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Tageblatt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. M 8. Mittwoch, den 8. October. 185«. Erscheint täglich Morgens 7 Uhr. Inserate die Spaltenzeile oder deren Raum zu 5 Pf. werden bis Abends 7 Uhr (Sonntags! von 11—2 Uhr) angenommen. 1. Abonnementpreis ä Vierteljahr I Thlr., (monatlich 20 Zeilen unentgeldliche Inserate); 2. Abonnementpreis a Vierteljahr 15 Ngr. bei uncntgcldlicher Liefernng in's Haus. — Für auswärts durch die Post ä Vierteljahr IO Ngr. Expedition: Johannes-Allee Nr. 6 (beim Victoria-Hotel) und Waisenhausstraße 6 pt. Dresden, den 7. October. Der dritte Nachtrag zur Rangliste der K. S Armee v. I. 1856 kann in der ersten Abtheilung des Kriegs- Ministeriums des Nachmittags von 4—6 Uhr in Empfang genommen werden. Auch wird daselbst und zu derselben Zeit auf die im Laufe des Monats 1857 erscheinende Rangliste der Armee für das Jahr 1857 von jetzt an bis spätestens den 30. November d. I. Pränumeration mit 15 Ngr. pro Exemplar angenommen. Mit dem Erschei nen der Liste tritt der gewöhnliche Ladenpreis von 22^ Ngr. ein. — Die Unternehmer des mehrfach erwähnten „heitern Abend" bei Felßner am 3. Oct. haben als Reinertrag ihrer Einnahme 122 Thlr. 17^ Ngr. an das Hülfscomitv nach dem unglücklichen Adorf abgesendet und danken ebenso für die große Theilnahme des Publikums an dem edlen Unternehmen, wie für die durch den stets menschenfreund liche Unternehmungen bereitwillig unterstützenden Herrn Felßner bewirkte Decorativn des Saales. — Sonntag, den 12. Oct. früh ist eine Gesellschafts fahrt zur Weinlese nach Meißen angesagt. Der Unter nehmer ist Hr. Theodor Kunath. Billets ü 10 Ngr. (incl. des Concert- und Tanz-Entrves) sind bei den Herren I. Beutler, Neustadt am Markt und E. Jbener, Ecke der Zahnsgasse und Wallßraße zu entnehmen. — Der Betriebsausweis der Albertsbahn auf Mo nat September d. I. zeigt eine Einnahme von 7295 Thlr. 15 Ngr. 7 Pf. Die Totaleinnahme der verflossenen 9 Monate d I. beträgt 58,957 Thlr. und ein Vergleich der Monate September d. I. und des vorjährigen ergiebt zu Gunsten des ersteren ein Mehr von 2303 Thlr. — Von Herrn Hofrath 1). Reichenbach geht uns die dankenswerthe Mittheilung zu, daß in der in Nr. 6 gegebenen Notiz über die von der städtischen Medicinal- polizeibehörde verbotenen falschen Trüffeln das Wort „schwarze" fehlt, indem es heißen muß: „begrenzte schwarze Masse". Gleichzeitig macht uns Hr. Hofrath Reichenbach in Betreff der unter seiner allseitig anerkannten Leitung stehenden König!. Sammlungen die Mittheilung, daß die naturhistorifche Sammlung wegen der so sehr verspätigten Baulichkeiten dem Publikum noch gar nicht geöffnet wer den, sondern nur in der letztem Zeit von Einzelnen be sucht werden konnte. Die Inschrift über dem Eingänge zum Seitengebäude links zeigt den veränderten, den übri gen Sammlungen analogen Namen „Königs, naturhistori sches Museum." Auch das Mineraliencabinet wird unter dem Titel „Königl. mineralogisches Museum" eröffnet werden, sobald es nach dem nothwendigen Ausbau seiner Fußböden wieder eingerichtet sein wird. Das Colibrikabi- net ist übrigens nicht gleichbedeutend mit den beiden großen Galerien der Vögel, sondern eine selbstständige im Vorder gebäude aufgestellte Sammlung — Unter den zur Zeit in Dresden weilenden Frem den befindet sich einer der berühmtesten gegenwärtig leben den Physiker, der wirkliche russische Staatsrath Adolf Theo dor von Kupffer, Mitglied der Petersburger Akademie und Begründer der über die ganze Welt verbreiteten, durch A. von Humboldt in ihren Anfängen sehr geförderten physikalischen Observatorien. Es ist derselbe, dessen sehr ähnliche Porträtbüste von Wilhelm Krauklihg auf der letzten Kunstausstellung zu sehen war und von dem die Societät der Wissenschaften zu Göttingen soeben eine wich tige physikalische Abhandlung gekrönt hat. — In der sehr elegant eingerichteten und eine Reib« der besten Journale bietenden Conditorei von Döhnert an der Ostraallee (Albertsbad) hat man seit einiger Zeit ein reizendes Mundgebäck unter dem Namen der berühmten Künstlerin SiKnorn Uislori, die gegenwärtig in Dresden weilt Wir machen die vielen Verehrer der genannten Künstlerin auf diesen Gaumenreiz aufmerksam, der ihnen die Erinnerung an die großartigen und vollendeten Bühnenleistungen derselben gewiß nicht verbittern wird. Wie wir hören, erfreut sich die Döhnert'sche Con ditorei infolge des wohlschmeckenden, einen so glänzenden Namen tragenden Gebäckes in diesen Tagen eines beson deren Zuspruchs. — Am 25. v. Monats hat sich ein zehnjähriger Knabe aus dem elterlichen Hause entfernt und ist bis jetzt