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«rs«n» r»,ttch >r>» 7 Uhr ,» d»r vkanrulir-tr M. »d«n- nkmc»i«p,ki« »uneUiUir- Uch N-r., durch dt» V»ti«^«,r. «umwci» > v-r «»«io»: 24800««. Ü», tz. «da,.», >..««» «anutcrt»«» ».chi sich dir «ed.c«»» dicht »rrdliidltch. Jnsmirn «nuadmr au», wart«: „» V»,I» ln Hamdur,. «>,». ltn. Wien. Lki»»ig. vaül. >rr«Iau, graiilkuri a M. -- Lach ln vrrlta, >!«>»«>». L.mdur,, iZr.nkfu«, » »s., «U». <»«» - v«». » 0»t» Sr»,««, » » - «» >»>T> l» Ldkmnlch — a». r»a, Lad«»», NaUi« » o» tn «art». 8nt,ral, »,rdn> «k-ri»» uradi Nt an,n>o«»»» »Ir »d. c, Nur, Lauottd» dt» Mtllag, «!! Udr. I, «kuliadi^ groß« »I«Zlr» aast, ü dt» riachm.4 Utz». Laum ,tn,r ,t» IdolHiikn tollet Id Psa. Ein»k>a»dl dt» gc>u !i Rgr. Itnr viaran!» Illr da» »achslliiaia» «ilcheü nc» der L»t,rat, wird nicht aezedea. Tagrblatt für Unterhaltung und Geschästsverlchr. Druck und Eigcnthum der Herausgeher: Etkpslh H Nkichardt in DreSdm. Verantwort!. Redacteur: IlltlNS Neil1>ll»i>t m Dresden. -tnswärtisie Annoncen- Aufträge von uns unde» kannten Hirincn n. Per. joncn inseriren wir mu aeaen pränumerando« Halilnnq dttrch Bri-ie marken oder poilcinzar,- luna- u Ctlden kosten !>/, Nqr. 7>.»s>rair litr tzder uacli einei'l ^cjnaL- dic Zcile 2 Jigr. «r. SSI. Nemizchuter Jahrgang. Mikrevacteur: Or. k»aN Für das KeuiUeton: l-a«!«!« n»rt»»»»i»i». Dressen, Dienstag, 8. September 1874. PoktttschrS. Was lange währt, wird — nicht imnier gut. Der Wortlaut der spanischen Anertennung, von welch' letzterer wir bei der Unsicherheit der diesbezüglichen Gerüchte absichtlich bislang ge schwiegen haben, liegt endlich vor. „An den Marschall Serrano, Herzog de la torrr, Präsident der spanischen Exekutivgewalt, wendet sich daß Schriftstück, welches mit keiner Silbe der Re- »udlik Spanien, erwähnt. Der praktisch« Werth der deutschen Intervention, dir der Grüße und der friedlichen Mission des deutschen Reichs» angemessen war, wird durch dir Nichterwähnung der tat sächlich bestehenden Republik, nicht verringert. Aber eü zeigt sich, wie Recht wir hatten, in Berlin eine tiefe Abneigung gegen die un kommode freie bürgerliche Negierung zu Madrid vorauszusetzen. Und nicht in Berlin allein. Die Mächte haben Spanien in den erbarmungswürdigsten Zuckungen schnöde liegen lasten, so lange der edle Castelar, ein republikanischer Idealist, der Republik Spa nim Vorstand. Seit dem Staatsstreich Serrano'S, der durch einen simplen Militärputsch die Regierung an sich riß, hat sich das Blatt gewendet. Weder Mac Mahon in Frankreich, noch Serrano in Spanien, fragen den Teufel nach der Republik, welche für sie nur eine anständige Firma ist für ein faules Amt. DaS Amt heißt Thronwärmerri. Mac Mahon betreibt es für Rechnung der Na- poleoniden, Serrano vermutlich für die Jsabellinen, d. h. den Sohn der Tugendrosr. Diese Thatsachen scheinen den Mächten nicht un bekannt geblieben zu sein und mögen die Bedenken gegen die Gräuel einer echt republikanischen Regierung überwunden haben Lu Verbrämung der Tragödie mit Humanitätsftittermelk macht die Sach« nicht bester. Armer Castelar! Rußland hat sich, wie nun mehr begreiflich wird, der Coalition nur deshalb fern gehalten, weil es grundsätzlich dem Jsabcllismus feindlich gesonnen ist und die Sache de- Don Carlos für bester hält. Wehmüthig berührt, wenn »an