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Nr. 269. Seile 11 Sonntag, den 22. November 1ü25. Iikerarische Beilage Qcr-, »^^rnrpfjjfy,mrf Vi8''iirnmn!i'n l!k8 ^iif't'r iiNil Snskk5lkdfN8 >>ea.»eii>ert A.7L i>eb»ni!en L.kiv lis^ilfk stssldcc. Kecbbeli scher ii^eii!tzr » >!-. ^ t'>s-n-lc> <-«nr'e i»e» k sfl erg 7',!"9ssrjftrn, ^'risit'che 5kklkn mil? stjrmc uebiuillen E.8« l! UI10I l>8'I lt48-»O M>« MvM E !'n tt Di dring: Wtktst'nie. Roman. Verlag Georg Westermaiiii. V auu chmeig« Ein Ge'e'lscha't---",--an von alänreudem äu' ^en ^riirä'e. Scannende .?e't"re, k n Dli-ch das man nicht uni der Hand legt. Der Tchito- t °'t die such n' m M"'sch-n In -mm' Parteien ein, kn die Ade», »rer und in die sii'lei, Schatz'ucher. Ver- trctm die'er beiden Richtungen sn,d die Hauvtn.'r'o.ien de - V-cheS. Jkr Eiligem'en in die t)t"' er des Weltge'Hitks, das Mamn'nn h-i't. >nli Didrssng chiidern, ihre Er'olge nnd ibre Ziele. Die Tennen- des Romans geht gegen die ZeKenbiuiinnug. dm uns Geldr.ier nnd Ober lächlichi'eit be steht. SUnr der Dinner, der auch so eine 'A n Edelivninrunis- mnS Predi t. vernissat sich -u argen Phantastereien, die -ich ein'eiüg. völkische Prob eine nicht verschmähen. Die -eine Mammon rurm'. die „Weitivinne", bekanntlich das Produkt viiiki'cher „A-arschiing". spielt eine große Rolle, ohne daß et'va nö.ki che Iden.'-- gepredigt werden. Dennoch ,i:no inan Didring eia ganz bedeutendes, wie nach Kitsch sch neck-'d -- Er-ühkorlalent »achrii huren. (Preis in Leinen 7.5« Mark., k. Ar i h Schälh -Mer- dorf: TeS Ovser- der Mar- qn's'. Pirmin. An an rein-.n g'bunden 5 Mark. (Ver lag Dtelirch^ LirndduchhoiEoliing, Berlin SW. 11.) Auch die e neue Publikation des in zielsicherer Vorwärtsrichtung arbeitenden Perlons j>: wieder ein glücklicher Trester. Prenßenromane gibt es In großer Menge. Mehr oder wc> er „glänzen" sie durch eine patriotische Mache, die inr ganz be cheidene Gemüter erfreuen kann. Anders bei eni neueil Werk. Hier wird jener Preußenaekst verherrlicht, - r ohne Pathos und ahne Heiden'pielerei Moral nnd Ehre an sein Banner schreibt. Die varfriderizianische Zeit tritt vor nris. 'Ans dem Liebesroman eines Leutnants mit einer kcbönen französischen 'Aristokratin ergeben sich schwere Kon flikte, a!S dimer van der Divlomatie -ni» Spion auser koren wird. Der Kamps -wi chen Leidenschaft nnd Pflicht wird -um Mittelpunkt der spannenden Handlung. D.e Sprache des Dichters ist ein Genuß. Ohne Originaliucht und außerieiterische Versuche gibt sie klipp und klar treu liche, schar'e Bilder. k. W ilhsIin Schäfer: Hölderlins Einkehr. Novelle. Georg Müller Verlag, München. (Preis geh. 3,5« Mart, Halbvereaiiient 7 Marl.) Ein Intermezzo aus jener Zeit des Dichters, da er von Bordeaux -urücklehrend und Dro- timas ^od ahnend in Eilnrär'chen nach der Heimat strebte. (Dort »rach ja dann seine erste geistige Umnachtung aus.) Die Novc.le ist bis auf c!» Kernlcin frei erfunden und gibt Kein Dichter diniaß, Hölderlins Geist reden -u Iat>en, diesen müden, jchick'alsschweren Heroengeisi. Sie gestaltet ssn lebensvolles Bild Hölderlins in knappster Form und dreist den verehrungswürdigen Lhriker und geistreiche» Den ker, der um eines fernen Ideals willen sein Eiames tkebeir lebt, mit einach.