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Saniiabeud de»» 81. Dezember 1921 Sächsische «olk»,,itung Ar. 802. Seit« S Der Streit um das Burgenland Trotz des Protestes von seiten Oesterreichs hat der Bot- schasterrat die Abstimmung in Oedenburg für gültig erklärt nd das Verbleiben des Oedenburger Landes bei Ungarn beschlossen. An heftig», Ausfällen gegen Ungarn fehlte es dabei nicht, we'.l es durch sein Vorgehen die Einverleibung Oedenburgs in Oester reich unmöglich gemacht hat. Doch fordert die Gerechtigkeit, daß wir auch Ungarns Lage würdigen. Wenn wir bedenken, daß weite Gebietsteile ihm entrissen wurden und Hunderttausende von Ungarn unter fremde Herrschaft gekommen sind, dann kön nen wir cs verstehen, daß Ungarn eine weitere Gebietsabtren nung zu verhindern suchte. Der Einmand, Oedenburg sei deutsches Sprachgebiet, ist nicht stichhaltig. Die Zahl dcc> Deutschen beträgt etwa 40 Pro zent der Gesamtbevölkcrung, die der Ungarn etwa 50 Prozent: der Nest gebürt anderen VolkSstämmen an. Aber auch die Deutschen Ungarns, besonders diejenige» Siebenbürgens, hatten gegen eine Abtretung Oedenburgs Stellung genominen. Sie fürchteten durch den Abgang der Deutschen Oedenburgs, daß ihre Zahl so gering werden würde, daß der Nest nur allzu leicht von den Madjaren absorbiert worden wäre. Die ungarische Regierung suchte vorerst durch Verhandlungen mit Wien die Sache friedlich zu schlichten. Es bot Oesterreich einen Wirt schaftsvertrag an. der die NahrungSmittelversorgung Oesterreichs zum größten Teile sichergestellt hätte. Aber die Abneigung be sonders der Sozialdemokraten gegen das „weiße" Ungarn, als auch d'e Abneigung der liberal-indischen Kreise Oesterreichs, die es Ungarn nicht verzeihen können, daß die christliche Negierung in Budavest die Lage unter Kvmprvniittierung einer Anzahl ihrer Gesinnungsgenossen batte in Beschlag nehmen lassen, ließen ein solch günstiges Angebot znrnckweisen. Ungarn suchte nun mit Gewalt die Uebcrgabe zu verhindern. Oesterreich mußte in eine Abstimmung cinwilligen. bei der aber die österreichische Agitation fast unmöglich gemacht wurde. Zustimme» können wir dieser Handlungsweise nicht. Aber ob all die Vorfälle, die den Ungarn zur Last gelegt werden, wirklich sich so ereignet haben, wie uns die Wiener Meldungen — und nur ans Wiener Quelle haben wir solche — ist zweifelhaft, zum mindestens aber sind sie tendenziös gefärbt, »veil die Quelle nämlich die liberal-jüdi'che Agentur in Wien vom Hasse gegen das- christliche Ungarn erfüllt sind. In geschickter Weise hat die Tscherho-Slowakei, besonders ihr Außenminister Bcncsch, die Lage nnsgcnutzl, »m Oesterreich auf seine Seite zu ziehen. Prag bot Oesterreich 60» Millionen tschechische Krone» an mit wirtschaftlich stir Oesterreich sehr nün- stjgen Bedingungen. Das scheint der erste Schritt zur Aufnahme Oesterreichs in die kleine Entente zu sein; dem Wittlebaftsbinid- niS wird wohl das militärische Bündnis folgen. Die einzige Bedingung ist die. Oesterreich muß wenigstens fünf Jahre