Volltext Seite (XML)
'Ä I H ">6 Beuchen, 2. Felruar. Mittag« traf eine BesatzungSabteiluirg von 30 Mann Kavallerie aus den« hiesigen Bahnhof« ein. Aus dem Vorplätze fand ein Empfang durch polnische Vereine statt. Lin« Ka pelle spielte das Lied „Noch ist Polen nicht verloren", worauf sich der Zug in Bewegung fetzte. Eine nach Tausenden zählende Menschen menge antwortete aus das polnische Lied mit „Deutschland, Deutsch land über alles". Gewaltige Meuschenmasscn durchzogen die Straßen, immer wieder deutsche Weisen anstimmend. Von der in Pletz eingetroffene» französischen Besatzung in Stärke von 250 Mann spricht nicht nur der größte Teil der Mann- chaslen. sondern auch ein großer Teil der Ossiziere polnisch. ES be- tätigt sich somit die Befürchtung, daß polnische Truppen in ranzösischer tlniform zur Besetzung von Oberschlesien ver wendet werden. Flensburg, 2. Februar. In Tondern und Npenrade sind heute Bcsatzungstruppen eingezogen. In der Marinesähnrichschule zu Mürwiik mußte' heute mittag auf Befehl französischer Offiziere ein sranzösisches Kommando, bestehend aus einem Unteroffizier und zwölf Mann, das dort aiifgestellte. vom Kriegsschiff „Blücher" stammend« GallionSbild BlücherS mit Beilen zerschlagen und auf einen Düngerhaufen werfen. Berlin, 2. Februar. Nus dem schleswigshen Abstimmungsge biet sind bis Sonnabend 2 6 Ausweisungen der Reichsrcgicrnng belanntgegebcn worden. London, 2. Februar. Der Posten ci.-nS Oberlom>naudlere»''en der britischen Streitkräste in den besetzten Geviec'n, den Marschall Haigh bisher innehatte, ist von heute ab aufgehoben. Ministerbesuch Köln, 2. Februar. An der heutigen Sitzung des parlamenta rischen Beirates nahmen teil: Ministerpräsident Hirsch, Handels- gninisler Fischbeck, Finanzminister Südekum^ Minister für ,VvllSernährung Stegcrwald, der Unterstaatsjelretär Lewald ,vom Reichsamt des Inner», Linz vom preußischen Ministerium des Innern und Busch vom LandwirtschastSministerium. Ans die Be- 'grüßungSworte des Reichs- und Staatskommissars erwiderte Minister spräsident Hirsch, sie seien in die Rheinprovinz gekommen, um von der j Bevölkerung ihre Wunsche und Bedürfnisse zu hören und diese nach ,Möglichkeit zu erfüllen. Es solle zum Ausdruck kommen, daß man im s besetzten Gebiet, besonders in Preußen, die Rheinlande nicht vergessen ^habe. Ohne das preußische Rheinland gäbe es kein starckeS Preußen, ,»»>d ohne ein solches lein starkes Reich. Jni Anschluß Hiera» wurden von den Versammelten einzelne Wünsche vvrgetragcu. Der Befehl eines Geisteskranken Berlin, 3. Februar. Das Wolfs-Bureau teilt mit' Unter der Firma „Berlin, Reichswchrministerium, streng geheim, nur von Offi zieren zu bearbeiten" hat ein zweifellos geistig gestörter Offi zier einen Befehl etwa folgenden Inhalts an eine Anzahl von Gene- ralstabSosfizieren der Reichswehrbriguden geschickt: 1. Die mißleitete Bevölkerung muß wieder daran gewöhnt wer den, in den: Offizier den bescheidenen, vornehmen, formvolle» Men schen zu achten, wie in vergangmer Zeit. Tie ehemaligen Offiziere sind in geeigneter Weise darauf hinzuuwsi'en, ihre Uniform auf der Straße und im öffentlichen Leben aufzutragen. 