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Freitag, den 11. Dezember 1V2L Nr. 284, Seite » Tagesnenj^ksiksn köijvljubow Sieger im Mr-skaner Schachiurnier Moskau, S. Dezember. Mg. Drahtg.) Am Schachturnier erfolgte gestern nach -er Schlußrunde die Prsisveiteilung. Den erste» Preis gewann in glänzender Weise Bogoljubow mit 1ü)4 Punkt:». Den -weiten Preis erhielt Lasker mit 14 Punkten, de» dritten Capablanca mit 1314. den vierten Marshall mit 12)4. den fünften und sechsten teilen Tartakon-er und Dorre mit se 12 Punkten, den siebenten und achten Reeti nno Nomanowski mit je 11)4, den neunten Preis erhielt Grnn- seld mit 11 Punkten, den zehnten teilen Bogatirlschuk und Genewski mit 10)4 Punkten. Der ToS -er Sängerin Iurjswkk« au^ekiärt Berlin, den 10. Dezember. Der Tod der Sängerin Jurjewska har nunmehr seine Aufklärung gefunden. Durch die an Ort und Stelle vorgenonunene amtliche Besichtigung ist übereinstimmend sestgestcllt worden, daß die Sängerin sich direkt von der Tenfelsbrücke in den Wasserfall der Reust gestürzt hat und dort zweifellos den Tod gefunden hat. Trotz mehrtägiger BergungSoersnche konnte bisher die Leiche unter der Eis decke nicht gefunden werden. Das; es sich nm einen Selbstmord und um kein Perbrechen handelt, wird durch einen Ab schieds- bri'ef bewiesen, den Frau Jurjewska an ihren Gatten, Herrn n. Bremer, geschrieben hat. Der Brief ist in Ander- matt zur Post gegeben worden, in ihm sind keinerlei Gründe für die Tat angegeben. Die Schreiber!» erklärt lediglich darin, das; sie nicht anders handeln könne, sie müsse aus dem Leben scheiden. Schließlich bittet die Sängerin den Gatte», den Umstand, das; es sich um Selbstmord handle, geheim zu halten. Aus dieser Bitte erklärt cs sich, dast Herr v. Bremer der Polizei erst verspätet von diesem Briefe Kenntnis gegeben hat. Die KäUewelle in Jlalien Rom, 10. Dezember, lieber ganz Italien zieht sich eine aroste .Kältewelle hin. Sizilien ist von Schnee bedeckt. D e Abrnzzenoah» bat streckenweise den V ekehr stillegen müssen, da die Geleise zum Teil unter grast n Schneewehen lieg:». In der römi'chen 0ainpagna he-.scht eine Kälte aon 7 Grab unter Null, in Mailand »nd Neapel beträgt die Kälte minus 5 Grad. f Höhen re lord im WasscrslugZ'ug. Der Flieger Pan ne! er hat gestern ans einem Wii'sersluazeug den Höh-»- rekvrd mit 1000 Kilogramm Nutzlast geschtag'n. Er erreichte eine Höhe von 4023 Metern, deren Richtigkeit von dem wissenschaftlichen Persuchslaboratorinm nachge- prüst wird. 7 13'/, Jahre Zuchthaus für eine» Einbrecher. Der 23 Jahre alte Schlo'ser Gerhard Berger ist vom Schönen- geeicht in Zeulenroda (Thür.) tvegen EinbruchsdiebstahlS, tätlicher Beleidigung und Mordversuchs zu einer Gesamt strafe von 13>/s Jahren Zuchthaus verurteilt worden. Berger hat hier eine ganze Reihe schwerer EinbruchSdiebstühle verübt. Er wurde in Oesterreich fcstgenommen. Aus dem Transport nach Zeulenroda sprang er aus dem fahrenden Zuge, konnte aber später in Pausa gefaßt werden. — 1 Nnterschlagul-gc» im Amte. Der aus Ehemnitz ge bürtige 31 Jahre alte Post'chcttfner Kurt Karl LIndner barte während seiner Tätigkeit beim Postamt Dresden 1 tn mehreren Fällen fünf Briefe, in denen er Geld vermutete, an sich genommen und dabei insgesamt angeblich 28 M. erlangt. Lindner stand dieserhalb vor dem Dresdner Schöf fengericht, er gab an, In ein« schlechte Gesellschaft und dadurch in Not geraten zu fein, er wurde wegen Unter schlagung im Amte zu vier Monaten Ge;ängnis verurteilt. Kg. 7 Das verschwundene «mnlctt des