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calen untergebracht worden sein, wo f!e (Entröe i» Person 1 Ngr.) duö Publikum mit mehr Muse ergötzen können. Bor Allem aber sollte es ihnen untersagt sein, öffentlichen Schulen in den Unterricht störender W,ise durch unberu- ,en Ständchen zur Last zu fallen, wie dies bis jetzt regel mäßig geschehen ist. — Eine der angesehensten Familien Böhmens ist in liefe Trauer versetz! worden. Am 13. d. verschied nam- luv nach längerem Leiden Ihre Durchlaucht die Frau Marie Isabelle Fürstin von Thurn und Taxis, Eternk.euz- o dens- und Palastdame Ihrer Maj der Kaiserin. Die V.rstvrbene, eine Tochter dcs K. K. Kämmerers, Grafen Emnich von Eltz, war 1795 zu Dresden geboren und 18 >5 mir dem Fü-sten von Thurn und Lax,6 vermählt werden. S,ül 1844 war sie Witiwe. Die Fürstin, im Leben durch seltene Eigenschaften des Geistes und Herzens ausgezeichnet,, hinterläsit sechs Kinder. — Am 11. März darrte in Leipzig abermals ein Opfer, freilich kein unschuldiges Opfer blinder Specula- lienswuch »nd thörichrcr Verschwend» ig, der biltern Straf,. Karl F/iedrich Hermann Arnold, aus Magde- bu>g gebürtig. 2b Jahr alt, haue, ursprünglich ohne Vcr- rnög.n, durch gün>st>ge Verhältnisse einen ansehnlichen Po-- si n bei der Leipzigr r Agentur der koburg>gothaischcn Cre- d tg-sellschaft erlangt, hatte einige Zeit vottdeilhast specu- -ire und sich bereits den Weg zur Thcildaberschast an ei nem bedeutenden Ba.nkierhause dort ang bahnt, als der stolze, aber auf thönernen Füßen ruhende Bau zusammen« b>ach und ihn unter seinen Trümmern begrub. Das schnell gewonnene Geld war von ihm in thörichker Ver schwendung vlrgeudct wo,dm, die Ba'sse raubte das Uebc ge und warf ihn in einen Morast von Schulden. Unfähig, siincn kostspieligen Bedürfnissen annoch auf ebr- l.che Weise gerecht zu werden, aber ebenso unfähig, ihnen zu entiagcn, griff Arnold zu Verbrechen, um sich noch Wellen zu erhalten. Er un« Tausend Thaler Wetthpapiere Depositen der obcngcdachten dieser Unterschleif entdeckt zu er sich die Mittel zum Ersatz Wohlthäter seiner Jugend, einen durch betrügerische Vorspiegelung ,l>ie kurze Weile über den ter ch.ug zunächst mehrere aus den ihm anvertrauten Ercbilg'sellschaft, und als werden drohte, verschaffte dadurch, daß er den Agmien in Halberstadt, gen veranlaß»«, ihm zwei Blanco-Accepte anzuvertraum, die er für Jenen in Geld zu setzen versprach. Allein an statt solches zu lhun, füllte er die Wechsel wider die Ab rede anstatt mit 4000 Thaler mit 10,000 Thaler aus, verpfändete sie anfänglich, verkaufte sie später und deckte wie dem Erlöse theils die frühem Unterschlagungen, theils stürzte er sich noch einmal in den Strudel der Vergnü gungen, bis am 24. November v. I. seine Arrctur er folgte. Im Verlaufe der Untersuchung stellte sich noch heraus, daß Arnold zur Verbergung seiner Unlerschlcisc die D.pcsitenbücher gefälscht, sowie daß er den vom Lcip- ziger Slad.rath bei Eriheilung des Bürgerrechts verlang ten Vermögcnsnachweiö sich in der Weise zu führen er laubt hatte, daß er sich von zwei dortigen Kauflcuien 8000 Gulden östcrr. Natiimalanlnhe und bez. 5000 Tb'r. in Banknoten geborgt und diese an Ralhsstelle für sein schul denfreies Eigenthum ausgegeben, auch zur eidlichen Be stärkung sich erboten hatte, obgleich er in der Thal zu je ner Zelt keinen Heller mehr fern eigen nannte. Arnold wurde von dein Bezirksgericht am 1l. März zu 6 Jahren 6 Monaten Zuchthaus verurlheilt, und auch jene beiden Kausleute traf eine Geldstrafe von 100 bez 60 Thaler, weil sie gcständigcrmasien bei Gewährung obiger Handdar- lehne an Arnold Kenntniß davon gehabt hatten, daß er sie beim Rache als sein Etgenthum produciren wolle. — Auctionen: Dienstag den 22. März Vorm, von 10 Uhr an am See 4l die zum Nachlaß des Hm. Kupferdruckcreibesitzer Harnapp gehöiigcn Druckpressen, Werkzeuge, Vorräihc und sonstigen Utensilien. — Neu- und