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dm LS. Olrobn ISA) Nr 246. Seit« » N». 246, Len, - rhl dt- Generali varschau. daß dl« lote hat zugehen : künftige Staat». kSabstlmmung rückgekehtt. Di« orden, da- der hat den General nt. lche Rachrichten- zwüchen Polen, s eine« Deveusiv- tion für die kt" meldet au» 1 zwischen Pole« >rr Ranstaatrn »stgalizicn Weitz- sckließrn werden, soll. am 27. Oktober n« Freie Prelle' e auf Polen Oesterrech rmd rg bleiben, eilt da? rnwä- iter de» Aeußeren i Pari« einlraf. ernng für die iirnien »ratz: Die süd< »ne geräumt. lcht w und andere wningltreet eine l> Bergarbeiter' Bunde» B richt geben, dah die er Bergleute der Regierung deren ^onn di« hnerhöhung g«. lenfbrderung Ue Zustimmung »e Kontrolle der darauf best-hrn esprechunoen isr erqarbeiter- unkten rrsolgn Übung,' 2. sie tion zu sorge»! «betriebe Sorge dem Vollzug«, rchmit'ag einen isen bosst man, rde kommt und hten verfahren. , da« d>e eng- , Kriegsveioid» ietrtebe »nd erste pewöhlft liamMe». Nach .ii'ier und dm nach Bei lesen »erbert Samuel, u onalkomuees, leiten soll. gen am lasten Gruft hin und u Schäle, her' ! dicht vor da§ 'derholen muß, Nama schwieg. schöne Augen möchte zustoßcn ,chen. vor und r- Vase stand. , dort ist daS eben — nicht, us und schaut« Blick, der mir und wen» sie di« schrver von anzlten Golde« sich mit einem er die Fesseln ewegt wie da« immte, dunkle ens über euch! »d über euch, sprach. Kaum ub erblicht, da »äugte st« an Wasterquelle. trauen. Nicht eiten die Am en und Echte« sah>, wie de, Gemeinschaft«. Hw» wie vor. grmgen waren die sich um istchrmn« und greifst du hin. s«ng folgt.) ii>cki»g Unruhen in Eiivasrika Amsterdam, 2V. Oitodrr. Einer Reuter-Meldung «»S Port Iziiaditd lküdairika) -»folae kam e» dort nach der Verhaftung I,^r>orsit>t«den de» Verbände» der Eingeborenen-Arbelter»« nnste» I^tlchrciiungrn, >n deren Verlauf eine probe Me. oe von Elnpe- km»«« versuchte, ein grobe» Betroleumiaaer einmLichern «nd die oiileliiinocn zu zerschneide». D'e Polizei rröfsnete da» Feuer. >il>,1onw wurden gctölel und 41 verwundet, darunter zahlreiche Lnuin!. PolirelvcrstLrkiittpcn sind eingeiroffen. Die Eingeborenen iveiier Versammliingen ab. Die amerikanische Erne Ißigkner Lrohtbrricht der .ELchs. voll»,rit«ng" I Basel, 26. Okiober. Die Getreideernte in den Ver- Imligtcn Staaten wird ans 8316192000 Bushel geschätzt, sind also zirla 90 Millionen mehr als in den besten Jahren sln leyü'n Zeit. Der Bürgermeister von Cork s London, 25. Oktober. Der Bürgermeister von Corl ist ge- London, ' b Okk. Dem Lode des BürgermciiterS von Cork , ui, Zmluid der Erschöpfung voraus, in dem er da» Be. lUhem n't't mehr erlangte Sein Beichtvater blieb die ganze IM b i ihm »nd verli st da? Keküngnii erst mehrere stunden 1^ teinem Tode. Es soll die Verfügung ge rossen worden sein M du Leche des Bürge mctsters nach Irland übergeführt Im» wo die Beisetzung stattfindet. Dublin in der Gewalt der Sinnseiner Pasel, 25. Oktober. „Daily News" melde», daß seit Freitag dcr Tclephonverkelir zwischen London—Dnblm unregelmänsg Ift. Ge verlautet, haben ücy die