Professors Rosen. In der Mordaffäre Rosen ist ei» neues, mysteriöses Moment gekommen. Ein Amulett wird vermißt, daß der Ermordete feit langen Jahren trug. ES ist ein Geschenk der Mutter an den Sohn, die eS vorher dem Bruder, der seinerzeit in Palästina Konsul war, übergab, und der dort in arabischer Schrift die Namenszüge des B chenkten eingravieren ließ. Man nimmt an, daß das An». rt dem Tote» von ;c:nem Mörder abgenommen wurde. - ch besteht die Möglichkeit, daß das Anhängsel slnen oder i.'hrere Tage nach der Tat abhanden gekommen ist. Olfen östlich kam es demjenigen, in dessen B'sitz das Amulett ist, nur auf dieses Stück an. Es ist möglich, daß das mysteriöse Stück in den Hände» eines Beteiligten ist oder war; zumal nicht ein einziger weiterer Gegenstand des Toten fehlt. zimnzslmn M den Wischen LmdiMS' ansWssen Dresden, 10. Dezember. Der R e ch tsa u s s ch u h des Sächsischen Landtages erledigte gestern eine Reihe von Notver ordnungen, wobei bei dem Titel „Landesfinnnzausgleich" seitens der Deutschen Volksparte! gefordert wurde, daß von dem an 100 Proz. der Friedensmiete noch fehlende» 1b Proz. 10 Pro), dem Wohnungsbau, 2 Proz. dem Hau »besitz und 3 Proz. den Gemeinden für öffentliche Wohlfahrtszniecke Vorbehalten bleiben sollen. Die Beschlußfassung hierüber sowie über eine Notver ordnung betr. Straffreiheit in Sachsen wurde vertagt. Ein kom munistischer Antrag betr. Zuweisung kommunistischer Zeitungen an die Gefangenen in den sächsischen Strafanstalten wurde dem parlamentarischen Untersuchungsausschuß überwiesen. Am Ha u s ha I to u s s ch >l tz A wurde der kommunistische Antrag zur Reichseinkommensteuer behandelt. Nach einer Be richterstattung des Abg. Dr. Dehne (Dem.) wurde beschlossen, die Regierung zu ersuchen, sich 1. für eine entsprach. Erhöhung des steuerfreien Eiiikommcnteils einznsetzen, 2. eine entsvrech. Ent lastung -er Minderbemittelten zu erziele». Am Laufe der De batte gibt die Regierung Aufklärung über die Ausgabe von Darlehen, die -er Landtag im Juli dieses Jahres in Höhe von einer Million Mark für di« Erzgcbirgs-Hennarbeit bewilligt hat. Danach seien bis zum 5. Dezember 778 000 Mark verliehen wor den, wovon 222 000 Mark wieder zurück ge-ahlt seien. Ein so- -ialistischer Antrag betr. Maßnahmen zum Schutze der Erwerbs losen führte zu einer längeren Debatte. Eine große Aussprache führte ebenfalls die Regierungsvorlage zur Aufwertung der Mi st scheu Berficherungsan spräche gegen die Altersrenlenbonk Izer- bei. Die Vorlage sei keine abschließende Maßnahme. Endaü-l- tiges ivevüe erst erfolgen, wenn alle Bestimmungen des Auf- werlungsgesetzes üurchgeführt seien, dos könne unter Umständen noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Bezüglich -er Anträge der Deutschen VMspartei, der Deuschnationalen und -er Kom munisten betr. Hilfeleistung an die sächsische Landwirtschaft, die durch Unwetter schwer gelitten haß weilt die Reaierung darauf ZeLWhstndung Eine lebhafte Etat-Debatte i m P re u ß e ii l a n d t a g. Berlin, 10. Dezember. s Ter Preiißi-che Landtag begann gestern die dritte Beratung des H a u s h a li p la nes. Zunächst wurde noch eine Interpellation wegen der bei den Knappschaftsinva liden im Ruhrgebiet vvrgenommenen Lohnkürzungen dem .HandelsanS'chvß nbcrwie'en. Abg. Steger (Ztr.) betonte dabei die Notwendigkeit, das; Arbeitnehmer nnv Arbeitgeber zusammenarbeiten. Die Gegensätze müßten innerhalb der Arbeitsgemeinschaft nsgeglichen werden, sie habe bisher gute 'Arbeit gelüstet. D > Arbeitgeber des Rnhe- gebiets, besonders