Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 07.03.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-03-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192403075
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19240307
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19240307
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-03
- Tag 1924-03-07
-
Monat
1924-03
-
Jahr
1924
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 07.03.1924
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Mr. 57, Seile 5 dreitag, de» 7- Mürz 1924 Dresden Dresden und der Rundfunk ^ Der Madiosunk Dresden (e. V), GeschäftSsteNr Io« >hann-Georgen-Allce 10, Fernruf Nr. 13287, sendet uns fol gende Ausführungen: j Mit der Aufstellung eines Senders für Sach sen in Leipzig ist dem größten Veile von Sachsen schlecht gedient. Der ganze Ostteil de« Freistaates Sachsen bleibt außer Hörbereich für den Rundfunk, va der Sender an der Peripherie des Gebietes liegt, de» er nach seiner Bennnnng ver sorgen soll. B,n dem Gesamthörbereich des Leipziger SenoerS kommt nur ein knappes Drittel dem Freistaate Sachsen zugute. Selbst wen» der nüchste Sender Brr - lau in Betrieb genommen wiro, bleibt Ostsachsen und von Schlesien die Strecke bis Liegnitz ohne Rnndsnnkversorgnng. Aber auch »nsere deutschen Landsleute in der Tschechoslowakei würden g'ück- lich sein, deutscher Musik und vor allem der deutschen Sprache zu lausche» <Prag sendet nur tschechisch). Eine Sendcstation in Dresden würde alle diele Wünsche erfüllen. Nachdem sestgestrllt worden ist, daß oir Aufstellung eines Senders in Dresden nur eine Geldfrage ist, muß alsbald zur Gründung einer Sendegesellschast, wie dieS auch in allen anderen Orten, wo Sender errichtet worden sind, geschehen ist, geschritten werden. Interessenten werden gebeten, sich an obigen Klub zu wenden. Die nächste Sitzung oes Raoioklnbs Dresden findet am 13. März 8 Nhr im KeglerbanS statt, in der n. a. Oberleutnant zur See A. Land über: Die wichtigsten Neuerscheinungen deS Büchermarktes aus dem Gebier? der Radioliteratur sprechen wird. Die Bezahlunq der Gas-, Strom- und Wasser» recknun^rn Tie Bekanntmachung deS Rates zu Dresden, Betrtebsamt. über oie Bezahlung der Gas-, Strom- und Wasserreckmungeu vom 31. Dezember 1933 wird wie folgt geändert. 1. Tie BerbrauchSrechnungrn sind, wenn sie nicht an oen lleberbringer der Rechnung gegen seine Empfangsbestätigung so fort bezahlt werden, längstens innerhalb 7 Tagen nach ihrer Zustellung an den bekanntgegebenen Knssenstellen des Betriebs amles zu bezahlen. 2. Nach Ablauf der 7tägigen Zadlungsfrist gilt auch ohne schriftliche oder mündliche Mahnung und ohne nochmalige Vor legung der BerbrauchSrechnungrn eine Be r z u g S g e bü hr als verwirkt, die für jede ans den Zeitpunkt der Fälligkeit folgende angefangene Woche 3 v. H., im Höchstfälle IS v. H. des Rück standes beträgt. Die Wnck>«n beginne» ieweils nach Ablauf der 7tägige» Zahlungsfrist. Die Berzugsgcbühr wird aus volle Gold- Pfennige nach unten abgerundet. Diese Bestimmungen treten mit dem Tage ihrer Bekannt machung in Kraft. : Promotion. Herr Dr. Phil. Friedrich Schmidtk«, Kaplan an der Hof- und Propsteikirche zu Dresden, hat an der theologischen Fakultät der Breslauer Universität aus Grund einer Dissertation „Quellen