2. Die letzten Kommandeure aller Truppenteile haben Stämme Vorzubereilen, die in der Lage sind, Freiwillige anszunehmen. Wasfen- t»id MnnitionsdepotS sind unauffällig zu sicher». 3. In jedem Ort müssen die Gaenisonältesten Männer zur Ver fügung haben, auf die in jedem vorkommcnden Fall unbedingter Ver laß ist. Geeignet hierzu sind die aktiven und ehemaligen aktiven Offi ziere und Unteroffiziere, die auf Ruf unauffällig, In Gruppen und Züge» zusammengeschlofsen, bewaffnet bereitste!).'!, müssen. 4. Männer müssen vertrant lein über die Oertlichkeiten, !» denen die Hetzpresse und nnnatwnale Preise arbeitet. 5. Offizierslieger, Flugzeuge und Abwnisbomben müssen unans- sällig bereit gehalten werden. 6. In den westlichen Provinzen ist das Durchkommen von 600 Und mehr Fliegern ins Auge zu fassen. Um'iffffrrate Flugbereitschast '1. März 1920. Der Offizier ist zu Beginn des Krieges schwer am Kopf ver wundet und leidet seit dieser Feit an Geistesstörung. Er ist nngefichlS der allgemeinen Olefahr. die bei weitgehend>r Versendung eines solchen BeseblS besieht, in militärische Schutzhaft genommen und in eine Heil- ./anstatt überaesührt worden. Es ist zweifellos, daß das. Velanniwerden dieses Befehles bei der Entente uns als Bruch des Friedensvertrageö und illoyales Verhallen auSgelcgt werden kann. Der Befehl wird da her der Presse belanntgegebcn, um von vornherein jeden Glauben an die mögliche Existenz eines solchen zu zerstören. Ter E'rnheilsstaaj Berlin, 2. Februar. In einer gemeinsamen Sitzung deS Reich slabinettS und des preußischen Kabinetts wurde über den Antrag der preußischen Landesversammlling wegen Herbeiführung eines Einheitsstaates beraten. Es herrschte Einigleit darüber, daß die N e i ch § v e r fa s s n n g eine nisreicheude Grundlage dafür gewähre, die einheitlichen Grnndlagen des Reiches hu erhalten und ausznbanen. Die Besorgnis, namentlich bei den s ü d- drutschen Staaten, als ob das Reich benhsichtige. gegen ihren Willen ihre politischen Rechte zu schmälern, wurde daher von allen Seiten als unbegründet erklärt. Es wurde auch anerkannt, daß bei der notwendigen Dezentralisation leine Veranlassung Vor liege, die Gebilde der süddeutschen Staaten umz'ifnrmen. Andererseits wurden die Schwierigkeiten den preußischen Staat in ein dezentralisiertes Reich einmgliedern, nicht verkannt. Aber auch hier versprach man sich eine Abhilfe nicht In dem nnhistori- schen Gedanken einer Zerschlagung Prenßms. sondern man ging da von ans, daß die Entwicklung organisch vor fick, zu gehen habe. Darüber, daß auf dem Wege einer Dezentralisation Preußens weiter gegangen werden muß, war man sich einig. Zur weiteren Klärung der Frage wurde ein Unteraus schuß aus drei Reichsministern und drei preußischen Ministern ae- bildet. Ge"«n die Sechsstundenschicht Essen, 2. Februar. Heute mußte es sich entscheide», ob die Bergarbeiter des Ruhrgebietes und oes