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Rk-einland (263,71), Neuß ä. L. (230.07). Westfalen (201,01), Reuh j. L. (184,77), Hessen (166,75), Sachsen-Altenburg (163,30), Anhalt (114.01), Baden (112,10), Hessen-Nassau (141,-15), Schaumburg-Lippc (137,00), Schlesien (120,56), Elsaß-Lothringen (120,05), Württemberg (124,06) und Pro vinz Sachsen (122,26). Am dünnste» bevölkert sind Mecklen- burg-Strelitz, Mecklenburg-Schwerin, Waldeck, Ostprensten und Pommern. — Tie Zählung der zur Wohnung dienenden oder bestimmten Baulichkeiten ergab insgesamt 7 136 023 Gebäude und sonstige Baulichkeiten, und zwar 6 864 501 bewohnte Wohnhäuser, 157 604 unbewohnte Wohnhäuser und 113 828 andere bewohnte Baulichkeiten, wie Schulen, Ställe, Hütten, Bretterbuden, Zelte, Wagen, Schiffe usw. Oekerreird — Die Abg-ordnrtrn Arnautowttsch und Kara Mehmedowitsch halten im Budgetausschutz des bosnischen Landtages gegen das gemeinsame Finanzministerium und gegen einzelne Beamte des Ministeriums den Voiwurf erhoben, daß sie bei einer öffentlichen Feilbietung des Salz- monopols sich unberechtigt bereicherten. Gegen ihre Aus- fchließimg von der Plenarsitzung demonslrierteu sie und erklärten, daß sie 24 Stunden im Saale verbleiben würden. Sic schlugen dann ihr Nachtlager im Sitzangtzsaale auf. Ihre Parteigenossen leisteten ihnen G-s°Vschast. — Der Krieg mit Tripolis. Bei Tripolis ick es wieder zu unbedeutenden Plänkeleien gekommen. Offiziös wird vom Montag berichtet: Auf das 50 Infanterieregiment, ein Bataillon deS 73. Infanterieregiments und eine Ab teilung Lanzcnrciter. die gestern mit Geschützen zu einer Erkundung in der Richtung ans Zanzuc vor,lickten, wurden vo» vereinzelten Beduinen aus dcr Ferne rine Anzahl Schüsse abgegeben. Eine andere Ertniidungsabteilnng, bestehend aus zwei Bataillonen, zwei Schwadronen und einer Batterie Gcbirgsgeichntzen, die gestern morgen bis Bir Eidin vorrückle, traf auf türkische Kavallericp rtronille», die sich beim Anblick der Italiener zmückzvgen. Fünf Kilometer von Bir Eidin entfernt, bemerk e m m ein tluk.sches Lager, auf das die italienischen Geschütze fene-ten, worauf e8 von dem Feinde, der ungefähr 400 M-mn stark war, schleunigst verlassen wurde. Arank eich. Tns deutsch-französische Abkommen rvnrdc in dcr Depntirrtcnkammrr weiter berate». Mit erhobener Stimme erklärte der Ministerpräsident Eaillanr im Namen aller Mitglieder der Regierung, diese nehme die Verantwortung für das Abkommen ans sich. Tic Negierung habe keine» anderen Plan gebabi, wie den, das bald hundertjährige Werk der Errichtung eines grosten französischen Reiches in Nordafrika weiter zu verfolgen und vielleicht zu vollenden, indem sie endgültig Marokko für Frankreich erschlost. (Bei fall.) Im vollen Bewusstsein der Folgerichtigkeit ihrer aus wärtigen Politik habe die Negierung sich vorgenoiiimen, ge leitet von den Ereignisse», ein Glied mehr in die .Kette zur Verwirklichung dieses Planes zu fügen. Er beabsichtige nicht, sich in nutzlose Kontroverse» über diesen Gegenstand einznlassen. TaS Einschreiten Tentschlands habe Frank reich für einen Augenblick von seiner nationalen Aktion in Marokko abgedrängt nnd es veranlasst, sie einer inter nationalen Verwirklichung znznführe» Tie Algecirasakte habe das besondere Interesse Frankreichs anerkannt, ibin aber nicht die Mittel gegeben, es zu verteidigen oder die Ordnung zu sichern. Von >007 ab babe man feststellen müssen, dast die Algecirasakte Frankreich verhindere, auf der Höhe seiner Ausgabe zu stehen. So habe man die Rück kehr zu dem nationalen Programm von 1004 ins Auge ge faßt. Es habe sich gezeigt, dast das Abkommen von 1009 zu keinem brauchbaren Ergebnis führen würde. TaS