lang den Vertrag von St. German, garantieren. Damit bat Benesch Oesterreich in zwei Punkten festgciegt, nämlich einmal in der Verhinderung der Rückkehr der Habsburger und dann in der Absage eines Anschlusses au das Deutsche Reick,. Den» darin sind für die Tsebecho-SIowakei die arößien Gefahren vorhanden. Aber Benesch sieht noch weiter. Die abgesperrte Lage des neuen tschechischen Staates verlang! sowohl eine Verbindung mit dem stainmvcrwai'dte» und verbündeten Inaoklnwie» als auch einen Ansgang zur See. Wird das Wirtschaftsabkommen mit Oester reich einmal in ein Misitärabkomnieii verwandelt, dann ist d'e militärische Verbindung der kleinen Entente hergestelli. eine Ver bindung, -die besonders Italien recht nnbeonem sein wird. Die Stellung Iugostawiens, die seht schon Italien gegenüber ge spannt ist, wird dadurch eine unoeabnte Stärkung erfahren. Den AuSgang zur See scheint Benesch ans ähnlichen, Wege erreich zu wollen: durch eine Zollunion Das Abkommen mit Oester reich ist der erste Schritt dazu. Wird die Zollunion zur Wirklich keit und wird Jugoslawien sich dieser »„schließen, dann bat Benesch auf friedlichem Wege das Meer erreicht. Dein stehen zwar noch große Schwierigkeiten entgegen: Valittamtterkcksied. Rassenhaß „sw., aber wir haben bis heran schon solche Wand lungen erlebt, daß wir Beneschs Pläne als gar nicht zu utopisti'ch erklären dürfen. ans Sachsen Vor de,, H„a oeivor'en Vurgskiidt. Ei» j„rg s Mädckeii au? Lauoenstubg-Rj d,r» Hel» baste dl? Mutter durch den Dod veiw'en und war d'iiiber schlve wiibg geworden. Nachdem sie oni Sommb iw anr dem F-.ieh» Hof ni Ho enkirckiev ^a^ Grab der Muster vergebstch gestickt haste, raunte sie m'tta-s 1>30 Nbr ans Babn' os Eossen >em Sck,ach"ug m t an gebreiteten A>men entgegen »ud ließ sich »benäh eu. Da? Mä ecken wurde an' d r Sülle getötet. Der Znastilnur, der da? Mädchen a»k den G'e len gks ' en batte, konnte leider den Znz nicht mehr rechten ig zum Halten billigen. — Leipttg. Die Le vziaer Bö, st. die erste nach dem Fttt w'eS ein rwar stcsti's aber immn'iii ziem ich fest lenz estes Gekäst entt, da sich .Käme und Verkäme im westnstichen die Wage l> ctt u, woieu die Kur'c o,ö> tenlests behaupt t. O> ls.i'ber H :r- v r wn, 45» Mk. Vou T xt werten zogen vorwiegend aus Zst auer Mechanisch-Weberei um 100 Proz., von Zuckerfabriken gewaw e„ Glanz ge, 100 P o», bksesli t lauen mich Papierfabriken. Der Frc-veUehr war ebci.sall? sleunstich gestimmt. Glauchau. Zum Direktor des Staktk,anke>sti'»ses wmde Dr. Seidel ei»ei"»t — Mit den Vorarbeiten zur Abst ckung der staatlicken 30000-Bott.Hocknpon'iingsIeilung von ObcrlchindmaaS nach 'ckwei'nsckurg ist begonnen woiden Oppendorf. DirEstwriich der Kommunisten gegen die Ge- ineinberairweibl w» de vom BezirlsailSscknn verworstn. Aus Dresden Staslvcrordnetensitzung In der gestrigen JahreSschlußsitznng und lebten Sitzung des Kollegiums wurde der Ratsvorlage über die Erhöhung der Kurtaxe in Weißer Hirsch ziigcstiinmt, ferner nahm das Kollegium Kenntnis von dem Berichte