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Kummer 57 — 23. Jahrgang mal wSchentl. verllsirpreir r lür Mär, 2.28 Rent.-Mart I.ireigen: Berechnung der Anzeigen nach Rent.-Mart reise: Die ringeipoltene Prtltzeil« 2VF. s. Familien-u. ereinsan,eigen, Gesuche Die 2 etil. Reklame,eile U mm breit, I^k. Osteilengrbühr Mr Selbstabholer 18<i. »i nebei iendung dnrck'die Post aus erdem't or'o-ulchlag. reis siir ltte cinrelaummer »o lieulell-rlealltv. s»»schä>tt,cher Letlr Jose» tzovmann. Dresden SöcklWe Freitag, 7. Mär, 192j Im Falle köberer Gewalt erlücht jede Verpflichtung aus Lielerung sowie Erfüllung von Anzeiaen-Sustragen und Leistung von Schadenersatz. Für undeutlich uuddurchFem» iprecher übermittelte Anzeigen übernehmen wir keine Ver antwortung. Unverlangt eingesandte und mit Rückvorto nicht versehene Manulkrivte werden nicht ausbewahrt Sprechstunde der Redaktion 6 bis 6 Uhr nachmittags Hauptschrittleiter: Dr. Josef Albert. Dresden Dolfszmung Tageszeitung für christliche Politik und !»>esS,af»Ss«eU« der Ltzchsiswen BolkS-ett, ua >'»d M MM . M M tzA K> » Ilk Itkilk Mil Dresden-A, IS. oolvewstrake -IS. genmil Se?W, Ickieikioiito Dresden I47K7 s " iM'i« K Dresden Redaktian der SäckiNlitiei, Volkszeit»»« Sden-N. iS, Holbeinstraste IS. gernrul M2V und SSKM Ein Zwischenfall im Hitlerprozesr Der erste Staatsanwalt Dr. Stenglei« leqt sei« Amt nieder — Die unterbrochenen Verhandlungen — Die neue Art der Militärkontrolle — Der französische Senat «nd die Stenerpläne — Poineare soll sich verantworten Schim? Ummrfe Wen die Sinnt« nninalillssnlt Die Mut«»« der kinilnenden Rtichstngrwahle« Von Prof. Grebe, M> d. L. Das deutsche Volk hat sein seelisches Gleichgewicht nach nicht wiedergefunden, und auch sein politischer Wille hat sich nach nicht in scharfer Form zu einheitlicher Zielrichtung herausgebtldet. Wenn die kommenden Wahlen keinen Reichstag bringen, der den entschlossenen Willen des Volkes bekundet, alle irgendwie wert vollen Kräfte in ruhiger rettender Zusammenarbeit für den natio nalen Gedanken staatlicher Selbstbehauptung und wirtschaftlicher Sclbsierhaltung einzusetzen, so haben sie ihren Zweck verfehlt. Wir kämpfen gegenwärtig um unser nacktes Dasein, um die Le bensmöglichkeit als Volk und Staat. Die Ungerechtigkeiten, Här te». Beschwerden und Nöte, die mit diesem Ringen für das ganze Volk verbunden sind, bergen die Gefahr in sich, das; Aerger und Verstimmung für viele Wähler entscheidend sind. Um so nötiger ist es, die großen Linien der politischen Entwick lung herauszuheben und zu zeigen, worauf eS ankommt. Die wirtschaftlichen Nöte und Bedrängnisse, unsere politische Ohnmacht will keine Partei; keine Partei vermag sie mit einem Schlage zu beseitigen. Vermieden werden muß aber eine Politik, die nicht auf eine ruhige Entwicklung, sondern auf neue Erschütterungen abzielt. In der Revolution war das Pendel zu weit nach links «rusgeschlagen; jetzt droht die Gefahr, daß eS zu weit nach rechts ausschlägt. Das darf nicht geschehen. Das Uhrwerk muß so aufgezogen werden, daß die Maschine ohne Stocken und ohne Ucbereilnng ruhig weiter läuft. Die revolutionäre Welle am Schluß des Krieges ist leicht er. klärlich Das deutsche Volk