die des Bergbaues, seien aber immer niehr abgerückt Von dieser 'Arbeitsgemeinschaft. Leider hätten äch auch staatliche Gruben nicht gescheut, tarifwidrig die Bezüge der Invaliden herabznsetzen. Hwr sei es sehr Wohl Pflicht der Slaatsregierung, nach dem b.echten zu sehen. Zn Beginn der Etat-Debatte erklärte der Abg. Haas (Soz.), daß die Deutschnationalen die Schuld daran trüge», daß man den Etat erst so spät verabschwden könne, da sie nnabläi'ig bemüht gewesen seien, °ste Regierung in Preußen zu stürzen. Ihre Leitung der Geschicke während zehn Monaten hätte nur den Erfolg der Herbeiführung einer ungehcur n Kredit» nt gehabt, die sich tttsten Endes auch auf oas kolontte Ansteigen der Arbeitslosen- zi'fcr auSgcwirkt habe. Plan tonne von mindestens einer M tlion 'Arbeitsloser sprechen, wovon allein aus dieRhein- prov'iiz 100 000 entfielen. Dar» kämen »och etwa zwei I W-ZKMZCNgehAler M MNS WH üeMki Die kommende Senkung der Lvhnsteuer. Berlin, 10. Dezember. Der Entwurf eines Gesetzes über die Senkung der Lohnsteuer ist dem Reichstag zugegangen. Ter Entwurf bringt entsprechend den im Steueransschns; geäußerten Wüii che« eine Abä derung des bisherigen Ges tzes. Hiernach sollen für Dienstleistungen nach dem 31. D.zember 1023 vom Arbeitslohn für den Arbeitnehmer 1200 Mark jähr lich vom Steuerabzug frei bleiben, und zwar 720 M. als steuerfreier Lvhnbctrag. 240 M. zur Abgeltung der Werbungskosten und 240 M. zur Abgeltung der Sonder- keistiingen. Die Bestimmungen über die Veranlagung der Einkommensteuer für das Kalenderjahr l926 werden durch entsprechende Erhöhung der abzngssreien Summe der Sen kung der Lohnte,rer angeglichen. Die zu erwartende Senkung beträgt, nach dem Auf kommen berechnet, 237 Millionen Reichsmark, so daß, 'venn man einem bisherigen Jahresaufkommen ans der Lohnsteuer von 1440 Millionen Reichsmark ausgeht, etwa 1203 Millionen künftig zu erwarten sind. Damit ist die von der Reichsregierung seinerzeit gestellte Bedingung er füllt, daß durch eine Senkung der Lohnsteuer das Auf kommen ans dieser Steuer jährlich 1200 Millionen nicht unterschreiten dürste, weil sonst die Etats des Reiches und der Länder nicht balanziert werden können. AM R W!>m i>tt WM Ein Mehr von 673 Millionen erforderlich Berlin, 10. Dezember Der Haushattausschutz des Reichstages besohle sich am Mittwoch mit der Finanzlage -es Reiches »nd den Anträgen hin. daß Hilfsmaßnahmen eingeleitel seien. Die Rückzahlungen der Kredite für vorjährige Saat- und Düngemittel seien teilweise hinausgeschoben worden und bei besonders großem Notstand bis nach der Ernte 1926 znrückgrslellt worden. Der H a u s ha l to u s s ch u ß B lehnte die Kommunisten anträge ab, die sich mit den Arbeiterstreiligkeiten in der säch sischen Industrie und im Baugewerbe vom letzte» Sommer be saßen. Einen weiteren Antmg, wonach die Regierung Summen nir Verfügung stellen solle für die Reaulierungsarbeiten an der Räder, wurde anoenommen. D'e Arbeiten sollen als Notstanüs- arbeiten fortgeführt werden. Es eittstxmn sich auch hier eine lange Debatte über die im Landtaoc vorliegenden Anträge zur Erwerbs losen fürsorge. Die bürgerlichen Parteien wandten sich hauptsächlich nur gegen die Wiedereinführung der Kurzarbeiter. Unterstützung, da man hier allgemein den Standpunkt vertrat, man dürfe den Gestlndmigsprozeß der Wirtschaft nicht wieder verzögern. ?o» öen m,MMsn LM»e5s»ii>W Die Einteilung der sächsischen Kirchenbezirks. — Die erste preußische Generalsqnode neuen Rechts. Die evangelische Landessnnode für Sachsen befaßte