über die Aufstellung des Haushaltsplanes auf das Jahr 1921. Eine Aussprache über die Ausgaben für die Au st a I t s g e i st l i ch e» und sonstigen kirchlichen Zwecke rief eine erregte Debatte hervor, bei der sich besonders wieder der Stadtverordnete Menke durch seine kirchensei»dlichen Neuste- ruugen auszeichnete. Es wurde zuletzt der Antrag Menkes, die Ausgaben zu streichen, mit 43 gegen 38 Stimmen zum Beschlust erhoben. In Uebereinstimmung mit dem Rate wurde sodann noch die Erhöhung des Zinsfußes für Sparkassenhhpo- thekeu beschlossen. Nach einer kurzen Pause, in der die ein zelnen Fraktionen zu den Aeusterungen Stadtverordneten Men kes Stellung nahmen, erklärte Vorsteher Kühn, daß er nach dem Stenogramm sich nicht veranlastt fühlt, an Menke eine Rüge zu erteilen, zumal dieser in der Anssprache erklärt habe, daß ihm jede Beleidigungsabsicht fern gelegen habe. Nach Erledigung der Tagesordnung erstattete Vorsteher Kühn Bericht über die Tätigkeit des Kollegiums, bei welchem er besonders auf die Steuersrage, das öffentliche Für- sor gewesen, die W o h n u n g s f ü r s o r g e, das Dres - dener VvlkSschnlwesen und die Einverleibungen zu sprechen kam. Vizevorsteher Schmidt sprach sodann dem Vorsteher den Dank des Kollegiums ans, woraus die Sitzung ge schlossen wurde und sich ein geselliges Beisammensein beider städtische» Körperschaften anschlost. —* Dlrbe«ba«l»e festgenommen. Von der hiesigen Kriminal« Polizei wurden 12 Personen ermsitelt und sestgenommcn. die sied zu einer Diebesbande zuiammengeschlosien batten »nd teils bei ihrem Arbeilgeber, teil» auch an anderen Steven umfangreiche DiebstSble verübten. Vater anderem Kahlen sie einer btesiaen Firma sür SOOOO Mk- Melalle, aus einer Pclzfabrik wertvolle Pelze und bei einer anderen Firma «rohe Mengen Blei. Drei Händler, dir den Di,den die Brüte abnahmen und als Hehler in Frage lammen, wurden ebeittall» sestgenommen. Gemeinde- und Vereinsnachrick'ten Au» der Arbeit de« Volk-verein« f. d. »ath. D««1schland ln Schlesien Im Anschluß an die Herdstkonser,n'en de« Vo'k^vereln«, über d>e belichtet wmde. setzte vom Schieß LandeSstkreiaiiat (Brestau. Math a?v>atz 21) ans erneut e»Ischieden d'e Orqan 'at'onS- »nd Ve,sammln,igstät »keil ein. Fü> 25 tchosische Kre sc wurden Kiele» Geieckä'tssührer g woiiittn. In melnercn Kreoen san'en dtteo» Koiiseienzen der Geichä'tsiührer und VeitranenSeule znvekS AuS- besinne, »nd Beittesuna der VosisvcreinSa'be t statt. In zahlreichen ieblcsiichen Giuvpen wutten im Advent Buch, un» Kn siauSsteliunien veranstaltet. N,»c <Ur»vven mutten oegründel, zu'awmengcbiochene wieder aukaebam. Dir, kor Dr. Otie tvrach in Schweidwtz, Nestse, Breslau, Falle, basi', LanseS'ekreiär Besse in Ponsitzto. L ang rn, Zobtev, Paisck,k»U Sirn- au. Giessen, Wßwasßr. G o au. Breetau, N >dei-He'm!