war auf den Verlust des Krieges in keiner Weise vorbereitet. Es wiegte sich noch in Siegeshoffnungen, als es plötzlich völligem Zusammenbruch gegenübsrstand. Es war deshalb nicht zu verwundern, daß sich der allgemeine Unwille ge gen die Kreise wandte, die man als Träger der unglücklichen KrioaSpolitik ansah. Diese Stimmung ging bis tief in die Reihen der bürgerlichen Parteien hinein. So mancher, der inzwischen in der Linkspolitik die Wurzel alles Nebels zu suchen sich gewöhnt hat, schlug damals recht radikale Töne an. Zum Glück batten die Anhänger der reinen Gewalt im Sozialismus noch nicht die Oberhand. Die Unabhängigen waren noch unbedeutend, die Kom munisten spielten nb-'rbauvt keine Nolle. So war die demokra tische Haltung der Mebrheitsoarteien ausschlaggebend, die dem Volke die Entscheidung überließen. In den Nationalwahlen wurde der sozialistische Ansturm nur mit Mühe nicdergehalten. einzig die Unerschntterlichkcit der Z e n tr u m s w äh l e r verhinderte eine sozialistische M'hrheit. Eine entschiedene Zurückweisung der Revolution bedeutete der Wahlausfall freilich nicht, denn die sozia listischen Parteien hatten über 45 Prozent der abgegebenen Stim men erhalten, und innerhalb der büraerlicben Kreise gab es zahl reiche Wähler, die wohl den Sozialismus ablehnten, aber von der alten Regierungsform nichts mehr wissen wollten. Selbst die Deutsch nationale Volksvartei trug dieser Stim mung in ihren Richtlinien Rechnung, denn Punkt 2 lautete wört lich: ..Wir fordern die Rückkehr von der Diktatur einer einzelnen Bevölkcrungsklasse zu dcr nach den letzten Ereignissen allein mög lichen parlamentarischen Regierungsform." Bei dieser Sachlage war eS angesichts der völligen Machtlosigkeit der Staatsgewalt undenkbar, eine Partei, die 45 Prozent der Bevölke rung vertrat, von der Neuordnung der Verhältnisse auSzuschlie- ßen. Die Bedeutung der Nationalwahlen beruht aber darin, daß sie mit dem »Recht der Revolution" brach und die Entwicklung wieder in ruhige, gesetzmäßige Bahnen lenkte. Trotz aller außen politischen Hemmungen hat von da an keine der revolutionären Zuckungen mehr den Reichs-Wagen vom Wege der Gesetzmäßigkeit ablenken könne». Die Sozialdemokratie hatte mit den Nationalwahlen ihren Höhepunkt überschritten. Schon die Wahl zur preußischen Laiidesversammluiig brachte ihr einen leichten Stimmenrückqang. Die ReichStaaswahl 192t spaltete die sozialdemokratische Partei in izwei fast gleich starke Teile und drückte die Gesamtzahl der sozia listischen Stimmen um einige Prozent herunter. Die folgenden iLandtagSwahlen in mehreren Ländern zeigten die gleiche Erichei- inung. Inzwischen bat die Zersetzung der Partei weitere Fort, ckchritte qemacht. Die Wiedervereinigung »nt den Unabhängigen hat ihr keine innere Stärkung gebracht, sondern sie nur unfähiger zu positiver Leistung gemacht. Ihre schwankende Haltung, ihr Versagen bei den wichtiaitcn Gelegenheiten, z. B. bei dem Sturz jdes Reichskanzlers Dr. Wirth, ihre Weigerung, mit der Deutschen -Volksvartei zusammenzuarbeiten, ihr langes Zögern, in die große Koalition einzutreten, und dam» ilir unbegründeter Austritt an der Regierung, mit einem Worte, ihre Scheu vor der Verantwor