Gewerkvereins christlicher Bergarbeiter von der Forderung auf Einführung der sechs stündigen Schicht Abstand nehmen. Soweit liS zur Stunde von ein zelnen Zechen des RuhrgcbieteS Meldungen vorliegen, haben die Be legschaften überall, auch im Hamborner Gebiet, die sicbenstündige Schicht aefahren Essen, 2. Februar. I» den letzten Tagen sind folgende Still legungen von Werken, die für den Zechenbedarf arbeiten, gemeldet worden: Adolf von Brauke. Gußstahl- und Strhlarahtfabrik. Förder seile bei Westick in Westfalen seit 24. Januar; Sch-tt u. Co., Jena, Mattglasfabrik ,für Wetterlampengläser seit-26. Januar; Glashütte von Utermann u. Co. in Annen, Märkische Glashütte, Fensterglas, und Kaiser u. Co., elektrotechnische Fabrik in Sch.ilkSmühle in Westfalen, seit einem Monat. Mit jeder weiteren BetriebScinstellung derartiger Werke vergrößert sich die Gefahr der Stillegung von Bergwerken. Ein nener Strafantrag ErzbergerZ Berlin, 2. Februar. W. T. B. meldet: Major Dü st erb erg hat in einem Artikel in der „Halleschen Zeitung" lehauvtet, ein von ihm an den KrirgSminister persönlich gerichteter Brief sei in dem Bureau ErzbergerS in Berlin geöffnet und von demselle» eine Ab schrift für Minister Crzberger hergestellt wor-en. A»S Anlaß dieser Behauptung hat Reichsfinanzminister Erzbcrger gegen Major Düster- Iierg Straf«.« trag »egen Beleidigung gestellt. Kleine Nachrichten ' Berlin, 2. Februar. Der deutsche Geschiststräger in Paris Dr. M eher wird am 11. Februar aus seinen Posten znrücklehren. Er wird seine Anwesenheit in Berlin dazu beiriiperi, er ReichAsWterun- über s-jne Unterredung mit Millerand Ben.dt zu erstatten. Bremen, 2. Februar. Der Reichswirtschastrministe» bar aus Grund de» Gutachtens de» au» allen Wirtschaftskrisen zusammen gesetzten WlrtschastsrateS dir Beibehaltung der Bewirtschaftung der Inlandstabake Ernte von ISIS beschlossen, jedoch in Aussicht genom men. die Tabakernte 1020 sreizugeben. tungen von Sonntag mittag bis Montag mittag verbieten. Delhi. 1. Februar. Englische Grenztruppen im Nordwesten Indiens haben am 23. und 26. Januar erfolgreiche Kämpfe mit Truppen der Mashuds gehabt, die nach glaubwürdigen Mitteilungen in Stärke von 1000 Man» gegen Ahnai-Tangi vorgerückt waren. Nachrichten aus Sachsen Verbot des Ankanss von Gold und Silber Aus Grund der Reichsverordnungen vom 7. und 26, Nooeinver 1918 über Maßnahmen zur wirtschaftlichen Demobilmachung wird sol- gendes bestimm!: 1. Gold- und Silbermünzen, Gold- und Silberwaren, Bruch gold, Brnchsilbcr, goldene und silberne Schmucksachen, Bijouterien und Taschenuhren dürfen im N,»herziehen oder von Hans zu Haus, an öffentlichen Orten, Insbesondere in Wirtschaften oder Bahnhöfen, auch am Wohnorte oder am Orte der gewerblichen Niederlassung des Auf käufers nicht anfgekaust oder eingetauscht werden. 2. Die öffentliche Aufforderung zum Verlauf von Gold- und Sil bermünzen und das öffentliche Anerbieten zum Verkauf solcher, ins besondere auch durch diesbezügliche Anzeigen in Zeitungen ist verboten. 