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Sonntag, den 22. Juni 1924, Nr, 143, Seite 3 TU- Die Seeschlacht der Zukunft Vernichtung eines Kampfschiffes mit lOOpfündigen Phos phorbomben vom Flugzeug aus: Ein guter Wurf auf das Ziel schiff während der großen Bombenabwurssversuche zur Prüfung der Gefährdung von Großschiffen aus der Luft, Die Wirkungen, die von modernen Lustbomben auf Großschiffe in einem Zu- kunstskriege erzielt werden können, sind vernichtend. Die Bombenwerfer können jetzt in niedriger Höhe arbeiten, wie die Bombenversuche der amerikanischen Flotte an der Küste von Nord-Karolina bewiesen haben. Die Rauchbomben machen cs jetzt für ein Geschwader von Flugzeugen möglich, eine Schlacht schiff-Flotte von der außerordentlich geringen Höhe von zwei hundert Metern anzugreisen. Zwei oder drei kleine Flugzeuge umkreisen die Schiffe mit Nauchentwicklern. Die nachfolgenden Bombenflugzeuge müssen dann die Bomben abwcrfen und in den Rauchwolken verschwinden. Die explodierenden Bomben überschütten das Schiff mit einem Regen von brennendem Phos phor. Unser Bild ist nach einer in der Zeitschrift „Scientific American" erschienenen Abbildung gezeichnet. Tirgesneuigkeiten Die Schiffskatastrophe bei den Lofoten , Zu der großen Schiffskatastrophe bei de» Lofoten, über die wir bereits berichteten, wird weiter gemeldet, daß außer den 17 Ertrunkenen mich weitere Menschenleben berlore» gegangen sind, die sich »och nicht haben feststellen lassen, da die SchifsS- protokoste des „Haakon Jarl" untcrgingen. Es wurde alles auf- geboten, um die Passagiere zu retten. Kurz bevor das Schiff unterging, wurden alle Salons und Kojen auf Schlafende hin untersucht. Herzzerreißende Szene» spielten sich au. „König Harald" blieb zwei Stunden auf der Unglücksstelle liegen und fuhr dann mit den Geretteten und Leichen nach Vogoe. „Haakon Jarl" war das älteste Schiff der „Norden Fjacldökcn Dainpfßh'ffahrt- acsellschaft", deren Dampfer den roten Strich zwischen zwei weißen Ringen am Schornstein tragen und auch im Hamburger Hafen bekannt waren. Er maß 600 Tonnen und konnte 250 Passagiere aufnehmen. Hochbahnzugentqleisung in Berlin Auf der Strecke Warschauer Brücke — Gleisdreieck der Hochbahn entgleiste am Freitag zwischen den Stationen Cottbuser Tor und Prinzenstraße ein Hochbahnzug mit mehreren Achsen. Der Unfall ereignete sich an einer Stelle des Bahnkörpers, an der zur Zeit Reparaturen ausgeführt werden. Glücklicherweise passierte der Zug diesen Teil der Strecke mit stark verminderter Geschwindigkeit, so daß er im Augenblick der Entgleisung sofort zum Stehen gebracht iverden konnte. Personen sind bei dem Unfall nicht zu Schaden gekommen, auch der Materialschaden ist nicht erheblich. Da auch der Vahnkörzier selbst durch die ent gleisten Waggons beschädigt morden war, nahmen die Wieder- instandsetzungsarbeitcn geraume Zeit in Anspruch. Unterschlagungen bei einer Privatbank Durch eine Revision, die an einer Berliner Privatbank vorgenommen wurde, sind umfangreiche Unterschlagungen i aufgedeckt morden. Einem angeblich 27 jährigen, aus Dirschau Das neue Mitteleuropa 2. Die wirtschaftliche Bedeutung des italienisch-tschechoslowakischen Vertrages Nom, den 13. Juni 1924. Der italienisch-tschechoslowakische Vertrag, den Mussolini mit Benesch in Nom abgeschlossen hat, wie wir kürzlich hier durzulegen versuchten sNr. 136, S. 3), in erster Linie ungemein politische Bedeutung. Trotz aller Retouchierungsversuche haben italienische Blätter das auch sachlich zugegeben. Die konsequente Politik Mussolinis, der mit echt italienischer Gewandtheit eine Energie verbindet, die durchaus nicht südländisch ist, beginnt sich i» Europa bemerkbar zu machen. Der Faschismus, der bisher eine rein italienische Angelegenheit war, wird zu einem Machtfaktor, den vor allem Deutschland nicht