tung, haben die Sozialdemokratie in ihrer jetzigen Zusammen setzung regierungsunfähig gemacht und sie auch bei einem großen Teil ihrer Wähler um jedes Vertraue» gebracht. Die Gesabr seiner parlamentarischen Uebermacht der Linken ist gescannt, nicht durch jene, die heute als uuentweate. wütende Gegner des toten Marxismus sich vorstellen, in» entscheidenden Augenblick aber ver sagten oder wohl gar mit ins Horn des Radikalismus bliesen, sondern durch diejenigen, die zunächst bei den Nationalwahle» eine sozialistische Mehrheit verhinderten und dann die Sozialdemokratie durch den Zwang positiver Arbeit dahin sübrten, die Unhaltbarkcit sbres Systems darzutun. Die nächsten Wahlen werden nach links Klarheit schaffen. Die Sozialdemokratie wird starke Einbuße durch die Kommunisten erleiden. Es muß aber auch alles daran- Peseht werden, daß möglichst viele Wäbler, die in ihrer Verärge rung einen roten Stiminzettel abgegeben haben, vom Zentrum gewonnen werden, denn nur die Stimmen, die den Parteien po sitiver Arbeit Aufallen, bedeuten eine Entsvannung der Lage, s- Die Reichste gSwahlen von 1921 hatten keine reine Entschei. düng gebracht. Als traqfäbige Mehrheit kam mir die sogenannte große Koalition in Frage. Die MehrheitSiozialdemokratie nahin das Volksurteil, das sich in ihrer schweren Niederlage auS- siprach, nicht hin, sondern lehnte die weitere Uebsrnabme der Der- a»tirort»»a ab. um so daS Volk über seinen Feblspruch zu be lehren, Die Deutsche VolkSpartei batte den Wablkamvk ganz im ^Sinne und mit den Waffen der Deutschnationalen geführt, ver mochte sich deshalb von den Anschgminaen.der Rechten nur schwer München, 6. März. (Drahtbrncht.) Herne gab es im Hitlerprazeß g.eich bei Beginn oer Verhandlungen eine» ans- srhenerregenden Zwischensal.. Di.' Verteidiger brachten von »eum schwere Borwürfe gegen die Staatsanwaltschaft vor, die :ine» wahren VerhaftuiigSsiininci Hütte, trotzdem aber den Hauvr- schnldlge», Herrn von Kahr, nicht verkäste. Der Staats anwalt Dr. Steng.ein erklärte, setzt sei das Maß voll »nd er erkläre hiermit, daß er in einer Verhandlung, in der cr sortgesctzt beleidigenden Angriffen a.isgcsetzt ie>, nicht weiter verb.icbe. Er ersuchte den z.veiren StaatSanwalr die Ank.age weiter zu führen. Dr. Stenglcm vcr.icß hieraus den Sitzungssaal. Der zweite Staatsanwalt erk-äne. nachdem der Vorsitzende die Be leidigungen gegen den Staa.sanwatt Tr. Stenglei» zurückgewiese» hatte, er müsse mit seiner vorgcsehten Behörde in Verbindung treten »nd Weisungen einholen, er bitte daher die Verhandlungen auf einige Tage aiiszusctzcn. Tie Verhandlungen wurden darauf hin abgebrochen. M ünchen, 6. März. Der Hitlerprozest dürfte voraussicht lich noch 3 Wochen dauern. Von der Staatsanwaltschaft sind etwa 89, von der Verteidigung etwa 159 Zeuge» geladen. Das Urteil dürfte erst Ende März gefällt werben. Die MtiilklttlsrM Paris, 6. März. Die neue Boischaftcrkonferenz befaßte sich heute tu Anwesenheit deS Marschalls Fach mit dem Wortlaut der an Deutschland zu richtenden Note über die Wiederaufnahme der Militärkontrolle. HavaS zufolge wurc-cn die Vorschläge der eng lischen Regierung vom 25 v. M. mit einigen Acuderungen in den Einzelheiten angenommen. Die Note wird heute abend an die deutsche Regierung abgehen und sür die interalliierte Militärkou. trollkommission das Recht beanspruchen, nächsten?