-n, schlichten Mitteln, aber in tiefem lniieren Erlebe». Das Buch ist in bibliophiler Aufmachung <Koch Antigua auf deutschen Bütten) erschienen. Zck. Fcan Paul, Ausgewählte Werke. 3 Bände, kn Gan-leinen. HerauSgegcben unter der Redaktion des DürerbiliideS. Preis 12,— Mark. (Verlag Otto Hendel, Berlin W. 9). Just zur Feier des 100. Todestages des «roßten deul chen Humoristen bringen die Dürerbund-Klas- nker Jean Pauls Werke in ihrer verdienstvolchn Qamm- kunj, in einer Auswahl, die all das enthält, was >eder Neblldete Deutiche von ihm kennen muß. Jean Pam ist einmal der berühmteste unter den Romandichtern feiner Z-it gewesen. „Die Zeit ist über ihn Hinwezge-Ut", so p,iegr man ohne Neberlegung zu sagen. Das ist aber durch aus irrtümlich, denn -nmindest „Siebcnkäs", „Wuz" und her „Titan" sind unsterbliche Werke. Der FaU liegt wohl vielmehr so, daß man -u Zeiten vergessen hat, wo unsere wahrhaft Großen zu finden sind und daß man die be hagliche Eilst? dieser Werke nicht mehr geschätzt hat. weil Schnell-Dichter um die Palme stritten. Mein Literaturlehrer oab sich ll)«2 mit uns Siebenjährigen redliche Mühe, die Liebe für Jean Paul zu wecken. Viele Monate sarn wurde in jeder Literaturstunde ein Stück aus seinen Werken vor- geieien. Es ist ihm geglückt. Meine Mitschüler erinnern nch noch mit Freude dieser Zeit und hoben ihren Jean Pam nie ganz ans den Augen verloren. Die neue Ausgabe ent ölst äußer den aenannten Werken u. a. den FeTdvrediger Schmelzte, die Selbstbiogravhie, Dr. Katzenberaers Bod'- re:?e und Bruchstücke. Sie ist sehr schmuck ausgestattet und geradezu staunenswert billig. . . er N. L. Stevenson, Ans Nord nnd Süd. Abenteucr- Ge^chichte». (Verlaa Gustav Kiebenhcuer, Potsdam« In der Reibe „Das neue Buch" (Preis durch'chn. je 4 Marl« gibt der Verlag eine Auswahl aus der großen Menge von Rei'e- be'chreibungen des Schotten Robert LouiS Stevenson, der einer der bedeutendsten Novellisten seiner engeren Heimat, als das OP-'er seiner Unstetigkeit in den Kolonien starb. Im besten Mannesalter starb dieser Weltreisende, der zu- ostich Weltbürger im besten Sinne des Wortes war Tieie Lebensweisheit, die Sehnsucht nach Abenteuern und phan- tasti'chen Erlebnissen, die große Freude an der Pracht tropi'chen Lebens striegeln sich in diesen Erzählungen wider. Sie zeigen Stevenson als ganz feinen, klugen Schilverer, der gern spöttelt und in der Beurteilung der vitalen Ver ba ltniste der sogenannten Wi de» ein verstehendes Mit empfinden beweist. Er zieht auch gegen die Ueberhebnng der weißen Raste zu Felde und kann dabei manchmal an seinen iri'chen Dichterkollegen Shaw erinnern. Ein Buch kür den gebildeten Leier zumal in der ganz vorzüglichen Ueber- whuna von Kurt nnd Margarethe Thesüng. Gerhärt Hauptmann: V-.land. Traaödie. S. Tli'cher-V'rlag, Berlin. Geh. 4 Mark, geh. 5 Mark. — Die Buchausgabe des neuesten Dramas Gerbart Hanht- manns ist soeben erschienen. Das Werk ist eine Nachdichtung der alten Sage von Wieland dem Schmied. Der Dichter Puck, den Stoif mit großer Ktthnbeit an in der Gestaltung men'chlicher Leidenschaft. Die Szenen des dritten 'Aktes mit ihrem grausigen, entwsselten Spuk erscheinen beim Lewst kam» aus'ührbar. Hauptmann will die