ignorieren sollte. Der Vergleich mit Sowjetrußland und dem Bolschewismus drängt sich auf: hier wie dort eine bis dahin unbekannte Er scheinung des Eigenwillens einer Nation, in beide» Füllen Staatsformen, die man bei »ns, da sie nicht in die Schablone des Herkömmliche» und Gewohnten passen, ansangs stark ab- lehnle. Wie die Entwicklung im Osten, so zeigt auch der Ablauf der politischen Ereignisse im Süden, wie einseitig und verkehrt es wäre, den lieben Gott spiele» zu wollen, der gute und schlechte Zensuren den Völkern austeilt. Die südöstlichen Nandstaaten standen bisher ganz unter französischem Einfluß. Daß in dieser Atmosphäre nicht gerade die Sympathien für Deutschland gediehen, ist eine bedauerliche Tatsache. In Zukunst wird die Politik der Kleinen Entente stark italienisches Kolorit zeigen. Mit dem Vertrage non Bel grad zwischen Iugoslavien und Italien war ja schon die Bresche in die nach außen einheitliche Front der Kleinen Entente geschlagen, da Südslavien nicht mehr wie bisher auf diese an gewiesen war. Der Entwicklung der italienischen Interessen an der Donau steht jetzt nichts mehr im Wege. Italien kann auf dem Boden des ehemaligen Oesterreich-Ungarn zur tonangeben den Großmacht werden. In der Person des Dr. Benesch sah man — und nicht ganz mit Unrecht — den Mann, der das bisher zu verhindern gewußt hatte. Darum war man auch nicht gerade begeistert von ihm. Die Italiener haben ein zu gutes Gedächt nis, um so schnell vergessen zu können, daß während des »Krie ges die tschechischen Bestrebungen von ihm tatkrüftigst unterstützt wurden. Nach Abschluß der Friedcnsverträge mußte Italien dann erleben, wie Benesch erheblich abrückte, um sich Frankreich fast zu verschreiben. Eine deutsch-italienische I n t e r e s s o n g e »i e! n - schaft würde Deutschlands Situation im Osten darum wesentlich erleichtern. Die wirtschaftliche» Abmachungen des- Abkommens zwischen Benesch und Mussolini, die auch für uns- von einschnei dender Bedeutung sind, zwingen allein schon dazu. Nachdem Italien das heißersehnte Triest zugesprochen war, begann man cinzuseheu, das; mit dem bloßen Erwerb eines HafenS nicht viel anzufaugeu war. Es fehlte da? Hinterland des alten Oesterreichs, das seine Tarif- und Zollpolitik den Bedürf nissen Triests anpnßte. Man war also wohl oder übel gezwungen, sich mit der Tschechoslowakei zu verständigen. Diese Erkenntnis trug nicht gerade dazu bei, Italiens Perbitterung über die ungerechte Perteilung der Siegesbente abzuschwächen. Durch den italienisch-tschcchoslowakischeu Handelsvertrag im Jahre 102l gelang cS dann, den Warenverkehr über Triest so zu steigern, daß ÄuS- und Einfuhr sich fast vervierfachten. Triest ist seitdem zu einem bedeutenden Umschlageplatz geworden und zwar in einem stammenden Arbeiter Hans Breske war es gelungen, sich bei dieser Bank ein Konto anzulegen. Auf geheimnisvolle Weise wurden nach und nach alle möglichen Effekten aus dem Tresor der Bank auf das Konto von Breske überschrieben. Der Konto inhaber erschien dann von Zeit zu Zeit und holte die Effekten ab, »in sie teils an Privatleute, teils wieder an andere Banken zu verkaufen. Als man die große Unterschleife bei der Kasscn- revision entdeckte, war Breske, der vorübergehend in einer Pension in Moabit wohnte, flüchtig geworden. Er macht den Eindruck eines Hafenarbeiters und ist in den jungen Bankkreiscn sehr bekannt. Wie hoch der gesamte Schaden ist, läßt sich noch nicht übersehen. -st Schweres Antonuglück bei Salzburg. In der Nahe des KessclfallS Überschlag sich, wie aus Salzburg gemeldet wird, ein Automobil der Firma Schicht. Die Insassen kniucu unter da? Aiito zu liegen. Dem Ehauffcnr wurde durch das SchutzglaS des Automobils der Hals förmlich abgeschnitten Eine Stange war ihm durch die Brust gedrungen/er war sofort tot. Ein Reisender der Firma erlitt einen