- mit Unterstüt zung der deutschen Behörden in ganz Deutschland die Mann- schafts-bestände nachzuprüsen und festzustelle», ob Deutschland im Jahre 1923, während die Kontrolle nicht cnisgeübt wurde, keine neuen militärischen Vorbereitungen getroffen habe und ob zurzeit dir Abrüstung endgültig durchgeführt sei. Wenn die deutsche Re gierung zu dieser Nachprüfung die Hand biete und wenn deren Ergebnis negativ sei, würden die Alliierten bereit sein, gemäß den Vorschlägen der Votschaftcrkonferenz vom September 1922 die Militärkontrollkommission durch ein G a r a n t i e k o m i t e e oder ein anderes- gleichwertiges Organ mit beschränktem Personal bestände zu ersetzen. Vorher werde Deutschland die 1922 vorge sehenen fünf Forderungen erfüllen müssen, namentlich betreffs GesstzeSänderuna-eii über die Ausfuhr von Waffen, die Entmili tarisierung der Polizei usw Paris, 6. März. Nach der Khicago-Tribnnc hat die gelter» dem deittsch-'n Botschafter übergeben.' Note der Botschaiter-Kon- ferenz ungefähr folgenden Jiha.t: DaS Reich wird ansgefordert. fretzumachen und vervaßte die wichtigsten Gelegenheiten zur Ver ständigung. Vom ersten Tage au rechnete mau mit einer Auf lösung des Reichstages und mit Neuwahlen. So trat das agi tatorische Moment in den Vordergrund. Die ruhige Arbeit *''at zurück, wenn auch der Zwang der Verhältnisse den Reichstag bei sammen hielt. Die kommenden Wahlen müssen einen Reichstag bringen, der das VolkSurteil unbedingt anerkennt und ans der geschaffenen Grundlage zu ruhiger Arbeit bereit ist. „DaS Reparations problem i st Deutschlands S ch i ck sa l s f r a g e", w kenn, zeichnete Reichskanzler Marx treffend die Lage. Dieses- Problem kann aber nur gelöst werden durch Verhandlungen. Gewalt und Krisen besiegeln Dent'ckstands Schicksal. Wir kommen nur weiter, wenn wir durch Festigung unserer Währung den Beweis erbrin gen, daß wir uns- aus eigener Kraft belfen wollen, »nd wenn wir auf Neaieruugskriseu verzichten. Ob das Ziel erreicht wird, hängt wesentlich davon ab. wie stark der Zug nach recht? sicb in dem Ausfall dw Wahl cniSvräne» wird. In den rechtsgerichteten Krei sen spukt immer noch der Gedanke an einen neuen Umsturz. Im ..Schwarzen Tag" vom 24. Februar 1924 ist z. B. zu lesen: „Es bleibt nur zu wünschen, daß die Herren im Reichstag soviel Ein sicht und Selbstüberwindung cmfbk'ngen. durch eine vernünftige Wablreform die Vorbedingungen für einen leistungsfähigeren Reichstag zu schaffen. Versaaen sie auch hier mnd tragen sie die Schuld, daß das Gesicht des künftigen Parlaments dieselben grei senhaften Züge trägt, so werden sie an der weiter,-,, Verelendung des Parlamentarismus mitgeholfen haben. Die überzeugten An hänger des Parlamentarismus dürfen sich dann nickit wundern, wenn der Uebergang zu einer neue,, und andersoestalteten Reaie- rii-ngsform schneller vor sich gebt, als- es viele sich heute denken können," Die Bedeutung dcr kommenden Re.ichSiagswahlen beruht darin, daß der Beweis erbracht werden muß. ob das deutsche Volk den Gedanken an Rechts- und