3. Zuwiderhandlungen gegen diese Vorschrift werden mit Ge fängnis bis zu einem Jahre und Geld bis zu 100 000 M>. oder mit einer dieser Strafen bestraft. Auch können Gegenstände, auf die sich die strafbare Handlung bezog, eingezogen werden ohne Unterschied, ob sie denn Täter gehören oder nicht. Zugleich wird ans die Bestimmung des Umsahslenergcsetzes und ans die Vorschriften der ZH 191, 192 der Ncichsabgabenordnnng vom 13. Dezember 1919 hingewiese», wonach die Staats- und Gemeinde behörden den Finanzämter» jede zur Durchführung der Besteuerung und der Prüfung und Aussicht dienliche Hilfe zu leisten und die Be hörden und Beamten Stenerzuwiderhandlnngen, die sie dienstlich er fahr-'», den Finanzämtern initzuteilcn haben. Dresden, den 31. Januar 1920. Der Staatskomrnissar für Demvbilucachnng. Der Schulkamps in Leipzig Tic große öffentliche Protest-Kundgebung der Katholiken Leipzigs am Sonntag, gegen die durch eine Verordnung des Kultusministers Seysert verfügte Verschmelzung der katholischen Schulen mit den übrigen Leipziger Schulgemeinden, hat einen glänzenden Verlauf genommen. Der große Buchhändlersaal kannte die Massen nicht fassen: weit über Tausend waren herbeigeströmt. Der hochwste. Herr Bischof war selbst herbeigecilt, um seine Leipziger Gemeinde zu begrüßen und aufzumunteni zum Kampfe um die heiligsten Güter. Die beiden Redner der Versammlung, Herr Pfarrer Hotte nrott- Lcipzig-Li. und Herr Justizrai Dr. .S ch ö m b g e n s entrollten ein klares Bild der Lage, wie sie sich im allgemeinen aus den gegen wärtigen Zeiiverhältnissen und im besonderen aus den von der;' Neichsverfassmig gewährleisteten Rechten ergib!. In der daiauf ein mütig angenommenen Entschließung, die dem Herrn Kultusminister; unterbreitet wird, wird n. a. erklärt, das; die Verfügung rcchtSiingülig ist und im Widerspruch steht mit den in der Neichsverfassmig gewähr leisteten Rechten der Eltern auf Selbstbestimmung in der Erziehung ihrer Kinder. Sic seien fest entschlossen, mit all-n zur Verfügung stehenden Mitteln die Reichsverfassung gegen den Herrn Minister zur Durchführung zu bringen. Mn eingehender Bericht über den großartigen Verlauf der Versammlung erscheint in der morgigen Ausgabe.. D. Red.) — DerBergarbojterstreik im Lngau.Oclsnitzer Kohle» revier- ist, wie wir erfahren, gestern beendet worden- Auf sämtlichen Schächten ist die Arbeit wieder anfgcnommcn worden. — Zwischen dem bergbaulichen Verein für das Zwickaner und Lngau-Oelsnitzer Kohlenrevier und den Gewerkschaften der Bergarbeiter ist ein neuer Lohntarif zustande gekommen und am 1. Februar in Kraft ge treten. Er bringt den unter Tage arbeitenden Bergleuten eine Schicktlohnerhöhnng von 6 Mark für die Arbeiter voui vollendeten 16. bis zmn vollendeten 20. Lebensjahre und von 8 Mark für die Arbeiter über das vollendete 20. Lebensjahr. Auch die Arbeiter über Tage sowie die weiblichen und jugendlichen Arbeiter erhalten er hebliche Lohnaufbesserungen. Als Kindergeld wird pro ArbciiSiag für jedes Kind 1 Mark gezahlt. Außerdem werden für