sei die Situation gewesen, als die Negierung ihre Entschlüsse fassen musste. Wir haben Rabat, Mekines und Fes besetzt. Wir hatten die Verpflichtung. Fes wieder zu räumen. Aber konnten wir das tun, ebne das Recht der französischen Inter vention in den Angen der Marokkaner zu kompromittieren? Ter Erfolg des Aufstandes, der Anarchie, war sicher. Tie Hilfsanellen Marokkos waren erschöpft. Wir mußten uns mit diesen klaren Tatsachen absinden. Ich weist wohl, inan hat gesagt, wir hätten vo» Tentschiand ein Marokko gekauft, das ilnn nickst gehörte. Oiehörte eS aber etwa den andere'.' Mächten wehr, deren TeSintercsseinent wir im Jahre 1004 erkauft haben? Tie jetzt zur Beantwortung stellenden Fragen sind folgende: Was bat uns das Abkommen ge kostet? Sind wir von den Zweideutigkeiten der Ver gangenheit befreit? Haben wir zu teuer bezahlt? Haben wir genug erhallen? (Anhaltender Beifall.) Eaillaiiv be merkte ferner, er werde nicht versuchen, die abgetretenen Gebiete schlecht zu machen. Wenn man »ns vorwirft, dast wir nicht genug Vorteile ans diesen Gebieten gezogen hätten, so antworte ich: Tie Republik, welche die Fehler früherer Regierungen gutzninachen hatte, darf nicht in nx'iiigen Fab'-en überall gleichmäßig diese gelixrltigen Oie biete nutzbar machen können. Unter wirtschaftlichem Ge sichtspunkte erhalten wir mehr, als wir unter anderen Um ständen erhalten hätien. Türkei — Nach Schluß de« MnnsterratcS ermächtigte der M nister dev Aenßcre» die „Jmi Gazetla", die auf Er- Härnngen des GioßwesirS in der vorhergehenden Kammer- styung bernlienden Geiücb'e, dast die Pforte in FUedens- uittei Handlungen eing.tretcn sei. oder elntreten w-rd--, knie- goriich zu dementier'». Gerüchten zn'olge bat der Grost- weffer gestern an hoher Stelle eine der Auflösung der Kammer ui günstige Stimmung vo'g. stmden. «hin». — Zur Lage. Die F-tederGko scren, zwischen Tang- schaoyi und den Republikanern hat in Schanghai begonnen. Bevor über irgend welche Bedingungen über die Beilegung der Streitigkeiten v rbandelt wilden war. wurden Tele- gramme an Juanichike.i und Liwmhang gerichtet worin darauf gedrungen wird, da« allen militärischen Befehls, hadern der beiden Parteien die strengsten Weisungen ge geben werden, den Waff nstillstand zu beobachten. Amerika — De, Botschafter »er Bereinigte« Staate« hat am 18. Dez. dem russischen Minister des Auswärtigen eine Note mit dcr Kündigung des Ncrtra eS von 1832 über- reicht. Gleichzeitig schlägt Amerika vor, sofort in Verhand lungen über den Aoschluß eines neuen den gegenwärtigen Interessen der beiden Staaten mehr entsprechenden Handels- und Schisfayrtövertiageü einzutreten. Der ulte Vertrag bleibt bis zum 19. Dez-mber 19 l 2 in Kraft. Zur Wahlbewegung. Zn den deutschen Rrichstagswahlen berichtet der König lich Sächsische MilitärvereinSbnnd über die Entwicklung unseres deutschen Vaterlandes: Wir mischen uns nicht korporativ in das Getriebe der politischen Parteien und vermeiden es, korporativ für die eine oder die andere poli tische Partei einzntrete». — Aber wir stehen fest ans dein Boden der heutigen Staatsordnung, wir haben Treue ge lobt unserem Könige nnd dem engere» Vaterlande, dem Kaiser nnd dem Reiche, nnd diese Treue gibt »ns die Richt schnur für all unser Tun nnd Handeln. Wir haben in unserer Bnndessitznng die Pflicht zum Gehorsam gegen über Gesetz und Obrigkeit in den Vordergrund gerückt und dadurch freiwillig selbst uns zur Pflicht genwcht, treue Stützen der bestehenden Staatsordnung zu sein. Hieraus ergibt sich klar und unzweideutig die Pflicht, offen, ehrlich nnd mannhaft einzntreten für diejenigen Männer, welche die bestehende Staatsordnung aufrecht zu erhalten bestrebt