zur Geschichte der Einwanderung der Israeli ten in Kana' zum Dr. theol. magna cum laude promoviert. Dein mit der doppelten Doktorwürde ausgezeichneten Jünger der Wisscnsckmft unseren Glückwunsch! : Geschichtliche- über das Bistum Meitze». Bei der allflemeinen Unkenntnis a-rad« aus diesem Gebiete muß dleBortraaS» reibe de» Herrn Gyinnasia'dlrektor« L. Eng>ert über obige» Tbema al» e>n dankenswertes Bechnnen bezeichn,» werden, dessen Erkola von Vornberti» sicher war. Der übervolle GesellenhanSsaal benre» gleich am erst-n Abend da» allselti->e Interest, nnd gern folate man den klaren Worten de« Vortraaeaden, die znrnck übrten In die Z-!Ien der irlten Cbrist'anisterungsversuche unsere« Lande«, da« damals von den Wenden bevölkert war. Die Kründnna de» Meißner BislnmS als erste Etappe in diesem Cbris»>anisterung«wrrke. die mit ziemlicher 'Gewißbeit in dar Jahr 968, ein Jahr nach der denlwüldtaen Synode von Ravenna iällt, und die gelckickilich ungewissen Gestalten der erst,» Meißner Bischöfe wurden gezeichnet, zugleich auch die un'ag- baren Schwierigkeiten nnd unglaubhaften Greueltaten der Slawen, die i. I. 1110 Len Erzbischof von Magdeburg zu einem Hi'fesckreiben an die damal« latboliiche Welt veranlaßten. In die ersten Zeiten de» Meißner Bistum» tällt weiier die große Auseinandersetzung zwischen Kaiiertum und Papsttum, der sogenannte Jnvestiiurstreit, den grwisse Geschichtsschreiber noch heule aut iirchliche Maeiitaelüstc zuiück- führen wollen, die aber Redner tuffeod al» La« kennzeichne,?, was sie in Wahrheit find, der Kamps um die Unabhängigkeit der Kirche g.genüber der welllichen Gewalt. Der tvonrag bot viel de» Wissenswerten nnd bereiteie den Bo„en für den zweiien Abend sam lammenden Mittwoch) in besten Mittelpunkt der große Meißner Bischof Benno stehen soll. Man wird zweisetlo» liir die kommen den Abende mit einem noch ftärlere» Anwachsen der Besuchrrzahl rechnen dürfen. : Zu den Vorträgen von P. Wiesen. Aus den beiden Bor trägen, bezw. Besprechungen, die Generalsekretär P. Wiesen (O. S. Eaurilli- ln Dresden für de» Klerus und die Laienwelt gehalten hat, dürften als vornehmste Früchte die beiden Haupt gedanken hervorgegange» sein: Wir müssen i» Dresden wieder rin katholisches Gcmeindeblott haben und dieses auch i,» die Hände der Gemeindemitglieoer bringen. Wir müssen die zu gezogenen Katholiken möglichst ba!d besuchen und unserm Gr- nreindelebe» znsühre». — Es ist zu wünschen, daß solche „iuncre Mission" in allen beteiligten Kreisen nicht nur grundsätzliche Zu stimmung, soiiderir auch opferfreudige Förderung durch die Tat finden möge. r Herr Poftasfistent Joseph Hirrll«, Postamt 21, ei» rührige« Mitglied der Iohaunstädter Pfarrgemeind« und des Kirche,,chorS „Cäcilia", feierte am 4. März sein 2Ü jähriges Dienstjubiläum. Ad multod annoSl : Kathottscher Franenbuno, Dresden. Dienstag, 11. März, nachmittags 3.30 Uhr, Kleiner Vortrag: „Ich habe keine Zeit", Kasseestunde im Restaurant Bertdold. Grünestraße. : Beschlüsse des Dresdner Rate». I» der letzten Gesamt ratssitzung wurden u. a. skr die Poliklinik des AlbertverrinS aus de», Wilhelmplatz 1300 Golkniark als städtische Beihilfe bewilligt. Ferner genehmigte man in Erfüllung einer Ein- gemeindungsbcdiiigung die Errichtung einer Ehrentafel für die im Weltkriege gefallenen Einwohner