sich Im Verlauf ihrer Tagung auch mit der Einteilung der evangelischen K i r ch e n d e z i r k e in Sachsen. Den Beratun gen lag ein ausführlicher Bericht bw Synodalen v. Nostitz- Wallwitz zugrunde. Die Kircheninsvektionen entsprechen der Notwendigkeit, auch juristische und verwaltungstechnische Kenntnisse für die Verwaltung der Kirche nutzbar z» machen. Augenblicklich lnistehen deren ctiva 90 im Lande bei den Amts- haliptmannschaften und größeren Städten. Sie sind aber Organe des Kirchenregimentes und nicht der Staatsaufsicht. An der neuen Kirchenverfassung sind Stellen für die Durchführung dieser Art vorgesehen. Die Vorlage sieht sieben hauptamtliche Kirchenamtsräte vor. An der Mittwachsitzung wurde ein Antrag angenommen nach dem in allen Superintendenturon Kirchenämter errichtet werde», wobei es dem Landeskonsistorium überlassen werde, ob es hauptamtliche oder nebenamtliche Aoristen anstelle» wolle. Fm meiteren Verlange twr Verhandlungen wu"de ein An trag, die Konsirmalion als Vo>aussetznng der Training anni- erkenneii. vorläufig zuriickgestellt. — Ein Antrag, der für Er haltung des Unterrichts in, G nechischen an humanistischen Gym nasien eintritt. wurde angenommen. ,mtz Wirstchastsnol Millionen Kurzarbeiter. Wolle man angesichts dieser m sägliche» Wirtschaftsnot den Hohen»o>lcrn da» Riesenabftndungsg, schenk von 20» bis 230 Mil. tionen mache», so werde ein Schrei der Empörung durch ganz Deutschland gehen. Die Sozialdemokraten würden auch den vom preußischen Finanzminister beabsichtigte» Ver gleich ans das entschiedenste bekämpfen. Demgegenüber mein e der Abg. v. d Osten (Deut; ch- n a t. Bp.), wenn man bei der Abfindung der tzohenzvller» überhaupt von einem Ge sch «nt sprcch-r könne, dann dürfte es auf seiten der Hohenzoller» liegen. (Großer Lärm. Zuritte: So etwas kann hier gesagt werden!) Abg. Dr. Heß (Zentrum) wandte sich unter leb hafter Zustimmung gegen die Bemerkung des Abg. v. d. Osten, daß es sich bei der Hohenzollernabiindung nm ein Ge'chenk der Hohenzollern an die Nation handeln könnt.'. Darüber könne kein Zweifel bestehen, daß eine solche Version nicht zu dem Ziele führt, das die Rechte in dieser Angelegen heit erreichen wolle, sondern den Kampf nur noch viel leiden-chaftlichcr gestalten würde, als er sowieso schon ist. Abg. Pieck (Komm.) erklärte, daß d e Kommunisten den Etat ablehnen würden. Für die Not der Erwerbslown habe man nur mitleidsvolle Worte übrig. Dagegen ver handle man in wrhlwollendem Sinne über die »n der ch Linnen Forderungen der Hohenzollern. Für die Landwirt chait seien sofort Mittel da. wenn sie nur die Aenßernng tue, es gehe ihr schlecht. Aber für die Erwerbslosen und die darbende Beamtcn'chast habe man kein Geld. Die Etat-Debatte wird heute fortgesetzt. — Im Lause der morgigen Sitzung dürfte auch der Fall Schillings zur Erörterung kommen. und Lohnsteuer aus Erhöhung der Beamtengehälter. Ein Vertreter des Reichsfinanzministeriums erklärte, die dauernd erforderlichen Aenöeningen des nach zu verabschiedenden Etats für lOö.', er schweren die Beurteilung der Finanzlage. Das Skeiiercinikom. men für 1925 sei neu geschätzt worden. Danach würden Länder und Gemeinden rund 325 Millionen, das Reich rund 100 Mil lionen mehr gegenüber dem Haushalts-Soli erhalte». Rach An sicht des Regierungsvertreters bedeute das keine Ileberichuß- wirtschaft. Zur Kassenlage des Reiches erklärle er. daß Las Fahr 1925 in der ersten Hülste höhere Einnahmen gebracht habe, als die zweite Hälfte bringen würde. Er wies dann darauf hin, daß