den Januar Ansgleichsbeiräge für die erhöhten Brot- und Kartoffclvreise gezahlt. Durch diesen Tarif ist die Streikgefahr für das Zwickaner lind Lngau-Oelsnitzer Revier behoben. Der in'voriger Woche im letzteren Revier ansgebrochene wilde Srrcik der Kommunisten ist völlig zn- sammcngebrochcn, ohne das; die Streikenden über die freffvilüg von dein Arbeitgeberverbande gemachte» Zugeständnisse hinaus irgend etwas erreicht hätten. Am Montag wurde die Arbeit überall wieder ausge nommen. — Die moralische Wirkung »er Grenzspende. Das „Korrcspon denzblatt d;eS Allgemeinen Deutschen GewerlschastsbnndeS" schreib! zu den Volksabstimmungen in Schl-8mi,7, Ost- und Westprenßen und Oberschlesien: „Es handelt sich nicht bloß darum, rein ziffernmäßig ciuc möglichst hohe Strinnienzcrhl arrfzrrbrnrgeii, sondern in vielleicht noch höherem Grade um die inoratr's-lse Wirkung ES kann ruhig gesagt werden, daß hier »och einmal ui» das >'>ff,-!re» c es deutschen Velels gerungen wird. Zeigt sich bei oiestr Abstimmung Flmrheil und Gleich- gültigkeit, so ist daS für die' Entente ein sicherer Beweis, daß sie der» deutschen Volke auch fernerhin alle - bieten kann " Ausgabe der Grenz spende ist es. für die anssichtsvolle Durchführung der Abstimmungen die finanzielle Grundlage zu schaffen. Ohne diese Grundlage wird dm Ausgang der Abstimmung ui sehr zwcffekhrs!. Darum kann auch die moralische Bedeutung eines Ecsim s oder Mißerfolges der Grenzst-ende nicht hoch genug veranschlagt weBen. — Beiträge nimmt der Verlag der Zeitung, der darüber ösf milch quittiert, unter dem Kennworte „Grenzspcnde" entgegen. EiazahOc-m-ii können auch bei den Bauten oder ans Postscheckkonto Nr. 73 7'6 erfolgen. — Eisenbahnerstreik. Wege» Ablehnung ihrer Forderungen aus bessere Zuweisung von Kohren m-d Lebensmitteln sind die Arbeiter der Eisenbahnwerlstätten und der Buhnverwaktung in Zitta n in den Streik getreten und die Beamte» und Nnterbeamtcn habe» sich mit den Arbeitern solidarisch erklärt. Das Eisenbahnfahrpcrsonal hat sich dem Streik noch nicht angcschlossen. — Schirgkswolde, 2. Februar. Grenzoberaufseher Winkler in Wehrsdors bat dieser Tage iwei Kircbendlebe ansgebaltcn. Bei genauer Besichtigung winden vorg-ffii-de»: Drei Monstranzen, zwei Kelche, zwei Leuchter und ein Hostienankbewabrer mit Jnbalt. Die Diebe wurden nach dem Zollamt SteiniotwokmSdorf gebracht und ihre Personalien festaestellt. ES handelt sich offenbar um den Dieb stahl in der Wolmsdorser Kirche. Aus Dresden —« LebenSmittelkartenbelieserung für dl« Stadt Dre» den siehe .Amtliche Bekanntmachungen". —* Am Dienstag, den S., und Miltwvch, de« 4. Februar» wird der Abschnitt 3 der AnSlcmdSmilchkarte mit je '/>, Liter NuSlandS-Vollmilch zum Preise von 1 Mark für '/» Liter beliefert. — Herabsetzung der Brotration. An- dem sächsischen Landes lebcnSmiUelamt wird uns aus Rückfrage mitgeteilt, daß die Brotration vom nächsten Montag ob tatsächlich herabgesetzt wird, »und zwar von 260 auf 200 Gramm Mehl täglich. Danach ergibt sich eine Ration von 1400 