Smnfcirier des Ferniprechamtes Ikmäeiigt. Nach der» „Daily Telegraph" ist Dublin in der it der Sinnfeiner. Der Stellvertreter des VizekönigS von London Truppender st ärkungen erbeten. Di«: kleine Enten e anerkannt ^kiztiiel Drahtbrricht der „Sächs. BolkSzettung".) Basel 26. Oktober Nach einer Pariser Meldung des „Secolo" IftiLlopd George nach den ihm vom rrimäniichen Minister deS Itzmft>cn Take JoneScu erteilten Aufklärungen die kleine Entente laaeckannt. Die Loge in Italien Siom, 25. Ok ober. Der Mi»ist«rrat hat in seiner beutiaen vklcklollen, alle biesenipcn streng zu best äsen, die al« Broi-st IG» die Verbafuing von Malatesta unmsebliche Attentate Wide». Feiner b sprach der Ministerrat dle Fiage der Verband- >gen mit Südslawien. Rücktritt de« Kabinett» Delaero'x Brüssel, 25. Oktober. Im Ministerrat gab Delaeroir da? Mcmiaü e Rück'rittsgetuch de» KavinrttS bekannt, da» er dem Könix stii seiner Rückkehr überreichen wird. M icher Unfall de» französischen Inftt,minister Paria 25. Oktober. Heute rachmittaa wurde der Justiz- «inister de« Kad n tt« Clrminceau, Nail» im Zentrum «er Stadt "lenem Automobil überfahren und auf der Stelle getötet. Danzig Danzig, 24 Okt. Nach einem Telegramm aus Paris hat W Pi-zig r Delegation am -onnt->g vorns t-ia eine Note an die IWsleik-nfercnz gerichtet, in der sie ihren abiehn n en Stand Mü ee«knüver den v rgelchlaaenen Ve>Handlungen begründet. Vit llonß r. nz hat einen tnteroUiiert n SonderauSichuß e'nge ctzt. 'r ou» vier -ranzosen, zweiEnaländern. einem Jla inr und einem Ja an» besieht und die Aufgabe hat, eine kinigung zusionde zu bringen. Die Sickerung Oberschlesiens Veuth-n, 25 Okt. Hier wurde non französischen Offizieren »ine Tankvarade abgehalten N'ch sicheren Jnform tionen biräkt d>e Zgyl der tn Oberschlesten befindlichen französsichen ßan's 200. Die Ausroktuna der Deu schen in Polen iisener Drahtbericht 1>er «Sächs. « o l iS, e i« u n g".) Brom erg, LS. Oktober Die Polen haben den Vorsitzenden i V«rei> s für Fürsorge der in Pole-' lebenden Denlschen Major rvn Necke plöyl ch verhaftet und nach Posen transportiert. M Verhaltung eifolgt niit der Bcgrüiidmrg angcbl ch an-ipolni-cher anda. Das Brombergcr Büro des geirnmrien Vereins ist iMDi-cise gesckloi-en word-n. We>t--re Verhaftungen stehen VMiitlich zu ern arien, L ezeich end ist, bah die polnische Wilisc über die Verhaftung Herr» von Necke's nicht Errichten durfte. Ui berariffe der Besatzungslruppen figkner Drahtbertchr der «Sächs. B o l t«z e i tu n g°.) L arnistant» k'O. Okt Di" unbereebri te Ausübung dcr Jagd > bei 8 en Gebiet durch französische Offiziere. Insbesondere s» den Wlhasien Wolfskehle, '«--oddela,, und Griesheim, führe »Ar mehr zu schweren --chädigungen de? dortigen Wildbest ndeS p W «ebner mit einer Vernicht ring auf Jahre hinaus. I«» da« Verbot der unberechtigten Jagdautübung kehren sich di- Inm,o-cn nicht, sondern kontrollieren sogar die richtigen Jagd- '»itz-r auf Ihre Jrgdpässe. Der Streik in Bremen lisriier Drahtbrricht der „Sächs. Boliktritung".) Hamborg, 26. Oktober. DaS technische Personal im städtischen Malern und den