Volltext Seite (XML)
WscheUMsmiung I ^ mit Dresden und v«,»»»Preis, «etlage oterteljübrllch »,10Jn l 'rutschland frei Hau» S S« l «n Oesterreich x.' ^ dtntelllchrNch 1,8» In I "" "O-lmübia tn den ersten Unabhängiges Tageblatt für Wahrheit, Recht «nb Freiheit «nlt Unterhaltungsbeilage Die illustrierte Zeit «uzrtien, I Annahme von GeschSstSanjet^en 18 Uhr, von Familien-1 I Prel» sür die Peti^Lp^tzeUe »« 1, «m ReNameteU T0 S I IKür undeutlich geschriebene, sowie durch Fernsprecher aus. I I gegebene Anzeigen kbnnen wir die Verantwortlichkeit für I ' dt« Richtigkeit de» Leite« nicht übernehmen. e!» ^ Redaktions-Sprechstunde: bi» Lt Uhr vormtt Nr. 137 Gesthüft-fteille mrd Redattio» Dresden««. 1«, Holbeinftratze L« Freitag den 18. Juni 1915 Fernsprecher 218SS 11. Jahr,. Ai MV lm AM Der türkische Tagesbericht Konstantinopel, 17. Juni. (W. T. B.) Das Ix>mivtquartier teilt mit': An der Dardanellenfront Vernich- Itcte unser linker Flügel am Morgen des 15. Juni durch Millericfeuer ein feindliches Flugzeug, das beim lieber- 'liegen unserer Stellung gegenüber Ari-Burnu beschädigt und zum Absturz hinter den feindlichen Schützengräben ge- bmcht wurde. Gestern ereignete sich bei Ari-Burnu und 5eddul-Bahr nichts von Bedeutung. Unsere Küsten- Batterien an der Meerenge bombardierten bei Seddul-Buhr die feindlichen Artilleriestellungen sowie die Truppen des Feindes und eine seiner Transportkolonnen: sie sprengten einen Wagen der genannten Kolonne in die Luft. Auf den 'ihrigen Fronten keine Kampfhandlung von Bedeutung. Deutsche Flieger über Nancy Paris, 17. Juni. (W. T. B.) Wie die Blätter mcl- >dm, versuchte ein Geschwader deutscher Tauben Nancy zu überfliegen. Zwei Tauben mutzten umkehren. Die beiden ^ mideren warfen zehn Bomben ab, durch die 3 Personen ge tötet und 4 verletzt wurden. Deutsche Flieger über Bains-les-Bains Paris, 17. Juni. (W. T. B.) Die Blätter melden, detz ein deutsches Flugzeug Bains-les-Bains bei Epinal überflog und Bomben abwarf, durch die ein Soldat und ein Beamter getötet und 12 Arbeiter verwundet wurden. Geradmer wurde von deutschen Fliegern mit 6 Bomben de- legt. Hier wurde ziemlich erheblicher Materialschaden angc- licbtet. Französische Flieger über Brüssel A msterda m , 17. Juni. (W. T. B.) Dem „Nieuwe ran den Dag" wird aus Nooscndal gemeldet: In der letzten Aacht, etwa 4 Uhr, machten zwei französische Flieger einen Angriff auf die Luftschiffhalle von Brüssel. Sie wurden jedoch eine heftige Kanonade der Deutschen vertrieben. Schaden wurde nicht angerichtet. Verhafteter Spion Basel, 17. Juni. (W. T. B.) Nach der „Basel. Aationalztg." Wurde in Lugano der Kapitän der italie- »ischen Marine Franco Babuchis wegen Spionageverdachts zum Schaden der Schweiz verhaftet. Babuchis erklärte bei dem Verhöre, er sei von der italienischen Regierung nach Lugano geschickt worden, um die deutschen Flüchtlinge zu beobachten. Versenkte Dampfer Stockholm, 18. Juni. (W. T. B.) „Stockh. Lid oingen" meldet aus Göteborg: Der norwegische Dampfer ..Granit" wurde vorgestern in der Nähe des Vinga-Feuers vor Göteborg von den Deutschen in den Grund geschossen. Dasselbe Blatt meldet aus Malmö: Zwei schwedische Fisck>erboote übernahmen vorgestern abend vor Limham von einem deutschen Torpedoboot die Besatzungen der versenkten Dampfer „Verdandi" und „Granit", insgesamt 28 Mann, und setzten sie in Malmö an Land. London, 18. Juni. (W. T. B^) Lloyds meldet, datz die Fischdampfer „Petrol", „Explorer" und „Japonica" auS Aberdeen am 4. und 5. Juni von Unterseebooten versenkt worden sind. Lonhon, 18. Juni. (W. T. B.) Das Reuter-Bureau meldet: Bei der