des Stadtteils BrieSnitz an der Friedhofsmauer zu Dresden-Briesnitz unter Bewilligung der AuSsÜhrmigSkosten. : Im Landeöverrtn Sächsischer Hetmaischutz hielt Oberlehrer Otto Ehrhardt, Coswig, einen Vortrag, in dem er eine Fülle von Bildern unserer engeren Heimat entwickelte. Der Vortragende wies darauf hin, dah es sich um photographisch« Stimmungsbilder handle. An einer lange» Reihe heimatlicher Bilder vom Zwin ger in Dresden im Schnee bis zum erzgebivgischen Hüttchen, von der lichtuinslossene» Frauenkirche bis zum schimmernden Wald bach Dentschböhmens erkannte man, wie man die Natur sehen nnd im Bild sesthalten muh. : Schadenfeuer. Am Montag, de» 3. März, gegen 8.30 Uhr. abends, ist in dem Grundstück Weinbergstraße 24 ein dort be- sindlick-es G a r t e „ h « u 8 ch e n, das zu LaboratorlumSzwecken diente, durch ein Schadenfeuer voMändig „iedrrgebrannt. Nach den polizeiliche» Erhebungen dürste der Brand von zwei Burschen, die vermutlich in das Laboratorium einen Einbruch geplant hatte», verursacht worden sein. Einer der Burschen, die gesehen worden sind, hat bet der Flucht eine neue blaue Fliegermütze verloren. Sie dürsten möglicherweise auch Brandwunden da- vongctragen habe». Mitteilungen bierz», die vertraulich be handelt werde», nimmt die Kriminaldienststelle Trachau, Roß- mäßlerstraße 11, entgegen. Leipzig ) Der Verein katholischer Knuste,ttc Leipzig hatte am ver gangene» Sonntag zu einer Messe-Veranstaitung seine Mitglieder nebst Angehörigen, sowie die zur Messe i» Leipzig weilenden ka tholische» Kausleute eingeladc». Eine stattliche Besucherzahl konnte der 1. Vorsitzende i» seine» Begrühui^Sworten willkommen hei ßen. Nicht mit Unrecht durfte er sage», daß die diesjährige Früh jahrsmesse unter einem günstigeren Stern stehe, als wie dies bei der lebte» Herbstmesse der Fall aewesen sei. Um die Durchsüh. rung deS Programm» machten sich Fräulein Liselotte Poppe und die Herren Oberipielleiter HanS Peter Schmiedel, Ha»S Böhme vom Leipziger SckginspiclhauS sowie Herr Rudolf Iostiet ver dient. Erste re brachte Licker vo„ Brahms und Schumann mit woklgcschulter Stimme zu Gehör; die Herren Schmieder »mV Böhme warteten mit Dichtungen ernsterer und heiterer Art auf; Herr Iostiet war ein feinsinniger Begleiter am Klavier. Ein sich anschließender Tanz hielt die Teilnehmer, die sich aus alle» Gauen DcntscklandS znsamniengefunde» hatten, »och lange beisammen. Aus Sachsen Die A« wärisbeweaunq am Arbeitsmaikt Da die Hauptindustrien des Landes aufnahmefähig für Ar beitsuchende bliebe», war i» dieser BcrichtSwoche nicht nur ein weiterer wesentlicher Nückgan« a» Erwerbslose», sondern in ein. zelnen Berufe» auch bereits ei» Mangel an vollwertigen Fachkräfte» zu verzeichne». Besonders war dies stellenweise in der Metallindustrie der Fast, die eine zwar langsame aber ste tig fortschreitende Besserung erkenne» tähi. Aenherst reg« gestal. 