Gramm Mehl oder 1900 Gramm Brot wöchentlich. Das sächsisch« LandeslebenSmittclamt wird versuchen, die Ration ans vier Pfund zu hasten, kann aber keine Gewähr dafür ükrrnebmen. —1 Nachspiel zum Nemcingproze„. Vor bem Dresdner Land- gericht gab eS am Sonnabend ein Nachspiel zur Crinordnung de« Kriegsministers Ne »ring im April v. I. Am Mordtag erhielt ein gewisser Hecht von dem Regimentsarzt, dessen Ordonnanz er war, Auftrag, etwas in der Dresdner Neustadl zu besorgen. Hecht kam etwa in der Stunde nach der Ermordung Neurings ans Blockhaus, Ein Sanitäter soll ihm dort Auftrag gegeben haben, ein schweres Maschinen gewehr zu bewachen. Das tat er auch bis zmn anderen Morgen, Dann kani ein Auto, auf daS das Maschinengewehr mit anderen Waffe» und Munition verladen und »ach dem Plaucnschcn Grunds gebracht wurde. Wenige Tage nach der Tat schlich sich Hecht in die Wohnung einer Arbeiterin in Denben ei», mit der er früher ei» Ver hältnis gehabt hatte und legte sich schlankweg in ihr Bett. Ais sie einen Schutzmann holte, zog Hecht einen Revolver hervor, bedroh!« den Beamten damit und flüchtete. Er wurde aber bald verhafte«. Vor Gericht gab dieser Heldenjünglirig an, er habe daS Maschinenge wehr „nur ans reinem Blödsinn mitgenommen", es sei „nur für eigene Zwecke bestimmt" gewesen. Das Gericht hatte wenig Verständnis für diesen Blödsinn und schickte Herr» Hecht ans 1 Jahr 9 Monate ins Gefängnis. Ein Mitangeklagter Arbeiter Zimmerrnann, der Gewehre nnsbewahrt hatte, erhielt 3 Monate Gefängnis. —* Große Elternversainnilung in Dresden. Ter Sch.rl- kampf in Sachsen nimmt Immer schärfere Formen an. Die ncneslcn Fälle in Leipzig und Meißen bringen dies deutlich zmn Bewußtsein. Allerorts erheben die christlichen Eltern stammenden Protest gegen di« gewaltsamen Eingriffe >'» ihre ureigensten Rechte. Für Sonntag den 15. Februar, nachmittags 3 Uhr, ist auch in Dres den eine große E l te rn ve rs a m m l n n g ini große» Vcrerns- haussaale anleramnt. ES gilt die Wahrung der Rechte ka tholischer Ellern ans Erziehung ihrer Kinder in katholischen Schulen, wie sie die Neichsversassrnrg rechtlich varsieht. Unsere Forde rungen wird Herr Jnstizrat Dr. S ch r ö ,n b g e r> s - Leipzig Vorn rechtliche n und Herr Direktor B e r g rrr a n n - Dresden vom er zieherischen Standpuntie ans darlegen und begründen. A» alle kath. Elte r u Dresdens, u » d U rn a e - k rr » g . ja des ganze n Land e s , ergeht die dringende Aufforde rung, an dieser Versanrnrlring leilzrrriehnrerr. (Siehe Anzeige^ Gemeinde- und Vereinsnachricht'e« H Dresden. Volksverein für das kath. Deutschland. Ortsgruppe Dresden-Altstadt. Es wird nmlstnals darauf hinacuiicsen, daß Mittwoch, den 4. Februar, abends Uhr Vortragsabend irtt Geseklenhans sein wird. Herr Lehrer Hivke wird über Geichnvte und Baustil der Hotkirche sprechen und seinen Vortrag durch Bilder ver anschaulichen Außerdem wird noch,daram aufmerksam gemacht, das; Herr Kaplan Stadtverordneter Englert über den gegenwärtigen Stand der Schulfrage in Volkskammer und