Torpedierung des britischen Dampfers .Strainthnairn" in der Nähe der Scilly-Jnseln, die ohne vorherige Warnung erfolgte, ertranken 8 Engländer und 14 Chinesen. Zwei Boote kenterten. eins ging in Trümmer und nur eins blieb flott. Dieses versuchte die Insassen der anderen Boote zu retten, wurde jedoch durch das Untersee. boot daran verhindert. (Notiz! Der Schlußsatz ist natürlich nicht zutreffend, aber recht bezeichnend für den Routerschen Lügenmeistcr.) Uebrrfallen London, 18. Juni. (W. T. B.) Die „Moringpost" meldet aus Kalkutta: Infolge eines Aufruhrs von Einge borenen im Bezirk von Amritsar im Pendschab wurde die Militärwache an der Kanalbrücke überfallen. Der Wach posten wurde ermordet, während andere Personen ver wundet worden. Amritsar gehört zu den Bezirken, in denen eine aufrührerische Propaganda betrieben wird. Keine Schaffnerinnen London, 16. Juni. (W. T. B.) In Birmingham haben sich die Schaffner der Omnibusse und Straßenbahnen geweigert, Frauen anznlerncn. Nachdem Inspektoren deren Ausbildung übernommen haben, drohten die Schaffner niit einem Streik, wenn die Frauen nicht entfernt würden. Auf dem Wege der Entscheidung in Galizien Nach einer kurzen Pause, die der Sammlung und Er holung sowie der Heranbringung des schweren Geschütz materials gewidmet war, haben die verbündeten Truppen Mittelgaliziens abermals zu einem kräftigen Vorstöße gegen die Front des Gegners eingesetzt. Eine in ihren Folgen und in ihrer Kraft vielleicht noch bedeutsamere Wiederholung der Durchbruchsschlacht von Gorlice hat in diesen Tagen an gehoben und bereits erfreuliche Früchte gezeitigt. Die neue Offensive in Mittelgalizien begann mit einem Vorstoße der verbündeten Truppen gegen Sieniawa am 12. d. M., welcher Vorstotz zur Wiedergewinnung dieses im Verlaufe des gegenwärtigen Weltkrieges bereits wiederholt genannten wichtigen Brückenkopfes om San führte, sowie zur Ge winnung der Höhen östlich von Sieniawa. Dieser Erfolg, der den siegreichen Truppen u. a. auch über 5000 Gefangene in die Hände fallen ließ, bildete die gewünschte Grundlage zur erfolgreichen Durchführung der am nächsten Tage ein sehenden Durchbruchsschlacht südlich und südöstlich von Sieniawa bis Czerniawa. Auf einer Front von mehr als 70 Kilometern wurde hier nach gründlicher Artillerie vorbereitung die russische Front durchbrochen, die stark aus- gebauten Stellungen des Gegners genommen. Dadurch wurde für die russischen Armeen in Galizien eine ähnliche Lage geschaffen, wie nach der Durchbruchsschlacht bei Gorlice am 2. Mai, und es machten sich denn auch schon am ersten Tage die Folgen dieser Durchbruchsschlacht zwischen Sie- niawa und Mosziska in ähnlicher Weise geltend wie seiner zeit bei Gorlice. Der an die Durchbruchsfront anschließende Teil der russischen Stellungen bei Mosziska und südöstlich dieses Ortes, festungsartig ausgebaut und für den Frontal angriff nur > äußerst schwer bezwingbar, mußte von den Russen noch am gleichen Tage geräumt werden. Gelingt es, den Erfolg der gegenwärtigen Durchbruchsschlacht stetig zu vertiefen und immer weiter gegen Osten Raum zu gewin nen, dann ist nicht daran zu zweifeln, datz dieses Vorwärts- schreiten unserer Front gegen Osten sich allmählich auch auf anderen Teilen der russischen Front in der Weise fühlbar machen Wird, daß diese aus ihren gegenwärtigen Stellungen zurllckgenommcn werden muß. Dies ist um so wahrschein licher und wird desto rascher zur Notwendigkeit werden, je kräftiger die verbündeten Truppen vorwärts zu drängen vermögen und je nachhaltiger sich der Druck der am oberen und mittleren Dnjestr vorgchcnden Armeen fühlbar zu