1>'te sich in dieser Woche die Bermittl»,,»Stätigkeit in Leipzig, wo selbst fick infolge der Messe vielerlei BeschüstigungSmöglicHeiten sowohl für gelernte als auch für ungelernte Arbeiter boten. Aussperrung der Bele-sckaft im Döhlener Gußstahlwerk Dresden, 0. März. Im Döhlener Gußstahlwerk ist die gesamte Belegs chast ausgesperrt worden, weil sich die zur sogenannten Borschicht verpflichteten Arbeiter weigern, diese Arbeit zu leisten. Die Direktion will die Arbeiter, die sich schriftlich verpflichten, die durch Schiedsspruch eingeführle Schicht zu leisten, sofort wieder einstcllen. l) AugustuSburg, 6. März. iEntsvrungen und wieder ringe- sangrn.) Zwei Häftlinge waren dieser Tage, nachdem sie de» Ge. fängniSinspektor C. übersatten nick schwer verletzt hatten, ent. flohen. Noch am selben Nachmittage gelang eS, die Flüchtlinge in HauSdorf wieder festzuiiehmen. 0 «miaberg. 6. März. (Erfolgreiche Betteigänge.) Hier wurde «in 23jähriger, in der Zwickaner Umgebung wohnender Bergarbeiter von der Polizei seligen i»imen, der seine schichtsreie Zeit dazu benützte, in entfernt liegende,. Orten zu betteln. Er legte bei seinen Bettelgängen einen von ihm verfaßten schrift lichen Schmerzensschrei eines Vaters von 5 nach Brot verlangenden Kindern vor, woraus viele Gutgläubige hinein fielen. Ter bei dem Verhafteten Vorgefundene Vorrat an Geld scheinen, Kuchen, Brötchen, Apfelsinen, Bücklingen, Strümpfe» »sw. zeugte von der Einträglichkeit seiner Bettelgänge. () Banhen, 6. März. <Der älteste Einwohner!) In voller geistiger und körperlicher Frische feiert am 7. d. M. der ehemalige langjährige Rittergutsinspektor Herr Jacob Heine vo» hier Vereinsveranstaltungen Dresden. Blnzenlinsverein. Die für Freitag, den 7.Män anberaumle Hauptkonserenz iällt au», weil ei» geeignete« Brr. sammlungslokal nicht zu erlangen ist. Dresden. Ortsgrnvpe der Sächsischen Zentrumspariei. Freitag, 7. März, abend« Punkt 8 Uhr im Gesrllenhanse außerordentliche Miigiiederveriammlnng. Rositz. Sonniag, S. März, nachmittag« 6'/, Uhr Besprechung von Pressettagen im katbolschen VcreinShause. Dresden. BildunaSvere « siir da« Bistu« Meitze». Montag, 10. März, Generalversammlung, Kath. Gesellenhaus Leipzig. Orlsgr ppe der Sächsischen Zentrumspartei. Montag. 10. März. abd«. >/,8 Uhr Mitgliederversamm lung im katholischen GeiellenhauS, Wiesenstraße. Dresden. Bereiaiqunq kathoi. Aka emiker. Dienstag, ll. März, abends 8 Uhr M tgliederversammlnng und Bortrag des Herrn Dr. Münch, Köln, im GeiellenhauS. Dresden-Neustadt. Volksoerein iür das kath. Deutschland. Dienstag, kl. März, abend» 7 Uhr im Fesisaale des .Reu städler Kasino»' Königstraße 1b großer Vortragsabend. Madeberg. Dienstag, 11. März, Marienverein. (Siehe Inserate!) seine» 95. Geburtstag, lieber 40 Jahre hat derselbe in Diensten deö Grasen zur Lippe auf Teichnitz gestanden und ist dadurch in der nähere» und weiteren Umgebung eine bekannte Persönlichkeit geworden. Herr Inspektor Heine ist jetzt der älteste Bewohner von Bautzen, ja vielleicht der ganze» Lausitz. Fast täglich sieht man ihn vormittags nach dem Dome zur HI. Messe eilen. Möge ihn der Allmächtige noch weiter bei gut-r Gesundheit erhalte» und ihn auch >wck, so munter seine» 100. Geburtstag feiern lasse»! 0 Bautzen. 