dies politische Jntriguenspiel der Mächte betrachtet, die helden- müthigr Bertheidigung des nun geretteten Puycerda durch eine Handvoll Republikaner und die löwenmuthige Frauenbevölkerung Für welch« Zukunft floß ihr Blut? In Frankreich jagt Mac Mahon auf seinem Landschloß und gehl von dort nach Lyon, spater weiter nach dem Süden. Die Unterstützung de« CarliSmuS hat aufgehört, die Grenzen sind plötz lich gesperrt. EineStheilS die deutsche Rührigkeit in Spanien, welche den Franzosen aus die Finger sieht, anderseits ein kleine- politisches Intermezzo, mögen den Umschwung bewirkt haben. Harlekin Chamdord als Onkel, schreibt an den edlen Verlierer des Monar chrsmuS in Spanien, an Carlos VlI., als seinen Neffen: „Er (Chamdord mit dem Lilicnzweig) flehe für den Sieg der Waffen Carlo« und für dessen heilige Mutter." DaS mag Mac Mahon stutzig gemacht haben. Er, der Schildträger Napoleons, darf doch keinen Borubonisten stützen oder fördern. Dre Türkei hat einen Succeß gehabt, zu dem ihr die sämmr sichen europäischen Gesandten gralulirten: sie hat eine „Bank" suu dirt. Wenn Jemand im bürgerlichen Leben mehr Schulden hat, alS Haare aus dem Kopf und er geht hin und errichtet eine Bank — wir haben das ja erlebt I — so traut Niemand dem faulen Schwindel und weiß recht gut, daß, wer nur borgt um rückständige Zinsen halb oder gar nicht zu bezahlen, als Bankherr nur im Großen sortsetzt, was er als Banquier angcfangen hat. Nichts in der Finanzordnung der Türkei ist bester gewvtden. Die plötzliche Besserung ihres CreditS ist nur eine Cabinetsspekulation L 1a b»u»«t-, die sich für die Diplomatie wenig schickt. In Oesterreich gehen die Wogen der Begeisterung hoch für die — Nordpolexpedition. Vier Jahre lang haben jene kühnen Männer der Wissenschaft in den härtestm Fährnissen und Entbeh rungen geforscht und gesucht. Petermann hat den Profit: in seinen neuesten Karten kann er einen breiten Streifen Polarlandes zeich nen, wo bis jetzt ein „?" stand. Daß der Streifen Franz Josefs land heißen wird, versteht sich und wir gönnen den Sieg der In telligenz den wackern Oesterrcichern, wenn schon nichts Praktisches gewonnen ward. Di« Polarländer leiden an einem großen Fehler: «s -iedt dort keine — Steuerzahler. Der auswärtige Erfolg Oesterreich» deckt nur dürftig die böse Geschichte in Stössing. Pfarrer Leirgeb sollte bekanntlich seine Regierungstreue durch Ab setzen büßen, die der Bischof au« St. Pölten verfügte. Schützte der Staat seinen Bürger? Nein, Sonnabend ist Leitgeb gewaltsam aus seiner Pfarre exmittirt worden. Er gab zu Protokoll, an das Reichsgericht appelliren zu wollen. Wie sagt Shakespeare? ,,S' sind schlecht« Zeiten Herr ; das Unrecht siegt; das Recht als niedere Magd muß schmählich leiden." Im deutschen Reich regnet'» Manöver. Die Politik ncht aus und die nationalliberale Presse nörgelt an Sachsen; es ist ihr tägliches Brot und wundern darf man sich nur über die Dreist heit und Feigheit, hintennach zu verleugnen, wa« mit allem Raffine ment in Scene gesetzt wurde, Oui tavvt, eorwsutit. Die Dresdner Zeitung fabelt in allen möglichen Registern herum, um sich weiß p> brennen von aller Mitschuld ihrer Partei an dem infamirenden Artikel der Vossischen Zeitung. Aber da« Wörtchen: die Dresdner Muhme halte de« berüchtigten Artikel für eine bubenhafte Verdäch