Schädelbruch, sein: Frau Ripven- brüche. Beide wurde» in hoffnungslosem Zustande in das- Spital gebracht. ch Grosifcuer bei Salzburg. Die Holzindustrie- und Spicl- warcnfabrik Johann Krammlinger in Henndors ist voll ständig n i e d c r g c b ra n n t. Die gesamte fertige War:, die Fabrikationseinrichtnngen, die Anlagen, die Holzvorräte fielen dem Brande z»n> Opfer. ch Mühleubraiid. Ans Basel kommt folgende Nachricht: In T ö s; bei Winterthur brannte die Neumühle nieder. Eine Person wurde in den Flammen getötet, ein Feuerwehrmann schwer verletzt. Mehl- und Getreidevorräte im Werte von Huudcrt- tauscndcn von Franken sind den Flammen zum Opfer gefallen. Auch der übrige Brandschaden ist groß. solchen Maß, das die Kräfte dieses kleinen Hafens fast überstieg. Der Aufschwung zeigt sich auch deutlich in der Aktienüewezuug der Trichter Reederei Eosulich. Die Aktien, zu 200 Lire Nennwert, stiegen in den letzten Tagen in großen ^wringen ans 770 Lire. Die Gesellschaft konnte einen Aklienbouus von 60 Prozent Ver alten Kapitals verteilen. DaS Vorrücken der Trichter Einzugszone in die Tschecho slowakei ging natürlich auf Kosten Hamburgs. Der Außen handel der Tschechoslowakei gravitiert ja aus natürlichen Gründen nach Hamburg. Die enorme Erhöhung der reichsdeutschen Eisen- bahntarife nach der Stabilisierung der Mark und die Störung der Elbeschissahrt infolge des strengen Winters haben wesentlich zu der starten Abwanderung tschechoslowakischer Frachtgüter von reichs- dentschen Häfen nach Triest beigelragen. — Im Januar dieses JahrcS sind nun dem tschechoslowakischen Außenhandel Aus-uahi»:- tarife zugebilligt worden, die Ermäßigung bis zu 60 Prozent vor- sehe». Damit dürfte in Zukunst wieder Hamburg Aus- und Ein sallstor der tschechoslowakischen Güter, die für Ilebersee bestimmt sind, werden. Bei derartigen günstigen Tarifen wird ein Ver laden über Triest nicht mehr zweckmäßig sein, zumal das Elbe- kartel! auSeiuandergefallen ist. und durch den freien Wettbewerb auch diese Frachtsätze eine Ermäßigung erfahren werden. Deutschland hat es bei den kommenden Verhandlungen über einen Handelsvertrag mit der Tschechoslowakei in der Hand, diese günstige Position nicht zu vcrlieren. Die wirtschaftlichen Gesichts punkte werden dabei im Vordergrund stehe,, müsse». Als Nach folger für den verstorbenen tschechoslowakischen Gesandten T»s- zar ist der Eltes der Wirtscbaftsabteilung des Prager Außenamts, der Minister Dvoracek. vorgesehen. Ihn, eilt der R»f voraus, daß er ein genauer Kenner der europäischen Wirtschaft ist. Erfahrungen stehen ihm genügend zur Verfügung, denn er hat alle Handelsverträge der Tschechoslowakei abgeschlossen. So bedauerlich eS auch ist, daß Deutschland durch eine Ver kettung von unglücklichen Geschehnissen in die Lage gedrängt worden ist, allein auf dem K v m p r o in i ß w e g e etwas erreichen zu müssen, so gibt eS für die nächste Zukunft doch wohl kaum eine andere Möglichkeit. Man mag cS noch so schmerzlich empsinden, daß Deutschland um Freundschaft und Verständnis fast werben muß, durch sentimentale Betrachtungen wie cS früher war und jetzt nach sein könnte, kommt mau nicht weiter. Kein Mensch kann natürlich die Zukunft enträtseln, nachher ist cs bekanntlich immer leicht, den Klugen zu spiele», aber gerade i» der Politik gibt die Vergangenheit Aufschluß und Winke für die Gegenwart — In Italien habe ich vielfach die Meinung äußern hören, Deutschland habe eigentlich nie den einstigen Bundesgenossen für voll angesehen. So ganz unrichtig ist ja diese Ansicht auch wohl für die Gegenwart nicht. Die vielen Deutschen, die »ach dem Süden reisen, liebe» dieses- Land, weil es mit unendlichen Schön heiten gesegnet ist und der Rhythmus des Lebens- hier sanft klingt. In Italien indessen möglicherweise einen W i r t s cha f t s r i v a - I e n z» sehen, schon