6. März. (Gefährdung der sächsische» Waldung tnrch Schädi.mge.) In der letzten Sitzung des Bezirksaus schusses gab Regierungsrat Ryiek einen Ueberblick über den Stand der Nonn enge fahr tn der Ober lau sitz. Danach hat sich die 1922 geäußerte Vermut,mg, daß die Zittauer Nonnen- gefahr Vordringen und auch die Löbauer und Bautzner Bezirke ergreifen würde, bestätigt. Dagegen hat die Hoffnung, daß die Raupen infolge der regnerischen Witterung des verflossenen IahreS zugrunde gehen würden, fick nicht erlüllt. Jnsolgedesse» sind die Bekämpfiingsmaßiiahmen auf Grund der Richtlinien des säch sisch«,, WirtschaftsministcrinmS energisch durchgesührt worden. Auch in diesem Jahre sollen 300 Hektar neu geleimt und etwa 100 Hektar ausgefrifcht werden. Das Hanpigefahrengebict ist der Süden. Am schwersten ist jetzt die Amtshanptmannschaft Kä me nz bedroht. Eine Besichtigung des TaucherwaloeS bei Bi schofswerda hat geradezu ein trostlose« Bild ergeben. Große Bestände müssen nmgelegt werde». Der Vertreter von Kamenz hat de» Tancherwald als eine Nonne nbrut st ätte bezeich net. Leider werden die Walen,,gen auch noch von anderen Schäd linge» bedroht. Im Norden ist eS vcr Kiefernspanner, aer von Preußen ans hrreingckommen ist, van Süden der Borkenkäfer, dessen Invasion vo» Böhmen ans droht, TaS sächsische Wirt- schastSministerium hat bereits Richtlinien zur Bekämpfung de« Borkenkäfers heransgegebe». () Chemnitz, 6. März. (Wirtschaftlicher Aufstieg.) Der Be schäftigungsgrad der Industrien des westlichen Erzgebirges hat sich im Monat Februar gegenüber dem Vormonat durchweg ge bessert, wenn auch das Auslandsgeschäft sich „och nicht wieder in normalen Bahnen bewegte. DaS InlandSgeschäst hat da- jwgen sehr g„t »»gezogen, dock, klagen die meisten Industrien noch über gedrückte Inlandspreise. (> tzrettal. 6. Marz. (Ein gutes Geschäft.) Von dem Not geld der Stadt Freital sind 5961,5 Billionen nicht wieder eingr- löst worden. 0 Glauchau. 6. März. lRaubttderfail.) Am Sonntag wurde auf der Gartenstraße ein heimkehrender Oberkellner von zwei unbekannten Männern gepackt und zn Boden geschlagen. Sie raubten ihm seine Aktentasche, tu der sich »eben Kontobüchern der Gtrokasse Glauckgm eine Brieftasche mit 140 Rentenmark brrrnd. () Hohenstein-Ernstthal, 6. März. tEn»täuschte Answan. derer.) Nach hierher gelangte» Meldungen sind eine Anzahl junger Leute von hier und den Nachbarorten, die i», Vorjahre »ach Amerika auSwaiidcrtc», um sich dort eine neue Existenz zu suche», noch ohne Arbeit. Leidst ihre dort wohnenden Verwandten waren nicht imstande, de» Zugereisten Arbeit zu verschaffen. In den umliegenden Orten kehrten in der letzten Zeit Auswanderer vo» Amerika wieder enttäuscht zurück. <) OelSnitz i. E., 6. März. tAnsyebung des Amtsgerichtes.) Die Stadtverordneten lehnten in der letzten Sitzung mit 12 gegen 6 Stimme» de» Ratsbcschluh ab, der einen Iahresznschuh von 3000 Mark von der Regierung für die Belastung deS Amtsgerich tes an, Ort ansocdert. 0 Werdau. 6. März. (Aushebung der Amtsliaiiptinannsckaft Werdau?) DaS Ministerium oes Innern geht mit der Absicht ui», die Amtshanpkmniinsckiast Weroan ans Spirsam- keitsrücksichten aufznhebcn. Die Amtsbanptmaniiscüast Werda,, wurde erst vor wenige» Jahee» durch Abtrennung non der Aintshalivtnianiischaft Zwickau gebiloet, hat aber neuerdings durch das beschlossene Ausscheiden der Städte Werdau und Crim mitschau, sowie der großen Landgemeinde Lichtentcinne, die der Amtshauptnmnnschast Zwickau wieder zugetcilt werden müßte, an Bedeutung verloren. Theater und Musik „Das Miirchrn vom Glück" Bantzen, b. März. Ai» 28. Februar ging Karl Englerö Märchenspiel, das äin 12. Dezember ,m Bautzner Stadttheater mit seiner Urauf führung einen seltenen Erfolg errungen hatte, zum sechsten Male in Szene, diesmal