tigung, da« fällt ihr nicht ein. Wer schweigt, stimmt zu. Und wir bvouche« gar nicht zur Tante Voß z« greisen. Da« Dresdner Blatt selbst urhebert beständig di« beleidigendsten Verkleinerungen Sachsen«. Die nationalliberale Zunftpresse wird gut von der Con- trole dirigirt, sie apportirt auf's Wort. In den jüngst gedruckten R»mmern der National-Zeitung, der Kölner Zeitung u. s. w. steht wieder einmal die Rubrik „Aus Sachsen": „Die Dresdner Zei tung schreibt:" — und nun kommt jener pöbelhafte Vers, den ein elender Wicht hinten in einem katholischen Eckchen Sachsens erfun den hat („seine Frau schenkt Lagerbier, der Bismarck ist ein Train- prlthier") und gilt al» Probe — „AuS Sachsen". Uns war da« 'unS mit irgend einem Winkelblättchen zugesandt wurde, abzudrucken. ES scheint, daß die nationalliberale Presse Gründe hat, aus Sachsen just solche Sachen zu berichten. Bewegt sich vielleicht das Corps dieser Journalisten nicht in der besten Gesellschaft, daß gar so viel zotige Dinge „Aus Sachsen" gedruckt werden? Oder verschweigt man das bessere Misten, um in Deutschland Sachsen als bas poli tisch verwahrloste Aschenbrödel hinzustellen? Locales und Sächsisches. — Auch das „Dr. I." bestätigt nunmehr die von uns vo' einigen Tagen gebrachte Notiz, daß Se. Majestät der König zu den Manövern nach Brandeis gehen wird. Mittwoch früh ersolgt du Abreise dorthin, Donnerstag Abend d:e Rückkehr. Gestern (Mon lag) ist Se. Majestät der König und Se. kgl. Hoheit Prinz Georg früh 5 Uhr 50 Minuten auf der Chemnitzer Linie mittelst Extrazno von Dresden abgercist, zunächst nach Frankcnberg, um den dortigen Manövern beizuwohnen und kehrten bereits Abends wieder nach Pillnitz zurück. — Bei erster Anwesenheit Sr. Maj. des Königs bei den Ma növern der Cavalerie-Division bei Großenhain fand nach Beendig ung der Manöver während des Frühstücks eine in ihrer Weise nock nie dagewesene Musikaufführung statt. Dieselbe wurde von den Trompeterchören sämmtlicher sechs Cavalerie-Negimentcr und bei reitenden Arlilleric-Ablheitung (150 Mann) mit Paukenbcgleituno unter Direction des Herrn Stabstrompelers Friedrich Wagner vom Garde-Neiler-Regiment ausgesührl. Se. Maj. sprach dem Din grnten die größte Zufriedenheit über das vortreffliche Zusammen spiet aus. Am Freitag Abend fand bei abermaltger Anwescnheii Sr. Maj. in Großenhain gelegentlich des daselbst im Gesellschafts Hause abgehaltenen Hofdiners ein Monstre-Concert mit Harmonie musik, wiederum von sämmtlichen Chören der sächsischen Cavalerü und der Artillerie-Abtheilung, unter Tireetion des Herrn Stabs tronipelers Wagner statt. — Bei dem am vorigen Sonntag in Großenhain stattgefun denen Osficiersweltrennen ist einer der theilnehmendenHerren, Ritt meister Polen vom 1. Reiterregiment, so unglücklich gestürzt, daß er selbst das Schlüsselbein zwei Mal, sein Pferd aber das Kreuz ge krochen hat und sofort hat todtgestochen werden müssen. — Der bei der österreichischen Nordpvlexpedition im hohen Norden verstorbene Maschinist, dessen Namen man uns als „Kaiser" arbeitenden Schneid.rs erschien, der durch die mit Feuer und Nauch gefüllte Küche in das Zimmer stürzte und die Frau nel-sl ihrem kleinen Kinde glücklich aus demselben heraus brachte, nicht ohne sich selbst dabei an den Händen erheblich beschädigt zu h.b-n. Durch bas Hinzukommen der Feuerwehr