Sage nach modernen Begriffen umwerten, will uns verdentl'chcn, um was cs in jeder Zeit und bei jedem Volk geht und wie die dunklen Triebe immer wieder das Werk des Abgeklärten zerstören, trotzdem sie seine Erfüllung als das erstrebens werte Ziel anerkennen. Dabei hält er sich getreu an das V bild der Sage, lieber daS Drama felbst wird fpäter noch mehr zu sagen sein. Jedenfalls glaube ich, daß man cs über Jndipohdi wird stellen können. . . er Stk IlMoM WaM Der katholische Gedanke, 9. Band Dr. Kurt Reinhardt: Mhstik und PictismnS. Thcatinerverlag München, 4 Mark. Vorliegende Arbeit versucht die Ursachen der heutigen Verwirrungen im Denken, Glauben und Handeln aus- -lideckcn und sie an der Hand geschichtlicher Ereigniste zu beleuchten. Viele Christen huldigen einer doppelten Moral. Sie finden nicht den Mut, in ihrem praktischen Leben bei. als bindend erkannten Normen des Sittenge'etzes -u entsprechen. Trotzdem geben sie sich der falschen Sicherheit hin noch wahre Christen zu sein. Die tiewren Gründe für dicie Verirrungen untersucht Verfasser in folgenden Slb- handlungen: 1. Das mysti'che und das magische Eoemc.it i» der Religion (Kirche und Sekte). 2. Die katholische Restauration und die deut'che Literatur des 17. Jahr hunderts: 1. Friedrich von Spee, 2. Angelüs SNeüns. 3 Mhstik und Pietismus, Gottfried Arnold Gerhard Ter- steegen, Graf Ludwig v. Zinzendorf. Die tief'chürsende Arbeit wird vielen eine wertvolle Aufklärung bieten. A. Der katholische Gedanke, l«. Band. I. Mans bach: Thomas von Ag»7u alS Meister christlicher Sittcn- lcßre unter besonderer Berücksichtigung seiner Willenö- kehre. Theatinerverlag Münch n, Zieblanüstraße 1l. Preis 3 Mark. Fünf Vorträge über die Sittenlehre des hl. Thomas. Eine Frucht des ThomaS-Jubiläums zwecks Verbreitung und Vertiefung seiner erhabenen Gedanken in der (katho lischen Welt und in der Menschheit. Die Vorträge wurden vei verschiedenen Anlässen gehalten, bilden icdoch ein ab geschlossenes Ganzes. Schon der Name des Verfassers bürgt für gediegene Arbeit. Der Verfasser hat sich die Art des hi. Thomas zum Leitstern genommen: Einfachheit und Klar heit der Darstellung, nicht wissenschaftliche Form ohne über schwengliche Rhetorik. Ein großes Plus im Vergleich zu manchen anderen Schriften dieser und ähnlicher Art. In halt: 1. Heber Geist und Methode d-?2 Ethik des hl. 4lhomaS. 2. Natur und llebernatnr. 3. Der : i'chliche Wille.und di? Eriastung der Werte. 4. Die Ko» t oes Woilens; Die Steigerung der Gottesliebe. 5. Die Glut der Liebe als Wirkung der hi. Kommunion. Angesichts der vielen Suchen den nach festen Normen eine wertvolle Gabe, die weiteste Verbreitung auch im nichtkatholischen Volksteil verdiente. A. Religiöse Volkskunde. Ein Versuch von Joseph Weigcr, Pfarrer in Mockersdorf. Zweite und dritte, verbesserle Auf lage. (4.-7. Tausend.) (Hirt und Herde. Beiträge zu .zeit gemäßer Srelsorge. Herausgegeben vom Erzbischöflichen Mis- sionsinstitut zu Freiburg im Breisgau. 