das Etatsjohr 1926 mit rund 300 Mlllionen Mark Reparationskosten mehr belastet sei als 1925. Danach gab er einen lleberblick über die Höhe der Kosten, falls die Anträge der Parteien angenommen wurden. Ter An trag Müller-Franken und Genossen würde bewirken, daß die Erhöhung der Gehälter den Beirag von 673 Millionen Mark ansmache. Der Regierungsvertreter gab dann einzelne Angaben üb. r die Besoldnngsposten. Er erklärle, daß der ge samte Besoldungsaufwand an Grundgehältern, Wohnungs- zuschüssen. Frauenzuschlag. Kinderzuschlag. örtlichen Londer- zuschlägen. für das Reich einschließlich Reichspost und Reichs bahn. Ländern und Gemeinden nach dem heutigen Stand rund 8.4 Milliarden Mark pro Fahr betragen. Fast sämtliche Länder hatten aus Anfrage über die Durchführbarkeit der von den Reichstagspartcien gestellten Anträge erklärt, daß ihnen und den Gemeinden Mittel für besondere Erhöhungen nicht zur Ver» sügung ständen, daß vielmehr, falls vom Reichstag eine Gehalts erhöhung beschlossen würde, die dafür erforderlichen Nüttel vom Reiche zur Verfügung gestellt we 'en müßten. An diese Mit- teilung des Regierungsoertretcrs schloß sich eine lange Aus» spräche, die jedoch wegen der vorgerückten Zeit abgebrochen werden mußte, ohne daß definitive Beschlüsse gefaßt wurde». Die erste verfassunggebende Generaisynode der evange- lischen Kirche der a l t p r e » ß > s ch e n Union tagt seit Sonn tag. Die Generaisynode setzi sich aus 228 Mitgliedern zusam men, unter denen sich zum ersten Male acht Frauen befinden. Als Präsident wurde der bisherige Präsident des Synodal Aus schusses D. Dr. Winckler durch Zurus einstimmig wieder- gewählt. Die WaA seiner zwei Stellvertreter erfolgte eben falls durch Zuruf. Erster Stellvertreter D. Woiss (Aachen), zwetter Stellvertreter D. Gras v Seidlitz-Sandree.,ky. Aus Vorschlag des Präsidenten wurden sieben Ausschüsse gewählt mit insgesamt 135 Mitgliedern. Der preußische Kultusminister Becker sprach dem Hanse seinen Dank aus für die Einladung »nd überbrachte zugleich die Grüße der preußischen S:-ul-^ regierung. Sin böhmisches Dinela Srinneruns an ein verschwundenes Pfarrdorf. An der Staatsstraße Nordbühmcn—Böhmisch Leipa— Prag, unweit der Reichsgrenze, aus der rechten Seite in der Richtung Landeshauptstadt liegt in der 'Nähe des Ortes und schönen Schlosses Neugarten und zwar zwischen Neugarten und Nsngersdorf eine altertümliche, als Wall fahrtsort vielbestichte Wallfahrtskirche, die Barbara- Kirche. Alljährlich am Sonntage nach Barbara (4. Dez.) wird hier unter großer Teilnahme i» feierlicher Weise das Barbara'est begangen. Dieses Jahr fiel die Feier aus den Nikolotaq, 6. Dezember Sie versammelte wieder ein zahlreiches Publikum aus Stadt und Bezirk. Diese altertümliche Kirche besitzt eine gewisse Berühmtheit. Sie stammt selbst aus dein 16. Jahr-Hundert, gilt aber als der lenke und wohl einziae Ueberrest eines zwar schon im 14. Jahrhundert amtl ch erwähnten P arrdorfeS M ü n chen , das aber später verödet sein soll und schließlich tatsäch lich ganz ver'chwunden ist. Wen» das kleine Dorf auch nicht wie im Märchen im Wasser untertauchte. so bestind sich später an seiner Stelle doch der Münchner Teich, der den Namen des Ortes weiter fortpflanzte. Aber anch dieser Deich ist längst ausgelassen und heute nennt sich, jene Scelle d-'e Mönchswiese. Dic-es »ordböhmische Binctck ist amt- k'ch erwähnt, doch weis; niemand etwas Rechtes über das Verschwinden des Ortes. Nur die oben erwähnt' Barbara- klicke wird als Ileberreit ans lenen Tauen bezeichne!.