sind, nnd eiitgegenziitreten denjenigen, die den Umsturz predigen nnd den Staat, den sie verächtlich den Klassenstaat nennen, mit allen Mitteln, erlaubten nnd unerlaubten, be kämpfen und z» beseitigen suchen. Diese angeblichen Volks-- bcglücker, die Sozialdemokraten, denken dabei nur an sich und sprechen nickst inebr gern von der Zukunft. Sehr er klärlich: denn ihr zukünftiger Staat wird ein Klassenstaat schlimmster Sorte sein, bei dem der jetzt schon von der Sozialdemokratie geübte Terrorismus in noch weit häßlicher Weise in Erscheinung treten wird nach dem auf das schärfste geprägten eigennützigen (Grundsätze: „Leben, aber nicht leben lassen." Namentlich unsere Kameraden, Arbeiter, inögen sich immer vergegenwärtigen, dast die Sozialdemo kratie die Arbeiter durch das aewaltsaine Einzwnngen in ihr System und ihre Organisation vollständig jeder freien Betätigung beraubt, nnd dast das bis zur Unerträglichkeit gesteigerte Schröpfen des Geldbeutels die notwendige Folge hiervon ist. ohne dast hierdurch der Gesanitheit der Arbeiter sichtbare oder auch nur unsichtbare Vorteile erwachsen, wie das der Herr Minister des Innern Graf Vitzthum v. Eck- städt namentlich rücksichtlich des Koalitionsrechtes der Ar beiter vor dem Landiage in erfreulicher Deutlichkeit klar gelegt hat. Unsere Kameraden Arbeiter mögen sich nicht dnrcb das Schlagwort täuschen lassen, das die Sozialdemo kratie so gern, aber ebenso unberechtigt im Munde führt: Arbeiterschaft nnd Sozialdemokratie seien dasselbe. In derselben Sitzung des Landtages hat Lerr .Kultusminister TTr. Beck mit wuchtigen Worten diese Fabel zerstört und ihre Nichtigkeit nachgewiesen. Leipzig. Der Z e n t r n in s w a h I v e r e i n hielt am Mittwoch für diese Wahlperiode seine erste Versammlung ab. Ter geschätzte Referent entwarf ein scharfmnrissenes, klares Bild von der politischen Lage im 12. und 13. Reichs- tagswahlkreis-.', Leipzig- Stadt nnd Leipzig-Land. Er führte ungefähr folgendes ans: Tie eigenartigen Verhält nisse in den beiden Leipziger Wahlkreisen lassen es für dies mal angezeigt erscheinen, von einer Zentruinszähikandidntur abznsehen. Damit soll aber nicht gesagt sein, dast die Zentruinswäbler „Gewehr bei Fast" stehen sollen. Im Gegenteil, die ganze politische Lage fordert ein „Farbe be kennen". Sozialdemokraten, Nationalliberale, Konser vative präsentieren Kandidaten. „Wen wähle ich?" heißt es da für den Zentrnmsinann. Einen Sozi? Niemals! Mit Gott für König nnd Vaterland! lehrt unsere christliche Weitanschannna. Wer „rot" wählt, ist vor seinem Gewissen ein Heuchler und Vaterlandsverräter. Einen National- liberalen? Ter Leipziger nationalliberale Kandidat ist ein LinkSiiberaler. Seine Richtung erhebt den Kampf gegen Nom, d. h. gegen die Katholiken, zu seiner Devise. Fran zösische Knltnrkamvfznstäiide haben die deutschen Katholiken xn erwarten, wenn sie diese Partei unterstützen. Ein Katho lik kann nninöglich so charakterlos sein. Darum keine Stimme „Tr. Innk" nnd „Tr. Günther"! Bleibt bloß übrig der Konservative. Tie Katholiken haben keine Ursache, den Konservativen znznjnbaln, besonders nicht den „sächsischen" Konservativen. Unvergessen bleibt ihr Umfall im Block- reichstag, unvergessen sind die Seitensprünge der konser vativen Presse. Trokalledem eint uns mit ihnen das Fest halten an der christlichen Weltanffassung. Und darum ist es uns Gewissenspfliclst, alle unsere Stimmen abzngeben zur Stärkung dieser Partei. Darum heißt für die kommende Reichstagswahl die Parole der Leipziger Zentrumsmänner: Nur .. W a n g e m a n n " und „Tr. Hcnrici " ! Zum Schlüsse nahm die Versammlung folgende Resolution an: „Ter am 13. Dezember tagende Zcntrninswahlverein