11. Heit.) 8" sVIII u. 124 S.) Freiburg I. Br. 1925. Herder. M. 2.2«: ged. in Halb leinwand M. 3.20 Man kann das Volk nicht kennen nnd nicht an ihm arbei ten. wenn man über sein Denken und Glauben, über sein reli giös-sittliches Handeln und Fehlen in Unklarheit ist. Jos. Wei gert. einer der besten Kenner des Bauerntums, macht nun zum ersten Male dm Versuch, in zusammenhängender Weise die Eigen art der bäuerlichen Religiosität und Sittlichkeit zu umschreiben. Dann behandelt er die Fragen: Welches ist der beherrschende Ge danke. die treibende Kraft in der Bauernseele? Woraus zieht der Bauer s:ine religiöse Kraft? Welches ist der religiöse Be stand auf dem Lande (die Gottesvorstellung, die Stellung zu Christus, das Verständnis des übernatürlichen Lebens die Ansicht vom Leiden, der ?lberglaube, das religiöse Vertrauen die prak tischen Resigionsübungen)? Woher stammt der religiöse Be stand? — Weiterhin werden die Fragen der bäuerlichen Sittlich keit behandelt: Wie stellt sich deren Eigenart dar? Was-«st dem Bauern Tugend, was Sünde? Wie steht es mit dem geschlecht lichen Leben, dem Familienleben, mit dem Einfluß auf das sitt liche Verhalten? — Im letzten Teil wird ausführlich dargestellt: Wie erlangt man die Kenntnis des Volkes (durch eigene B'ob- achtung und Erfahrung, durch die Kenntnis der Geschichte des Bauerntums, dürft volkskundliche Werke, durch die Kenntnis der Volkssprache und der Volksdichtung und durch wahrheitsgetreue Dorfermhlungen)? Das alles belegt Weigert durch kennzeich nende Züge, Neußerungen und Handlungen aus dem Volksleben. Ein Buch, das vor allem dem Seelsorger auf dem Lande beste Dienste leisten wird, das aber auch jedem anderen, der die Bauernseeie gründlich kennen lernen, dem Kern unseres Volks tums näkerkommen will, dem Volkserzieher, dem Freunoe der Volkskunde wertvolle Aufschlüsse bietet. — Die rasche Notwen digkeit einer neuen Auflage zeigt, daß der Versuch im großen und ganzen gelungen ist. Auf desselben Verfassers neuestes Werk: „Des Volkes Denken und Reden" lgcb 3 Mk) sei hier noch hingew'es-n. Es stellt einen Versuch dar. die seeli sche Betätigung des Volkes, das ist der Schichten ohne besondere schulische Ausbildung, kennen zu lernrn. Kirchenmusik und A->lK. Vorträge. Lesungen und Gedanken. Von Wilhelm Weitzel. Dompräbendar und Domorganist in Freiburg !. Br. Mit 3 Bildern. (14 Heft der Sammlung „Hirt und Herde Beiträge zu zeitgemäßer Seelsorge." Her- ausgegebrn vom Erzbischöflichen Missionsinstitut zu Freiburg I. Br.) 8» (X u. 22« S 1 Freiburg I. Br. 1925. Herder. M 4V0: geb. in Leinwand M 6.20 Der liturgischen Bewegung zur Seite geht die kirchenmusi- basische. Während aber auf liturgischem Gebiet eins reiche Lite ratur emporgewachsen ist. blieb die kirchenmusikaiiiche zurück. Daher der lcmast gehörte Rus und stets geäußerte Wuntch noch einem unterrichtenden Buch für die Praxis. Diesem W irische kam der Verfasser des „Führers durch die Kirchenmusik der Gegenwart" nach und legt hier eine Schrift vor. die theoretisch als Grundlage zu kirchenmusikalischem Unterricht und praktisch als Stoffdarbietung zu kirchenmusikalischen Borträgen dient. Mehr noch: In wohiaegliedertem Aufbau legt der Verfasser in 17 Kapiteln die Stellung der kirchlichen Kunst !m allgemeinen dar. um dann die einzelnen Teile der Kirchenmusik liturgisch, musikalisch und historisch zu behandeln. Die Schrift wcnost sich an das Volk, wird aber von jedem Geistlichen und Eborregenten freudig b.arüßt und gerne