Dikioturerverimente ab lehnt und eine rubige Entwicklung verfolgen will. Mit Recht weist Kardinal Faulhab er in seiner bekannten Aussprache au die katholische Studentenschaft Münchens- daraus bin, daß die foszistische Welle, durch den Bankerott der sozialistisch»; Weltanschauung hervor gerufen, eine internationale Erscheinung ist. Wir können uns aber den LnruS nicht erlauben, von einem Ertrem in das andere zu fallen. Wie in der Nationalwghs verhindert wurde, daß der Sozialismus ans die Bahn zum Bolschewismus geriet, so müssen die nächsten Wahlen den faszistischen Einfluß Niederhalten, wie er sich in der deutschvölkischen Bewegung nns-prägt. Die Deutsch- auf «ine Note der Verbündeten vom 17. Oktober 1922 unverzüg lich zu antworten. Das Reich muß ferner a»f der Stelle rin Gesetz annchinen auf Grund dessen die Herstellung von Waisen untersagt wird. Ferner muß die Reichsregiernng lämtlichc niili- täriichen Dokumente, die sich zurzeit des WaisenstiliitandeS in Berlin befanden, »en Verbündeten anslieirr». Deutschland bat sämtliche MiinijsonSfabrikrn in Fr.cdenSbrtriebe nmzuwaudst», Was die Schmio anbelangt, so ist sie durch einen besonderen Ge- setzertaß aufznlüsrn und durch die Sicherheitspolizei zu ersetzen. Zur Anfrechterhaltung Ser öffeiiti'chen Ordnung darf in Zu kunft die Sraatspolizri nicht länger herangezogen w-rden. Schließ lich wird d!« Reichsregiernng auigciordrrt. eine Vorlage einzn- brlugeii. wonach die Ein- und Ansfnhr von Waisen verboten wird. Aiißerdem muß Tcutschland die Reichswehr ans rin not wendiges Mindestmaß berabsctzcn. Zur Errichtung der G-ildMciilm!! Paris. 6. März. Von einer sehr maßgebenden nicht deutschen Persönlichkeit werden einige Aeilßrrimgeii über das Statut oer neue» deutschen Goldnotenbank bekannt. Zugleich veröffentlichte die „Information" gestern mittag einen langen Artikel über das gleiche Thema. Es ergibt sich nach beiden folgendes Bild: Dcr Sachverständigenansschuß macht zunächst folgende Zu sammenstellung des in Deutschland ninlauiindk» GelvrS: I. Hun derte von Trillionen Papicrmark. dir aber durch dr» Metall- bestand der Reichsbank als gedeckt angesrbr» werden können. 2. 399 Millionen Gstdmark dcr beiden >»> vorige» Jahre anS- gcgebenen Dollarschavanleibe». 3. 2199 Millionen Rentcmnark, wovon die HAlste dem Reiche kreditiert ist. 1. Rentrnmnrlichotz- anwcisnngen. die den Betrag von rtwa 299 Millionen Goid- mark übersteige» dürften. 5. Wertbeständiges Notgeld im Ge samtbeträge von etwa 599 Mstiiinen Gold'nark. 6. Ausländische Devisen, die vom Reichsbank'iräsidenten Dr. Schacht ans etwa 2 Milliarden Goldmark geschätzt sein sollen. Es fehle also, so meint der Sachverständigen»»-'''-.»»»; in Deutschland keineswegs an Geld, doch erachte er es als aas erste Erfordernis, diese verschiedenen Geldsorlen durch ein einziges wertbeständiges Geld z» ersetzen. Um dies zu erreiche», soll die neue internationale G »l d w ä b r n n g s- bank für Tenlschland geschaffen werden. An der Svitze dieter neuen ventschen Ban? soll ein Verwaltnngsrat von 14 Kövsen stehen, 7 Deutsche »nd ,'e ein Amerikaner, Engländer, Italiener, Franzose, Belgier, Holländer und Schweizer. Der Präsident soll ein Deutscher sein, ihm zur Seite