beschließt, ans keinen Fall einem sozialdemokratischen oder nationalliberalcn Kandidaten die Stimmen seiner Wähler znzuführen. Im Interesse der christlichen Weltanschauung und der wirtschaftlichen Sicherstellung des deutschen Vater li,Ildes wird den Wählern empfohlen, schon im ersten Wahl gange im 12. Wahlkreise Herrn Wangcmann und ii» 13. Wahlkreise Herrn Dr. Henrici die Stimme zu geben." Mrs Stadt und Land. Drrtdrn dm 19. Dezcmbrr 1911. —' Der Kaiscr bat der Witwe des verstorbenen außer ordentlichen Gesandten und b.vollmächligteii Ministers in Berlin Frhrn. Einst v. Salza und Lichtcnou cin Telegramm zu lenden geruht: Ich schätze ihn hoch als Mensch und als Offizier. S'iu Heimgang i. ein Verlust sür dle Aimee, welcher er vortreffliche Dienste geleistet bat nnd noch weiter zu leisten versprach. Ich werde meinem lieben Jugend- ge-pielen immer ein Irenes Andenken bewahre». Wilhelm I.R. Ferner sprachen der Reichskanzler, die Staatssekretäre und sämtliche preußische Minister, sowie ein großer Teil der Generalität, deS BundrkratcS und deS diplomalischen KoiPS dem Ges mdlen v. Salza ihr Beileid an«. —' Der Kaiser wird bei der Beist tzung de« sächsischen Generalmajors und Militärbevollmächttgten in Berlin, Frei herrn v. Salza und Lichtenau. am 19. Dezember in Hoch- kirch bei Bautzen durch den Gouverneur von Berlin, General- oberst v. Kessel, verlreten sein. —' Dratschrr Jnd«strtesch«tzvrrban». In der am 6. Dezember unter vem Vorsitz des Herrn LandtagSabge- ordnelen Dr. Zöphel-Leipzig abgehaltenen Vorsta düsitzung wurden 65 Streik- und AuSsperrungSsälle mit insgesamt 131410 ausgefallenen Mannlagen als entschädtgungS- berechligt anerkannt. Dem Deutschen Jndustrieschntzverbande gehören zurzeit 52 industrielle Arbeitgeberverbände, dar unter 12 Reichs» und 20LandeS- oder BeztrkSverbände an. Die Mitgliederzahl hat sich aus 2760 Betriebe mit einer Lohnsumme von ca. 230 Mill. Mark gehvb'N —* Die Zahl der Aerztinnev betrug in D.uischlani» 1910 102 gegen 69 und 55 in den beiden Vorjahren. Dresden hat 4 Aerztinnen. —* Tariferhöhung und Druckpresse-Erhöhung im Bnch- druckgewerbe. Die in diesem Herbste stattgefnndene Revi- fron deS Buckidruckertarises sieht eine Erhöhung der Löhne dcr Buchdrnckcrgehilseii vor Der neue Tarif tritt am 1. Januar in Kraft und die Lohnerhöhung ist demnach bereits für die erste Woche des neuen Jahres zu bezahlen. Sie be trägt je nach den örtlichen Verhältnissen 10 bis 15 Prozent. Die Bnckdrnckereibesitzer haben nun beschlossen, die Druck preise um 10 Prozent zu erhöhen, um damit einen Ausgleich zu schaffen für die Verteuerung der gesamten Produktion sowohl durch die Löhne als durch die Steigerung aller übri gen Unkosten. TaS Organ der Buchdrnckereibesiyer, die „Zeitschrift sür Deutschlands Buchdrucker", weist in der neue sten Nummer in einem längeren Aufsatze nach, daß.seit fünf Jahren, das heißt seit der letzten Tarifrevision, die gesamten Produktionskosten um reichlich 12 Prozent gestiegen sind, so dast die Erhöhung der Druckpreise um 10 Prozent durch aus gerechtfertigt ist. Im übrigen wäre darauf hinzu weisen, dast die Tarifalnnachungen mit den Gehilfen eine ruhige Entwickelung des gesamten Buchgewerbes garantie ren und damit allen Veteilgten insbesondere aber dem Buch- nnd Zeitungsverlag ein großer Dienst erwiesen wird. — *XSetl«rprvgnoie den Köuic-I. Gäw>. LanheS- Better warte -n Dresden für der. 20. Dezember: Slidwest« wind, vnärde liche Bewirkung, nckld. kein erdeblicber .