beiden Schauspielhäusern ist gestern Abend in im Sympathiestreik mit den Staatsarbcirern getreten, '' an den Bühnen nicht gespielt werden kann. DaS Personal ^>l Mlern eine Versammlung ab, um über die weitere Haltung M beraten. Außerdem haben noch gestern LSO Arbeiter der Straßen Urbeit niedergelegt. Im übrigen ist die Streiklage ckrändert. Abberufung des französischen Gesandten für Bayern Berlin, 25. Oktober. Der französische Gesandte in München ^ird demnächst abberufen. E'n Wi-doeaufbaubongrest in Deutschland steirer Lrahtbericht der „Sächs. volk»zeit«ng'.) Berlin, 26. Oktober. AiS Auiakl zur heute beainnenden teiirg de« deutschen Bankiertape» batten sich pestcrn nd die bereit» nahem vollräbllg au« allen Tellen de» VaierlandcS Äroffmen nahmhaftesten Vertreter de» Bank» «nd vankiergewer« im Marmorsoale de» Zoolopischen Garten« einaeiunden. Ab» , allein die Männer vom Bau, die dem praktischen Geschäft». Ma anaeböttnden Persönlichkeiten, sondern auch Vertreter der lssenschaft, ein« ansehnlich« Zahl hervorragend« Persönlich» au« dem Gebiet, der theoretischen Wirtschaft»- «nd Finanzlage, rde« parlamentarischen Leben» «nd nicht zuletzt die meiste« >iih«. und Staatsmtntster nähme« an dieser Heerscha« teil, aiuir Borpeschmach geben konnte von der weittragende« Bedeutung her zu beratende« Material» »«« wtrtichaftltche« und «nziellen Wiederaufbau und der wiedneistarkung de» and ». Luch da« A«»lanb, so Oesterreich, Unaarn, Holland kkondiuavitn, hat Vertreter»« dieser Veranstaltung eut» »il. »lichftsch, Vvlr»j.it»«, Berlin nicht tzreditsühig llligearr Daahtd,richt de, .Söchs. voH»»eit««s".) Berit«, 2». Okiober. Dir Nachprüfung der Kredit fähigkeit der Stadt verli» im Zusammenhang «st einem für heutige Verhältnisse nicht all,« hohen M>llion»Darlehn. dessen Bewilligung die Stadt bei einem besonder» lcistungrfähipen Fmanz» koi-zer« nachgrsncht hatte- hat de» damit beauitragten. hervor« openden Sachverständifttir zu dem Ergebui» kommen lassen, die Kredit fähigkeit verlin» in Rücksicht auf seine neuerliche Verwaltung»» praxi» überhaupt und grundsätziich i» llbred» zu Kellen. Srotz-Thtzringeu »ich« lebeu-söhig In Halle hat sich rin Komitee „Preußen-Groß-Thürlngen" ge' bildet mit dem Ziele, vevchieden« Groß-Thüringen zugeiproä>ene Ge- biotSieile Preutz>-n- einzuverleiben. Ebenso machen sich in Meiningen und in Gotha Bestrebungen zur Leslöjung vom S aate Groß-Thürim» gen bemerkbar, da dieser nicht lebensfähig sei. DaS ReichSqericht als Hüter der Derfaffung Die eisten Entscheidungen des Reichsgerichts in seiner neuen, ihm durch die Reichsverfassung und da» Geictz vom 8. April 1920 verliehenen Stellung als Gerichtshof über Streitfragen zwischen den Ländern und dem Reich, di« sich au» der Auslegung der ReichSver. sassung ergeben, siehe» bevor. In drei Fällen handelt es sich um dm Rellgionsunteviicht in den Schicken, in einem vierten Falle um das Bevchi-lichungSrecht d.r bayerischen Lehrerinnen. Der ReichsauSjchutz der: Deutsche« Zentrums partei wird, wie wir erfahren, vom 81. Oktober bis 8. November in Berlin im ReichStagSgebäuke znsanimentteten. Trotz