machen imstande ist. Es steht nunmehr unzweifelhaft fest: Die gegenwärtige Durchbruchsschlacht bildet gewissermaßen den mächtigen Auftakt zu der gewaltigen, von uns schon während der Verfolgungskämpfe in Mittelgalizien in diesem Raume vorausgefagten Schlacht, welche die Entscheidung des Feldzuges in Galizien herbeizufllhren berufen erscheint. Nach der Ueberschreitung -es San durch die verbündeten Truppen und nach der Wiedergewinnung Przemysls bildete ja die Dnjestrlinie und die russische Frontstellung Miko- lajow—Koniarno—westlich Grodek—Jaworow—Nicmorow— westlich Rawaruska, also halbwegs zwischen Przemysl— Jaroslau und Lemberg für die russische Verteidigung die beste und schon von Natur aus vorzüglichst ausgcstattele Defensivstellung, die von der russischen Heeresleitung seit Monaten bereits durch starke künstliche Schutzbauten und Befestigungsanlagen zu einer frontal fast unbezwinglichen Linie ausgebaut worden war. Hier gedenken nun die Russen dem Vordringen der Verbündeten verzweifelten Widerstand zu leisten und wenn derselbe vergeblich sein sollte, wie wir alle hoffen und erwarten, dürfte diese zweite Schlacht bei Grodek—Lemberg—Rawaruska auch die letzte gewesen sein, welche die russischen Heere den verbündeten Armeen auf galizischem Boden zu liefern vermochten. Die Entwickelung der Kämpf? seit dem Falle von Przemysl in Südostgalizien und der Bukowina bestärken die Hoffnung auf einen siegreichen Ausgang dieser Entscheidungsschlacht zugunsten unserer Waffen. Die Armeen Linsingen und Pflanzer-Baltin haben in diesen Kämpfen mit wenigen Aus nahmen das ganze Gebiet südlich des Dnjestr zu erkämpfen vermocht, also mit Ausnahme einzelner Brückenköpfe fast überall die Dnjestrlinie erreicht, ja diese strategisch wichtige Flutzlinie teilweise, wie bei Zalesczyki, bereits überschritten. Wohl war die Lage hier eine kurze Zeit hindurch eine noch günstigere für die verbündeten Truppen gewesen, damals nämlich, als Teile der Armee Linsingen nördlich und nord östlich von Zurawno am linken Ufer des Dnjestr wesentliche Fortschritte erzielt hatten. Sie mußten vor den Übermäch tigen russischen Verstärkungen, die aus der Linie Miko- lajow—Rohatyn in richtiger Erkenntnis der ungeheueren Bedeutung dieses Vorstoßes unserer Kräfte denselben ,on der russischen Armeeleitung entgegcngeworfen worden waren, wieder preisgegeben werden. Nichtsdestoweniger be- rechtigt auch die gegenwärtige Lage auf diesem Teile der Front der in Entwickelung begriffenen Entscheidungsschlacht zu den besten Hoffnungen für einen günstigen Fortgang derselben. Sind-einmal die Brückenköpfe Mikolajow. Zy- daczow, Halicz, Nizniow in unseren Händen, dann steht deni entscheidenden Durchbruch der russischen Truppen in der Nächstzeit ähnlich, wie bei Zurawno vor dem 9. Juni, den Dnjestr hier oder an anderer Stelle mit starken Kräften zu forcieren, dann würde die russische Stellung bei Komarno—westlich Grodek—Jaworow unhaltbar, da im Rücken und in der Flanke ernstlich bedroht. Diese Zer sprengung der russischen Front am Dnjestr müßte nicht nur die Zwei- oder Dreiteilung des russischen Heeres zur Folge haben, sondern auch seinen Rückzug über Lemberg hinaus, vielleicht unter Preisgabe von ganz Galizien, erzwingen. So verbürgt uns die Durchbruchsschlacht des 13. Juni mit dem ihr vorausgehenden Erfolge bei Sieniawa, dem erfolg reichen Vordringen der Armee des Erzherzogs Josef Ferdi nand in nördlicher und nordöstlicher Richtung dieses Ortes, dem Zurückweichen des Gegners östlich und südöstlich Mos ziska im Vereine mit den andauernden Erfolgen unserer Armeen in Südostgalizien und in der