>oor». Görlitz, Mittelwalve, Li bau Ojlatz, Sck'mmeran, Bielaii, N ss, Wi he m-thal, Langeiibiela». Für das m»e Jahr sind bcrntS weitere w chbge Konurcnzcn in AuSsichl g,»om»ien 8 Drcsden-A. Der am 26. Dezember veranstaltete Weih nachtsabend des Katholischen I u » g l i » g s v e r e i n e s Dresden-A war sehr gut besucht »nd läßt erhosen, daß sich die Idee der Rolwendiglcit der katholischen Jugendpflege immer mehr Bahn bricht. Die von Herrn Lehrer Strande mir seinem tn»I>- lerijchen Verstäub»» e gesungene» Evrneiiiislicder trugen viel dazu bei, eine echte weihnachtlich srenvige Stimmung zu erzeugen. Andererseits zeigten die von den Mitglieder» gut gespielten The aterstücke, daß auch in dein Vereine die Pflege der edleren Kunst geübt wird und vast auf dem Boden oer reineren Deiikliiigsnrr die wahre Freude eher erblühen wird, als im Snnipileben der modernen Zeit. Möge» die Wnisiche und Erwartungen des Präses im neuen Jahre in Ersullung gehe»; d. h. Eltern »nd Erzieher die schulentwachsene Jugend zum Beitritt in de» Verein avhalien, die Jnnglingc aber noch mehr als bisher in, Vereine die LebenS- schule erblicken, in der sie zu ihrem eigenen Nutzen sich zu wirk lichen Männern entwickeln sollen. —I. zVt//" e//i §Ze?/rZ Z/ev/Ze? />e?Z,'ZoZck/r i'ttx ^,/k^/r.' eZaL st'sZckxZe?,/^ wZe'eZex Z/r oxe//ke'/e? l^<?/ZteZZZ///e>§ck r« L/m eZe/e? ru ip/>eZ /PoPx /e/e/eße? /^e)/////e^ e/nkett ttceie/k/rrur,^ r///es> ^e,irionr/cn ckrr« L/rr/oettr/e m<"^//ce/-.<>/ ru bc/onen. /i/////e)/keoz ////eZ /ver//e-/z wZck- Z-ck^ZZ//?//kZ. eZtt/Z i?Z//p /seVkrZck/v//^ eZr'/' e?///.vxz- ^x/zr/ZZ/kZ.'.cke' zr/e'/rZ rZz/z-e/z nv>Z- §ck/m/>Z/r'/rck §o/?e/e/vr nox aZ/^/tt eZtt/ck/t eZZck l^npZ//e/Z<V/,//?F rZe-ck c./i. /ckk/Zee/ier, Z<k/ZZ,//ZeZckck'/L Zm eM'/z/Z/eV/ev? k///eZ /-x/na/ck/t Z-ck/eevz e/rZckZZ lp//'eZ. L'ck »Z/Z iprvZ-rvz ///,- cZ/rve /e/ee. §o/Z L/e e.v/er/e'ZZ t///eex ^e/'!pz>ZrZ/ck/zkZ/r§ e/zZFck§ck//Fck////k^Z lpck/'tZ^. Z)er§ -ckck/e /s^ZZr/ZZo/r.smZZZeZ Z§Z rZZs eZerZ/ck?' /ckeZe/- ///> se/ne ^<?ZZ,//?^Z §ZeZck ZsZ eZ/e ^ZiLe/t«/sc/ie ^o/Zcs^e/Zun^ e//r^/rZuee^Z zz/zeZ ttr/e/'Lck/z/'or/ee/z ///> eZ/ck l^, wZ,/e/Zr'/ztt,rF eZe§ t'Z//'ZckZZZr'//^/r /<t/ZZ//^/eZeaZL Z//, e)//e/zZZZc'/zck/r e//zrZ ^Zt-a/en Z.eV-r'/r eZzz^eZ^eZe^. ^le?/r ipr>,/-e? eZe/Z/gx M> eZ/e §aZZ/ckZ.?ck//6 Z/r §e//zem ?>ckz//reZ^s- «/reZ 6eZrer/z///6//Ze^Z§e. ZvZ ^eZr/e'/r 6esZ//^tt/zFe^ck/zo.s.^/z. /ec/rett Z.CM/- eZee^ §6t'//§Z§r'Z/e/r I^e-Z^L^g/Z////^ eZ/ren r/e//ezr 6r'2/>/ze'/- ^?n'Z/r/rZ. so Z§Z eZe^ no/r z///§ Z/VZe//ck/r L/ oFck/r /eZee eZex Les/e OZr'/zsZ FZZe/sZr'Z. 8 Wcihcr Hirsch-Bühlan. Tie Ortsgruppe Weißer Hirsch- Bühlau hirlt am zweiten Weibiiachtsfeicnaae ihre Weihnackps- feicr ab. »velche ob des Gebotenen jeden Teilnehmer in eckite Fesiiliininnng brachte. In Anbciracbt der Fülle der Unierhai- lniigen ist cs nicht möglich, alle Namen einzeln anzniühren. Namentlich der Jugend gebühr! diesmal ganz besonderer Dank, die fast wetteiferte, um nicht zurückznstehcn. — Es war rübrend anzusehcn und anznbören wie selbst die Kleinsten der Kleinen ihre Vortragsknnst ohne Tadel bestanden. Vielen Dank insbe sondere noch Herrn Pobk sür sein »nermüdticbcs Klavierspiel, sowie Herrn Knöfel, welcher