des hohen Feiertages am 1. Novemb.r muß auch dieser Tag mit in die Tagung einbezogen werde», um die reichhaltige und wichtige Tagesordnung während der kurzen Pause des Reichstages zu erledigen. Bei der Wichtigkeit der zur Verhandlung siebenden Fragen darf damit gerechnet werden, daß die Mitglieder des Reichsausschusses vollzählig in Berlin erscheinen werden. kleine Nachrichten verhung^t ist ein hervo-raaender Wiener Gelehrter, einer der beten endsien Vertreter der theoretischen Melearoalogie, Dr. Mar- gulis. Der Gelehrte machte sich in der nnssenschaf lichen Welt be sonders berühmt durch seine Forschungen über die Gewitter. Er war 61 Jahre alt und ging »ach Ausbruch bes Krieges in Pension. Er bezog 420 Krornn monatlich «nd ist nun, da er jede Hilfe von außen her ablehntr buchstäblich verhungert. Jakobinische VergewalliqungspoMK Dresden, 26. Oktober Die sächsische Volkskammer war gestern Schauplatz einer be» zeichnenden Verhandlung. Zu Beginn der Sitzung überhaupt unter, hielt nran sich wieder einmal und noch gerade vn Lor-ssch'uß über die ErnähnrngSuöle «nd kam, wohl zum 30. Male in der Kammer, wieder zu der Erkenntnis, daß „die Armut von der Powersth" kommt. Diese Erkenntnis in säst zweistündiger eintöniger Debatte immer und immer wieder bewiesen, wird jetzt hossentlich in die Köpfe der sächsischen Parlamerilwrier einxehämmert sein. Auch di« übrigen Punkte der Tagesordnung konnten kein Interesse errege», lebendig wurde es erst, als der Nn'rag Arzt über die Erteilung des Religionsunterrichtes in den Volksschulen zur Debatte stand. In der „Sächsischen Vollszeitung" Nr 244 vom 23. Oktober habe» wir kurz de» Antrag des „großen sozialdemokratischen Schul mannes und deS -"'sten Pädagogen des 20. Jah-rhund'rtS", deS Abgeordue'e» Ar>t. snzziert Der sobald mokratische Antrag will im wesentlichen Rich.iinie» geben, wonach künftig in Sachsen der Reli gionsunterricht in de» Vollssck'ulen erteilt werden toll. Bei ober- slächlichen Beobachtung lörinte es den Anschein haben, als hätten sich die Sozialdcmolialen und ihr großer ichulpoli sicher Führer Arzt sich bekehrt und wollten endlich dem christlichen Volke geben, was des christlichen Volle? ist, allerdings nicht freiwillig, sondrrn unter dem harten Drucke der Neichsversassung, die Dank dem Zentrum dafür gesorgt hat. daß selbst in unseren roten Zeiten die sozialdemokratischen Bäume nicht in den Himmel wachsen. Ek war hochinteressant z» seh-.n wie aue-"rechnet der volksvarteiiiche Dr Kaiser, mit dem wir »nS schon deS öfteren in diesen Blättern beschäftigen mußten, mit der ganzen Kraft seiner geistreichen Dialektik den Antrag des Herrn Arzt zerpflückte. Man ist in diese» Kreisen und auch besonders in sozialdemokratischen leicht geneigt, die Zentrumspolitil „jesuitischer" VeAchlagenhcit zu zeihen, weswegen cS nicht eines äußerst pikanten Reizes entbehrt, wenn gerade d-r Abgeordnete Dr. Kaiser, der so oft schon von Ieiuile» gesprochen, dem Herrn Arzt beweisen konnte, daß dieser ein Wolf im Schafspelz sei. Bisher haben die Sozialdemo, traten überhaupt gegen die Erteilung de? Religionsunterrichts