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Unterhaltung und Geschäftsverkehr. 75. Mittwoch den 1« März IM. Ersch. lagt. Mocg. / Injera»« »>« «oalljeil« S j,f. w«»rn vr« Ab. ^ (tzvnnt.o. tl—2) aog«n«mmen. —Aooern. vintelj»h»2»R^r. de« un« e '^idl.vieiemng in'« Hau«. Durch die' Post Vierteil. S0 Ngr Eik, Nummern t R«r. Arbedttrsn' Iob«rme<-Allre« «.'Waistichausstr. S pt. Local- und Provinzial-Nachrichten. Dresden, den 16. März. — Se. M der König hat genehmigt, daß der K. Dänische Generalconsul Carl Berendt Lorck zu Leipzig das von Sr. M. dem König von Dänemark ihm verliehene Ritterkreuz des Dannebrogordens annehme und trage. — Se: M. der König hat dem K. Preuß. Geh. Regierungsrache Eße, Verwaltungsdirector der Charite und der Tbicrarzneischule zu Berlin, so wie dem Minib«- rial-Rcfcrenten Alexander im Handelsministerium zu Mün chen das Ritterkreuz vom Albrechtsorden, und dem Me chanikers Christian Hofmann zu Leipzig in Anerkennung der Verdienste, dir er um das Maß- und Gewichtswesen in Sachsen, wie in weiteren Kreisen sich erworben hat, das Ghrcnkreuz zum Verdienstorden verliehen. — Wie wir hören, wird I. M. die Königin-Wittwe nicht, wie Anfangs bestimmt war, von Innsbruck aus, wo die Hohe Frau sich gegenwärtig aufhält, ihre Reise nach Jialien fortsetzen, sondern in Folge des eingetretenen schmerzlichen Ereignisses am hiesigen Hofe in den ersten Tagen des Monats April hierher zurückkehren. — Die Nachricht der herzigen „Const. Zeitung", eS seien in vorvergangener Nacht H Ertrazüge mit österreichi schen Truppen (15.000 M-nn>Pon Prag nach Innsbruck (wahrscheinlich zum Boraxhbergkschen Corps) hier durch- gckvmmen, stellt sich nach von uns eingezogenen Erkundi gungen an glaubwürdiger Stelle als vollkommen un begründet heraus. — Am Packhofskai sind nun die Stellapparate an den dortigen Schienengleisen angebracht worden. Die ne ben den vier, über den Weißeritzmühlgrabcn führenden Bahngleisen bereits im vorigen Jahre angelegte Fahrstra- ßenv.rbindung ist durch eine Bohlenlage hergestellt, die Drehscheibe ist an der Mündung der Stallstraße vollendet und die Drehscheibe unweit des großen Krahns in der Vollendung begriffen, somit also die dortigen Eisenbahn- einnchtungen der Verkehrscröffnung nahe gerückt. Behufs der näheren und bequemeren Abfahrt der am Kai und na mentlich unterhalb des Weißeritzmühlgrabens von den Schiffen abgeladenen Güter wi-d auch der durch das „kleine Gehege" nach der kleinen Packhofstraße führende Fahrweg chaussirt. — clr— Die unlängst gebracht Nachricht, daß der Soldat Potenz au« der Untersuchungshaft entlassen wor den, bestätigt sich; er ist jedoch neuerdings, nachdem er sich bei seinem Commando um einige Stunden Urlaub gemel det und denselben erlangt, jedoch sich 3 Tage lang nicht wieder ringefunden hatte, mithin als Deserteur angesehen wurde, wiederum in einem hiesigen Wirthshause arretirt worden. — DieHöffentlichen Prüfungen in den hiesigen beiden Realschulen finden in der Annenrealschule am 5., 6. und 7. April und in der Neustädter Realschule am 11., 12. und 13. April Vormittags um 8 Uhr und Nachmittags um 3 Uhr statt. , . — Eine Anzahl größtentheilS verabschiedeter Mili- tairs, welche 1849 dem schleswig-holsteinischen Feldzüge beigewohnt haben, wollen für den 1. April ein, wie es heißt, auf dem Brrgkeller abzuhaltendes, darauf bezügli ches Erinnerungsfest veranstalten, Die gegenwärtige Ai- tuation Deutschlands macht ein solches, aus deulsch-vatet- ländischcr Gesinnung hcrvürgehendes Fest doppelt werth, indem cs zugleich daran mahnt, daß die im Jahre 1849 übernommene Schuld im Jahre 1859 noch nicht, abgetra gen ist. Das spät fallende Osterfest hat verhindert, wie man Anfangs gewillt war, den 13. April das Erittnek- ungsfest zu feiern; es ist dies um so mehr zu bedaue-n, da sich mit diesem Tage, an welchem vor zehn Jahren das sächsische Militair die Düppeler Schanzen erstürmte, zugleich eine Erinnerung an den geschichtlichen Muth de« sächsischen Kriegcrstandes verbunden haben würde. — eki— Unter allen den Uebelfländen, die ein Dres dener Jahrmarkt mit sich bringt, ist für den Fremden die sogenannte Jahrmarktsmusik, welche hauptsächlich von um- herziehenden Chören in wahrhaft herzzerreißender Weise unterhalten wird, gewiß eine der originellsten Erscheinun gen. „Warum', ruft er erstaunt aus, „mitten im Gewühl des Verkehrs Musik? Glaubt man vielleicht dadurch den Handel zu beleben, oder will man den Jahimarktsbesu- chern sagen, daß sie sich in einer Stadt befinden, mit der sich, in Bezug auf Musik, kaum eine andere in Deutsch land messen kann?" Der liebe Mann weiß nicht, daß sich der Dresdener bei den Klängen der Straßenmusik gar nichts denkt, sondern sie als von Alters her zum Jahr, markt gehörig betrachtet, welcher, wie vor 200 Jahren, gerade in den ältesten Lheilen der Stadt und in den eng sten und belebtesten Gassen abgehalten wird, während eS doch viel reitgemäßer wäre, ihn theilweise in geräumigere Straßen (z. B. Johannis-, Amalien-, Waisenhaus-, Ma rien- rc. Straße) zu verlegen. Bis dies geschieht, werden wohl auch die herumziehenden Chöre in RestaurationSlo-