uns mit seinem so ansprechenden Gesang einen wahren Genuß ve.rschenftc. Ferner herzlichen Dank Fräulein Lange sür ihr schönes Rezitieren, sowie Knecht Rupprecht tFränlein Lange), der bei seinem Anblick das- Kinder berz höber schlagen ließ, teilte -r ja in reichstem Maße Gabe., an-s und vergaß selbst die Erwachsenen nichts — Eine Hntsamm- liing, die zum Zwecke der Anschaffung eines Harmoniums be stimmt war und ßür Ausgaben im Interesse des Vereins, zeigte wie immer die Eebcfrcndigkcit der rührsamen Gemeinde. Herr Kaplan Nüchter forderte in herzlichen Worten zu weiterer segensreichen Mitarbeit auf und beschloß die Feier mit Dank und der Bitte, zur nächsten Versammlung am 15. Januar 1922 wiederum so vollzählig zu erscheinen. 8 Bautzen. Der neilgegründcte Verein katholischer Kanfleute und Beamten hielt Mittwoch abend 8 Uhr im Ratskeller seine erste offizielle Versammlung ab. Nach Be grüßung durch den vorbereitenden Ausschuß wurde zur Wahl des Vorstandes geschritten. ES wurden gewählt: Als l. Vorsitzender Herr Kaufmann Einil Wiltschck, 2. Vorsitzender .Herr Ne- giernngslekretär Friss .Hein, 1. Schriftführer Herr Kaufmann Ernst Niepert. Kassierer Herr Kausmann Earl Rösner. Als Mitgliedsbeitrag wurde sür Vcrbandsmitglicdcr 84 Mark, für Ortsinitglicdrr 36 Mark und für Lehrlinge 6 Mark jährlich festgesetzt. Die Wahl eines geistlichen Beirates wurde vorläufig zurnckgestellt. Die Griindnngsfeier findet am 22. Januar 1922 statt und zwar beginnend früh 9 Uhr durch Festgoltesdienst in der Domkirche. Nachmittags 5 Uhr findet eine Festtcier im Hotel Gude statt. Alle Anfragen brtr. Vereinsangelegenheiten sind an den 1. Vorsitzenden Herrn Kaufmann Emil Wiltschek, Bautzen, Se- minarstraste 2, zu richten. Parteinachrichten Aellilngsjubtläun, Unser Zentrumsorgan im Osten, in Deutschlands einziger Kolonie, die »Ermländischc Zeitung' in Brannsberg. kan» »n diesen Tagen auf ein öÖjährigeS Bestehen zurückschauen. Ge. gründet am 1. Januar 1872. zur Zeit des Beginnes des äußeren Ausstiege» Deutschlands und in dein Augenblük, al» insol« de» Braunsberger SchulstrerteS der unglückselige Kulturkampf sich auszuwirken begann, iah sie ihre Hauvtausgabe in der Abwehr der knltnrvolitischen Angriffe auf die katholische Kirche und in der Verteidigung der katholischen Glaubenslehre gegen den alt- katholischen Braunsberger Uiiiversitätsprofeß'or Michelis und den Religionslehrer Wollmann, die durch ihr Königsberg«»: Or gan «Der Katholik" das treukatholischc Ermlond zum Abfall be wegen wollten. Diesem Programm ist die «Ermländiscke Zei tung" treu geblieben über die Zeit des Knlttirkamoses hinaus bis auf den heutigen Tag. Tie Interessen des katholischen Eem- landeS und der katholischen Diaspora Ostpreußens zu ver'rBcn. für den Zentrnmsgedanken zu werben, ist nach wie vor die wesentliche Aufgabe der ..Ermländischen Zeitung" eine Ausgabe, die Verlag und Redaktion prinzivienlren gemeinsam durchznsüh. ren redlich bestrebt sind. AuS Anlaß dieses 50jährigen Jubi läums läßt die ..Ermländische