in der Volksschule Sturm gelaufen und alles versucht, den NeligionSunter. richt aus der Schule zu entfernen. Nun scheint auch ihnen ein Seifensieder ausgegangen zu sein, daß selbst die „Rote Großmacht Sachsen" nicht wider de» Stachel lükeir, also die klaren Worte dcr Reichsverfassung nicht umgehen lann. Bekanntlich hat die'Regierung die En'scheidung des Reichsgerichtes in der Frage des Religions- nntenrichtS angeruscn. Wir sind nicht so naiv, zu glauben, daß die Sozialdemokraten eine besonders gute Nase haben, sondern meinen vielmehr, daß ein besonders günstiger Wind aus Leipzig ihnen den Tenor des Reicksgerichlsentsch.ideS herübergewcht hat. ES hilft kein Dl-ehcn und Deuteln, hier versagt auch die demagogische Auslegung«- kunst, die wir an den Sozialdemokraten im allgemeinen und Herrn Arzt im besonderen gewöhnt sind: Der Reichsgerichtsentscheid kann nicht anders lani'en, als daß dem christlichen Volle die konsessivnellc Schule nach der Reichsvcrfassung ««-halten bleiben muß. Der erste Angriff der Sozialdemokraten auf den Religionsunterricht ist also, wie Tr. Kaiser richtig bemerkte, abgeschlagen und darum nehmen sie jetzt eine Umgruppierung der Streitlräfte vor. Nachdem man nichi mit roher Gewalt den Meliglonsnnteericht zerschlagen kann, sucht man auf eine andere Meise ihn auS dem Unter richte der Volksschule an Szuschalten. Um die Er. kenntniS, daß ReligionSnnierricht v'denckicheS Lehrfach der Volks schule sdm muß, kommt man nicht mehr herum, infolgedessen sucht man mit aller List, wie man dennoch durch die Manchen der- Reichs- Verfassung schlüpfen könne. Die Herren Sozialdemokraten, die so oft andsren Kreisen deS Volkes Sabotage an der Mcichsoersassung vorzu werfen sich nicht scheuen, versuchen hier, wir schon öfter, die Reichs- Verfassung zrr sabotieren. Die Reichsverfassung paßt ihnen nur in ihren Kram, so wie sie dieselbe auffassen. Da« sei «n einigen Punkten de« Anträge» Arzt bewiesen: De-r Punlt 1 de? Anträge» fordert ganz harmlos, daß nur solche Hilf«, käste zur Erteilung de« Religionsunterricht« herangezogen werden, bi» auf Grund einer staatlichen Prüfung den Nachweis genügender pädagogische» Vorbildung erbracht habe«. Gewiß an sich durchau» nicht zu beanstanden, wenn nicht hinter den Worten: genügender päda. gogischer Vorbildung ein sehr großer Pferdefuß steck:«. Belanntlich haben die Theologen, sowohl katholische wie evangelische, in diesem Sinne keine „pädagogische Prüfung" abgelegt. Somit dürften sie also, wenn der Antrag Arzt Gesetz würde, keinen Religionsunterricht in den Boliöschuken erteilen, solange sie eine solche Prüfung nicht ab- geiegt haben. Auf diese Weise würde also der RekigionSunterrichi, ziim mindesk-n aus eine längere Zeit, automatisch auS den Volk», schulen auSgeschaltet weirdeir. Weiterhin ist eS bekannt, daß etwa 7V Prozent der evangelischen Lehrer Sachsens Religionsunterricht nach den bekannten Zwickau» Thesen »teilen würden. Flugs verlangt Hevr Arzt, daß Religionsunterricht nach diesem System lein Unter' richt im Sinne der Verfassung sei Gewiß lein ungeschickt» Schachzug. Immerhin