wurden oem lrvenerUmsichgreifen des Feuers Schranken gesetzt. — Am Sonntag ist in den späten Abendstunden ein ganz ge meiner Baumsrcvet auf der Chaussee von Moriyburg bis Dresden verübt worden, indem aus dieser Straßenstrecke eine große Anzahl chbst- und einige Kastairienbaume bösmilligerweise umgebrochen morden sind. Auf der Straßenstcecke von Dresden bis zum sogen. „Wilden Mann" sind allein 51 bergt.Bäume umgebrochen wor'ccn. Allem Bermulhen nach ist dieser Frevel von Personen verübt worden, welche aus der Rückkehr nach Dresden im Begriff waren, und diese Straße gegen 10 Uhr Abenvs passirtcn. Möchte es der Behörde gelingen, diese Bösewichte zur Bestrafung ziehen zu können. — Ein Flcischergeselle von hier suchte vorgestern Abend aus Ancm hiesigen Tanzsalon mit anderen Gästen dadurch Scandal, daß er dieselben anrempelte und als er darüber zur Rede gesetzt würbe, lhatlich aussiel und sich nicht eher zur Ordnung undNuhe sagte, bis er mittelst der Polizei ans dem Locale hinausgebrncht wurde. — In einer viel besuchten hiesigen Restauration sind in diesen Lagen in den Nachnnltagsslunden einem dort anwesend.n Gaste, während er aus seinem Stuhle lurze Zeit eingeuickt gewesen, zwei g'tdene Ringe, die er an der reckten Hans getragen, unbemerkt von un Fingern abaezoge» und gesuchten worden. — Bor einige» Tagen ist einer aus d m Alimarlte seilhalten- oen Obstfrau als Bezahlung ein falsches Einiiiarlslack gegeben wor ben, welches sich bei genauerer Untersuchung als eine Composilion von Zinn und Blei erwiesen hat. Da der Falschmünzer mehl nicht vloS dieses eine Stück gegossen haben wird, so sehe man sich vor. — Auf einem hiesigen Tanzsaale verging sich vorgestern Abend ein dort anwesender Gast, wie es hieß ein aus Leipzig gebürtiger, aber hier wohnhafter Ziegeldecker an einer dort gleichfalls anwesen- ven Frau, indem er die letztere beim Begegnen mit ihr höchst unsanft auf die Seite stieß. Ta er auf Vorhalt darüber, dazu nicht zu be wegen war, sein Unrecht einzuschen, vielmehr sich immer ungeschlif fener benahm und sich endlich auch noch lhatlich an dem Besitzer des Lokals vergriff, so mußte Polizei reguirirt werden. Allein auch gegen diese fiel der Excedeut lhatlich aus und nur mit großer Mühe telegraphirte, heißt Krisch. Sein eigener Bruder theilt uns dies-j gelang es enolich, ihn vom Saale wegzubringcn und in eine Droschke mit, welcher zur Zeit als Mechaniker in Dresden wohnt. — Die sogenannten Fünf-Pfcnmg-Witzblütter haben sich wie der um eins vermehrt. Der Herausgeber muß von dein Dresdner Publikum wirklich eine äußerst geringe Meinung haben, da er sich dadurch ein Geschäft verspricht, daß er seinem Blättchen die ordi närste Benennung giebt, die man erlaubter Weise brauchen darf: „Die Schnauze"! Ucber den Inhalt dieses Blattes, welch,-, burch eine Schnauze spricht, elivaS zu sagen, kann uns natuU»! nicht beitomnien. — g. Während in diesem Jahre die Aepfcl unter der Erde nicht gerade vortrefflich und zahlreich gcralhen und voraussichtlich auch keinen billigen Preis erhalten werden, wachsen die Aepfcl über der Erde in einer Menge, daß selbst alte Leute ihre Verwunderung darüber aussprechen. Mancher Baum, auf dem 3 bis 4 Jahre lang nicht ein Apfel hing, trägt dieses Jahr so reichlich, daß seine Acsle gestützt werden müssen. Ter Apfel ist, wie sein