Zeitung" in ciesen Tagen eine kunstvoll anSgestattete Mseitige Jnbilnnmsausgnbe erscheinen, die in erster Linie das Werde» und die Entwicklung der Zeitung, sowie die Geschichte des katholische» GlanbenSlebens. der histori schen. kulturelle» und wirttchasllichen Eniwicklnng des Erm« landes innerhalb der letzten 50 Jahre in einer Reibe von Ar tikeln aus berittener Feder behandelt. Tie sehr sorgfältig und mit viel Fleiß zittninmeiiaeslellte Nummer w rd für jeden Leser, namentlich dem Knlliirhistoriker. Inlcressan'es zu sagen wissen. Die Iiibi>n»nisa»soahe ist znm Preise von 3 50 Mark einschließ lich Vorto zn beziehen »nd zwar von der Ervediiion der „Erm- ländischen Zeitung" in BrannSberg-Ostprenßen. Theater und Musik Nesidenztheatek. („Die E i s p r i n z c s s i » ", Weih nachtsmärchen von E. Witt. Musik von B. Brenner.) Durch ein technisches Versehe», das wir durch unsere weihnachttiche tteberlastung mit Berichlc-slois zu entschuldigen bitten, ist nach der Premiere der fertige Bericht »nterblieben. Inzwischen bat das Märchen einen so starken Ersvla gehabt, daß nachträglicher Abdruck bisloriscb anmuten müßpe. Wir beschränken uns desbaib heute daraus, festznstrllen, daß das schon vor einigen Jahren einfgesückrie Stück nichts von seiner aufs Kinderacmnt berech neten Wirkung eingebüßt hat und daß die Absicht des Ver fassers. Scherz und Ernst in anoemepenen Dolen zn verabreichen, glücklich aelnnaen ist; daß, endlich Bruno Brenners Musik die Vorgänge trekttick' illustriert und daß die Hauutdarstclb'r Volscher. Suksüll. Lola Karolp und wie ne alle beiße», ihr Bestes zur Märchenssimmiing beitragen. Aber eines Hauvt« beteiligten wollen wir doch noch mit besonderer Freude gedenken. Er ist ein guter Zauberer und hat auch, so eleaant imd inaend» frisch sei» AeußereS ist. eiwas vom lieben Märchenonlel an sich: Adolf Gassert beißt er. Seine Balluttsiuste nbertressen bei weitem an Originalität, künstlerisicker Kßsinarckeit »nd Tar- bcittruide den in Dresden üblichen Durchschnitt. Ans ihn kann das Nesidenzthealer mit Recht stolz sein!! Zck. Aus der katholischen Wett Ein CarUllZschreibtN des Hl. Va ers Wie sehr der Hl. Vater alle Werke der Nächstenliebe zu fördern bestrebt ist, beweist von neuem das folgende Schreiben, das- Kardinalstaalssckretär Gasparri im Aittirage des Papstes soeben an den Oieneralielrelär des Deutschen Eariiers« Verbandes richtete: H. H. Kuno Jörger, Generalseiret.'ie des Deutsche» Earilae-verbandes, Freiburg i. Br. Ew. Hochwürden! Vor kurzem ging beim Lwatssctreiariai der geschätzte Brief ein, mit dem Ew. Hochwürden die Sendung des Wertes des hoch- würpigen Paicrs Hävers S. I. über „Vaterländische Liebe-,irvett der Katholischen Ordenslenle in Denlschtand während des Welt krieges" und des von Ihnen hcranegegebenen „Earitas Hand buches" des EaritasverbandeS für Tcutschland begleiteten. Gerne dem fromme» Wunsche Ew. Hochwürden ent sprechend, habe ich nicht verfehlt, die obenerwähnten Bücher den Ehrwürdigen Händen des- Heilige» Vaters zu