im dichtgcfüllten Saale der „Krone'. In der Zwischenzeit hat der Dichterkomponist den ursprünglichen Zwei- alter durch Einsügung eines höchst wirkungsvollen Liedes für die Sonnwendfeier und manche andere Abänderung in einen Drei akter umgesialtct. Diese neue Form kam der Wirkung deS köst lichen Spieles, das auch diesmal i» schlechthin vollendeter Weise dargeboten wurde, auherordentlsch zustatten. Besondere Verdienste erwarben sich wieder die Hauptdarsteller: Frau Hanna Kietz, ling als Anna und Frau.Marg. Voigt als Lisel, beide dar. stellerisch und gesanglich gleich hervorragend, sodann SchulamtS- itandidat Herbert Veith, der wieder die schwierig« Hauptrolle des geizigen Wirtes höchst wirkungsvoll verkörperte, und neben ihm als handfeste Wirtsfrau Frl. Charlotte Grunert. Ne ben ihnen habe» die zahlreichen Mittrirkenden, Seminaristen, Schülerinnen der Nufbauschule, Kinder der SeminarübuiigSschule, als Darsteller, Sänger oder Jnstrumentalisten sämtlich wiederum ihre bc-stcn Kräfte gufgeboten nnd dem herrlichen Werke zu schön- stem Gelingen verholsen. Neben dem künstlerischen Erfolg« darf sich sein Schöpfer besonders auch dessen freuen, datz er mit seinen Getreuen wieder über 900 Mark den Zwecken der Notgemein schaft zugesührt hat. Die Aufführung wurde ausgezeichnet durch den Besuch deS k ochwürdigften Herrn Bischof Dr. Schreiber, der. wie wir misten. Herrn Stndienrat Engler Worte ehrender Anerkenn»,^ widmcle. Dr. R. Staatsapcr. Z»m nene.nstudlertrn Engen Onegln. Fast- )n a ch t S d i e» s t a g! ... Warum wäblte man gerade oiesen Tag, den Tag überschäumender Lebensfreude ftir diese Oper! Weil im 4. und 6. Bilde je ein Ball ist? Tie NachklSng« dieses ersten Balles sind ein todbringender Pistolenschuß. ... hat lin iere Oper nicht genug heitere Werte sür den Karneval? Ironie her Gegensätze, Fastnacht: Onegm: Aschermittwoch: Falstaff. Lie ber Herr Tobrowen . . . in Dresden haben wir immer »ich einen deutschen Kalender. Wenn- er in Rußland anders geht . . ) was können wir dafür? . . . Vielleicht haben wir nach der östliche» Zeitbestimmung zu Silvester zur Abwechslung in der Oper «inmas statt der „Fledermaus" die blutrünstige „ToSka". Oder wie wäre eS mit einer Neueinstudierung der „Elektra?" . . . Wenn in Deutschland auch die ernste Zeit gebietet, keine» Karneval aus den Straßen tolle» zu lassen, so will man dich tvenigstens im Theater einen frohen Abend habe». Einmal den Druck loS sein auf wenige Stunden! Wen» aber Tobrowen am Fast- nachtsabende durchaus eine tragftche Oper dirigiert, daun soll er sie nicht bis 10,45 Uhr verschleppen. Zudem war die Neu einstudierung deS „Onegin" a.,ck nicht derartig umstürzend (wenn man die frühere» Aufführungen zum Vergleich heranzieht), daß man sie nicht hätte „och einige Tage hinausschieben können. Sic bot auch nicht derartige Uebeeraschunge», daß die Hauptprobe hinter verschlossenen Türen vor sich ging. Bisher waren Hcmvt- probcn der Presse zugänglich. Wen» aber die Türen einmal versperrt sind, dann mutz der Zuschauerranm auch unbedingt leer sein. Tann darf es leine AuSerwählte gebe». . . Tie Neu einstudierung zeigte aber am Schluise den übliche» Erfolg. Ei„e hochgcheude Begeisterung und zahlreiche Hervorrufe. Wir kom men ans den Abend noch zurück. — lst — Staatliches Schauspielhaus. (Zum