Bukowina, daß sich unsere verbündeten Truppen gegenwärtig nicht allein auf dem Wege nach Lemberg, sondern auf dem Wege der Ent scheidung über den Feldzug in Galizien befinden, der in seinem letzten Ende zu einem glücklichen Ausgange des Feld zuges gegen Rußland und in weiterer Folge wohl auch des europäischen Weltkrieges überhaupt für die beiden Zentral mächte führen muß. Zur röuüjryeu Frage gibt das Organ der Amerikaner in Deutschland, die in Berlin erscheinende „Continental Times", einen irischen Aufruf wieder, der sich mit der römischen Frage befaßt, wo rin es heißt: „Der schamlose Wortbruch Italiens berührt eine Frage, an der mehr als 300 Millionen Menschen den allergrößten Anteil nehmen, nämlich die Stellung des Hei ligen Stuhles in Rom. Es hat sich gezeigt, daß vom Tage der Kriegserklärung ab die dem Papste zustehenden Rechte als Souverän aufgehört haben. Der Papst ist nicht mehr imstande, mit den Gläubigen im Auslande frei zu verkehren, da er durch die italienische Regierung von jeden' Verkehr mit Deutschland und Oesterreich abgeschnitten ist. Solcher Zustand ist unhaltbar. Die Gehcimgeschichtc des italienischen Wortbruches von 1915 ist noch nicht geschrieben, aber es ist heute schon klar, daß die französischen Freimaurer mit aller Macht darauf hinarbeiten, das Werk der Zerstörung, das ihnen im Kampf gegen die Kirche in Frankreich so gut ge- lungen ist, in Italien mit Unterstützung der dortigen Logen fortzusetzen, um auch dort das Kirchenvermögen in ihre Ge> Walt zu bekommen. Das Werk von 1870 soll jetzt beendet und das Pap st tu ni in Rom gedemütigt Werden. Deshalb ist es die Pflicht aller Katholiken, darauf hin- zuarbeitcn, daß Rom seinem rechtmäßigen Besitzer, dem Papsttum, zurückgegeben wird. Hierdurch wird das Un recht. das vor 45 Jahren begangen wurde, wieder gut ge- macht und Italien erhält gleichzeitig die gerechte Strafe für seinen Verrat. Alle Katholiken der Welt setzten ihre Hoffnung auf Deutschland und Oesterreich und wünschen, daß es den Herren dieser beiden Mächte gelingen wird, das Haupt der katholischen Kirche wieder in den Be sitz seines Eigentums zu setzen. Katholiken aller Länderl Verstehet, daß der Sieg Italiens auch der Sieg der Feinde des Christentunis bedeuten würde! Katholiken von Amerika! England ist der Todfeind des Katholizismus. Katholiken der Welt! Blicket mit Ver trauen auf Kaiser Wilhelm, den gewaltigsten Herrscher Europas, er wird den obersten Seelenhirten in den wilden Stürmen, die jetzt rasen, beschützen." Wir wollen vorab bemerken, daß das Organ der Anierikaner in Deutschland kein katholisches Organ ist. Die irische Stimme, die sich da an die Katholiken der Welt wendet, um mit ihnen gemeinsam den Wunsch der Niederlage der Italiener, der Bundesbrüdcr der Engländer, auszndrücken, wird dem englischen Herrn von Irland nicht angenehm in die Ohren klingen. Uns erscheint der irische Wunsch aus patriotischen und kirchlichen Gründen ganz selbstverständlich. Der Sieg der Italiener muß vereitelt werden und alle Anzeichen sprechen für eine fürchterliche Katastrophe der verblendeten Negierung dieses unglücklichen Landes. Hören wir zur Sache selbst ein nichtkatholischcs Blatt, die „Münchener Zeitung", welche dazu schreibt: „Die römische Frage ist sicherlich niemals so brennend gewesen, wie gerade jetzt, und es ist bemerkens wert, daß die Katholiken deS Auslandes von Deutschland und Oesterreich den Schutz, dessen der Heilige Stuhl jetzt so dringend bedarf, erwarten. Jedermann weiß, daß das Deutsche Reich die Souveränität des Papstes in vollstem Umfange anerkannte, obwohl es von Reichs wegen beim