übergebe», der lebhaft erfreut war über die lindiiche »nd ergebene Ehrung durch Ew. Hochwürden. Der rrbabene Pontifer bat großen Gefallen gefunden an dem Werke der christlichen Earitas. das die religiösen Orden in Deni'chtand mit edlem Eifer und Hingabe ansgeübt haben, znm Zwecke, so viel als ibnen möglich ist, die Leiden z» lindern und die Hebel zn vermindern, die der Weltkrieg verursacht hat. Seine Heiligkeit hat sieh ebenso gefreut über das uner müdliche Werk, das der so verdirnsllicbe und besorgte Eari tasverband, der über ganz Deutschland verbreitet ist zur Erleichterung von so vielem ina eriellen und geistigem Elend während der 25 Iabre seines Bestehens- ausaeübt bat, und das er mit wachsendem Etter fortsährt, znm Woble der Bedürftigen und Kranken, besonders- der armen Kinder, stets weiter anszu- dehnen. Die? alles- ist ein neuer Beweis- des- weitblickenden Eifer?, der in den Herzen -erweckt wird durch die EariiaS Jesu Ebrttti, welche die Seele Ihres- blühenden Verbandes ist. der so zahl- reiche und heilsame Früchte aeiragen bat. Der Heilige Vetter spricht Ew. Hochwürden seinen lebhaften Dank ans »nd äußert den Wmttch kür die sie's schönere Enisal- tnng und das- wachsende Gedeihen des- „E a r i t a ?- v e r b a ndeS für das katholische Deutschland" und erteilt von Herzen Ew. Hochwürden und sämtlichen Mitgliedern dieses Ver bandes sowie ihre» Familienangehör'aen den Aboslo'iscben Seien, als- Unterpfand der höchsten und »verfließenden himinlischen Gnaden. Indem ich mich znm Dolmctteb dicker Grk>ih>e Denier He - liakcit mache, ergreife ich gern die Gelegenheit. Ihnen den Aus druck der a»-?gezeichneten und ansrichtigslen Hochachlnng zn be zeugen. Ew. Hochwürden ergebener und wohlgeneigter gcz. Kard. Gas-parri. Mögen die Wün>che de:- Hl. Vaters kür das- »'eitere blsih : be Gedeihe» des- Deutschen EarilaSverbandes in vollstem Maße in Erfüllung gehen! Literatur Dr. Ernst Andreä. Der geistige Mensel, und seine Freiheit. Ein Führer durch die Irrgänge der Gegenwart. Verlag I. Hossmaini in Stuttgart. Gl itt. 20 Mk., geb. 25Mk.) Ein freier Geist, der sich zn Gott und Religion desiuint, das ist leider eine kettene Erscheinung ans dem großen Bücher märkte der lctzien Jahre. Obwohl der Verfasser zu keiner Kon fession Stellung nimmt »nd dadurch manchmal unllar wird, must man doch das Erscheinen solcher Bücher be'onderS freudig be grüße». Tenn der verschworene Atheist wird ihnen eher glauben als allen Bemühungen treu konsessioneller Autoren, die er mit großer Geste gewöhnlich frivol ablehnt. Andreä will seine Leser vom Materialismus befreien und sie zu ihrem Gott znrücksührcn. Gelingt ihm das, dann wird, so meint er, seder seine Religion wiedersinden. Damit wäre viel gewonnen! Motto ist das Dich terwort: „Geist ist das Wesen, wirkend Wahre, — drum glaubt getrost ans Wunderbare." Nebenher macht der Verfasser auch Etrcifzüge in die Gebiete des Buddhismus, der Theosophie, des Spiritismus usw. Hier wäre vielleicht persönliche Stellung nahme wünschenswert gewesen. Zck.