aber, He» Arzt, «s gibt auch außer Ihnen noch Leut«, die denken können. Ab« Herr Arzt, der sich so derbe in der Pose eine« gewissenhaften Pädagogen und eine« Mannes gefällt, der die Un berührtheit und Taufrische der kindlichen Seele liebt, will dies K!n° dlrseelc mitten hineinziehen in den Streit des Tage«, scheut sich nicht, das Beste zu zerstören und di« Kinderseelc zu vergiften. Nach seinem Wunsche und Willen sollen nämlich die Kind», die nicht am Reki» gronsunterricht teilnehmen, nicht zur Teilnahme an einem anderen Untcrrich'Ssach gezwungen werden. Man merk« aus! Wo es sich darum hanblt, den verhaßten Feind de« Sozialismus, den Reli gionsunterricht zu bekämpfen, ist diesem seltsamen Propheten der new n Lehre selbst die Erziehung und Ausbildung der Jugend Heftrba, spekuliert man aus den natürlichen Widerwillen des Kindes gegen jegliche Arbeit. Echt sozialb-molratsiche Eharalie-rbildungl Daß d» Antrag deS Herrn Arzt den schärfsten Terror gegen andersdenkende Lehrer in sich schließt, sei nur im Vorüb'rgehen bemerkt. Es wäre auch sonderbar, wenn dir „sozialdemokratische Toleranz" sich ander« ansg-drückt hätte. Es entbehrt nicht einer reizvolle« Ironie, daß ausgerechnet der sozialdcmokratllche Präsident Fräßdors seinem Genossen Arzt das Konzept verdorben hat. Eigentlich sollte Herr Arzt zur Begründung seines Antrages an erster Stell,- das Wort ergreifen, statt dessen aber kam durch ein Versehen FräßdorsS der Abgeordnete Dr. Kaiser an erst» Stelle Herr Arzt Pflegt, wen» er von bar sozialdemokratischen Fraktion bestimmt ist. höchste Weisheit 'n der Kammer zu verkünden, sich nicht nur keine Familie, sondern auch einen »eichen Kranz Be wunderer und Freund« mi'zubringen, di« hoch oben von der Tribüne den Offenbaningen ihres Propheten lauschen. Man muß dann Herrn Arzt aus d» Nednerbühne gesehen haben! Diesmal ist er um sein n Erlolg gekommen. Es gehört wohl viel Naivität dazu glau ben zu können, daß d» Sinn und Zweck dieser Antrages ve>lwegen bleiben könnte. Daß » c« ab» geglaubt hat. geht auS sein» gänz lichen Ratlosigkeit hervor, mit der er daS Problem ansaßie. Nichts mehr vom Phraientum, nicht- mehr von Pose. Statt dessen Geschrei, Anwürse und eine Tono-t, bi.- sein groß» Freund und ehemaliger Reichskanzler August Müller einst so geschmackvoll als „große Schnauze" bezeichnet hat. Herr Arzt pflegt auch tonst mft Namen wie Fichte. Kant. Schleie,wacher m» ko herum zu werken, wobei er seinen Genossen immer gewaltig imponiert, dem Kenn» aber nur beweist, daß er anher dem Namen und der Ueberschrist einzeln» Kapitel wohl nur ein Keines Stück aus den Werken jener Männer, ad usnm Del. phini zurecht gemach', gelesen hat. Grobe Beleidigungen für Anders denkende. Seine Kollegen, die Religionsunterricht erteile» wollen, nennt er Gesinnungslumpen. M»kt es euch, christliche Lehrer, wie d-i« Freiheit aussicht. die von einem im Zulunstsftaat großmächtigen Kultusminister blühen wird. Wer schimpst. hat Unrecht. Es konnte natürlich auch nicht auSbleiben, daß Arzt den Fall Kosl» behandelte, die katholi-'che Schulgemeinde der greulichsten Intoleranz zieh und