diesen Gedanken weisen die meisten im Gefühl der deutschen industriellen llebcrlegenheit energisch zurück. — Diese Einstellung ist meines Erachtens- grundfalsch. Politisch und wirr, schaftlich ist Italien in einem Aufstieg begriffen, dem man recht- zeitig Rechnung tragen sollte. Wer im Ausland lebt, fühlt erschreckend, wie isoliert Deutschland noch immer ist. Darum dari kein Mittel versäumt werden, um diesem Zustand allmählich ein Ende zu bereiten. „Viele Wege führen nach Nom." Dr. Zinclli An die „Gloriosa" in Erfurt Gloriosa! ohne den Tompropst zu frage», er klettere ich dein Gestühl und bitte dich: „Stehe Pate beim Ga «tag der Thüringer, die katho lisch sind, am 6. Iuli in G e r a! Seine Väter wollen, sein Name soll sein xloriosus, klanggleich, in haltgleich dem deinen, dn ruhmvolle Nuferin für die Sache Gottes und seiner Kirche, wie hier eine maler l1oIoro8u! Glorreich soll unser Tag werde» und sich in der Folgezeit auswirken zur Ehre Gottes, zum Tröste der schmerzhaften Mutier — Kirche. Ich beginne die Tat und fasse, ohne de» Dompropst zu fragen — Tatwille heischt Kühnheit — deinen Strang. Klinge und rufe, die deine Stimme hören, zusammen, und sage: „Wenn ich verklungen bin, dann richtet das Ohr — nein, die Schritte gen Osten des Landes: da klingt ganz ferne, ganz leise ein Glöcklein in Gera — und noch eins — und noch eins — so bescheiden wie St. Elisabeth, aber glanbens- und heilsfroh wie diese, laden sie ein, ein Fest zu feiern der Freude am Glauben, der Stärkung im Glauben. Findet euch unter den Drei in freudiger Einheit, scheidet von ihnen und von einander, neugcstärkt am Willen zur Einheit und ihr gebt dem Gautag das Necht, meine» Namen zu tragen: Gloriosus!" 7^. 8. Heinrich von Plauen Dort wo sich das neue Rathaus an das alte anschließt, erhebt sich das Standbild eines ernst auf den Marktplatz blickenden Ritters. Das ist Heinrich Neuß von Plauen, Hochmeister des Deutschen Ritterordens von 1410—1413. In dem Deutschen Ritterorden (1190 gegründet) sollten Deutsche edlen Geschlechts Aufnahme finden, welche der Welt und ihrer Lust entsage», für das heilige Land kämpfen, arme und unglückliche Brüoer lflegcn und die Pilger beschützen wollten. Papst Clemens III. nennt sie: «Deutsche Brüder der Kirche der heiligen Maria zu Jerusalem!" Daraus entstand die kurze Bezeichnung „Deutsch-Ritter", „Deutsch- Herren" oder die „Mariancr". Akkon war die erste Heimat dcS Deutschen Ritterordens. Nach dem Abendlande und nach Armenien wandte sich der Ritterorden unter dem 3. Meister Hermann Bart (ß 1210). Eine der ersten mildtätigen Schenkungen erhielt der Orden vom Bischof Ludolf von Magdeburg in Halle an der Saale. Damit war der Grund gelegt zur Tkallei „Thüringen", die älteste unter de» zwölf Basteien Deutschlands. Schon 1202 gab eS dort einen Landkomtur. Diese Bastei erwarb 1279 das Augustiner kloster Zschillen (jetzt Wechselburg) In Plauen gab es bald Deutschherren. 1214 ist hier das «Deutsche Haus" erbaut worden. „Die Ehrfurcht und das Vertraue» der edlen Geschlechter und des Volkes brachten den Deutschherrc» im Vogtlande eine große Zahl Güter und Geschenke ein. Die Deutschen Häuser waren Schatzkammern, aus welchen man der Armut steuerte und de» Gottesdienst förderte." Die Vögte erwiesen sich vornehmlich als Förderer dcS Deutschen Ordens. Die Reußen auS den Häusern Gera, Greiz, Plauen waren durch hervorragende Mitglieder in den hohen und höchsten Aemtern wiederholt vertreten. Aus dem Hause Plauen stammen zwei Hochmeister: Heinrich (1410—1413) und Heinrich (1407 bis 1470). Der bedeutendere, dessen Standbild am Rathaus zu Plauen steht, ist der crstcrc. Auch von ihm gilt das Schillersche Wort: „Von der Parteien Gunst und Haß verwirrt schwankt sein Charakterbild in der Geschichte." Bei seiner Beurteilunq ließ man sich allzuviel von den von Heinrichs Gegnern im Ordens archiv »iedergelegten Akte» beeinflussen. Heute hat eine unpartei ische Geschichtsforschung festgcstellt, daß Heinrich Renß von Planen einer der bedeutendsten Hochmeister gewesen ist. Nachdem das heilige Land verloren war, nahmen die Deutsch- hcrrcn ihre» Sitz in Venedig und wurden von dort von den Polen gegen die Preuße» zu Hilfe gernfe». 