Antonstädter Sperse-Anstalt Heute, Mittwoch, Graupen mit Rindfleisch. — Thermo me ter stand aus der alten CIbbrücke gistern N-rcht l2 Uhr! 5 Grad über 0. TageSgef-ichte. Mannheim, Dienstag, 15. März. (Tel. Nachr. des „Dr. I.") Nach Angabe des „Mannheimer Journals" haben die Kriegsminifier derjenigen Staaten, deren Con- tingente das achte Armeekorps bilom, (Württemberg, Ba den und Großherzogihum H-sstn) im Schlöffe zu Bruch sal eine Zusammekunft gehabt. Fried berg, 13. März. I» der letzteren Zeit sind von Patres Capuzincrn m den meisten der bedeutenderen Orte der Wcit.rau, Ockstadt, Obermörlen, Obere,lenbach, Rockenberg und Heldenbergen, sogenannte Missionen ab- gehaltm worden. In l.tzterem Orte geschah es indessen, daß diese Missionäre über ihren Berus hmausgingm, In dern sie die Protestan'cn als Bespiele der Unsittüchkclt hinstellten und die Katholiken irmahntm, ihnen darin nicht zu gleichen. Einer solchen Verdächtigung einer vom Staate anerkannten Religionkgesellschaft gebührt aber die strengste Rüge! In Ilbenstadt harte der dortige katholische Pfar rer Schneeberger gegen einen Besuch dev Capuziner-Mis- sionärc p.otestirt. Bremen, 9. März. Es ist Thatsache, daß, wäh rend so viele Norddeutsche im Sommer nach Süddeutsch land reisen, von Süden her nur verhältnißmäßig Wenige den Norden von Deutschland brsuchrn. Aus Unbekannt schaft mit demselben beurthrilcn daher die Süddeutschen uns vielfach falsch. Auch in den letzten Wochen hat man südlich vom Main es sich nicht zurechtlegen können, daß der kriegerische Ruf hier zu Lande kein so lautes Echo fin det. Sie müssen aber bedenken, wie bei uns ja nicht die leisesten Rheinbundserinncrungen vorhanden sind, ein na tionaler Gegensatz zu Frankreich sich also von den Frei heitskriegen her ganz von selbst versteht. Dazu kommt in der Bevölkerung ein Charakterzug, der ebenfalls berücksich tigt sein will. Wenn in Süddeutschland — es ist mir dies namentlich in der Pfalz ausgefallen — zwei Knaben unter sich Streit haben, so schelten sie sich mit grballlen Fäusten homerisch aus und — gehen dann auseinander. Der norddeutsche „Junge" jedoch stellt sich, das Gesicht mit dem linken Arm gedeckt, seinem Gegner in der Regel nur mit dcm Wort gegenüber: hau Herl*) Er wartet blvs auf den ersten Schlag. Ist derselbe aber einmal von der einen oder der anderen Seile gefallen, dann giebt cs auch ') Mangel an Rauflust kann man den Süddeutschen, nament lich den Bauern, durchaus nicht vorwcrfen, eher das Gegenteil. Dagegen habe» wir es an den Norddeutschen oft rühmen oder auch tadeln hören daß ihnen das blinde Heuer, das tollkühne Wagen in der Regel abgchc, und Ruhe und Besonnenheit an die Stelle tre ten, die nicht minder tapfer der Gefahr ins Ang,sicht blickt. Wie oft hörte-, wir von Offizieren welche den schleewig - holsteinischen Krieg als Freiwillige mitgemacht, die Klage: daß vor einer Mauer, einem Grab,», worauf oder worin sich der Süddeutsche gestürzt ebne viel umzuschauen, der bedächtige Schleswiocr oder Holsteiner sich besonnen, während sie den Kugeln der Dänen Trotz geboten haben bis auf den letzten Mann. Wie dem sei, in der Tapferkeit werden sich die süddeutschen Stämme von den norddeutschen nicht i wesentlich unterscheiden. »Xu,rum, Kgl. «emaidegalerle tm Zwinger, Sonn. u. Fer.r.ug» (von ir—3 U.), Dienstag, Donnerstag u. Freitag (von 10—4 ll.) freier Eintr., Mont. u. Mittw. (v. 10—4 U.) geg. Karten ä b Ngr., Sonnabends (v. lv—1 U.) gegen Führung (6 Pers 3 Thlr.) y Historische» Museum im Zwinger. Gegen Karten ü r Thlr. für ß Personen gültig, Direktor: Kraukling, Sophienstr. S. stkalurhistortscheö Ltufrum in; Zwinger, Moniag. Miuwoch Donnerst, u. Sonnabend n. Anmeld. K Pers. 1 Thlr., Pers. S Ngr Dir.: Prof Reichenbach. Mineralogisches Museum im Swinger, Dienst, u. Freit, freier Eintritt v. 10—12 Uhr. Mont., Mittw. ».Donnerst, v. »—12U. gegen » Ngr. Eintrittsgeld. Dlreetor: Professor »etnitz-