steht ein ausländische, Kontrolleur, Das Persmal der bisherigen Reichsbank wird voll beihalten. Der Vermaktungsrat hat das Recht die Zihl aer deutschen Direktoren, nachdem Deutschland seinen Vervsli ktn igen »achkommt, bis zur völlige» Befreiung von ausländischen Direk toren zu vermehren. Nach Beendigung der Lignidation aer jetzigen Reichsbank, Nenteiibank nßv. wird die neue Bank ihre voll ständige Selbstständigkeit erhalte» »nd das eigene Emissions recht bis zu 3 Millionen Goldmark. Tie Prüfung der Sach verständigen wird sich i» erster Linie anf die genaue cia„troll.- möglichkeit der Handelsgesck'äfie deS neuen Instituts eistrecken. I nationalen stehen selbst viel -zu stark unter diesem Einfluß, um seine Gefahren abbiegen z» können. Sie vermochte» nickst einmal in der Opposition eine geschlossene Rechte aufrecht'.»erhalten; die Deuisckvölkische Partei steht ihnen selbstbewußt gegenüber; in Mecklenburg gingen 13 deiiiscbvölkische neben 19 deuischnotio- nalen Abgeordneten aus der Wahl hervor. Und irnseiis de, Dciitschvölkischen taucht bereits die noch radikalere Nationalsostale Partei auf. Eine Rcchik-recsternng, in der diese radikalen Ele mente Einfluß haben, ist ebenso unmöglich wie eine Linlsregie- rung mit kommunistischem Einschlag. Bei den Nationalmablen Koben die ZentrnmSwäbler das deutsche Volk bor einer links-bolkchewistische» Entwicklung b-wabrt, sie werden auch die Kraft haben, die r e ch t s s a s z i st i s ch e Welle zu brechen. Die deutschvölkische Bewegung tritt im mer schärfer in Kampfstellung gegen das Ebriitcnlnm. na mentlich gegen den Katholizismus-. So zeigt sie selbst, wo die Gesabr steckt. Kardinal Fanlbaber weist warnend anf zwei traurige Zeirerkcheinnngen der letzte» Monate hin: die Hetze gegen den Heiligen Vater und den Plan, eine deutsche Nationolkirckie zu aründeii, »nd die Angst vor den Jesuiten Die Vorgänge in Mönchen müssen jedem die Augen öifnen. Dr. Aldreckst Hoss mann hat eine Rede, die er vor Studierenden der Universität München am 23. November 1923 hielt, als Broschüre herausae geben. Darin ist die Rede von Kamvs gegen „Judais-mns und Ultramonta»i-°mnS, non römischem Gent und römischer Priester mackst"; dem deutsch-'» Volke wird die Mission znaeschricben, „nickst das- Erbe des römischen Geists?, sondern sein Wid'rspiel z» sein" »nd die Fcckgcn des völkischen Sieaes werden also verherrlicht: „Dann werden auch die alten Götter wiede, aus- den Grüf tcn steiaen »nd der Hammer TborS wird die treffen, die einst die alten Eick'en i,„ Haine Wodans- niederlcgtcn, in deren Rauschen nach des Taeitu? Wort unsere Väter unter dem Namen dcr Göi- 1er daS graßr Uiiii ni'hare verehrte», da? sich nur in der Ehr. furcht offonbart." Nickst ncndentstcheS Heidentum -und daS Helden tum der Phrase wird dem deutschen Votte Rettnna bringen, son dern Deutschtum in echt christlicher Pflichterkül, lnng, wie sic Kardinal Faulbabcr in dm, Worten schildert: „Gehorsam a-aen die Gesetze d's Staat-?, "Gl-bnen ieder Revo lution. Bereit'chast zu steuerlichen und persönlichen Oviern, Mit arbeit an der Wohlfahrt der Staats- und Volksgemeinschaft." An diesem Si»"-> muß das deutsche Volk sich !m kommenden Wahl kampf entscheiden.