-»1-d »schlag. —* Auf den nächsten Sonntag fällt der Vorabend von Weihnachten. Von seiten des NateS ist bisher noch nicht veröffentlicht worden, um welche Stunde die Geschäfte zu schließen sind. ES ist den KcschäflL-Icu!, n und den An gestellten sehr wohl zu gönnen, daß bereits um 6 Uhr Schluß gemacht wird. Die Einkäufe sind ja meist besorgt und wer noch einznkaufen hat. wiid es beizeiten tun, so- bald er weiß, daß um 6 Uhr Ladenschluß ist. Wahrschein, lich wird der Rat auch diesen Beschluß fassen. —* Der Rat bewilligte als Beitrag zu den Kosten des Internationalen Kongresses für Kunstunterricht, Z schrien und angewandte Kunst in Dresden 1912 einen Betrag von 12000 Mark. —* Der Rat hat das Offenhalten der VerkansSlokale am 31. Dezember nach Maßgabe der gesetzlichen Bestim mungen ohne Beschränkung gestattet. —* Die Stadtverordneten haben der Einführung esties Einheitsgasp'eises von 13 Pfg. Pro Kubikmeter Gas von Ende März 1912 ab zngestimmt. Der Rat bat den Einheitspreis auf 14 Pfg. für das Kubikmeter festgesetzt. — * Der in Dresden-Neustadt praktizierende Arzt Dr. Johannes Leopold hckt am Sonntag nachmittag in der Dresdner Heide seinem Leben durch Erschi-ßcn ein Ende gemacht. Der bedauernsweite, von seinen Patienten sehr geschätzte Arzt zeigte schon seit längerer Zeit ein unstetes schencS W.scn. so dast er die Tat in ge'sttger Umnachtung auSgefühit haben dürfte. — * Die Bilzschen Plakate sind auf Grund der Feststellungen der Kreishauptmannschaft Dresden hinsichtlich der Bilzschen Naturheilanstalt in Radebeul in dcn städtischen Straßenbahnwagen entfernt worden. —* Der ehemalige Königlich Sächsische Kammersänger Bnrrian wurde heute vom Ober- landesgericht in Prag in der Berufungs-Verhandlung für schuldig erklärt nnd zur Zahlung der vollen von der Gene- raldirektion der Königlichen Hoftheater beantragten Kon ventionalstrafe von 30 000 Mark wegen Kontraktbruches verurteilt. Bnrrian sowohl wie die Generaldirektion hatten seinerzeit gegen die Entscheidung deS Landgerichts Prag, das diese Konventionalstrafe auf 16 000 Mark festsetzte, Be rufung eingelegt, —* Das Landgericht verurteilte den Viehhändler Joseph Zejbredlick aus Ober-Berkowitz, der am 3. Septem ber in Lentewitz aus der Wohnung eines Milchhändlers eine eiserne Kassette mit Schmncksachen, Bargeld und Sparkassen büchern im Gesamtwerte von mindestens 4000 Mark ge stohlen hatte, zu einem Jahre Gefängnis. —* Ein drei st er Dieb st ahl wurde am 15. d. M. nach Beendigung des Sinfoniekonzertes im Königlichen Opernhause ausgefiihrt. Dort wurde ein älterer auswärti ger Herr, als er sich vom Parkett nach der Garderobe be geben wollte, plötzlich von hinten umfaßt und dabei seiner wertvollen goldenen Uhr nebst starker goldener Panzerkette beraubt. Von dem Täter, der höchstwahrscheinlich einer in- ternationalen Bande angehört, fehlt noch jede Spur. Borna, 18. Dezember. In der Bornaer Braunkohlen grube wurden di ei Bergleute verschüttet. Einer derselben konnte gerettet werden, während die Leichen der beiden anderen bis jetzt noch nicht geborgen werden konnten. Chrumttz, 18. Dezember. Der Wossermangel bält hier immer noch an. Der Rat macht jetzt bekannt, daß im Wasserverbrauchs aus der städtischen Wasserleitung von Ende September ab eine stete Zunahme de» täglichen Ver brauches von 11500obrn auf 13 400 ebm eingetretcn ist. Da infolge der Trockenheit ein weiterer Rückgang der Zu flüsse zu erwarten ist. wird die Einwohnerschaft wiederholt um größte Sparsamkeit tm Wasserverbrauch ersucht. Döbel», 18. Dez. Im Anschluß an eine Eifersuchts szene schoß der Ingenieur S. auf seine junge Frau, ohne dieselbe zu treffen. Die Frau war jedoch so erschrocken, daß sie üinstürzte. weshalb der Ingenieur glaubte, sie ge troffen zu haben. Infolgedessen erschoß er sich selbst. Gr»mb«ch, 18. Dezember. Mit Schwefelsäure begaffen hat hier der beim Gutsbesitzer Pötzsch beschäftigte Arbeiter