Stadtverordneten- kollegium berichten wird. Alle Mitglieder und recht viele Gäste möchten erscheinen. F Dresden. Kr eu z b ü n d » i s, V. a. K. Tie Ehorsnnge' rinnen werden gebeien, zur Uebuugsnmidc Dienstag abends Pu ul' 7 Uhr ihre Liederbücher mitznbringen. § Leipzig. Krcnzbündnis. Unsere „Fastnachtsscier" findet am Sonntag, den 8. Februar 1920, pünktlich 7 Uhr im Gc- sellenbanse, 'Wiesenstraße 23, statt. Herr Oberlehrer Be dvich wird in seiner Ansprache über „Alkohol und Freuden" sprechen. Der bimie Teil, velbnndcn mit eine»! „Preiskegcln", isr sehr reichhaltig und verspricht auch diesmal recht gemütliche Stunden. Freunde der Abstrricnzbeweanng herzlich willkommen! — ES wird 'reundlrchst gebeten, äußerst pünktlich zu erscheinen. ß Schirgiswalüe. Am 8. Feveuar veranstaltet der lath lisch« I ü » g t i » g s v c r e i n Sctrrrgiswalde einen großen es lichen Theaterabend. Zur Aufführung getaugcm „Die Wiege Steinhos" und „Wenn der Herr Meister auf Reisen geht". Ta c-> Abend ein recht gemrßrercher zu werden verspricht, sind alle Miraffec.', und Freunde herzlichst eingeladerr. «Siehe Anzeige.! Verantwortlich für den redaktionellen Teil: i. Vertr.: Friedrich Kvrirrg; für den Inseratenteil: Peter Schräder. — Druck und Verlag der „Saxonia-Buchdruckerei G. in. b. H." zu Dresden Für den Schultamps in Dresden gingen ein: Vom Katholischen Kasino zu Dresden 100 .Ich I. Dilger, Bantzen 15 .Ich Kaih. Arbeiterverein „St. Joseph" Drcsden-A. 42 .sch Die Ges cl, ästs st alle der „Sächsischen Volks zeit uno.", Dresden-N. 1«, Hokbeinsientze 46, ist gern bereit, weitere Beträge entgegen,unchmen, deren Eingang dann an dieser Stelle quittiert wird. Ü8»lirn>rv'>»»«»»v aneff xorbroebem- »uc! viu/.vlno /chUrncL, 2?I«1tin in je,kor O-nm, i-an-m IVrUen llnc-nii«title-, iri-iiüitiit«-«, rsllls Ü8N k?8Kk8tNlSgllvll8t811 ?p«i8. iRnknnk ünclot statt: dlit'ce. ct. 4 n. Oonnsi'st. ci. 5, 1V>,e. KSoKSll Ini PS?« IN 8 Ul-«-8«tte,n-1l., König;-,1off!iiru-8trr>6o 12, um l'riururrzalro» Blute, 1. Ltookr, Nimmer dir. 4. Von kriitr 9 dr« ubancts 6 Obr, krülrer Botet .ckmuüeirll,>s, liVsy lokn» sivk cka sie jot/.t erkalten kür Z"I»tiin, biinvl«« Xiistn«;, zr»nLt- servi« Krill »»ton 2u ullei'böobstsn Ursisen. I'ininl,-,,-, Orsrcisn, I.»näk<>us,Irs8« 27 (l.uckon). I vl»«>7«o»L»»«; in»^l»t »nl»r! Amtliche Bekanntmachungen BerteUun- von Auslandsmilch (Rat»b.ekann>inach»ng vom 10. Januar-1920 abgednickt in der Sächsischen VolkSzcitung vom 12. Januar 1920. 1. Am Dienstag den A. und Mittwoch den 4. Februar IvLtt wird aas Abschnitt 3 der Auslandsmilchbarte je ein halber Liter Auslandsmilch zum Preise von 1 Mark »erteilt. 2. Die Verteilung erfolgt durch alle die Mitchhäudler und Milchgeschäfte, bei denen die Karte zur Anmeldung gelangte. 9. Die Milchhändler haben die Milch rechtzeitig von de» Zentralmolkerei zu beziehen. Gesäße sind mitzubringen 4- Zuwiderhandlungen sind strafbar nach der BundeSraiSv«»- ordnung vom 2ö. September 191 ö. Dresden, am 2. Februar 1920. »er Aat zu Dresden, Lebeusmittelamt.