caber nur äußerlich) schmutziger Namensbruder aus der Erde, eine allgemein beliebte und gesunde Frucht, wenn er auch kaum ein Nahrungsmittel genannt werden kann, da er zu fast drei Vicrtheilen aus Wasser besteht und nur äußerst wenig oder gar nichts von Eiweißstoffen und Stärke mehl enthält. So besteht der Borsdorser Apfel aus 7,6 Zucker, 0,61 Aepfclsäure, 6,85 Pektin, 82,49 Wasser, 2,45 Faser. Wün- schenswerth, namentlich im Int, reffe vieler Leber- und Unterleibs- Leidenden, und gewiß auch lohnenswerth wäre es, wenn die Besitzer großer Obstgärten Aepsslwein preßten, damit man wieder ein mal ein reines, unverfälschtes Glas von diesem höchst gesunden Ge tränk (ohne Zusatz von Schwefelsäure?) trinken könnte, wie es vor circa zehn Jahren in den Dörfern Loschwitz, Wachwitz und Nieder- poyritz zu bekommen war — Wie wir hören, wäre die Dienstperson, von der wir er zählten, daß sie ihre Herrschaft bestohlen, um dadurch ihrem Geliebten di; Mittel zu seinem Unterhalte zu verschaffen, wieder zum Vor schein gekommen. — Am Sonnabend Abend ist an der Appareille unterhalb der Terrasse ein unbekannter männlicher Leichnam angeschwommen und polizeilich aufgehoben worden. Derselbe gehörte der Kleidung nach einem Manne au» dem Arbeiterstand« an. — Ein in der Friesengasse wohnhafter Droschkenkutscher Namen» Dietz ist in der Nacht zum Montag zwei Treppen hoch von einem mit einem Geländer versehenen Gange hinab auf das Pflaster im Hofe gefallen und hat sich eine sehr schwere Verletzung am Rücken zugezogen. Der Umstand, daß der Verunglückte nur mit dem Hemde beklerdet im Hose aufgefunden worden war, läßt darauf schließen, daß derselbe vielleicht zur Befriedigung eines Bedürfnisses sein Logis verlassen gehabt hatte, eingeschlafen war und in der Schlaftrunkenheit den unglücklichen Fall gethan hat. — In der 3 Etage des Hausä Nr. 2l am Poppitz war am vorig»« Sonnabend Abend -ege« 7 Uhr dadurch Feuer entstanden, d«ß glühend« Kohlen von einem Herrd herab in einen in der Näh« desselben stehenden Korb mit Hobelspähnen gefallen sind und die selben in Brand gesteckt haben Eine vor 9 Tagen erst entbundene Frau, welche mit ihrem Kind» in einem an dem Küchenraum stoßenden und nur durch denselben zugänglichen Zimmer sich befand, kam dabei in nicht geringe Gefahr, sowohl, als auch der Fußboden und die Decke des Küchcnraumes, ingleichen die nach der Treppenflur gehende Thür bereits zu glimmen. zu schaffen, mittelst deren sein Transport in das Polizeihaus vor sich zu gehen schien. — Ein armer Handarbeiter von hier, der am Elbquai-Bau arbeitet, bekam am vergangenen Sonnabend gegen Mittag seinen Wochcnlohn von nahezu iO Thalern auSgezahlt. Er packle das Geld, w lches in '/g Thalerswcken bestand, fürsorglich in sein Taichenluch ein und versteckte das Päckchen unlei seinen Rock, der in der nächst, r, Nähe seines Arbeitsplatzes ans einen» Baumstamm lag. Ein unredlicher Kamerad mußte dies aber mit angesehen und sofort beschlossen haben, hier einen guten Fang zu lhun, denn nach kaum einer Stunde, als der Arbeiter sein Geld an sich nehmen wollte, um es mit sich nach Hause zu tragen, war der Platz, aus dem es unter seinem Rocke gelegen, leer, das Päckchen verschwunden und alle Nachforschungen nach demselben blieben erfolglos. — Am Sonnabend Abend hielten die in einer hiesigen Buch