erste» Male: »Im wei hen Rötzl".) Fa. Blumcnthal >und Kadelburg im Dresdner StaatstheaterI Wenn das keine Sensation werden sollteI DaS alte Lustspiel ist aber wirtlich ein Sonnenlindl Soviel Glück haben wenige seiner Musenvctteri, gehabt. In Dresden hat das Residenzthcater mit Schiveighoscr. Friese, der Jenny Grotz »nd Poldi Gers» Hunderte von Ausführungen hermiSgebracht. Vor einigen Jahren kam das Albertlheater damit und jetzt wird Freund Gicsecke im Slaaisiheater zumindest eine Saison auö- balten, wenn man »ach dem Riesenerfolg von gestern abend pro. phcgeicn darf. Mit der bildsauberen Wirtin und mit dem typi schen Berliner steht und sällt dieses harmlose, überaus drollige Lustspiel. Wen» Meyer den Gicsecke gibt »>>»d »och dazu die änherst „fachgemäße" Regie selbst sübrt, kam, man sich ungefähr die Stimmiliig vo» gestern denke». Kaum je hat der „Raub der Sal'iiicrimie»", diese klassische LaciMlenschachte!, st, eiugeschla.fen, wie diesmal das weihe Rössel. MeyerS berliner war eine Sen sation. Man hat Tränen gelacht I Antonia Dietrich be tonte in der Wirtin die fesche, resolute Fra» wie auch die dild- schöne, ganz leicht mela»choli'che Aelplerin, darin prächtig sekun diert vom Leopold deS Herr» K I e i „ o s ch c g g.» Siedlers liebenS- würdigen Sarkak-muS drachie Micrth famoS Hera»?, di-' Ol- tilic gab Jenny Schaffer sehr anmutig »nd oaS schnckterna Pärchen machten Paulsen und Margaret de Schulz« überwältigend drollig. Ein- KabiiiettSsitzima mit eckten HerzenS- tö»e» schuf „och Ponto als Hinzelinaii». Der Beifall war ric, senhaft Zck. Zentraltheater. Da« Märzbeogramm bringt sicherlick ftir leben Geschmack eine zusagende Nummer. Wer den Tanz liebt, hat ihn bet Grin er u n o Zeiller von der Münchner Hof over. Nnr tveiß man nicht, ob diese Numnier mit Maria St. Cloud verknüvft ist, da oie Nr. 4 fehlte und auch keine Anzeige über de» Ausfall erfolgte. Liebhaber von Dressuren finden diese bei Gole mann, dessen Hnnae, Katzen »nd ei» Fuchs «in Zirkus im kleinen vorführen und bei Haaenbccks Elefan ten, die die bekannten Dressuren dieser Dickdäntep ans die Varieiebühne tragen. Akrobaten, Egniltbri'ten, Trapezkünstler „nd Recktnrner kernte man mit ausgezeichneten Leistlinge» in den „Drei BaleSkos" (rumänische Gaukler), zwei Flore » ces, Schwestern SilhanS »»d Seamp und Seamp kennen. Die Charta» Sschen Marionetten sind nickt nur äußerst kunstvoll, sondern auch originell »nd humoristisch. Ein aus gezeichneter Komiker ist der Münchner HanS Hauser. Man muß mir bedauern, daß solcke Hnmoristei, es nicht ver meiden könne», immer wieder jene Witze miteinzuslechten, oie zwar gewissen Ohren r-cht vikant und unterhaltsam icheine», die aber mit moralischer Aufwertung unseres Volkes „ichi.- zn tu» haben. Fred Marion ahmt mit gute», Geschick allerlei Instrumente nach. Am besten gelingen ihm die Ocearinn. der Phonograpd, die Zither »nd Trompete, Oktto setzt mit ieinen Zaiiberknnststücken alles in grösstes Erstaunen. Was er ans den. Nichts heraushoft, grenzt beinahe a» llnglanbiiclsteit. Den Ae sang bringt Maria Kapp, ehemalige russische Hosoper»- sängerin zu seinem Rechte. Wer Neberrasck,ingen liebt, bekam auch diese, da Picardy, der phänominalc Fuß-Antipode noch „ichj ei»,getroste» war. --7. lst —
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)