benutzt werden zu vielfach notweudi- gen Predigten, Ansprachen und Vorträgen, sowie zum Selbst- unterricht. kÄ2mg8ckiinen tür teinsta Ukarke «lünne SIdeIckruckpspiepe unä Teilungen bruien »l; inngiZbriue Loerisüttit Ü.LutderletLLrr. Sem Büchel im SeMen BtichweiWlleii in Resien Auf den Verlag „Deutsch? Buchwerkstätten" kann Dresden stolz sein. Er hat tatsächlich das Verdienst, in vorderster Reihe «ekämpft zu haben, als es galt, den Dresdner Buchverlag zu Leben und ihm einen Namen zu verschaffen, den man überall hört. Vor wenigen Jahren noch hatte Dresden nicht eine -rin» >>ge Derlagsanstalt von Bedeutung, Dresden, wo doch so viel geistiges Leben pulst, wo mehrere Hochschulen und berühmte stunstinstitulc säst aller Richtungen wirken! Jetzt regt man sich, and allenthalben wird Dresden genannt. Voran die Buchwcrk- stänen. Noch werfen sie nicht Massen aus den Markt. — ich Itasde, man darf sagen. Gott sei Dank! — aber In jedem Quar- !nl mehren sich ihre Publikationen von dauerndem Wert, die sttmtlich in einem begehrenswert schmucken Habitus erscheinen »nd als Geschcnkbücher — bei durckmus wohlfeilen Preisen — Rcher eine Nolle auf dem Dresdner Weihnachtsbüchermarkt spie» «n werden. Mit Vorliebe befaßt sich das Unternehmen nruer- Hogs mit aktueller exotischer — aber nicht sensationeller! — tzUeratur. Dieses Gebiet scheint sich zu einer Spezialität ent wickeln zu wollen. Und was die Deutschen Buchwerkstätien Karin leisten, sei ihnen besonders hoch angerechnet: Ihre Autoren Rnd vorzüglich. Ihre Bilderproduktionen vorbildlich, ihre Ein- mude stilvoll und haltbar. Nachfolgend bespreche ich 4 Werke Kieses Verlags, die soebrn erschienen sind: Ms Fortsetzung des im vorigen Jahre erschienen großen Werkes „Für Hagenbeck im Himalaja und In den Urwäldern »dlens" hatHermann Wiele ein neues Buch „Geheim- «isse der Dschungeln", südindische Erlebnisse und Aben- t:urr geschrieben, oder vielmehr der Verleger hat diese Fort- jAchnng aus dem Nachlasse des leider Inzwischen verstorbenen Avrschers, -er einen riesigen Umfang aufwics. zusammengcstellt. Aber nicht um „Geheimnisse" im Sinne der vielen Indicnbücher handelt es sich in dem neuen Werke, sondern um Iagdabenteuer mit den Bestien Indiens, die in spannender Schilderung skizzirrt sind. Diese Skizzen oder Erinnerungen sind mit außerordentlich anschaulicher Diktion geschrieben und werden besonders den Leuten, die sich in freien Stunden mit Zoologie befassen, natür lich besonders den Nimrods, viel sagen können. Aber auch der in der Literatur über das Wunderland Indien Belesene wird viel Neues erfahren. Wiele zeichnet mit großem Verständnis nebenher Land und Leute, und seine prachtvollen Aufnahmen er gänzen die einzelnen Kapitel bestens, lieber 50 solche Bilder sind darin ausgenommen. Außerdem ergeben Paul Haases Zeich nungen einen sehr schönen Buchschmuck. (Preis des Werkes in Glanzleinen 12 Mark.) Hermann Nönnlger schildert !u seinem neuen Buche ,. Ausder Wildnis Neuguineas" eine Forschungsreise, die mit fast unmenschlichen Schwierigkeiten verknüpft war. Diese bestehen, wie der Kundige schon beim Lesen des Titels erwarten kann, in erster Linie darin, daß die Bewohner dieses Landes Menschenfresser sind. Und zwar gehören die