63 Jahre kämpften dort die Deutschhcrren. So entstand der Ordensstaat Preußen. Die Marienburg a» der Nogat wurde 1309 erbaut und Sitz des Hochmeisters. Eifersucht ans den aufblühenden Ordensstaat ver wickelten den Orden bald mit den Polen in Kämpfe Unter Ulrich von Jungingen, einem Herrn aus Schwabe», kam cS mit Polen und Litauen zum Kampfe. Dis große Heer der Pole» wurde durch den landsüssigen Adel, der sich im Eidcchsenbnnde vereinigt hatte, verstärkt. DaS Heer des Deutschen Ordens bestand meist anS Söldnern. Bei Tanneiibcrg kam eS am 15. 7. 1410 zur Schlacht. Ritterlich wartete das OrdenShcer, bis das gegnerische Heer sich geordnet. Dreimal durchbrach eS die Reihen der Feinde, mußte aber der Ucbcrmacht erliegen. Bis auf drei, lagen säintlichc Gebietigcr und Komture mit ihrem Hochmeister unter den 40 000 Toto». Heinrich von Plaue» rettete die Marieu- burg und den Orden vorm Untergange. Er hatte mit 3000 Mann die pommcrsche Grenze besetzt gehalten und eilte nun in drei Tagen auf die Kunde der Schlacht hin nach der Mariciiburg. Ziel bewusst ordnete er au, was zur Verteidigung nötig war. Wie durch ein Wunder wurde die Burg gerettet. Im Poleuhcere brachen pestartige Seuchen auS, der König von Ungarn schrieb, er komme dem Deutschen Orden zu Hilfe. Am 19. 9. mußte der Poleukönig die Belagerung aufhcbcu. Im Februar 1411 kam eS zu dem für den Orden günstige» Frieden von Thorn. Am 9. 11. 1410 war Heinrich z»m Hochmeister erwählt worden. Er suchte die Schäden des Krieges zu bessern, die Wunden zu heilen und unter den Mitgliedern des Ordens wieder die strengen Satzungen zur Beobachtung zu bringen. Aber sein strenges Regiment, von der Not der Zeit zur dringenden Pflicht gemacht, erweckte ihm Gegner und Neider. DaS Haupt derselben >var der OrdenSmarschast Michael Küchmeister von Starnberg. Es würde zu weit führe», aste Zwistigkeiten aufzusühren. Am 14. 10. 1113 setzte Küchmeister cS durch, daß Heinrich seines Amtes ent setzt wurde. Anfang Januar llll verteidigte sich Heinrich vor seinem OrdenSkcipitel und legte sei,, Amt am I. l. nieder. Er bat liicht für sich. Stolz und strenge war und blieb er, ein Held, der durch kein Unglück gebeugt werde» konnte. Ec wurde im Hause Braudcuburg eingekerkert. Sein Schicksal erweckte allge meinen Unwille». Küchmeisters Nachfolger wies Heinrich die Burg Lockstädt zur Wohnung an und bewilligte ihm rin auge- mcssencs Jahresgehalt. 1429 starb er. Ein Hel: der Pflicht, seiner UeberzeugungSlreue! Ahmen wir ihm nach! Wir hängen au unserem katholische» Glaube» und bekennen ihn! — Ausl Zum 6. Süchsischc » Katholikentage in Plaue» i. V. Ernst Wels. Preisausschreiben der Volkshochschule Wiesbaden. Nach einem überaus erfolgreich verlaufenen Märcheuwettbewerb schreibt die Volkshochschule Wiesbaden jetzt einen neue» Wettbewerb aus- mit dem Thema: „Eine dramatische, bühueuwirksame Dichtung auS dem Jdeeukreis der Jugendbewegung". Die Tendenz des- Stückes ist gleichgültig; jede Dichtung der Jugendbewegung kan» dein Stücke Eharnktcr und Farbe geben und ebenso kann eS Drama. Tragödie, Schauspiel, Märcheuspicl oder Lustspiel sei». Ent scheidend bleibt, daß cs- bühnenwirksam und ein echtes Kunstwerk ist. Schlußtermin für Eiusenduugeu ist der 1. Januar 1926. Die näheren Bedingungen sind von der Geschäftsstelle der Volkshoch schule, Abtlg., E, Wiesbaden, Lyzeum 2, am Boseplatz, gegen Ein- sciiduug von 1 Goldmark zu erlangen. 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