alle Protestanten, die den Standpunkt der katholischen Schulgemeinde zu teilen gewagt hatten, des Verrates am Protestantismus beschul, digte Evancrli'che Mitbürg», seid zeischnwttert! Natürlich ist ihm auch der Schnlstr-eil in Plauen äußerst unangenehm Forsch und fr. . ch behauptet er, daß die Planener sich schon mit dm Verlust ihrer uni» großen Opfern gegründeten Schule abgeftmden HSt en, daß adar dar Zentrum die Brandkackel s„ das tolerant,- und fried liebende Sachsen getragen habe. Dem Zentrum liege nur daran, daß lein Friede sein soll, das Zentrum treibe Sabotage. So rief Herr Arzt empha sich. Aber der Tag war verloren. Herr Arzt, der geglaubt hatte, seinen Freunden aus der Tribüne und seinen Genossen im Saale eine frohe Fankare zu blasen, vor der noch stärkere Mauern als die Jericho« zerborsten wären, erlebte eine jämmerliche Ehamade. Es Hilst nichts, Herr Wrzt. Das sozialdemokratische Licht ist unwider bringlich zerstört. Der Leipzig» Theologe Dr. Nendtorss stellte fest, daß Herr Dr. Löwenstein in Berlin weder ein pädagogi'ches noch ein sonstiges Fachcxamen abgelegt und doch zum Oberschrckrat von Berlin mit Hi-lse der Mehrheitssozialisten ernannt wurde. Die Regierungserklä rung, die Herr Dr. Seyferth vom Manuskript ablas wa. farb los und mußte eS sein. Zum Schluss, gab sich Herr Arzt auch Dine Mühe mehr, feine wahre Absicht zu verhüllen. Nun ließ er vollends die Katze ans dem Sack Jawohl, so sagte er wörtlich, wir stehen nicht am Ende, sondern am Anfang der Kämpfe. Wir stehen nicht am Ende, srndern am Anfang der Kämpfe. Wir haben es schon öfter »lebt, daß den Sozialdemolraten die Reichö- verfasiuiig nur dann etwas gilt, wenn sie ihnen Vorteile verschafft, nnd dieselbe glatt ignorieren wenn auch der Gegner daraus hinwcsit. Wir wissen e§ schon lange, daß es in einem absolutistischen Staate Ge>mssenSsreih>,-1l durchaus geben kann — von den« absolutistischen Friedrich II. v. Pr. stammt das bekannte Wort — daß jeder nach nach seiner Fasson selig werden lann — daß es aber in einem sozia- listischcn ZirlunstSstaat, dessen Anhangs, zur Täuschung des Volk s von Toleranz triefen erst nur härteste Intoleranz, schärfst- Unterdrückung deS Christentums geben lann, geben mußt denn der Sozialismus in sein» heutigen Färbung ist von Natuo au« religionsfeindlich von Natur aus der schärfste Hasser de» Christentum« und muß es sein, weil d-a- Christentum d»> einzige Fels ist an dem der religionslose Sozialismus zerschellt. Dies» Tag hat bis zur Evidenz bewiesen, daß die aste soziakdemolirotischd Phrra.se, Religion sei Privatsache, nicht» weiter ist, al« ein« Berechnung zur Täuschung derer, di« ni«. mal- alle werden. Nein, niemals ist dien Sozialdemolraten Religio» Privatsach«, sie ist da« einzige, da» st« mit schärfstem haß verfolgen. Ein« aber hat noch der gestrig« Tag« bewiesen, nämlich dir Norwen- t güit, daß ein Ler.rrmnSmann, «in unentweg'» Verfechter d« christ. lichen Schule, in da» sächsische Parlament einzfthl T» Walloibau «n der Tlb« wird ja nicht zusammenstürz>r wenn rin Zentrum»» mann in den sächsischen Landtag »m« erste» Male einzieht