Papuas zu jenen Antropophagen, die ihre Feinde töten »nd verspcücn. gleich viel welcher Nasse sie sind. Unsere deutsche Kolenialgclch'cht: weiß Grausiges davon zu berichten. Rönninger Hut einmal eine private Forschungsreise unternommen, nur von seinem Freund: Harzloher begleitet, nachdem er schon früher im msse.ischaitlichen Interesse -es Geographen Neuguinea bereist hatte. Anlaß sollte die Doldfeststellung !m Gebiete des Augustastromes sein Sie bil det indessen nur die Einleitung zu bösen Verwicklungen, di; sich aus der obenerwähnten Geschmacksrichtung der Papuas er geben. Für die beiden Forscher Kommt es zu ungeheuren Schwie rigkeiten, bis es ihnen endlich gelingt, sich durchzusetzon. Dabei geht es auch ihrerseits leider ohne Grausamkeiten nicht ab. denn den Papuas ist ohne Schmerzen und Tod keine Vernunft bcizu- bringen. So ist das Leben in Neuguinea! Rönninger schildert dabei mit Forscherblick und recht eingehend di? pbnsißnlisch-geo- graphischcn Abnormitäten des dnrch vulkanische Eruptionen so vielen Wandlungen unterwofenen Erdbodens. Er gedenkt auch der Fauna und Flora des üppigen Landes :n fesselnder Weise. Das Ganzs-packt ungemein, und seit Kar! May hat mich kein exotisches Buch so gefesselt. Wobei noch der Vorteil zu beichten bleibt, daß es sich dort um Pipmlasie, hier um Forscherardeit handelt. (Preis 7.50 Reichsmark.) „Trümpfe," Aus dem Leben eines Welltzo r- rrspondeten von Philipp Berges ist ein Buch, das die amerikanischen Reportergeschichlen eines Erwin Rosen u. a in den Schatten stellt und sich tatsächlich noch amüsanter i'cst. Köst lich die Geschichte mit dem sprechenden Hund Ton. die Städte- gründung im Wilden Westen, die Weltausstellung und das über- mutige Schlußkapitcl: „Wie man sich bei Stch'mangel zu helfen wissen muh." Bus einzelnes einzugehen, würde zu weit sichren, betont sei aber, daß diese Iournalistenerlebnisse durchaus den Stempel der Wahrscheinlichkeit tragen und daß so mancher unse rer internationalen Korrespondenten tatsächl'ch ähnliches erlebt haben dürfte. (Preis 5,50 Reichsmark.) Ein Ticrnovcllist von Rang ist Fritz Bergmil ier. Seine Idyllen und Abenteuer aus dem Tierreich mit dem Titel „Der Sperber hör st" verdienen alle Achtung. Vier No vellen sind es, die das Buch enthält. Sie belassen sich in der Hauptsache mit sleuchenden. harmlosen und -eichendem Getier. „Tiktik", eines Zaunkönigs Irrslug und Abenteuer. ..Gier", die Geschicke einer Sperbcrfamilie. „Harmel". eines Wiesels Erleb, nisse. „Klich-Kliclr". eines Turmfalken skandalöse B.obachstiugen sind die Titel dieser geistvoll verfaßten, die T!ersecle nach psncho- logischem Gehalt erforschenden, dabei aber immer die Kiiiisiss'rm der Novelle beachtenden Erzählungen, die sich in ihrer Ausfassuiig von Fleuron zum Beispiel grundsätzlich durch de» Standpunkt des Erzählers unterscheiden. (Preis 5.50 Reichsmark.) F. Zickler. IIIIIIIIIi!I>IiiIllIII!IIIiIIiIIIIIIiIi»IIIMIIiIiiIIIiI»!IiiIi!MIiiM!li"i»»iIii!i»iIi»»I»i»Ii!iIi!ichst Tust dnekwKs für -eine lrittholifeke Pre^e? 8« ln dieser lllersriseken keilsge sngerleixften Lücker sinä ru derieken ciurrek HinZ, kuctiliLiiälunA, Vre8äen-^. I. 6üi8erivie8e I ^Lke 6alik8lr3ke ?ernruk 28722 po8t8ckeckkonto: l^eiprig 82720 7^ ^