drucker-Lsficin beschäftigten Leute zu Ehren eines abgehenden Eollegen in einem Rcstauralionstotale der Wilsdruffer Vorstadt eine Kneiperei ab, die für mehrere der Theilnehmer unangenehme Folgen gehabt hat. Dieselben, etwas angez-cht, benahmen sich, nachdem sie das Lokal verlassen hatten, aus der Straße nicht nur sehr laut und ruhcslörcnd, sondern auch excessiv gegen Vorübergcheude, so daß sich die Nachtwächter veranlaßt fühlten, gegen sie einzuschreiten. Aber auch selbst diesen Organen der öffentlichen Autorität wurde von den angetrunkenen Buchdruckern übel mitgespielt, so daß endlich energisch gegen sie vorgegangen vnd 4 der Hauptkrakehler arrclüt und später eingesteckt wurden. — Die Entscheidung, daß die P se r d eb a bn die gemhr- vollc Curvc am Waisenhaus verlegen muß, ist mit Befriedigung zu coMtatircn, obgleich die 't ab» mit Recht tragt: warum die alte Mauer dort, welche bei C'egung des Gleises einer heiicre» Curve im Wege stank, nicht ein Jahr früher befestigt worden sei, welche Mingsamkcit diese Pridatgcseliichgf, nun mit 2—:!>»>N Thalern büßen inuß. Genug, die Gciabr wird nun au hören. Wenn dagegen 3-4 Piauenfchc Atjaceincn immer wictei mit dem scheinbare» Argument komme», es müsse »ach Plauen öfter gci,ihren oder doch das Umstcigen vermieden werde:, so criuncrl daö immer wieder an die Urichicr unserer Rfcrdebah». Die Be nennung schon: „Piauen-Biaicwil-er" Balm ist sehr auisaiicnd. Warum zwei so gruudvcrschictcuc Orte über die Stadt hinweg a» einander ketten? Daö war seltsam. Ferner irrig, die Bahn eingleisig auch außer der Statt zu eouccssiomrcn, ferner irrig, sich mit gedundcnen Hände» dem Herrn v. Einstiger i» Berlin, unlcrc künitigcn Bahnen betreffend, zu übergehe». Am irrigsten irdoch Ist die feindliche, ohne Lachkcnnttiiß geschehende Agitation gegen die so und nicht anders gebaute Bahn. Auch wenn stall der 3-4 Terrastibcsttzer in Plaue» NB Adiaccntcn agitirtc», so können diele die Bahn nicht bezahlt machen, eben so wenig wie den Omnibus, der ja auc»> ciugiug wegen Mangel an Arcgucnz. ES ist zu wenig Bcdüriniß da, unb so schlimm tcr Rückschlag »ür das dortige Bautcrrain ist, täglich Ll> lccre Bahnwagen werden es nicht heben. Planen hat noch lange hin, dis es Biasewitz wird. Die Piaucncr Herren, weiche im AmtSbialtc iüngst wieder gegen die Bahn locdonmrtcn, soUten nach Biasewitz ziehen, da batten sie Beikebromittel nach Wunsch, weil - Berkel»' da Ist, Verkehr für Dampibootc. Bahn und Omnibus, während Plauen nickst einmal einen Omnibus ciiiäbrc» konnte. Aber „das U ka stei gen". Wir sagten längst, das sei nicht schlimm, in Biase witz müssen cS alle Oberbiaiewitzer täglich thun. Ob aber die Bahn auö Ehicanc so handelt? Nu». Herr Bctrleböingcnieur 1>i-. Fritsche von der L taatsbalm macht der Frage ein Enbe. da die nach jenem Zimmer führende Thür i Er »at ein Gutachten versaßt, I» welchem odiectlv und überzeu- ^ . V . — M . . FW... - - l ^,-.„5. t»-. .4-1 ^,6 geitt eargcthan Ist, daß die Bahn, wen» sie nickst IdreBlasewitzer Fat»ten zu Gunsten bei P'auencr beschränken soll, tech- »iclst anders als letzt fahren k a » n. Herr 1>r. Fritsche Gedicht pr «Sen, «nd pl «rdinär, um e« vor drei Wochen, als e« angcfangen hatten, als Hitfe für sie in der Person eines im Hause > sagt schließlich. „Der gegenwärtig beuchende Ladrhlan iLkt nicht»