Besitzer fordert indessen sehr viel: doch — da wäre ja das Expropriationsgesctz da I Daß die Ge-> bäudeecke dort einen ebenso schlechten Anblick gewährt, wie sie eine gefährliche Klipve für den Verkehr ist, dagegen wird wohl Niemand auch nur ein Wort sagen. — Wieder wird ein Theil des Haushalt- planes erledigt und zwar der Etat für daS städtische Polizciwelen. Der Finaiiz Aiisschuß hat an dem vom Rathc anfgestellten Bor- anschlage nichts zu ändern gesunden und drückt die Anerkennung für die Tüchtigkeit unserer Bau-, Feuer- und WohlfahitSpolizei eben dadurch auS. daß er das für dieselbe vom Rache Geforderte nach eingehender Prüfung als durchaus gerechtfertigt findet. Es macht sich demnach für dieses Jahr als Zuschuß aus dcr Stadtkassc für die Bauvvlizci finit Vermcsslmasamt) die Summe von 29.000 Mark, für die Wohlsahrtspolizei die Summe von 18H053 Mark und für die Fcuerlöschpoiizei timt Feucrlöschanstalt) die Summe von 54FI7 Mark nöthig; für die staatliche Sicherheitspolizei ist laut zwischen dem Ministerium und der Stadtgcmeinde in Kraft befindlichen Re- cesscs die Summe von 90,000 Mark zu zahlen. Nur gegen eine einzige Ausgabe beim Feuerlöschwesen wurde Opposition gemacht.